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Die Erfindung geht aus von einer Trägereinheit für elektronische Bauteile. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Scheinwerfer mit einer derartigen Trägereinheit und ein Verfahren zum Herstellen der Trägereinheit.
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Aus dem Stand der Technik sind Leiterplatten als Träger für elektronische Bauteile bekannt. Über diese können die elektronischen Bauteile mechanisch befestigt und elektrisch verbunden werden. Leiterplatten bestehen beispielsweise aus einem elektrisch isolierenden Trägermaterial. Für eine hohe Wärmeabfuhr kann die Leiterplatte einen Metallkern aus Aluminium oder Kupfer aufweisen. Leiterbahnen können auf die Leiterplatte beispielsweise elektrisch isoliert aufgebracht werden. Teile für eine Steckverbindung und elektronische Bauteile, wie eine Licht emittierende Diode (LED) können über ein SMD-Verfahren aufgebracht werden (SMD = Surface-Mounted Device). Nachteilig ist, dass eine derartige Leiterplatte vergleichsweise kostenintensiv ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Trägereinheit für elektronische Bauteile und einen Scheinwerfer zu schaffen, die vorrichtungstechnisch einfach und kostengünstig ausgestaltet sind. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Trägereinheit zu schaffen, das einfach und kostengünstig ist.
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Die Aufgabe hinsichtlich der Trägereinheit wird gelöst gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1, hinsichtlich des Scheinwerfers gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13 und hinsichtlich des Verfahrens gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß ist eine Trägereinheit für elektronische Bauteile mit einer Trägerplatte zur Wärmeabfuhr vorgesehen. Die Trägereinheit kann ein Kontaktteil aufweisen. Dieses ist vorzugsweise zu einer Plattenseite der Trägerplatte beabstandet und über zumindest eine Kunststoffumspritzung mit der Trägerplatte verbunden, wobei die Kunststoffumspritzung zur elektrischen Isolierung zwischen dem Kontaktteil und der Trägerplatte dienen kann. Auf der Plattenseite der Trägerplatte kann zumindest ein elektronisches Bauteil, insbesondere direkt, befestigt sein, das zur elektrischen Versorgung mit dem Kontaktteil verbunden sein kann.
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Diese Lösung hat den Vorteil, dass anstelle einer Leiterplatte mit einem Metallkern die Trägerplatte mit dem Kontaktteil eingesetzt ist. Die Trägerplatte kann einfach zur Wärmeabfuhr verwendet werden, wobei das elektronische Bauteil einfach an der Trägerplatte befestigt ist, womit auf einfache Weise eine hohe Wärmeleitfähigkeit zur Abfuhr von Wärme erreicht wird. Das Kontaktteil kann vorrichtungstechnisch einfach die Funktion eines Anschluss-Rahmens oder Lead-Frames übernehmen. Durch eine kostengünstige Kunststoffumspritzung, insbesondere des Kontaktteils, kann eine vorrichtungstechnisch einfache Verbindung mit der Trägerplatte erfolgen, womit vorrichtungstechnisch einfach eine elektrische Isolierung zur Trägerplatte hergestellt ist. Insgesamt ist somit eine vorrichtungstechnisch einfach und kostengünstig ausgestaltete Trägereinheit ermöglicht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist denkbar, dass die Kunststoffumspritzung einen Teil einer Steckverbindung zur elektrischen Kontaktierung des Kontaktteils bildet. Somit kann die Kunststoffumspritzung eine Doppelfunktion haben. So kann sie nämlich zum einen zur elektrischen Isolierung eingesetzt werden und zum anderen eine Steckverbindung zur elektrischen Kontaktierung des Kontaktteils ausbilden. Dies führt zu einer vorrichtungstechnisch äußerst einfach ausgestalteten Trägereinheit. Bei dem Teil der Steckverbindung handelt es sich beispielsweise um eine Steckerbuchse. Somit kann die Kunststoffumspritzung eine Steckerbuchse ausbilden. Beispielsweise ist die Steckerbuchse als 6-polige Steckerbuchse vorgesehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann es sich bei dem elektronischen Bauteil um zumindest eine Lichtquelle handeln. Hierfür ist die Trägereinheit besonders bevorzugt einsetzbar, da bei Lichtquellen häufig, insbesondere bei Hochleistungs-Lichtquellen, eine hohe Wärmeabfuhr notwendig ist.
