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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckhaltevorrichtung zum Ausgleich temperaturbedingter Druckschwankungen für eine Feuerlöschanlage mit mehreren Rohrleitungen, in denen ein, insbesondere Frostschutzmittel enthaltendes, Löschfluid geführt wird, wobei mit den Rohrleitungen jeweils ein oder mehrere Sprinkler zum Ausbringen des Löschfluids fluidleitend verbunden sind. Die Erfindung betrifft ferner eine Feuerlöschanlage, mit mehreren Rohrleitungen, in denen ein, insbesondere Frostschutzmittel enthaltendes, Löschfluid geführt wird, wobei mit den Rohrleitungen jeweils ein oder mehrere Sprinkler zum Ausbringen des Löschfluids fluidleitend verbunden sind, und einer Druckhaltevorrichtung zum Ausgleich temperaturbedingter Druckschwankungen in den Rohrleitungen.
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In Feuerlöschanlagen werden alternativ zu der Verwendung von Trockenrohrnetzen zunehmend Rohrleitungsanordnungen verwendet, bei denen auch im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage bereits ein Löschfluid in den zu den Sprinklern führenden Rohrleitungen geführt wird. Um die Einsetzbarkeit solcher „nasser“ Rohrleitungen bei niedrigen Betriebstemperaturen gewährleisten zu können, werden Frostschutzmittel in das Löschfluid eingemischt, um ein Erstarren des Löschfluids im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage zu verhindern.
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Eine allgemeine Herausforderung beim Einsatz löschfluidführender Rohrleitungen in niedrigen Temperaturen ist die temperaturbedingte Volumenänderung des Löschfluids innerhalb der Rohrleitung. Das Absinken der Temperatur führt zu einer Volumenminderung des Löschfluids, welche umso höher ausfällt, je höher der Frostschutzmittelanteil im Löschfluid ist. Im Gegenzug führt eine Temperaturerhöhung zu einem Volumenanstieg des Löschfluids.
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Da Feuerlöschanlagen üblicherweise in Abhängigkeit festgestellter Druckabfälle im Rohrleitungsnetz das Vorliegen einer Sprinklerauslösung erkennen und daraufhin die Löschmittelfreigabe steuern, muss das versehentliche Fehlauslösen der Feuerlöschanlage infolge von Temperatureffekten, die nicht auf ein Feuer zurückzuführen sind, unbedingt vermieden werden.
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Zu diesem Zweck sind Druckhaltevorrichtungen eingesetzt worden, die in einer jeweiligen Rohrleitung durch Druckbeaufschlagung mittels einer Druckhaltepumpe die Druckschwankungen in einem festgelegten Bereich, beispielsweise zwischen 9 bar bis 10 bar, konstant halten und einen zu starken Druckabfall verhindern sollen.
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Bislang ist üblicherweise in Feuerlöschanlagen mit mehreren Rohrleitungen, die jeweils eine Sprinklergruppe mit Löschfluid versorgen, für jede Sprinklergruppe, d.h. für jede Rohrleitung separat eine Druckhaltepumpe vorgesehen worden. Alternativ sind bei kleineren Rohrnetzen üblicherweise in den Rohrleitungssystemen je Rohrleitung Ausgleichsbehälter mit einem teilweise gasgefüllten Puffervolumen vorgesehen worden. Zum Ausgleich der etwaigen temperaturbedingten Druckschwankungen in den jeweiligen Rohrleitungen musste zudem jede Rohrleitung einzeln auf den in ihr vorliegenden Druck überwacht werden, um eine korrekte Ansteuerung der jeweiligen Druckhaltepumpe zu gewährleisten.
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Während diese bekannten Systeme aus Brandschutztechnischer Hinsicht zuverlässig funktionieren, wird der mit ihnen betriebene apparative und installationstechnische Aufwand als nachteilig empfunden.
