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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überprüfen eines Anzeigegeräts für ein Fahrzeug, auf ein entsprechendes Computerprogramm und auf ein Anzeigegerät für ein Fahrzeug.
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Moderne Fahrzeuge können mit einem Display als zentraler Komponente einer Mensch-Maschine-Schnittstelle ausgestattet sein, etwa um Infotainment- und Komfortfunktionen oder auch sicherheitsrelevante Informationen wie beispielsweise Getriebefahrstufen zu visualisieren.
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Um die funktionale Sicherheit eines solchen Anzeigesystems zu gewährleisten und gesetzliche oder kundenspezifische Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, ist es erforderlich, das Anzeigesystem kontinuierlich zu überprüfen.
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Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Überprüfen eines Anzeigegeräts für ein Fahrzeug, eine entsprechende Vorrichtung und ein verbessertes Anzeigegerät gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Es wird ein Verfahren zum Überprüfen eines Anzeigegeräts für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei das Anzeigegerät eine Anzeigematrix mit einer Mehrzahl hinterleuchtbarer Pixel und eine Detektoreinheit zum Detektieren von beim Hinterleuchten der Pixel reflektiertem Licht aufweist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Einlesen eines Fahrstufensignals, das eine aktuelle Fahrstufe des Fahrzeugs repräsentiert;
- Ansteuern der Pixel unter Verwendung des Fahrstufensignals, um zumindest ein Prüfbild auf dem Anzeigegerät anzuzeigen;
- Auslesen der Detektoreinheit ansprechend auf das Ansteuern, um zumindest ein dem Prüfbild zugeordnetes Prüfsignal zu erhalten; und
- Auswerten des Prüfsignals, um das Anzeigegerät zu überprüfen.
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Unter einem Anzeigegerät kann ein Bildschirm zum Anzeigen von Informationen verstanden werden. Unter einer Anzeigematrix kann eine optische Anzeige aus einer Mehrzahl einzelner Pixel, auch Bildpunkte genannt, verstanden werden, wie etwa eine Flüssigkristallanzeige. Die Pixel können beispielsweise in horizontalen Zeilen und vertikalen Spalten angeordnet sein und je nach Ausführungsform aus zumindest zwei, beispielsweise unterschiedlich farbigen Subpixeln aufgebaut sein. Dabei kann jedes einzelne Pixel durch die Angabe einer Zeilen- und Spaltennummer eindeutig definiert sein. Die Anzeigematrix kann beispielsweise als RGB-Matrix realisiert sein. Unter einer Detektoreinheit kann beispielsweise eine Fotodiode, ein Fototransistor oder ein sonstiges lichtempfindliches Bauelement zum Erzeugen eines Fotostroms verstanden werden. Beispielsweise kann die Detektoreinheit auch eine Mehrzahl solcher lichtempfindlichen Bauelemente umfassen. Unter einer Beleuchtungseinheit kann beispielsweise eine Leuchtdiode oder eine sonstige geeignete Lichtquelle verstanden werden. Beispielsweise kann die Beleuchtungseinheit auch eine Mehrzahl solcher Lichtquellen umfassen.
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Unter einer Fahrstufe kann beispielsweise eine Stellung P, D, N oder R eines Automatikgetriebes verstanden werden. Unter einem Prüfbild kann ein Bild verstanden werden, das angezeigt wird, um eine Funktionsfähigkeit des Anzeigegeräts zu überprüfen. Beispielsweise kann das Prüfbild ein bestimmtes Prüfmuster repräsentieren oder auch ein schwarzes Bild sein.
