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Die Erfindung betrifft kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an anorganischen Pigmenten, welche mit hydrophilem Silica beschichtet sind, und nichtionischen Emulgatoren.
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Der Wunsch, schön und attraktiv auszusehen, ist seit Tausenden von Jahren in den Menschen verwurzelt. Auch wenn das Schönheitsideal im Laufe der Zeit Wandlungen erfahren hat, so ist das Streben nach einem makellosen Äußeren, immer das Ziel der Menschen gewesen, da ein sympathisches Erscheinungsbild ihr Selbstwertgefühl und die Anziehungskraft auf ihre Mitmenschen erhöht.
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Der Begriff der Dekorativen Kosmetik leitet vom lateinischen „decoratio“ - das Hervorheben des Schönen - ab. Meist werden dabei mit Hilfe von Farbstoffen einzelne Körperpartien, insbesondere im Gesicht, hervorgehoben und farbliche Uneinheitlichkeiten abgemildert. Das Gesichts-Make-up soll der Gesichtshaut ein natürliches Aussehen verleihen, blasse Haut auffrischen, farbliche Unregelmäßigkeiten der Haut ausgleichen sowie Augen und Lippen besonders betonen.
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Neben Gesichtspudern und Rouge als pulverförmigen Kosmetika sowie stiftförmigen Zubereitungen werden hierzu cremeförmige Präparate, wie Tagescremes und Creme-Make-up auf Emulsionsbasis oder Hydrodispersionsbasis verwendet. Eine besondere Ausführungsform ist die sogenannte Foundation. Als Foundation bezeichnet man dabei flüssige oder halbfeste Make-up-Präparate, die meist Hautfarben sind und auf das Gesicht aufgetragen werden. Sie verleihen ein gleichmäßiges, gesundes, getöntes oder rötliches Aussehen. Ihren Farbton erhalten diese Zubereitungen in der Regel durch eine Mischung aus Pigmenten aus der Gruppe der anorganischen Weiß-, Farb- und/oder Buntpigmente. Um ein gleichmäßiges Hautbild zu erzeugen, sind nach dem Stand der Technik relativ große Mengen an diesen anorganischen Weiß-, Farb- und/oder Buntpigmenten erforderlich. Je größer der Anteil dieser Pigmente in der Zubereitung ist, desto besser wird das Hautbild ausgeglichen. Rötungen und andere optische Hautunregelmäßigkeiten werden überdeckt.
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Nachteilig am Stande der Technik ist jedoch der Umstand, dass Foundations auf der Basis von O/W-Emulsionen (Öl-in-Wasser-Emulsionen) nur mit einem relativ geringen Pigmentgehalt formuliert werden können, da bei einem zunehmendem Gehalt an unlöslichen Partikeln oder Pigmenten Instabilitäten bzw rheologische Veränderungen der Emulsion, wie zum Beispiel Abnahme der Viskosität, auftreten. Auf der anderen Seite lassen sich jedoch die erwünschten dekorativen Effekte nur mit ausreichend hohen Mengen an Pigmenten erzielen.
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Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Foundation auf der Basis einer O/W-Emulsion zu entwickeln, die eine hohe Stabilität aufweist, sich gut auf der Haut verteilen lässt und nach dem Auftragen auf die Haut zu einem gleichmäßigen Hautbild führt und alle optischen Unregelmäßigkeiten wirkungsvoll überdeckt.
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Überraschend gelöst wird die Aufgabe durch eine kosmetische O/W-Emulsion enthaltend
- a) mindestens ein Pigment aus der Gruppe der anorganischen Weiß-, Farb- und/oder Buntpigmente, welche mit hydrophilem Silica beschichtet sind und,
- b) einen oder mehrere nichtionische Emulgatoren.
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Besonders vorteilhafte anorganische Pigmente, welche mit hydrophilem Silica beschichtet sind, stellen die sogenannten „Primrose“ Pigmente von der Firma Miyoshi Kasei Inc. dar.
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Bevorzugte Vertreter dieser mit Silica beschichteten, hydrophilen, anorganischen Pigmente haben eine durchschnittlichen Teilchengröße von 1.0 - 3.0 µm und haben folgende typische Zusammensetzung: 85.0 - 90.0 % anorganische Pigmente als Kern und 10.0 - 15.0 % Siliciumdioxid (Silica) als Beschichtung.
