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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der Gewebeelastizität nach Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, aus der Gewebeelastizität des Gebärmutterhalses einer schwangeren Frau Rückschlüsse auf eventuell bevorstehende Schwangerschaftskomplikationen abzuleiten.
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Hierzu ist es bekannt, dass ein Gynäkologe bei einer schwangeren Frau in regelmäßigen Abständen mit seinem Finger den Gebärmutterhals abtastet um dabei mögliche Veränderungen der Gewebeelastizität erkennen zu können.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise der DE°196°50°992°A1 Verfahren und Vorrichtungen zur Ermittlung von mechanischen Eigenschaften eines elastischen Materials und insbesondere von menschlichen Geweben, wie beispielsweise der Zervix oder Leber bekannt. Dabei wird mittels eines definierten Unterdrucks das zu untersuchende Gewebe in die Öffnung einer hohlen Messsonde eingesogen, wobei die mittels optischen oder akustischen Sensoren gemessene Eindringtiefe Rückschlüsse zu den mechanischen Eigenschaften des untersuchten Gewebes zulässt. Die vorgenannten Vorrichtungen weisen dabei den Nachteil auf, dass durch den Unterdruck während der Messung ebenfalls Körperflüssigkeiten, Partikel oder Bakterien in die hohle Messsonde eingesogen werden, welche die optischen und akustischen Sensoreinrichtungen beeinflussen und damit das Messergebnis verfälschen können. Weiterhin sind geeignete Maßnahmen erforderlich die eingesogenen Flüssigkeiten, etc. abzuscheiden um ein weiteres Vordringen in den Bereich der Messeinrichtung zu verhindern, die nach jedem Messvorgang aufwendig gereinigt bzw. sterilisiert werden müssen.
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Die vorgenannten aus dem Stand der Technik bekannten Messmethoden zur Ermittlung der Gewebeelastizität weisen dabei den Nachteil auf, dass diese entweder höchst subjektiv sind oder die verwendeten Messgeräte eine hohe Komplexität aufweisen.
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Insbesondere bei der Ermittlung der Gewebeelastizität durch manuelles Ertasten durch einen Gynäkologen sind die Messungen von der Beurteilung des die Messung durchführenden Fachpersonals abhängig.
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Durch die Nutzung der vorgenannten Messgeräte können die Nachteile einer subjektiven Beurteilung der Gewebeelastizität zwar ausgeräumt werden, jedoch verfügt das Aspirationsgerät über eine hohe Komplexität und erfordert für die Durchführung der Messung ein besonders geschultes Fachpersonal. So muss zur Messung der Gewebeelastizität ein definierter Druck im Bereich des Aspirationsgerätes hoch genau aufgebaut werden, dabei muss insbesondere beachtet werden, dass es zwischen dem Messgerät und dem zu untersuchenden Gebärmutterhals zu keinen Druckverlusten kommt.
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Es besteht daher heutzutage ein Bedarf an einer Vorrichtung zur objektiven Messung der Gewebeelastizität, welche über einen vereinfachten Aufbau bei hoher Messgenauigkeit verfügt und gleichzeitig eine geringere Empfindlichkeit des Messverfahrens gegenüber äußeren Störgrößen aufweist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie 17.
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Die Erfindung ist dadurch genkennzeichnet, dass an dem proximalen Gehäuseende einer Vorrichtung zur Messung der Gewebeelastizität eine Sonde angeordnet ist, die Sonde einen rohrförmigen Körper mit einer Sondenlängsachse und einem proximalen sowie einen distalen Sondenende aufweist, wobei ein erstes und zweites Übertragungselement im Sondenkörper längsverschieblich angeordnet sind, wobei am proximalen Sondenende das erste Übertragungselement als Referenzauflagefläche ausgestaltet ist und das erste Übertragungselement eine Verschiebung der Referenzauflagefläche an die Kontaktdetektionseinrichtung weiterleitet, und wobei am proximalen Sondenende das zweite Übertragungselement als Sondenspitze zur Messung der Gewebeelastizität ausgebildet ist und das zweite Übertragungselement eine Verschiebung der Sondenspitze in Längsrichtung an die Wegmesseinrichtung überträgt.
