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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erkennen von Flaschen, die in zeilenweise geordneten Gefachen eines Flaschenspeicher, der in einer senkrecht zur Zeilenausrichtung und senkrecht zur Axialrichtung seiner Gefache liegenden Förderrichtung unter einer schräg ausgerichteten Bilddetektoreinrichtung hindurch gefördert wird, angeordnet sind
wobei von den Flaschen jeder Gefachzeile zu einem primären Aufnahmezeitpunkt, nämlich zum Zeitpunkt deren mittigen Erreichens einer primären Aufnahmeposition, nämlich einer vorgegebenen Förderposition, mittels der Bilddetektoreinrichtung ein gemeinsames Bild aufgenommen wird,
und wobei das aufgenommene Bild im Anschluss daran an eine Auswerteeinheit zur Identifizierung der einzelnen Flaschen weitergeleitet wird.
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Stand der Technik
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Im Leergutmanagement, insbesondere in der Getränkeindustrie, hat sich seit langem die automatisierte Flaschensortierung etabliert. Getränke werden in einer großen Vielzahl unterschiedlicher Flaschentypen angeboten. Diese fallen beim Rücklauf als Leergut sehr häufig gemischt in mobilen Flaschenspeichern, insbesondere sogenannten Getränke- oder Flaschenkästen, an. Um eine zuordnungsgemäße Reinigung und Wiederbefüllung der Flaschen zu ermöglichen, ist es erforderlich, das Leergut nach Flaschentypen zu sortieren. Ein wesentlicher Schritt dabei ist die Erkennung der einzelnen Flaschen in einem Flaschenspeicher gemäß ihrem Flaschentyp. Dies soll möglichst mit geringem Personalaufwand, d.h. vorzugsweise vollautomatisch erfolgen.
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Aus der
EP 2 671 649 A1 ist ein auf Einzelflaschenuntersuchung basierendes System bekannt. Ein mobiler Flaschenspeicher, dessen einzelne Gefache zeilenweise geordnet und wenigstens teilweise mit Flaschen besetzt sind, wird auf einem Förderer in einer Förderrichtung quer zur Zeilenausrichtung unter mehreren, versetzt zueinander angeordneten Bilddetektoren hindurchgefahren. Sobald ein Gefach senkrecht unter einem Bilddetektor positioniert ist, nimmt dieser ein Bild des Gefaches bzw. der in dem Gefach positionierten Einzelflasche auf. Dabei wird die Flasche von oben mittels einer konzentrisch ringförmigen Beleuchtungseinrichtung beleuchtet. Zur besseren Sichtbarmachung der Flaschenschultern wird das betreffende Gefach zugleich senkrecht von unten mittels einer ebenfalls konzentrisch zur Flaschenachse angeordneten, bodenseitigen Beleuchtungseinrichtung beleuchtet. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt in der Notwendigkeit einer Vielzahl von Bilddetektoren und Beleuchtungseinrichtungen, was im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten ungünstig ist. Außerdem lassen sich bei der senkrechten Bildaufnahme keine Einzelheiten der äußeren Flaschenwände, z.B. am Flaschenhals angebrachte Etiketten, erkennen und für die Flaschenidentifizierung nutzen.
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Aus der eingangs genannten, gattungsbildenden Druckschrift ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Bilddetektoreinrichtung schräg oberhalb des Förderers angeordnet ist und jeweils ein Bild einer gesamten Flaschenzeile schräg entgegen der Förderrichtung aufnimmt. Die Beleuchtung erfolgt dabei sowohl schräg als auch senkrecht von oben. In der genannten Druckschrift wird das Problem diskutiert, dass der Bildkontrast bei der Aufnahme der Flaschen einer interessierenden Gefachzeile aufgrund der Reflexionen der in Beobachtungsrichtung dahinter liegenden Flaschenzeile beeinträchtigt wird. Zur Lösung dieses Problems schlägt die genannte Druckschrift vor, vor jeder Aufnahme eine Blende hinter der interessierenden Flaschenzeile in den Flaschenspeicher einzuschieben, sodass diese Blende einen gut kontrastierenden, neutralen Hintergrund für die Aufnahme der interessierenden Flaschenzeile bildet. Ein solches System ist jedoch mechanisch äußerst aufwendig und anfällig, wenngleich der grundsätzliche Ansatz der zeilenweisen Abbildung der Flaschen als günstig angesehen wird.
