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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannschiene für einen Kettentrieb, insbesondere für einen Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors, mit einer Lageröffnung zur schwenkbaren Anordnung der Spannschiene in einem Kettentriebgehäuse. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Kettentrieb mit einer solchen Spannschiene.
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Spannschienen werden im Allgemeinen dort eingesetzt, wo die Antriebskette eines Kettentriebs unter einer definierten Spannung gehalten werden muss. Bevorzugtes Einsatzgebiet ist dabei die Nutzung in einem Verbrennungsmotor, insbesondere bei Steuerkettentrieben zum Antreiben einer oder mehrerer Nockenwellen mittels einer Steuerkette. Der Einsatz gerade in Verbrennungsmotoren stellt hohe Anforderungen sowohl an die Festigkeit und die Gleiteigenschaften der Spannschiene als auch hinsichtlich der zur Steuerung des Verbrennungsmotors notwendig definierten Spannung im Kettentrieb. Herkömmliche Spannschienen werden entweder vollständig aus einem geeigneten Kunststoffmaterial mit einer Gleitfläche für den Kontakt mit der Antriebskette hergestellt oder bestehen aus einem separaten Tragkörper, der mit einem Gleitbelag versehen ist, um die unterschiedlichen technischen Anforderungen an die Gleitfläche des Gleitbelagkörpers und dem Tragkörper zu berücksichtigen.
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Neben den im Stand der Technik bekannten unterschiedlichen Ausführungen von Spannschienen zur Anpassung an die unterschiedlichen technischen Anforderungen in einem Kettentrieb gibt es auch eine ganze Reihe von Konzepten die Spannschiene über deren an einem Ende der Spannschiene vorgesehenen Lageröffnung schwenkbar im Kettentrieb zu montieren. Neben der herkömmlichen Anordnung der Lageröffnung der Spannschiene auf einen am Motorblock vorgesehenen oder dort angebrachten Lagerbolzen zeigt beispielsweise die
DE 10 2004 014 486 A1 die Anordnung einer Spannschiene an einer Führungsschiene. Dazu weist die Führungsschiene einen Fortsatz mit einer Lagerstelle auf, auf dem die Spannschiene schwenkbar gelagert ist.
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Viele der im Stand der Technik bekannten Konstruktionen für Spannschienen haben sich im Einsatz gut bewährt, jedoch gibt es gerade im Bereich der Automobilindustrie durch den ständigen Innovationsdruck kontinuierliche Bestrebungen, die verwendeten Komponenten zu verbessern und an die steigenden Anforderungen moderner Verbrennungsmotoren anzupassen. Hierbei müssen neben den grundsätzlichen Anforderungen an Spannschienen ein möglichst geringer Reibungswiderstand zur Antriebskette, ein geringes Gewicht, eine stabile Konstruktion und eine kompakte Bauform, auch geeignete Lösungen für eine optimierte Anordnung der Spannschiene in modernen Verbrennungsmotoren berücksichtigt werden. Darüber hinaus handelt es sich bei Spannschienen um Massenprodukte, bei denen im Hinblick auf die hohen Stückzahlen immer eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit besteht, eingesetzte Materialien, aber auch die Konstruktion und Anordnung der Spannschiene durch kostengünstig und einfach montierbare Konzepte zu ersetzen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine innovative Spannschiene zur schwenkbaren Anordnung an einem Kettentriebgehäuse bereitzustellen, die auch in einem kompakten Verbrennungsmotor sicher positionierbar ist und eine einfache Montage der Spannschiene im Verbrennungsmotor ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Spannschiene erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine drehbar in der Lageröffnung angeordnete Lagerbuchse vorgesehen ist, wobei die Spannschiene mittels der Lagerbuchse von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch eine Außenwandung hindurch schwenkbar an der Außenwandung des Kettentriebgehäuses befestigbar ist. Bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren werden Spannschienen, insbesondere die des Steuerkettentriebs, auf der Seite der durch den Kettentrieb verbundenen Antriebs- und Abtriebseinheiten positioniert, beim Steuerkettentrieb an der dem Zylinderblock zugewandten Seite des Kettentriebgehäuses. Das Kettentriebgehäuse kann dabei direkt vom Motorblock ausgebildet sein oder vom Motorblock zusammen mit einem Gehäusedeckel ausgebildet werden. Die Innovation im Bereich moderner Verbrennungsmotoren führen durch immer kompaktere Bauweisen, aber auch durch die Veränderung von Motorkonzepten, zu immer engeren Kettenschächten und Kettentriebgehäusen, sowie zu der Notwendigkeit, im Bereich solcher Kettentriebe weitere Bauteile anzuordnen, beispielsweise die Ausgleichsmasse der Kurbelwelle. Dies reduziert auch die Möglichkeiten der schwenkbaren Anordnung der Spannschiene im Kettentriebgehäuse.