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Bei dem mittels der Sonde zu untersuchenden Gewebe handelt es sich um biologisches Gewebe, dabei insbesondere um menschliches Gewebe, beispielsweise um das Gewebe des Gebärmutterhalses. Die Messung der Gewebeelastizität über die Verschiebung einer Sondenspitze relativ zu einer Referenzauflagefläche weist dabei den Vorteil auf, dass die Messung nicht von optischen oder akustischen Mess- bzw. Detektionseinrichtungen im Bereich des dem Gewebe zugewandten proximalen Sondenendes, abhängig ist. Darüber hinaus ist die Messung deutlich einfacher durchzuführen, da nicht wie in dem Stand der Technik üblich, ein Unterdruck für die Messung aufgebaut werden muss. Vielmehr kann bei der beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die Verschiebung der Sondenspitze relativ zu der Referenzauflagefläche über eine Wegmesseinrichtung unmittelbar auf die Gewebeelastizität geschlossen werden.
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Die Gehäuselängsachse und die Sondenlängsachse erstrecken sich bevorzugt parallel zueinander, besonders bevorzugt erstrecken sich die Achsen im Wesentlichen koaxial zueinander.
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Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass an der Wegmesseinrichtung eine erste Federeinrichtung in dem Gehäuse angeordnet ist und dass das zweite Übertragungselement zusammen mit der Wegmesseinrichtung aus einer ersten Ausgangsposition gegen die Federkraft der ersten Federeinrichtung in Richtung des proximalen Gehäuseendes bzw. des distalen Sondenendes in eine zweite Auslenkposition verschiebbar ist.
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Die Vorsehung einer ersten Federeinrichtung an der Wegmesseinrichtung weist dabei den Vorteil auf, dass das zweite Übertragungselement und damit ebenso die Sondenspitze zusammen mit der Wegmesseinrichtung gegen die Federkraft der ersten Federeinrichtung ausgelenkt werden kann. Bei der Messung der Gewebeelastizität wird das proximale Sondenende in den Bereich des zu untersuchenden Gewebes gebracht, so dass zunächst die Sondenspitze in Kontakt mit dem zu untersuchenden Gewebe gelangt. Wird das proximale Sondenende weiter an das zu untersuchende Gewebe herangeführt, so wird die Sondenspitze zusammen mit dem zweiten Übertragungselement und der federbelasteten Wegmesseinrichtung in Abhängigkeit des Gewebeelastizität ausgelenkt bzw. kann in das Gewebe partiell eindringen. Durch Messung der Auslenkung der Sondenspitze gegenüber der Referenzauflagefläche, welche bei der Messung zur Auflage auf das zu untersuchende Gewebe gebracht wird, kann unter Berücksichtigung der Federelastizität der ersten Federeinrichtung in Kombination mit den geometrischen Abmessungen der Sondenspitze unmittelbar die Gewebeelastizität berechnet werden.
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Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass an der Kontaktdetektionseinrichtung eine zweite Federeinrichtung angeordnet ist und das erste Übertragungselement zusammen mit der Kontaktdetektionseinrichtung aus einer ersten Kontaktdetektionsposition gegen die Federkraft der zweiten Federeinrichtung in Richtung des proximalen Gehäuseendes in eine zweite ausgelenkte Kontaktposition auslenkbar ist.
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Die Ausgestaltung einer zweiten Federeinrichtung an dem ersten Übertragungselement ermöglicht, dass die der Referenzauflagefläche gegen die Federkraft der zweiten Federeinrichtung bei der Messung ebenfalls auslenkbar ist. Hierdurch wird zum einen der Komfort für die zu untersuchende Patientin erhöht, weiterhin wird die Genauigkeit der Messung erhöht. So kann sich insbesondere die federbelastete Referenzauflagefläche bei der Messung an das zu untersuchende Gewebe anlegen und die Auslenkung der Sondenspitze gegenüber der Referenzauflagefläche kann zur Ermittlung der Gewebeelastizität genutzt werden.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Sondenspitze in proximaler Richtung der Sondenlängsachse um einen definierten Abstand von der Referenzauflagefläche vorsteht. Die proximale Richtung ist dabei definiert ausgehend von dem distalen Sondenende in Richtung des proximalen Sondenendes.
