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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem Gaswechselventil pro Zylinder und mit mindestens einem Nockenfolgerpaar für das mindestens eine Gaswechselventil, die beide nebeneinander auf einer gemeinsamen Achse gelagert sind und jeweils eine Nockenanlauffläche für einen Nocken einer Nockenwelle aufweisen, wobei der erste Nockenfolger eine Aufnahme für die Betätigung des Gaswechselventils aufweist, weiterhin aufweisend ein Verriegelungsmittel, über das beide Nockenfolger miteinander koppelbar sind und das von einem Halteelement in einer entriegelten Position gehalten ist und von einem Betätigungsmittel in eine Verriegelungsposition verschiebbar ist.
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Stand der Technik
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In Ventiltrieben heutiger Hubkolbenbrennkraftmaschinen werden der Regel Kipphebel oder Schlepphebel zum Betätigen der Gaswechselventile verwendet, die von Nocken einer obenliegenden, im Zylinderkopf angeordneten Nockenwelle betätigt werden. Mit einem einfachen Kipp- oder Schlepphebel lässt sich der Hub des damit gesteuerten Gaswechselventils nicht beeinflussen.
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Um Kraftstoff zu sparen und damit Emissionen zu verringern und auch die Effizienz der Brennkraftmaschine zu steigern, ist es bereits seit längerem gerade auch bei Motorradmotoren bekannt, schaltbare Kipp- oder Schlepphebel zu verwenden. Diese werden bei Brennkraftmaschinen dazu verwendet, den Hub der Gaswechselventile, insbesondere der Einlassventile, zu beeinflussen. Im Regelfall werden ein sogenannter Kleinhubnocken und ein Großhubnocken vorgesehen, d. h. wenn der Kleinhubnocken das zugeordnete Gaswechselventil betätigt, öffnet es sich nur geringfügig, während bei einer Betätigung durch den Großhubnocken ein maximaler Öffnungshub des Gaswechselventils erreicht wird. Hierbei können auch mehrere Einlassventile eines Zylinders gleichzeitig von den Nocken betätigt werden. Bei Verwendung eines schaltbaren Kipp- oder Schlepphebels sind - je nach Ausgestaltung des schaltbaren Kipphebels und der Nocken der Nockenwelle - Änderungen des Ventilhubes realisierbar.
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Aus der
EP 2 881 557 B1 ist ein gattungsbildender Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine bekannt. Hier wird bei einer Einzylinder-Brennkraftmaschine für einen Motorroller oder ein Motorrad für zwei Einlassventile des Zylinders ein Kipphebelpaar beschrieben, das benachbart auf einer gemeinsamen Kipphebelachse kippbar angeordnet ist. Beide Kipphebel weisen je eine Nockenanlauffläche in Form einer Rolle auf, die drehbar in dem jeweiligen Kipphebel gelagert ist. Jedem Kipphebel ist ein Nocken einer Nockenwelle zugeordnet, wobei die beiden Nocken unterschiedlich gestaltet sind, sie weisen unterschiedliche Nockenkonturen auf. Es sind ein sogenannter Kleinhubnocken und ein Großhubnocken vorgesehen. Der Kleinhubnocken bedingt einen geringeren Öffnungshub der Einlassventile als der Großhubnocken. Der dem Kleinhubnocken zugewiesene erste Kipphebel weist einen Arm auf, über den die Einlassventile betätigt werden. Der dem Großhubnocken zugewiesene zweite Kipphebel wird von einer Torsionsfeder in seiner Endstellung gehalten und kann über einen Verriegelungsmechanismus mit dem ersten Kipphebel verbunden werden, so dass dann der Großhubnocken über den ersten Kipphebel die Einlassventile betätigen kann. Der Verriegelungsmechanismus besteht aus einem Verriegelungskolben, der in einer Bohrung im ersten Kipphebel gelagert ist. Er wird über einen von einem Elektromagneten betätigten Bolzen in die Bohrung des zweiten Kipphebels geschoben, wenn beide Bohrungen fluchten. Dies ist immer dann der Fall, wenn beide Kipphebel nicht von den Nocken betätigt werden. Eine Druckfeder, die den Verriegelungskolben des Verriegelungskobens umschließt, schiebt ihn wieder aus dem zweiten Kipphebel heraus, wenn der Elektromagnet stromlos ist. Der Verriegelungskolben und seine Bohrung sind parallel zur Kipphebelachse in separaten Aufnahmen in den Kipphebeln angeordnet.