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Spannschiene, bei der die Lagerbuchse von der von außen zugänglichen Seite des Kettentriebgehäuses, entsprechend der einem Zylinderblock abgewandten Seite des Kettenkastens für den Kettentrieb, durch die Außenwandung des Kettentriebgehäuses hindurch fest auf der Innenseite des Kettentriebgehäuses an dessen Außenwandung befestigt und auf dem die Lageröffnung der Spannschiene schwenkbar angeordnet ist, ermöglicht eine sichere Positionierung und einfache Montage der Spannschiene im Verbrennungsmotor. Dabei kann das der Erfindung zugrunde liegende Konzept, eine Lagerbuchse von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch eine Außenwandung hindurch an der Innenseite an der Außenwandung des Kettentriebgehäuses zu befestigen, auch für andere Komponenten des Kettentriebs, z.B. die Führungsschiene, oder für andere im Inneren des Kettenkastens zu positionierende, optional schwenkbare Bauteile verwendet werden. Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht dadurch nicht nur eine Positionierung der Ausgleichsmasse der Kurbelwelle im Kettentriebgehäuse, und entsprechend einen kompakteren Aufbau des Motorblocks, sondern insgesamt auch eine platzsparende Ausbildung des Kettentriebgehäuses sowie innovative Montagekonzepte. Die hierbei zum Einsatz kommende Spannschiene kann sowohl einteilig ausgebildet, als auch zweiteilig mit einem Tragkörper und einem Gleitbelagkörper mit Gleitfläche für den Kontakt mit der Antriebskette ausgeführt sein.
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Eine günstige Ausführungsform sieht vor, dass das Kettentriebgehäuse von einem Motorblock eines Verbrennungsmotors ausgebildet ist, wobei bevorzugt die Außenwandung des Kettentriebgehäuses eine Außenwandung des Motorblocks ist, und die Spannschiene auf der dem Zylinderblock abgewandten Innenseite des Kettentriebgehäuses und damit auf der von außen zugänglichen Seite des Motorblocks positioniert ist. Die Ausbildung des Kettentriebgehäuses durch den Motorblock eines Verbrennungsmotors erhöht nicht nur die Kompaktheit des Verbrennungsmotors, sondern reduziert auch die notwendigen Bauteile und Montageschritte. Alternativ kann zur Ausbildung des Kettentriebgehäuses auch ein Deckel vorgesehen sein, der am Motorblock befestigt ist.
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Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass die Lagerbuchse ein Innengewinde aufweist. Dadurch lässt sich die Lagerbuchse einfach von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch die Außenwandung hindurch fest an der Innenseite der Außenwandung des Kettentriebgehäuses befestigen.
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Sinnvollerweise kann der Lagerbuchse ein Sicherungselement zur axialen Positionierung der Lagerbuchse in der Lageröffnung aufweisen, bevorzugt ein Clipelement, das in einer Aufnahme in der Lageröffnung eingreift. Durch ein derartiges Sicherungselement kann neben einer Verliersicherung gegen ein Herausfallen der Lagerbuchse aus der Lageröffnung bei der Montage der Spannschiene auch das axiale Spiel der auf der Lagerbuchse gelagerten Spannschiene begrenzt werden, beispielsweise auf einen gering axialen Verschiebeweg von ±2 mm. Entsprechend lässt sich der notwendige Bauraum der Spannschiene und damit auch die Größe des Kettentriebs und des Kettentriebgehäuses auf ein geringes Maß begrenzen. Ein Clipelement, beispielsweise eine als Wulst am Außenumfang der Lagerbuchse ausgebildete Erhöhung benötigt zwar bei der Montage der Lagerbuchse in der Lageröffnung eine gewisse Kraft, um den entsprechenden Widerstand zu überwinden, jedoch ist das Clipelement im eingeclipsten Zustand im Wesentlichen kraftlos und beeinträchtigt das Schwenken der Spannschiene auf der Lagerbuchse nicht. Ein beispielsweise als Wulst ausgebildetes Clipelement bildet bei einer entsprechenden Aufnahme in einer umlaufenden Vertiefung in der Lageröffnung keinen Widerstand bei einer Schwenkbewegung der Lageröffnung bzw. der Spannschiene gegenüber der Lagerbuchse.