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Der hier beschriebene Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass die Funktionsfähigkeit eines Anzeigegeräts zum Anzeigen einer Fahrstufe in einem Fahrzeug, etwa im Zusammenhang mit einer Shift-by-Wire-Applikation, kostengünstig und zuverlässig überprüft werden kann, indem ein Prüfbild auf dem Anzeigegerät angezeigt wird, eine beim Anzeigen des Prüfbilds im Anzeigegerät erzeugte Lichtreflexion mittels einer im Anzeigegerät befindlichen Detektoreinheit erfasst wird und in geeigneter Weise ausgewertet wird. Beispielsweise kann das Prüfbild bei jedem Wechsel der Fahrstufe oder auch kontinuierlich beim Betrieb des Anzeigegeräts erzeugt werden. Somit kann sichergestellt werden, dass sicherheitsrelevante Informationen wie etwa eine Bildinformation bezüglich der aktuellen Fahrstufe zuverlässig auf dem Anzeigegerät angezeigt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform können im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um nach dem Anzeigen des Prüfbildes ein der aktuellen Fahrstufe zugeordnetes Fahrstufenbild auf dem Anzeigegerät anzuzeigen. Unter einem Fahrstufenbild kann beispielsweise ein die Fahrstufe repräsentierendes Symbol oder ein die Fahrstufe repräsentierender Buchstabe verstanden werden. Dadurch kann bereits vor dem Anzeigen des Fahrstufenbildes sichergestellt werden, dass das Anzeigegerät korrekt funktioniert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um das Prüfbild und das Fahrstufenbild in einer in Abhängigkeit von der aktuellen Fahrstufe festgelegten Bildsequenz auf dem Anzeigegerät anzuzeigen. Dabei kann im Schritt des Auslesens die Detektoreinheit ausgelesen werden, um eine der Bildsequenz entsprechende Sequenz von Prüfsignalen zu erhalten. Dementsprechend kann im Schritt des Auswertens die Sequenz der Prüfsignale verarbeitet werden, um das Anzeigegerät zu überprüfen. Beispielsweise können das Prüfbild und das Fahrstufenbild im Betrieb des Anzeigegeräts jeweils für eine bestimmte Anzeigedauer alternierend angezeigt werden. Dabei können sich die Anzeigedauer des Prüfbildes und die Anzeigedauer des Fahrstufenbildes voneinander unterscheiden. Beispielsweise kann die Anzeigedauer des Prüfbildes kürzer als die Anzeigedauer des Fahrstufenbildes sein. Durch diese Ausführungsform kann die Zuverlässigkeit des Verfahrens erhöht werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um das Prüfbild und das Fahrstufenbild mit voneinander abweichenden Bildwiederholraten anzuzeigen. Beispielsweise kann dadurch erreicht werden, dass das Prüfbild angezeigt wird, ohne dass es vom Betrachter des Anzeigegeräts wahrgenommen wird.
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Dadurch können störende Bildbeeinträchtigungen beim Überprüfen des Anzeigegeräts vermieden.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um das Prüfbild und das Fahrstufenbild alternierend anzuzeigen. Dadurch wird eine kontinuierliche Überprüfung des Anzeigegeräts ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können im Schritt des Ansteuerns die Pixel stromlos geschaltet werden, um ein schwarzes Bild als das Prüfbild anzuzeigen. Dadurch kann mit geringem Aufwand ein Einfrieren des Anzeigegeräts detektiert werden.
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Zudem können im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um das Prüfbild ansprechend auf einen Wechsel der aktuellen Fahrstufe anzuzeigen. Dadurch können Anzeigefehler beim Wechsel der Fahrstufe vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können im Schritt des Ansteuerns die Pixel angesteuert werden, um das Prüfbild für eine Zeitspanne von maximal 0,1 s anzuzeigen. Dadurch kann vermieden werden, dass das Prüfbild vom Betrachter des Anzeigegeräts wahrgenommen wird.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Hierzu kann die Vorrichtung zumindest eine Recheneinheit zum Auswerten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Daten- oder Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt durch die Vorrichtung eine Steuerung des Fahrzeugs. Hierzu kann die Vorrichtung beispielsweise auf Sensorsignale wie Beschleunigungs-, Druck-, Lenkwinkel- oder Umfeldsensorsignale zugreifen. Die Ansteuerung erfolgt über Aktoren wie Brems- oder Lenkaktoren oder ein Motorsteuergerät des Fahrzeugs.
