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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung und ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Stand der Technik
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Das „Internet der Dinge“ (Internet of Things, loT) wird als eine der bedeutenden zukünftigen Entwicklungen in der Informationstechnologie angesehen. Unter dem loT versteht man, dass nicht nur Menschen Zugang zum Internet haben und über dieses vernetzt sind, sondern dass auch Geräte über das Internet miteinander vernetzt sind. Ein Bereich des loT zielt in Richtung Produktions- und Hausautomatisierung, zum Beispiel zur Temperaturmessung oder -steuerung.
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Entsprechende Sensoren sind bereits verfügbar, beispielsweise Temperatursensoren und Temperatursteller an der Heizung, jedoch sind die Kosten von größenordnungsmäßig ca. einhundert EUR pro Stück sehr hoch.
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Derzeit wird versucht, die Erfahrungen aus dem Bereich Consumer Electronic-Sensoren für Smartphones (Gyros, Beschleunigungssensoren, Drucksensoren, Mikrofone etc.) aufzugreifen und kostengünstige Sensoren für größenordnungsmäßig einen EUR herzustellen, welche gleichzeitig die benötigte elektrische Energie mit sogenannten Energy Harvestern aus der Umwelt gewinnen.
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Als Energy Harvester bezeichnet man Vorrichtungen, welche begrenzte Mengen an elektrischer Energie aus der Umgebung gewinnen, wie zum Beispiel Umgebungstemperatur, Vibrationen, Luftströmen oder Strahlung.
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Obwohl auf beliebige Energy Harvester anwendbar, werden die vorliegende Erfindung und die ihr zugrunde liegende Problematik anhand von kinetischen Energy Harvestern erläutert, welche die elektrische Energie aus einer Bewegung oder einem Stoß oder einer Vibration gewinnen.
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Mit Hilfe von kinetischen Harvestern lassen sich autonome Sensorsysteme aufbauen, die zum Beispiel an vibrierenden oder sich bewegenden Teilen von Industrieanlagen angebracht werden können. Gegenüber herkömmlichen Industriesensoren, welche mit einem Akku oder einer Batterie ausgestattet sind, ist das Wartungsintervall derartiger autonomer Sensorsysteme vergrößert, der Aufwand also reduziert.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Bewegungen, wie zum Beispiel Vibrationen, in elektrische Energie umzuwandeln. Die gängigsten Varianten sind piezoelektrische Wandler, elektromagnetische Wandler mit Spule und Magnet sowie kapazitive Wandler.
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Kinetische Harvester setzen sich in der Regel aus federähnlichen oder balkenähnlichen Strukturen, Massen bzw. Schwungmassen, Spulen und Magneten, Piezostrukturen und Leistungsschaltungen zusammen. Die kleinbauende Integration der genannten Komponenten im Sensorsystem stellt sich herausfordernd dar, da die Komponenten im Vergleich zu MEMS-Komponenten relativ viel Gehäusevolumen benötigen. Somit bestimmt die Architektur des kinetischen Harvesters großenteils die Baugröße des gesamten Sensorsystems. Eine Integration eines kinetischen Harvesters in ein Sensorsystem als separates Bauteil ist möglich aber mit erhöhter Baugröße und erhöhten Kosten verbunden.
