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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln von Nulldurchgangszeitpunkten und Spannungswerten einer elektrischen Netzspannung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine elektronische Messschaltung. Bei einer Vielzahl von elektrischen Geräten, beispielsweise Haushaltsgeräten, insbesondere Kaffeevollautomaten, Geräten zur Warmwassererzeugung, Herden, Mikrowellen, Elektrowerkzeugen und in der Gebäudeautomatisierung werden elektronische Bauelemente benötigt, um die aktuelle Netzspannung, deren Nulldurchgänge und/oder die Netzfrequenz zu ermitteln. Als Netzspannung soll in dieser Anmeldung eine elektrische Spannung mit negativen und positiven Spannungswerten, beispielsweise eine Wechselspannung betrachtet werden, welche von einem elektrischen Stromversorgungsnetz bereitgestellt wird.
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Die Kenntnis der Nulldurchgänge ist auch wichtig für eine Leistungsregelung mit Hilfe einer Phasenanschnittsteuerung. Bei großen Leistungen ist es notwendig, Schaltvorgänge genau im Nulldurchgang auszuführen, um Belastungen und Schäden zu vermeiden. In
GB 025 288 47 A werden Nulldurchgangszeitpunkte und elektrische Spannungszweige über getrennte Messpfade ermittelt. Dabei erfolgt eine Ermittlung eines Nulldurchgangs mit Hilfe einer Triggerschaltung über einen ersten Messpfad und die Spannungsmessung erfolgt über einen zweiten Messpfad, einen separaten Spannungsmesszweig. Eine entsprechende Messschaltung mit zwei separaten Messpfaden ist in
1 veranschaulicht.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die oben genannten Messungen mit einem geringeren schaltungstechnischen Aufwand durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Ermitteln von Nulldurchgangszeitpunkten und Spannungswerten einer elektrischen Netzspannung gemäß Patentanspruch 1 und eine elektronische Messschaltung gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ermitteln von Nulldurchgangszeitpunkten und Spannungswerten einer elektrischen Netzspannung werden elektrische Spannungswerte der elektrischen Netzspannung, beispielsweise eine Wechselspannung, besonders bevorzugt eine Sinusspannung, über einen als einzigen Messzweig ausgebildeten Spannungsmesszweig mit Hilfe eines AD-Wandlers am Eingang eines Mikrokontrollers abgetastet. Der Spannungsmesszweig kann beispielsweise als Spannungsteiler mit einem Spannungsabgriff, welcher mit einem Tiefpass versehen ist, ausgebildet sein. Weiterhin wird ein Nulldurchgang von einer positiven Halbwelle zu einer negativen Halbwelle der elektrischen Netzspannung auf Basis der abgetasteten elektrischen Spannungswerte mit Hilfe des Mikrokontrollers ermittelt. Dagegen erfolgt ein Ermitteln eines Nulldurchgangs von einer negativen Halbwelle zu einer positiven Halbwelle der elektrischen Netzspannung durch die Anwendung eines Timers. Vorteilhaft kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die verwendete Messschaltung auf einen einzigen Spannungsmesszweig beschränkt werden. Die Nulldurchgangermittlung erfolgt dann auf Basis der Abtastwerte sowie mit Hilfe des Timersignals bzw. Zeitgebersignals. Das Zeitgebersignal weist dabei einen Bruchteil einer Zeitspanne zwischen zwei Nulldurchgängen von einer positiven Halbwelle zu einer negativen Halbwelle auf. Bevorzugt weist das Timersignal genau eine halbe Periode bzw. die Hälfte der Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Nulldurchgängen von einer positiven Halbwelle zu einer negativen Halbwelle auf.
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Im Gegensatz zu der herkömmlichen Vorgehensweise erfolgt eine Ermittlung von Spannungswerten und Nulldurchgangszeitpunkten umschaltfrei, d.h. über denselben Eingang des Mikrokontrollers und über ein- und denselben Messzweig. Auf diese Weise wird im Vergleich zur herkömmlichen Vorgehensweise der Hardwareaufwand reduziert. Denn der sonst notwendige zusätzliche Messzweig zur Messung des Nulldurchgangs kann entfallen. Auch ein für die Messung des Nulldurchgangs nötiger, zusätzlicher Eingang am Mikrokontroller, auch uC-Pin genannt, kann entfallen. Vorteilhaft kann zudem auch ein aufwändiger Test der nicht benötigten Bauelemente eingespart werden. Aufgrund der reduzierten Komplexität der Hardware erhöht sich zudem deren Zuverlässigkeit. Weiterhin reduziert sich auch der Entwicklungsaufwand für die vereinfachte elektronische Messschaltung. Insbesondere reduziert sich der Aufwand des Layouts, der Vorkehrungen für die elektromagnetische Verträglichkeit und der Vermessung der Schritte bei einer Toleranzbetrachtung, welche bei einer Maßnahme zur Entstörung einzelner Bauteile der Messschaltung durchgeführt wird.
