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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein Neigefahrzeug zum Betätigen einer Funktionseinheit, wie Bremse, Kupplung oder Schaltung, mit mindestens einem manuell betätigbaren Betätigungselement, das an einem Lenkerende eines Lenkers des Neigefahrzeugs bewegbar, insbesondere drehbar, festgelegt ist, das sich vom Lenkerende im Wesentlichen in Richtung Lenkermitte erstreckt und das von einer unbetätigten Grundstellung in eine betätigte Funktionsstellung überführbar ist.
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Derartige Betätigungsvorrichtungen sind beispielsweise bei Motorrädern und Fahrrädern bekannt. Bei diesen ist ein hebel- oder klinkenartiges Betätigungselement in der Lenkermitte im Bereich eines Griffs des Lenkers angeordnet und durch einen Fahrzeugfahrer manuell bedienbar. Hierbei wird eine als Kabelzug ausgebildete Betätigungseinheit ausgelenkt oder eine einen Hydraulikzylinder umfassende Betätigungseinheit mit Druck beaufschlagt. Durch beides kann die Funktionseinheit angesteuert werden, die eine Bremse, eine Schaltung oder dergleichen umfassen kann.
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Eine eingangs genannte Betätigungsvorrichtung ist bekannt aus
WO 2006/091197 A2 , bei der ein Betätigungselement zwischen einem Griffbereich am Lenker und der Lenkermitte derart angeordnet ist, dass das Betätigungselement durch einen Daumen manuell betätigbar ist. Beim Betätigen des Betätigungselements wird eine als Kabelzug ausgebildete Betätigungseinheit ausgelenkt.
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Bei den bekannten Neigefahrzeugen wird das Betätigungselement zwischen Lenkerende und Lenkermitte festgelegt. Bei Motorrädern älterer Bauart, insbesondere bei sogenannten Heritage Motorrädern, ist es zudem bekannt, das Betätigungselement am Lenkerende zu lagern und mit einer als Kabelzug ausgebildeten Betätigungseinheit zusammenzuwirken.
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Eine Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, eine alternative und zweckmäßige Bauform der Betätigungsvorrichtung vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird bei einer eingangs genannten Betätigungsvorrichtung dadurch gelöst, dass die Betätigungsvorrichtung mindestens eine Betätigungseinheit umfasst, die einerseits zwischen Lenkermitte und Lenkerende am Lenker des Neigefahrzeugs und andererseits am zur Lenkermitte erstreckten Ende des Betätigungselements festgelegt ist und die beim Überführen des Betätigungselement von der Grundstellung in die Funktionsstellung die Funktionseinheit betätigt.
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Unter einem Neigefahrzeug werden Fahrräder, Motorräder oder motorradähnliche Kraftfahrzeuge, wie Motorroller, insbesondere zwei-, drei- oder vierrädrige Motorroller, Scooter, neigbare Trikes, Quads oder dergleichen verstanden.
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Das manuell betätigbare Betätigungselement kann beispielsweise einen Hebel oder eine Klinke umfassen.
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Dadurch, dass die Betätigungseinheit mit einem Ende an dem der Lenkermitte zugewandten Ende des Betätigungselements festgelegt ist, lässt sich eine optisch ansprechende Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung realisieren. Solchenfalls umrahmen Betätigungseinheit und Betätigungselement einen Griffbereich des Lenkers, an dem der Fahrer des Neigefahrzeugs bei Betrieb des Neigefahrzeugs stützend anliegt.
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Hierdurch ist eine alternative und zweckmäßige Bauform der bekannten Betätigungsvorrichtungen realisiert.
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Grundsätzlich kann die Betätigungseinheit beliebig gebildet sein, sofern die technische Funktion erfüllt wird, die Funktionseinheit zu betätigen. Die Betätigungseinheit kann beispielsweise einen Kabelzug oder dergleichen umfassen.
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Bei einer Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung umfasst die Betätigungseinheit mindestens einen Hydraulikzylinder, der mindestens einen mit der Funktionseinheit verbundenen Druckraum und mindestens ein im Hydraulikzylinder bewegbares Kolbenmittel aufweist, das den Druckraum des Hydraulikzylinders von einer Seite mit einem Stempelabschnitt begrenzt und das mit einem freien Ende am der Lenkermitte zugwandten Ende des Betätigungselements festgelegt ist.