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Der Begriff der Bilddetektoreinrichtung und der gemeinsamen Bildaufnahme sämtlicher Flaschen einer Gefachzeile ist in diesem Kontext weit zu verstehen. Er umfasst Ausführungsformen, bei denen ein Einzeldetektor eine gesamte Flaschenzeile aufnimmt. Er umfasst jedoch auch Ausführungsformen, bei denen die Bilddetektoreinrichtung aus mehreren Einzeldetektoren zusammengesetzt ist, wobei jeder Einzeldetektor zum Aufnahmezeitpunkt nur einen ihm zugeordneten Abschnitt einer Flaschenzeile abbildet. Die Abschnitts-Einzelbilder können für die nachfolgende Auswertung ggf. zu einem großen, die gesamte Flaschenzeile umfassenden Bild nach Art eines Panoramabildes zusammengesetzt werden.
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Aufgabenstellung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren derart weiterzubilden, dass eine Kontrastverbesserung bei der zeilenweisen Abbildung von Flaschen mit geringerem mechanischem Aufwand realisiert werden kann.
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Darlegung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Flaschen zu ihrem jeweiligen primären Aufnahmezeitpunkt mittels einer bodenseitigen Beleuchtungseinrichtung von unten beleuchtet werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, anstatt die den Bildkontrast störenden Flaschen der der interessierenden Gefachzeile benachbarten Gefachzeilen mechanisch auszublenden, die Erkennbarkeit der interessierenden Flaschen durch eine besondere Beleuchtung zu verbessern, sodass sich in einem auf die Beleuchtungssituation der interessierenden Flaschen optimierten primären Bild die interessierenden Flaschen mit sehr gutem Kontrast gegen die Flaschen der Nachbarzeilen abheben. Die erfindungsgemäße Kontrastverbesserung erfolgt ohne irgendwelche zusätzlichen beweglichen Teile, sodass sie konstruktiv und im Hinblick auf ihr Robustheit deutlich vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik ist.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Flaschen jeder Gefachzeile zu einem sekundären Aufnahmezeitpunkt, zu dem von ihnen mittels der Bilddetektoreinrichtung ein sekundäres Bild aufgenommen wird, mittels einer mündungsseitigen Beleuchtungseinrichtung von oben beleuchtet werden. Dies entspricht im Wesentlichen einer herkömmlichen Bildaufnahme, wie sie aus dem eingangs diskutierten Stand der Technik bekannt ist. Der zeitliche Abstand zwischen dem primären und dem sekundären Aufnahmezeitpunkt wird dabei vorzugsweise so klein gewählt, dass der entsprechende Förderweg der Flaschen kleiner als 10%, insbesondere kleiner als 5%, insbesondere kleiner al 1% einer Gefachbreite in Förderrichtung ist. Damit liegen die primäre und der sekundäre Aufnahmeposition quasi an derselben Stelle und das primäre und das sekundäre Bild sind quasi deckungsgleich, spiegeln aber völlig unterschiedliche Beleuchtungssituationen wieder. Eine gemeinsame Verarbeitung dieser Bilder in der Auswerteeinheit führt zu einer deutlichen Verbesserung der Identifizierungsqualität.
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Der erfindungsgemäße Ansatz hat gegenüber dem oben diskutierten Blenden-Ansatz den zusätzlichen Vorteil, dass die Erkennbarkeit der interessierenden Flaschen nicht nur gegenüber den Flaschen der in Aufnahmerichtung dahinter liegenden Gefachzeile, sondern auch gegenüber denjenigen in der davor liegenden Gefachzeile deutlich verbessert wird. Die Kontrastverbesserung entsteht zum Teil durch Reflexe im Inneren der durch ihren Flaschenboden hindurch beleuchteten Flaschen, zum Teil aber auch durch seitliche Beleuchtung des Flaschenäußeren mit Licht, welches außerhalb der Flaschen von unten in deren Gefach eingestrahlt und von den Gefachwänden auf die Flasche reflektiert wird. Diese äußere Beleuchtung mittels der bodenseitigen Beleuchtungseinrichtung macht auch äußerer Wandungsmerkmale, z.B. aufgebrachter Etiketten, erkennbar. Im Fall einer primären und zusätzlichen sekundären Bildaufnahme können solche in beiden Bildern vorhandenen Merkmale z.B. genutzt werden, um die Bilder bildverarbeitungstechnisch zur Deckung zu bringen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die bodenseitige Beleuchtungseinrichtung ein längs der Förderrichtung fächerartig geöffnetes, zum jeweiligen primären Aufnahmezeitpunkt in die Gefache der an der primären Aufnahmeposition befindlichen Gefachzeile gerichtetes und deren Breite längs der Förderrichtung nicht überragendes Beleuchtungsfeld erzeugt. Dadurch wird vermieden, dass Licht von unten in die Gefache der zum primären Aufnahmezeitpunkt nicht interessierenden Nachbarzeilen eingekoppelt wird und die dort positionierten Flaschen ähnlich beleuchtet wie die aktuell interessierenden Flaschen. Die Gefachwände werden mit anderen Worten als Blenden zur Vermeidung eines „Übersprechens“ genutzt.