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Die
DE 10 2013 214 021 A1 offenbart einen elektronischen Schreibstift mit Schreibstiftpositionserkennung, umfassend wenigstens eine elektrische Spannungsquelle, wenigstens eine digitale Steuereinheit, eine Schreibmine, wenigstens ein Datenübertragungsmodul, sowie wenigstens zwei Positionsbestimmungssensoren zur Bestimmung der Lage und/oder Bewegung des elektronischen Schreibstiftes. Der elektronische Schreibstift weist eine mit der digitalen Steuereinheit in Verbindung stehende Energieverwaltungseinheit auf, welche zur Verwaltung des elektrischen Energieverbrauchs, insbesondere zu dessen Minimierung, dient. Weiterhin ist eine Energy-Harvesting-Vorrichtung vorgesehen, die für den Schreibstift benötigte elektrische Energie aus Umgebungsenergie erzeugen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung offenbart eine Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 bzw. 11.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Vorteile der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht, die Komponenten eines Energy Harvesters derart in ein Sensorsystem zu integrieren, dass diese mit bestehenden Komponenten der Sensor-Hardwarearchitektur verschmelzen. Die wesentlichen Vorteile einer derartigen Integration sind eine deutlich verminderte Baugröße, ein geringerer Materialaufwand und verringerte Herstellungskosten.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht in der Ausgestaltung des Gehäuses mit mindestens einem doppelwandigen Bereich, in dem zumindest eine Komponente des Energy Harvesters angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sensoreinrichtung auf einer oder mehreren Schaltungsplatten angebracht, die im Innenraum angeordnet sind. So lassen sich die Sensorkomponenten vor Einbau zusammenfügen und ggfs. testen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung einen federnd aufgehängten, durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbaren Magneten und eine damit elektromagnetisch wechselwirkende Spuleneinrichtung zur Erzeugung der elektrischen Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie auf. So lässt sich ein einfacher kinetischer Harvester realisieren.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung eine durch Bewegungs-Umgebungssenergie auslenkbare Masseneinrichtung und eine damit verbundene elastisch deformierbare Piezoeinrichtung zur Erzeugung der elektrischen Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie auf. So lässt sich alternativ ein einfacher kinetischer Harvester realisieren.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der doppelwandige Bereich einen Seitenwandbereich des wannenartigen ersten Gehäuseteils auf. Dies vereinfacht die Vormontage und ermöglicht eine platzsparende Anordnung.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der doppelwandige Bereich einen Bodenwandbereich des Bodens des wannenartigen ersten Gehäuseteils auf. Dies ermöglicht insbesondere eine einfache elektrische Anbindung an die Sensoreinrichtung, z.B. über Durchkontaktierungen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der doppelwandige Bereich einen Deckelwandbereich des deckelartigen zweiten Gehäuseteils auf. So ist die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung ggfs. austauschbar oder im Voraus testbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der doppelwandige Bereich mehrere zusammenhängende Bereiche eines Seitenwandbereich des wannenartigen ersten Gehäuseteils und/oder eines Bodenwandbereichs des wannenartigen ersten Gehäuseteils und/oder eines Deckelwandbereichs des deckelartigen zweiten Gehäuseteils auf. So lassen sich verschiedene Komponenten in verschiedene Bereiche verteilen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der deckelartige zweite Gehäuseteil und die Sensoreinrichtung lösbar mit dem wannenartigen ersten Gehäuseteil verbunden. So kann ein Sensorwechsel oder -ersatz einfach erfolgen.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens;
- 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens; und
- 3a),b) schematische Darstellungen zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und zwar 3a) vom Gehäuseteil und 3b) vom Sensorteil, sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens.
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In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen - sofern nichts anderes angegeben ist - mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 ist eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens.
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In 1 bezeichnet Bezugszeichen SA allgemein eine Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung, die z.B. an vibrierenden oder sich bewegenden Teilen einer Industrieanlage (nicht dargestellt) angebracht werden kann und zur Erfassung der Vibrationen bzw. Bewegungen der Industrieanlage dient.
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Die Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung weist ein Gehäuse GH auf, welches einen wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1 und einen deckelartigen zweiten Gehäuseteil DE umfasst. Der wannenartige erste Gehäuseteil GH1 weist einen ersten doppelwandigen Bereich D1 mit einer Gehäuse-Außenwand WA1 und einer Gehäuse-Innenwand WI1 und einen zweiten doppelwandigen Bereich D2 mit einer gegenüberliegenden Gehäuse-Außenwand WA2 und einer gegenüberliegenden Gehäuse-Innenwand WI2 auf. Bei der vorliegenden Ausführungsform sind die doppelwandigen Bereiche D1, D2 gegenüberliegende Seitenwandbereiche des Gehäuses GH. Die Seitenwandbereiche grenzen an einen Bodenbereich BO des Gehäuses GH an, welcher dem deckelartigen zweiten Gehäuseteil DE gegenüberliegt.
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Im ersten doppelwandigen Bereich D1 ist eine erste Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung untergebracht, welche einen ersten federnd aufgehängten, durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbaren Magneten M1 und eine damit elektromagnetisch wechselwirkende erste Spuleneinrichtung SP1, SP1' zur Erzeugung elektrischer Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie aufweist.