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Der Erfindung lag mithin die Aufgabe zugrunde, eine Druckhaltevorrichtung der eingangs bezeichneten Art sowie eine Feuerlöschanlage der eingangs bezeichneten Art dahingehend zu verbessern, dass die aufgeführten Nachteile möglichst weitgehend überwunden werden. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Druckhaltevorrichtungen dahingehend zu verbessern, dass temperaturbedingte Druckschwankungen bei verringertem apparativen Aufwand und/oder Installationsaufwand weiterhin zuverlässig temperaturbedingte Druckschwankungen kompensieren können. Zumindest lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine alternative Druckhaltevorrichtung und eine alternative Feuerlöschanlage anzugeben.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einer Druckhaltevorrichtung der eingangs bezeichneten Art, indem die Druckhaltevorrichtung einen ersten Verteiler, der fluidleitend mit den Rohrleitungen der Feuerlöschanlage verbindbar ist, eine Druckhaltepumpe, die stromaufwärts des ersten Verteilers angeordnet und mit dem ersten Verteiler fluidleitend verbunden und dazu eingerichtet ist, dem ersten Verteiler druckbeaufschlagtes Löschfluid zuzuführen, und einen zweiten Verteiler aufweist, der mit den Rohrleitungen fluidleitend verbindbar und stromabwärts des ersten Verteilers angeordnet ist, und eine stromabwärts des zweiten Verteilers angeordnete und mit dem zweiten Verteiler fluidleitend verbundene Entlastungseinrichtung zum Abführen von druckbeaufschlagtem Löschfluid aus den Verteiler aufweist. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass temperaturbedingte Druckschwankungen in den Rohrleitungen einer Feuerlöschanlage in der Regel nicht abrupt auftreten, sondern graduell, so dass zum Ausgleich der Druckschwankungen keine großen Volumenbewegungen des Löschfluids notwendig sind. Hier ansetzend sieht die Erfindung vor, mehrere Rohrleitungen über den ersten Verteiler mit einer Druckhaltepumpe anzusteuern, wobei mittels des Verteilers der von der Druckhaltepumpe zugeführte Volumenstrom automatisch derart auf die Rohrleitungen verteilt wird, dass sich in den Rohrleitungen infolge der fluidleitenden Verbindung derselbe Druck einstellt. Es ist nach diesem Ansatz nicht notwendig, jede Rohrleitung separat zu überwachen. In dem Verteiler herrscht ein bestimmter Löschfluiddruck im Bereitschaftszustand der Feuerlöschanlage. Fällt in einer der Rohrleitungen die Temperatur und sinkt dadurch in der Rohrleitung der Druck, kann durch den Verteiler Löschfluid nachströmen. Erforderlichenfalls kann die Druckhaltevorrichtung den am Verteiler anstehenden Druck erhöhen. Im umgekehrten Fall macht sich die Erfindung zunutze, dass bei einer Druckerhöhung in einer der Rohrleitungen aufgrund eines Temperaturanstiegs Löschfluid über den zweiten Verteiler zu der Entlastungseinrichtung abfließen kann. Es wird für die mehreren Rohrleitungen auf elegante Weise nur eine Entlastungseinrichtung zum Abführen des druckbeaufschlagten Löschfluids zum Ausgleich etwaiger Überdrücke verwendet.
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Die Verbindung der Druckhaltevorrichtung mit der Feuerlöschanlage wird vorzugsweise ausgebildet, indem der erste Verteiler und der zweite Verteiler mittels mehrerer Verbindungsleitungen fluidleitend verbunden sind, wobei jeweils eine Verbindungsleitung fluidleitend mit einer Rohrleitung verbindbar ist, vorzugsweise mittels jeweils eines Rohranschlusses. Somit muss an jeder Rohrleitung nur eine Schnittstelle zu der Druckhaltevorrichtung gebildet werden.