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Zur Ausbildung eines Axialanschlags weist die Lagerbuchse auf einer der Außenwandung abgewandten Seite einen Flansch auf, der sich radial über die Lageröffnung hinaus erstreckt. Der radial gegenüber der Lageröffnung vorstehende Flansch begrenzt entsprechend den axialen Verschiebeweg der Spannschiene auf der Lagerbuchse, aber auch die Montagerichtung der Lagerbuchse. Dabei kann der Tragkörper der Spannschiene oder die Spannschiene selbst im Bereich des Flansches ausgespart sein, insbesondere um mindestens die Dicke des Flansches, um ein Vorstehen des Flansches gegenüber der Spannschiene zu verhindern.
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Eine besondere Ausgestaltung sieht vor, dass die Lagerbuchse einen Vorsprung aufweist, der in Richtung der Außenwandung gegenüber einem Tragkörper der Spannschiene bzw. gegenüber der Spannschiene selbst vorsteht. Dies ermöglicht ein Schwenken der Spannschiene auf der Lagerbuchse ohne einen Reibkontakt zwischen der Spannschiene und der Außenwandung auf der Innenseite des Kettentriebgehäuses. Dabei kann sich in einer einfachen Ausbildung der Vorsprung direkt an der Innenwand der Außenwandung abstützen. Alternativ kann der Vorsprung in einer Aufnahme oder Bohrung in der Außenwandung angeordnet sein. Dadurch kann neben der Vermeidung des Kontakts der Spannschiene mit der Außenwandung eine bessere und sichere Positionierung der Schiene im Inneren des Kettentriebgehäuses erreicht werden.
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Für eine einfache Montage kann eine Verdrehsicherung vorgesehen sein, die insbesondere in der Aufnahme in der Außenwandung angeordnet ist. Bevorzugt ist diese Verdrehsicherung von der Außenwandung ausgebildet, um bei der Montage der Spannschiene von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch die Außenwandung hindurch die Lagerbuchse festzuhalten und letztendlich eine Fixierung der Lagerbuchse an der Außenwandung des Kettentriebgehäuses zu ermöglichen.
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Eine andere Ausführung sieht vor, dass die Verdrehsicherung als Gegenhülse ausgebildet und von außerhalb des Kettentriebgehäuses in der Aufnahme oder Bohrung in der Außenwandung anordbar ist. Eine derartige als Gegenhülse ausgebildete Verdrehsicherung vereinfacht die Form der Außenwandung des Kettentriebgehäuses und ermöglicht dadurch eine Spritzgussform ohne Hinterschneidung oder vermeidet eine nachträgliche Bearbeitung der Außenwandung des Kettentriebgehäuses. Eine solche Gegenhülse kann von der Außenseite in der entsprechenden Aufnahme angeordnet und zur Verdrehsicherung mit mehreren flachen Seiten, beispielsweise als Zweiflach, ausgebildet sein. Weiter kann die Gegenhülse mit einer entsprechenden Aussparung für eine verdrehsichere Anordnung eines Abschnitts der Lagerbuchse, beispielsweise einer vorstehenden Zunge ausgebildet sein.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass ein Befestigungsbolzen mit einem Schraubgewinde vorgesehen ist, wobei der Befestigungsbolzen von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch die Außenwandung hindurch in das Innengewinde der Lagerbuchse eingreift, um die Spannschiene mittels der Lagerbuchse schwenkbar an der Innenseite der Außenwandung des Kettentriebgehäuses zu befestigen. Der sich in das Innengewinde der Lagerbuchse einziehende Befestigungsbolzen fixiert die Lagerbuchse im Inneren des Kettentriebgehäuses an dessen Außenwandung. Diese Verbindung zwischen Lagerbuchse und Außenwandung des Kettentriebgehäuses muss im Hinblick auf die Betriebszeit des Kettentriebs, insbesondere eines Steuerkettentriebs eines Verbrennungsmotors, dauerhaft fest und stabil sein, um über die Betriebszeit entsprechende Schwingungen oder Kettenschläge im Kettentrieb auszuhalten. Dies wird über entsprechende Sicherungsmaßnahmen zwischen dem Schraubgewinde des Befestigungsbolzens und dem Innengewinde der Lagerbuchse und einem entsprechenden Drehmoment erreicht. Dies ermöglicht dann auch die einfache und kostengünstige Befestigung der Lagerbuchse mittels des Befestigungsbolzens, sowie eine sichere schwenkbare Anordnung der Spannschiene über die drehbar auf der Lagerbuchse angeordnete Lageröffnung.
