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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anordnung zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels und ebenso ein zu diesem Zweck eingerichtetes Fortbewegungsmittel.
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Die Nutzung von Unterhaltungselektronik, wie z.B. das Konsumieren von Filmen, Hörbüchern oder Spielen und dergleichen, in Fortbewegungsmitteln ist ein gängiges Mittel, um Langstreckenfahrten zu überbrücken. Hierzu können z.B. im Rücksitzbereich des Fortbewegungsmittels Monitore angeordnet sein, um entsprechende Videodateien zu präsentieren.
DE 202011005475 U1 beschreibt beispielhaft ein Gerät zur Nutzung eines Smartphones oder Tablet PCs als Rearseat-Entertainment-System, das ein Abspielen von externen Videoquellen ermöglicht.
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Nachteilig an derartigen Entertainment-Systemen ist, dass sie nur einen durch die Videoquelle und ggf. durch eine Audioquelle vorgegebenen und damit einen akustisch und visuell beschränkten Unterhaltungseffekt bieten.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels anzugeben bzw. bereitzustellen, die einen über herkömmliche Audio- und/oder Videodateien hinausgehenden, erhöhten Unterhaltungswert ermöglichen. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Fortbewegungsmittel mit verbessertem Entertainmentangebot bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels gelöst, das nachfolgende Schritte umfasst.
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In einem ersten Schritt wird eine Audio- und/oder eine Videodatei ausgegeben. Bei der Audiodatei kann es sich beispielsweise um ein Hörbuch, um Musik oder um eine akustische Untermalung einer Videodatei handeln, wobei die Videodatei z.B. ein Film oder ein Videospiel sein kann. Die Audiodatei bzw. die Videodatei kann für alle Insassen des Fortbewegungsmittels vorgesehen sein, zumindest aber für einen Anwender des Fortbewegungsmittels. Hierzu kann beispielsweise auch ein Monitor im Sichtfeld des Anwenders angeordnet sein, der zur Wiedergabe der Videodatei eingerichtet ist. Ferner kann ein oder können mehrere Lautsprecher (Soundsystem) vorgesehen sein, um eine Audiodatei wiederzugeben.
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In einem weiteren Verfahrensschritt wird mindestens eine funktionale Vorrichtung des Fortbewegungsmittels, die eingerichtet ist, eine Sekundärfunktion auszuführen, in Abhängigkeit der Audio- und/oder Videodatei zur Erzeugung von Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei automatisch angesteuert. Unter einer funktionalen Vorrichtung mit Sekundärfunktion wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung verstanden, die insbesondere zur Funktionalisierung des Fortbewegungsmittels, beispielsweise zur Erhöhung des Fahrkomforts oder der Fahrsicherheit, oder auch lediglich zur Anpassung des Fortbewegungsmittels an bestimmte Fahrsituationen oder Anwenderbedürfnisse eingerichtet ist. Die funktionale Vorrichtung stellt also explizit keine Infotainmenteinrichtung dar.
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Wie vorstehend offenbart, wird die funktionale Vorrichtung dazu verwendet, Zusatzeffekte zu erzeugen, die die Inhalte der Audio- und oder Videodatei dahingehend unterstützen, dass diese Inhalte durch die Zusatzeffekte verstärkt und verdeutlicht, also illusioniert werden. Durch die Zusatzeffekte können also mit anderen Worten dargebotene Audio- und/oder Videoinhalte unterstützt und interpretiert werden, so dass die Vorstellungskraft und Fantasie des Anwenders bezüglich der wiedergegebenen Inhalte verstärkt und das Entertainmenterlebnis maximiert wird. Durch die funktionale Vorrichtung kann z.B. durch zusätzliche akustische, visuelle und/oder olfaktorische Effekte direkt Einfluss genommen werden auf das Empfinden der dargebotenen Audio- und/oder Videodatei und deren Unterhaltungswert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach, ohne hohen technischen Aufwand und mit bereits im Fortbewegungsmittel vorhandenen Elementen ausführbar und damit kostengünstig umsetzbar. Das Verfahren ermöglicht eine vollumfängliche Unterhaltung eines Anwenders des Fortbewegungsmittels mit Qualitäten eines „4D-Kinos“.