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Dieser Blendeneffekt lässt sich insbesondere erzeugen, wenn der Öffnungswinkel des Beleuchtungsfeldes recht schmal gewählt wird. Bevorzugt beträgt der Öffnungswinkel des Beleuchtungsfeldes nicht mehr als 30°, insbesondere nicht mehr als 20°, besonders bevorzugt nicht mehr als 15°. Dabei ist das Beleuchtungsfeld bevorzugt symmetrisch zur Vertikalen geöffnet. Technisch lässt sich ein solches Beleuchtungsfeld durch eine parallel zur Zeilenausrichtung im Flaschenspeicher angeordnete LED-Zeile realisieren. Ein besonderer Vorteil der Realisierung als LED-Zeile liegt in deren Robustheit gegenüber Verschmutzungen, insbesondere gegenüber herabtropfender Flüssigkeit. LEDs haben typischerweise von Hause aus einen vergleichsweise schmalen Abstrahlwinkel. Dieser kann ggf. durch eine geeignete Optik an die Erfordernisse des Einzelfalls angepasst werden.
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Bei einer als besonders günstig erkannten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die bodenseitige Beleuchtungseinrichtung von der primären Aufnahmeposition zur Bilddetektoreinrichtung hin versetzt, insbesondere um weniger als einen halben Flaschendurchmesser versetzt angeordnet ist. Die interessierende Gefachzeile wird also gerade nicht zentriert von unten beleuchtet, sondern mit leichtem Versatz. Dies hat den Vorteil, dass die rückwärtige Gefachwand weniger stark bestrahlt wird als die näher zur Bilddetektoreinrichtung liegende, diese jedoch abgewandte Gefachwand. Von letzterer reflektiertes und/oder gestreutes Licht fällt auf die dem Detektor zugewandte Außenfläche der Flasche, sodass sich diese dem Detektor hell erleuchtet präsentiert. Von der der Bilddetektoreinrichtung zugewandten, rückwärtigen Gefachwand dringt hingegen nur wenig Störlicht zur Bilddetektoreinrichtung. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung liegt in der schrägen Durchstrahlung des Flaschenbodens, was die Reflexe im Flascheninneren begünstigt und insbesondere die Flaschenschultern für die Bilddetektoreinrichtung besonders gut erkennbar macht.
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Ebenso ist, wie aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, auch für die mündungsseitige Beleuchtungseinrichtung ein Versatz in Richtung auf die Bilddetektoreinrichtung vorgesehen, um eine schräge statt einer senkrechen Beleuchtung zu ermöglichen. Mit anderen Worten ist bevorzugt die mündungsseitige Beleuchtungseinrichtung von der sekundären Aufnahmeposition (die typischerweise in etwa der primären Aufnahmeposition entspricht) zur Bilddetektoreinrichtung hin versetzt. Sie ist vorzugsweise zudem außerhalb deren für die Flaschenidentifizierung relevanten Bildfeldes angeordnet. Auf diese Weise werden Gegenlichteffekte vermieden. Die der Bilddetektoreinrichtung zugewandten Bereiche der Flaschenwandung werden hingegen verstärkt beleuchtet - dies gilt allerdings sowohl für die interessierenden Flaschen als auch für die Flaschen der nicht interessierenden Nachbarzeilen.
