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Die Erfindung betrifft einen Aktenvernichter gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei den meisten Aktenvernichtern werden die Schneidwerkzeuge stets mit ungefähr konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Diese Geschwindigkeit verringert sich im Betrieb meist nur geringfügig, wenn dickeres Material oder ein Stapel von Blattgut zerkleinert wird. Dies ist nachteilig, da ein Aktenvernichter effektiver betrieben werden kann, wenn die Geschwindigkeit seiner Schneidwerkzeuge an die Dicke des zu zerkleinernden Blattguts angepasst werden kann. So kann bei dünnerem Blattgut eine hohe Geschwindigkeit vorgesehen sein, die den Zerkleinerungsvorgang beschleunigt. Um diesen Nachteil zu überwinden, wurde in der
DE 42 06 325 A1 ein Aktenvernichter der eingangs Art vorgeschlagen, der ein stufenlos regelbares Getriebe aufweist. Die Regelung erfolgt abhängig vom Schneidmoment des Schneidwerks.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Aktenvernichter der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass die Geschwindigkeit seiner Schneidwerkzeuge automatisch in Abhängigkeit von der Dicke des zu zerkleinernden Blattguts geregelt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Aktenvernichter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die Dicke des zu zerkleinernden Blattguts in aller Regel unmittelbar mit seiner Lichtdurchlässigkeit korrespondiert. Wird die Lichtdurchlässigkeit, wie vorliegend, mit einem Durchlichtsensor im sichtbaren oder vorzugsweise im infraroten Bereich gemessen, so kann auf die Dicke des Blattguts rückgeschlossen werden, und das Messergebnis kann zur Ansteuerung des Getriebes und Einstellung der Getriebeübersetzung herangezogen werden. Insbesondere wird bevorzugt, dass der Durchlichtsensor einen Lichtempfänger und eine auf den Lichtempfänger gerichtete Lichtquelle sowie eine Auswerteeinheit zur Auswertung der Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts aufweist. Dabei sind der Lichtempfänger und die Lichtquelle an einander gegenüberliegenden Seiten eines Einführkanals angeordnet, durch den das Blattgut dem Schneidwerk zuführbar ist. Die vom Lichtempfänger gemessene Lichtintensität ist abhängig von der Lichtdurchlässigkeit des Blattguts und damit ein Maß für diese und für die Dicke und Beschaffenheit des Blattguts. So lässt beispielsweise ein dickeres Blatt Papier weniger Licht durch als ein dünneres Blatt Papier und zwei Blätter Papier lassen weniger Licht durch als ein Blatt Papier. Auch die Farbe und die Beschaffenheit des Materials des Blattguts können die Lichtdurchlässigkeit beeinflussen.
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Das Getriebe kann ein stufenloses Getriebe sein oder es kann mehrere Gänge aufweisen, die durch unterschiedliche Übersetzungen definiert sind. Im ersteren Fall weist das Getriebe nahezu unendlich viele Einstellungen und mögliche Übersetzungen auf, während es im letzteren Fall eine der Anzahl der Gänge entsprechende Anzahl von Einstellungen bzw. Übersetzungen aufweist. Zum Umschalten des Getriebes von einer Einstellung bzw. Übersetzung in eine andere kann vorteilhaft ein Hubmagnet oder ein Servomotor eingesetzt werden.
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Ein solcher Aktenvernichter kann vorteilhaft auf unterschiedliche Weise betrieben werden. Insbesondere kann in einem Zerkleinerungsmodus mittels der Steuereinrichtung eine umso höhere Übersetzung des Getriebes eingestellt werden, je geringer die Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts ist. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass in den meisten Fällen eine höhere Intensitätsabschwächung und damit geringere Intensität des empfangenen Lichts mit einer größeren Materialdicke einhergeht, für die dann zweckmäßig eine geringere Geschwindigkeit der Schneidwerkzeuge gewählt wird. Vorzugsweise ist der Motor ein Elektromotor und wird mit einer konstanten Drehzahl betrieben. Eine geringere Geschwindigkeit und ein höheres Drehmoment der Schneidwerkzeuge wird dann mit einer höheren Übersetzung des Getriebes erreicht.
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Wenn durchsichtige Kunststofffolien zerkleinert werden sollen, so führt deren Einführung in den Einführkanal in der Regel zu einer sehr geringen Abschwächung der Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts. Aus diesem Grund kann vorteilhaft ein Grundmodus vorgesehen sein, in dem der Aktenvernichter vor Beginn des Zerkleinerungsvorgangs betrieben wird. Dieser Betrieb kann beispielsweise von Hand gestartet werden oder aber mittels eines weiteren Sensors, der beispielsweise mechanisch das Einführen von Blattgut in die Einführöffnung detektiert. Der Betrieb im Grundmodus wird dann beibehalten, solange die Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts einen vorgegebenen Mindestwert überschreitet. Wenn die Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts den Mindestwert unterschreitet, wird der Aktenvernichter im Zerkleinerungsmodus betrieben, in dem die Übersetzung des Getriebes abhängig ist von der Intensität des vom Lichtempfänger empfangenen Lichts. Im Grundmodus wird der Aktenvernichter mit einer hohen Übersetzung des Getriebes betrieben, beispielsweise mit der Höchstmöglichen. Dies stellt sicher, dass durchsichtige Kunststofffolien stets mit geringer Geschwindigkeit zerkleinert werden, um ein Schmelzen des Kunststoffs zu vermeiden. Wird durch ein entsprechendes Absinken der gemessenen Lichtintensität aber im Wesentlichen undurchsichtiges Blattgut im Einführkanal erkannt, so wird die Übersetzung des Getriebes entsprechend verringert. Diese Verringerung wird vorzugsweise aber nicht vorgenommen, wenn der Mindestwert um mehr als einen vorgegebenen Differenzwert unterschritten wird, was auf das Vorhandensein von sehr dickem Blattgut hinweist.