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Das proximale Ende der Sondenspitze bzw. des zweiten Übertragungselementes weist dabei gesehen in proximaler Richtung der Sondenlängsachse in der ersten nicht ausgelenkten Ausgangsposition einen definierten Abstand gegenüber dem distalen Ende der Referenzauflagefläche bzw. des ersten Übertragungselementes in der ersten unausgelenkten Kontaktdetektionsposition auf. Die Sondenspitze überragt damit in proximaler Richtung die Referenzauflagefläche um einen definierten Abstand.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sonde zur Einführung in eine Scheide ausgestaltet und der Sondenkörper weist eine derartige Länge auf, dass die Referenzauflagefläche und die Sondenspitze in Kontakt mit dem Gewebe des Gebärmutterhalses bringbar sind.
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Bei der Scheide handelt es sich um die Scheide einer zu untersuchenden Patientin, insbesondere bei einer schwangeren Frau. Die Sonde kann dabei insbesondere zur Bestimmung der Elastizität des Gewebes des Gebärmutterhalses genutzt werden. Die Abmessungen der Sonde und insbesondere des Sondenkörpers sind an die durchschnittlichen Abmessungen der zu untersuchenden menschlichen Scheide bzw. des Gebärmutterhalses angepasst.
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Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass der Sondenkörper in Richtung der Sondenlängsachse eine Länge im Bereich von 10 cm bis 30 cm aufweist.
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Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Sondenkörper einen Durchmesser im Bereich zwischen 2 mm und 25 mm aufweist.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Sonde lösbar mit dem proximalen Gehäuseende verbunden ist.
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Die lösbare Verbindung zwischen dem Gehäuse und der Sonde weist dabei den Vorteil auf, dass die Sonde zur Reinigung bzw. Sterilisierung oder Autoklavierung jederzeit von dem Gehäuse der eigentlichen Messvorrichtung getrennt werden kann. In dem Bereich des Sondenkörpers können dabei lediglich mechanische Elemente, wie beispielsweise das erste und zweite Übertragungselement mit Sondenspitze und Referenzauflagefläche vorgesehen werden, so dass die elektronischen Messeinrichtungen wie beispielsweise die Kontaktdetektionseinrichtung und/oder die Wegmesseinrichtung im Bereich des Gehäuses angeordnet werden können. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass die eigentlichen elektronischen Messeinrichtungen nicht in Kontakt mit dem biologischen Gewebe gelangen, insbesondere nicht in die Scheide eingeführt werden müssen. Lediglich die Sonde gelangt in Kontakt mit dem zu untersuchenden Gewebe bzw. mit der Scheide der zu untersuchenden Patientin. Mögliche Körpersekrete können dabei lediglich in den Bereich der Sonde eindringen bzw. vordringen und gelangen nicht in den Bereich des Gehäuses mit den elektronischen Messeinrichtungen.
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Dies weist den Vorteil auf, dass auf das Gehäuse der Vorrichtung zur Messung der Gewebeelastizität für die Untersuchung einer Patientin und die Sonde getrennte Einheiten bilden, die über eine mechanische Schnittstelle gekoppelt werden können. Die Sonde kann dabei derart ausgestaltet sein, dass sie lediglich zur Einmalverwendung geeignet ist, so dass sie unmittelbar nach der Untersuchung einer Patientin entsorgt werden kann. Die Elemente der Sonde wie insbesondere der Sondenkörper sowie das erste und zweite Übertragungselement können dabei aus einem biokompatiblen Kunststoff ausgebildet werden. Aufgrund der Vorsehung der elektronischen Messeinrichtungen innerhalb des Gehäuses der Vorrichtung und Ausgestaltung der Sonde lediglich mit mechanischen Elementen können die Kosten und die Komplexität der Sonde gering gehalten werden, so dass diese als Einmalsonde und Verbrauchsartikel ausgestaltet werden kann.
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Alternativ kann es jedoch auch vorgesehen sein, die vaginale Sonde für die mehrmalige Verwendung vorzusehen, hierbei ist es jedoch auch vorteilhaft im Bereich der Sonde lediglich ein erstes und zweites Übertragungselement vorzusehen und auf die Anordnung von jeglichen Messeinrichtungen im Bereich der Sonde zu verzichten. Hierdurch ist es möglich, dass die Sonde zur Mehrfachverwendung einfach sterilisierbar bzw. autoklavierbar ist.