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Das Weiteren schafft der hier vorgestellte Ansatz ein Anzeigegerät für ein Fahrzeug, wobei das Anzeigegerät folgende Merkmale aufweist:
- eine Anzeigematrix mit einer Mehrzahl hinterleuchtbarer Pixel;
- eine Beleuchtungseinheit zum Hinterleuchten der Pixel;
- eine Detektoreinheit zum Detektieren von beim Hinterleuchten der Pixel reflektiertem Licht; und
- eine Vorrichtung gemäß einer vorstehenden Ausführungsform.
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Mittels eines derartigen Anzeigegeräts können Sicherheitsanforderungen bezüglich des Automotive Safety Integrity Level erfüllt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Anzeigegerät ein Reflektorelement zum Reflektieren des beim Hinterleuchten der Pixel reflektierten Lichts auf die Detektoreinheit oder, zusätzlich oder alternativ, ein Diffusorelement zum Streuen von von der Beleuchtungseinheit ausgesandtem Licht aufweisen. Insbesondere können die Pixel an dem Diffusorelement angeordnet sein. Unter einem Reflektorelement und einem Diffusorelement kann beispielsweise jeweils ein plattenförmiges optisches Bauelement verstanden werden. Das Reflektorelement kann beispielsweise rückseitig hinter der Anzeigematrix angeordnet sein, um das von den Pixeln reflektierte Licht in Richtung der Detektoreinheit umzulenken. Durch diese Ausführungsform kann zum einen das von den Pixeln reflektierte Licht gezielt auf die Detektoreinheit gelenkt werden; zum anderen kann durch diese Ausführungsform eine gleichmäßige Lichtverteilung im Anzeigegerät erreicht werden.
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Das Reflektorelement und das Diffusorelement können gemäß einer weiteren Ausführungsform einander gegenüberliegend angeordnet sein. Insbesondere kann dabei die Detektoreinheit oder, zusätzlich oder alternativ, die Beleuchtungseinheit zwischen dem Reflektorelement und dem Diffusorelement angeordnet sein. Dadurch wird eine möglichst kompakte Bauform des Anzeigegeräts ermöglicht. Ferner können dadurch Lichtintensitätsverluste minimiert werden.
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Die Detektoreinheit und die Beleuchtungseinheit können gemäß einer weiteren Ausführungsform einander gegenüberliegend angeordnet sein. Auch durch diese Ausführungsform wird eine möglichst kompakte Bauform des Anzeigegeräts ermöglicht.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.9. Vorrichtung mit Einheiten, die ausgebildet sind, um das Verfahren gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen und/oder anzusteuern.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Anzeigegeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Darstellung eines Signalflusses beim Überprüfen eines Anzeigegeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 5 ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Anzeigegeräts 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Anzeigegerät 100 zum Anzeigen von Bildinformationen bezüglich einer Fahrstufe eines Fahrzeugs, hier beispielhaft eine Flüssigkristallanzeige, umfasst eine Mehrzahl von Pixeln 102, die in einer Anzeigematrix 104 angeordnet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in 1 nur eines der Pixel 102 dargestellt. Die Pixel 102 sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel als RGB-Pixel mit jeweils drei Subpixeln 106 realisiert, wobei die Subpixel 106 ausgebildet sind, um je eine andere Farbe darzustellen, hier die Farben Rot, Grün und Blau. Je nach Ausführungsbeispiel können die Pixel 102 auch mehr oder weniger als drei Subpixel umfassen und statt unterschiedlicher Farben unterschiedliche Graustufen darstellen. Des Weiteren umfasst das Anzeigegerät 100 eine Beleuchtungseinheit 108 zum Hinterleuchten der Pixel 102. Bei der Beleuchtungseinheit 108 handelt es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode oder ein Array aus mehreren Leuchtdioden. Zusätzlich umfasst das Anzeigegerät 100 eine Detektoreinheit 110, beispielsweise eine oder mehrere Fotodioden. Die Detektoreinheit 110 ist ausgebildet, um Licht zu detektieren, das beim Hinterleuchten der Pixel 102 von den Pixeln 102 zurück in das Anzeigegerät 100 gelenkt wird.