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Als Lichtquelle kann beispielsweise eine Licht emittierende Diode (LED) vorgesehen sein. Eine LED oder Leuchtdiode kann in Form mindestens einer einzeln gehäusten LED oder in Form mindestens eines LED-Chips, der eine oder mehrere Leuchtdioden aufweist, vorliegen. Es können mehrere LED-Chips auf einem gemeinsamen Substrat („Submount“) montiert sein und eine LED bilden oder einzeln oder gemeinsam beispielsweise auf einer Platine (z.B. FR4, Metallkernplatine, etc.) befestigt sein („CoB“ = Chip on Board). Die mindestens eine LED kann mit mindestens einer eigenen und/oder gemeinsamen Optik zur Strahlführung ausgerüstet sein, beispielsweise mit mindestens einer Fresnel-Linse oder einem Kollimator. Anstelle oder zusätzlich zu anorganischen LEDs, beispielsweise auf Basis von AlInGaN oder InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische LEDs (OLEDs, z.B. Polymer-OLEDs) einsetzbar. Die LED-Chips können direkt emittierend sein oder einen vorgelagerten Leuchtstoff aufweisen. Alternativ kann die lichtemittierende Komponente eine Laserdiode oder eine Laserdiodenanordnung sein. Denkbar ist auch eine OLED-Leuchtschicht oder mehrere OLED-Leuchtschichten oder einen OLED-Leuchtbereich vorzusehen. Die Emissionswellenlängen der lichtemittierenden Komponenten können im ultravioletten, sichtbaren oder infraroten Spektralbereich liegen. Die lichtemittierenden Komponenten können zusätzlich mit einem eigenen Konverter ausgestattet sein. Bevorzugt emittieren die LED-Chips weißes Licht im genormten ECE-Weißfeld der Automobilindustrie, beispielsweise realisiert durch einen blauen Emitter und einen gelb/grünen Konverter.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorrichtungstechnisch einfach und kostengünstig das Kontaktteil aus einem Stanzstreifen gebildet sein. Vorzugsweise weist das Kontaktteil einfach zumindest zwei Kontaktbahnen auf, die nach der Kunststoffumspritzung voneinander getrennt sind und die mit der Lichtquelle elektrisch verbunden sein können. Es ist denkbar, dass die zumindest zwei Kontaktbahnen vor der Kunststoffumspritzung mit dem Stanzstreifen und/oder miteinander verbunden sind, was eine einfache Handhabung vor der Herstellung ermöglicht. Zur elektrischen Kontaktierung eines weiteren elektrischen Bauteils, wie beispielsweise eines Widerstands oder Binnning-Widerstands, kann das Kontaktteil zwei weitere elektronische Kontaktbahnen haben. Diese können beispielsweise neben den beiden Kontaktbahnen für die Lichtquelle angeordnet sein.
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Vorzugsweise können zum Anschließen eines elektrischen Bauteils, insbesondere in Form eines Heißleiters oder Negative Temperature Coefficient (NTC) Widerstands, zwei weitere elektrische Kontaktbahnen vorgesehen sein. Diese sind beispielsweise zwischen den beiden Kontaktbahnen für die Lichtquelle angeordnet.
