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Die Erfindung betrifft einen Unterzusammenbau für ein Zweimassenschwungrad, eine Wuchtanlage und ein Verfahren zum Wuchten eines Unterzusammenbaus, mit deren Hilfe der für das Zweimassenschwungrad vorgesehene Unterzusammenbau ausgewuchtet werden kann.
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Beispielsweise aus
DE 10 2008 004 150 A1 ist ein Zweimassenschwungrad bekannt, bei dem zur Drehschwingungsdämpfung einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugverbrennungsmotors eine Primärmasse über eine Bogenfeder mit einer relativ zur Primärmasse verdrehbaren Sekundärmasse gekoppelt ist. Die Bogenfeder ist in einem Bogenfederkanal angeordnet, wobei eine Kanalwand des Bogenfederkanals durch die Primärmasse ausgebildet ist. In den Bogenfederkanal ragt ein Ausgangsflansch der Sekundärmasse hinein, über den das eingeleitete Drehmoment der Antriebswelle schwingungsgedämpft an eine Reibungskupplung zum Ankuppeln einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes ausgeleitet werden kann. Die Primärmasse weist einen angeschweißten Primärmassendeckel auf, der einen Teil des Bogenfederkanals begrenzt.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis die zueinander verdrehbaren Massen eines Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads auszuwuchten.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein leichtes Auswuchten einer Masse des Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Unterzusammenbau mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Wuchtanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist ein Unterzusammenbau für ein Zweimassenschwungrad zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einer Sekundärmasse zum Ausleiten eines von einer Primärmasse einleitbaren Drehmoments, einem mit der Sekundärmasse verbundenes Zusatzbauteil, insbesondere Zusatzmasse, einem in axialer Richtung zwischen der Sekundärmasse und dem Zusatzbauteil angeordneten Primärmassendeckel zur teilweisen Begrenzung eines von der Primärmasse begrenzten Aufnahmekanals zur Aufnahme eines zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse wirksamen Energiespeicherelements, insbesondere Bogenfeder, und einer mit der Sekundärmasse verbundenen und gleitreibend an dem Primärmassendeckel in einem Kontaktbereich anliegbaren Dichtmembran zum Abdichten des Aufnahmekanals, wobei das Zusatzbauteil radial innerhalb zu dem Kontaktbereich mindestens eine Durchgangsöffnung zum Hindurchführen eines die Dichtmembran von dem Primärmassendeckel abhebenden Abhubelements aufweist.
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Je nach gewünschten Schwingungseigenschaften des Zweimassenschwungrads kann es vorkommen, dass mit der Sekundärmasse des Zweimassenschwungrads eine, beispielsweise als Massering ausgestaltete, Zusatzmasse verbunden ist, um das Massenträgheitsmoment dieser Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads auf einen gewünschten Betrag zu erhöhen. Dadurch kann es vorteilhaft sein als Zusatzbauteil sekundärseitig eine Zusatzmasse vorzusehen. Die Zusatzmasse ist hierbei in einem Bauraum vorzusehen, der für das Vorsehen der Zusatzmasse genügend Volumen zur Verfügung stellen kann. Dadurch ist es möglich, dass der