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Gerade Brennkraftmaschinen für Motorräder oder Motorroller sind relativ kleinbauend. Hier verlangt das bekannte schaltbare Kipphebelpaar einen vergrößerten Bauraum aufgrund der vergrößerten Kipphebel.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine platzsparende Lösung für den Verriegelungsmechanismus aufzuzeigen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den von diesem abhängigen Patentansprüchen wiedergegeben, welche jeweils für sich genommen oder in verschiedenen Kombinationen miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Danach geht die Erfindung von einem Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine für mindestens ein Gaswechselventil pro Zylinders mit mindestens einem Nockenfolgerpaar für das mindestens eine Gaswechselventil einer Einlass- oder Auslassseite des Zylinders aus. Beide Nockenfolger sind auf einer gemeinsamen Achse gelagert. Der erste Nockenfolger hat eine Aufnahme zum Betätigen des Gaswechselventils und der zweite Nockenfolger wird über ein Rückstellelement in seiner Ruheposition gehalten. Jeder der beiden Nockenfolger besitzt eine Nockenanlauffläche für je einen Nocken einer Nockenwelle. Weiterhin ist ein Verriegelungsmittel vorgesehen, über das die beiden Nockenfolger miteinander koppelbar sind. Das Verriegelungsmittel wird von einem Halteelement in einer entriegelten Position gehalten und von einem Betätigungsmittel in eine verriegelte Position verschoben
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verriegelungsmittel innerhalb der Achse angeordnet ist.
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Im Folgenden wird immer im Zusammenhang mit Nockenfolger und Achse konkret von Kipphebel und Kipphebelachse gesprochen. Dies schließt aber andere Formen eines Nockenfolgers nicht aus, solange jeder Nockenfolger die übrigen Merkmale der Erfindung erfüllt.
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Kerngedanke der Erfindung ist es also, dass die Kipphebel nicht baulich verlängert werden müssen gegenüber nicht schaltbaren Kipphebeln, um Platz für das Verriegelungsmittel zu schaffen, sondern dass die bereits vorhandene Kipphebelachse das Verriegelungsmittel aufnimmt. Damit ist eine platzsparende Lösung geschaffen, die sich gerade in kleinbauende Brennkraftmaschinen optimal verwenden lässt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Einzylinder-Brennkraftmaschine oder um eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine handelt. Gerade im letzteren Fall ist der Einbauraum im Zylinderkopf sehr begrenzt, so dass sich hier die Anwendung der Erfindung besonders eignet.
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Als Verriegelungsmittel kann ein Stift mit einer Längsrippe vorgesehen werden, der in der Kipphebelachse auf Höhe des ersten Kipphebels gelagert ist von dem Betätigungsmittel dann weiter in den zweiten Kipphebel geschoben wird. In einer Weiterbildung der Erfindung wird anstelle des Stiftes vorgeschlagen, dass das Verriegelungsmittel aus einem Verriegelungskeil besteht und dass die Kipphebelachse eine in Richtung der Kipphebel offene Aussparung besitzt zur Aufnahme des Verriegelungskeils, wobei auf dem Grund der Aussparung das Halteelement vorgesehen ist, das den Verriegelungskeil in der Aussparung hält. Als Halteelement eignen sich besonders gut Federn, auch Radialfedern. Weiterhin weisen die beiden Kipphebel eine Längsnut zur Aufnahme des Verriegelungskeils auf. Damit muss die Kipphebelachse nur in einem Bereich modifiziert werden gegenüber einer üblichen Kipphebelachse. Auch muss der Verriegelungskeil nur radial in der Kipphebelachse um die Tiefe der Längsnut bewegt werden und nicht axial über die Breite eines Kipphebels verschoben werden, wie der aufgezeigte Stand der Technik lehrt. Damit verkürzt sich auch der Betätigungsweg des Betätigungsmittels.
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Um die notwendige radial Ausfahrbewegung des Verriegelungskeils mit geringem Bauraum zu erzielen, wird in einer Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass der Verriegelungskeil an der dem Betätigungsmittel zugewandten Stirnseite ein Abschrägung aufweist, über die das Betätigungsmittel den Verriegelungskeil aus seiner Aufnahme heraus in die Längsnut in den beiden Kipphebeln herausschiebt.
