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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Beleuchtungsvorrichtung der vorgenannten Art ist aus der
DE 101 39 812 A1 bekannt. Die darin beschriebene Beleuchtungsvorrichtung ist als Innenleuchte eines Kraftfahrzeugs ausgebildet und umfasst zwei Lichtquellen, deren spektrale Verteilungen unterschiedlich sind. Die erste der beiden Lichtquellen erzeugt ein fast weißes Licht, dem ein Rotanteil fehlt, wohingegen die zweite der beiden Lichtquellen rotes Licht erzeugt, das genau dem fehlenden Rotanteil der ersten Lichtquelle entspricht. Das Licht der ersten Lichtquelle wird von einem ersten konkaven Reflektor um etwa 90° abgelenkt. Das Licht der zweiten Lichtquelle wird von einem zweiten konkaven Reflektor ebenfalls um 90° abgelenkt, so dass es von hinten auf den ersten Reflektor auftrifft. Der erste Reflektor weist Durchtrittsöffnungen für das Licht der zweiten Lichtquelle auf, so dass das Licht beider Lichtquellen zusammen aus der Beleuchtungsvorrichtung austritt. Durch das Vermischen des Lichts beider Lichtquellen entsteht weißes Licht, dem kein roter Anteil fehlt.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist die Schaffung einer Beleuchtungsvorrichtung der eingangs genannten Art, die eine Mehrzahl von Lichtfunktionen aufweist.
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Dies wird erfindungsgemäß durch eine Beleuchtungsvorrichtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass das von der ersten Lichtquelle ausgehende Licht eine erste Lichtfunktion realisiert und dass das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht eine zweite Lichtfunktion realisiert, die von der ersten Lichtfunktion verschieden ist. Bei den Lichtfunktionen kann es sich beispielsweise um ein Abblendlicht oder um ein Tagfahrlicht oder um ein Fernlicht handeln. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung können die beiden unterschiedlichen Lichtfunktionen vergleichsweise unabhängig voneinander optimiert werden. Weiterhin wird für die Gestaltung der Lichtfunktionen nur ein geringer Bauraum benötigt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Reflexionsmittel ein flächiges Bauteil aufweisen, das im Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung zumindest teilweise das Licht der ersten Lichtquelle reflektiert und zumindest teilweise das Licht der zweiten Lichtquelle hindurchtreten lässt. Auf diese Weise geht das die beiden unterschiedlichen Lichtfunktionen erzeugende Licht von der gleichen optischen Fläche aus.
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Es besteht die Möglichkeit, dass das flächige Bauteil gekrümmt ist, insbesondere dass das flächige Bauteil auf seiner der ersten Lichtquelle zugewandten Seite konkav gekrümmt ist. Das Bauteil kann beispielsweise als Parabolspiegel für das von der ersten Lichtquelle ausgehende Licht dienen und dieses dabei kollimieren.
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Es kann vorgesehen sein, dass das flächige Bauteil auf seiner der ersten Lichtquelle zugewandten Seite mit zueinander beabstandeten reflektierenden Abschnitten versehen ist, so dass Zwischenräume entstehen, durch die das Licht der zweiten Lichtquelle im Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung hindurchtritt, wobei die reflektierenden Abschnitte insbesondere durch eine reflektierenden Beschichtung realisiert sind, die teilweise ausgespart ist, um das Licht der zweiten Lichtquelle hindurchtreten zu lassen. Dabei lässt sich insbesondere die Größe und Anordnung der reflektierenden Abschnitte vergleichsweise frei wählen, so dass das Design der reflektierenden Fläche und damit der von der reflektierenden Fläche hervorgerufene optische Eindruck vergleichsweise frei gestaltet werden können.
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Es besteht die Möglichkeit, dass das flächige Bauteil Ablenkmittel aufweist, die insbesondere auf der von der ersten Lichtquelle abgewandten Seite des Bauteils angeordnet sind. Durch die Ablenkmittel kann Einfluss auf das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht genommen werden, so dass dadurch die Gestaltung der zweiten Lichtfunktion beeinflusst werden kann.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass das Licht der zweiten Lichtquelle im Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung durch die Ablenkmittel hindurchtritt, wobei die Ablenkmittel insbesondere im Bereich der Zwischenräume zwischen den reflektierenden Abschnitten angeordnet sind. Das Licht wird dabei insbesondere durch Brechung ablenkt.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Licht der zweiten Lichtquelle im Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung an den Ablenkmitteln reflektiert wird, wobei die Ablenkmittel insbesondere im Bereich der reflektierenden Abschnitte angeordnet sind. Auf diese Weise kann auch das Licht, dass ohne Ablenkmittel nicht zu der zweiten Lichtfunktion beigetragen hätte, an den reflektierenden Abschnitten vorbei gelenkt werden, so dass es zusammen mit dem von der ersten Lichtquelle ausgehenden Licht aus der Beleuchtungsvorrichtung austritt.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Ablenkmittel die Form eines Prismas aufweisen. Durch entsprechende Wahl eines geeigneten Prismenwinkels kann dabei das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht entsprechend der zweiten Lichtfunktion geformt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtungsvorrichtung ein oder auch mehrere Linsenmittel umfasst, das/die zwischen der ersten Lichtquelle und den Reflexionsmitteln und/oder zwischen der zweiten Lichtquelle und den Reflexionsmitteln angeordnet ist/sind, so dass das Licht der ersten Lichtquelle und/oder das Licht der zweiten Lichtquelle im Betrieb der Beleuchtungsvorrichtung zumindest teilweise durch das/die Linsenmittel hindurchtritt. Die Linsenmittel können als Primäroptik dienen und das Licht der ersten und/oder der zweiten Lichtquelle geeignet formen, beispielsweise kollimieren. Es können auch anders gestaltete Primäroptiken vorgesehen sein, insbesondere spiegelbasierte Primäroptiken.