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Typische Metalloxide, die in den anorganischen Pigmenten verwendet werden, sind Titandioxid, Eisenoxid, Chromoxid und Manganoxid. Die unterschiedliche Oxidationszustände des Metalloxids, vor allem des Eisenoxids, sind verantwortlich für die unterschiedliche Farbgebung, wobei es folgende Klassen gibt, die im sogenannten Color Index zusammengefasst werden: Cl 77499 (Schwarz), Cl 77491 (Rot), Cl 77492 (Gelb). Diese anorganischen Weiß-, Farb- und/oder Buntpigmente werden mit einander in der vorliegenden Erfindung kombiniert, um einen bestimmten Farbton zu erzielen.
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Bevorzugt enthalten kosmetische oder dermatologische Zubereitungen gemäß der Erfindung 0,01 - 50 Gew.-%, bevorzugt 0,05 - 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 20 Gew.-% an einem oder mehreren der erfindungsgemäßen Pigmente aus der Gruppe der anorganischen Weiß-, Farb- oder Buntpigmente, welche mit hydrophilem Silica beschichtet sind, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitungen.
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Unter den nichtionischen Emulgatoren befinden sich vorzugsweise
- a) Partialfettsäureester und Fettsäureester mehrwertiger Alkohole und deren ethoxilierte Derivate (z. B. Glycerylmonostearate, Sorbitanstearate, Glycerylstearatcitrat Sucrose Stearate) und
- b) ethoxylierte Fettalkohole und Fettsäuren, bevorzugt PEG-100-Stearat, PEG-40-Stearat, Ceteareth-20, Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-12, Ceteth-12, Steareth-12 sowie Ester aus Mono-, Oligo- oder Polysacchariden mit Fettsäuren, bevorzugt Cetearylglucosid und Methylglucosedistearat.
- c) Fettsäureester von Oligoglycerinen
sowie Gemische aus den unter a), b) und c) bezeichneten Substanzen.
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Besonders bevorzugt sind Glycerylstearatcitrat, Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat, Polyglyceryl-10 Stearat und/oder PEG-40-Stearat.
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Ein bevorzugter Vertreter des „Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat“ (PGMS) ist unter der Warenbezeichnung Tego® Care 450 von der Firma Evonik Industries erhältlich.
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PEG-40 Stearat ist unter anderem bei der Firma Evonik Industries unter dem Handelsnamen TEGO Acid S40 P erhältlich.
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Glycerylstearatcitrat, (2-Hydroxy-1,2,3-propantricarbonsäure-1,2,3-propantriolmonoocta-decanoat, INCI Glyceryl Stearate Citrate) ist der Citronensäureester des Glycerylstearates und wird von verschiedenen Herstellern unter den Bezeichnungen Imwitor 370 oder 372 angeboten.
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Polyglyceryl-10 Stearat ist unter der Warenbezeichnung Polyaldo 10-1-S von der Firma Lonza erhältlich.
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Bevorzugt enthalten kosmetische oder dermatologische Zubereitungen gemäß der Erfindung 0,01 - 20 Gew.-%, bevorzugt 0,05 - 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 5 Gew.-% an einem oder mehreren der erfindungsgemäßen nichtionischen Emulgatoren, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitungen, insbesondere eine oder mehrere Substanzen, gewählt aus einer oder mehrerer der unter a) bis c) genannten Gruppen, ganz besonders bevorzugt eine oder mehrere Substanzen, gewählt aus der Gruppe Glycerylstearatcitrat, Polyglyceryl-3-Methylglucose Distearat, Polyglyceryl-10 Stearat und/oder PEG-40-Stearat.
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Emulsionen sind vorteilhafte Darreichungsformen im Sinne der vorliegenden Erfindung, z.B. in Form einer Creme, einer Lotion, einer kosmetischen Milch sind vorteilhaft und enthalten z.B. Fette, Öle, Wachse und/oder andere Fettkörper, sowie Wasser und einen oder mehrere Emulgatoren, wie sie üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet werden.
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Sofern die kosmetische oder dermatologische Zubereitung im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Lösung oder Emulsion oder Dispersion darstellt, können als Lösungsmittel verwendet werden:
- - Wasser oder wässrige Lösungen
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, Siliconöle;
- - Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren, drei dimensional vernetzte Organopolysiloxane wie zum Beispiel Siloxanelastomer;
- - Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Hexandiol, Octandiol, Ethylhexylglycerin, Glycerylcaprylat, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, Butylenglykol, Methylpropandiol, -monoethyl- odermonobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und analoge Produkte.
