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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug und ein Verfahren zum Herstellen eines Flurförderzeugs, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einem Fahrzeugkörper, der einen Rahmen, eine Vorderachse und eine Lenkachse umfasst.
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Es ist ein Flurförderzeug mit einer Lenkachse bekannt. Die Lenkachse ist an eine Schweißstruktur, die als Rahmen des Flurförderzeugs oder als Teil des Rahmens des Flurförderzeugs und somit als Teil des Fahrzeugkörpers ist, oder an einem entsprechend ausgeformten Gussteil befestigt, das ebenfalls Teil des Fahrzeugkörpers ist. Das Gussteil dient gleichzeitig als Gegengewicht für einen Gegengewichtsgabelstapler. Für verschiedene Typen von Flurförderzeugen mit unterschiedlichen Nenntraglasten müssen unterschiedliche Schweißkonstruktionen und/oder Gegengewichte mit verschiedenen Achsabständen, d.h. Abständen in Fahrzeuglängsrichtung zwischen der Vorderachse und der Lenkachse konstruiert, bereitgehalten und gebaut werden.
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Sofern bei bekannten Flurförderzeugen, beispielsweise Gegengewichtsgabelstaplern, verschiedene Ausführungen mit unterschiedlichen Achsabständen, beispielsweise in Abhängigkeit von der Nenntraglast, aufgebaut werden sollen, befindet sich die Variabilität in einem hochwertigen und teuren Bauteil, nämlich dem Rahmen oder dem als Gegengewicht ausgebildeten Gussteil. Der Rahmen oder das als Gegengewicht ausgebildeten Gussteil muss daher für Flurförderzeuge mit verschiedenen Achsabständen in mehreren verschiedenen Varianten entwickelt, produziert und entsprechend der Fahrzeugproduktion vorgehalten werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug und ein Verfahren zum Herstellen desselben bereitzustellen, sodass das Flurförderzeug mit einer großen Variabilität hinsichtlich Achsabstände und/oder Nenntraglasten kostengünstig und einfach hergestellt wird.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Rahmen des Flurförderzeugs mit einem ersten Lochbild zur Befestigung einer Lenkachsaufnahme mit daran angeordneter Lenkachse ausgebildet ist und die Lenkachsaufnahme mit einem zweiten Lochbild komplementär zum ersten Lochbild ausgebildet ist, sodass beide Lochbilder in Übereinstimmung bringbar sind und mit Schraubverbindungen sicherbar sind.
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Erfindungsgemäß bildet somit die Lenkachsaufnahme ein Bauteil, welches an den Rahmen geschraubt wird und an welchem die Lenkachse befestigt ist. Erfindungsgemäß kann die Lenkachsaufnahme mittels der entsprechenden Lochbilder in mindestens zwei verschiedenen Positionen an dem Rahmen befestigt werden, so dass die Lenkachsaufnahme mittels eines entsprechenden Lochbildes je nach Bedarf in unterschiedlichen Positionen an dem Rahmen befestigt werden kann, so dass in einfacher Weise Flurförderzeuge mit unterschiedlichen Achsabständen zwischen Vorderachse und Lenkachse hergestellt werden können.
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Erfindungsgemäß werden zwei Module geschaffen, nämlich der Rahmen mit einem ersten Lochbild und die Lenkachsaufnahme, an der die Lenkachse befestigt wird, mit einem zweiten Lochbild, die jeweils für sich eine Standardkomponente bilden, aus denen unterschiedliche Flurförderzeuge mit unterschiedlichen Achsabständen hergestellt werden können. Um Flurförderzeuge, beispielsweise Gegengewichtsgabelstapler, mit verschiedenen Achsabständen aus den gleichen Standardkomponenten (Rahmen und Lenkachsaufnahme) zur Verfügung zu stellen, werden nun lediglich die Unterschiede und die Variabilität auf die Zusammenfügung der beiden Lochbilder gelegt, so dass die Lenkachsaufnahme zum Rahmen unterschiedliche Anbaupositionen und somit Versetzungen zueinander aufweist. Durch die unterschiedlichen Anbaupositionen der Lenkachsaufnahme an dem Rahmen werden somit in einfacher Weise unterschiedliche Achsabstände zwischen Vorderachse und Lenkachse in Fahrzeuglängsrichtung erzielt. Erfindungsgemäß wird somit die Variabilität weg vom hochwertigen Bauteil, nämlich Schweißkonstruktion des Rahmens und/oder Gegengewicht, gelegt und die Variabilität durch die Lochbilder zwischen Rahmen und Lenkachsaufnahme erzielt, die zumindest zwei verschiedene Anbaupositionen der Lenkachsaufnahme am Rahmen ermöglichen. Erfindungsgemäß muss somit nun nur noch eine einzige Variante des Rahmens und/oder eine einzige Variante des Gegengewichts entwickelt, produziert und entsprechend der Fahrzeugproduktion vorgehalten werden, wobei gleichzeitig eine hohe Variabilität an Achsabständen je nach Anforderungen an das Flurförderzeug realisierbar ist.
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Einen Bedarf an Flurförderzeugen mit unterschiedlichen Achsabständen, beispielsweise in Abhängigkeit von der Nenntraglast, möglichst kosteneffizient bereitzustellen, wird ein Hersteller somit gerecht. Eine höhere Anzahl von Gleichteilen und somit eine kostengünstigere Produktion von Flurförderzeugen wird somit erzielt.