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Im zweiten doppelwandigen Bereich D2 ist eine zweite Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung untergebracht, welche einen zweiten federnd aufgehängten, durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbaren Magneten M2 und eine damit elektromagnetisch wechselwirkende zweite Spuleneinrichtung SP2, SP2' zur Erzeugung elektrischer Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie aufweist.
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Die erste Spuleneinrichtung SP1, SP1' weist eine erste Spule SP1 auf, welche innen auf der Gehäuse-Außenwand WA1 angebracht ist, sowie eine zweite Spule SP1', welche innerhalb des doppelwandigen Bereichs D1 auf der Gehäuse-Innenwand WI1 angebracht ist.
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Die Spulen SP1, SP1' sind derart angeordnet, dass der Magnet M1 im nicht ausgelenkten Zustand im Wesentlichen deckungsgleich in einem Luftspalt zwischen den Spulen SP1, SP1' angeordnet ist.
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Die Aufhängung des ersten Magneten M1 wird über Federn F1, F2 realisiert, die einerseits mit den gegenüberliegenden Enden des ersten Magneten M1 verbunden sind und andererseits mit Aufhängungspunkten im wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1.
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Bei einer Zuführung von Bewegungs-Umgebungsenergie, beim vorliegenden Beispiel bei Vibrationen der Industriekomponente, wird der erste Magnet M1 aus seiner Ruhelage ausgelenkt und erzeugt somit eine elektromagnetische Induktion in die Spulen SP1, SP1', wodurch aus der Bewegungs-Umgebungsenergie elektrische Energie erzeugt wird.
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Die zweite Spuleneinrichtung SP2, SP2' weist eine dritte Spule SP2 auf, welche innen auf der Gehäuse-Außenwand WA2 angebracht ist, sowie eine vierte Spule SP2', welche innerhalb des doppelwandigen Bereichs D2 auf der Gehäuse-Innenwand WI2 angebracht ist.
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Die Spulen SP2, SP2' sind derart angeordnet, dass der Magnet M2 im nicht ausgelenkten Zustand im Wesentlichen deckungsgleich in einem Luftspalt zwischen den Spulen SP2, SP2' angeordnet ist.
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Die Aufhängung des ersten Magneten M2 wird über Federn F3, F4 realisiert, die einerseits mit den gegenüberliegenden Enden des ersten Magneten M2 verbunden sind und andererseits mit Aufhängungspunkten im wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1.
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Bei einer Zuführung von Bewegungs-Umgebungsenergie, beim vorliegenden Beispiel bei Vibrationen der Industriekomponente, wird der erste Magnet M2 aus seiner Ruhelage ausgelenkt und erzeugt somit eine elektromagnetische Induktion in die Spulen SP2, SP2', wodurch aus der Bewegungs-Umgebungsenergie elektrische Energie erzeugt wird.
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Bezugszeichen B bezeichnet dabei eine Bewegungsrichtung des ersten und zweiten Magneten M1, M2.
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Eine Sensoreinrichtung ist auf einer ersten und zweiten Schaltungsplatte P1, P2 im Innenraum I des wannenartigen ersten Gehäuseteils GH1 angeordnet, der an die doppelwandigen Bereiche D1, D2 angrenzt. Die Sensoreinrichtung weist auf der ersten Schaltungsplatte einen MEMS-Bewegungssensor SE sowie elektronische Komponenten EL, EL‘ und eine optionale Antenne A zur Datenübertragung auf. Die zweite Schaltungsplatte P2 der Sensoreinrichtung weist weitere elektronische Komponenten El, E2, E3 auf, welche beispielsweise einen Gleichrichter El, einen Kondensator E2 und eine Batterie E3 o.ä. aufweisen.
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Die erste und zweite Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung, insbesondere die beiden Spulenpaare SP1, SP1' und SP2, SP2' sind über (nicht dargestellte) Leiterbahnen auf den Schaltungsplatten P1, P2 mit den elektronischen Sensorkomponenten EL, EL‘, El, E2, E3 und dem MEMS-Bewegungssensor SE verbunden.