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Die Detektoreinheit 110 sowie die Pixel 102 sind mit einer Vorrichtung 112 zum Überprüfen einer Funktionsfähigkeit des Anzeigegeräts 100 verbunden. Die Vorrichtung 112 ist ausgebildet, um beispielsweise von einem Shift-by-Wire-System des Fahrzeugs eine Information bezüglich einer aktuellen Fahrstufe zu erhalten und diese zur Ansteuerung der Pixel 102 zu verarbeiten. Dazu gibt die Vorrichtung 112 ein entsprechendes Ansteuersignal 114 an die Pixel 102 aus. Mittels des Ansteuersignals 114 werden die Pixel 102 angesteuert, um auf dem Anzeigegerät 100 ein Prüfbild zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit anzuzeigen, wie etwa ein spezielles Prüfmuster. Alternativ schaltet die Vorrichtung 112 die Pixel 102 mittels des Ansteuersignals 114 stromlos, sodass ein schwarzes Bild angezeigt wird. Ansprechend auf das Ansteuern der Pixel 102 zur Erzeugung des Prüfbildes liest die Vorrichtung 112 die Detektoreinheit 110 aus, um ein Prüfsignal 116 zu erhalten, das einen durch Reflexion von Licht an den Pixeln 102 erzeugten Fotostrom repräsentiert. Mittels des Prüfsignals 116 überprüft die Vorrichtung 112 nun, ob das Anzeigegerät 100 das Prüfbild korrekt anzeigt.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Anzeigegerät 100 ein Diffusorelement 118, hier in Form einer lichtstreuenden Platte, auf dem die Pixel 102 beispielsweise in Zeilen und Spalten angeordnet sind, um die Anzeigematrix 104 zu bilden. Gegenüber dem Diffusorelement 118 ist ein hier ebenfalls plattenförmiges Reflektorelement 120 angeordnet, das ausgebildet ist, um das von den Pixeln 102 reflektierte Licht auf die Detektoreinheit 110 zu lenken. Das Reflektorelement 120 ist beispielsweise über die Beleuchtungseinheit 108 und die Detektoreinheit 110 mit dem Diffusorelement 118 verbunden, sodass die Beleuchtungseinheit 108 und die Detektoreinheit 110 zwischen dem Diffusorelement 118 und dem Reflektorelement 120 angeordnet sind. Die Beleuchtungseinheit 108 und die Detektoreinheit 110 sind etwa an einander gegenüberliegenden Enden des Diffusorelements 118 und des Reflektorelements 120 angeordnet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst das Anzeigegerät 100 eine Hintergrundbeleuchtung bestehend aus LEDs, Reflektor und Diffusor, durch die alle Pixel 102 gleichmäßig beleuchtet werden. Ein Pixel 102 besteht beispielsweise aus drei Subpixeln 106, die jeweils mit unterschiedlichen Farbfiltern für die Grundfarben Rot, Grün und Blau ausgestattet sind. Jedes Subpixel 106 ist beispielsweise separat ansteuerbar und fungiert damit als eine Art Lichtventil, durch das die Helligkeit der einzelnen Farben beeinflusst werden kann. Wird beispielsweise ein weißes Bild auf dem Anzeigegerät 100 dargestellt, so sind alle Lichtventile der Subpixel 106 maximal geöffnet, sodass das Anzeigegerät 100 Licht mit maximaler Helligkeit ausstrahlt. Wird hingegen ein schwarzes Bild dargestellt, so sind alle Lichtventile geschlossen und das Licht der Hintergrundbeleuchtung wird von den Subpixeln 106 reflektiert.