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Die Erfindung wird ferner vorteilhaft weitergebildet, indem die Druckhaltevorrichtung einen Auffangbehälter aufweist, der stromabwärts der Entlastungseinrichtung angeordnet und dazu eingerichtet ist, das mittels der Entlastungseinrichtung abgeführte Löschfluid aufzunehmen, wobei der Auffangbehälter stromaufwärts der Druckhaltepumpe angeordnet und fluidleitend mit der Druckhaltepumpe verbunden ist. Durch den Auffangbehälter wird zwischen dem ersten und zweiten Verteiler ein Kreislauf gebildet, der das Nachspeisen von Löschfluid in die Druckhaltevorrichtung weitestgehend überflüssig macht. In Kombination mit der Verwendung des ersten und zweiten Verteilers kann ein deutlich kleinerer Auffangbehälter als bei Anlagen aus dem Stand der Technik verwendet werden, da der Auffangbehälter lediglich eine solche Menge an Löschfluid bevorraten muss, wie für die zu erwartenden Volumenänderungen in den Rohrleitungen benötigt werden. Gaspolster, können entfallen, wenn ein druckloser Auffangbehälter verwendet wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem ersten Verteiler für jede anzuschließende Rohrleitung ein Rückflussverhinderer angeordnet und dazu eingerichtet, eine Rückströmung von Löschfluid aus den Rohrleitungen in den ersten Verteiler zu unterbinden. Hierdurch wird erreicht, dass die Rohrleitungen bei unterschiedlich ausgebildeten Temperaturverläufen sich nicht gegenseitig beeinflussen. Wenn in eine Rohrleitung zum Ausgleich einer Druckminderung Löschfluid nachgespeist werden muss, geschieht dies immer über den ersten Verteiler und nicht zwischen den Rohrleitungen untereinander. Hierdurch bleibt das gesamte System stets stabil.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an dem zweiten Verteiler für jede anzuschließende Rohrleitung ein Rückflussverhinderer angeordnet und dazu eingerichtet, eine Rückströmung von Löschfluid aus dem zweiten Verteiler in die Rohrleitung zu unterbinden. Auf diese Weise wird im Umkehrschluss gewährleistet, dass keine ungewollten Querströmungen zwischen den Rohrleitungen beim Ausgleich der Überdrücke entstehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen Druckhaltepumpe und erstem Verteiler ein Druckmessaufnehmer, beispielsweise in Form eines Druckschalters, zur Ermittlung des Drucks in dem ersten Verteiler zwischengeschaltet, wobei die Druckhaltevorrichtung dazu eingerichtet ist, die Druckhaltepumpe zu aktivieren, wenn der Druck in dem ersten Verteiler einen vorbestimmten Einschaltdruck erreicht oder unterschreitet. Vorzugsweise liegt der Einschaltdruck in einem Bereich von 12 bar oder darunter, weiter bevorzugt in einem Bereich von 11 bar und darunter, und besonders bevorzugt in einem Bereich von 9 bar bis 10,5 bar. Weiter vorzugsweise ist die Druckhaltevorrichtung dazu eingerichtet, die Druckhaltepumpe zu deaktivieren, wenn der Druck in dem ersten Verteiler einen vorbestimmten Ausschaltdruck erreicht oder überschreitet. Wird ein Druckschalter verwendet, ist die Druckhaltevorrrichtung vorzugsweise so konfiguriert, dass der Druckschalter bei Erreichen oder Überschreiten des Abschaltdrucks die Stromzufuhr zur Druckhaltepumpe unterbricht. Vorzugsweise liegt der Ausschaltdruck um 0,5 bar bis 2 bar über dem Einschaltdruck, besonders bevorzugt0,5 bar bis 1 bar.
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Wenn, wie vorstehend erläutert, im einfachsten Falle ein Druckschalter als Druckmessaufnehmer verwendet wird, so ist der Druckschalter vorzugsweise dazu eingerichtet, in Abhängigkeit des Erreichens der vorbestimmten Einschalt- und Ausschaltdrücke die Druckhaltepumpe zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Dadurch, dass die Einschalt- und Ausschaltdrücke sich voneinander unterscheiden, kann die Druckhaltepumpe eine Hystereseschleife durchfahren, mittels derer ein stabiler Systemzustand jederzeit gewahrt bleibt.
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Die Druckhaltepumpe ist vorzugsweise als Drehschieberpumpe ausgebildet. Die Drehschieberpumpe bietet für die erfindungsgemäße Anwendung den Vorteil, dass sie mit sehr hohen Betriebsdrücken betätigt werden kann und gleichzeitig exakte, und im Verhältnis zu den Betriebsdrücken geringe Volumenströme fördern kann. Dies führt dazu, dass die Druckhaltevorrichtung im Betrieb keinen externen Schaltkasten benötigt, da die Motorleistung, die zum Betrieb der Drehschieberpumpe benötigt wird, vergleichsweise gering ist. Druckstöße werden aufgrund der drehschiebertypischen geringen Volumenförderung praktisch vermieden, so dass durch den Pumpvorgang der Druckhaltepumpe keine Fehlalarme erfolgen, und zudem die Pumpleistung der eigentlichen Löschfluidpumpen oder der Löschfluidversorgung der Feuerlöschanlage nicht negativ beeinflusst werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Entlastungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Sperrstellung einzunehmen, wenn ein vorbestimmter Schließdruck unterschritten wird, und eine Freigabestellung einzunehmen, wenn ein vorbestimmter Öffnungsdruck erreicht oder überschritten wird. Der Öffnungsdruck, auch bezeichnet als Ansprechdruck, definiert den Schaltpunkt, an welchem Löschfluid aus den Rohrleitungen mittels des zweiten Verteilers abgeführt wird und das System über die Entlastungseinrichtung entweder verlässt und in den Auffangbehälter gelangt. Der Schließdruck liegt vorzugsweise unterhalb des Öffnungsdrucks.