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Die Bestandteile der Sonde können dabei als Spritzgussteile und/oder als Vakuumgussteile und/oder 3D-Druck Teile hergestellt werden, wobei die Bestandteile der Sonde aus Kunststoff und/oder Metall herstellbar sind.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass das distale Ende des Sondenkörpers mit einer Kopplungseinrichtung an das proximale Ende des Gehäuses ankoppelbar ist.
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Das erste Übertragungselement kann derart rohrförmig ausgestaltet werden, dass das zweite Übertragungselement längsverschieblich im ersten Übertragungselement geführt ist.
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Die rohrförmige Ausgestaltung des ersten Übertragungselements in Kombination mit der Führung des zweiten Übertragungselementes innerhalb des rohrförmigen Körpers des ersten Übertragungselementes weist dabei den Vorteil auf, dass der Durchmesser der Sonde reduziert werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können an dem ersten und dem zweiten Übertragungselement aneinander angepasste Anschlagelemente derart ausgebildet werden, dass bei einer Verschiebung der Referenzauflagefläche in distaler Richtung der Sondenlängsachse das erste und zweite Übertragungselement in Sondenlängsrichtung miteinander gekoppelt sind, wobei eine Verschiebung der Sondenspitze in distaler Richtung gegenüber dem ersten Übertragungselement und der Referenzauflagefläche möglich ist.
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Die Ausgestaltung von aneinander angepassten Anschlagelementen an dem ersten und zweiten Übertragungselements weist dabei den Vorteil auf, dass eine distale Verschiebung der Referenzauflagefläche im gekoppelten Zustand an das zweite Übertragungselement und damit auch die Sondenspitze weitergegeben wird. Die Anschlagelemente können dabei beispielsweise als ringförmiger Anschlagbund an gegenüberliegenden Oberflächen des ersten und zweiten Übertragungselementes angeordnet werden.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Referenzauflagefläche ringförmig ausgestaltet ist, wobei die Sondenspitze und das zweite Übertragungselement innerhalb der ringförmigen Referenzauflagefläche angeordnet sind und die Sondenspitze gegenüber der Referenzauflagefläche in der ersten Ausgangsposition in distaler Richtung um einen definierten Abstand vorsteht.
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Die Referenzauflagefläche kann dabei mit einer ebenen Stirnfläche ausgestaltet werden, wobei die Stirnfläche an den Kanten mit einer Fase versehen werden kann. Die ringförmige Ausgestaltung der Referenzauflagefläche in Verbindung mit der Anordnung der Sondenspitze innerhalb der ringförmigen Referenzauflagefläche weist dabei den Vorteil auf, dass das proximale Sondenende und damit der Messbereich der Sonde einen geringen Durchmesser aufweisen können. So können die Referenzauflagefläche und die Sondenspitze zur Messung der Gewebeelastizität gezielt an den zu messenden Bereich des Gebärmutterhalses herangeführt werden.
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Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Sondenspitze in Richtung der Sondenlängsachse im Wesentlichen zylinderförmig mit einer ebenen Stirnfläche ausgebildet ist.
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Die zylinderförmige Sondenspitze kann dabei über einen gleichbleibenden definierten Durchmesser verfügen. Beispielsweise kann der Durchmesser der zylinderförmigen Sondenspitze in dem Bereich von 1 mm bis 10 mm, besonders bevorzugt die Durchmesser 2 mm, 3 mm bzw. 5 mm, aufweisen. Die ebene Stirnfläche der Sondenspitze kann an ihrem Umfang eine Fase aufweisen, wobei die Fase sich vorzugsweise in einem Winkel von 45° gegenüber der Stirnfläche erstreckt.
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Die zylinderförmige Ausgestaltung der Sondenspitze weist dabei den Vorteil auf, dass die federbelastete Sondenspitze bei Aufbringung auf das zu untersuchende Gewebe auch bei zunehmender Eindringtiefe einen gleichbleibenden Druck auf das zu untersuchende Gewebe ausübt. Die Ausgestaltung einer ebenen Stirnfläche weist dabei den Vorteil auf, dass die Messung bei der zu untersuchenden Patientin nicht als unangenehm empfunden wird.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das erste und/oder das zweite Übertragungselement jeweils aus einem Grundkörper ausgebildet sind, wobei sich der Grundkörper im Wesentlichen von dem proximalen Sondenende zu dem distalen Sondenende erstreckt.
