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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter, ein Verfahren zum Steuern einer Trocknungsphase, eine Aufbereitungsvorrichtung, insbesondere Sterilisator oder Waschanlage für medizinische Güter und ein Gestell zum Anordnen in einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter.
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Während des Sterilisationprozesses in einem Dampf-Groß Sterilisator wird das Sterilisationsgut durch die Kondensation des Dampfes erheblich durchnässt. Am Ende jedes Sterilisationzykluses muss das Gut getrocknet werden.
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Container Waschanlagen sind Anlagen in denen Sterilisationscontainer und andere Güter gewaschen (desinfiziert) werden. Am Ende jedes Waschprozesses muss das Gut getrocknet werden.
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Die Trocknungsphase ist allerdings bis heute ein Prozess dessen Ergebnis nicht erfasst wird und der somit nicht ausgewertet oder geregelt werden kann. Es wird im Augenblick eine feste Zeitspane festgelegt für die Dauer der Trocknungsphase. So passiert es das Güter die leicht zu trocknen sind oder wenig Feuchte aufnehmen zu lange getrocknet werden. Schwer zu trocknende Güter können nach Zeitablauf am Ende der Trocknungsphase noch feucht sein.
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Der Erfindung stellt sich die Aufgabe ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter, ein verbessertes Verfahren zum Steuern einer Trocknungsphase, eine verbesserte Aufbereitungsvorrichtung, insbesondere Sterilisator oder Waschanlage für medizinische Güter und ein verbessertes Gestell zum Anordnen in einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter, ein Verfahren zum Steuern einer Trocknungsphase, eine Aufbereitungsvorrichtung, insbesondere Sterilisator oder Waschanlage für medizinische Güter und ein Gestell zum Anordnen in einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter mit den Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass der Trocknungsgrad von in einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter zu trocknenden Gütern während der Trocknungsphase bestimmt werden kann. Dies ermöglicht es, die Trocknungsphase zu beenden, sobald die Güter einen gewünschten Trocknungsgrad erreicht haben. Dadurch lässt sich zum einen die Dauer der Trocknungsphase kurz und zum anderen der Energieverbrauch niedrig halten. Der hier beschriebene Ansatz ermöglicht das intelligente Steuern der Trocknungsphase, beispielsweise während eines Sterilisationsprozess oder Waschprozesses. Dadurch können zwei essentielle Ressourcen geschont werden, nämlich Zeit und Energie.
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Ein Verfahren zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter umfasst die folgenden Schritte:
- Einlesen einer Mehrzahl von Gewichtswerten, wobei zumindest ein erster Gewichtswert eingelesen wird, der ein Gewicht zumindest eines Anteils der Güter zu einem ersten Zeitpunkt repräsentiert und ein zweiter Gewichtswert eingelesen wird, der ein Gewicht des zumindest einen Anteils der Güter zu einem zweiten Zeitpunkt der Trocknungsphase repräsentiert; und
- Bestimmen eines Trocknungsgrads des zumindest einen Anteils der Güter unter Verwendung des ersten Gewichtswerts und des zweiten Gewichtswerts.
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Unter einer Aufbereitungsvorrichtung kann beispielsweise ein Sterilisator oder eine Waschanlage, insbesondere auch ein Dampf-Großsterilisator, ein Kleinsterilisator, eine Desinfektionsanlage oder eine Container-Waschanlage verstanden werden. Die Güter können in einem Container angeordnet sein, der in einen Aufbereitungsraum der Aufbereitungsvorrichtung eingeführt, beispielsweise hineingerollt werden kann. Auch können Anteile der Güter auf mehrere Container verteilt sein, die von einem Gestell gehalten werden, das in den Aufbereitungsraum der Aufbereitungsvorrichtung eingeführt, beispielsweise hineingerollt werden kann. Je nach Ausführungsform kann ein Gewichtswert das Gewicht aller oder eines Anteil der sich während der Trocknungsphase in der Aufbereitungsvorrichtung befindlichen Güter repräsentieren, allgemein ausgedrückt, das Gewicht oder einen Anteil eines Gewichts einer zu trocknenden Beladungseinheit. Die Trocknungsphase kann Teil einer Behandlungsphase beispielsweise einer Sterilisationsphase oder Waschphase sein, während der die Güter durchnässt werden. Durch das Durchnässen erhöht sich das Gewicht der Güter. Während der Trocknungsphase reduziert sich das Gewicht der Güter wieder. Gemäß einer Ausführungsform repräsentiert der erste Gewichtswert das Gewicht der Güter im trockenen Zustand. In diesem Fall kann der erste Zeitpunkt beispielsweise vor oder zu Beginn der Behandlungsphase liegen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform repräsentiert der erste Gewichtswert das Gewicht der Güter nach der Durchnässung, also beispielsweise im durchnässten Zustand oder bereits teilweise oder vollkommen getrockneten Zustand. In diesem Fall kann der erste Zeitpunkt beispielsweise zu Beginn oder während der Trocknungsphase liegen. Der zweite Zeitpunkt kann zeitlich nach dem ersten Zeitpunkt liegen. Gemäß einer Ausführungsform repräsentiert der zweite Gewichtswert das Gewicht der Güter nach der Durchnässung, also beispielsweise im durchnässten Zustand oder bereits teilweise oder vollkommen getrockneten Zustand. In diesem Fall kann der erste Zeitpunkt beispielsweise während der Trocknungsphase liegen. Der Trocknungsgrad kann anzeigen, wie durchnässt bzw. wie trocken die Güter sind. Beispielsweise kann der Trocknungsgrad einen ersten Wert aufweisen, wenn die Feuchtigkeit der Güter noch zu hoch ist, um die Trocknungsphase zu beenden und einen zweiten Wert aufweisen, wenn die Feuchtigkeit der Güter niedrig genug ist, um die Trocknungsphase zu beenden. Um den Trocknungsgrad zu bestimmen können die genannten Gewichtswerte beispielsweise miteinander verglichen oder kombiniert werden. So kann der Trocknungsgrad beispielsweise unter Verwendung einer Abweichung oder einem Verhältnis zwischen den im Schritt des Bestimmens verwendeten Gewichtswerten bestimmt werden.
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Im Schritt des Einlesens kann zumindest ein weiterer Gewichtswert eingelesen werden, der das Gewicht des zumindest einen Anteils der Güter zu einem weiteren Zeitpunkt der Trocknungsphase repräsentiert. Im Schritt des Bestimmens kann ein weiterer Trocknungsgrad des zumindest einen Anteils der Güter unter Verwendung des ersten Gewichtswerts und des weiteren Gewichtswerts bestimmt werden. Eine solche Vorgehensweise ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn der erste Gewichtswert das Gewicht der Güter im trockenen Zustand anzeigt. Wenn der erste und der weitere Gewichtswert zumindest annähernd übereinstimmen kann dies ein Anzeichen für bereits ausreichend getrocknete Güter sein.