Primärmassendeckel, der Teil der Primärmasse ist, in axialer Richtung zwischen der Sekundärmasse und der Zusatzmasse angeordnet wird. Dadurch kann der Primärmassendeckel in axialer Richtung zwischen der Sekundärmasse und der Zusatzmasse eingesperrt sein. Bei der Montage des sekundärseitigen Unterzusammenbaus des Zweimassenschwungrads kann es dadurch erforderlich sein den Primärmassendeckel in axialer Richtung zwischen der Sekundärmasse und der Zusatzmasse einzulegen bevor die Zusatzmasse mit der Sekundärmasse befestigt wird. Es ist auch möglich anstelle der Zusatzmasse ein anderes Zusatzbauteil, bei dem eine andere Funktionalität im Vordergrund steht, vorzusehen. Beim Auswuchten der sekundärseitigen Seite des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads würde jedoch das Mitrotieren des Primärmassendeckels das Wuchtergebnis verfälschen. Obwohl der Primärmassendeckel nicht mit der Sekundärmasse befestigt ist, würde der Primärmassendeckel von der Reibungskraft der an dem Primärmassendeckel angreifenden Dichtmembran während der Rotation des Unterzusammenbaus beim Auswuchten mitgenommen werden. Durch die in dem Zusatzbauteil vorgesehene Durchgangsöffnung ist es jedoch möglich, dass ein beim Auswuchten mitrotierendes Abhubelement soweit in das Innere des Unterzusammenbaus hineinragen kann, dass die Dichtmembran von dem Primärmassendeckel abhebt und der Reibschluss in dem Kontaktbereich zwischen Dichtmembran und Primärmassendeckel aufgehoben wird. Das Abhubelement, das insbesondere Teil einer für das Auswuchten vorgesehenen Wuchtanlage ist, kann an dem Primärmassendeckel radial innen vorbei geführt werden und an der Dichtmembran anschlagen, wodurch das Abhubelement die Dichtmembran von dem Primärmassendeckel wegdrücken kann. Das Abhubelement kann dadurch die ansonsten über die Dichtmembran hergestellte reibschlüssige Koppelung des Primärmassendeckels mit der Sekundärmasse aufheben. Dies wiederum ermöglicht es den von dem übrigen Unterzusammenbau entkoppelten und im Wesentlichen ohne Schleppmoment relativ frei drehbaren Primärmassendeckel festzuhalten, so dass der Primärmassendeckel ohne formschlüssigen oder reinschlüssigen Kontakt zum übrigen Unterzusammenbau unbeweglich feststeht, während der die sekundärseitige Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads ausbildende übrige Unterzusammenbau zum Zweck des Auswuchtens rotiert werden kann. Dadurch kann selbst bei einem Zweimassenschwungrad, bei dem mit dem Primärmassendeckel ein Teil der Primärmasse in der sekundärseitigen Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads eingesperrt ist, die aus der Sekundärmasse und dem Zusatzbauteil zusammengesetzte sekundärseitige Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads leicht ausgewuchtet werden, ohne dass der Primärmassendeckel das Wuchtergebnis verfälschen kann. Durch die Durchgangsöffnung in dem Zusatzbauteil ist es möglich mit Hilfe eines eingesteckten Abhubelements den Primärmassendeckel von dem übrigen Unterzusammenbau abzukoppeln und während des Auswuchtens bewegungslos festzuhalten, ohne dass das Massenträgheitsmoment des Primärmassendeckels das Wuchtergebnis verfälschen kann, so dass ein leichtes Auswuchten einer Masse des Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads ermöglicht ist.