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Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Das Verfahren ist prinzipiell auf alle Fortbewegungsmittel anwendbar, beispielsweise auf Kraftfahrzeuge, LKWs, Busse und dergleichen. Zur Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsrichtlinien, kann es notwendig sein, das Verfahren lediglich für bestimmte Anwender bzw. Insassen im Fortbewegungsmittel freizugeben, und zum Beispiel die Ausführung des Verfahrens lediglich auf solche Positionen zu beschränken, die den Führer des Fortbewegungsmittels nicht beeinträchtigen. Zur Verbesserung des Entertainmenterlebnisses im Fortbewegungsmittel wird das Fortbewegungsmittel gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung autonom gesteuert. Hierdurch kann auf alle optionalen funktionalen Vorrichtungen zugegriffen und die Illusionierung der Audio- und/oder Videodateien für alle Anwender bzw. Insassen optimiert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass vor dem Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung eine Analyse der Audio- und/oder Videodatei zur Ermittlung geeigneter Zusatzeffekte ausgeführt wird. Hierdurch können die Zusatzeffekte gezielt auf die Audio- und/oder Videodatei abgestimmt und das Entertainmenterlebnis zusätzlich verbessert werden. Beispielsweise kann Bildmaterial nach vorherrschender Farbe, nach Elementen, nach enthaltenen Geo-Tags o.ä. untersucht werden. Eine Audiospur bzw. ein Audiosignal kann z.B. nach Klangereignissen, insbesondere nach Frequenzen und/oder Lautstärkeverläufen untersucht werden.
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Als funktionale Vorrichtung kann jegliche nicht als Infotainmenteinrichtung vorgesehene Vorrichtung verwendet werden, die im Fortbewegungsmittel vorgesehen ist. Besonders gute Zusatzeffekte lassen sich dadurch erzielen, dass als funktionale Vorrichtung vorteilhaft mindestens eine, ausgewählt aus einem Fenster, einer Belüftungseinrichtung, einer Klimaanlage, einem Sitz, einer Sitzheizung, einer Sitzbegurtung, einer Beleuchtungseinrichtung, einer Kamera und einem Scheibenwischanlage, verwendet wird.
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Weiter vorteilhaft umfasst das Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung ein Öffnen oder Schließen eines Fensters des Fortbewegungsmittels, wodurch ein Lufthauch oder Luftzug erzeugt wird, der beispielsweise einen per Videodatei dargestellten Kälteeinbruch oder ein Frösteln von abgebildeten Personen verdeutlichen soll. Alternativ oder additiv umfasst das Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung ein Öffnen oder Schließen eines Schiebedaches des Fortbewegungsmittels, was ebenfalls zur Veranschaulichung von klimatischen Effekten eingesetzt werden kann. Ein Straffen oder Lockern einer Sitzbegurtung des Fortbewegungsmittels und/oder ein Verstellen eines Sitzes des Fortbewegungsmittels, was auch das Aktivieren oder Deaktivieren einer in den Sitz integrierten Massageeinrichtung umfasst, kann hingegen zur Erzeugung von beklemmenden Gefühlen oder zur Illusionierung von schnell ausgeführten Bewegungen, beispielsweise zur Veranschaulichung einer Verfolgungsjagd, eingesetzt werden. Durch ein Ausströmen von Luft und/oder eines Duftes durch eine Klimaanlage des Fortbewegungsmittels können Emotionen erzeugt werden und z.B. eine per Videodatei dargestellte oder per Audiodatei beschriebene Örtlichkeit veranschaulicht werden. Beispielsweise kann durch Ausströmen eines blumigen Duftes ein Gefühl des Schreitens durch eine Blumenwiese erzeugt werden. Alternativ oder additiv umfasst das Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung eine Regulierung der Temperatur im Innenraum des Fortbewegungsmittels und/oder eine Regulierung der Temperatur einer Sitzheizung des Fortbewegungsmittels, wodurch insbesondere klimatische Verhältnisse illusioniert werden können. Durch eine Regulierung einer Beleuchtungseinrichtung des Fortbewegungsmittels, beispielsweise einer Ambientenbeleuchtung oder eines Leselichts, können Hell- und Dunkeleffekte oder aber auch gezielte Farbeffekte erzeugt werden, die akustisch oder visuell durch die Audio- und/oder Videodatei vermittelte Situationen unterstützen. Auch können somit Blendeffekte zum Aufbau von Spannung, beispielsweise beim Abspielen eines Krimis, eingesetzt werden. Ferner kann durch eine Aktivierung oder Deaktivierung einer Scheibenwischanlage ein irritierender oder überraschender Effekt einsetzen, der ebenfalls die emotionale Spannung des Anwenders erhöht. Ferner alternativ oder additiv umfasst das Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung ein Einblenden von Kamerasignalen oder gespeicherten Bilddaten, beispielsweise über einen geeigneten Monitor, wie z.B. ein Head-up-Display. Hierdurch können zusätzliche visuelle Reize eingespielt werden, die die dargebotene Audio- und/oder Videodatei veranschaulichen. Zusammenfassend kann durch jegliche Verwendung der funktionalen Vorrichtung, was auch eine beliebige Kombination der funktionalen Vorrichtungen umfasst, eine Verbesserung der Veranschaulichung der Audio- und/oder Videodatei herbeigeführt werden, was das Entertainmenterlebnis steigert.