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Die Kontaktbahnen können sich vorrichtungstechnisch einfach etwa parallel zueinander erstrecken, womit sie beispielsweise einen gleichen Abstand zur Trägerplatte aufweisen können, was eine kompakte Ausgestaltung ermöglicht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Kontaktbahnen jeweils einen ersten Abschnitt aufweisen, die, insbesondere etwa, in einer gemeinsamen Ebene liegen. Des Weiteren können die Kontaktbahnen jeweils einen sich an den ersten Abschnitt anschließenden zweiten Abschnitt haben, die jeweils, insbesondere etwa, parallel versetzt zum ersten Abschnitt und zur Trägerplatte in einer Richtung weg von der Trägerplatte angeordnet sind. Somit können sich die zweiten Abschnitte, insbesondere etwa, in einer Ebene erstrecken, die im Parallelabstand zur Trägerplatte angeordnet ist. Die ersten Abschnitte erstrecken sich vorzugsweise in einer Ebene, die, insbesondere etwa, im Parallelabstand zur Trägerplatte und zwischen dieser und der Ebene der zweiten Abschnitte angeordnet ist. Die zweiten Abschnitte können dann im Teil der Steckverbindung der Kunststoffumspritzung münden. Durch eine derartige Ausgestaltung sind die Kontaktbahnen hinsichtlich ihrer zweiten Abschnitte von der Trägerplatte weiter beabstandbar, womit ein zusätzlicher Bauraum zum Ausbilden des Teils der Steckverbindung auf vorrichtungstechnisch einfache Weise geschaffen ist.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können sich endseitig, insbesondere an die ersten Abschnitte, der Kontaktbahnen für das elektronische Bauteil, insbesondere für die Lichtquelle, verbreiterte Bondingabschnitte anschließen, über die das Bauteil kontaktierbar ist. Somit ist eine vergleichsweise große Fläche zum Verbinden der Kontaktbahnen mit dem Bauteil ausbildbar. Die Bondingabschnitte liegen beispielsweise, insbesondere etwa, in einer Ebene mit den ersten Abschnitten der Kontaktbahnen.
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Vorrichtungstechnisch einfach können benachbarte Kontaktbahnen des Kontaktteils vor dem Trennen über einen Verbindungsabschnitt oder mehrere Verbindungsabschnitte miteinander verbunden sein, was auf vorrichtungstechnisch einfache Weise eine einfache Handhabung des Kontaktteils ermöglicht. Der Verbindungsabschnitt oder die jeweiligen Verbindungsabschnitte kann/können im Herstellungsverfahren auch einfach getrennt werden. Zum Verbinden des Kontaktteils mit dem Stanzstreifen kann vorrichtungstechnisch einfach vorgesehen sein, dass zumindest eine Kontaktbahn über zumindest einen Verbindungsabschnitt mit dem Stanzstreifen verbunden ist.
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Damit eine hohe Wärmeabfuhr ermöglicht ist, ist vorzugsweise die Trägerplatte aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder Kupfer, ausgebildet. Vorrichtungstechnisch einfach kann die Trägerplatte einen ersten Plattenabschnitt auf ihrer Plattenseite haben, auf dem die Kunststoffumspritzung angeordnet ist. Des Weiteren kann sie einen zweiten Plattenabschnitt auf ihrer Plattenseite aufweisen, auf dem dann das elektronische Bauteil, insbesondere in Form der Lichtquelle, angeordnet ist.
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Vorrichtungstechnisch einfach ist die Trägerplatte kostengünstig aus einem Stanzstreifen gebildet. Nach der Herstellung wird die Trägerplatte einfach vom Stanzteil getrennt. Der Stanzstreifen für die Trägerplatte und/oder der Stanzstreifen für das Kontaktteil sind des Weiteren äußerst einfach handhabbar, beispielsweise wenn diese in ein Spritzgusswerkzeug eingesetzt werden, um die Kunststoffumspritzung auszubilden. Durch den Einsatz eines einfachen Stanzstreifens oder Stanzteils als Trägerplatte können die Herstellungs- und Materialkosten, insbesondere im Vergleich zu einer Leiterplatine mit einem Metallkern, reduziert werden.
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Die Trägerplatte hat vorteilhafterweise im Bereich des Verbindungsabschnitts oder der Verbindungsabschnitte des Kontaktteils eine oder jeweils eine Stanzaussparung, um nach der Kunststoffumspritzung den Verbindungsabschnitt oder die Verbindungsabschnitte abzutrennen oder durchzutrennen. Somit kann auf einfache Weise nach Ausbilden der Kunststoffumspritzung das Kontaktteil über die zumindest eine Stanzaussparung der Trägerplatte bearbeitet werden, womit eine einfache Zugänglichkeit zum Kontaktteil ermöglicht ist.
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Alternativ oder zusätzlich zur zumindest einen Stanzaussparung der Trägerplatte kann die Kunststoffumspritzung im Bereich des Verbindungsabschnitts oder der Verbindungsabschnitte des Kontaktteils eine oder jeweils eine Stanzaussparung aufweisen. Hierdurch kann nach der Kunststoffumspritzung ein Abtrennen oder Durchtrennen des Verbindungsabschnitts oder der Verbindungsabschnitte erfolgen.