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Zusätzlich oder alternativ kann der weitere Trocknungsgrad unter Verwendung des zweiten Gewichtswerts und des weiteren Gewichtswerts bestimmt werden. Dies bietet sich beispielsweise an, um einen Fortschritt der Trocknung innerhalb der zwischen dem zweiten und dem weiteren Zeitpunkt liegenden Zeitspanne zu erkennen. Wenn der zweite und der weitere Gewichtswert zumindest annähernd übereinstimmen kann dies ein Anzeichen für bereits ausreichend getrocknete Güter sein.
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Im Schritt des Einlesens können mehrere weitere Gewichtswerte eingelesen werden, die das Gewicht des zumindest einen Anteils der Güter zu mehreren weiteren Zeitpunkten der Trocknungsphase repräsentieren. Entsprechend können im Schritt des Bestimmens mehrere weitere Trocknungsgrade des zumindest einen Anteils der Güter unter Verwendung des ersten Gewichtswerts und der weiteren Gewichtswerte bestimmt werden.
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Beispielsweise kann der Trocknungsgrad dann auf einen Wert gesetzt wird, der einen trockenen Zustand des zumindest einen Anteils der Güter repräsentiert, wenn der erste Gewichtswert größer oder gleich dem anderen im Schritt des Bestimmens zum Bestimmen des Trocknungsgrads verwendeten Gewichtswert, beispielsweise dem zeitlich zuletzt eingelesenen Gewichtswert, ist.
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Zusätzlich oder alternativ können im Schritt des Bestimmens mehrere weitere Trocknungsgrade des zumindest einen Anteils der Güter unter Verwendung von jeweils zwei zu aufeinanderfolgenden weiteren Zeitpunkten eingelesenen weiteren Gewichtswerten bestimmt werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Trocknungsphase.
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Beispielsweise kann der Trocknungsgrad dann auf einen Wert gesetzt wird, der einen trockenen Zustand des zumindest einen Anteils der Güter repräsentiert, wenn eine Abweichung zwischen den im Schritt des Bestimmens verwendeten zwei Gewichtswerten, beispielsweise den beiden zeitlich zuletzt eingelesenen Gewichtswerten, einen Schwellenwert unterschreitet.
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Im Schritt des Einlesens können die Mehrzahl von Gewichtswerten über eine Schnittstelle zu zumindest einer Erfassungseinrichtung eingelesen werden, die ausgebildet ist, um ein Gewicht eines in der Aufbereitungsvorrichtung angeordneten oder anordenbaren Containers zur Aufnahme des zumindest einen Anteils der Güter zu erfassen. Eine solche Erfassungseinrichtung kann zumindest eine Messzelle umfassen, die geeignet ist, um das entsprechende Gewicht während der Behandlung des Containers und damit der Güter zu erfassen.
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Beispielsweise können die Mehrzahl von Gewichtswerte über eine Schnittstelle zu zumindest einer an einem Boden der Aufbereitungsvorrichtung angeordneten Erfassungseinrichtung eingelesen werden. Auf diese Weise kann das Gewicht eines Containers mit einer oder einer geringen Anzahl von Messzellen erfasst werden.
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Wenn sich die Güter in Containern befindet, die von Trägern eines Gestells gehalten werden, das samt der Container in die Aufbereitungsvorrichtung eingeführt werden kann, so können die Mehrzahl von Gewichtswerte zusätzlich oder alternativ über eine Schnittstelle zu zumindest einer an einem Träger angeordneten Erfassungseinrichtung eingelesen werden. Sind mehrere der Träger mit entsprechenden Erfassungseinrichtungen ausgestattet, so kann der Trocknungsprozess für einzelne Container überwacht werden.
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Der beschriebene Ansatz kann vorteilhaft zum Steuern einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter eingesetzt werden. Ein entsprechendes Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Durchführen der Schritte des genannten Verfahrens zur Trocknungsüberwachung; und
- Beenden der Trocknungsphase, wenn der Trocknungsgrad auf einen Wert gesetzt ist, der einen trockenen Zustand des zumindest einen Anteils der Güter repräsentiert.
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Dabei kann die Trocknungsphase je nach Ausführungsform des Verfahrens zur Trocknungsüberwachung vor, während oder nach Beginn des Verfahrens zur Trocknungsüberwachung begonnen werden. Vorteilhafterweise kann eine Zeitdauer der Trocknungsphase auf diese Weise variabel gehalten werden.
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Der beschriebene Ansatz eignet sich zur Anwendung im Zusammenhang mit einer Aufbereitungsvorrichtung, insbesondere einem Sterilisator oder einer Waschanlage für medizinische Güter, die neben einem Behandlungsraum zum Aufnehmen zumindest eines medizinischen Guts ferner zumindest eine Erfassungseinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, um ein Gewicht des medizinischen Guts zu erfassen, wenn das medizinische Guts von dem Behandlungsraum aufgenommen ist, und einen das Gewicht repräsentierenden Gewichtswert bereitzustellen.
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Der beschriebene Ansatz eignet sich zur Anwendung im Zusammenhang mit einem Gestell zum Anordnen in einer Aufbereitungsvorrichtung für medizinische Güter, wobei das Gestell mehrere Träger zur Aufnahme mehrerer Container für die Güter umfasst, wobei an zumindest einem der Träger eine Erfassungseinrichtung angeordnet ist, die ausgebildet ist, um ein Gewicht eines von dem Träger getragenen Containers zu erfassen und einen das Gewicht repräsentierenden Gewichtswert für ein Verfahren bereitzustellen.
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Auch wenn der beschriebene Ansatz anhand von medizinischen Güter beschrieben ist, so kann der hier beschriebene Ansatz entsprechend im Zusammenhang mit anderen Gütern eingesetzt werden, die beispielsweise zu sterilisieren sind, und kann insbesondere in einem gewerblichen oder professionellen Gerät, beispielsweise einem medizinischen Gerät, wie einem Reinigungs- oder Desinfektionsgerät, einem Kleinsterilisator, einem Großraumdesinfektor oder einer Container-Waschanlage eingesetzt werden.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen. Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
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Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt, so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung mit einer Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung mit einer Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 5 eine Darstellung einer Behandlungsphase in Form eines Sterilisationszyklus gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine Gewichtskurve einer Behandlungsphase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 7 eine weitere Gewichtskurve einer Behandlungsphase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 8 ein Ablaufdiagramm eines Trocknungsprozesses für einen Sterilisator gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 9 eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung mit einer Vorrichtung zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 10 eine Gewichtskurve einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 11 eine weitere Gewichtskurve einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 12 weitere Gewichtskurven einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 13 eine Aufbereitungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 14 eine Aufbereitungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 15 ein Ablaufdiagramm eines Trocknungsprozesses für eine Waschanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 16 ein Ablaufdiagramm eines Trocknungsprozesses für eine Waschanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Bei der Aufbereitungsvorrichtung 102 handelt es sich beispielsweise um einen Sterilisator oder eine Waschanlage für medizinische Güter 104. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist einen Behandlungsraum 106 auf, in dem die Güter 104 zur Aufbereitung angeordnet sind. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist zumindest eine Erfassungseinrichtung 108 auf, die ausgebildet ist, um ein Gewicht der Güter 104 zu erfassen und in Form eines Gewichtssignals 110 über eine Schnittstelle an die Vorrichtung 100 bereitzustellen. Die Schnittstelle kann drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein. Auch wenn hier von Gütern 104, beispielsweise chirurgischen Werkzeugen, gesprochen wird, kann auch nur ein Gut, beispielsweise ein Bettgestell, in dem Behandlungsraum 106 angeordnet sein.