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Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel verwendet. Bei alkoholischen Lösungsmitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
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Die Ölphase der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, Cetearylisononanoat, Isodecylneopentanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
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Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
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Übliche Farbmittel, welche sich für die Verwendung als kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen im Sinne der vorliegenden Erfindung eignen, sind lipophile Farbstoffe (z.B. Sudanrot, DB&C Red 17, DB&C Green 6, β-Carotin, Sudanbraun, DB&C Yellow 11, DB&C Violet 2, DB&C Orange 5 oder Annatto), hydrophile Farbstoffe (z.B. Rote Beete-Saft oder Methylenblau), Perlglanzpigmenten sowie Abmischungen aus solchen Farbmitteln.
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Die Pigmente können weiß oder farbig, goniochromatisch oder nicht goniochromatisch, anorganisch und/oder organisch, beschichtet oder nicht beschichtet sein. Zu den anorganischen Pigmenten, die angegeben werden können, gehören Titandioxid, das optional oberflächenbehandelt ist, Zirconiumoxid (ZrO2), Zinkoxid (ZnO), Eisenoxid (z.B. Fe2O3), Siliciumoxid (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), oder Ceroxid (z. B. Ce2O3), sowie Eisenoxid, Chromoxid, Manganviolett, Ultramarinblau, Chromhydrat und Eisenblau Die Perlglanzpigmente können unter weißen Perlglanzpigmenten, wie Glimmer, der mit Titan oder mit Bismutoxidchlorid überzogen ist, farbigen Perlglanzpigmenten, wie Titanglimmer mit Eisenoxiden, Titanglimmer mit vor allem Eisenblau oder Chromoxid, Titanglimmer mit einem organischen Pigment vom oben erwähnten Typ und Perlglanzpigmente auf der Basis von Bismutoxidchlorid ausgewählt werden.
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Die Pigmente können vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell erhältlicher öliger oder wässriger Vordispersionen zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft Dispergierhilfsmittel und/oder Solubilisations-vermittler zugesetzt sein.
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Bei den erfindungsgemäßen Silikonelastomeren handelt es sich um vernetzte, ggf. substituierte Organopolysiloxane. Die Vernetzung kann mittels aller gängigen Verfahren und Vernetzern durchgeführt worden sein. Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung können Silikonelastomeren in Puder Form eingesetzt werden, wie beispielsweise z.B. EP-9701 oder EP-9801 von Dow Corning.
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Ferner ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die Zubereitung eine oder mehrere Füllstoffe enthält. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Füllstoffe gewählt aus der Gruppe der Verbindungen Nylon 6/12, Silica, Silica Dimethyl Silylate, Aluminiumstärkeoctenylsuccinate, Dimethicon-Crosspolymer, Dimethicon/Vinyldimethicon-Crosspolymer, Methylmethacrylat-Grosspolymer, Talkum, Reisstärke und alle Stärke Derivate, Lauroyl Lysine, Magnesium Silikat und/oder Polymethylsilsesquioxane.
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Die wässrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenenfalls vorteilhaft ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw. deren Derivate, z.B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Celluloseether wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose, besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, Ultrez 10, ETD 2020, Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylates Crosspolymer, Sodium Acrylates Copolymer, Carbomer, jeweils einzeln oder in Kombination.
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Erfindungsgemäße Rezepturen, welche z. B. bekannte Anti-Falten Wirkstoffe wie Flavonglycoside (insbesondere α-Glycosylrutin), Coenzym Q10, Vitamin E und/oder Derivate und dergleichen enthalten, eignen sich insbesondere vorteilhaft zur Prophylaxe und Behandlung kosmetischer oder dermatologischer Hautveränderungen, wie sie z. B. bei der Hautalterung auftreten (wie beispielsweise Trockenheit, Rauigkeit und Ausbildung von Trockenheitsfältchen, Juckreiz, verminderte Rückfettung (z. B. nach dem Waschen), sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien, Cuperosis), Schlaffheit und Ausbildung von Falten und Fältchen, lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z. B. Altersflecken), vergrößerte Anfälligkeit gegenüber mechanischem Stress (z. B. Rissigkeit) und dergleichen). Weiterhin vorteilhaft eignen sie sich gegen das Erscheinungsbild der trockenen bzw. rauen Haut.