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Mit dem Unterzusammenbau kann die übrige Primärmasse des Zweimassenschwungrads verbunden werden, wobei die Primärmasse zusammen mit dem insbesondere angeschweißten Primärmassendeckel den Aufnahmekanal für das insbesondere als Bogenfeder ausgestaltete Energiespeicherelement ausbilden kann. Die Primärmasse und die über das Energiespeicherelement angebundene Sekundärmasse bilden ein Feder-Masse-System aus, das Drehschwingungen in der Drehzahl der Antriebswelle des Kraftfahrzeugmotors dämpfen kann. Hierzu kann die Primärmasse beispielsweise mit der Antriebswelle verbunden sein und dadurch mit der Drehungleichförmigkeiten ausgesetzten Drehzahl der Antriebswelle drehen. Insbesondere kann die Primärmasse über einen Anschlag, beispielsweise eine Einprägung, in tangentialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung an einem ersten Ende des Energiespeicherelements anschlagen, um über das vorzugsweise elastisch komprimierbare Energiespeicherelement ein Drehmoment an die Sekundärmasse übertragen zu können. Die Sekundärmasse kann einen Ausgangsflansch aufweisen, der in tangentialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung an einem zweiten Ende des Energiespeicherelements anschlagen kann, um das in den Drehschwingungsdämpfer eingeleitete Drehmoment ausleiten und an eine Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes gegebenenfalls über ein zwischengeschaltetes Kupplungsaggregat, insbesondere Reibungskupplung, weiterleiten zu können. Die Federwirkung des Energiespeicherelements sowie das Massenträgheitsmoment der Primärmasse und der Sekundärmasse sind vorzugsweise ausgelegt eine bestimmten Frequenzbereich, insbesondere eine Motorordnung des Kraftfahrzeugmotors, zu dämpfen. Hierzu kann an der Primärmasse und/oder an der Sekundärmasse eine Zusatzmasse befestigt sein. Die Dichtmembran kann als Blechbauteil, beispielsweise in der Art einer Tellerfeder, ausgestaltet sein und, vorzugsweise über einen zwischengeschalteten Reibring, an dem Primärmassendeckel, besonders bevorzugt mit eine Federkraft, angreifen. Ein in dem Aufnahmekanal zur Schmierung des Energiespeicherelements vorgesehenes Schmiermittel, insbesondere Schmierfett, kann dadurch in dem Aufnahmekanal zurückgehalten werden. Zudem kann die Dichtmembran eine bewusste Reibung aufprägen, um ein resonanzbedingtes Aufschaukeln des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads zu dämpfen und/oder zu begrenzen.
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Insbesondere ist mit der Sekundärmasse ein, insbesondere als Fliehkraftpendel ausgestalteter, Drehschwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs verbunden. Der Drehschwingungsdämpfer ist insbesondere ausgestaltet in einem Frequenzbereich zu dämpfen, der von dem von dem Zweimassenschwungrad zu dämpfenden Frequenzbereich verschieden ist. Insbesondere sind das Zweimassenschwungrad und der Drehschwingungsdämpfer zur Dämpfung unterschiedlicher Motorordnungen ausgestaltet. Der Dämpfungseffekt zur Dämpfung von Drehschwingungen in dem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs kann dadurch gesteigert werden. Zudem kann die träge Masse und das Massenträgheitsmoment des Drehschwingungsdämpfers der sekundärseitigen Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads zugeschlagen werden, so dass das insbesondere als Zusatzmasse ausgestaltete Zusatzbauteil kleiner und bauraumsparender ausgeführt sein kann.