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Die Entlastungsvorrichtung ist vorzugsweise als Überdruckventil, insbesondere als Überströmventil, ausgebildet.
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In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Druckhaltevorrichtung liegt der Schließdruck der Entlastungseinrichtung oberhalb des Einschaltdruckes der Druckhaltepumpe. Der Schließdruck entspricht vorzugsweise im Wesentlichen dem Ausschaltdruck. Der Druckmessaufnehmer beziehungsweise Druckschalter ist vorzugsweise dementsprechend konfiguriert.
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Weiter vorzugsweise ist alternativ oder zusätzlich der Öffnungsdruck der Entlastungseinrichtung oberhalb des Ausschaltdruckes der Druckhaltepumpe definiert, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bar oder mehr, insbesondere in einem Bereich von 0,5 bar bis 1 bar.
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Durch die bevorzugte Dimensionierung der Schließdrücke, Öffnungsdrücke, Einschalt- und Ausschaltdrücke wird erzielt, dass auf Ausgleichsbehälter vollständig verzichtet werden kann.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines ersten Aspekts unter Bezugnahme auf die Druckhaltevorrichtung beschrieben. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Feuerlöschanlage der eingangs bezeichneten Art. Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einer solchen Feuerlöschanlage, indem die Druckhaltevorrichtung nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist. Die Druckhaltevorrichtung weist einen ersten Verteiler auf, der fluidleitend mit den Rohrleitungen der Feuerlöschanlage verbunden ist, und eine Druckhaltepumpe, die stromaufwärts des ersten Verteilers angeordnet, mit dem ersten Verteiler fluidleitend verbunden und dazu eingerichtet ist, dem ersten Verteiler druckbeaufschlagtes Löschfluid zuzuführen. Ferner weist die Druckhaltevorrichtung einen zweiten Verteiler auf, der mit den Rohrleitungen fluidleitend verbunden und stromabwärts des ersten Verteilers angeordnet ist, und eine stromabwärts des zweiten Verteilers angeordnete und mit dem zweiten Verteiler fluidleitend verbundene Entlastungseinrichtung zum Abführen von druckbeaufschlagtem Löschfluid aus dem zweiten Verteiler aufweist.
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Die Feuerlöschanlage macht sich dieselben erfindungsgemäßen Vorteile zunutze und weist dieselben bevorzugten Ausführungsformen auf wie die vorstehend beschriebene Druckhaltevorrichtung, weswegen zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Vorzugsweise ist jede der Rohrleitungen der Feuerlöschanlage über eine Nassalarmventilstation mit einer Versorgungsleitung für Löschfluid verbunden. Der Anschluss der Rohrleitungen an den ersten Verteiler liegt vorzugsweise stromabwärts der jeweiligen Nassalarmventilstationen. Weiter vorzugsweise ist stromabwärts des Anschlusses an den ersten Verteiler in den jeweiligen Rohrleitungen ein Strömungswächter vorgesehen, von dem aus dann für die jeweiligen Rohrleitungen ein oder mehrere Sprinklernetze abzweigen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Die Figur zeigt eine Feuerlöschanlage 100 mit einer daran angeschlossenen Druckhaltevorrichtung 1. Zunächst wird auf die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Druckhaltevorrichtung 1 eingegangen.
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Die Druckhaltevorrichtung 1 weist eine Druckhaltepumpe 3 auf, die vorzugsweise als Drehschieberpumpe ausgebildet ist. Stromabwärts der Druckhaltepumpe 3 ist ein erster Verteiler 5 angeordnet, welcher fluidleitend mit der Druckhaltepumpe 3 verbunden ist. Von dem Verteiler 5 zweigen mehrere Anschlüsse 7 ab, die fluidleitend mit jeweils einer Rohrleitung 101 der Feuerlöschanlage 100 verbindbar sind. Für jeden der Anschlüsse 7 ist an dem Verteiler 5 ein Rückflussverhinderer 17, beispielsweise in Form eines Rückschlagventils angeschlossen und dazu eingerichtet, Löschfluidströmung von dem ersten Verteiler 5 in Richtung der Anschlüsse 7 und Rohrleitungen 101 zu ermöglichen, aber nicht zurück in den ersten Verteiler 5.
