DE102017211874A1 - Kolbenpumpenaggregat für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kolbenpumpenaggregat (1) für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit einem Elektromotor (2), einem Planetengetriebe (3), einem Schraubgetriebe (4) und einem in einem Zylinder (7) verschieblichen Kolben (5). Um ein hartes Anschlagen des Kolbens (5) in dem Zylinder (7) bei einem Rückhub zu vermeiden, schlägt die Erfindung eine Lochscheibe (13) mit axial federnden Segmenten (18) als elastischen Endanschlag (12) für den Kolben (5) vor.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft ein Kolbenpumpenaggregat für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Kolbenpumpen dienen in hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlagen zur Erzeugung eines hydraulischen Bremsdrucks für eine Betriebsbremsung mit Fremdkraft und/oder in schlupfgeregelten Fahrzeugbremsanlagen ebenfalls zur Erzeugung eines Bremsdrucks und zu einer Förderung von Bremsflüssigkeit aus Radbremsen nach einer Druckabsenkung zurück zu den Radbremsen um die Radbremsdrücke wieder zu erhöhen oder zurück in Richtung eines Hauptbremszylinders während einer Schlupfregelung.
- Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Kolbenpumpenaggregat mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist zur Erzeugung eines Bremsdrucks und/oder zur Förderung von Bremsflüssigkeit in einer hydraulischen Fremdkraft- und/oder schlupfgeregelten Fahrzeugbremsanlage vorgesehen. Es weist einen Elektromotor als Antrieb, ein Schraubgetriebe, beispielsweise einen Spindeltrieb, der eine drehende Antriebsbewegung des Elektromotors in eine translatorische Bewegung wandelt und eine Kolben-Zylinder-Einheit auf, deren Kolben mit dem Schraubgetriebe im Zylinder verschiebbar ist. Dabei geht es um eine Relativbewegung zwischen Kolben und Zylinder, es kann auch der Zylinder auf dem Kolben verschoben werden. Dem Elektromotor und dem Schraubgetriebe kann ein Untersetzungsgetriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe, zwischengeschaltet sein. Außerdem weist die Kolben-Zylinder-Einheit einen Endanschlag auf, der einen Hub des Kolbens in einer Verschieberichtung begrenzt und dadurch eine Nulllage des Kolbens im Zylinder festlegt. Die Nulllage kann auch als Ausgangsstellung oder Grundstellung des Kolbens aufgefasst werden. Sie ist eine bestimmte Stellung des Kolbens im Zylinder, vorzugsweise am Ende eines Rückhubs. In diesem Fall begrenzt der Endanschlag den Rückhub des Kolbens. Beim Rückhub saugt der Kolben Bremsflüssigkeit in den Zylinder an, wogegen er bei einem entgegengesetzten Arbeitshub Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder verdrängt. Erfindungsgemäß ist der Endanschlag in der Verschieberichtung des Kolbens elastisch. Dadurch vermeidet die Erfindung ein Schlaggeräusch bei einem Anstoßen des Kolbens am Endanschlag. Außerdem bewirkt die Erfindung einen - wenn auch möglicherweise sehr kurzen - Bremsweg des Kolbens, der Kolben wird nicht schlagartig angehalten.
- Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
- Zu einer Feststellung des Erreichens des Endanschlags mit dem Kolben sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Strommesseinrichtung vor, die eine Stromaufnahme des Elektromotors misst (Anspruch 5). Aus einem starken Stromanstieg über einen Betriebsstrom des Elektromotors während eines Verschiebens des Kolbens lässt sich das Erreichen des Endanschlags feststellen.