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Zum Anschließen weiterer elektronischer Bauteile, wie beispielsweise des Heißleiters und/oder des Widerstands, kann eine Montageaussparung in der Kunststoffumspritzung vorgesehen sein, die vorzugsweise in einer Richtung weg von der Trägerplatte offen ausgestaltet ist. Vorrichtungstechnisch einfach handelt es sich bei der Montageaussparung um die Stanzaussparung der Kunststoffumspritzung. Somit ist denkbar, weitere elektronische Bauteile am Kontaktteil direkt zu befestigen.
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Die Kunststoffumspritzung kann des Weiteren für einen jeweiligen Bondingabschnitt jeweils eine Bondingaussparung aufweisen, die vorzugsweise in einer Richtung weg von der Trägerplatte geöffnet ist und über die der jeweilige Bondingabschnitt zugänglich ist.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Teile von Steckverbindungen, wie beispielsweise mehrere Steckerbuchsen, vorgesehen. Hierdurch können beispielsweise auch mehrere elektronische Bauteile, wie beispielsweise mehrere Lichtquellen, unabhängig voneinander elektrisch kontaktiert werden.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl von elektronischen Bauteilen, insbesondere eine Mehrzahl von Lichtquellen, auf der Trägerplatte angeordnet sind. Diese können über das Kontaktteil oder über ein jeweiliges Kontaktteil elektrisch kontaktiert sein.
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Die, insbesondere metallische, Trägerplatte kann des Weiteren großflächig einfach mit einem Kühlkörper verbunden werden, um die Kühlleistung zu erhöhen.
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Mit der Trägereinheit kann auf vorrichtungstechnisch einfache Weise ein kompaktes Lichtmodul geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß ist ein Scheinwerfer mit einer Trägereinheit gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Aspekte vorgesehen, der hierdurch vorrichtungstechnisch einfach und kostengünstig ausgestaltet ist.
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Der Scheinwerfer wird beispielsweise für ein Fahrzeug eingesetzt. Das Fahrzeug kann ein Luftfahrzeug oder ein wassergebundenes Fahrzeug oder ein landgebundenes Fahrzeug sein. Das landgebundene Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug oder ein Schienenfahrzeug oder ein Fahrrad sein. Besonders bevorzugt ist das Fahrzeug ein Lastkraftwagen oder ein Personenkraftwagen oder ein Kraftrad. Das Fahrzeug kann des Weiteren als nicht-autonomes oder teilautonomes oder autonomes Fahrzeug ausgestaltet sein.
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Denkbar ist auch, den Scheinwerfer für Effektivbeleuchtungen, Entertainmentbeleuchtungen, Architainmentbeleuchtungen, Allgemeinbeleuchtung, medizinische und therapeutische Beleuchtung, Horticulture, usw. vorzusehen.
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Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Herstellen einer Trägereinheit, insbesondere gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Aspekte, mit folgenden Schritten vorgesehen:
- - Einlegen einer Trägerplatte in ein Spritzgusswerkzeug. Die Trägerplatte kann hierbei vorzugsweise Teil eines ersten Stanzstreifens sein.
- - Einlegen des Kontaktteils in das Spritzgusswerkzeug. Dieses kann hierbei Teil eines weiteren zweiten Stanzstreifens sein. Vorzugsweise ist das Kontaktteil etwa parallel beabstandet zu einer Plattenseite der Trägerplatte in das Spritzgusswerkzeug eingelegt. Denkbar ist auch, das Kontaktteil zeitlich vor der Trägerplatte oder gleichzeitig oder etwa gleichzeitig mit der Trägerplatte in das Spritzgusswerkzeug einzulegen.
- - Umspritzen des Kontaktteils mit einer Kunststoffumspritzung und zusätzliches Aufbringen der Kunststoffumspritzung auf eine Plattenseite der Trägerplatte.
- - Bestücken der Trägerplatte mit einem elektronischen Bauteil, insbesondere in Form einer Lichtquelle.
- - Kontaktieren des elektronischen Bauteils mit dem Kontaktteil, insbesondere über ein Bondingsverfahren.
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Mit diesem Verfahren können die Herstellungskosten einer Trägereinheit äußerst gering ausfallen.