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Die Grundkörper des ersten und/oder des zweiten Übertragungselementes können dabei ein- oder mehrteilig ausgebildet werden.
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Die Ausbildung des ersten und/oder des zweiten Übertragungselementes als durchgängige Grundkörper weist dabei den Vorteil auf, dass die Übertragung der Auslenkung bzw. Verschiebung der Referenzauflagefläche und/oder Sondenspitze lediglich mechanisch erfolgt. In der Konsequenz kann die Sonde durch Vorsehung weniger Elemente ausgebildet werden. Insbesondere kann auf die Anordnung von elektronischen Einrichtungen im Bereich der Sonde vollständig verzichtet werden.
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In einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Sondenspitze in Richtung einer sich im Wesentlichen orthogonal zu der Sondenlängsachse erstreckenden Ebene seitlich von dem rohrförmigen Sondenkörper absteht und die Auslenkung der Sondenspitze quer zu der Sondenlängsachse über eine Umlenkeinrichtung an das zweite Übertragungselement übertragbar ist.
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In dieser alternativen Ausgestaltungsform kann die Messung der Gewebeelastizität der Scheidenwand der Patientin vorgenommen werden. Bei Einführung der Sonde in den Bereich der Scheide wird das Gewebe durch die eindringende Sonde derart gedehnt, dass vorzugsweise das Scheidengewebe allseitig an der rohrförmigen Sonde anliegt. Hierdurch ist es nicht mehr zwingender Weise notwendig eine Referenzauflagefläche zur Kontaktdetektion mit dem umgebenden Gewebe vorzusehen, da das Gewebe der Scheidenwand, wie zuvor beschrieben, an der Oberfläche des Sondenkörpers anliegt.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass die Referenzauflagefläche einer sich im Wesentlichen orthogonal zu der Sondenlängsachse erstreckenden Ebene seitlich von dem rohrförmigen Sondenkörper absteht und die Auslenkung der Referenzauflagefläche quer zu der Sondenlängsachse über eine Umlenkeinrichtung an das erste Übertragungselement übertragbar ist.
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Durch die Ausgestaltung der seitlichen Referenzauflagefläche wird ebenfalls eine Messung der Gewebeelastizität quer zu der Sondenlängsachse ermöglicht, in dem Falle, dass das zu messende Gewebe nicht allseitig an dem Sondenkörper der Sonde anliegt.
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In einer alternativen Ausgestaltungsform einer Vorrichtung zur Messung der Gewebeelastizität weist die Vorrichtung ein rohrförmiges Gehäuse mit einer Gehäuselängsachse und ein distales sowie proximales Gehäuseende auf, wobei eine Wegmesseinrichtung in dem Gehäuse aufgenommen und gegenüber dem Gehäuse in Richtung der Gehäuselängsachse verschieblich geführt ist. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Sondenspitze in Richtung einer sich im Wesentlichen orthogonal zu der Gehäuselängsachse erstreckenden Ebene seitlich von dem rohrförmigen Gehäuse absteht, wobei die Sondenspitze in Richtung einer sich im Wesentlichen orthogonal zu der Gehäuselängsachse erstreckenden Ebene auslenkbar ist, wobei die Auslenkung der Sondenspitze quer zu Gehäuselängsachse über eine Umlenkeinrichtung an die Wegmesseinrichtung übertragbar ist.
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Erfindungsgemäß kann im Bereich des proximalen Gehäuseendes eine Beleuchtungseinrichtung angeordnet werden, wobei die von der Beleuchtungseinrichtung erzeugten Lichtwellen mit mindestens einer innerhalb des Sondenkörpers angeordneten Lichtleiteinrichtung in den Bereich der Sondenspitze bzw. in den Bereich in welchem die Messung der Gewebeelastizität erfolgt geleitet werden. Die Lichtleiteinrichtung kann in den Sondenkörper eingebettet werden, wobei die Lichtleiteinrichtung im Wesentlichen von dem distalen Sondenende in den Bereich der Sondenspitze verläuft.