- Figurenliste
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Achsschnitt eines erfindungsgemäßen Kolbenpumpenaggregats; -
2 einen Achsschnitt eines Endanschlags des Kolbenpumpenaggregats; und -
3 eine Stirnansicht des Endanschlags aus2 . - Ausführungsform der Erfindung
- Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Kolbenpumpenaggregat
1 ist zu einer Druckerzeugung in einer hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage und/oder zur Druckerzeugung und zu einer Förderung von Bremsflüssigkeit in einer schlupfgeregelten hydraulischen Fahrzeugbremsanlage während einer Schlupfregelung vorgesehen. Solche Schlupfregelungen sind beispielsweise Bremsblockierschutz-, Antriebsschlupf-, Fahrdynamikregelungen und elektronische Stabilitätsprogramme, für die die Abkürzungen ABS, ASR, FDR und ESP gebräuchlich sind. - Zum Antrieb weist das erfindungsgemäße Kolbenpumpenaggregat
1 einen Elektromotor2 auf, mit dem ein Planetengetriebe3 antreibbar ist. Das Planetengetriebe3 treibt ein Schraubgetriebe4 drehend an, das die Drehbewegung in eine Verschiebung wandelt um einen Kolben5 einer Kolben-Zylinder-Einheit6 in einem Zylinder7 zu verschieben. In der beschriebenen und erläuterten Ausführungsform der Erfindung ist das Schraubgetriebes4 ein Kugelgewindetrieb. Das Planetengetriebe3 treibt eine Mutter8 des Schraubgetriebes4 drehend an und die Mutter8 verschiebt eine Spindel9 des Schraubgetriebes4 . Davon abweichend kann auch umgekehrt die Spindel9 drehend angetrieben und die Mutter8 zusammen mit dem Kolben5 verschoben werden. Ein dem Planetengetriebe3 und dem Elektromotor2 fernes Ende der Spindel9 ist durch einen mit ihr einstückigen Zapfen10 , der in ein Sackloch in einem Kolbenboden11 des Kolbens5 eingepresst ist, mit dem Kolben5 verbunden, so dass sich der Kolben5 mit der Spindel9 verschiebt. Der Kolben5 ist als Hohlkolben ausgeführt, der an einem dem Planetengetriebe3 und dem Elektromotor2 fernen Ende einstückig von seinem Kolbenboden11 geschlossen ist und der die Mutter8 des Schraubgetriebes4 im Zylinder7 der Kolben-Zylinder-Einheit6 umschließt. Die genannten Bauteile des Kolbenpumpenaggregats1 , das heißt der Elektromotor2 , das zwischen dem Elektromotor2 und dem Schraubgetriebes4 angeordnete Planetengetriebe3 , das Schraubgetriebe4 , der Kolben5 und der Zylinder7 sind koaxial. - Als Endanschlag
12 zu einer Begrenzung eines Hubs des Kolbens5 im Zylinder7 in einer Verschieberichtung weist die Kolben-Zylinder-Einheit6 eine Lochscheibe13 auf, die in2 und3 größer als Einzelteil dargestellt ist. Die Lochscheibe13 weist einen axial kurzen, rohrförmigen Kragen14 auf, der ein dem Planetengetriebe3 und dem Elektromotor2 zugewandtes, offenes Ende des Zylinders7 umschließt und mit einem nach innen umgebördelten Rand15 in eine umlaufende Rille16 außen im Zylinder7 greift und dadurch am Zylinder7 festgelegt ist. Wie in3 zu sehen weist ein Innenrand der den Endanschlag12 bildenden Lochscheibe13 Einschnitte17 auf, die vergleichbar einer Zahnscheibe den Innenrand in Segmente18 unterteilt, die sich über begrenzte Umfangsabschnitte erstrecken. Die Segmente18 stehen schräg in einem spitzen Winkel zu einer Radialebene in Richtung des Kolbens5 . Die den Endanschlag12 bildende Lochscheibe13 besteht aus einem federelastischen Material, im Ausführungsbeispiel aus einem Federstahl, so dass die Segmente18 in axialer Richtung federn und die Lochscheibe13 einen in axialer Richtung elastischen bzw. federnden Endanschlag12 für den Kolben5 der Kolben-Zylinder-Einheit6 bildet. - Die den Endanschlag
12 bildende Lochscheibe13 begrenzt den Verschiebeweg des Kolbens5 in Richtung des Planetengetriebes3 und des Elektromotors2 . Diese Verschieberichtung wird hier als Rückhubrichtung bezeichnet, bei ihr saugt der Kolben5 Bremsflüssigkeit in den Zylinder7 an, die er bei einem entgegengesetzten Arbeitshub wieder aus dem Zylinder7 verdrängt. Durch die Elastizität der Segmente18 , an denen der Kolben5 am Ende seines Rückhubs zur Anlage kommt, wird der Kolben5 am Ende seines Rückhubs nicht schlagartig angehalten, sondern auf einem - wenn auch sehr kurzen - Weg abgebremst. Das vermeidet mechanische Spitzenbelastungen und Schlaggeräusche bei einem Anstoßen des Kolbens5 am Endanschlag12 . - Der Endanschlag