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Insbesondere bei formschlüssigen Getrieben wie Zahnradgetrieben besteht das Problem, dass nach dem Anhalten des Aktenvernichters die Zahnräder mit einer Kraft beaufschlagt werden. Ein Umschalten des Getriebes zu einer anderen Übersetzung ist dann nicht gleich oder nur gegen eine hohe Kraft möglich. Um dies zu vermeiden, nimmt das Getriebe zweckmäßig für eine vorbestimmte Zeit eine Umkehr der Drehrichtung vor, nachdem das Blattgut zerkleinert wurde.
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Neben der Einstellung des Getriebes kann die Dickenerkennung mittels des Durchlichtsensors auch einen weiteren Zweck erfüllen. Addiert man die Verringerung der Lichtintensität über die Betriebsdauer des Aktenvernichters auf, so erhält man ein Maß für die Menge des zerkleinerten Blattguts. Es ist daher möglich, dass der Aktenvernichter so betrieben wird, dass die Auswerteeinheit aus der Betriebsdauer des Aktenvernichters und den gemessenen Lichtintensitäten eine die Menge des zerkleinerten Blattguts charakterisierende Größe errechnet, so dass dem Benutzer angezeigt werden kann, wenn der Abfallbehälter voll ist und geleert werden muss.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
- 1 einen Aktenvernichter in Teilansicht, teilweise aufgeschnitten.
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Der in der Zeichnung dargestellte Aktenvernichter 10 weist ein Gehäuse 12 auf, das eine Einführöffnung 14 in einer Deckenwand 16 aufweist. Unter der Einführöffnung 14 ist ein Schneidwerk 18 angeordnet, das zwei Schneidwerkzeuge in Form von Schneidwalzen 20 aufweist. Die Schneidwalzen 20 werden von einem Elektromotor 22 mittels eines Zahnradgetriebes 24 in Rotation versetzt, so dass zwischen die Schneidwalzen 20 eingeführtes Blattgut wie beispielsweise Papier, Kunststofffolie oder dergleichen, zu Abfallstücken zerkleinert wird. Unter dem Schneidwerk 18 ist ein in der Zeichnung nicht dargestellter, nach oben offener Abfallbehälter zur Aufnahme der Abfallstücke angeordnet.
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Zwischen der Einführöffnung 14 und dem Schneidwerk 18 ist ein optischer Durchlichtsensor 26 angeordnet, der eine Laserlichtquelle 28 und einen Lichtempfänger 30 aufweist, auf den die Laserlichtquelle 28 gerichtet ist. Die Laserlichtquelle 28 und der Lichtempfänger 30 sind an einander gegenüberliegenden Seiten eines Einführkanals 32 angeordnet, durch den das Blattgut von der Einführöffnung 14 kommend dem Schneidwerk 18 zugeführt wird. Die vom Lichtempfänger 30 gemessene Lichtintensität ist dann abhängig von der Lichtabsorption des im Einführkanal 32 befindlichen Blattguts. Der Durchlichtsensor 26 weist eine nicht im Detail dargestellte Auswerteeinheit auf, die die Intensität des vom Lichtempfänger 30 empfangenen Lichts auswertet. Die Auswerteeinheit sendet ihre Daten an eine Steuereinrichtung, die ebenfalls nicht im Detail dargestellt ist. Die Steuereinrichtung stellt die Übersetzung des Zahnradgetriebes 24 automatisch in Abhängigkeit von der vom Lichtempfänger gemessenen Lichtintensität ein. Zu diesem Zweck weist sie einen auf ein Stellglied 34 wirkenden Hubmagnet 36 auf, der zum Umschalten des Getriebes 24 angesteuert wird.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft einen Aktenvernichter 10 mit einem eine Einführöffnung 14 zum Einführen von Blattgut aufweisenden Gehäuse 12, mit einem herausnehmbar im Gehäuse 12 angeordneten, nach oben offenen Abfallbehälter und mit einem im Gehäuse 12 über dem Abfallbehälter angeordneten, mittels eines Motors 22 angetriebene Schneidwerkzeuge 20 zum Zerkleinern des Blattguts aufweisenden Schneidwerk 18, wobei der Motor 22 mit einem Getriebe 24 zur Kraftübertragung auf die Schneidwerkzeuge 20 gekoppelt ist, welches mehrere einstellbare Übersetzungen aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwischen der Einführöffnung 14 und dem Schneidwerk 18 ein optischer Durchlichtsensor 26 zur Messung der Lichtdurchlässigkeit des eingeführten Blattguts angeordnet ist und dass eine Steuereinrichtung zur automatischen Einstellung der Getriebeübersetzung in Abhängigkeit von der vom Durchlichtsensor 26 gemessenen Lichtdurchlässigkeit des Blattguts vorgesehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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