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Das Fliehkraftpendel kann mindestens eine relativ zu einem Trägerflansch, insbesondere über Pendelbahnen, pendelbar geführte Pendelmasse aufweisen. Die mindestens eine Pendelmasse des Fliehkraftpendels hat unter Fliehkrafteinfluss das Bestreben eine möglichst weit vom Drehzentrum entfernte Stellung anzunehmen. Die „Nulllage“ ist also die radial am weitesten vom Drehzentrum entfernte Stellung, welche die Pendelmasse in der radial äußeren Stellung einnehmen kann. Bei einer konstanten Antriebsdrehzahl und konstantem Antriebsmoment wird die Pendelmasse diese radial äußere Stellung einnehmen. Bei Drehzahlschwankungen lenkt die Pendelmasse aufgrund ihrer Massenträgheit entlang ihrer Pendelbahn aus. Die Pendelmasse kann dadurch in Richtung des Drehzentrums verschoben werden. Die auf die Pendelmasse wirkende Fliehkraft wird dadurch aufgeteilt in eine Komponente tangential und eine weitere Komponente normal zur Pendelbahn. Die tangentiale Kraftkomponente stellt die Rückstellkraft bereit, welche die Pendelmasse wieder in ihre „Nulllage“ bringen will, während die Normalkraftkomponente auf ein die Drehzahlschwankungen einleitendes Krafteinleitungselement, insbesondere eine mit der Antriebswelle des Kraftfahrzeugmotors verbundene Schwungscheibe beispielsweise einer Primärmasse oder Sekundärmasse eines Zweimassenschwungrads, einwirkt und dort ein Gegenmoment erzeugt, das der Drehzahlschwankung entgegenwirkt und die eingeleiteten Drehzahlschwankungen dämpft. Bei besonders starken Drehzahlschwankungen kann die Pendelmasse also maximal ausgeschwungen sein und die radial am weitesten innen liegende Stellung annehmen. Die in dem Trägerflansch und/oder in der Pendelmasse vorgesehenen Bahnen weisen hierzu geeignete Krümmungen auf. Insbesondere ist mehr als eine Pendelmasse vorgesehen. Insbesondere können mehrere Pendelmassen in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet sein. Die träge Masse der Pendelmasse und/oder die Relativbewegung der Pendelmasse zum Trägerflansch ist insbesondere zur Dämpfung eines bestimmten Frequenzbereichs von Drehungleichförmigkeiten, insbesondere einer Motorordnung des Kraftfahrzeugmotors, ausgelegt. Insbesondere ist mehr als eine Pendelmasse und/oder mehr als ein Trägerflansch vorgesehen. Beispielsweise ist der Trägerflansch zwischen zwei Pendelmassen und/oder zwischen zwei Masseelementen einer Pendelmasse angeordnet. Alternativ kann die Pendelmasse zwischen zwei Flanschteilen des Trägerflanschs aufgenommen sein, wobei die Flanschteile beispielsweise Y-förmig miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise weist die Sekundärmasse einen in den Aufnahmekanal hineinragbaren Ausgangsflansch auf, wobei mit dem Ausgangsflansch ein, insbesondere als Fliehkraftpendel ausgestalteter, Drehschwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs verbunden ist. Der Ausgangsflansch kann dadurch gleichzeitig Teil des Drehschwingungsdämpfers sein. Insbesondere kann der Ausgangsflansch einen Trägerflansch eines Fliehkraftpendels ausbilden.
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Besonders bevorzugt weist die Sekundärmasse einen in den Aufnahmekanal hineinragbaren Ausgangsflansch und eine zum Ausgangsflansch separat ausgeführte Nabe auf, wobei das Zusatzbauteil mit dem Ausgangsflansch und mit der Nabe über mindestens ein gemeinsames Verbindungsmittel, insbesondere Nietverbindung, befestigt ist. Die Anzahl an Verbindungsmittel kann dadurch gering gehalten werden, wodurch die Bauteileanzahl und der Montageaufwand gering gehalten werden kann. Insbesondere können sich die Materialen des Ausgangsflanschs, der Nabe und des Zusatzbauteils in einem für das Verbindungsmittel vorgesehen Teilbereich überlappen, so dass durch die Materialhäufung in diesem Teilbereich das Massenträgheitsmoment entsprechend erhöht werden kann.