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Die erfindungsgemäße elektronische Messschaltung weist einen einzigen, als Spannungsmesszweig ausgebildeten Messzweig auf. Der Spannungsmesszweig ist als Spannungsteiler mit einem Spannungsabgriff, welcher zum Beispiel mit einem Tiefpass versehen ist, ausgebildet. Die erfindungsgemäße elektronische Messschaltung weist zudem einen Mikrocontroller auf, welcher mit dem Spannungsabgriff elektrisch verbunden ist und an seinem Eingang einen AD-Wandler aufweist. Der Mikrokontroller ist dazu eingerichtet, mit Hilfe des AD-Wandlers elektrische Spannungswerte der Netzspannung abzutasten, einen Nulldurchgang von einer positiven Halbwelle zu einer negativen Halbwelle der elektrischen Netzspannung auf Basis der abgetasteten elektrischen Spannungswerte zu ermitteln und einen Nulldurchgang von einer negativen Halbwelle zu einer positiven Halbwelle der elektrischen Netzspannung durch ein Timer-Signal zu ermitteln. Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Messschaltung mit nur einem einzigen Messzweig einfacher aufgebaut als herkömmliche Messanordnungen. Wie bereits erwähnt kann dadurch auch ein zusätzlicher Eingang des Mikrokontrollers zum Erfassen der Nulldurchgangsinformation entfallen. Auch der Aufwand bei der Entwicklung und dem Test einzelner Komponenten ist aufgrund des einfacheren Aufbaus bzw. der geringeren Anzahl der Hardwarekomponenten vorteilhaft reduziert.
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Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden können.
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In einer speziellen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der mit dem AD-Wandler belegte Eingang des Mikrokontrollers zur Ermittlung von Zeitabschnitten einer positiven Halbwelle als digitaler Eingang konfiguriert. Die elektrischen Spannungswerte der Netzspannung können dann mit dem als digitaler Eingang konfigurierten Eingang, beispielsweise ein ADC-Pin, gemessen werden. Vorteilhaft kann mit einem als digitaler Eingang konfigurierten Eingang eines Mikrokontrollers auch eine negative elektrische Spannung gemessen werden, welche bei einer direkten Messung durch den AD-Wandler diesen AD-Wandler an dem genannten Eingang schädigen könnte. Auf diese Weise können Schutzschaltungen, wie zum Beispiel eine Schutzdiode oder ein Triggerpfad, welche herkömmlich zum Schutz des AD-Wandlers eingesetzt würden, eingespart werden. Beispielsweise können die Zeitabschnitte einer positiven Halbwelle in einer ersten Vorbereitungsphase mit dem als digital konfigurierten Eingang ermittelt werden. In einer zweiten Phase wird der Eingang, an dem der AD-Wandler positioniert ist, dann als analoger Eingang konfiguriert und es erfolgt mit dem so konfigurierten Eingang eine Messung von Nulldurchgängen bzw. eine Ermittlung von Nulldurchgangszeitpunkten von Nulldurchgängen von einer positiven Halbwelle zu einer negativen Halbwelle. Weiterhin erfolgt auch eine Ermittlung von Nulldurchgängen von einer negativen Halbwelle zu einer positiven Halbwelle auf die bereits beschriebene Art und Weise. Schließlich kann in einer dritten Phase während der nun bekannten Zeitabschnitte von positiven Halbwellen eine Messung von Spannungswerten während der gesamten Halbperiode der jeweiligen positiven Halbwelle erfolgen.