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In weiterer Ausgestaltung kann bei dem Verfahren, wenn die Trägerplatte Teil eines ersten Stanzstreifens oder Stanzteils ist und/oder wenn das Kontaktteil Teil eines zweiten Stanzstreifens oder Stanzteils ist, vorgesehen sein, dass nach dem Umspritzen einfach ein Trennen des Kontaktteils aus seinem Stanzstreifen und/oder ein Trennen der Trägerplatte aus ihrem Stanzstreifen erfolgt. Vorzugsweise wird das Kontaktteil vor der Trägerplatte aus seinem Stanzstreifen getrennt. Das Trennen der Trägerplatte kann beispielsweise am Ende des Bestückungs- und Kontaktierungsprozesses der Trägereinheit vorgesehen sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann, insbesondere nach dem Trennen des Kontaktteils von seinem Stanzstreifen, ein Heißleiter und/oder ein Widerstand mit dem Kontaktteil verlötet werden.
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Vorzugsweise wird das Kontaktteil vor dem Einlegen in das Spritzgusswerkzeug gebogen, um insbesondere die oben stehend angeführten zweiten Abschnitte auszubilden.
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Damit die Trägereinheit von dem Kontaktteil im Spritzgusswerkzeug beabstandet ist, kann vorrichtungstechnisch einfach zumindest ein Haltestempel hierfür vorgesehen sein.
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Um die Herstellungskosten weiter zu senken, ist denkbar, dass der erste Stanzstreifen eine Mehrzahl von, insbesondere in einer Reihe angeordneter, Trägerplatten aufweist. Entsprechend kann der zweite Stanzstreifen eine Mehrzahl von, insbesondere in einer Reihe angeordneter, Kontaktteile haben. Hierdurch kann gleichzeitig eine Mehrzahl von Trägereinheiten im Spritzgusswerkzeug hergestellt werden. Hierfür kann des Weiteren vorgesehen sein, dass dann eine Mehrzahl von Kunststoffumspritzungen im Spritzgusswerkzeug erfolgt. Es kann dann ein Mehrfach-Spritzgusswerkzeug eingesetzt sein. Die Kontaktteile können des Weiteren gleichzeitig vom zweiten Stanzstreifen getrennt werden. Außerdem kann ein gleichzeitiges Trennen der Trägerplatten von dem ersten Stanzstreifen erfolgen. Des Weiteren ist ein gleichzeitiges Bestücken der Trägerplatten, insbesondere mit jeweils einer Lichtquelle, ermöglicht.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
- Fig. la in einer Draufsicht eine Trägereinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. lb in einer Draufsicht einen vergrößerten Ausschnitt der Trägereinheit aus Figur la,
- 2 in einer Draufsicht einen Stanzstreifen mit einer Mehrzahl von Trägerplatten zur Herstellung der Trägereinheit aus Figur la,
- 3 in einer Draufsicht einen Stanzstreifen mit einer Mehrzahl von Kontaktteilen für die Herstellung der Trägereinheit aus Figur la und
- 4 bis 8 verschiedenen Verfahrensschritte für die Herstellung der Trägereinheit.
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Gemäß Figur la ist eine Trägereinheit 1 dargestellt, die insbesondere Teil eines Scheinwerfers 2 ist, der vereinfacht mit einer Strichlinie gezeigt ist. Die als Modul ausgebildete Trägereinheit 1 hat eine Trägerplatte 4 aus Aluminium. Auf dieser ist über eine Kunststoffumspritzung 6 ein Kontaktteil 8 befestigt. Über das Kontaktteil 8 ist eine Lichtquelle in Form einer Licht emittierenden Diode (LED) 10 elektrisch kontaktiert. Diese ist auf der Trägerplatte 4 neben der Kunststoffumspritzung 6 befestigt.