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Dadurch, dass die Betätigungseinheit mindestens einen Hydraulikzylinder umfasst, der mit der Funktionseinheit verbunden ist, lässt sich der Druck des Fluids im Druckraum durch Betätigen des Betätigungselements erhöhen und die Funktionseinheit ansteuern, bzw. betätigen. Hierdurch ist beispielsweise bezüglich der Ausbildung der Betätigungseinheit durch einen Kabelzug eine zweckmäßige alternative Ausgestaltung der Betätigungseinheit realisiert.
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Das Kolbenmittel ist insbesondere an dem in Richtung Lenkermitte angeordneten Ende des Betätigungselements festgelegt und durch dieses zum Bewegen angetrieben.
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Durch das Überführen des Betätigungselements von der Grundstellung in die betätigte Funktionsstellung wird das Kolbenmittel in Richtung Hydraulikzylinder gedrückt, wobei der Druck im Druckraum und hierdurch auch an der Funktionseinheit erhöht wird. Entsprechend wird der hydraulische Druck im Druckraum reduziert, wenn das Betätigungselement von der betätigten Funktionsstellung in die unbetätigte Grundstellung zurückgeführt wird.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass ein Betätigen des Betätigungselements unmittelbar zu einem Erhöhen des hydraulischen Drucks im Druckraum führt. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungseinheit mindestens einen Ausgleichsraum aufweist, der zumindest in der unbetätigten Grundstellung des Betätigungselementa durch eine erste Öffnung mit dem Druckraum in Fluidverbindung steht und der durch eine zweite Öffnung mit einem zwischen Stempelabschnitt und Zylinderende, auf der dem Druckraum abgewandten Seite des Stempelabschnitts angeordneten Kolbenraum in Fluidverbindung steht, wobei die erste Öffnung beim Überführen des Betätigungselements von der Grundstellung in die Funktionsstellung durch den Stempelabschnitt des Kolbenmittels verschließbar oder verschlossen ist oder mit dem Kolbenraum in Fluidverbindung bringbar ist.
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Durch das Vorsehen einer ersten Öffnung, mit der der Druckraum in Fluidverbindung mit dem Ausgleichsraum steht, sowie einer zweiten Öffnung, mit der der Ausgleichsraum in Fluidverbindung mit dem Kolbenraum steht, ist eine so genannte Schnüffelbohrung realisiert und ein so genanntes Schnüffelspiel gegeben. Hierdurch steigt der Druck im Druckraum beim Betätigen des Betätigungselements zunächst nicht oder nur gering an und stellt über die Fluidverbindung durch die erste Öffnung und die zweite Öffnung sowohl im Druckraum, als auch im Ausgleichsraum, als auch im Kolbenraum, den gleichen hydraulischen Druck ein. Beim Verschließen der ersten Öffnung durch den Stempelabschnitt des Kolbenmittels führt jede weitere Bewegung des Kolbenmittels in Betätigungsrichtung des Betätigungselements zu einer Erhöhung des hydraulischen Drucks im Druckraum. Der hydraulische Druck im Ausgleichsraum und im Kolbenraum sind hierbei geringer als im Druckraum.
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Ausgleichsraum und Hydraulikzylinder können ein gemeinsames Bauteil umfassen oder aus separaten oder aus voneinander separierbaren Bauteilen gebildet sein.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Betätigungselement nach Beenden der manuellen Betätigung allein durch den Druckunterschied zwischen Druckraum und Kolbenraum durch das Kolbenmittel automatisch in die unbetätigte Grundstellung zurückgeführt wird. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens ein Druckraum angeordnetes Rückstellmittel umfasst, das am Stempelabschnitt des Kolbenmittels anliegt und durch das das Betätigungselement mittelbar durch das Kolbenmittel in die unbetätigte Grundstellung vorspannbar oder vorgespannt ist. Das Rückstellmittel kann eine Druckfeder umfassen.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens einen Anschlag für das Kolbenmittel umfasst, der eine in Richtung Betätigungselement erstreckte und nach außen durchgehende Öffnung aufweist, der ein gemeinsames Bauteil mit dem Hydraulikzylinder bildet oder der durch ein separates oder separiebares Sicherungselement gebildet ist und an dem das Kolbenmittel in der unbetätigten Grundstellung mit einem Anschlagabschnitt anliegt.
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Durch das Vorsehen eines Anschlags wird gewährleistet, dass das Kolbenmittel nicht ohne Weiteres aus dem Hydraulikzylinder bewegbar ist und dass die unbetätigte Grundstellung des Hebelelements definierbar ist.
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In Weiterbildung letztgenannter Ausbildungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Anschlagabschnitt des Kolbenmittels und der Stempelabschnitt des Kolbenmittels den Kolbenraum in Bewegungsrichtung des Kolbenmittels begrenzen.