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Des Weiteren kann am Befestigungsbolzen oder an der Lagerbuchse ein Dichtelement, insbesondere ein O-Ring vorgesehen sein, um eine Ölabdichtung gegenüber dem Kettentriebgehäuse zu ermöglichen. Da der Befestigungsbolzen von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch die Außenwandung hindurch die Lagerbuchse fest im Inneren des Kettentriebgehäuses fixiert, muss bei einem entsprechenden Vorliegen von Motoröl im Inneren des Kettentriebgehäuses eine geeignete, dauerhafte und kostengünstige Ölabdichtung vorgesehen sein, die in einfacher Weise über einen O-Ring realisiert werden kann. Das Dichtelement kann hierzu am Schaft oder unterhalb des Kopfes des Befestigungsbolzens, bzw. an der Lagerbuchse angeordnet werden.
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Des Weiteren bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Kettentrieb, insbesondere einen Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors, mit einem Kettentriebgehäuse, einem Antriebskettenrad und mindestens einem Abtriebskettenrad, mit einer das Antriebskettenrad und das mindestens eine Abtriebskettenrad verbindenden Antriebskette, und mit einer an der Antriebskette anliegenden Spannschiene nach einer der vorstehenden Ausführungsformen. Dabei sind das Antriebskettenrad, das mindestens eine Abtriebskettenrad, die Antriebskette und die Spannschiene innerhalb des Kettentriebgehäuses angeordnet. Erfindungsgemäß ist die Spannschiene mittels einer drehbar in der Lageröffnung der Spannschiene angeordneten Lagerbuchse von außerhalb des Kettentriebgehäuses durch eine Außenwandung des Kettentriebgehäuses hindurch schwenkbar an der Innenseite der Außenwandung des Kettentriebgehäuses befestigt. Die Lagerbuchse ist hierbei an der Innenseite des Kettentriebgehäuses drehfest an der Außenwandung fixiert und bildet einen entsprechenden Lagerzapfen für die Anordnung der Lageröffnung der Spannschiene aus. Diese Konstruktion ermöglicht, neben der einfachen Befestigung der Spannschiene eines Kettentriebs von außerhalb des Kettentriebgehäuses, auch eine gänzlich andere Montage der den Kettentrieb antreibenden und angetriebenen Komponenten sowie eine andere Nutzung des Innenraums des Kettentriebgehäuses, und des den Aggregaten zugewandten Bereichs und der Innenwandung des Kettentriebgehäuses.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Kettentriebs gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf das Kettentriebgehäuse eines Verbrennungsmotors,
- 3 eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Spannschiene aus 2 entlang der Lagerbuchse, und
- 4 eine Schnittansicht durch eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannschiene aus 2 entlang der Lagerbuchse.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines Kettentriebs 1, der hier als Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors ausgebildet ist und in einem Kettentriebgehäuse 2 angeordnet ist. Das Kettentriebgehäuse 2 wird durch den Motorblock 3 ausgebildet, wobei 1 ein Schnitt durch den Motorblock 3 zeigt, um eine schematische Ansicht auf den Kettentrieb 1 zu ermöglichen. Der Kettentrieb 1 umfasst im Wesentlichen ein Kurbelwellen-Antriebskettenrad 4, zwei oben liegende Nockenwellen-Abtriebskettenräder 5, eine um die Antriebs- und Abtriebskettenräder 4, 5 herum gelegte Antriebskette 6, eine Führungsschiene 7 zur Führung der Antriebskette 6 im Lasttrum des Kettentriebs 1 und eine schwenkbar angeordnete Spannschiene 8, die im Leertrum des Kettentriebs 1 auf die Antriebskette 6 drückt. Die Spannschiene 8 ist schwenkbar auf einer Lagerbuchse 9 gelagert und wird