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Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können vorzugsweise mindestens eine weitere UV-A-, UV-B- und/oder Breitbandfiltersubstanz enthalten. Die Formulierungen können, obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten, welche in der Wasser- und/oder der Ölphase vorliegen können.
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Besonders vorteilhafte bei Raumtemperatur flüssige UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat (INCI: Octocrylene), 2-Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat (2-Ethylhexylsalicylat, Octylsalicylat, INCI: Octyl Salicylate) und Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester (2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, INCI: Octyl Methoxycinnamate).
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Vorteilhafte UV-A-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Dibenzoylmethanderivate, insbesondere das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan (CAS-Nr. 70356-09-1), welches von Givaudan unter der Marke Parsol® 1789 und von Merck unter der Handelsbezeichnung Eusolex® 9020 verkauft wird.
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Vorteilhafte weitere UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sulfonierte, wasserlösliche UV-Filter, wie z. B.:
- • Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium- oder ihr Triethanolammonium-Salz sowie die Sulfonsäure selbst mit der INCI Bezeichnung Phenylbenzimidazole Sulfonsäure (CAS.-Nr. 27503-81-7), welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Eusolex 232 bei Merck oder unter Neo Heliopan Hydro bei Haarmann & Reimer erhältlich ist;
- • 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol (auch: 3,3'-(1,4-Phenylendimethylene)-bis-(7,7-dimethyl-2-oxo-bicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethan Sulfonsäure) und dessen Salze (besonders die entprechenden 10-Sulfato-verbindungen, insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz), das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet wird. Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) hat die INCI-Bezeichnung Terephtalidene Dicampher Sulfonsäure (CAS.-Nr.: 90457-82-2) und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Mexoryl SX von der Fa. Chimex erhältlich.
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Vorteilhafte UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner sogenannte Breitbandfilter, d.h. Filtersubstanzen, die sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung absorbieren. Vorteilhafte Breitbandfilter oder UV-B-Filtersubstanzen sind beispielsweise Triazinderivate, wie z. B.
- • 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (INCI: Aniso Triazin), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® S bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist;
- • Diethylhexylbutylamidotriazon (INCI: Diethylhexylbutamidotriazone), welches unter der Handelsbezeichnung UVASORB HEB bei Sigma 3V erhältlich ist;
- • 4,4',4"-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoësäure-tris(2-ethylhexylester), auch: 2,4,6-Tris-[anilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)]-1,3,5-triazin (INCI: Ethylhexyl Triazone), welches von der BASF Aktiengesellschaft unter der Warenbezeichnung UVINUL® T 150 vertrieben wird.
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Ein vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch das 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen bezogen.
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Zur Herstellung von 1 Kilogramm der erfindungsgemäßen Emulsionen werden die lipophile Phase (z.B. Öle, Wachse), Verdicker, Pigmente und die wässrige Phase separat eingewogen, wobei der nichtionische O/W-Emulgator zur lipophilen Phase (Ölphase) zugegeben wird, während die anionischen, wasserlöslichen Emulgatoren in die Wasserphase gegeben wurden. Die Ölphase wird bis auf 75°C in einem Wasserbad erhitz, um den Emulgator und den Coemulgator zu lösen. Die Wasserphase wird ebenfalls bis auf 75°C unter Rühren erhitzt und danach wird sie nach der Zugabe der Verdickerphase unter intensivem Rühren langsam zur Ölphase hinzugegeben, wobei eine grobe Emulsion entsteht. Die Silica-beschichteten anorganischen Pigmente werden in einem separaten Gefäß in ca. 100 ml einer Lösung aus Glycerin und Wassers mit einem hochtourigen Mixer (z.B. einem ESG Zauberstab) circa 2 Minuten intensiv homogenisiert und dann zur ca. 60 °C warmen Emulsion unter Rühren hinzugegeben. Die Emulsion wird dann ein erstes Mal homogenisiert und danach mit Natronlauge auf einen pH Wert von pH 6.5 - 7.3 neutralisiert. Nach Abkühlung der Emulsion auf Raumtemperatur erfolgt eine zweite Homogenisierung.