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Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung;
- 2 eine Detailansicht der Beleuchtungsvorrichtung gemäß 1, bei der lediglich das von der ersten Lichtquelle ausgehende Licht dargestellt ist;
- 3 eine Detailansicht der Beleuchtungsvorrichtung gemäß 1, bei der lediglich das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht dargestellt ist;
- 4 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung, bei der lediglich das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht dargestellt ist;
- 5 eine schematische Seitenansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung, bei der lediglich das von der zweiten Lichtquelle ausgehende Licht dargestellt ist.
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In den Figuren sind gleiche und funktional gleiche Teile und Lichtstrahlen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die aus den 1 bis 3 ersichtliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung umfasst eine erste Lichtquelle 1 und eine zweiten Lichtquelle 2. Die Lichtquellen 1, 2 können beispielsweise aus einer oder mehreren Leuchtdioden (LED) und/oder aus einem oder mehreren Halbleiterlasern bestehen. Auch anders gestaltete Lichtquellen können verwendet werden.
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Das von der ersten Lichtquelle 1 ausgehenden Licht 3 kann die gleiche spektrale Verteilung aufweisen wie das von der zweiten Lichtquelle 2 ausgehende Licht 4. Es besteht jedoch durchaus auch die Möglichkeit, dass das von der ersten Lichtquelle 1 ausgehende Licht 3 eine spektrale Verteilung aufweist, die sich von der spektralen Verteilung des von der zweiten Lichtquelle 2 ausgehenden Lichts 4 unterscheidet.
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Die Beleuchtungsvorrichtung umfasst weiterhin Reflexionsmittel 5 mit einem flächigen Bauteil 6, das gekrümmt ist. Das Bauteil 6 kann aus einem transparenten Material bestehen, wobei es klar oder lichtstreuend sein kann. Das Bauteil 6 kann beispielsweise aus Glas, PC, PMMA oder Silikon bestehen oder Glas, PC, PMMA oder Silikon umfassen.
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Auf der in den Figuren rechten, konkav gekrümmten Seite des Bauteils 6 ist eine Mehrzahl von reflektierenden Abschnitten 7 angeordnet, die zueinander beabstandet sind, so dass zwischen den Abschnitten 7 Zwischenräume 8 entstehen. Es besteht die Möglichkeit, dass die reflektierenden Abschnitte 7 durch eine reflektierende Beschichtung realisiert sind, die teilweise ausgespart ist.
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1 und 2 zeigen, dass von diesen reflektierenden Abschnitten 7 das Licht 3 der ersten Lichtquelle 1 reflektiert werden kann. Bei der abgebildeten Ausführungsform ist die Lichtquelle 1 unterhalb der Reflexionsmittel 5 angeordnet, so dass sich das Licht 3 von unten nach oben divergent ausbreitet. Das flächige Bauteil 6 ist unter einem Winkel zu dem einfallenden Licht 3 angeordnet, so dass das Licht 3 von dem Bauteil 6 nach rechts in 2 abgelenkt wird. Durch die Anordnung der reflektierenden Abschnitte 7 auf der konkaven Fläche des Bauteils 6 und die entsprechende Neigung der reflektierenden Abschnitte 7 wird das Licht 3 weitgehend kollimiert.
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Die Beleuchtungsvorrichtung kann beispielsweise als Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs ausgebildet sein, wobei dann das von der ersten Lichtquelle 1 erzeugte und von dem Bauteil kollimierte Licht 3 die Funktion eines Fernlichts übernehmen kann.
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1 und 3 zeigen, dass das von der zweiten Lichtquelle 2 ausgehende Licht 4 durch ein als Primäroptik dienendes Linsenmittel 9 in Richtung auf die Reflexionsmittel 5 hindurchtritt. Die Linsenmittel 9 sind insbesondere als Sammellinse, beispielsweise als bikonvexe Sammellinse ausgebildet. Die Linsenmittel 9 formen das von der zweiten Lichtquelle 2 ausgehende Licht 4 beispielsweise so, dass es konvergiert (siehe 1 und 3).
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass auch zwischen der ersten Lichtquelle 1 und den Reflexionsmitteln 5 nicht abgebildete, als Primäroptik dienende Linsenmittel vorgesehen sind.