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Insbesondere weist die Sekundärmasse eine Innenverzahnung zur drehfesten Verbindung mit einer Welle des Antriebsstrangs auf. Über die Innenverzahnung kann die Sekundärmasse, insbesondere eine Nabe der Sekundärmasse, beispielweise mit einer Getriebeeingangswelle oder einem mit einer Trennkupplung verbundenen Mitnehmerring gekoppelt werden. Diese Innenverzahnung kann insbesondere ebenfalls genutzt werden, um den Unterzusammenbau drehfest in einer Wuchtanlage einzusetzen und rotieren zu lassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Zusatzbauteil zumindest in Teilbereichen eine geringere maximale radiale Erstreckung als der Primärmassendeckel auf. Durch die geringere radiale Erstreckung des Zusatzbauteils im Vergleich zum Primärmassendeckel liegen zumindest in Teilbereichen Stellen vor, an denen ein Halteelement einer Wuchtanlage an dem Zusatzbauteil vorbeigeführt sein kann, um den Primärmassendeckel bewegungsfest festzuhalten, so dass der Primärmassendeckel nicht mit rotiert und das Wuchtergebnis nicht verfälscht. Dadurch kann selbst bei einem Zweimassenschwungrad, bei dem mit dem Primärmassendeckel ein Teil der Primärmasse in der sekundärseitigen Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads eingesperrt ist, die aus der Sekundärmasse und dem Zusatzbauteil zusammengesetzte sekundärseitige Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads leicht ausgewuchtet werden, ohne dass der Primärmassendeckel das Wuchtergebnis verfälschen kann. Dies führt zu einem besonders guten und im Wesentlichen unverfälschten Wuchtergebnis der sekundärseitigen Masse des Feder-Masse-Systems des Zweimassenschwungrads, so dass aufgrund der fehlenden oder besonders geringen Unwuchten des Zweimassenschwungrads unwuchtbedingte Verschleißeffekte vermieden werden können. Insbesondere wenn über den gesamten Umfang das Zusatzbauteil eine geringere Erstreckung nach radial außen als der Primärmassendeckel aufweist, ist es möglich das Halteelement der Wuchtanlage in axialer Richtung, die vorzugsweise der vertikalen Richtung beim Auswuchten entspricht, radial außerhalb zu dem Zusatzbauteil auf einem Radiusbereich des Primärmassendeckels zu platzieren, so dass der Primärmassendeckel auf das Halteelement abgelegt werden kann, wenn der Unterzusammenbau in die Wuchtanlage eingesetzt wird. Das beim Auswuchten zusammen mit dem rotierenden Teil des Unterzusammenbaus mitrotierende Zusatzbauteil kann an dem feststehenden Halteelement vorbeibewegt werden ohne an dem Halteelement tangential anzuschlagen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Wuchtanlage zum Auswuchten eines Unterzusammenbaus, der insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, wobei der Unterzusammenbau eine Sekundärmasse zum Ausleiten eines von einer Primärmasse einleitbaren Drehmoments, einen Primärmassendeckel zur teilweisen Begrenzung eines von der Primärmasse begrenzten Aufnahmekanals zur Aufnahme eines zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse wirksamen Energiespeicherelements, insbesondere Bogenfeder, und eine mit der Sekundärmasse verbundene und gleitreibend an dem Primärmassendeckel in einem Kontaktbereich anliegbaren Dichtmembran zum Abdichten des Aufnahmekanals aufweist, mit einem mit der Sekundärmasse verbindbaren Mitnehmer zum Rotieren des Unterzusammenbaus, einer mit dem Mitnehmer verbundenen Auflageplatte zum axialen Abstützen des Zusatzbauteils, einem mit der Auflageplatte verbundenen, insbesondere als Bolzen und/oder Stift ausgestalteten, Abhubelement zum Abheben der Dichtmembran von dem Primärmassendeckel, und einem an dem Primärmassendeckel angreifenden feststehenden Halteelement zur Positionierung des Primärmassendeckels in eine in axialer Richtung zu der Dichtmembran beabstandeten Ruheposition. Durch das in den Unterzusammenbau einsteckbare Abhubelement ist es möglich den Primärmassendeckel von dem übrigen Unterzusammenbau abzukoppeln und während des Auswuchtens bewegungslos festzuhalten, ohne dass das Massenträgheitsmoment des Primärmassendeckels das Wuchtergebnis verfälschen kann, so dass ein leichtes Auswuchten einer Masse des Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads ermöglicht ist.
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Das Abhubelement ist insbesondere mit Spiel in der Durchgangsöffnung des gegebenenfalls vorgesehenen Zusatzbauteils eingesetzt. Dadurch kann eine Doppelpassung mit der mit dem Mitnehmer verbundenen Nabe vermieden werden. Das Abhubelement weist insbesondere ein an der Dichtmembran anliegende Spitze auf, die vorzugsweise einen Punktkontakt mit der Dichtmembran herstellt. Die Reibung zwischen dem Abhubelement und der Dichtmembran und der Einfluss auf das Verhalten des Unterzusammenbaus während der Rotation kann dadurch minimiert werden.