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Im zitierten Stand der Technik macht der Verriegelungsstift aufgrund seiner Anordnung außerhalb der Drehachse der Kipphebel eine Verschwenkbewegung. Deshalb muss hier immer sichergestellt werden, dass der im Zylinderkopf gelagerte Elektromagnet zur Betätigung des Verriegelungsstiftes in Kontakt mit dem Elektromagneten bzw. seine Anker bleibt. Da die Kipphebelachse ortsfest im Zylinderkopf befestigt ist, ist es vorteilhaft aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung des Verriegelungsmittels in der Kipphebelachse das Betätigungsmittel direkt an der dem Verriegelungsmittel benachbarten Stirnseite der Kipphebelachse anzuflanschen. Damit wird eine sehr kompakte Bauweise erzielt. Auch besteht damit keine Gefahr, dass der Kontakt zwischen dem Betätigungsmittel und dem Verriegelungsmittel verloren geht.
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Als Betätigungsmittel eignet sich in besonders vorteilhafter Weise ein elektrisch ansteuerbarer Aktuator, beispielsweise ein Elektromagnet, mit einem verfahrbaren Bolzen, der von der Motorsteuerung angesteuert wird. Jedoch sind auch andere ansteuerbare Betätigungsmittel wie hydraulisch betätigte Kolben, die über ein elektrisch betätigtes Ventil ansteuerbar sind, denkbar.
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Um den Bauaufwand zu verringern und die Aussparung zur Aufnahme des Verrieglungskeils auch als Führung für den Verriegelungskeil auszubilden, wird in einer anderen Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Kipphebelachse in ihren Aufnahmen drehbar gelagert ist. Dann ist der erste Kipphebel ortsfest, also kraft- oder formschlüssig auf der Kipphebelachse angeordnet. Da die Verschwenkbewegung der Kipphebelachse nur einige Winkelgrade beträgt, wird durch das angeflanschte Betätigungsmittel kein erhöhter Bauaufwand benötigt. Dies gilt insbesondere bei Verwendung eines Elektromagneten als Betätigungsmittel.
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Als Lager für die verschwenkbare Kipphebelachse werden vorteilhafter Weise Wälzlager vorgesehen, wie eine andere Weiterbildung der Erfindung vorschlägt.
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Sinnvoll ist es, beim Vorsehen einer drehbar gelagerten Kipphebelachse den zweiten Kipphebel drehbar auf der Kipphebelachse anzuordnen und ein Rückstellmittel vorzusehen, das den Kipphebel immer in seiner Ruheposition hält, wenn er nicht von seinem zugeordneten Nocken betätigt wird. Diese Position ist dadurch gekennzeichnet, dass die Längsnut im Kipphebel mit der Aussparung in der Kipphebelachse fluchtet. Hierzu kann auch noch ein separater Anschlag vorgesehen werden, der die Kippbewegung des Kipphebels in der Ruheposition beendet.
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Um die Reibung im Ventiltrieb zu verringern, wird zwischen den beiden einander zugewandten Stirnseiten der Kipphebel zumindest auf einer Stirnseite eine reibungsmindernde Schicht aufgebracht. Anstelle einer Beschichtung kann es auch vorteilhaft sein, ein Axialnadellager vorzusehen. Damit können die beiden Kipphebel sehr eng benachbart zueinander angeordnet werden, da im entriegelten Zustand der beiden Kipphebel ihre Reibung aneinander minimiert ist. Dies wirkt sich auch positiv auf deren Lebensdauer und Dauer ihrer Funktionsfähigkeit aus.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Patenanspruches 1 und den von diesem abhängigen Patentansprüchen beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, einzelne Merkmale, insbesondere dann, wenn sie sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele oder unmittelbar aus den Figuren ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Figuren durch die Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche auf keinen Fall auf die dargestellten Ausgestaltungsbeispiele beschränken.