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Zur Bestimmung der Lagerstabilität von den Pigmenten werden alle Emulsionsproben in verschraubten 30 mL Gläsern bei unterschiedlichen Temperaturen gelagert: bei Raumtemperatur (RT) (ca. 20°C), bei +40 °C, bei +50 °C sowie unter Wechseltemperaturbedingungen zwischen -10°C und +40°C.
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Die Stabilität wurde nach 7, 14, 21 und 30 Tagen (T) visuell bewertet.
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„Stabil“ bedeutet, dass keine oder nur geringe Phasentrennung, keine oder nur geringe Ölabscheidung, keine visuell erkennbaren Inhomogenität der Pigmentverteilung auftritt. „Leichte Instabilität“ bedeutet, dass es zu einer moderaten, sichtbaren Phasentrennung oder deutlich sichtbaren Ölabscheidung oder zu visuell erkennbaren Inhomogenität kommt. „Sedimentation der Pigmente“ bedeutet, vollständige und sichtbare Sedimentation der Pigmente am Boden.
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Diese Experimente haben gezeigt, dass die Silica beschichtete anorganischen Pigmente Emulsionen durch die nichtionischen Emulgatoren stabilisiert wurden.
Beispielrezepturen / Gew.-% | 1a | 1b | 2a | 2b | 3a | 3b | 4a | 4b | 5a | 5b |
Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate | 0.2 | 0.2 | | | | | | | | |
PEG-40 Stearate | | | 0.2 | 0.2 | | | | | | |
Glycerylstearatcitrat | | | | | 0.2 | 0.2 | | | | |
Sodium Stearoyl Glutamate | | | | | | | 0.2 | 0.2 | | |
Sodium Cetearyl Sulfate | | | | | | | | | 0.2 | 0.2 |
Octyldodecanol | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Caprylic/Capric Triglyceride | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Glyceryl Steate | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Phenoxyethanol | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 | 0.8 |
Dicaprylyl Ether | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Carbomer | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 | 0.15 |
Glycerin | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 | 7 |
Natronlauge (45%-ig) | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 | 0,09 |
Silica beschichtete anorganischen Pigmente [(Cl 77499, Cl 77491, Cl 77891, Cl 77492) + Silica] - PRIMROSE | 6 | | 6 | | 6 | | 6 | | 6 | |
Wasser | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 | Ad 100 |
Beispielrezeptur 6 | Gew.-% |
Glyceryl Stearate Citrate | 2 |
Octyldodecanol | 4 |
Caprylic/Capric Triglyceride | 4 |
Stearylalkohol | 2 |
Phenoxyethanol | 0.8 |
Dicaprylyl Ether | 4 |
Carbomer | 0.1 |
Glycerin | 7 |
Natronlauge (45%-ig) | 0,13 |
Silica beschichtete anorganischen Pigmente [(Cl 77499, Cl 77491, Cl 77891, Cl 77492) + Silica] - PRIMROSE | 6 |
Wasser | Ad 100 |
Beispielrezeptur 7 | Gew.-% |
Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate | 2 |
Glyceryl Stearate | 1 |
Cetylalkohol | 1.5 |
Octyldodecanol | 4 |
Cetearyl Isononanoate | 4 |
Dicaprylyl Ether | 4 |
Phenoxyethanol | 0.5 |
Octandiol | 0.2 |
Vitamin E Acetat | 0.2 |
Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer | 0.2 |
Glycerin | 8 |
Natronlauge (45%-ig) | 0.13 |
Silica beschichtete anorganischen Pigmente [(Cl 77499, Cl 77491, Cl 77891, Cl 77492) + Silica] - PRIMROSE | 5 |
Wasser | Ad 100 |
Beispielrezeptur 8 | Gew.-% |
Polyglyceryl-10 Stearat | 1 |
Glyceryl Stearate | 2 |
Cetylalkohol | 1 |
Octyldodecanol | 3 |
Cetearyl Isononanoate | 4 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 |
Bis-Ethylhexyloxyphenolmethoxyphenyltriazin | 1 |
Octocrylen | 5 |
Phenoxyethanol | 0.5 |
Methylpropandiol | 0.2 |
Xanthan Gum | 0.2 |
Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer | 0.2 |
Glycerin | 6 |
Benzylalkohol | 0.1 |
Natronlauge (45%-ig) | 0,13 |
Silica beschichtete anorganischen Pigmente [(Cl 77499, Cl 77491, Cl 77891, Cl 77492) + Silica] - PRIMROSE | 5 |
Wasser | Ad 100 |