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Die Lichtleiteinrichtung weist den Vorteil auf, dass diese im Bereich des distalen Sondenendes, welches an das proximale Gehäuseende mit einer Beleuchtungseinrichtung ankoppelbar ist die von der Beleuchtungseinrichtung emittierten Lichtwellen einkoppelt, in den Bereich der Sondenspitze übertragt und dort die Lichtwellen auskoppelt. Hierdurch ist es möglich den Ort der Gewebemessung im Bereich der Sondenspitze auszuleuchten. Dabei ermöglicht die Ausgestaltung mit einer Lichtleiteinrichtung auf aktive Elemente im Bereich der Sonde zu verzichten, dies weist den Vorteil auf, dass die Sonde kostengünstig und als Einmalartikel ausgeführt werden kann.
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Der Sondenkörper kann mindestens eine Aufnahmeeinrichtung zur Ankopplung eines Endoskops aufweisen. Die mindestens eine Aufnahmeeinrichtung für ein Endoskop kann innerhalb und/ oder außerhalb des Sondenkörpers angeordnet werden. Wobei die Aufnahmeeinrichtung kanalförmig innerhalb des Sondenkörpers ausgeführt werden kann.
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Durch die Aufnahme eines handelsüblichen starren oder flexiblen Endoskops im Bereich der Sonde kann mit dem Endoskop die Sondenspitze und damit der Bereich, an dem die Messung vorgenommen wird beobachtet werden. Dies weist den Vorteil auf, dass der Bereich an welchem die Gewebemessung erfolgen soll beobachtet werden kann, auch wenn die Sonde in die Scheide der zu untersuchenden Patienten eingeführt wurde. Die Beobachtung der Sondenspitze mittels des Endoskops ermöglicht es dem Untersuchungspersonal die Sondenspitze exakt auf das zu untersuchende Gewebe, wie beispielsweise den Muttermund bzw. einem Abschnitt des Muttermundes auszurichten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Lichtleiteinrichtung um einen Lichtwellenleiter.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 Eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Messung der Gewebeelastizität,
- 2 Einen Schnitt durch das proximale Ende einer ersten Ausführungsform der Sonde,
- 3 Eine perspektivische Schnittansicht des proximalen Endes der Sonde in einer zweiten alternativen Ausführungsform, und
- 4 Die Schnittansicht des proximalen Gehäuseendes mit distalem Ende einer aufgesetzten Sonde.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zur Messung der Gewebeelastizität mit einem Gehäuse 3 mit einer Gehäuselängsachse 31 und einem proximalen sowie einen distalen Gehäuseende 33, 35, wobei eine Kontaktdetektionseinrichtung 37 (nicht dargestellt) in Gehäuse 3 angeordnet ist, wobei eine Wegmesseinrichtung 39 (ebenfalls nicht dargestellt) in dem Gehäuse aufgenommen und gegenüber dem Gehäuse 3 und der ersten Kontaktdetektionseinrichtung 37 in Richtung der Gehäuselängsachse 31 verschieblich geführt ist. An dem distalen Gehäuseende 33 ist eine Sonde 4 angeordnet. Die Sonde 4 weist einen Sondenkörper 42 mit einer Sondenlängsachse 41 und einem distalen 45 sowie einem proximalen Sondenende 43 auf. Im Bereich des proximalen Sondenendes 43 ist das erste Übertragungselement 47 als Referenzauflagefläche 471 ausgestaltet, weiterhin ist am proximalen Sondenende 43 das zweite Übertragungselement 49 als Sondenspitze 491 zur Messung der Gewebeelastizität ausgebildet. Die Sonde 4 weist einen rohrförmigen Sondenkörper 42 mit einer Länge 421 entlang der Sondenachse 41 auf, wobei die Sonde 4 eine derartige Länge 421 aufweist, dass die Sondenspitze 491 mit der Referenzauflagefläche 471 über die Scheide in dem Bereich des Gebärmutterhalses bringbar ist. Das Gehäuse 3 mit der innerhalb des Gehäuses befindlichen Kontaktdetektionseinrichtung 37 und der Wegmesseinrichtung 39 dringen dabei, während des Messvorgangs, nicht in die Scheide der zu untersuchenden Patientin ein.