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Die Gesamtabmessungen der Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung SA gemäß der ersten Ausführungsform liegen typischerweise im Bereich zwischen 5 und 10 cm. Durch eine derartige Gestaltung lässt sich der Abstand zwischen der Gehäuse-Außenwand WA1 und der Gehäuse-Innenwand WI1 bzw. der Gehäuse-Außenwand WA2 und der Gehäuse-Innenwand WI2 auf nur wenige Millimeter begrenzen. Durch das Doppelwandprinzip können die Komponenten der Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtungen vor dem Einsetzen der Schaltungsplatten P1, P2 mit der Sensoreinrichtung bereits in das Gehäuse GH eingesetzt werden und somit eine Miniaturisierung erzielt werden. Insbesondere ist durch ein nachträgliches Einsetzen der Sensoreinrichtung der erforderliche Freiraum für das vorherige Aufbringen der Spulenpaare SP1, SP1', SP2, SP2' vorhanden.
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Die Befestigung der ersten und zweiten Schaltungsplatte P1, P2 erfolgt bei dieser ersten Ausführungsform beispielsweise durch Verrasten, Verkleben, Verschrauben usw., nachdem die doppelwandigen Bereiche D1, D2 mit den Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtungen fertiggestellt sind. Ebenso wird der deckelartige zweite Gehäuseteil DE als abschließender Montageschritt aufgeklebt, aufgeschraubt oder verrastet.
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2 ist eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens.
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Bei der zweiten Ausführungsform weist das Gehäuse GH‘ der Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung SA‘ ebenfalls einen wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1' und einen deckelartigen zweiten Gehäuseteil DE auf. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform weist der wannenartige erste Gehäuseteil GH1' einen ersten doppelwandigen Bereich D1`, einen zweiten gegenüberliegenden doppelwandigen Bereich D2' sowie einen den ersten und den zweiten doppelwandigen Bereich D1`, D2' verbindenden sich daran anschließenden doppelwandigen Bereich D3 auf. Der erste doppelwandige Bereich D1` wird durch die Gehäuse-Außenwand WA1' und die Gehäuse-Innenwand WI1` gebildet, der zweite doppelwandige Bereich D2 wird durch eine gegenüberliegende Gehäuse-Außenwand WA2' und eine gegenüberliegende Gehäuse-Innenwand WI1` gebildet. Der dritte doppelwandige Bereich D3 wird durch einen Bodenwandbereich WBA und eine weitere Gehäuse-Innenwand WBI gebildet.
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Bei dieser Ausführungsform erstreckt sich die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung über den ersten, zweiten und dritten doppelwandigen Bereich D1`, D2', D3'.
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Insbesondere ist im ersten doppelwandigen Bereich D1` eine durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbare erste Schwungmasse MA1 angeordnet, welche über eine Verbindungseinrichtung V1 mit einer elastisch deformierbaren Piezoeinrichtung PZ zur Erzeugung elektrischer Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie verbunden ist.
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Im zweiten doppelwandigen Bereich D2' ist eine durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbare zweite Schwungmasse MA2 vorgesehen, welche über eine Verbindungseinrichtung V2 mit der Piezoeinrichtung PZ verbunden ist. Die Verbindungseinrichtungen V1, V2 sind beispielsweise balkenartige Strukturen, wobei die Piezoeinrichtung PZ eine membranartige Struktur aufweist. In ihrem Zentrum ist die Piezoeinrichtung PZ über eine Verankerungseinrichtung VA mit dem Bodenbereich BO‘ verbunden. Anstatt der Piezoeinrichtung PZ mit membranartiger Struktur kann auch eine Plättchenstruktur in Dreieck-, Rechteck-, Trapezform oder sonstiger Form vorgesehen werden.
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Bei einer Bewegung in Bewegungsrichtung B wird eine elektrische Spannung durch die Verbiegung der Piezoeinrichtung PZ erzeugt, woraus elektrische Energie gewonnen wird. Diese elektrische Energie wird durch (nicht dargestellte) Leiterbahnen an die Sensoreinrichtung weitergeleitet, welche denselben Aufbau wie bei der oben beschriebenen ersten Ausführungsform aufweist und ebenfalls im Innenraum I‘ des wannenartigen ersten Gehäuseteils GH1' angeordnet ist, der an den doppelwandigen Bereich D1`, D2', D3' angrenzt.
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Die Herstellung der Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung SA‘ gemäß der zweiten Ausführungsform erfolgt analog zur oben beschriebenen Herstellung der ersten Ausführungsform, wobei zuerst die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtung mit ihren Komponenten in das Gehäuse GH‘ integriert wird, und zwar innerhalb der doppelwandigen Bereiche D1`, D2', D3. Anschließend erfolgt das Einsetzen und Verbinden der ersten und zweiten Schaltungsplatte P1, P2 mit der Sensoreinrichtung und das Vorsehen und Befestigen des deckelartigen zweiten Gehäuseteils DE.