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Hierdurch ist der Kolbenraum in Bewegungsrichtung durch den Stempelabschnitt, den Anschlagabschnitt und durch den Hydraulikzylinder begrenzt.
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Um das Schnüffelspiel einstellen zu können, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens ein Stellelement umfasst, das an den Kolbenmittel anordenbar und durch das die Erstreckung des Kolbenraums, insbesondere der Abstand zwischen dem Stempelabschnitt und dem Anschlagabschnitt, einstellbar ist. Das Stempelelement lässt sich einfach realisieren und gleichzeitig die Betätigungsvorrichtung kompakt und bauteilreduziert ausgestalten, wenn das Stellelement den Stempelabschnitt und/oder den Anschlagabschnitt umfasst und insbesondere als Gewindering oder als Passscheibe ausgebildet ist.
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Darüber hinaus ist bei einer Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung vorgesehen, dass die Betätigungseinheit mindestens eine Festlegeeinheit umfasst, die am Lenker des Neigefahrzeugs anordenbar oder angeordnet ist und an der der Hydraulikzylinder relativ zur Festlegeeinheit bewegbar, insbesondere drehbar gelagert, festlegbar oder festgelegt ist.
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Die Festlegeeinheit kann beispielsweise zweischalig ausgebildet sein und durch zwei oder mehr Bolzen, Schrauben oder Stifte miteinander gefügt sein. Solchenfalls lässt sich die Festlegeeinheit einfach am Lenker festlegen, indem die beiden Schalen aufeinander gegenüberliegenden Seiten des Lenkers zueinander angeordnet werden und durch die als Bolzen, Schrauben oder Stifte ausgebildeten ersten Festlegemittel miteinander gefügt werden. Wenn der Hydraulikzylinder einen Abschnitt mit einer durchgehenden Öffnung umfasst, die beim Fügen der zweischaligen Festlegeeinheit zwischen den Schalen anordenbar ist, kann der Hydraulikzylinder gemeinsam mit den Schalen der Festlegeeinheit durch ein und dasselbe Festlegemittel gefügt werden.
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Das zweite Festlegemittel kann beispielsweise einen, insbesondere zentrischen oder exzentrischen, Zentrierstift umfassen, der sich von der Festlegeeinheit bis hin zum Lenker erstreckt und dort in einer Ausnehmung im Lenker festlegbar ist. Hierdurch wird auf einfach Weise zwischen Festlegeeinheit und Lenker ein Hintergriff hergestellt. Um die Einstellbarkeit der Betätigungsvorrichtung zu erhöhen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Lenker eine Vielzahl von Ausnehmungen umfasst, in die das als zentrischer oder exzentrischer Zentrierstift ausgebildete zweite Festlegemittel eingreifbar ist. Solchenfalls kann die Festlegeeinheit in einer Vielzahl von Positionen am Lenker festgelegt werden.
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Hierdurch ist auch die Wirkung eines Betätigens des Betätigungselements einstellbar. Dadurch, dass der Hydraulikzylinder relativ zur Festlegeeinheit bewegbar, insbesondere drehbar gelagert, festgelegt ist, ist die Neigung des Hydraulikzylinders bezüglich des Betätigungselements durch Verschieben der Festlegeeinheit am Lenker veränderbar und einstellbar.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens ein erstes Lagermittel umfasst, das zwischen der Festlegeeinheit und dem Hydraulikzylinder angeordnet ist und durch das der Hydraulikzylinder drehbar an der Festlegeeinheit gelagert festgelegt ist und/oder wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens ein zweites Lagermittel umfasst, das zwischen dem Kolbenmittel und dem Betätigungsmittel angeordnet ist und durch das das Kolbenmittel und das Betätigungselement relativ zueinander verdrehbar gelagert aneinander festgelegt sind.
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In Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Betätigungsvorrichtung mindestens ein am ersten Lagermittel angeordnetes erstes Abstandselement und ein am zweiten Lagermittel angeordnetes zweites Abstandselement umfasst, durch die ein Fluchten oder ein Abstand einer Hebelebene, in der sich das Betätigungselement beim Überführen von der Grundstellung in die betätigte Funktionsstellung bewegt, mit/zu einer durch den Druckraum und das Kolbenmittel verlaufenden Zylinderachse des Hydraulikzylinders vorgebbar ist.
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Durch das erste Abstandselement und das zweite Abstandselement kann die Betätigungseinheit derart am Lenker des Neigefahrzeugs angeordnet werden, dass es für den Fahrer beim Betrieb des Neigefahrzeugs kaschiert ist. Hierdurch lässt sich die Betätigungsvorrichtung optisch ansprechend gestalten.