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Günstigerweise wird wenigstens eine Beleuchtungseinrichtung, insbesondere die bodenseitige, besonders bevorzugt beide Beleuchtungseinrichtungen in einem mit der Förderbewegung synchronisierten Blitzbetrieb betrieben. Der Blitzbetrieb erlaubt die Aufnahme mehrerer Bilder mit unterschiedlichen Beleuchtungskonstellationen, insbesondere, wie oben erläutert, eines primären Bildes mit Beleuchtung von unten und eines sekundären Bildes mit Beleuchtung von oben. Die bevorzugte Belichtungs- und Beleuchtungsdauer liegt bei ca. 1 ms. Bei einer typischen Fördergeschwindigkeit von ca. 0,7 m/s und einer unmittelbaren Abfolge der primären und der sekundären Bildaufnahme bzw. Beleuchtung, liegt der räumliche Versatz der aufgenommenen Flaschenzeile bei etwa 0,7 mm und somit bei unter 1% einer üblichen Gefachbreite in Förderrichtung.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das oben beschriebene Verfahren für bestimmte Flaschenzeilen zweifach, an je einer von zwei in Förderrichtung voneinander beabstandeten primären Aufnahmepositionen und mittels zweier Bilddetektoreinrichtungen und jeweils zugeordneter Beleuchtungseinrichtungen durchgeführt wird, wobei die beiden jeweils aus einer der Bilddetektoreinrichtungen und dieser zugeordneten Beleuchtungseinrichtung(en) bestehenden Aufnahmesysteme spiegelsymmetrisch in Bezug auf eine zur Förderrichtung senkrechte Symmetrieebene aufgebaut sind. Mit anderen Worten wird an einer ersten primären Aufnahmeposition zu einem ersten primären Aufnahmezeitpunkt eine gegebene Flaschenzeile mittels eines ersten Aufnahmesystems, bestehend aus einer ersten Bilddetektoreinrichtung, einer ersten bodenseitigen Beleuchtungseinrichtung und ggf. einer ersten mündungsseitigen Beleuchtungseinrichtung, entgegen der Förderrichtung aufgenommen und an einer zweiten primären Aufnahmeposition zu einem zweiten primären Aufnahmezeitpunkt ein weiteres primäres Bild derselben Flaschenzeile mittels eines zweiten Aufnahmesystems, bestehend aus einer zweiten Bilddetektoreinrichtung, einer zweiten bodenseitigen Beleuchtungseinrichtung und ggf. einer zweiten mündungsseitigen Beleuchtungseinrichtung, in Förderrichtung aufgenommen. Dies erlaubt eine quasi allseitige Inspektion jeder Flasche, wodurch die Zuverlässigkeit der Flaschenerkennung gesteigert wird. Im Fall, dass auch sekundäre Bilder aufgenommen und zur Flaschenidentifikation mit den primären Bildern verrechnet werden, gilt diese Verdopplung der Bildaufnahme selbstverständlich analog. Diese doppelte Aufnahme kann insbesondere für die nicht randständigen Flaschenzeilen in einem Flaschenspeicher vorgesehen sein. Bei Flaschenspeichern mit Wänden, wie bei üblichen Getränkekästen, können die Wände einer beidseitigen Aufnahme der randständigen Flaschenzeilen entgegenstehen.
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Aus Gründen der räumlichen Optimierung ist dabei bevorzugt vorgesehen, dass die Sichtlinien der Bilddetektoreinrichtungen einander kreuzen. Die oben erstgenannte Bildaufnahme entgegen der Förderrichtung erfolgt somit tatsächlich auch zeitlich zuerst, während die oben zweitgenannte Aufgabe in Förderrichtung zeitlich danach erfolgt. Denkbar ist zwar auch die umgekehrte Reihenfolge bzw. Anordnung der Aufnahmesysteme; eine solche Anordnung würde jedoch deutlich mehr Raum längs der Förderrichtung benötigen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1: eine schematische Darstellung einer bevorzugten Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 zeigt in stark schematisierter Darstellung eine bevorzugte Vorrichtung 10 zur Flaschenerkennung.
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Auf einem Förderer 12, insbesondere einem Klemmförderer, der einen offenen Zugang zu den Böden der geförderten Flaschenkästen 14 erlaubt, werden Flaschenkästen 14 in einer vorgegebenen Förderrichtung 16 transportiert. Die Flaschenkästen 14 weisen Gefache 18 auf, die zeilenweise angeordnet sind, weil die einzelnen Gefachzeilen senkrecht zur Förderrichtung 16 angeordnet sind. In den Gefachen 18 sind Flaschen 20 angeordnet, die unterschiedlichen Typs sein können. Auch ist es möglich, dass einige oder alle Gefache 18 nicht mit einer Flasche 20 besetzt sind. Sowohl der Flaschentyp als auch die Entscheidung, ob in einem gegebenen Gefach 18 eine Flasche 20 angeordnet ist oder nicht, kann Gegenstand der bevorzugten Flaschenerkennung sein.