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Stromabwärts des ersten Verteilers 5 ist ein zweiter Verteiler 11 angeordnet, der mit dem ersten Verteiler über mehrere Verbindungsleitungen 9 fluidleitend verbunden ist. Jede der Verbindungsleitungen 9 ist jeweils mittels eines Anschlusses 7 mit einer der Rohrleitungen 101 der Feuerlöschanlage 100 fluidleitend verbindbar. Alternativ zum in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiel könnte der zweite Verteiler 11 auch mittels separater Anschlüsse an die Rohrleitungen 101 angeschlossen werden.
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An dem zweiten Verteiler 11 ist wiederum für jede der Rohrleitungen 101 beziehungsweise Verbindungsleitungen 9 ein Rückflussverhinderer 19 angeschlossen, der die Strömung von Löschfluid in den zweiten Verteiler 11 hinein, aber nicht zurück in die Verbindungsleitungen 9 beziehungsweise in die Rohrleitungen 101 erlaubt. Auch die Rückflussverhinderer 19 im zweiten Verteiler 11 sind vorzugsweise als Rückschlagventile ausgebildet.
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Stromabwärts des zweiten Verteilers 11 ist eine Entlastungseinrichtung 13, vorzugsweise ausgebildet als Überdruck-, insbesondere Überströmventil angeordnet und fluidleitend mit dem zweiten Verteiler verbunden. Die Entlastungseinrichtung 13 ist dazu eingerichtet, bei Erreichen oder Überschreiten eines Öffnungsdrucks von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung überzugehen und Löschfluid aus dem zweiten Verteiler 11 abzulassen. Bei Erreichen beziehungsweise Unterschreiten eines Schließdruckes geht die Entlastungseinrichtung 13 wieder in die Sperrstellung über, in der der zweite Verteiler 11 in stromabwärtiger Richtung verschlossen ist.
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Stromabwärts der Entlastungseinrichtung 13 ist ein Auffangbehälter 15 angeordnet, der dazu eingerichtet ist, von der Entlastungseinrichtung 13 abgegebenes Löschfluid aufzunehmen. Der Auffangbehälter 15 ist vorzugsweise drucklos. Das Volumen des Auffangbehälters 15 ist vorzugsweise gerade so groß gewählt, dass das Änderungsvolumen, welches in den Rohrleitungen 101 durch Temperaturschwankungen im erwarteten Temperaturbereich von dem Auffangbehälter 15 aufgenommen werden kann.
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Der Auffangbehälter 15 ist wiederum fluidleitend mit der Druckhaltepumpe 3 verbunden, so dass sich durch den Auffangbehälter 15 ein Kreislauf schließt.
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Zwischen der Druckhaltepumpe 3 und dem ersten Verteiler 5 ist ein Druckmessaufnehmer 21 in Form eines Druckschalters zwischengeschaltet. Der Druckmessaufnehmer 21 ist dazu eingerichtet, bei Erreichen oder Überschreiten eines vordefinierten Abschaltdrucks die Druckhaltepumpe 3 zu deaktivieren, beispielsweise mittels Unterbrechen der Stromzufuhr. Ferner ist der Druckmessaufnehmer 21 dazu eingerichtet, bei Erreichen oder Unterschreiten eines Einschaltdruckes die Druckhaltepumpe 3 zu aktivieren, beziehungsweise die Stromunterbrechung aufzuheben.
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In dem in der Figur gezeigten Zustand ist die Druckhaltevorrichtung 1 bereits an die Feuerlöschanlage 100 angeschlossen, so dass die Rohrleitungen 101 fluidleitend mit den Verbindungsleitungen 9 verbunden sind. Die Verbindungsleitungen 9, die Rohranschlüsse 7 und die Rohrleitungen 101 bilden eine miteinander kommunizierende jeweilige Einheit, so dass in allen diesen Teilen stets der gleiche Löschfluiddruck anliegt.
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Nachfolgend wird der bestimmungsgemäße Betrieb der Druckhaltevorrichtung 1 an der Feuerlöschanlage 100 erläutert.
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Im angeschlossenen Zustand wird die Druckhaltevorrichtung 1 mit Löschfluid geflutet und befindet sich sodann gemeinsam mit der Feuerlöschanlage 100 bei geschlossenen Sprinklern 103 in einem Bereitschaftszustand. Sobald in einer der Rohrleitungen 101 aufgrund eines Temperaturabfalls der Löschfluiddruck sinkt und geringer ist als im ersten Verteiler 5, strömt Löschfluid aus dem ersten Verteiler 5 in die betroffene Rohrleitung 101 nach. Die Rückflussverhinderer 17 sorgen dafür, dass ausschließlich aus dem ersten Verteiler 5 Löschfluid nachströmt, und sich keine Rückströmung aus den übrigen Rohrleitungen 101 bildet.