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Das erste Abstandselement und das zweite Abstandselement können grundsätzlich eine beliebige Form umfassen. Sie können beispielsweise eine gerade oder kurvenförmige Formgebung umfassen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung;
- 2 eine geschnittene Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der Betätigungsvorrichtung;
- 3 eine geschnittene Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Betätigungsvorrichtung.
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Betätigungsvorrichtung für ein Neigefahrzeug (in den Figuren nicht dargestellt) zum Betätigen einer Funktionseinheit (in den Figuren nicht dargestellt), wie Bremse, Kupplung oder Schaltung. Die Betätigungsvorrichtung 2 umfasst ein manuell betätigbares Betätigungselement 4 (in den 2 und 3 nicht dargestellt), das an einem Lenkerende eines Lenkers 6 des Neigefahrzeugs bewegbar, insbesondere drehbar, festgelegt ist. Das Betätigungselement 4 erstreckt sich vom Lenkerende im Wesentlichen in Richtung Lenkermitte. Das Betätigungselement 4 ist von einer unbetätigten Grundstellung in eine betätigte Funktionsstellung überführbar.
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Darüber hinaus umfasst die Betätigungsvorrichtung 2 eine Betätigungseinheit 8, die einerseits zwischen Lenkermitte und Lenkerende am Lenker 6 des Neigefahrzeugs und andererseits am Betätigungselement 4 festgelegt ist. Die Betätigungseinheit 8 umfasst einen Hydraulikzylinder 10, der mindestens einen Druckraum 12 umfasst, der mit der Funktionseinheit in Fluidverbindung steht. In dem Hydraulikzylinder 10 ist ein im Hydraulikzylinder 10 bewegbares Kolbenmittel 14 angeordnet, das den Druckraum 12 des Hydraulikzylinders 10 von einer Seite mit einem Stempelabschnitt 16 begrenzt und das mit einem freien Ende am Betätigungselement 4 festgelegt ist.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiels der Betätigungsvorrichtung 2. Bei dieser ist ersichtlich, dass die Betätigungseinheit 8 eine Festlegeeinheit 18 umfasst, mit der die Betätigungsvorrichtung 2 am Lenker 6 festlegbar ist.
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2 zeigt eine geschnittene Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1. Die Betätigungseinheit 8 umfasst einen Ausgleichsraum 20, der über eine erste Öffnung 22 mit dem Druckraum 12 in Fluidverbindung steht und der über eine zweite Öffnung 24 mit einem Kolbenraum 26 in Fluidverbindung steht.
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Bei den in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst das Kolbenmittel 14 einen parallel zum Stempelabschnitt 16 angeordneten Anschlagabschnitt 28. Der Kolbenraum 26 ist hierdurch in Bewegungsrichtung des Kolbenmittels 14 einerseits durch den Stempelabschnitt 16 und andererseits durch den Anschlagabschnitt 28 begrenzt.
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Dadurch, dass der Ausgleichsraum 20 über eine erste Öffnung 22 mit dem Druckraum 12 verbindbar ist und dadurch, dass der Ausgleichsraum 20 über die zweite Öffnung 24 mit dem Kolbenraum 26 verbindbar ist, herrscht in der unbetätigten Grundstellung des Betätigungselements 4 überall der gleiche hydraulische Druck. Beim Betätigen des Betätigungselements 4 wird das Kolbenmittel 14 in Richtung Druckraum 12 bewegt, wodurch der Stempelabschnitt 16 des Kolbenmittels 14 bewegt wird. Infolge der Bewegung des Kolbenmittels 14 verdeckt und schließt der Stempelabschnitt 16 die erste Öffnung 22, so dass ein Druckausgleich zwischen dem Druckraum 12 und dem Ausgleichsraum 20 verhindert wird. Um nach dem Betätigen des Betätigungselements 4 das Betätigungselement 4 zurück in die unbetätigte Grundstellung zurückzuführen, ist im Druckraum 12 ein Rückstellmittel 30 angeordnet, das am Stempelabschnitt 16 abgestützt ist und das das Kolbenmittel 14 und hierdurch mittelbar das Betätigungselement 4 in die unbetätigte Grundstellung vorspannt.
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Um ein Herausbewegen des Kolbenmittels 14 aus dem Hydraulikzylinder 10 zu verhindern, umfasst der Hydraulikzylinder 10 einen Anschlag 32, der bei den in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen durch ein Sicherungselement 34 gebildet ist. Das als Anschlag 32 ausgebildete Sicherungselement 34 umfasst hierbei eine nach außen durchgehende Öffnung 36, durch die das Kolbenmittel 14 in Richtung Betätigungselement 4 hindurch erstreckbar ist.