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Oberhalb des Förderers 12 sind zwei Bilddetektoreinrichtungen 22 fixiert. Diese sind bei der gezeigten Ausführungsform jeweils als ein Einzeldetektor, der eine gesamte Flaschenzeile aufzunehmen in der Lage ist, ausgebildet und sollen daher im Folgenden verkürzt als Bilddetektoren 22 angesprochen werden. Ihre strichpunktiert dargestellten Sichtlinien sind schräg auf den Förderer 12 gerichtet. Bei der gezeigten Ausführungsform kreuzen die Sichtlinien beider Bilddetektoren 20 einander. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform mit nach rechts gerichteter Förderrichtung 16 bedeutet dies, dass der linke Bilddetektor 22 schräg in Förderrichtung 16 blickt, während der rechte Bilddetektor 22 schräg entgegen der Förderrichtung blickt.
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Die exakte Ausrichtung der Bilddetektoreinrichtungen 22 ist stets ein auf die Anforderungen des Einzelfalls abgestimmter Kompromiss: Passiert ein Flaschenkasten 14 eine vorgegebene Förderposition 24, die hier als primäre Aufnahmeposition bezeichnet wird, so ist zu einem gegebenen Zeitpunkt, der hier als primärer Aufnahmezeitpunkt bezeichnet wird, eine bestimmte Gefachzeile 18 exakt, d.h. mittig an der primären Aufnahmeposition positioniert. Zu diesem primären Aufnahmezeitpunkt sollten die in der entsprechenden Gefachzeile angeordneten Flaschen 20, die in 1 schraffiert dargestellt sind, möglichst deutlich von der zugeordneten Bilddetektoreinrichtung 22 abbildbar sein. Dabei führt ein zu steiler Betrachtungswinkel zu Verlusten in der Erkennbarkeit der äußeren Flaschenwandung und eventuell darauf aufgebrachter Etiketten; ein zu flacher Betrachtungswinkel führt zu einer zu großen Verdeckung der interessierenden Flaschen 20 durch die Flaschen 20 der in Betrachtungsrichtung vorgelagerten Gefachzeile und/oder durch eine benachbarte Wandung des Flaschenkastens 14. Der Fachmann wird im Einzelfall unter Berücksichtigung der konkreten Flaschengröße und/oder der Ausgestaltung des Flaschenkastens 14 einen jeweils geeigneten Betrachtungswinkel für die Bilddetektoreinrichtungen 22 zu finden wissen.
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Die Bilddetektoren 22 nehmen in jedem Bild jeweils die Flaschen 20 einer kompletten Gefachzeile auf. Die resultierenden Bilder werden einer nicht dargestellten Auswerteeinheit zugeleitet, in welcher eine bildverarbeitungstechnische Analyse zur Identifizierung der einzelnen Flaschen 20 durchgeführt wird. Die Ergebnisse dieser Identifizierung können in nachfolgenden Schritten beispielsweise zur Durchführung einer Sortierung der Flaschen 20 in den Flaschenkästen 14 genutzt werden.
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Um aussagekräftige Bilder der Flaschen 20 erzeugen zu können, bedarf es einer Beleuchtung der Flaschen 20. Hierzu ist bei der in 1 gezeigten Vorrichtung 10 jeder primären Aufnahmeposition 24 eine bodenseitige Beleuchtungseinrichtung 28 zugeordnet. Diese stahlt Licht von unten in die an der Aufnahmeposition befindliche Gefachzeile ein. Bei der bevorzugten Ausführungsform von 1 erzeugt sie dabei ein längs der Förderrichtung 16 symmetrisch um die Vertikale geöffnetes und quer zur Förderrichtung 16 homogenes Beleuchtungsfeld mit einem schmalen Öffnungswinkel von - im gezeigten Ausführungsbeispiel - 15°. Ihr Abstand vom Boden des Flaschenkastens 14 ist dabei so bemessen, dass kein Licht direkt in die benachbarten Gefachzeilen strahlt, sondern ausschließlich in die an der primären Aufnahmeposition befindliche Gefachzeile. Dadurch erfolgt eine ausschließlich die zum primären Aufnahmezeitpunkt interessierenden Flaschen betreffende bodenseitige Beleuchtung, die diese im aufgenommenen primären Bild deutlich von den Flaschen der benachbarten Gefachzeilen abhebt, besser erkennbar und daher besser identifizierbar macht.