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Um den Eingang des Mikrokontrollers als digitalen Eingang zu konfigurieren, werden Werte in Steuerregistern des Mikrokontrollers gesetzt. Man kann sich diesen Vorgang bildhaft als das Betätigen eines Schalters vorstellen, der elektrisch auf einen anderen Pfad gelegt wird. Intern verwenden die meisten Mikrokontroller zur digitalen Spannungsmessung Schmidt-Trigger-Schaltungen zum Feststellen von Pegeln am Digitaleingang. Allerdings sind auch Alternativen dazu denkbar.
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Der für die Spannungsmessung genutzte Spannungsmesszweig umfasst einen Spannungsteiler, der den Spannungspegel der Netzspannung auf eine niedrigere Eingangsspannung reduziert. Ein Reduzieren der Eingangsspannung und diesen Faktor mit einem Spannungsteiler ist nötig, um die Spitzenspannung einer Netzspannung, beispielsweise eines Netzsinus, messen zu können. Dieser Spannungsteilerfaktor erzeugt allerdings nicht mehr ausreichende Spannungswerte für den Digitaleingang, um ein High-Signal zu detektieren. Für den Fall eines Einsatzes eines als digitaler Eingang konfigurierten Eingangs liegt der normale Maximalpegel des Eingangssignals unterhalb der üblichen Schaltschwelle dieses Eingangs. Um den Eingangspegel wieder anzuheben, kann nun die an dem Eingang anliegende elektrische Spannung durch einen internen Pullup-Widerstand auf einen durch den Mikrokontroller erkennbaren Spannungspegel erhöht werden. Vorteilhaft kann auf diese Weise ein Mikrokontroller zur Nulldurchgangsmessung mit einem digitalen Eingang betrieben werden, wodurch eine Schädigung des AD-Wandlers des Mikrokontrollers bei einer Messung von negativen elektrischen Spannungswerten verhindert werden kann.
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Alternativ kann auch die Schaltschwelle des Mikrokontrollers auf einen Spannungswert abgesenkt werden, welcher unterhalb der Schaltschwelle des digitalen Eingangs liegt. Bei dieser Variante kann sogar der zusätzliche Schaltungsaufwand für den Pullup-Widerstand eingespart werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine Phasenverschiebung eines Signalpegels der elektrischen Netzspannung dadurch kompensiert, dass die Abtastschwelle des AD-Wandlers geändert wird. Durch eine Änderung der Abtastschwelle ergibt sich eine Änderung eines ermittelten Zeitpunkts eines Nulldurchgangs. Mit dieser Änderung kann eine durch eine Phasenverschiebung verursachte zeitliche Verschiebung eines Nulldurchgangs kompensiert werden. Die Phasenverschiebung kann zum Beispiel durch folgende Schritte ermittelt werden: Zunächst wird ein Steuersignal am Ausgang des Mikrokontrollers gemessen und ein Nulldurchgang des Steuersignals ermittelt. Weiterhin wird ein echter Nulldurchgang der elektrischen Netzspannung mit Hilfe eines Oszilloskops gemessen und der Nulldurchgang des Steuersignals wird mit dem echten Nulldurchgang verglichen. Eine bei dem Vergleich eventuell auftretende Abweichung entspricht der gesuchten Phasenverschiebung. Die Phasenverschiebung wird dann dadurch kompensiert, dass auf Basis der abgetasteten elektrischen Spannungswerte der elektrischen Netzspannung eine Korrektur des Zeitpunkts des Nulldurchgangs erfolgt. Die beschriebene Ausgestaltung soll eine Phasenverschiebung, verursacht durch die Elektronik, kompensieren und ist einmalig bei der Entwicklung durchzuführen. Des Weiteren erfolgt eine ständige Phasenverschiebungskorrektur der Netzspannung durch diese Messschwelle. Das heißt, es erfolgt eine Anpassung der Nullpunktsermittlung an das phasenverschobene Signal.