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Figurenliste
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen verwiesen, in denen ein Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellt ist. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Kipphebelanordnung gemäß der Erfindung,
- 2 einen Teil-Längsschnitt durch eine Kipphebelanordnung nach 1 mit einer ersten Ausgestaltung der Erfindung mit einer Längsnut in nur einem Kipphebel und einer entriegelten Position eines Verriegelungskeils,
- 3 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäß aufgebaute Kipphebelachse,
- 4a einen schematisierten Teil-Längsschnitt durch eine Kipphebelanordnung mit einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung mit einer Längsnut in beiden Kipphebeln und der entriegelten Position des Verriegelungskeils,
- 4b den schematisierten Teil-Längsschnitt durch eine Kipphebelanordnung mit einer Längsnut in beiden Kipphebeln nach 4a und der verriegelten Position des Verriegelungskeils.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Kipphebelanordnung als Teil eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine dargestellt. Üblicherweise wird sie in einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine eingebaut und zwar in unmittelbarer Nähe zu einer Nockenwelle und zu mindestens einem Einlassventil. Auf die exakte Darstellung der Einbaulage wurde jedoch wegen der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.
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Die Kipphebelanordnung besteht aus zwei Kipphebeln 1 und 2, die über Lagerbohrungen auf einer Kipphebelachse 3 (2) angeordnet sind. Gelagert ist die Kipphebelachse 3 in zwei Lagergehäusen 4 und 5, die integrale Bestandteile eines Zylinderkopfes sein können. Jedoch ist es auch möglich, die Lagergehäuse 4 und 5 zu einer Baueinheit zusammen zu fassen und als vom Zylinderkopf separate Bauteile herzustellen und dann vormontiert in den Zylinderkopf einzusetzen. Im letzteren Fall werden dann bevorzugt geschmiedete Lagergehäuse verwendet. Die beiden Kipphebel werden in axialer Richtung zwischen den beiden Lagergehäusen spielfrei gehalten. Hierzu kann beispielsweise zwischen dem Lagergehäuse 5 und der benachbarten Stirnseite des Kipphebels 2 eine Anlaufscheibe vorgesehen sein.
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Der Kipphebel 1 weist an einem Ende eine Rolle 6 auf, die eine Nockenanlauffläche für einen nicht näher dargestellten Nocken einer ebenfalls nicht gezeigten Nockenwelle bildet. An seinem gegenüberliegenden anderen Ende ist ein Arm 7 angeordnet, der an seinem freien Ende eine Aufnahme 8 aufweist, über die ein nicht dargestelltes Hubventil als Gaswechselventil der Brennkraftmaschine betätigt wird. Anstelle eines Armes können auch zwei Arme oder ein gegabelter Arm zur Betätigung zweier oder dreier Hubventile vorgesehen sein.
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Der zweite Kipphebel 2 weist ebenfalls eine Rolle 9 auf, die auch hier als Nockenanlauffläche für einen weiteren Nocken der Nockenwelle dient. Beide Nocken unterscheiden sich in ihrer Kontur. So wird der Kipphebel 1 üblicherweise von einem Kleinhubnocken, der Kipphebel 2 in der Regel von einem Großhubnocken betätigt. Der Kipphebel 2 weist keine Arme zur Betätigung des zugehörigen Hubventils auf.
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Die Kipphebelachse 3 ragt aus dem Lagergehäuse 5 heraus. Sie trägt an diesem Ende einen Aktuator 10, der beispielsweise ein Elektromagnet sein kann und einen verschiebbaren Bolzen 11 (2) betätigt. Gesteuert wird der Aktuator in der Regel von der elektronischen Steuerung der Brennkraftmaschine.
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In 2 ist ein Teil-Längsschnitt durch die Anordnung nach 1 dargestellt. Der erste Kipphebel 1 ist auf der Kipphebelachse 3 form- oder kraftschlüssig befestigt. Deshalb muss die Kipphebelachse 3 bei jeder Kippbewegung des Kipphebels 1 verschwenken. Um hier die Reibung an der Kipphebelachse in ihren Lagergehäusen 4 und 5 so gering wie möglich zu halten, ist sie in den beiden Lagergehäusen 4 und 5 in separaten Wälzlagern 12 und 13 gelagert. Anstelle der Wälzlager können auch Gleitlager oder andere Lagerarten vorgesehen werden.
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Der Kipphebel 2 ist verschwenkbar auf der Kipphebelachse 3 gelagert. Er wird von einer hier nicht dargestellten Rückholmittel, beispielsweise einer Torsionsfeder, in eine Ruheposition verschwenkt. Eventuell ist auch ein ebenfalls nicht dargestellter Anschlag vorhanden, gegen den der Kipphebel 2 von seinem Rückholmittel gedreht wird. Diese Anordnung gewährleistet unter anderem, dass die Rolle 9 von ihrem zugeordneten Nocken betätigt werden kann.