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Gemäß Figur lb ist die Kunststoffumspritzung 6 mit dem Kontaktteil 8 vergrößert dargestellt. Es ist erkennbar, dass mit der Kunststoffumspritzung eine Steckerbuchse 12 ausgebildet ist, in die sich sechs Kontaktbahnen 16 bis 26 erstrecken. Die Kontaktbahnen 20 und 26 dienen zur elektrischen Kontaktierung der LED 10 aus Figur la. Hierfür ist ein jeweiliger Endabschnitt der Kontaktbahnen 20 und 26 mit einem jeweiligen Bondingabschnitt 28, 30 verbreitert. Zwischen den Bondingabschnitten 28, 30 und der Steckerbuchse 12 ist bei der Kunststoffumspritzung 6 eine Montageaussparung 32 ausgebildet. Über diese kann ein elektronisches Bauteil in Form eines Heißleiters (nicht dargestellt) an die Kontaktbahnen 22 und 24 angeschlossen werden, die zwischen den Kontaktbahnen 20 und 26 liegen. Des Weiteren kann über die Montageaussparung 32 an die Kontaktbahnen 16 und 18, die benachbart zur Kontaktbahn 20 angeordnet sind, ein Widerstand (nicht dargestellt) angeschlossen werden.
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Gemäß 2 ist ein Stanzstreifen 34 dargestellt, der sechs Trägerplatten 4 aufweist, von denen der Einfachheit halber nur eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Eine jeweilige Trägerplatte 4 ist über drei seitliche Verbindungsabschnitte 36, 38 und 40 mit dem Stanzstreifen verbunden. Eine jeweilige Trägerplatte 4 weist des Weiteren eine Stanzaussparung 42 auf, die gemäß Figur la zwischen der LED 10 und der Kunststoffumspritzung 6 angeordnet ist. Über diese kann ein Verbindungsabschnitt zwischen den Kontaktbahnen 20 und 26 im Herstellungsverfahren getrennt werden. Des Weiteren ist eine Stanzaussparung 44 gemäß 2 vorgesehen, die benachbart zur Montageaussparung 32 aus Figur lb ausgebildet ist. Somit können Verbindungsabschnitte zwischen den Kontaktbahnen 16 bis 26 über die Stanzaussparung 44 und die Montageaussparung 32 ausgestanzt werden. Außerdem sind Stanzaussparungen 46 und 48 bei einer jeweiligen Trägerplatte 4 vorgesehen, die zum Ausstanzen von weiteren Verbindungsabschnitten beim Kontaktteil vorgesehen sind, was unten stehend näher erläutert ist.
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Gemäß 3 ist ein weiterer Stanzstreifen 50 vorgesehen. Dieser weist sechs Kontaktteile 8 auf, von denen der Einfachheit halber nur eines mit einem Bezugszeichen versehen ist. Ein jeweiliges Kontaktteil 8 hat hierbei die Kontaktbahnen 16 bis 26, die über drei Verbindungsabschnitte 52, 54 und 56 mit dem Stanzstreifen 50 verbunden sind. Diese sind nach der Herstellung über die Stanzaussparungen 42, 48 und 46, siehe 2, ausstanzbar. Der Verbindungsabschnitt 52 verbindet hierbei die Kontaktbahnen 20 und 26 über ihre Bondingabschnitte 28 und 30, siehe Figur lb, mit dem Stanzstreifen 50. Die Verbindungsabschnitte 52, 54 und 56 liegen zumindest abschnittsweise nach der Herstellung frei und sind somit zumindest abschnittsweise nicht von der Kunststoffumspritzung 6 aus Figur la umfasst. Die Verbindungsabschnitte 54 und 56 sind seitlich der Kontaktbahnen 16 bis 26 angeordnet und erstrecken sich etwa koaxial zueinander. Zwischen diesen sind Verbindungsabschnitte 58 vorgesehen, mit denen die Leiterbahnen 16 bis 26 miteinander verbunden sind. Zwischen den Verbindungsabschnitten 58 und den Bondingabschnitten 28, 30, siehe Figur lb, sind die Kontaktbahnen 16 bis 26 mit weiteren Verbindungsabschnitten 60 verbunden. Die Verbindungsabschnitte 60 sind gemäß Figur lb und 2 über die Montageaussparung 32 und die Stanzaussparung 44 ausstanzbar. Für die Verbindungsabschnitte 58 ist gemäß 2 eine weitere Stanzaussparung 62 bei der Trägerplatte 4 ausgebildet. Außerdem ist bei der Kunststoffumspritzung 6, siehe Figur lb, hierfür eine Stanzaussparung 64 vorgesehen. Somit können nach der Herstellung über die Stanzaussparung 62 und 64 die Verbindungsabschnitte 58 ausgestanzt werden.