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Die Vorrichtung 100 weist eine Einleseeinrichtung 112 und eine Bestimmungseinrichtung 114 auf. Die Einleseeinrichtung 112 ist ausgebildet ist, um eine Mehrzahl von Gewichtswerten, die das Gewicht der Güter 104 repräsentieren, einzulesen und an die Bestimmungseinrichtung 114 weiterzuleiten. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Erfassungseinrichtung 108 ausgebildet, um das Gewicht der Güter 104 zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu erfassen und jeweils das Gewicht repräsentierende Gewichtswerte über das Gewichtssignal 110 bereitzustellen.
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Die Bestimmungseinrichtung 114 ist ausgebildet, um einen Trocknungsgrad 116 der Güter 104 unter Verwendung zumindest zweier das Gewicht der Güter 104 zu unterschiedlichen Zeitpunkten repräsentierender Gewichtswerte zu bestimmen und beispielsweise in Form eines elektrischen Signals bereitzustellen, beispielsweise an eine Anzeigeeinrichtung 118 zum Anzeigen des Trocknungsgrads 116 und/oder an eine Steuereinrichtung 120 zum Steuern einer Trocknungsphase der Aufbereitungsvorrichtung 102.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Einleseeinrichtung 112 ausgebildet, um einen ersten Gewichtswert einzulesen, der das Gewicht der Güter 104 zu einem ersten Zeitpunkt repräsentiert, zu dem die Güter 104 trocken sind. Dies kann beispielsweise zu einem Beginn einer Behandlung der Güter 104 in der Aufbereitungsvorrichtung 102 der Fall sein. Nach dem ersten Zeitpunkt werden die Güter 104 beispielsweise aufgrund eines Sterilisationsvorgangs oder eines Waschvorgangs befeuchtet, sodass dass sich das Gewicht der Güter 104 erhöht. Während einer Trocknungsphase werden die Güter 104 in der Aufbereitungsvorrichtung 102 wieder getrocknet. Dabei reduziert sich das Gewicht der Güter 104 wieder. Um festzustellen, dass sich das Gewicht der Güter 104 in der Trocknungsphase so weit reduziert hat, dass die Güter 104 als trocken bezeichnet werden können, ist die Einleseeinrichtung 112 ausgebildet, um zumindest einen zweiten Gewichtswert einzulesen, der das Gewicht der Güter 104 zu einem zweiten Zeitpunkt repräsentiert, der in der Trocknungsphase liegt.
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Die Bestimmungseinrichtung 114 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um dem Trocknungsgrad 116 einen Wert zuzuweisen, der anzeigt, dass die Güter 104 noch nicht ausreichend getrocknet sind, wenn der zweite Gewichtswert größer als ein von dem ersten Gewichtswert abhängiger Schwellenwert ist. Entsprechend ist die Bestimmungseinrichtung 114 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um dem Trocknungsgrad 116 einen Wert zuzuweisen, der anzeigt, dass die Güter 104 ausreichend getrocknet sind, wenn der zweite Gewichtswert kleiner als ein von dem ersten Gewichtswert abhängiger Schwellenwert ist. Um die Trocknungsphase kontinuierlich zu überwachen, ist die Einleseeinrichtung 112 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, kontinuierlich weitere Gewichtswerte einzulesen. Die Bestimmungseinrichtung 114 ist entsprechend ausgebildet, um fortlaufend einen aktuellen Trocknungsgrad 116 unter Verwendung des ersten Gewichtswerts und des aktuell eingelesenen weiteren Gewichtswert zu bestimmen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Einleseeinrichtung 112 ausgebildet, um einen ersten Gewichtswert einzulesen, der das Gewicht der Güter 104 zu einem ersten Zeitpunkt während der Trocknungsphase repräsentiert und einen zweiten Gewichtswert einzulesen, der das Gewicht der Güter 104 zu einem nach dem ersten Zeitpunkt liegenden zweiten Zeitpunkt während der Trocknungsphase repräsentiert. Die Bestimmungseinrichtung 114 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um dem Trocknungsgrad 116 einen Wert zuzuweisen, der anzeigt, dass die Güter 104 noch nicht ausreichend getrocknet sind, wenn eine Abweichung zwischen dem ersten und dem zweiten Gewichtswert betragsmäßig größer als ein Schwellenwert ist. Entsprechend ist die Bestimmungseinrichtung 114 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um dem Trocknungsgrad 116 einen Wert zuzuweisen, der anzeigt, dass die Güter 104 ausreichend getrocknet sind, wenn eine Abweichung zwischen dem ersten und dem zweiten Gewichtswert betragsmäßig kleiner als ein von dem ersten Gewichtswert abhängiger Schwellenwert ist. Um die Trocknungsphase kontinuierlich zu überwachen, ist die Einleseeinrichtung 112 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, kontinuierlich weitere Gewichtswerte einzulesen und die Bestimmungseinrichtung 114 ist ausgebildet, um fortlaufend einen aktuellen Trocknungsgrad 116 unter Verwendung der beiden zuletzt eingelesenen Gewichtswerte zu bestimmen.
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Die beiden Ausführungsbeispiele zur Bestimmung des Trocknungsgrads 116 können miteinander kombiniert werden.
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Die Steuereinrichtung 120 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um einen Verlauf der Trocknungsphase unter Verwendung des von der Bestimmungseinrichtung 114 bestimmten Trocknungsgrad 116 zu steuern. Beispielsweise ist die Steuereinrichtung 120 ausgebildet, um ein Steuersignal 122 bereitzustellen, durch das die Trocknungsphase fortgesetzt wird, wenn der Trocknungsgrad 116 anzeigt, das die Güter 104 noch nicht ausreichend getrocknet sind. Entsprechend ist die Steuereinrichtung 120 beispielsweise ausgebildet, um ein Endesignal 124 bereitzustellen, durch das die Trocknungsphase beendet wird, wenn der Trocknungsgrad 116 anzeigt, das die Güter 104 ausreichend getrocknet sind.