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Um den Kipphebel 2 mit dem Kipphebel 1 zu verbinden, denn nur so kann über den Arm 7 das Hubventil betätigt werden, ist ein ausfahrbarer Verriegelungskeil 17 innerhalb der Kipphebelachse 3 innerhalb der Kontur des Kipphebels 3 vorgesehen. Hierzu weist die Kipphebelachse 3 eine Sacklochbohrung 14 auf, die an dem Aktuator 10 zugewandten Ende beginnt. In diesem Endbereich ist der Bolzen 11 in der Sacklochbohrung 14 unverdrehbar, aber verschiebbar gelagert. Sein vorderes freies Ende besitzt eine Abschrägung 15, die mit einer Abschrägung 16 an dem Verriegelungskeil 17 korrespondiert.
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Dieser Verriegelungskeil 17 ist in einer Ausnehmung 18 in der Sacklochbohrung 14 geführt, die die Kipphebelachse 3 durchbricht. Gehalten wird der Verriegelungskeil 17 in seiner eingefahrenen Position von Haltelementen 19, die in diesem Beispiel als Rückholfedern, die auch Radialfedern sein können, ausgebildet sind. Als eingefahrene Position wird die Lage des Verriegelungskeils verstanden, in der er keinen Kontakt zu dem Kipphebel 3 besitzt.
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Zur Aufnahme des ausgefahrenen Verriegelungskeils 17 dient eine Längsnut 20 in der Lagerbohrung des Kipphebels 3, die so positioniert ist, dass der Verriegelungskeil bei nicht betätigtem Kipphebel 3 eintauchen kann, wenn er ausgefahren wird.
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Zum besseren Verständnis des Aufbaus der Kipphebelachse 3 ist diese in 3 im Längsschnitt dargestellt. Um den Verriegelungskeil 17 vollständig innerhalb der Kipphebelachse 3 in der eingefahrenen, d.h. in der entriegelten Position zu halten, ist gegenüberliegend zur Ausnehmung 18 eine Vertiefung 21 eingearbeitet, an deren Grund noch weitere Aufnahmebohrungen 22 für die Halteelemente 19 vorgesehen sind. Die Vertiefung 21 fluchtet mit der Ausnehmung 18. Die Seitenwände der Ausnehmung 18 dienen dem Verriegelungskeil 17 zur Führung.
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Um den Kipphebel 3 mit dem Kipphebel 2 zu verbinden, wird beim nicht von seinem Nocken betätigtem Kipphebel 3, er steht dann in seiner Ruheposition, der Aktuator 10 aktiviert, so dass der Bolzen 11 weiter in die Sacklochbohrung in der Kipphebelachse 3 hinein geschoben wird. Dadurch wird der Verriegelungskeil 17 über die Abschrägungen 15 und 16 und geführt von den Seitenwänden der Ausnehmung 18 gegen die Kraft seiner Haltelemente 19 aus der Kipphebelachse 3 herausgefahren, so dass er in die Längsnut 20 im Kipphebel 3 einrastet kann. Damit ist über die Ausnehmung 18 und die Längsnut 20 eine formschlüssige Verbindung zwischen der Kipphebelachse 3 und dem Kipphebel 2 hergestellt. Da der Kipphebel 1 ebenfalls form- oder kraftschlüssig mit der Kipphebelachse 3 verbunden ist, kann nun über den Kipphebel 2 das Hubventil betätigt werden. Zum Zurückfahren des Verriegelungskeils 17 aus der Längsnut 20 wird der Aktuator 10 deaktiviert. Dann können die Haltelemente 19 den Verriegelungskeil 17 und über die Abschrägungen 15 und 16 auch den Bolzen 11 wieder zurückfahren in ihre eingangs beschrieben Ausgangspositionen.
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Zur weiteren Minimierung der Reibung der Kipphebelanordnung kann ein nicht dargestellt zweireihiges Axialnadellager zwischen den beiden einander zugewandten Stirnseiten der Kipphebeln vorgesehen werden. Damit wird die im entriegelten Zustand des zweiten Kipphebels 2 aufgrund der unterschiedlichen Kippbewegungen der beiden Kipphebel hervorgerufene Reibung an deren benachbarten Stirnflächen verhindert. Anstelle eines Axialnadellagers kann auch eine einseitige oder beidseitige reibungsmindernde Beschichtung auf den einander zugewandten Stirnflächen der Kipphebel 1 und 2 aufgebracht werden.