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Gemäß Figur lb und 3 sind die Kontaktbahnen 20 und 26 länger ausgestaltet, damit die Bondingabschnitte 28 und 30 ausbildbar sind.
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Gemäß 4 ist ein erster Verfahrensschritt dargestellt. In diesem werden bei einem jeweiligen Kontaktteil 8 des Stanzstreifens 50 die Leiterbahnen 16 bis 26 gebogen. Die Leiterbahnen haben hierbei jeweils einen ersten Abschnitt 66 und einen zweiten Abschnitt 68. Der erste Abschnitt 66, der außerhalb der Steckerbuchse 12, siehe Figur lb, vorgesehen ist, verbleibt hier etwa in einer ersten Ebene, während die zweiten Abschnitte 68 L-förmig gebogen werden und somit mit jeweils einem Endabschnitt in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind, die sich im Parallelabstand zur Ebene der ersten Abschnitte 66 erstreckt. Die zweiten Abschnitte 68 bilden dann die Kontakte für die Steckerbuchse 12 aus Figur lb.
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Gemäß 5a ist in einem zweiten Verfahrensschritt vorgesehen, die Stanzstreifen 34 und 50 gemeinsam in einem Spritzgusswerkzeug übereinander zu positionieren. Gemäß der perspektivischen Darstellung in 5b sind die Stanzstreifen 34 und 50 hierbei beabstandet zueinander im Spritzgusswerkzeug angeordnet. Die Stanzstreifen 34 und 50 sind hierbei über einen Haltestempel im Spritzgusswerkzeug voneinander elektrisch getrennt. Gemäß 5b ist der Weiteren die etwa L-förmige Ausgestaltung der zweiten Abschnitte 68 erkennbar.
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Gemäß 6 wird in einem nächsten Verfahrensschritt eine jeweilige Kunststoffumspritzung 6 für eine jeweilige Trägerplatte 4 und ein jeweiliges Kontaktteil 8 der Stanzstreifen 34 und 50 ausgebildet. Die Kunststoffumspritzungen 6 können hierbei vorzugsweise gleichzeitig ausgebildet werden.
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Im Verfahrensschritt gemäß 7 werden die Verbindungsabschnitte 52, 54 und 56, siehe auch 3, der Kontaktteile 8 vom Stanzstreifen 50, siehe 6, getrennt, womit der Stanzstreifen 50 entfernt werden kann. Des Weiteren werden in diesem Verfahrensschritt die Verbindungsabschnitte 58 und 60 ausgestanzt. Somit erfolgt in dem Verfahrensschritt gemäß 7 ein Freischneiden des Stanzstreifens 50 aus 6.
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Gemäß 8 wird nun auf eine jeweilige Trägerplatte 4 des Stanzstreifens 34 die LED 10 bestückt. Im Anschluss daran wird eine jeweilige LED 10 mit den Bondingabschnitten 28 und 30 gebondet und somit elektrisch verbunden. In einem weiteren Verfahrensschritt können dann die Trägerplatten 4 durch Trennen der Verbindungsabschnitte 36, 38 und 40, siehe 2, vom Stanzstreifen 34 getrennt werden.
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Offenbart ist einen Trägereinheit für zumindest ein elektronisches Bauteil. Diese hat eine, insbesondere metallische, Trägerplatte, auf der über eine Kunststoffisolierung ein Kontaktteil befestigt ist. Des Weiteren ist auf der Trägerplatte ein elektronisches Bauteil, insbesondere in Form einer LED, befestigt, das über das Kontaktteil elektrisch kontaktierbar ist.
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Bezugszeichenliste
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Trägereinheit |
1 |
Scheinwerfer |
2 |
Trägerplatte |
4 |
Kunststoffumspritzung |
6 |
Kontaktteil |
8 |
LED |
10 |
Steckerbuchse |
12 |
Kontaktbahn |
16 bis 26 |
Bondingabschnitt |
28, 30 |
Montageaussparung |
32 |
Stanzstreifen |
34; 50 |
Verbindungsabschnitt |
36, 38, 40; 52, 54, 56; 58; 60 |
Stanzaussparung |
42, 44, 46, 48, 62, 64 |
erster Abschnitt |
66 |
zweiter Abschnitt |
68 |