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Bei der Ausführungsform von 1 ist ein leichter Versatz der bodenseitigen Beleuchtungseinrichtungen 28 relativ zur primären Aufnahmeposition 24 erkennbar und zwar in Richtung auf den zugeordneten Bilddetektor 22. Hierdurch werden zwei Effekte erzielt. Zum einen fällt schräges Licht durch das Zentrum des Flaschenbodens in das Innere der Flaschen 20, sodass sich durch Brechung, Lichtleitung und innere Streuung ein „inneres Leuchten“ der Flaschen 20 ergibt. Zum anderen wird die dem Bilddetektor 22 näher liegende, von ihm abgewandte Gefachwand stärker beleuchtet als die von ihm ferner liegende, ihm zugewandte Gefachwand. Von ersterer wird daher mehr Licht auf die dem Bilddetektor 22 zugewandte Flaschenaußenseite reflektiert bzw. gestreut, sodass dieser für den Bilddetektor 22 sichtbare Flaschenbereich auch von außen beleuchtet wird, während Störlicht im Bereich der ohnehin nicht direkt sichtbaren Flaschenbereiche vermieden wird.
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Bevorzugt liegt dicht neben der primären eine in 1 nicht gesondert kenntlich gemachte sekundäre Aufnahmeposition. Dieser ist eine mündungsseitige Beleuchtungseinrichtung 26 zugeordnet. Diese befindet sich zwischen der zugeordneten sekundären Aufnahmeposition und dem zugeordneten Bilddetektor 22, wobei sie bevorzugt außerhalb dessen Bildfeldes liegt, soweit dieses für die Identifizierung der Flaschen 20 relevant ist. Ein Hineinragen der mündungsseitigen Beleuchtungseinrichtung 26 in nicht relevante Bildbereiche ist selbstverständlich unschädlich. Die mündungsseitige Beleuchtungseinrichtung 26 erzeugt bevorzugt ein parallel zur Förderrichtung aufgefächertes Beleuchtungsfeld, welches vorzugsweise quer zur Förderrichtung 16 homogen ist. Mit anderen Worten entsteht im Hals- und Mündungsbereich der an der sekundären Aufnahmeposition befindlichen Flaschen 20 eine schmale, zeilenförmige Beleuchtung.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei Aufnahmepositionen definiert, denen jeweils ein Aufnahmesystem aus Bilddetektor 22, mündungsseitiger Beleuchtungseinrichtung 26 und bodenseitiger Beleuchtungseinrichtung 28 zugeordnet ist. Auf diese Weise kann jede Gefachzeile bzw. können die in ihr angeordneten Flaschen zu unterschiedlichen Aufnahmezeitpunkten von unterschiedlichen Blickrichtungen her betrachtet und aufgenommen werden. Eine Zuordnung der unterschiedlichen Bilder einer Flaschenzeile zueinander ist aufgrund der Nachverfolgung der jeweiligen Förderposition bei der rechnergesteuerten Förderung ohne weiteres möglich. Für die Identifizierung jeder Flasche steht somit eine quasi allseitige Bildinformation zumindest für die nichtrandständigen Flaschen zur Verfügung, wobei jeder Umfangsabschnitt mit optimaler Beleuchtung dargestellt wird.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben. So ist die Erfindung selbstverständlich nicht auf Getränkeflaschen in Getränkekästen beschränkt. Andere Arten von Flaschen in anderen Arten von Flaschenspeichern können auf Basis der vorliegenden Erfindung ebenfalls in vorteilhafter Weise identifiziert werden. Der Fachmann wird verstehen, dass die erfindungsgemäße Beleuchtung von unten selbstverständlich Flaschenspeicher mit nicht lichtundurchlässigem Boden erfordert, wie dies bei üblichen Flaschenkästen durch deren weitgehend offene, die darin befindlichen Flaschen lediglich durch dünne Stege halternde Gefachböden der Fall ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Flaschenerkennungsvorrichtung
- 12
- Förderer, insb. Klemmförderer
- 14
- Flaschenspeicher, insb. Flaschenkasten
- 16
- Förderrichtung
- 18
- Gefach
- 20
- Flasche
- 22
- Bilddetektoreinrichtung, Bilddetektor
- 24
- Aufnahmeposition
- 26
- mündungsseitige Beleuchtungseinrichtung
- 28
- bodenseitige Beleuchtungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006003325 A1 [0002]
- EP 2671649 A1 [0004]