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In den 4a und 4b ist eine zweite Ausführung der Verriegelung dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern wie in den 1 bis 3 bezeichnet. Allerdings wurden nicht gegenüber der ersten Ausführung geänderte Bauteile, mit Ausnahme der Kipphebelachse 3, stark vereinfacht dargestellt.
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Auch hier sind auf der Kipphebelachse 3 zwei Kipphebel 23 und 24 angeordnet, die nur schematisiert dargestellt sind. Kipphebel 23 entspricht dem Kipphebel 1, der auch hier form- oder kraftschlüssig mit der Kipphebelachse 3 verbunden ist. Kipphebel 24 entspricht dem Kipphebel 2, der also verdrehbar auf der Kipphebelachse 3 gelagert ist. Er wird auch hier von einem hier nicht dargestellten Rückholmittel, beispielsweise einer Torsionsfeder, in eine Ruheposition verschwenkt. Gegebenenfalls ist ein Anschlag vorhanden, gegen die das Rückholmittel den Kipphebel 24 bewegt. Diese Anordnung gewährleistet unter anderem, dass die Rolle 9 von ihrem zugeordneten Nocken betätigt werden kann. Auch hier ist die Kipphebelachse 3 in einem vom Zylinderkopf separat hergestellten Lagergehäuse 4 und 5 in Wälzlagern 12 und 13 gelagert.
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Im Gegensatz zu dem eingangs beschriebenen Aufbau der ersten Ausführungsform ist hier jeder Kipphebel 23 und 24 an seiner Lagerbohrung mit je einer Längsnut 25 versehen. Dementsprechend sind der Verriegelungskeil 17 und auch die Ausnehmung 18 axial verlängert, so dass der Verriegelungskeil 17 sowohl in die Längsnut des zweiten Kipphebels 24 als auch in einem Teil der Längsnut des ersten Kipphebels 23 einrasten kann. Ansonsten ist der Verriegelungskeil 17 identisch zu dem in 2 dargestellten Verriegelungskeil aufgebaut.
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4a zeigt die entriegelte Position des Verriegelungskeils 17. Er ist in der Kipphebelachse 3 bündig mit ihrer Außenfläche eingefahren, so dass sich der Kipphebel 24 frei vom Kipphebel 23 verschwenken kann. Gehalten wird der Verriegelungskeil 17 auch hiervon Halteelementen 19, beispielsweise Radialfedern oder Zugfedern.
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4b zeigt den Verriegelungskeil 17 in seiner ausgefahrenen Position, in der er vollständig in der Längsnut 25 des Kipphebels 24 und auf einer Teillänge der Längsnut 25 des Kipphebels 23 eingeschoben ist.
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Auch hier dient die Ausnehmung 18 als Führung für die radial Bewegung des Verriegelungskeils 17 in der Kipphebelachse 3. Ebenfalls wird auch hier die Bewegung über Abschrägungen 15 und 16 und über den Bolzen 11 und den Aktuator 10 in Ausfahrrichtung ausgeführt. Weiterhin wirken auch hier die Haltelemente 19 wieder bei nicht aktivierten Aktuator 10 in Rückzugsrichtung.
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Ausserdem können auch oben zum ersten Ausführungsbeispiel beschriebene reibungsmindernde Maßnahmen zwischen den Kipphebeln und/oder zwischen den Kipphebeln und dem/den Lagergehäusen vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Kipphebel
- 2
- zweiter Kipphebel
- 3
- Kipphebelachse
- 4
- Lagergehäuse
- 5
- Lagergehäuse
- 6
- Rolle
- 7
- Arm
- 8
- Aufnahme
- 9
- Rolle
- 10
- Aktuator
- 11
- Bolzen
- 12
- Wälzlager in 4
- 13
- Wälzlager in 5
- 14
- Sacklochbohrung in 3
- 15
- Abschrägung von 11
- 16
- Abschrägung von 17
- 17
- Verriegelungskeil
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Haltemittel
- 20
- Längsnut in 3
- 21
- Vertiefung
- 22
- Aufnahmebohrungen für 19
- 23
- Kipphebel
- 24
- Kipphebel
- 25
- Längsnut in 23 und 24
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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