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Damit die zu erzeugenden Zusatzeffekte das Entertainmenterlebnis besonders gut unterstützen können, umfasst der Schritt des Ansteuerns mindestens einer funktionalen Vorrichtung ein Berücksichtigen der Latenzzeit der funktionalen Vorrichtung. Mit anderen Worten wird das Timing zwischen der Audio- und/oder Videodatei und der Perzeption des Zusatzeffektes angepasst. So kann punktgenau ein gewünschter Zusatzeffekt ausgelöst werden, was insbesondere bei emotionalem Spannungsaufbau eines Anwenders des Fortbewegungsmittels vorteilhaft im Hinblick auf das Entertainmenterlebnis ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist durch die Schritte des Ermittelns mindestens eines Fortbewegungsmittelparameters und/oder Umgebungsparameters und im Ansprechen darauf, ein Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung gekennzeichnet. Durch diese Verfahrensschritte können die Zusatzeffekte positionsgenau und situativ eingesetzt werden. Als Fortbewegungsmittelparameter und/oder Umgebungsparameter kommen insbesondere eine Anzahl Insassen im Fortbewegungsmittel und/oder eine Sitzposition des Anwenders bzw. der Insassen im Fortbewegungsmittel und/oder Lichtverhältnisse in der Umgebung des Fortbewegungsmittels und/oder eine Fahrgeschwindigkeit und/oder eine Fahrroute und/oder eine Temperatur in der Umgebung des Fortbewegungsmittels und/oder eine Innenraumtemperatur des Fortbewegungsmittels und/oder Lichtverhältnisse im Innenraum des Fortbewegungsmittels und/oder eine Akustik in der Umgebung des Fortbewegungsmittels und/oder eine Akustik im Innenraum des Fortbewegungsmittels in Frage. Eine Ermittlung dieser Fortbewegungsmittelparameter und/oder Umgebungsparameter ist besonders vorteilhaft zur Abstimmung auszuwählender und einzusetzender Zusatzeffekte.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Anordnung zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels. Die Anordnung umfasst eine Ausgabeeinheit, die zum Ausgeben einer Audio- und/oder Videodatei eingerichtet ist, und mindestens eine funktionale Vorrichtung des Fortbewegungsmittels, die eingerichtet ist, in Abhängigkeit der Audio- und/oder Videodatei eine Sekundärfunktion automatisch anzusteuern, und die ferner zur Erzeugung von Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei eingerichtet ist.
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Bezüglich der einzelnen Definitionen und Verwendungen der Elemente der erfindungsgemäßen Anordnung wird Bezug genommen auf die Ausführung zum erfindungsgemäßen Verfahren zur Unterhaltung eines Anwenders. Darüber hinaus wird angemerkt, dass die erfindungsgemäße Anordnung auch zur Durchführung bzw. Ausführung des vorstehend offenbarten erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
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Demgemäß wird unter einer funktionalen Vorrichtung auch im Sinne der erfindungsgemäßen Anordnung eine Vorrichtung verstanden, die herkömmlicherweise nicht zu Infotainmentzwecken eingesetzt wird, sondern insbesondere einer Funktionssteigerung des Fortbewegungsmittels dient.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist somit eingerichtet, ein Entertainmenterlebnis des Anwenders des Fortbewegungsmittels und ggf. weiterer Insassen des Fortbewegungsmittels durch Erzeugung von Zusatzeffekten, wie sie beispielsweise aus einem „4D-Kino“ bekannt sind, zu verbessern. Die erfindungsgemäße Anordnung verwendet hierzu mit Ausnahme der Ausgabeeinheit allerdings keine eigens für eine Infotainmentdarbietung bereitgestellten Einrichtungen, sondern lediglich im Fortbewegungsmittel bereits vorhandene funktionale Vorrichtungen, so dass die Anordnung mit lediglich geringem Kosteneinsatz erhalten werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Anordnung ferner eine Steuervorrichtung, die zum Öffnen oder Schließen eines Fensters des Fortbewegungsmittels und/oder zum Öffnen oder Schließen eines Schiebedaches des Fortbewegungsmittels und/oder zum Straffen oder Lockern einer Sitzbegurtung des Fortbewegungsmittels und/oder zum Ausströmen von Luft und/oder eines Duftes durch eine Klimaanlage des Fortbewegungsmittels und/oder zur Regulierung der Temperatur im Innenraum des Fortbewegungsmittels und/oder zur Regulierung der Temperatur einer Sitzheizung des Fortbewegungsmittels und/oder zum Verstellen eines Sitzes des Fortbewegungsmittels und/oder zur Regulierung einer Beleuchtungseinrichtung des Fortbewegungsmittels und/oder zur Aktivierung oder Deaktivierung einer Scheibenwischanlage und/oder zum Einblenden von Kamerasignalen oder gespeicherten Bilddaten in Abhängigkeit von den zu erzeugenden Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei, eingerichtet ist. Durch das Vorsehen der Steuervorrichtung können die unterhaltungsfördernden Zusatzeffekte, die durch die Steuervorrichtung auch beliebig miteinander kombiniert werden können, gezielt initiiert werden.