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Die Einrichtungen 112, 116, 118, 120 können Teil der Aufbereitungsvorrichtung 102 sein oder zumindest teilweise separat zu der Aufbereitungsvorrichtung 102 angeordnet sein.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Trocknungsüberwachung einer Trocknungsphase einer Aufbereitungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann das Verfahren unter Verwendung der anhand von 1 beschriebenen Vorrichtung umgesetzt werden.
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In einem Schritt 201 des Einlesens wird ein erster Gewichtswert eingelesen, der ein Gewicht der in der Aufbereitungsvorrichtung behandelten oder zu behandelnden Güter zu einem ersten Zeitpunkt repräsentiert. In einem weiteren Schritt 203 des Einlesens wird ein zweiter Gewichtswert eingelesen, der ein Gewicht der Güter zu einem zweiten Zeitpunkt repräsentiert. In einem Schritt 205 wird der Trocknungsgrad der Güter unter Verwendung des ersten Gewichtswerts und des zweiten Gewichtswerts bestimmt. Optional wird in zumindest einem weiteren Schritt 207 des Einlesens wird ein weiterer Gewichtswert eingelesen, der ein Gewicht der Güter zu einem weiteren Zeitpunkt repräsentiert. In diesem Fall kann beispielsweise für jeden neu eingelesenen Gewichtswert der Schritt 205 wiederholt ausgeführt werden, um einen aktualisierten Trocknungsgrad der Güter zu bestimmen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der im Schritt 205 bestimmte Trocknungsgrad optional in einem Schritt 209 zum Steuern der Trocknungsphase eingesetzt. Beispielsweise wird im Schritt 209 ein Beendigungssignal zum Beendigen der Trocknungsphase bereitgestellt, wenn der Trocknungsgrad anzeigt, dass die Güter ausreichend getrocknet sind.
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3 zeigt eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung 102 mit einer Vorrichtung 100 zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von 1 beschriebenen Systems handeln. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein Sterilisator in Form eines Dampf-Groß-Sterilisators ausgeführt. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwei Erfassungseinrichtungen 108, 308 auf, die ausgebildet sind, um das Gewicht der in dem Behandlungsraum 106 angeordneten Güter 104 zu erfassen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist ein Gestell 310 vorgesehen das eine Mehrzahl von Trägern zum Tragen einer Mehrzahl von Containern 312 aufweist. Beispielhaft ist einer der Container 312 mit einem Bezugszeichen versehen. In zumindest einem der Container 312 sind Güter 104, hier beispielhaft Sterilisationsgut, angeordnet.
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Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 sind in einem Boden der Aufbereitungsvorrichtung 102 angeordnet und sind ausgebildet, um das Gesamtgewicht des Gestells 310 samt Containern 312 mit den Gütern 104 zu erfassen und an die Vorrichtung 100 zu übermitteln. Dazu ist beispielhaft jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 signalübertragungsfähig mit der Vorrichtung 100 gekoppelt. Beispielhaft ist jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 als eine Wägezelle, auch Wägemodul genannt, ausgeführt. Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 bilden ein Wiegesystem mit dem die gesamte Beladung der Aufbereitungsvorrichtung 102 erfasst werden kann. Die Vorrichtung 100 wird auch als Auswerteeinheit bezeichnet und ist ausgebildet, um unter Verwendung des von den Erfassungseinrichtungen 108, 308 erfassten Gewichts einen Trocknungsgrad der Güter 104 zu bestimmen. Der bestimmte Trocknungsgrad wird gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Steuern der Trocknungsphase zum Trocknen der Güter 104 eingesetzt. Dazu ist die Vorrichtung 100 beispielsweise signalübertragungsfähig mit der Aufbereitungsvorrichtung 102, beispielsweise mit einer Steuereinheit oder einer Heizeinheit der Aufbereitungsvorrichtung 102 gekoppelt.
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4 zeigt eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung mit einer Vorrichtung 100 zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von 1 beschriebenen Systems handeln. Das System entspricht dem anhand von 3 beschriebenen System, mit dem Unterschied, dass die Erfassungseinrichtungen 108, 308 nicht im Boden sondern am Gestell 310 angeordnet sind.
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Die Aufbereitungsvorrichtung 102 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein Sterilisator in Form eines Dampf-Groß-Sterilisators ausgeführt. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von Erfassungseinrichtungen 108, 308, hier beispielsweise pro Container 312 eine Erfassungseinrichtungen 108, 308 auf. In 4 sind sechs Container 312 und sechs zugeordnete Erfassungseinrichtungen 108, 308 gezeigt, von denen nur zwei mit Bezugszeichen versehen sind. Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 sind an Trägern des Gestells 310 angeordnet. Jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 ist ausgebildet, um das Gewicht des der jeweiligen Erfassungseinrichtung 108, 308 zugeordneten Containers 312 und somit das Gewicht der in dem jeweiligen Container 312 angeordneten Güter 104 zu erfassen.
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Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 sind ausgebildet, um das der einzelnen Container 312 mit den Gütern 104 zu erfassen und an die Vorrichtung 100 zu übermitteln. Dazu ist beispielhaft jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 signalübertragungsfähig mit der Vorrichtung 100 gekoppelt. Beispielhaft ist jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 als eine Wägezelle, auch Wägemodul genannt, ausgeführt. Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 bilden ein Wiegesystem für die einzelnen Container 312. Die Vorrichtung 100 wird auch als Auswerteeinheit bezeichnet und ist ausgebildet, um unter Verwendung des von den Erfassungseinrichtungen 108, 308 erfassten Gewichts einen Trocknungsgrad der Güter 104 zu bestimmen. Der bestimmte Trocknungsgrad wird gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Steuern der Trocknungsphase zum Trocknen der Güter 104 eingesetzt. Dazu ist die Vorrichtung 100 beispielsweise signalübertragungsfähig mit der Aufbereitungsvorrichtung 102, beispielsweise mit einer Steuereinheit oder einer Heizeinheit der Aufbereitungsvorrichtung 102 gekoppelt.
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Die in den 3 und 4 gezeigte Vorrichtung 100 kann zusammen mit den Erfassungseinrichtungen 108, 308 auch als ein System für Monitoring und Steuerung der Trocknung von Sterilisationsgütern 104 in der Aufbereitungsvorrichtung 102, beispielsweise in Form eines Dampf-Groß Sterilisator (DGS), bezeichnet werden.
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5 zeigt eine Darstellung einer Behandlungsphase in Form eines Sterilisationszyklus gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein 134°C Universal Sterilisationsprogram handeln. Auf der Abszisse ist die Zeit in Minuten und auf der Ordinate der Druck in kpa aufgetragen.
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Eine Druckkennlinie 500 ist in unterschiedlichen Phasen 501, 502, 503, 504, 505, 506, 507, hier eine Startphase 501, eine Dampfphase 502, eine Fraktionenphase 503, eine Sterilisierenphase 504, eine Trocknenphase 505, eine Belüftenphase 506 und eine Endephase 507 kennzeichnen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel zielt der hier beschriebenen Ansatz darauf ab, die Trocknungszeit in der Trocknenphase 505 zu beeinflussen.