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Insbesondere ist das Abhubelement als separates Bauteil zu der Auflageplatte ausgestaltet, wobei das Abhubelement an einer zum Unterzusammenbau weisenden Auflageseite in die Auflageplatte einsteckbar ist, wobei eine Einstecktiefe des Abhubelements in die Auflageplatte durch einen Begrenzungsanschlag, insbesondere einen quer zur Einsteckrichtung abstehenden Begrenzungskragen des Abhubelements, begrenzt ist. Dadurch kann das Abhubelement je nach Ausgestaltung des auszuwuchtenden Unterzusammenbaus durch ein anderes Abhubelement, insbesondere mit einer anderen Länge in axialer Richtung, ausgetauscht oder weggelassen werden. Dadurch kann der Großteil der Wuchtanlage für unterschiedliche Ausführungsformen eines auszuwuchtenden Unterzusammenbaus wiederverwendet werden. Das Abhubelement kann insbesondere mit seiner Einstecktiefe so weit in die Auflageplatte hineinragen, dass ein sicherer im Wesentlichen bewegungsloser Sitz in der Auflageplatte auch bei den zu erwartenden Fliehkräften sichergestellt ist. Vorzugsweise ist der Begrenzungsanschlag beziehungsweise der Begrenzungskragen des Abhubelements in dem Material der Auflageplatte versenkt angeordnet. Ein Anschlagen des Abhubelements sowie eine dadurch verursachte Schrägstellung des Zusatzbauteils und/oder des Unterzusammenbaus ist dadurch vermieden.
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Vorzugsweise zentriert das Halteelement den Primärmassendeckel relativ zur Sekundärmasse. Ein radiales Anschlagen des feststehenden Primärmassendeckels an dem rotierenden übrigen Unterzusammenbau kann dadurch sicher vermieden werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Wuchtanordnung mit einer Wuchtanlage, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, und einem von der Wuchtanlage aufgenommenen Unterzusammenbau, der insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, wobei der Unterzusammenbau eine Sekundärmasse zum Ausleiten eines von einer Primärmasse einleitbaren Drehmoments, einen Primärmassendeckel zur teilweisen Begrenzung eines von der Primärmasse begrenzten Aufnahmekanals zur Aufnahme eines zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse wirksamen Energiespeicherelements, insbesondere Bogenfeder, und eine mit der Sekundärmasse verbundene und gleitreibend an dem Primärmassendeckel in einem Kontaktbereich anliegbaren Dichtmembran zum Abdichten des Aufnahmekanals aufweist, wobei der Primärmassendeckel in einer in axialer Richtung zu dem Zusatzbauteil und zu der Dichtmembran beabstandeten Ruheposition positioniert ist. Durch das in den Unterzusammenbau einsteckbare Abhubelement ist es möglich den Primärmassendeckel von dem übrigen Unterzusammenbau abzukoppeln und während des Auswuchtens bewegungslos festzuhalten, ohne dass das Massenträgheitsmoment des Primärmassendeckels das Wuchtergebnis verfälschen kann, so dass ein leichtes Auswuchten einer Masse des Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads ermöglicht ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Wuchten eines Unterzusammenbaus, der insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, wobei der Unterzusammenbau eine Sekundärmasse zum Ausleiten eines von einer Primärmasse einleitbaren Drehmoments, einen Primärmassendeckel zur teilweisen Begrenzung eines von der Primärmasse begrenzten Aufnahmekanals zur Aufnahme eines zwischen der Primärmasse und der Sekundärmasse wirksamen Energiespeicherelements, insbesondere Bogenfeder, und eine mit der Sekundärmasse verbundene und gleitreibend an dem Primärmassendeckel in einem Kontaktbereich anliegbaren Dichtmembran zum Abdichten des Aufnahmekanals aufweist, bei dem, insbesondere mit Hilfe einer Wuchtanlage, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, der Primärmassendeckel in einer in axialer Richtung zu der Dichtmembran beabstandeten Ruheposition feststehend positioniert ist, während der von dem Primärmassendeckel verschiedene Teil des Unterzusammenbaus rotiert wird. Durch das in den Unterzusammenbau einsteckbare Abhubelement ist es möglich den Primärmassendeckel von dem übrigen Unterzusammenbau abzukoppeln und während des Auswuchtens bewegungslos festzuhalten, ohne dass das Massenträgheitsmoment des Primärmassendeckels das Wuchtergebnis verfälschen kann, so dass ein leichtes Auswuchten einer Masse des Feder-Masse-Systems eines Zweimassenschwungrads ermöglicht ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:
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1: eine schematische Schnittdarstellung einer Wuchtanordnung.