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Alternativ kann eine Phasenverschiebung eines Signalpegels der elektrischen Netzspannung dadurch kompensiert werden, dass auf Basis der abgetasteten elektrischen Spannungswerte der elektrischen Netzspannung eine Korrektur eines Zeitpunkts eines Nulldurchgangs erfolgt. Dabei wird ein Wert eines aktuellen Spannungspegels ermittelt und auf Basis einer Abweichung des Wertes von dem Wert Null eine Korrektur des Zeitpunkts eines Nulldurchgangs vorgenommen. Abhängig von der Höhe der Spannung wird die Suchschwelle umgekehrt proportional verändert. Beispielsweise wird bei einer größeren Spannung ein kleinerer Schwellwert eingestellt und bei einer kleineren Spannung ein größerer Schwellwert für die Suchschwelle eingestellt. Durch eine Kompensation einer Phasenverschiebung eines Signalpegels kann eine Verbesserung der Genauigkeit einer Nullpunktsermittlung eines phasenverschobenen Ausgangssignals erfolgen.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer herkömmlichen elektronischen Messschaltung zur Nulldurchgangsermittlung einer elektrischen Netzspannung,
- 2 eine schematische Darstellung einer elektronischen Messschaltung zur Nulldurchgangsermittlung einer elektrischen Netzspannung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 ein Schaubild, welches eine Nulldurchgangsermittlung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
- 4 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts des in 3 gezeigten Schaubilds,
- 5 eine elektronische Messschaltung zur Nulldurchgangsermittlung einer elektrischen Netzspannung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 6 ein Schaubild, welches ein Verfahren zur Nulldurchgangsermittlung und Netzspannungsmessung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
- 7 ein Flussdiagramm, mit dem das in 6 veranschaulichte Verfahren schematisch dargestellt wird.
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In 1 ist eine herkömmliche elektronische Messschaltung 1 zur Nulldurchgangsermittlung und zur Ermittlung von Spannungswerten einer elektrischen Netzspannung UN veranschaulicht. Die elektronische Messschaltung 1 umfasst zwei Messkontakte F1, F4 und zwei parallel geschaltete Schaltungszweige 1a, 1b, eine Triggerschaltung 1a zum Auffinden eines Nulldurchgangs der elektrischen Netzspannung UN und einen separaten Spannungsmesszweig 1b, mit dem die elektrische Netzspannung UN bzw. eine entsprechende Eingangsspannung UE gemessen wird. Die Triggerschaltung 1a weist drei in Reihe geschaltete Widerstände R1, R2, R3 sowie zwei zueinander parallel geschaltete Kapazitäten C1 und C2 auf. Ein Signal zur Nulldurchgangsbestimmung wird zwischen dem dritten Widerstand R3 und der ersten Kapazität C1 abgegriffen. Dieses Signal kann auch zur Ermittlung der Frequenz F der elektrischen Netzspannung UN genutzt werden. Der separate Spannungsmesszweig 1b umfasst einen vierten, einen fünften, einen sechsten Widerstand und einen siebten ohmschen Widerstand R4, R5, R6, R7 welche in Reihe geschaltet sind, und zwei zu dem siebten ohmschen Widerstand R7 parallel geschaltete Kapazitäten C3, C4. Eine Messspannung UE , auch Eingangsspannung genannt, wird zwischen dem sechsten und dem siebten ohmschen Widerstand R6, R7 abgegriffen. Anhand der Messspannung UE wird die Netzspannung UN ermittelt. Das Vorsehen eines separaten Messzweigs für die Nulldurchgangsbestimmung ermöglicht es, auch Nulldurchgänge von einer negativen Halbwelle zu einer positiven Halbwelle zu ermitteln, denn die Spannungsmessung über den separaten Messzweig kann mit einem Mikrokontroller herkömmlich nur bei positiver Spannung erfolgen.
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In 2 ist eine elektronische Messschaltung 2 zur Nulldurchgangsermittlung und zur Ermittlung von Messwerten einer elektrischen Netzspannung UN gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Anders als die in 1 gezeigte Messschaltung 1 umfasst die in 2 gezeigte Messschaltung 2 nur einen einzigen Schaltungszweig 1c, dessen Aufbau dem separaten Spannungsmesszweig 1b der in 1 gezeigten Messschaltung 1 entspricht. Die in 2 gezeigte elektronische Messschaltung 2 umfasst einen ersten, einen zweiten, einen dritten und einen vierten ohmschen Widerstand R4, R5, R6, R7 welche in Reihe geschaltet sind, und zwei zu dem vierten ohmschen Widerstand R7 parallel geschaltete Kapazitäten C3, C4. Eine Messspannung UE wird zwischen dem dritten und dem vierten ohmschen Widerstand R6, R7 abgegriffen. Anhand der Messspannung UE wird die Netzspannung UN ermittelt. An den Abgriff der Messspannung UE ist ein sogenannter ADC-Pin PADC eines AD-Wandlers ADC eines Mikrokontrollers M angeschlossen. Der ADC-Pin PADC ist der Eingang des AD-Wandlers ADC, welcher die Messspannung UE digitalisiert. Mit Hilfe des AD-Wandlers ADC wird die in diesem Ausführungsbeispiel sinusförmige Netzspannung UN bzw. eine dazu proportionale Messspannung UE abgetastet. Auf Basis der Messwerte kann auch eine RMS-Spannungsmessung, d.h. eine Ermittlung eines effektiven Spannungswerts durchgeführt werden. Nach dem Abtasten der Spannungsmesswerte der Messspannung UE kann dann auf Basis der gemessenen Spannungswerte eine Nulldurchgangsuche konfiguriert werden. Auf Basis der Werte der Messspannung UE kann zudem die jeweilige aktuelle Netzspannung UN ermittelt werden.