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Ein maximal erreichter Druck wird in der Sterilisierenphase 504 zwischen einem maximalen Druckwert 510 und einem minimalen Druckwert 311 gehalten.
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6 zeigt eine Gewichtskurve 600 einer Behandlungsphase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Auf der Abszisse ist die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Masse der zu behandelnden Güter, hier des Sterilisationsgut in kg aufgetragen. Die Gewichtskurve 600 zeigt die erwartete Kondensat bezogene Gewichtsänderung des Sterilisationsguts und die vereinfachte Trocknungssteuerung. Zu einem ersten Zeitpunkt 601 wird ein erster Gewichtswert erfasst, der das Gewicht des Sterilisationsguts gemäß einem Ausführungsbeispiel zu Beginn der Behandlung zeigt, zu der das Sterilisationsgut noch trocken ist. Durch das Kondensat steigt das Gewicht des Sterilisationsguts anschließend an. Während der Trocknenphase reduziert sich das Gewicht wieder, bis es auf den ursprünglichen Gewichtswert abfällt. Wird zu einem weiteren Zeitpunkt 602 ein weiterer Gewichtswert erfasst, der dem zum ersten Zeitpunkt 601 erfassten Gewichtswert entspricht, so ist dies gemäß einem Ausführungsbeispiel ein Signal um die Trocknung abzubrechen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden die die Gewichtskurve 600 bildenden Gewichtswerte fortlaufend erfasst.
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Die Gewichtskurve 600 oder ein oder mehrere Abschnitt der Gewichtskurve 600 können als Referenzkurve gespeichert werden, und beispielsweise wie nachfolgend an 7 gezeigt, verwendet werden, um Festzustellen, ob aktuell erfasste Gewichtswerte eine Abweichung zu Gewichtswerten der Referenzkurve aufweisen, die auf eine fehlerhafte Beladung hinweisen könnten.
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Durch den hier beschriebenen Ansatz ist es nicht mehr erforderlich, dass die Trocknungsphase eine festgelegte Dauer aufweist, die für die jeweiligen Programme bei jedem Sterilisationzyklus gleich ist.
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Da die Dauer und Effektivität der Trocknung nun überprüft und gesteuert werden kann, kann vermieden werden, dass unnötig Ressourcen verschwendet werden, und der Anwender dennoch sicher ein trockenes Sterilgut erreicht.
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Der Trocknungsgrad des Sterilisationsguts wird während der Trocknungsphase gemäß einem Ausführungsbeispiel kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Wenn der gewünschte Trocknungsgrad erreicht ist, wird die Trocknung abgebrochen und der Sterilisationsprozess beendet.
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Da im Sterilisator bekannte Klimabedingungen vorliegen kann das System den Trocknungsgrad des Sterilisationsguts über das Gewicht ermitteln. Vereinfacht gesagt erhöht noch vorhandene Feuchtigkeit das Gewicht der Beladung.
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Am Anfang jedes Sterilisationprozesses wird das Sterilisationsgut im trockenen Zustand gewogen, hier zum ersten Zeitpunkt
601. Durch das Kondensat, das während der Sterilisation anfällt, wird das Gewicht des Sterilisationsguts erhöht (Delta1). In der Trocknungsphase wird das Kondensat abgeführt und das Gewicht verringert sich. Sobald das Gewicht den Anfangswert erreicht hat, hier zum weiteren Zeitpunkt
602, heißt das, dass sich keine zusätzliche Masse durch Feuchtigkeit am Sterilisationsgut befindet und das Sterilisationsgut trocken ist. Die Trocknung kann dann beendet werden. In dieser Form wird ein Schwellwert ausgewertet.
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Eine weitere Möglichkeit ist, mathematisch das Differential der Gewichtsänderung über die Zeit auszuwerten und wenn dieses hinreichend klein ist, den Prozess abzubrechen, da eine „Nachverdampfung“ möglich ist.
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Das System besteht gemäß einem Ausführungsbeispiel aus folgenden Hauptteilen, nämlich zumindest einer Erfassungseinrichtung, beispielsweise Wägezellen oder Wägemodule, und einer Auswerteinheit. Das System ist gemäß einem Ausführungsbeispiel so konzipiert, dass es die gesamte Beladung des Sterilisators gewogen wird, wie es beispielsweise in 3 gezeigt ist, oder einzelne Sterilisationscontainer, wie es beispielsweise in 4 gezeigt ist. Das Wiegen jedes einzelnen Containers ergibt ein genaueres Bild des Trocknungsverlaufes.
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In einer Ausgestaltung wird den einzelnen Sterilgutcontainern oder -behälter eine Gewichtsänderungvorgabe zugeteilt, die z.B. aus der bekannten Beladung resultiert. Wird im Sterilisationsprozess die Vorgabe der Gewichtszunahme, beispielsweise durch Kondensation am zu sterilisierenden Gut nicht erreicht, liegt ggf. eine Falschbeladung des Sterilisator vor und der Anwender kann durch eine Hinweismeldung auf diesen Zustand aufmerksam gemacht werden. Gleiches gilt für Überschreitung des Wertes. Auch hier kann das Differential der Gewichtsänderung herangezogen werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird aus einem Vergleich der Gewichtszunahme mit einer Vorgabe für die Gewichtszunahme ein Hinweis auf die Dampfqualität gewonnen, da beispielsweise bei Nassdampf (also mitgerissenen Wassertropfen) der Kondensatanfall und somit die Gewichtszunahme deutlich höher ist als bei Sattdampf. Hierbei erfolgt die Auswertung gemäß einem Ausführungsbeispiel dynamisch und bei bestimmten Zeitpunkten, da das über die Kondensation gebildete Fluid gegebenenfalls abtropft, wodurch sich eine Reduzierung ergibt. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Gewichtskurve verwendet, um Auswirkungen zu ermitteln, die sich aus überhitztem Dampf ergeben.
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Die Trocknung des Sterilisationsguts wird überwacht und kann geregelt werden. Der wesentliche Vorteil liegt beim Betreiber (Kunde) des Dampf-Groß Sterilisators, da durch eine kontrollierte Trocknung Zeit und Energie gespart werden kann. Es werden fehlerhafte Trocknungen, beispielsweise aufgrund einer zu kurzen Trocknungsphase aufgrund der das Sterilgut noch nass ist, bei schwer zu trocknenden Gütern vermieden. Damit braucht der Betreiber diese Chargen nicht zu verwerfen.
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Bei Auswertung der Dampfqualität über die Gewichtsänderungsgradienten erfolgt gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Überwachung der Dampfversorgung und der Betreiber bekommt einen Hinweis über Fehlfunktionen.
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7 zeigt eine weitere Gewichtskurve 700 einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Auf der Abszisse ist entsprechend zu 6 die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Masse der zu behandelnden Güter, hier des Sterilisationsgut in kg aufgetragen. Neben der weiteren Gewichtskurve 700 ist auch die anhand von 6 beschriebene Gewichtskurve 600 aufgetragen.