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3a),b) sind schematische Darstellungen zur Erläuterung einer Umgebungsenergie-Sensorvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und zwar 3a) vom Gehäuseteil und 3b) vom Sensorteil, sowie eines entsprechenden Herstellungsverfahrens.
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Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich vom Aufbau von der oben beschriebenen ersten Ausführungsform, weist jedoch nach dem Zusammenbau dieselben Funktionen auf.
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Mit Bezug auf 3a) werden zunächst die Spulen SP1, SP2 auf im Inneren I des Gehäuses GH auf die erste bzw. zweite Gehäuse-Außenwand WA1, WA2 montiert und anschließend die durch Bewegungs-Umgebungsenergie auslenkbaren Magneten M1, M2 über die Federn Fl, F2 bzw. F3, F4 im wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1 aufgehängt.
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Außerdem werden die erste und zweite Gehäuse-Innenwand WI1, WI2 zunächst mit der ersten und der zweiten Schaltungsplatte P1, P2 lateral verbunden und die Spulen SP1', SP2' im Voraus auf die Außenseite der ersten und zweiten Gehäuse-Innenwand WI1, WI2 montiert, wie in 3b) dargestellt.
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Anschließend wird die Sensoreinrichtung mit den vormontierten Gehäuse-Innenwänden WI1, WI2 in den Innenraum I des Gehäuses GH eingesetzt, so dass die Umgebungsenergie-Gewinnungseinrichtungen in dem ersten und zweiten doppelwandigen Bereich D1, D2 untergebracht sind, der nach dem Einsetzen zwischen der Gehäuse-Außenwand WA1 und der Gehäuse-Innenwand WI1 sowie der Gehäuse-Außenwand WA2 und der Gehäuse-Innenwand WI2 liegt.
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Nach Montieren der Sensoreinrichtung und der Innenwände WI1, WI2 in den Innenraum I des Gehäuses GH erfolgt wie bei der ersten Ausführungsform das Anbringen und Befestigen des deckelartigen zweiten Gehäuseteils DE.
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Bei der dritten Ausführungsform sind insbesondere die Sensoreinrichtung mit den Innenwänden WI1, WI2 sowie der zweite deckelartige Gehäuseteil DE lösbar mit dem wannenartigen ersten Gehäuseteil GH1 verbunden, so dass durch erneutes Öffnen des deckelartigen zweiten Gehäuseteils DE ein Austausch der Sensoreinrichtung ermöglicht ist, beispielsweise im Fall eines Defekts oder im Falle des Ersetzens einer Sensoreinrichtung durch eine funktionell anders aufgebaute Sensoreinrichtung.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Durch das erfindungsgemäße Doppelwandprinzip können in allen Raumrichtungen beliebige Harvester-Strukturen integriert werden. Aufhängungen und mechanische Anbindungen der Sensorebenen ergeben sich durch das modulare Einsetzen eines separaten Sensorsystems.
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Insbesondere die Anzahl der doppelwandigen Bereiche beliebig, und es können sowohl mehrere zusammenhängende als auch mehrere getrennte doppelwandige Bereiche vorgesehen werden.
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Weiterhin können mehrere deckelartige Gehäuseteile vorgesehen werden, und das Gehäuse muss nicht hermetisch verschlossen sein, sondern kann auch nur teilweise verschlossen sein, was vom jeweiligen Funktionsprinzip bzw. der speziellen Anwendung abhängt.
Die durch Bewegungs-Umgebungssenergie auslenkbare Masseneinrichtung und die damit verbundene elastisch deformierbare Piezoeinrichtung zur Erzeugung der elektrischen Energie aus der Bewegungs-Umgebungsenergie können den zur Verfügung stehenden Raum der doppelwandigen Bereiche auch dreidimensional ausnutzen und sich über mehrere doppelwandige Bereiche erstrecken.
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Die Piezoelemente können auch fächerartig in unterschiedlicher Ausprägung nebeneinander angeordnet sein und jeweils eigene Geometrien, Steifigkeiten und Massen aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013214021 A1 [0010]
- DE 102010049154 A1 [0011]
- DE 102007012335 B4 [0011]