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Bei der Messung der Gewebeelastizität mittels der in 1 gezeigten Vorrichtung 1 kommt somit lediglich die Sonde 4 mit dem Sondenkörper 42 in Kontakt mit dem Gewebe der zu untersuchenden Patientin. Eine Verunreinigung des Gehäuses durch Körpersekrete wird dadurch verhindert.
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2 zeigt den Schnitt durch das proximale Sondenende einer ersten Ausführungsform der Sonde 4 zur Messung der Gewebeelastizität mit einem rohrförmigen Sondenkörper 42. Wobei der rohrförmige Sondenkörper 42 am proximalen Ende über abgerundete Kanten verfügt, so dass die Sonde vereinfacht in die Scheide der zu untersuchenden Patientin eingeführt werden kann. Ein erstes und zweites Übertragungselement 47, 49 sind entlang der Sondenlängsachse 41 verschieblich gelagert. Das erste Übertragungselement 47 ist im Bereich des proximalen Sondenendes 43 als Referenzauflagefläche 471 ausgestaltet. Das zweite Übertragungselement 49 ist im Bereich des proximalen Sondenendes 43 als Sondenspitze 491 ausgebildet, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Sondenspitze 491 eine ebene Stirnfläche 491a mit einer umlaufenden Kantenfasung 491b sowie einen im Wesentlichen zylinderförmigen Körper aufweist. Der Durchmesser des zylinderförmigen Körpers ist im Bereich des proximalen Endes des zweiten Übertragungselementes 49 gleichbleibend. In der gezeigten Ausführungsform ist das erste Übertragungselement 47 rohrförmig ausgestaltet und umgibt das zweite Übertragungselement 49, welches innerhalb des zweiten Übertragungselementes verschieblich angeordnet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Referenzauflagefläche 471 ringförmig um die Sondenspitze 491 ausgebildet. Weiterhin ist an dem ersten Übertragungselement 47 ein Anschlagelement 477 sowie an dem zweiten Übertragungselement 49 ein gegenüberliegendes Anschlagelement 497 ausgebildet. Durch die Ausbildung der gegenüberliegenden Anschlagelemente 477, 497 wird bei einer Verlagerung der Referenzauflagefläche 471, bzw. in Folge einer Verlagerung des ersten Übertragungselementes 47 die vorgenannte Verlagerung in Richtung des distalen Sondenendes 45 an das zweite Übertragungselement 47 und damit ebenfalls die Sondenspitze 491 übertragen. Es ist damit ersichtlich, dass bei Verlagerung der Referenzauflage 471 in Richtung des distalen Sondenendes und damit in der Zeichnung nach rechts ebenfalls das zweite Übertragungselement zusammen mit der Sondenspitze 491 in distaler Richtung verschoben wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 2 weisen sowohl das erste und das zweite Übertragungselement 47, 49 jeweils einen Grundkörper 479, 499 auf. Aufgrund der einstückigen Ausführung des ersten Übertragungselementes 47 wird eine Verschiebung der Referenzauflagefläche 471 in Richtung der Sondenlängsachse 41 an die in dem Gehäuse 3 befindliche in der 2 nicht gezeigte Kontaktdetektionseinrichtung weitergegeben. Weiterhin wird aufgrund der einstückigen Ausführung des zweiten Übertragungselementes 49 eine Verlagerung der Sondenspitze 491 in Richtung der Sondenlängsachse 41 an die in dem Gehäuse 3 befindliche nicht gezeigte Wegmesseinrichtung weitergegeben. Das erste Übertragungselement 47 weist weiterhin ein zweites Anschlagelement 477a auf, mittels dessen die maximale Verschiebung des ersten Übertragungselementes 47 durch Zusammenwirken mit dem Sondenkörper 42 begrenzt wird. In alternativen Ausführungsformen können das erste bzw. das zweite Übertragungselement 47, 49 ebenfalls mehrstückig ausgebildet werden, wobei jedoch eine Verlagerung der Sondenspitze bzw. der Referenzfläche an die Kontaktdetektionseinrichtung bzw. die Wegmesseinrichtung sichergestellt ist.
