-
Die Erfindung betrifft eine zur Verwendung in einer Vorrichtung zur Betätigung einer Kupplung, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, geeignete Schiebehülse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine derartige Schiebehülse ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 026 855 A1 bekannt. In ein verschiebbares Gehäuse ist hierbei eine Gleithülse eingesetzt, welche aus Metall, beispielsweise Bronzeblech, oder aus Kunststoff, beispielsweise PTFE, bestehen kann.
-
Eine vollständige Ausrückvorrichtung für eine Kupplung eines Kraftfahrzeugs ist zum Beispiel in der
DE 11 2007 000 291 B4 beschrieben. Es handelt sich hierbei um einen Zentralausrücker, welcher im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist. In eine Schiebehülse des Zentralausrückers sind mehrere Gleitringe eingesetzt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelte, aus verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzte Schiebehülse für eine Kupplungsbetätigungsvorrichtung anzugeben, welche sich durch eine besondere Eignung für hohe Belastungen auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schiebehülse mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die für eine Kupplungsbetätigungsvorrichtung in einem Kraftfahrzeug geeignete Schiebehülse weist in an sich bekannter Grundkonzeption ein metallisches, hülsenförmiges Gehäuse auf, in welches eine Gleithülse aus Kunststoff eingesetzt ist. Erfindungsgemäß weist die Gleithülse mehrere in deren Längsrichtung ausgerichtete Befestigungsleisten auf, die unter Bildung eines in Radialrichtung der Schiebehülse wirksamen Formschlusses jeweils in eine Längsnut des metallischen Gehäuses eingreifen.
-
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine dauerhaft feste Verbindung zwischen einem Gleitelement aus Kunststoff und einem metallischen Grundkörper einer Schiebehülse einer Kupplungsbetätigungsvorrichtung beispielsweise durch eine Schraubverbindung zwischen dem Gleitelement und dem Grundkörper herstellbar ist. Zu diesem Zweck könnte an der Mantelfläche des Gleitelementes ebenso wie an einer Innenumfangsfläche des Grundkörpers ein Gewinde ausgebildet sein.
-
Gemäß der Erfindung ist eine solche Schraubverbindung nicht erforderlich. Stattdessen wird die einstückige, aus Kunststoff gefertigte Gleithülse durch die Befestigungsleisten sowie die korrespondierenden Längsnuten derart im Gehäuse gehalten, dass zum einen eine Verdrehung der Gleithülse in dem Gehäuse verhindert wird und zum anderen Temperaturänderungen nicht zur Lockerung der Gleithülse im Gehäuse führen können.
-
Die Befestigungsleisten der Gleithülse weisen beispielsweise ebenso wie die zugehörigen Längsnuten des Gehäuses eine Schwalbenschwanzform auf. Alternativ kann jede Befestigungsleiste zum Beispiel im Querschnitt einen sich über mehr als 180° erstreckenden Kreisbogen beschreiben. In jedem Fall weisen die Befestigungsleisten einen sich radial nach außen zumindest partiell aufweitenden Querschnitt auf, um den Formschluss zwischen der Gleithülse und dem Gehäuse, was Belastungen in Radialrichtung betrifft, herzustellen. Am Umfang der Gleithülse sind vorzugsweise mindestens drei und höchstens neun Befestigungsleisten gleichförmig verteilt. Entsprechendes gilt für die Längsnuten im Gehäuse.
-
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- 1 eine erste Bauform eines Gehäuses einer Schiebehülse einer Vorrichtung zur Betätigung einer Reibungskupplung,
- 2 ein Detail des Gehäuses nach 1,
- 3 und 4 das Gehäuse nach 1 in weiteren Ansichten,
- 5 und 6 eine aus dem Gehäuse nach 1 und einer Gleithülse zusammengesetzte Schiebehülse in verschiedenen Schnittdarstellungen,
- 7 bis 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Ansichten analog 1 bis 6.
-
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf beide Ausführungsbeispiele. Einander entsprechende Teile oder Konturen sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Eine Schiebehülse 1 ist zur Verwendung in einer Kupplungsausrückvorrichtung eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Hinsichtlich der prinzipiellen Funktion der Schiebehülse 1 wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen. Die Schiebehülse 1 ist zweiteilig aufgebaut, nämlich aus einem hülsenförmigen Gehäuse 2 aus Metall und einer darin eingesetzten Gleithülse 3 aus Kunststoff.
-
Das Gehäuse 2 weist einen hülsenförmigen Abschnitt 4 und einen an diesen anschließenden, radial nach außen gerichteten Flansch 5 auf. An der Mantelfläche des hülsenförmigen Abschnitts 4 sind in Längsrichtung des Gehäuses 2 und damit der gesamten Schiebehülse 1 ausgerichtete Verstärkungsrippen 6 erkennbar. An der Innenumfangsfläche des hülsenförmigen Abschnitts 4 befinden sich mehrere Längsnuten 7, welche parallel zu den Verstärkungsrippen 6 ausgerichtet sind, jedoch in den Ausführungsbeispielen nicht mit diesem fluchten, das heißt in Umfangsrichtung versetzt angeordnet sind.
-
Die Längsnuten 7 sind zur Aufnahme jeweils einer Befestigungsleiste 8, welche integraler Bestandteil der Gleithülse 3 ist, vorgesehen. Insgesamt weist die Gleithülse 3 vier gleichförmig am Umfang verteilte Befestigungsleisten 8 auf. Die Befestigungsleisten 8 sind ebenso wie die Längsnuten 7 derart geformt, dass zwischen dem Gehäuse 2 und der Gleithülse 3 wirkende Radialkräfte nicht zu einem Abheben der Gleithülse 3 von der Innenumfangsfläche des hülsenförmigen Gehäuses 2 führen können. In Umfangsabschnitten zwischen den Befestigungsleisten 8 ist durch Formschlusskonturen 9, 10, welche in den 6 und 12 erkennbar sind, eine stabile Halterung der Gleithülse 3 im Gehäuse 2 auch in axialer Richtung gegeben.
-
Im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 6 weisen die Befestigungsleisten 8 ebenso wie die Längsnuten 7 im Querschnitt eine Schwalbenschwanzform auf. Dies bedeutet, dass die in Umfangsrichtung der Schiebehülse 1 gemessene Breite einer jeden Befestigungsleiste 8 sowie einer jeden Längsnut 7 in Radialrichtung nach außen - bezogen auf die Mittelachse der Schiebehülse 1 - zunimmt.
-
Im Unterschied hierzu weisen im Ausführungsbeispiel nach den 7 bis 12 die Befestigungsleisten 8 sowie die Längsnuten 7 einen abgerundeten Querschnitt auf, wobei die Konturen der Befestigungsleisten 8 sowie der Längsnuten 7 in diesem Fall jeweils einen Kreisbogen beschreiben, welcher sich über mehr als 180° erstreckt. Auf diese Weise ist auch in diesem Fall ein in Radialrichtung wirksamer Formschluss zwischen den Befestigungsleisten 8 und den Längsnuten 7 gebildet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schiebehülse
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gleithülse
- 4
- hülsenförmiger Abschnitt
- 5
- Flansch
- 6
- Verstärkungsrippe
- 7
- Längsnut
- 8
- Befestigungsleiste
- 9
- Formschlusskontur
- 10
- Formschlusskontur
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010026855 A1 [0002]
- DE 112007000291 B4 [0003]