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Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt wird auch ein Fortbewegungsmittel beschrieben, das zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist oder eine gemäß der vorliegenden Erfindung offenbarte Anordnung umfasst. Das Fortbewegungsmittel zeichnet sich durch einen hohen Unterhaltungswert aus, der deutlich über den Unterhaltungswert durch das Abspielen von herkömmlichen Audio- und/oder Videodateien hinausgeht. Vorzugsweise ist das Fortbewegungsmittel ein autonom gesteuertes Fortbewegungsmittel.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Verfahrens zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
- 2 ein Fortbewegungsmittel gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsformen im Detail beschrieben. In den Figuren sind nur die erfindungswesentlichen Details der vorliegenden Erfindung dargestellt. Alle übrigen Details sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
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Im Detail zeigt 1 ein Flussdiagramm, das zwei Verfahrensschritte 100 und 200 eines Verfahrens zur Unterhaltung eines Anwenders eines Fortbewegungsmittels angibt.
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Gemäß einem ersten Verfahrensschritt 100 wird eine Audio- und/oder eine Videodatei ausgegeben. Dies kann beispielsweise durch Präsentieren eines Films oder Videospiels auf einem Monitor, insbesondere im Sichtbereich des Anwenders, erfolgen, wobei die Videodatei, also z.B. ein Film, durch eine Audiodatei ergänzt sein kann, die beispielsweise mittels eines Lautsprechers akustisch übertragen wird.
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In einem zweiten Verfahrensschritt 200 wird mindestens eine funktionale Vorrichtung des Fortbewegungsmittels, die eingerichtet ist, in Abhängigkeit der Audio- und/oder Videodatei eine Sekundärfunktion auszuführen, zur Erzeugung von Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei angesteuert. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass mindestens eine funktionale Vorrichtung oder aber eine beliebige Kombination an funktionalen Vorrichtungen, die in ihren eigentlichen Funktionen nicht dem Infotainment dienen, sondern z.B. den Fahrkomfort oder die Fahrsicherheit im Fortbewegungsmittel sicherstellen, gezielt zur Unterstützung des Entertainmenterlebnisses eingesetzt werden.
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Solche Zusatzeffekte, wie sie z.B. aus „4D-Kinos“ bekannt sind, können beispielsweise ein Öffnen oder Schließen eines Fensters des Fortbewegungsmittels und/oder ein Öffnen oder Schließen eines Schiebedaches des Fortbewegungsmittels und/oder ein Straffen oder Lockern einer Sitzbegurtung des Fortbewegungsmittels und/oder ein Ausströmen von Luft und/oder eines Duftes durch eine Klimaanlage des Fortbewegungsmittels und/oder eine Regulierung der Temperatur im Innenraum des Fortbewegungsmittels und/oder eine Regulierung der Temperatur einer Sitzheizung des Fortbewegungsmittels und/oder ein Verstellen eines Sitzes des Fortbewegungsmittels und/oder eine Regulierung einer Beleuchtungseinrichtung des Fortbewegungsmittels und/oder eine Aktivierung oder Deaktivierung einer Scheibenwischanlage und/oder ein Einblenden von Kamerasignalen oder gespeicherten Bilddaten umfassen. Je nach gewünschtem Zusatzeffekt, der insbesondere in Abhängigkeit der entsprechenden Audio- und/oder Videodatei ausgewählt wird, wozu insbesondere vor dem Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung eine Analyse der Audio- und/oder Videodatei durchgeführt wird, kann das Entertainmenterlebnis optimiert werden.