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Dieses reflektierte Licht der Subpixel 106 wird etwa mittels einer Fotodiode zwischen Diffusor und Reflektor sensiert und zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der Subpixel 106 bzw. des Anzeigegeräts 100 in geeigneter Weise genutzt. Dazu wird die Standard-Hardwarearchitektur der Hintergrundbeleuchtung des Anzeigegeräts 100, etwa eines LED-Backlight eines LCD-Displays, beispielsweise mit einer Fotodiode und einer zusätzlichen Signalleitung, die von der Fotodiode zu einer Kontrolleinheit, etwa einem Shift-by-Wire-System, führt, erweitert.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Signalflusses beim Überprüfen eines Anzeigegeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel, etwa eines Anzeigegeräts, wie es vorangehend anhand von 1 beschrieben ist. Gezeigt sind die als Display fungierende Anzeigematrix 104, ein Shift-by-Wire-System 200 sowie ein Displaycontroller 202. Das Shift-by-Wire-System 200 und der Displaycontroller 202 können beispielsweise Komponenten der vorangehend anhand von 1 beschriebenen Vorrichtung zum Überprüfen des Anzeigegeräts sein. Das Shift-by-Wire-System 200 sendet die Information über die aktuelle Fahrstufe in Form eines Fahrstufensignals 204, das beispielsweise die Fahrstufen P, R, N oder D anzeigt, an den Displaycontroller 202, der diese Information einer entsprechenden Bildinformation 206 zuweist und diese mit einer definierten Bildfrequenz an die Anzeigematrix 104 weiterleitet. Dementsprechend empfängt das Shift-by-Wire-System 200 von der Anzeigematrix 104 das Prüfsignal 116, etwa ein Signal einer Fotodiode.
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3 zeigt ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz 300 auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel. Gezeigt ist der zeitliche Verlauf eines von der Detektoreinheit erfassten Fotostroms 302. Der Fotostrom 302 entspricht beispielsweise dem von der Detektoreinheit ausgegebenen Prüfsignal. Dabei ist zu erkennen, dass der Fotostrom 302 während einer Zeitspanne tx, in der das Prüfbild 304 auf dem Anzeigegerät angezeigt wird, hier beispielhaft ein schwarzes Bild, sprunghaft auf einen konstanten Wert ansteigt. Vor und nach der Zeitspanne tx wird jeweils ein die aktuelle Fahrstufe repräsentierendes Fahrstufenbild 306, das hier beispielhaft eine Parkstufe P repräsentiert, auf dem Anzeigegerät angezeigt. Beispielsweise wird das Prüfbild 304 bei einem Fahrstufenwechsel zwischen zwei einzelnen Fahrstufenbildern 306 kurzzeitig eingeblendet.
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Beispielsweise wird das Prüfbild 304 nach jedem Fahrstufenwechsel für eine kurze Zeitspanne tx, die für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, dargestellt. Die Zeitspanne tx ist beispielsweise maximal 0,1 s lang. Das dabei an den Subpixeln reflektierte Licht wird mittels der Detektoreinheit, etwa einer Fotodiode, vom Shift-by-Wire-System sensiert. Somit kann die allgemeine Funktionsfähigkeit des Anzeigegeräts überprüft werden und es können Fehler wie Displayfreeze sofort erkannt werden.
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4 zeigt ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz 300 auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu 3 umfasst die in 4 gezeigte Bildsequenz 300 mehr als ein Prüfbild 304, hier beispielhaft zwei Prüfbilder 304. Wie in 4 dargestellt, werden die Fahrstufenbilder 306 für eine Zeitspanne tp_on und die Prüfbilder 304 für eine Zeitspanne tp_off während der Bildsequenz 300 alternierend angezeigt, wobei die Pixel des Anzeigegeräts in der Zeitspanne tp_off stromlos geschaltet sind. Die beiden Zeitspannen tp_on, tp_off können je nach Ausführungsbeispiel gleich lang sein, wie in 4 gezeigt, oder auch unterschiedlich lang sein, wie dies in 5 gezeigt ist. Die Bildsequenz 300, d. h. die jeweiligen Anzeigedauern des Fahrstufenbildes 306 und des Prüfbildes 304, sind beispielsweise in Abhängigkeit von der anzuzeigenden Fahrstufe festgelegt.