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In 3 ist eine graphische Darstellung 30 einer Eingangsspannungskurve UE gezeigt. Wie in dem Schaubild in 3 veranschaulicht, erfolgt die Abtastung nur in den positiven Bereichen der Eingangsspannungskurve UE und damit der Netzspannungskurve UN . Derartige Bereiche liegen in den Zeitbereichen t < t1 , t2 < t < t3 . Auf Basis der abgetasteten Werte können die beiden Nulldurchgangszeitpunkte t1 , t3 der Übergänge von einer positiven H1, H3 zu einer negativen Halbwelle H2 ermittelte werden. Der zwischen diesen beiden Nulldurchgangszeitpunkten t1 , t3 liegende Nulldurchgangszeitpunkt t2 , welcher einem Übergang von einer negativen Halbwelle H2 zu einer positiven Halbwelle H3 zugeordnet ist, wird mit Hilfe eines Timers TM ermittelt, welcher zu dem Zeitpunkt t1 des ersten Nulldurchgangs gestartet wird und genau bis zur Hälfte einer Periode FM der von der Netzspannungskurve UN gebildeten Sinuswelle läuft.
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In 4 ist eine vergrößerte Darstellung 40 des in 3 gezeigten ersten Nulldurchgangs zu dem ersten Nulldurchgangszeitpunkt t1 veranschaulicht. Wie in 4 zu erkennen ist, erfolgt das Abtasten der Messspannung UE und damit der Netzspannung UN mit Hilfe einer Abtastschwelle ΔUE , welche auch gleichzeitig die Suchschwelle für einen Nulldurchgang bildet. D.h., liegt ein Messwert UE weniger als einen Wert der Abtastschwelle ΔUE von dem Wert 0 entfernt, so kann der zugehörige Zeitpunkt t1 als Nulldurchgangszeitpunkt t1 bestimmt werden. Dabei entspricht die Genauigkeit der Nulldurchgangsbestimmung einem Wert Δt, welcher einem Zeitintervall entspricht, das während einer Spannungsänderung um den Wert ΔUE verstreicht.
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Bei der Verarbeitung des Messsignals durch den Mikrokontroller 10 kann es zu einer Phasenverschiebung eines Ausgangsignals des Mikrokontrollers kommen. D.h., das Ausgangssignal und das Eingangssignal UE sind zueinander phasenverschoben. Um diese Phasenverschiebung zu kompensieren, kann zum Beispiel die Abtastschwelle ΔUN geändert werden. Weiterhin kann auch ein auf Basis einer durchgeführten RMS-Messung ermittelter Spannungspegel genutzt werden, um die Phasenverschiebung zu korrigieren.