mittels eines seitlich des Kettentriebs 1 im Motorblock 3 eingeschraubten Kettenspanner 10 gegen die Antriebskette 6 gedrückt. Der Kettenspanner 10 ist bevorzugt als eine hydraulisch betätigte Spannvorrichtung ausgebildet, die an die Motorölhydraulik des Verbrennungsmotors angeschlossen ist und die auf die schwenkbar angeordnete Spannschiene 8 drückt, um die Antriebskette 6 des Kettentriebs 1 vorzuspannen. In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist die Spannschiene 8 zweiteilig ausgebildet und umfasst einen Gleitbelag 11 aus einem reibungsarmen Kunststoffmaterial und einem Tragkörper 12 aus einem faserverstärkten Material. Alternativ kann die Spannschiene 8 auch einteilig sein. Die Lagerbuchse 9 zur schwenkbaren Anordnung der Spannschiene 8 wird durch die Außenwandung 13 des Kettentriebgehäuses 2 hindurch von einem Befestigungsbolzen 14 fest an der Außenwandung 13 gehalten.
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Die perspektivische Draufsicht auf das Kettentriebgehäuse 2 eines Verbrennungsmotors in 2 zeigt einen Teil eines horizontalen Schnitts durch den Motorblock 3 oberhalb des Kurbelwellen-Antriebskettenrads 4. In dieser perspektivischen Draufsicht ist zwar die an der Außenwandung 13 des Kettentriebgehäuses 2 schwenkbar angeordnete Spannschiene 8 zu erkennen, jedoch sind zum besseren Verständnis weder der Kettenspanner 10, der Führungsschiene 7 noch die Antriebskette 6 dargestellt. Das Kurbelwellen-Antriebskettenrad 4 ist fest mit der Kurbelwelle 15 verbunden, auf der anschließend an das Antriebskettenrad 4 eine Ausgleichsmasse 16 angeordnet ist, an der sich versetzt zur Achse A der Kurbelwelle 15 das Pleuellager 17 des ersten Motorpleuels anschließt. Die Ausgleichsmasse dient dabei gleichzeitig als nullte Wange zum Pleuellager 17. Gerade bei innovativen und sehr kompakten Verbrennungsmotoren wird eine relativ große Ausgleichsmasse 16 an der Kurbelwelle 15 benötigt, um den erforderlichen Massenausgleich an der Kurbelwelle 15 für eine entsprechende Laufruhe des Verbrennungsmotors zu erzielen. Entsprechend ist gerade bei kompakten Verbrennungsmotoren der notwendige Durchmesser der Ausgleichsmasse 16 gegenüber dem Durchmesser des Kurbelwellen-Antriebskettenrads 4 relativ groß. Folglich reduzieren sich die Möglichkeiten die Lagerbuchse 9 der Spannschiene 8 an der zum Zylinderraum des Verbrennungsmotors orientierten Innenwandung 18 des Kettentriebgehäuses 2 sinnvoll, d.h. in der Nähe des Antriebskettenrads 4, zu befestigen.
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Wie in 3 deutlich gezeigt, kann die erfindungsgemäße Spannschiene 8 über die Lagerbuchse 9 von der Außenseite des Kettentriebgehäuses 2 durch die Außenwandung 13 hindurch an der Innenseite der Außenwandung 13 befestigt werden. Dafür erstreckt sich ein Befestigungsbolzen 14 durch die Außenwandung 13 hindurch in die mit einem Innengewinde 19 versehene Lagerbuchse 9 und zieht diese fest an die Außenwandung 13 an. Die Spannschiene 8 kann so über die drehbar an der Lagerbuchse 9 angeordnete Lageröffnung 20 geschwenkt werden, um die Antriebskette 6 des Kettentriebs 1 vorzuspannen. Zur Begrenzung der axialen Bewegungsfreiheit der Spannschiene 8 auf der Lagerbuchse 9 ist an einem der Außenwandung 13 abgewandten freien Ende der Lagerbuchse 9 ein sich radial erstreckender Flansch 21 vorgesehen, der über die Lageröffnung 20 der Spannschiene 8 ragt. Des Weiteren kann an der Lagerbuchse 9 zur axialen Positionierung der Spannschiene 8 eine umlaufende Wulst 22 vorgesehen sein, die in Form eines Clipelements in eine entsprechende Vertiefung 23 am Innenumfang der Lageröffnung 20 eingreift.