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Darüber hinaus ist in den 2 und 3 ersichtlich, dass die Festlegeeinheit 18 erste Festlegemittel 38 umfasst, mit denen die Festlegeeinheit 18 kraftschlüssig am Lenker 6 festlegbar ist. Darüber hinaus umfasst die Festlegeeinheit 18 ein zweites Festlegemittel 40, das quer zur Längserstreckungsrichtung des Lenkers 6 ausgebildet ist und das bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen einen zentrischen oder wahlweise exzentrischen Zentrierstift 40 umfasst. Dieser zentrische oder exzentrische Zentrierstift 40 ist in Ausnehmungen des Lenkers 6 anordenbar (in den Figuren nicht dargestellt). Hierdurch wird ein Hintergriff mit dem Lenker 6 gebildet.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 4, bei dem der Hydraulikzylinder 10 über ein erstes Lagermittel 42, das zwischen der Festlegeeinheit 18 und dem Hydraulikzylinder 10 angeordnet ist, drehbar an der Festlegeeinheit 18 festgelegt ist. Bei den in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst das erste Lagermittel 42 gleichzeitig das erste Festlegemittel 38.
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Darüber hinaus umfasst die Betätigungsvorrichtung 2 ein zweites Lagermittel 44, das zwischen dem Kolbenmittel 14 und dem Betätigungselement 4 angeordnet ist, wodurch Betätigungselement 4 und Kolbenmittel 10 relativ zueinander verdrehbar gelagert aneinander festgelegt sind.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Hebelebene, in der sich das Betätigungselement 4 beim Überführen von der Grundstellung in die betätigte Funktionsstellung bewegt, mit einer durch den Druckraum 12 und durch das Kolbenmittel 14 verlaufenden Zylinderachse des Hydraulikzylinders 10 fluchtet.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 2, bei der an dem ersten Lagermittel 42 und dem zweiten Lagermittel 44 ein erstes Abstandselement 46 und ein zweites Abstandselement 48 angeordnet sind. Durch die Abstandselemente 46 und 48 kann ein Abstand der Hebelebene zu der Zylinderachse eingestellt werden.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Betätigungsvorrichtung 2 kurz beschrieben:
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Beim Betätigen des Betätigungselements 4, dreht sich das Betätigungselement 4 um die drehbare Lagerung am Lenkerende 6. Hierbei wird das Kolbenmittel 14 in den Hydraulikzylinder 10 eingedrückt. Beim Bewegen des Kolbenmittels 14 bewegt sich der Stempelabschnitt 16 des Kolbenmittels 14 derart, dass der Druckraum 12 verkleinert wird. Beim Beginn der Bewegung des Kolbenmittels 14 in dem Hydraulikzylinder 10, kann zunächst Fluid vom Druckraum 12 in den Ausgleichsraum 20 entweichen. Ab Überschreiten einer gewissen Strecke durch das Kolbenmittel 14 wird die erste Öffnung 22 durch den Stempelabschnitt 16 des Kolbenmittels 14 verschlossen. Hiernach erhöht sich der Druck in dem Druckraum 12 stetig. Dadurch, dass der Druckraum 12 mit einer Funktionseinheit des Neigefahrzeugs verbunden ist, wird durch die Erhöhung des Drucks im Druckraum 12 auch die Funktionseinheit angesteuert.
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Nach Beenden einer Betätigung des Betätigungselements 4 wird dieses mittelbar durch das Federelement 30, das unmittelbar auf den Stempelabschnitt 16 des Kolbenmittels 14 wirkt, in die unbetätigte Grundstellung zurückgeführt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Betätigungsvorrichtung
- 4
- Betätigungselement
- 6
- Lenker
- 8
- Betätigungseinheit
- 10
- Hydraulikzylinder
- 12
- Druckraum
- 14
- Kolbenmittel
- 16
- Stempelabschnitt
- 18
- Festlegeeinheit
- 20
- Ausgleichsraum
- 22
- erste Öffnung
- 24
- zweite Öffnung
- 26
- Kolbenraum
- 28
- Anschlagabschnitt
- 30
- Rückstellmittel
- 32
- Anschlag
- 34
- Sicherungselement
- 36
- Öffnung
- 38
- erstes Festlegemittel
- 40
- zweites Festlegemittel
- 42
- erstes Lagermittel
- 44
- zweites Lagermittel
- 46
- erstes Abstandselement
- 48
- zweites Abstandselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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