12 legt eine Lage des Kolbens5 im Zylinder7 am Ende des Rückhubs fest, die hier als Nulllage bezeichnet wird. Zu einer Feststellung, wann der Kolben5 bei seinem Rückhub den Endanschlag12 erreicht, weist das erfindungsgemäße Kolbenpumpenaggregat1 einen Strommesser oder eine Strommesseinrichtung19 auf, die in1 als Symbol gezeichnet ist. Gelangt der Kolben5 bei seinem Rückhub in Anlage an die in axialer Richtung federnden Segmente18 am Innenrand des als Lochscheibe13 ausgebildeten Endanschlags12 , steigt eine Stromaufnahme des Elektromotors2 an, wodurch das Ende des Rückhubs des Kolbens5 feststellbar ist und die Nulllage des Kolbens5 festgelegt wird. - Das erfindungsgemäße Kolbenpumpenaggregat
1 ist an einem Hydraulikblock20 einer Schlupfregelung einer im Übrigen nicht dargestellten, hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage angeordnet, wobei das Kolbenpumpenaggregat1 Teil der Schlupfregelung ist. Solche Schlupfregelungen und Hydraulikblöcke20 sind dem Fachmann an sich bekannt und werden hier nicht näher erläutert. Der Hydraulikblock20 dient einer mechanischen Befestigung und einer hydraulischen Verschaltung hydraulischer, elektrohydraulischer und elektronischer Bauelemente der Schlupfregelung, zu denen außer dem Kolbenpumpenaggregat1 Magnetventile, Rückschlagventile, Hydrospeicher und Dämpferkammern gehören, die in und am Hydraulikblock20 angeordnet und durch eine nicht gezeichnete Verbohrung des Hydraulikblocks20 hydraulisch miteinander verschaltet sind. Bestückt mit dem Kolbenpumpenaggregat1 und den weiteren Bauelementen der Schlupfregelung bildet der Hydraulikblock20 ein Hydraulikaggregat, das Teil bzw. ein Kernstück der Schlupfregelung ist. Bei einer Betriebsbremsung wird ein Bremsdruck der Fahrzeugbremsanlage per Fremdkraft mit dem erfindungsgemäßen Kolbenpumpenaggregat1 erzeugt.
Claims (5)
- Kolbenpumpenaggregat für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, mit einem Elektromotor (2), mit einem Schraubgetriebe (4), das mit dem Elektromotor (2) drehend antreibbar ist und eine Drehbewegung des Elektromotors (2) in eine Verschiebung wandelt, und mit einer Kolben-Zylinder-Einheit (6) mit einem Kolben (5), der mit dem Schraubgetriebe (4) in einem Zylinder (7) verschiebbar ist, wobei die Kolben-Zylinder-Einheit (6) einen Endanschlag (12) für den Kolben (5) aufweist, der einen Hub des Kolben (5) in einer Verschieberichtung begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Endanschlag (12) elastisch ist.
- Kolbenpumpenaggregat nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Endanschlag (12) eine axial elastische Lochscheibe (13) aufweist. - Kolbenpumpenaggregat nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Endanschlag (12) eine Lochscheibe (13) aufweist, die an ihrem Innen- oder Außenrand in axialer Richtung federnde Segemente (18) aufweist, die sich über begrenzte Umfangsabschnitte erstrecken. - Kolbenpumpenaggregat nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Lochscheibe (13) einen rohrförmigen Kragen (14) aufweist, mit dem sie am Kolben (5) oder am Zylinder (7) festgelegt ist. - Kolbenpumpenaggregat nach
Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, dass das Kolbenpumpenaggregat (1) eine Strommesseinrichtung (19) zur Messung einer Stromaufnahme des Elektromotors (2) zu einer Feststellung einer Anlage des Kolbens (5) am Endanschlag (12) aufweist.
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CN113795414A (zh) * | 2019-05-09 | 2021-12-14 | 罗伯特·博世有限公司 | 用于液压的车辆制动设备的液压机组 |
US11458944B2 (en) * | 2019-06-12 | 2022-10-04 | Hyundai Mobis Co., Ltd. | Master cylinder of brake for vehicle |
FR3132553A1 (fr) * | 2022-02-09 | 2023-08-11 | Hitachi Astemo France | Système de freinage à commande électromécanique muni de moyens perfectionnés d’amortissement de contraintes |
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2017
- 2017-07-12 DE DE102017211874.1A patent/DE102017211874A1/de active Pending
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CN113795414B (zh) * | 2019-05-09 | 2024-04-09 | 罗伯特·博世有限公司 | 用于液压的车辆制动设备的液压机组 |
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