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Die in 1 dargestellte Wuchtanordnung 10 weist eine Wuchtanlage 12 auf, in der ein Unterzusammenbau 14 für ein Zweimassenschwungrad eines Antriebstrangs eines Kraftfahrzeugs eingesetzt ist. Der Unterzusammenbau 14 weist eine Sekundärmasse 16 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Nabe 18 und einem mit der Nabe 18 vernieteten Ausgangsflansch 20 zusammengesetzt ist. Mit dem Ausgangsflansch 20 ist zusätzlich ein als Fliehkraftpendel 22 ausgestalteter Drehschwingungsdämpfer verbunden. Ein über eine Primärmasse des Zweimassenschwungrads eingeleitetes Drehmoment kann über ein insbesondere als Bogenfeder ausgestaltetes Energiespeicherelement an die begrenzt zur Primärmasse verdrehbare Sekundärmasse 16 übertragen werden, indem das Energiespeicherelement an dem Ausgangsflansch 20 anschlägt. Das über den Ausgangsflansch 20 in die Sekundärmasse 16 eingeleitete Drehmoment kann an die Nabe 18 übertragen werden und von der Nabe 18 beispielsweise über eine Innenverzahnung 24 der Nabe 18 an eine Welle, beispielsweise eine Getriebeeingangswelle oder einen Mitnehmerring einer Reibungskupplung, ausgeleitet werden.
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Mit der Sekundärmasse 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Zusatzbauteil eine aus einem umgebogenen Stahlblech hergestellte und als Massering ausgestalte Zusatzmasse 26 verbunden. Das als Zusatzmasse 26 ausgestaltete Zusatzbauteil, die Nabe 18 der Sekundärmasse 16 und der Ausgangsflansch 20 der Sekundärmasse 16 sind über ein als Nietverbindung ausgestaltetes gemeinsames Verbindungsmittel 28 miteinander befestigt. Die Zusatzmasse 26 ist insbesondere im Wesentlichen außerhalb des über den Ausgangsflansch 20 und die Nabe 18 laufenden Drehmomentflusses vorgesehen, so dass die Zusatzmasse 26 für entsprechend geringe Belastungen ausgelegt sein kann.
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Der Ausgangsflansch 20 kann in einen von der Primärmasse des Zweimassenschwungrads ausgebildeten Aufnahmekanal hineinragen, in dem das Energiespeicherelement aufgenommen ist. Hierzu weist die Primärmasse einen angeschweißten Primärmassendeckel 30 auf, der einen Teil des Aufnahmekanals abdeckt. Der Aufnahmekanal kann mit Hilfe einer mit der Sekundärmasse 16 verbundenen Dichtmembran 32 abgedichtet werden. Hierzu kann die Dichtmembran 32 beispielsweise über einen Reibring 34 in einem Kontaktbereich 36 des Primärmassendeckels 30 mit Vorspannung anliegen und gleitend reiben.