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In 7 zeigt das erwarte Verhalten der Gewichtskurve bei fehlerhafter Beladung dargestellt, wobei zum einen die Gewichtskurve 600 bei richtiger Beladung und zum anderen die weitere Gewichtskurve 700 bei fehlerhafter Beladung dargestellt ist. Gewichtswerte der weiteren Gewichtskurve 700 sind nach dem Start der Behandlung zu vergleichbaren Zeitpunkten durchgängig größer als Gewichtswerte der Gewichtskurve 600.
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8 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Behandlungsphase für einen Sterilisator gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei ist ein Flussdiagramm der Trocknungssteuerung beim Dampf-Großsterilisator und konkret des Trocknungsprozesses des Dampf-Großsterilisators gezeigt.
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In einem Schritt 801 erfolgt eine Beladung des Dampf-Großsterilisators. In einem Schritt 803 erfolgt eine Aufnahme eines ersten Wertes, beispielsweise des in 6 zum ersten Zeitpunkt aufgenommenen Gewichtswertes. In einem Schritt 805 folgt der Sterilisationsprozess und schließlich der Start der Trocknung. In einem Schritt 807 erfolgt eine periodische Messung eines weiteren Werts, wobei beispielsweise die, die in 6 dargestellte Gewichtskurve bildenden, weiteren Gewichtswerte und insbesondere der zum weiteren Zeitpunkt aufgenommene weitere Gewichtswert aufgenommen werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel erfolgt im Schritt 807 jeweils auch ein Abgleich eines weiteren aufgenommenen Wertes mit dem im Schritt 803 aufgenommenen ersten Wert.
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In einem Schritt 809 wird überprüft, ob ein im Schritt 807 aufgenommener weiterer Wert gleich oder kleiner dem im Schritt 803 aufgenommenen ersten Wert ist. Wenn dies der Fall ist, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die Trocknung abgeschlossen ist. Dementsprechend wird im Schritt 811 der Trocknungsprozess beendet.
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In einem Schritt 813 wird überprüft, ob ein im Schritt 807 aufgenommener weiterer Wert nach einer festgelegten Zeit, beispielsweise einer vorbestimmten Wartezeit, immer noch größer als der im Schritt 803 aufgenommene erste Wert ist, und/oder ob eine durch die im Schritt 807 aufgenommenen weiteren Werte gebildete Gewichtskurve abweichend von einer eine „richtige Beladung“ kennzeichnenden Gewichtskurve verläuft. Beides ist ein Zeichen dafür, dass ein Beladungsfehler vorliegt. Dementsprechend wird im Schritt 815 der Trocknungsprozess beendet.
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9 zeigt eine Darstellung einer Aufbereitungsvorrichtung 102 mit einer Vorrichtung 100 zur Trocknungsüberwachung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel des anhand von 1 beschriebenen Systems handeln. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als eine Waschanlage in Form einer Container-Waschanlagen (CTWA) ausgeführt. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwei Erfassungseinrichtungen 108, 308 auf, die ausgebildet sind, um das Gewicht der in dem Behandlungsraum 106 angeordneten Beladung, hier die Güter 104 samt Container 312 zu erfassen. Alternativ kann die gesamte Beladung auch nur aus einem Gut 104, beispielsweise einem Bettgestell, bestehen. Der Container 312 kann auch als Beladungswagen bezeichnet werden.
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Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 sind in einem Boden der Aufbereitungsvorrichtung 102 angeordnet und sind ausgebildet, um das Gesamtgewicht der Beladung 312, 104 zu erfassen und an die Vorrichtung 100 zu übermitteln. Dazu ist beispielhaft jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 signalübertragungsfähig mit der Vorrichtung 100 gekoppelt. Beispielhaft ist jede der Erfassungseinrichtungen 108, 308 als eine Wägezelle, auch Wägemodul genannt, ausgeführt. Die Erfassungseinrichtungen 108, 308 bilden ein Wiegesystem mit dem die gesamte Beladung der Aufbereitungsvorrichtung 102 erfasst werden kann. Die Vorrichtung 100 wird auch als Auswerteeinheit bezeichnet und ist ausgebildet, um unter Verwendung des von den Erfassungseinrichtungen 108, 308 erfassten Gewichts einen Trocknungsgrad der 312, 104 zu bestimmen. Der bestimmte Trocknungsgrad wird gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Steuern der Trocknungsphase zum Trocknen der 312, 104 eingesetzt. Dazu ist die Vorrichtung 100 beispielsweise signalübertragungsfähig mit der Aufbereitungsvorrichtung 102, beispielsweise mit einer Steuereinheit oder einer Heizeinheit der Aufbereitungsvorrichtung 102 gekoppelt.
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Die Vorrichtung 100 kann somit für Monitoring und Steuerung der Trocknung von Beladungen in Aufbereitungsvorrichtungen 102, wie einer Container-Waschanlage, eingesetzt werden.
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10 zeigt eine Gewichtskurve 1000 einer Behandlungsphase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Auf der Abszisse ist die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Masse der zu behandelnden Beladung in kg aufgetragen. Die Gewichtskurve 1000 zeigt die erwartete Gewichtsänderung der Beladung und die vereinfachte Trocknungssteuerung bei nicht verschmutzter Beladung. Zu einem ersten Zeitpunkt 1001 wird ein erster Gewichtswert erfasst, der das Gewicht der Beladung gemäß einem Ausführungsbeispiel zu Beginn der Behandlung zeigt, zu der die Beladung noch trocken ist. Durch die Waschbehandlung steigt das Gewicht der Beladung anschließend an. Während der Trocknenphase reduziert sich das Gewicht wieder, bis es auf den ursprünglichen Gewichtswert abfällt. Wird zu einem weiteren Zeitpunkt 1002 ein weiterer Gewichtswert erfasst, der dem zum ersten Zeitpunkt 601 erfassten Gewichtswert entspricht, so ist dies gemäß einem Ausführungsbeispiel ein Signal um die Trocknung abzubrechen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden die die Gewichtskurve 1000 bildenden Gewichtswerte fortlaufend erfasst.
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Die Gewichtskurve 1000 oder ein oder mehrere Abschnitt der Gewichtskurve 1000 können als Referenzkurve gespeichert werden, und beispielsweise wie nachfolgend an 12 gezeigt, verwendet werden, um festzustellen, ob aktuell erfasste Gewichtswerte eine Abweichung zu Gewichtswerten der Referenzkurve aufweisen, die auf eine fehlerhafte Beladung hinweisen könnten.
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Durch den hier beschriebenen Ansatz ist es nicht mehr erforderlich, dass die Trocknungsphase eine festgelegte Dauer aufweist, die bei jedem Waschzyklus gleich ist. Da die Dauer und Effektivität der Trocknung überprüft und gesteuert werden kann, wird die unnötig Verwendung von Ressourcen vermieden.