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In 5 ist eine elektronische Messschaltung 5 zur Nulldurchgangsermittlung einer elektrischen Netzspannung UN gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Da mit dem AD-Wandler ADC des Mikrokontrollers M1 keine negative Spannung UE abgetastet werden darf, ergibt sich bei einer Messung der Messspannung UE das Problem, dass zunächst ein Zeitpunkt gefunden werden muss, bei dem eine positive Spannung am Eingang des Mikrokontrollers M1 und damit des AD-Wandlers anliegt. Nach dem Einschalten der Spannungsversorgung ist jedoch nicht bekannt, welche Spannung UE aktuell an dem AD-Wandler ADC anliegt. Würde man die Spannungsmessung während einer negativen Halbwelle starten, so würde der AD-Wandler ADC dauerhaft geschädigt. Um den AD-Wandler ADC zu schützen wird nun der ADC-Pin PADC vor dem Start der Messung als digitaler Eingang konfiguriert. Somit kann eine digitale Pegelerkennung über den Mikrokontroller M1 erfolgen, wobei die Information ermittelt wird, zu welchem Zeitpunkt der gemessene Spannungspegel positiv oder negativ ist. Bei dieser Konfiguration können auch negative Spannungen UE gemessen werden. Aufgrund des Spannungsteilers, der für die Spannungsmessung benötigt wird, liegt der maximale Pegel des Messsignals UE jedoch unterhalb der Schaltschwelle des digitalen Eingangs. Daher umfasst die in 5 gezeigte Messschaltung 5 einen zusätzlichen Pullup-Widerstand RPU , welcher in dieser Startphase mit Hilfe eines Schalters S zugeschaltet werden kann. Mit dem Pullup-Widerstand RPU wird das Messsignal UE auf ein für den digitalen Eingang verarbeitbares Spannungsniveau gehoben, so dass eine Erkennung des Messsignals UE auch in der Startphase möglich ist.
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In 6 ist ein Schaubild 60 gezeigt, welches eine einem Verfahren zur Nulldurchgangsermittlung und Netzspannungsmessung entsprechende Messkurve veranschaulicht. Die einzelnen Schritte des Verfahrens sind mit Hilfe eines Flussdiagramms 700 in 7 veranschaulicht. Bei dem Schritt 7.I wird vor einer ersten Messphase PPU der ADC-Pin PADC vor dem Start der Messung als digitaler Eingang DI konfiguriert. In der ersten Messphase wird dann bei dem Schritt 7.II mit Hilfe des Pullup-Widerstands RPU ein wiederkehrendes Zeitintervall Tp zwischen zwei Zeitpunkten tp1 , tp2 gemessen, in dem das Messsignal UE positive Spannungswerte annimmt. Nachfolgend wird bei dem Schritt 7.III der ADC-Pin PADC wieder in eine analoge Konfiguration umgeschaltet und es wird bei dem Schritt 7.IV in einer zweiten Phase PNBM eine Nulldurchgangsbestimmung NBM durchgeführt. Da nun die Zeiten bekannt sind, bei denen eine positive Halbwelle des Messsignals UE vorliegt, kann nun eine Abtastung über den AD-Wandler ADC in analoger Konfiguration erfolgen. Bei dem Schritt 7.V wird dann in einen Normalbetrieb NB umgeschaltet. In einer dritten Phase PNB , der Phase des Normalbetriebs NB, erfolgt bei dem Schritt 7.VI eine Abtastung des Messsignals UE . In dieser Phase kann auch ein durch ein Rechtecksignal RS angedeuteter Schaltvorgang erfolgen, der zu dem Zeitpunkt t1 eines Nulldurchgangs gestartet wird.
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Da es sich bei den vorhergehenden Verfahren und Messschaltungen um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektronische Messschaltung
- 1a, 1b
- parallel geschaltete Schaltungszweige
- 1c
- Schaltungszweig
- 2
- elektronische Messschaltung
- 5
- elektronische Messschaltung
- 10
- Mikrokontroller
- 30
- graphische Darstellung einer Eingangsspannungskurve
- 40
- vergrößerte Darstellung
- 60
- Schaubild
- ADC
- AD-Wandler
- C1, C2, C3, C4
- Kapazitäten
- DI
- digitaler Eingang
- F
- Frequenz
- F1, F4
- zwei Messkontakte
- H1, H3
- positive Halbwelle
- H2
- negative Halbwelle
- M
- Mikrokontroller
- M1
- Mikrokontroller
- NBM
- Nulldurchgangsbestimmung
- PADC
- ADC-Pin
- PNB dritte
- Phase
- PNBM
- zweiten Phase
- PPU
- erste Messphase
- R1, R2,
- R3, R4, R5, R6, R7 Widerstände
- RPU
- Pullup-Widerstand
- RS
- Rechtecksignal
- S
- Schalter
- t1, t2 t3
- Nulldurchgangszeiten
- TM
- Timer
- Tp
- wiederkehrendes Zeitintervall
- tp1, tp2
- Zeitpunkte
- UE
- Eingangsspannung
- UN
- elektrische Netzspannung
- Δt
- Zeitintervall
- ΔUE
- Spannungsänderung, Abtastschwelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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