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Das Licht 4 trifft auf die konvexe Seite des flächigen Bauteils 6 und tritt durch die Zwischenräume 8 zwischen den Abschnitten 7 auf der konkaven Seite aus dem Bauteil 6 aus. Damit bewegt sich das von der zweiten Lichtquelle 2 erzeugte Licht 4 nach dem Hindurchtritt durch das Bauteil 6 im Wesentlichen in die gleiche Richtung nach rechts in 1 wie das von den Abschnitten 7 reflektierte Licht 3 der ersten Lichtquelle 1.
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Bei einer Ausbildung des flächigen Bauteils 6 aus einem transparenten Material kann das Licht 4 der zweiten Lichtquelle 2 durch das transparente Material des Bauteils 6 hindurchtreten. Bei einer Ausbildung des flächigen Bauteils 6 aus einem nicht lichtdurchlässigen Material können in dem Bauteil Öffnungen (nicht abgebildet) vorgesehen sein, durch die das Licht 4 der zweiten Lichtquelle 2 hindurchtreten kann.
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Bei der Ausbildung der Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 als Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs kann das von der zweiten Lichtquelle 2 erzeugte und durch das Bauteil 6 hindurchgetretene Licht 3 insbesondere die Funktion eines Abblendlichts übernehmen.
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Bei den Ausführungsformen gemäß den 4 und 5 sind lediglich die zweite Lichtquelle 2 und das davon ausgehende Licht 4 abgebildet. Trotzdem weisen diese Ausführungsformen der Beleuchtungsvorrichtung ebenfalls eine erste Lichtquelle 1 auf, deren Licht 3 beispielsweise auf die in 2 verdeutlichte Weise von den Reflexionsmitteln 5 reflektiert werden kann.
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Bei der Ausführungsform gemäß 4 umfasst das Bauteil 6 auf seiner der zweiten Lichtquelle 2 zugewandten, konvexen Seite eine Mehrzahl von Ablenkmitteln 10. Die Ablenkmittel 10 bestehen aus einem transparenten Material und weisen jeweils die Form eines Prismas auf. Die Ablenkmittel 10 sind jeweils in einem Bereich angeordnet, der einem der Zwischenräume 8 zwischen den reflektieren Abschnitten 7 gegenüberliegt. Teile des von der ersten Lichtquelle 2 ausgehenden Lichts 4 treten durch eine erste Fläche der Ablenkmittel 10 in diese ein und durch eine zweite Fläche wieder aus den Ablenkmitteln 10 so aus, dass das Licht durch den zugeordneten Zwischenraum 8 hindurchtritt.
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Dabei wird das Licht 4 abgelenkt. Im in 4 abgebildeten Ausführungsbeispiel wird das Licht 4 von den Ablenkmitteln 10 so abgelenkt, dass es weitgehend kollimiert ist. Es kann bei der Ausbildung der Beleuchtungsvorrichtung als Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs beispielsweise die Funktion eines Abblendlichts oder eines Fernlichts übernehmen.
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Bei der Ausführungsform gemäß 5 umfasst das Bauteil 6 auf seiner der zweiten Lichtquelle 2 zugewandten, konvexen Seite ebenfalls eine Mehrzahl von Ablenkmitteln 11. Die Ablenkmittel 11 weisen ebenfalls die Form eines Prismas auf. Allerdings sind die Ablenkmittel 1 jeweils in einem Bereich angeordnet, der einem der reflektieren Abschnitte 7 gegenüberliegt.
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Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß 4 sind die Ablenkmittel 11 der Ausführungsform gemäß 5 nicht transparent beziehungsweise zumindest teilweise reflektierend ausgebildet. Teile des von der ersten Lichtquelle 2 ausgehenden Lichts 4 werden von einer reflektierenden Fläche der Ablenkmittel 11 so reflektiert, dass das Licht durch einen der Zwischenräume 8 hindurchtritt.
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Auch dabei wird das Licht 4 abgelenkt. Im in 5 abgebildeten Ausführungsbeispiel wird das Licht 4 von den Ablenkmitteln 11 so abgelenkt, dass es nach dem Durchtritt durch das Bauteil 6 divergent ist. Es kann bei der Ausbildung der Beleuchtungsvorrichtung als Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs beispielsweise die Funktion eines Tagfahrlichts übernehmen.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Ablenkmittel oder andere lichtformende optische Komponenten im Bereich der Zwischenräume 8 zwischen den reflektierenden Abschnitten 7 angeordnet sind. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, Ablenkmittel oder andere lichtformende optische Komponenten in Ausbreitungsrichtung des Lichts 2, 4 hinter dem flächigen Bauteil 6 anzuordnen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erste Lichtquelle
- 2
- Zweite Lichtquelle
- 3
- Von der ersten Lichtquelle ausgehendes Licht
- 4
- Von der zweiten Lichtquelle ausgehendes Licht
- 5
- Reflexionsmittel
- 6
- Flächiges Bauteil
- 7
- Reflektierender Abschnitt
- 8
- Zwischenraum zwischen reflektierenden Abschnitten
- 9
- Linsenmittel
- 10
- Ablenkmittel
- 11
- Ablenkmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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