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Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spannschiene 8 für einen Einsatz in dem in 1 gezeigten Kettentrieb ist in 4 dargestellt. Auch diese Spannschiene 8 wird mittels eines Befestigungsbolzens 14 gehalten, der von außerhalb des Kettentriebgehäuses 2 durch die Außenwandung 13 hindurch die Lagerbuchse 9 drehfest im Inneren des Kettentriebgehäuses 2 an dessen Außenwandung 13 fixiert. Auch in dieser Ausführungsform weist die Lagerbuchse 9 wieder ein gegenüber der Lageröffnung 20 der Spannschiene 8 radial nach außen erstreckenden Flansch 21 sowie eine umlaufende Wulst 22 auf, die in eine entsprechende umlaufende Vertiefung 23 in der Lageröffnung 20 eingreift, um die axiale Lage der Spannschiene 8 auf der Lagerbuchse 9 zu sichern und nur einen gering axialen Verschiebeweg zu erlauben.
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Im Gegensatz zu der in 3 gezeigten Ausführungsform erstreckt sich der Vorsprung der Lagerbuchse 9 in eine entsprechende Aufnahme 24 in der Außenwandung 13. Dies ermöglicht eine bessere Positionierung der Lagerbuchse 9 an der Außenwandung 13 innerhalb des Kettentriebgehäuses 2. Um bei der Montage der Lagerbuchse 9 und der zu diesem Montagezeitpunkt bereits auf der Lagerbuchse 9 schwenkbar angeordneten Spannschiene 8, die Lagerbuchse 9 im Inneren des Kettentriebgehäuses 2 gegen ein Verdrehen oder Mitdrehen festzuhalten, um ein Einschrauben des Befestigungsbolzens 14 in das Innengewinde 19 der Lagerbuchse 9 zu ermöglichen, ist in dieser Ausführungsform von außerhalb des Kettentriebgehäuses 2 eine Gegenhülse 25 in die Außenwandung 13 eingesetzt. Diese Gegenhülse 25 weist an der Außenseite der Außenwandung 13 einen Flansch 26 auf, der sich radial über die Aufnahme 24 hinaus erstreckt und eine Abdichtung zwischen der Gegenhülse 25 und der Aufnahme 24 ermöglicht, beispielsweise mittels eines Dichtelements. Diese Gegenhülse ist als Zweiflach (nicht gezeigt) ausgebildet, sodass eine sichere drehfeste Positionierung der Gegenhülse 25 in der Aufnahme 24 möglich ist. Weiter weist die Gegenhülse 25 angrenzend an den sich mittig durch die Gegenhülse 25 erstreckenden Befestigungsbolzen 14 eine oder mehrere Aussparungen 27 auf, in die entsprechende Zungen 28 der Lagerbuchse 9 eingreifen können, um die Lagerbuchse 9 drehfest an der Gegenhülse 25 zu positionieren. Die eine oder mehreren Zungen 28 stehen stirnseitig an der in der Aufnahme 24 aufgenommenen Lagerbuchse 9 vor.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kettentrieb
- 2
- Kettentriebgehäuse
- 3
- Motorblock
- 4
- Antriebskettenrad
- 5
- Abtriebskettenrad
- 6
- Antriebskette
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Spannschiene
- 9
- Lagerbuchse
- 10
- Kettenspanner
- 11
- Gleitbelag
- 12
- Tragkörper
- 13
- Außenwandung
- 14
- Befestigungsbolzen
- 15
- Kurbelwelle
- 16
- Ausgleichsmasse
- 17
- Pleuellager
- 18
- Innenwandung
- 19
- Innengewinde
- 20
- Lageröffnung
- 21
- Flansch
- 22
- Wulst
- 23
- Vertiefung
- 24
- Aufnahme
- 25
- Gegenhülse
- 26
- Flansch
- 27
- Aussparung
- 28
- Zungen
- 29
- Vorsprung
- A
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004014486 A1 [0003]