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5 zeigt ein Diagramm zur Darstellung einer Bildsequenz 300 auf einem Anzeigegerät gemäß einem Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu 4 repräsentiert das Fahrstufenbild 306 hier eine Neutralstellung N. Zur Unterscheidung von der der Parkstellung P zugeordneten Bildsequenz ist eine Zeitspanne tN_on des die Neutralstellung N repräsentierenden Fahrstufenbildes 306 deutlich länger als die in 4 gezeigte Zeitspanne tp_on. Das Prüfbild 304 wird dabei für eine Zeitspanne tN_off erzeugt.
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Beispielsweise wird jeder Fahrstufe eine eindeutige Bilddarstellungssequenz zwischen dem jeweiligen Fahrstufenbild 304 und einem schwarzen Bild als Prüfbild 306 zugewiesen. Die zeitliche Auswertung der dargestellten Prüfbilder 306 mittels der Detektoreinheit lässt dann einen eindeutigen Rückschluss auf die jeweilige Bildsequenz und somit die Fahrstufe zu, sodass Anzeigefehler wie Displayfreeze zuverlässig erkannt werden können.
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6 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 112 gemäß einem Ausführungsbeispiel, etwa einer Vorrichtung, wie sie vorangehend anhand der 1 und 2 beschrieben ist. Die Vorrichtung 112 umfasst eine Einleseeinheit 610 zum Einlesen des Fahrstufensignals 204 sowie eine Ansteuereinheit 620, die das Fahrstufensignal 204 von der Einleseeinheit 610 empfängt und dieses verwendet, um das Ansteuersignal 114 zum Anzeigen des Prüfbildes auf dem Anzeigegerät auszugeben. Eine Ausleseeinheit 630 ist ausgebildet, um ansprechend auf das Ausgeben des Ansteuersignals 114 die Detektoreinheit auszulesen. Dabei empfängt die Ausleseeinheit 630 das Prüfsignal 116 und leitet dieses an eine Auswerteeinheit 640 weiter, die ausgebildet ist, um die Funktionsfähigkeit des Anzeigegeräts anhand des Prüfsignals 116 zu überprüfen.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 700 zum Überprüfen eines Anzeigegeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 700 kann beispielsweise unter Verwendung einer Vorrichtung, wie sie vorangehend anhand der 1, 2 oder 6 beschrieben ist, durchgeführt werden. Dabei wird in einem Schritt 710 das Fahrstufensignal eingelesen. In einem Schritt 720 werden unter Verwendung des Fahrstufensignals die Pixel des Anzeigegeräts angesteuert, um das Prüfbild anzuzeigen. Ansprechend auf das Ansteuern der Pixel wird in einem Schritt 730 die Detektoreinheit ausgelesen, um das Prüfsignal zu erhalten. Schließlich wird das Prüfsignal in einem Schritt 740 in geeigneter Weise ausgewertet, um zu ermitteln, ob das Anzeigegerät das Prüfbild korrekt anzeigt.
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Die Schritte des Verfahrens 700 können beispielsweise fortlaufend durchgeführt werden, um das Anzeigegerät im laufenden Betrieb kontinuierlich zu überprüfen.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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Bezugszeichen
- 100
- Anzeigegerät
- 102
- Pixel
- 104
- Anzeigematrix
- 106
- Subpixel
- 108
- Beleuchtungseinheit
- 110
- Detektoreinheit
- 112
- Vorrichtung zum Überprüfen des Anzeigegeräts
- 114
- Ansteuersignal
- 116
- Prüfsignals
- 118
- Diffusorelement
- 120
- Reflektorelement
- 200
- Shift-by-Wire-System
- 202
- Displaycontroller
- 204
- Fahrstufensignal
- 206
- Bildinformation
- 300
- Bildsequenz
- 302
- Fotostrom
- 304
- Prüfbild
- 306
- Fahrstufenbild
- 610
- Einleseeinheit
- 620
- Ansteuereinheit
- 630
- Ausleseeinheit
- 640
- Auswerteeinheit
- 700
- Verfahren zum Überprüfen des Anzeigegeräts
- 710
- Schritt des Einlesens
- 720
- Schritt des Ansteuerns
- 730
- Schritt des Auslesens
- 740
- Schritt des Auswertens