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Durch einen weiteren optionalen Schritt des Ermittelns mindestens eines Fortbewegungsmittelparameters und/oder Umgebungsparameters und im Ansprechen darauf Verwenden der mindestens einen funktionalen Vorrichtung, kann die Auswahl der Zusatzeffekte weiter verbessert werden, was zu einem gesteigerten Entertainmenterlebnis führt.
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Ferner vorteilhaft kann dem Verfahrensschritt 100 auch ein Schritt des Analysierens der Audio- und/oder Videodatei vorangestellt sein, um geeignete Zusatzeffekte zur Erhöhung des Unterhaltungswertes zu bestimmen.
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2 zeigt ein Fortbewegungsmittel 10, das eine Anordnung 13 zur Unterhaltung eines Anwenders 1 des Fortbewegungsmittels 10 umfasst.
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Der Anwender 1 ist auf einem verstellbaren Fahrersitz 3 hinter einer Windschutzscheibe 2 positioniert und hat seine Hände am Lenkrad 5. Dies ist im Falle, dass das Fortbewegungsmittel 10 als autonom gesteuertes Fortbewegungsmittel ausgebildet ist, nicht zwingend erforderlich.
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Die Anordnung 13 beinhaltet eine Ausgabeeinheit 6, die hier beispielhaft in Form eines Monitors im Sichtfeld des Anwenders 1 dargestellt ist und zum Ausgeben einer Videodatei eingerichtet ist, die beispielhaft ein Film oder ein Videospiel sein kann. Die Ausgabeeinheit 6 umfasst hier ferner einen Lautsprecher 11, der zum Ausgeben von Audiodateien eingerichtet ist und beispielsweise die Videodatei akustisch untermalt.
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Ferner umfasst die Anordnung 13 mehrere funktionale Vorrichtungen, die eingerichtet sind, eine Sekundärfunktion auszuführen. Hierzu zählen der verstellbarer Fahrersitz 3, ein verstellbarer Beifahrersitz 4, eine Scheibenwischanlage, die Scheibenwischer 7 und Wischwasseranlagen 8 umfasst, eine Belüftungseinrichtung 9 und eine Beleuchtungseinrichtung 12, die in Form einer Ambientenlichtleiste dargestellt ist. Diese funktionalen Vorrichtungen sind üblicherweise in jedem Fortbewegungsmittel vorhanden und dienen dem Fahrkomfort bzw. der Fahrsicherheit des Fortbewegungsmittels 10.
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Die funktionalen Vorrichtungen sind erfindungsgemäß zur Erzeugung von Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei eingerichtet. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die funktionalen Vorrichtungen zweckentfremdet werden und der Unterstützung des Entertainmenterlebnisses des Anwenders 1 dienen, was durch situatives Aktivieren oder Deaktivieren der funktionalen Vorrichtungen in Abhängigkeit von den zu erzeugenden Zusatzeffekten zur Illusionierung der Audio- und/oder Videodatei in Abhängigkeit der Audio- und/oder Videodatei ausgeführt werden kann. Hierzu kann die Verwendung von mehreren funktionalen Vorrichtungen gleichzeitig kombiniert werden. Dies kann vorteilhafterweise mittels einer Steuervorrichtung 14 gesteuert werden, die steuertechnisch mit den einzelnen funktionalen Vorrichtungen 3, 4, 7, 8, 9, 12 und zusätzlich mit der Ausgabeeinheit 6 und dem Lautsprecher 11 verbunden ist.
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Das Fortbewegungsmittel 10 zeichnet sich damit durch ein höherwertiges bzw. verbessertes Entertainmentangebot aus.
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anwender
- 2
- Windschutzscheibe
- 3
- Fahrersitz
- 4
- Beifahrersitz
- 5
- Lenkrad
- 6
- Ausgabeeinheit
- 7
- Scheibenwischer
- 8
- Wischwasseranlage
- 9
- Belüftungseinrichtung
- 10
- Fortbewegungsmittel
- 11
- Lautsprecher
- 12
- Beleuchtungseinrichtung
- 13
- Anordnung
- 14
- Steuervorrichtung
- 100, 200
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011005475 U1 [0002]