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Die 2 zeigt die Sonde 4 mit der Referenzauflagefläche 471 und der Sondenspitze 491 im unbelasteten Ausgangszustand. In diesem Ausgangszustand befindet sich das erste Übertragungselement 47 mit der Referenzauflagefläche 471 in der ersten Kontaktdetektionsposition 473 und die Sondenspitze 491 in einer ersten Ausgangsposition 493. Die Sondenspitze 491 steht in Richtung der Sondenlängsachse 41 gegenüber der Referenzauflagefläche 471 in distaler Richtung 40 um einen definierten Abstand 500 vor.
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Es zeigt 3 die perspektivische Ansicht einer zweiten alternativen Ausführungsform der Sonde 4 mit einem im Wesentlichen rohrförmigen Sondenkörper 42, wobei der Sondenkörper 42 im Bereich des distalen Sondenendes 43 halbkugelartig ausgeformt wurde, so dass die Sonde vereinfacht in die Scheide der zu untersuchenden Patientin eingeführt werden kann. Alternativ zu der dargestellten halbkugelartigen Ausformung des distalen Sondenendes 43 sind weitere sich kontinuierlich erweiternde Geometrien der Sonde 4 vorstellbar, welche die Einführung in die Scheide vereinfachen.
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In der dargestellten Ausführungsform verfügt die Sonde 4 über ein entlang der Sondenlängsachse 41 längs verschiebliches zweites Übertragungselement 49, wobei die Sondenspitze 491 in Richtung 48 einer sich im Wesentlichen orthogonal zu der Sondenlängsachse 41 erstreckenden Ebene 46 seitlich von dem rohrförmigen Sondenkörper 42 absteht und die Auslenkung der Sondenspitze 491 quer zu der Sondenlängsachse 41 über eine Umlenkeinrichtung 483 an das zweite Übertragungselement 49 übertragen wird. In der dargestellten Ausführungsform wird das erste Übertragungselement 47 mit der Referenzauflagefläche 471 (beide nicht dargestellt) nicht nach außen geführt. Vielmehr ist das erste Übertragungselement 47 mit der Referenzauflagefläche 471 in dem Bereich des distalen Sondenendes 45 derart ausgeführt, dass bei Einführen der dargestellten Sonde 4 in die Scheide der zu untersuchenden Patientin über das erste Übertragungselement ein Signal an die Kontaktdetektionseinrichtung 37 weitergegeben wird.
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Es zeigt 4 das proximale Gehäuseende 33 eines Gehäuses 3 mit einer Wegmesseinrichtung 39 sowie einer Kontaktdetektionseinrichtung 37. Aus der Schnittzeichnung gemäß 4 ist ersichtlich, dass in der gezeigten Ausführungsform sowohl die Kontaktdetektionseinrichtung 37 als auch die Wegmesseinrichtung 39 gegenüber dem Gehäuse 3 in Richtung der Gehäuselängsachse 31 verschieblich gelagert sind. Weiterhin ist aus der 4 entnehmbar, dass die Sonde 4 mit ihrem distalen Sondenende 45 auf das proximale Gehäuseende 33 des Gehäuses 3 aufgesetzt ist und damit trennbar mit diesem gekoppelt ist. Die Sonde 4 verfügt dabei in der dargestellten Ausführungsform über einen rohrförmigen Sondenkörper 42 innerhalb dessen, dass ebenfalls ringförmige erste Übertragungselement 47 sowie das zweite Übertragungselement 49 längs verschieblich geführt sind, das zweite Übertragungselement 49 stößt mit seinem distalen Ende an das proximale Ende der Wegmesseinrichtung 39 und überträgt damit eine Verschiebung in Sondenlängsrichtung 40 an die Wegmesseinrichtung 39. Weiterhin liegt das distale Ende des ersten Übertragungselementes 47 an dem proximalen Ende der Kontaktdetektionseinrichtung 37 an und überträgt damit ebenfalls eine Verschiebung in Sondenlängsrichtung an die Kontaktdetektionseinrichtung. Die Kontaktdetektionseinrichtung steht damit im mechanischen Kontakt mit dem ersten Übertragungselement und die Wegmesseinrichtung 39 steht im mechanischen Kontakt mit dem zweiten Übertragungselement 49.