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Infolge dieses Nachströmens aus dem ersten Verteiler 5 heraus sinkt in dem ersten Verteiler 5 und in der Strecke hin zur Druckhaltepumpe 3 der Löschfluiddruck. Dies registriert der Druckmessaufnehmer 21, vorzugsweise in Form eines Druckschalters. Sobald der Druck im ersten Verteiler 5 unter einen Einschaltdruck fällt, der beispielsweise in einem Bereich von 9 bis 10,5 bar liegt, steuert der Druckmessaufnehmer die Druckhaltepumpe 3 an und aktiviert diese. Die Druckhaltepumpe 3, vorzugsweise ausgebildet als Drehschieberpumpe, fördert Löschfluid aus dem Auffangbehälter 15 unter Druckbeaufschlagung in Richtung des ersten Verteilers 5. Ist der Druck im ersten Verteiler soweit angestiegen, dass der Druckmessaufnehmer 21 das Erreichen oder Überschreiten eines vorbestimmten Abschaltdrucks registriert, steuert dieser die Druckhaltepumpe 3 an und deaktiviert den Pumpvorgang.
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Wenn im Gegenzug in einer der Rohrleitungen 101 aufgrund eines Temperaturanstiegs der Löschfluiddruck ansteigt, strömt Löschfluid durch die Rückflussverhinderer 19 hindurch in den zweiten Verteiler 11 hinein und von dort durch die Entlastungseinrichtung 13 in den Auffangbehälter 15. Auch hier verhindern die Rückflussverhinderer 19 eine Rückströmung aus einer Rohrleitung 101 in eine der anderen Rohrleitungen 101 hinein. Dies geschieht vornehmlich dann, wenn durch das Einströmen des Löschfluids in den zweiten Verteiler 11 hinein der dort anliegende Druck einen Anschaltdruck der Entlastungseinrichtung 13 erreicht oder überschreitet.
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Ist so viel Löschfluid aus dem zweiten Verteiler 11 abgeführt worden, dass in dem zweiten Verteiler ein Löschfluiddruck anliegt, der einen vorbestimmten Schließdruck der Entlastungseinrichtung erreicht oder unterschreitet, nimmt die Entlastungseinrichtung 13 eine Sperrstellung ein, infolgedessen das Ablassen von Löschfluid zum Erliegen kommt. Vorzugsweise liegt der Schließdruck in einem Bereich von 0,5 bis 1 bar unterhalb des Öffnungsdrucks der Entlastungseinrichtung, und der Öffnungsdruck der Entlastungseinrichtung liegt in einem Bereich von 0,5 bis 1 bar oberhalb des Ausschaltdrucks des Druckmessaufnehmers 21.
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Die erfindungsgemäße Druckhaltevorrichtung kommt, wie aus den vorstehenden Erläuterungen ersichtlich, vollständig ohne druckbeaufschlagte Pufferbehälter aus. Aufgrund der Verwendung der dargestellten Verteilerarchitektur mit erstem und zweitem Verteiler 5, 11, einer zentralen Entlastungseinrichtung 13 sowie einer zentralen Druckhaltepumpe 3 ist ein minimaler apparativer Aufwand notwendig, um auch ein Rohrleitungsnetz mit mehreren Rohrleitungen und weit verzweigten, jeweils voneinander unabhängigen Sprinklergruppen vor unerwünschten temperaturabhängigen Druckschwankungen und den damit verbundenen nachteiligen Folgen für die Feuerlöschanlage 100 zu schützen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckhaltevorrichtung
- 3
- Druckhaltepumpe
- 5
- erster Verteiler
- 7
- Rohrleitungsanschluss
- 9
- Verbindungsleitung
- 11
- zweiter Verteiler
- 13
- Entlastungseinrichtung
- 15
- Auffangbehälter
- 17
- Rückflussverhinderer, erster Verteiler
- 19
- Rückflussverhinderer, zweiter Verteiler
- 21
- Druckmessaufnehmer
- 100
- Feuerlöschanlage
- 101
- Rohrleitung
- 103
- Sprinkler
- 105
- Nassalarmventilstation
- 107
- Versorgungsleitung