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Der Trocknungsgrad der Beladung wird gemäß einem Ausführungsbeispiel während der Trocknungsphase kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Wenn der gewünschte Trocknungsgrad erreicht ist, wird die Trocknung abgebrochen.
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Das System kann den Trocknungsgrad der Beladung über das Gewicht ermitteln. Am Anfang jedes Waschprozesses wird die Beladung, beispielsweise in Form von Sterilisationsgut, im trockenen Zustand gewogen, bezogen auf
6 wird dabei zum ersten Zeitpunkt
1001 ein erster Wert eingelesen. Durch das Waschmedium wird das Gewicht der Beladung erhöht. In der Trocknungsphase wird das Waschmedium abgeführt und das Gewicht verringert sich. Sobald das Gewicht den Anfangswert erreicht hat, heißt das das sich keine zusätzliche Masse an der Beladung befindet, die Beladung als trocken ist, und die Trocknung wird abgebrochen. Dies ist gemäß dem in
6 gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall, wenn zu dem weiteren Zeitpunkt
1002, der weitere Gewichtswert eingelesen wird, der dem ersten Gewichtswert entspricht.
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Da manchmal in einer Container-Waschanlagen Güter gereinigt werden, die Fremdmaterie beinhalten, wie beispielsweise verschmutzte Schalen oder verschmutzte chirurgische Utensilien, ist dadurch deren Initialgewicht vor dem Waschprozess schon erhöht.
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In diesem Fall wird die Trocknung gemäß einem Ausführungsbeispiel so gesteuert das die Differenz zwischen zwei gewogenen Werten in der Trocknung gemessen wird. Wenn die Differenz minimal ist oder gleich null, wird die Trocknung abgebrochen.
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Des Weiteren können durch die Überwachung der Gewichtskurve Beladefehler ermittelt werden. Es kann bei jeder Beladungsart eine „Standard Gewichtskurve“ ermittelt werden. Sobald der gewogene Wert von der Standardkurve abweicht, handelt es sich um einen Beladungsfehler.
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Die zulässige Abweichung von der Standard Gewichtskurve kann über einen Koeffizienten oder einen Absolutwert definiert werden.
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Eine weitere Möglichkeit ist, das über die Gewichtsverlagerung der Beladung Fehlfunktionen und Verstopfungen der Waschdüsen identifiziert werden. Das wird gemäß einem Ausführungsbeispiel mit einer Standardbeladung, z.B. einem Container, durchgeführt, indem die Gewichtsverlagerung bei funktionierenden Düsen erfasst und abspeichert wird. Die Gewichtsverlaqerung resultiert aus der Kraft (Druck) mit der der Reinigungsstrahl auf dem Waschgut auftrifft. Dies kann getrennt je Seite des Beladungswagen erfolgen.
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Bei darauf folgenden Beladungen wird der gemessene Wert mit dem Referenzwert verglichen. Falls es Abweichungen gibt, ist es auf eine Fehlfunktion der Düsen zurückzuführen.
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Das System besteht gemäß einem Ausführungsbeispiel aus folgenden Hauptteilen, nämlich zumindest einer Erfassungseinrichtung, beispielsweise Wägezellen oder Wägemodule, und einer Auswerteinheit.
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Die Trocknung der Beladung wird überwacht und kann geregelt werden. Der wesentliche Vorteil liegt beim Betreiber (Kunde) der Container-Waschanlage, da durch eine kontrollierte Trocknung Zeit und Energie gespart werden kann. Es werden fehlerhafte Trocknungen, beispielsweise aufgrund einer zu kurzen Trocknungsphase, bei schwer zu trocknenden Gütern vermieden.
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11 zeigt eine weitere Gewichtskurve 1100 einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu der anhand von 10 gezeigten Gewichtskurve zeigt die in 11 gezeigte Gewichtskurve 1100 die erwartete Gewichtsänderung der Beladung und die vereinfachte Trocknungssteuerung bei verschmutzter Beladung.
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Da die Verschmutzung während des Waschvorgangs abgewaschen wird, weist die Beladung zum Ende der Behandlung ein geringeres Gewicht als zum Beginn der Behandlung auf.
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Zu Beginn der Behandlung wird zu einem ersten Zeitpunkt 1001 wieder ein erster Gewichtswert erfasst. Zu beispielhaften weiteren Zeitpunkten 1102, 1103 werden weitere Gewichtswerte erfasst, die bereits kleiner als der erste Gewichtswert sind.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Trocknung beendet, wenn zu weiteren Zeitpunkten 1102, 1103 weitere Gewichtswerte erfasst sind, die annähernd gleich sind. Dabei kann zwischen den weiteren Zeitpunkten 1102, 1103 eine vorgegebene Zeitdauer liegen. Wenn erreicht ist, dass eine Abweichung zwischen dem zu dem ersten weiteren Zeitpunkt 1102 erfasste Wert und dem zu dem zweiten weiteren Zeitpunkt 1103 erfassten Wert gleich Null ist, ist dies ist ein Zeichen dafür, dass die Trocknung erfolgreich beendet ist.
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12 zeigt weitere Gewichtskurven einer Trocknungshase gemäß einem Ausführungsbeispiel. Auf der Abszisse ist entsprechend zu 10 die Zeit in Sekunden und auf der Ordinate die Masse der Beladung in kg aufgetragen. Es sind zwei Gewichtskurven 1201, 1203 gezeigt. Die Gewichtskurven 1201 repräsentiert eine Gewichtskurve bei richtiger Beladung, wie sie beispielsweise anhand von 11 beschrieben ist und die Gewichtskurven 1203 repräsentiert eine Gewichtskurve bei fehlerhafter Beladung.
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Durch einen Vergleich der Gewichtskurven 1201, 1203 kann somit eine fehlerhafte Beladung erkannt werden. Die Gewichtskurven 1201 kann dazu beispielsweise vorbestimmt sein und aus einer Speichereinrichtung ausgelesen werden.
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13 zeigt eine Aufbereitungsvorrichtung 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Ausführungsbeispiel der anhand von 9 beschriebenen Aufbereitungsvorrichtung einer Waschanlage handeln. Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwei Erfassungseinrichtungen 108, 308 auf, die ausgebildet sind, um das Gewicht der in dem Behandlungsraum 106 angeordneten Beladung, hier eines Guts 104 zu erfassen.