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Um den Unterzusammenbau 14 auszuwuchten kann der Unterzusammenbau 14, insbesondere über die Innenverzahnung 24 der Nabe 18, mit einem angetriebenen rotierbaren Mitnehmer 38 der Wuchtanlage 12 drehfest verbunden werden. Mit dem Mitnehmer 38 ist eine Auflageplatte 40 befestigt, auf welcher der Unterzusammenbau 14 über die Zusatzmasse 26 abgelegt ist. Durch die Vernietung der nach radial außen geführten Zusatzmasse 26 mit der Sekundärmasse 16 ist der Primärmassendeckel 30 zwischen der Sekundärmasse 16 und der Zusatzmasse 26 in axialer Richtung eingesperrt und muss dadurch Teil des vormontierten Unterzusammenbaus 14 sein. Da der Primärmassendeckel 30 aber mit der Drehzahl der Primärmasse des Zweimassenschwungrads und nicht mit der Drehzahl der Sekundärmasse 16 des Zweimassenschwungrads dreht, könnte der Primärmassendeckel 30 das Wuchtergebnis beim Auswuchten der Sekundärmasse 16 verfälschen, wenn der Primärmassendeckel 30 beim Auswuchten des Unterzusammenbaus 14 mitbewegt wird. Damit der Primärmassendeckel 30 von dem übrigen Unterzusammenbau 14 abgekoppelt und beim Auswuchten bewegungslos festgehalten werden kann, ist in der Zusatzmasse 26 eine Durchgangsöffnung 42 vorgesehen, durch die ein mit der Auflageplatte 40 drehfest verbundenes als Bolzen oder Stift ausgestaltetes Abhubelement 44 hindurchgeführt werden kann. Das Abhubelement 44 ragt soweit in den Unterzusammenbau 14 hinein, dass das Abhubelement 44 radial innerhalb an dem Primärmassendeckel 30 vorbei mit einer Spitze im Wesentlichen punktförmig gegen die Dichtmembran 32 drücken kann und die Dichtmembran 32 von dem Kontaktbereich 36 des Primärmassendeckels 30 abheben lassen kann, wodurch eine reibschlüssige Koppelung des Primärmassendeckels 30 mit dem übrigen Unterzusammenbau 14 aufgehoben werden kann. Das Abhubelement 44 ist in der Auflageplatte 40 eingesetzt, wobei die Einstecktiefe des Abhubelements 44 in die Auflageplatte 40 und dadurch auch die Einstecktiefe des Abhubelements 44 in den Unterzusammenbau 14 mit Hilfe eines seitlich abstehenden und an der Auflageplatte 40 anschlagenden Begrenzungskragens 46 des Abhubelements 44 definiert vorgegeben werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Begrenzungskragen 46 in dem Material der Auflageplatte 40 vollständig versenkt angeordnet. Der mit Hilfe des Abhubelements 44 entkoppelte Primärmassendeckel 30 kann von einem feststehenden Halteelement 48 der Wuchtanlage 12 zentriert und festgehalten werden, so dass der Primärmassendeckel 30 beim Auswuchten des Unterzusammenbaus 14 mit Hilfe der Wuchtanlage 12 nicht mitdrehen und das Wuchtergebnis verfälschen kann.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist es auch möglich anstelle der Zusatzmasse ein anderes Zusatzbauteil, bei dem eine andere Funktionalität im Vordergrund steht, vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wuchtanordnung
- 12
- Wuchtanlage
- 14
- Unterzusammenbau
- 16
- Sekundärmasse
- 18
- Nabe
- 20
- Ausgangsflansch
- 22
- Fliehkraftpendel
- 24
- Innenverzahnung
- 26
- Zusatzmasse
- 28
- Verbindungsmittel
- 30
- Primärmassendeckel
- 32
- Dichtmembran
- 34
- Reibring
- 36
- Kontaktbereich
- 38
- Mitnehmer
- 40
- Auflageplatte
- 42
- Durchgangsöffnung
- 44
- Abhubelement
- 46
- Begrenzungskragen
- 48
- Halteelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008004150 A1 [0002]