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Die Aufbereitungsvorrichtung 102 weist zwei Wasch- und/oder Trocknungseinrichtungen 1320, 1322 auf, die an einander gegenüberliegenden Wänden des Behandlungsraums 106 angeordnet sind. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist eine erste Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1320 an der linken Wand des Behandlungsraums 106 angeordnet und erstreckt sich annähernd von einem Boden bis zu einer Decke des Behandlungsraums 106. Entlang der Länge der Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1320 sind eine Mehrzahl von Düsen angeordnet, mittels denen das zu behandelnden Gut 104 mit einem Fluid, insbesondere einem Reinigungsfluid und/oder einem Trocknungsfluid, insbesondere einem Trocknungsluftstrom, beaufschlagt wird. Eine zweite Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1322 ist an der rechten Wand des Behandlungsraums 106 angeordnet und erstreckt sich annähernd von einem Boden bis zu einer Decke des Behandlungsraums 106. Entlang der Länge der Wascheinrichtung 1322 sind eine Mehrzahl von Düsen angeordnet, mittels denen das zu behandelnden Gut 104 ebenfalls mit einem Fluid, insbesondere einem Reinigungsfluid und/oder einem Trocknungsfluid beaufschlagt wird. Zu dem in 13 dargestellten Zeitpunkt ist die zweite Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1322 außer Betrieb.
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Eine erste der Erfassungseinrichtungen 108 ist an einer der ersten Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1320 zugewandten Seite und eine zweite der Erfassungseinrichtungen 308 ist an einer der zweiten Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1322 zugewandten Seite des Bodens des Behandlungsraums 106 angeordnet. Die erste Erfassungseinrichtung 108 ist ausgebildet, um eine einem Anteil der Gewichtskraft des Guts 104 entgegengesetzte erste Gegenkraft 1324 bereitzustellen und einen der ersten Gegenkraft 1324 entsprechenden Wert als ersten Gewichtskraftanteil zu erfassen. Die zweite Erfassungseinrichtung 308 ist ausgebildet, um eine einem weiteren Anteil der Gewichtskraft des Guts 104 entgegengesetzte weitere erste Gegenkraft 1326 bereitzustellen und einen der weiteren ersten Gegenkraft 1326 entsprechenden Wert als weiteren ersten Gewichtskraftanteil zu erfassen.
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Aufgrund der einseitigen Beuafschlagung oder Besprühung des Guts 104 durch die erste Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1320 weisen die von den Erfassungseinrichtungen 108, 308 bereitgestellten Gewichtskraftanteile unterschiedliche Größen auf. Hier ist die erste Gegenkraft 1324 kleiner als die weitere erste Gegenkraft 1326. Die unterschiedlichen Größen repräsentieren somit eine Gewichtsverteilung beim einseitigen Düsenbetrieb. Wenn z.B. das Verhältnis zwischen den Gegenkräften 1324, 1326 einen festgelegten Wert überschreit, ist von einer Fehlfunktion der Düsen der Wasch- und/oder Trocknungseinrichtungen 1320, 1322 auszugehen.
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14 zeigt eine Aufbereitungsvorrichtung 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei handelt es sich um die anhand von 13 beschriebene Aufbereitungsvorrichtung, bei der zu dem in 14 gezeigten Zeitpunkt die erste Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1320 außer Betrieb und die zweite Wasch- und/oder Trocknungseinrichtung 1322 in Betrieb ist. Daher ist die erste Gegenkraft 1324 größer als die weitere erste Gegenkraft 1326.
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15 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Trocknungsprozesses für eine Waschanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei ist ein Flussdiagramm der Trocknungssteuerung bei der Container-Waschanlage bei nicht verschmutzter Beladung gezeigt.
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In einem Schritt 1501 erfolgt eine Beladung der Container-Waschanlage. In einem Schritt 1503 erfolgt eine Aufnahme eines ersten Wertes, beispielsweise des in 10 zum ersten Zeitpunkt aufgenommenen Gewichtswertes. In einem Schritt 1505 folgt der Waschprozess und schließlich der Start der Trocknung. In einem Schritt 1507 erfolgt eine periodische Messung eines weiteren Werts, wobei beispielsweise die, die in 10 dargestellte Gewichtskurve bildenden, weiteren Gewichtswerte und insbesondere der zum weiteren Zeitpunkt aufgenommene weitere Gewichtswert aufgenommen werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel erfolgt im Schritt 1507 jeweils auch ein Abgleich eines weiteren aufgenommenen Wertes mit dem im Schritt 1503 aufgenommenen ersten Wert.
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In einem Schritt 1509 wird überprüft, ob ein im Schritt 1507 aufgenommener weiterer Wert gleich oder kleiner dem im Schritt 1503 aufgenommenen ersten Wert ist. Wenn dies der Fall ist, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die Trocknung abgeschlossen ist. Dementsprechend wird im Schritt 1511 der Trocknungsprozess beendet.
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In einem Schritt 1513 wird überprüft, ob ein im Schritt 1507 aufgenommener weiterer Wert nach einer festgelegten Zeit, beispielsweise einer vorbestimmten Wartezeit, immer noch größer als der im Schritt 1503 aufgenommene erste Wert ist, und/oder ob eine durch die im Schritt 1507 aufgenommenen weiteren Werte gebildete Gewichtskurve abweichend von einer eine „richtige Beladung“ kennzeichnenden Gewichtskurve verläuft. Beides ist ein Zeichen dafür, dass ein Beladungsfehler vorliegt. Dementsprechend wird im Schritt 1515 der Trocknungsprozess beendet.
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16 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Trocknungsprozesses für eine Waschanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei ist ein Flussdiagramm der Trocknungssteuerung bei der Container-Waschanlage bei verschmutzter Beladung gezeigt.
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In einem Schritt 1501 erfolgt eine Beladung der Container-Waschanlage. In einem Schritt 1505 folgt der Waschprozess und schließlich der Start der Trocknung. In einem Schritt 1607 erfolgt eine periodische Messung eines Werts, wobei beispielsweise der in 11 zum ersten weiteren Zeitpunkt aufgenommene Gewichtswert sowie der zum zweiten weiteren Zeitpunkt aufgenommene Gewichtswert aufgenommen wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel erfolgt im Schritt 1607 jeweils auch ein Abgleich des aktuellen Wertes mit dem nächsten Wert, also beispielsweise ein Abgleich zwischen den in 11 zu den weiteren Zeitpunkten aufgenommenen Gewichtswerten.
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In einem Schritt 1609 wird überprüft, ob eine Differenz zwischen zwei im Schritt 1607 aufeinanderfolgend aufgenommenen weiteren Werten gleich Null ist. Wenn dies der Fall ist, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die Trocknung abgeschlossen ist. Dementsprechend wird im Schritt 1511 der Trocknungsprozess beendet.
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In einem Schritt 1613 wird überprüft, ob die Differenz zwischen zwei im Schritt 1607 aufeinanderfolgend aufgenommenen weiteren Werten nach einer festgelegten Zeit größer Null ist und/oder, ob eine durch die im Schritt 1607 aufgenommenen weiteren Werte gebildete Gewichtskurve abweichend von einer eine „richtige Beladung“ kennzeichnenden Gewichtskurve verläuft. Beides ist ein Zeichen dafür, dass ein Beladungsfehler vorliegt. Dementsprechend wird im Schritt 1515 der Trocknungsprozess beendet.