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Dabei ist der Ausdruck Lochbild jeweils weit zu verstehen. Es kann ein erstes Lochbild und das komplementäre zweite Lochbild Nut-Feder-Verbindungen zur formschlüssigen Sicherung zumindest teilweise neben Schraubenverbindungen umfassen.
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Gemäß einer die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform sind das erste Lochbild und das zweite Lochbild derart ausgebildet, so dass die Lochbilder zueinander in Fahrzeuglängsrichtung zur variablen Einstellung eines Achsabstands zwischen Vorderachse und Lenkachse in mehr als einer Position versetzt zueinander sicherbar sind. Somit können unterschiedliche Achsabstände, beispielsweise in Abhängigkeit von der Nenntraglast, lediglich durch eine Änderung der Positionen der Schraubverbindung, d. h. dem relativen Abstand von Lenkachsaufnahme und Rahmen, erzielt werden. Der Rahmen des Flurförderzeugs 1 muss hierzu nicht extra anders konstruiert und gebaut sein. Ebenso kann die gleiche Lenkachsaufnahme mit identischer Lenkachse für eine Vielzahl von verschiedenen Nenntraglasten eingesetzt werden.
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Um kostengünstig mittels eines einfachen Aufbaus Flurförderzeuge mit unterschiedlichen Achsabständen ohne einer Variabilität des Rahmens zu schaffen, weist das Lochbild im Rahmen und/oder das Lochbild in der Lenkachsaufnahme mehrere Positionen zur Sicherung der Lenkachsaufnahme und damit der Sicherung des Achsabstands zwischen Vorderachse und Lenkachse auf.
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Gemäß einer die Erfindung weiterbilden Ausführungsform weist sowohl das Lochbild im Rahmen als auch das Lochbild an der Lenkachsaufnahme mehrere Positionen zur Sicherung des Achsabstands auf. Somit kann der Achsabstand in einer noch höheren Variabilität eingestellt werden, da die Positionen vom ersten Lochbild und dem zweiten Lochbild miteinander kombiniert werden können.
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Um Querkräfte zwischen der Lenkachse und dem Fahrzeugkörper leichter zu übertragen ohne die Schraubverbindungen in den beiden Lochbildern zusätzlich zu belasten, sind ein erster Abschnitt des ersten Lochbilds und ein zweiter Abschnitt des zweiten Lochbilds zueinander als Nut-Feder-Passung in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs ausgebildet. Kräfte, die in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs wirken, werden somit primär über die Nut-Feder-Passung übertragen.
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Um die Verbindung zwischen Lenkachsaufnahme und Rahmen, die mit Schraubverbindungen gesichert ist, d. h. die Schraubverbindungen bezüglich der Gewichtskraft zu entlasten und entsprechend kleiner dimensionieren zu können, sind formschlüssig in Gewichtskraftrichtung, Abschnitte der Lochbilder zueinander sich abstützend als Lager und Gegenlager ausgebildet. Die Lenkachsaufnahme ist somit im Rahmen nicht zwingend schwimmend über die Schraubverbindungen und Lochbilder gelagert, sondern aufeinander aufgesetzt und mit Schraubverbindungen und Lochbildern in Achsabstandsrichtung gesichert. Es treten somit keine Scherkräfte an den Schraubverbindungen aufgrund der Gewichtskraft des Rahmens und der Lochbilder zur Verbindung von Lenkachsaufnahme und Rahmen auf.
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Um das Flurförderzeug mit einer hohen Anzahl von Gleichteilen fertigen zu können und trotzdem abhängig vom Anforderungsprofil des Flurförderfahrzeugs die Lenkräder bezüglich deren Größe speziellen Bedürfnissen angepasst fertigen zu können, sind bevorzugt zur Erzielung einer konstanten Höhe H vom ersten Lochbild im Rahmen bis zur Fahrebene F des Flurförderzeugs die Lenkachsaufnahme mit einer variablen Höhe jeweils komplementär zum Radius R von den Lenkrädern dazu kombinierbar herstellbar. Somit können beispielsweise Lenkräder an der Lenkachse mit einem kleineren Radius mit dem gleichen Rahmen verbaut werden, wie Lenkräder mit einem deutlich größeren Radius R aufgrund eines anderen Anforderungsprofils verbaut werden. Bei den größeren Lenkrädern ist dementsprechend die Lenkachsaufnahme mit einer entsprechend niedrigeren Höhe LH zum ersten Lochbild im Rahmen ausgebildet, und entsprechend einer größeren Höhe LH umgekehrt bei kleineren Lenkrädern.
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Um für einen Gegengewichtsgabelstapler zusätzlich Gewichte aufnehmen zu können, und somit Traglasten erhöhen zu können, weist bevorzugt die Lenkachsaufnahme einen hohlraumausfüllenden Anbau auf. Somit kann auch auf diese Weise die Traglast erhöht werden.
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Damit die Schraubverbindungen über eine hohe Lebensdauer in den Lochbildern gesichert sind, sind bevorzugt die Lochbilder mit Schraubverbindungen in horizontaler Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs ausgebildet. Gegenüber Schraubverbindungen in Gewichtskraftrichtung, d. h. in vertikaler Richtung ist somit ein Lösen der Schraubverbindungen aufgrund Vibrationen deutlicher reduziert.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Herstellen des insbesondere oben beschriebenen Flurförderzeugs, insbesondere eines Gegengewichtsgabelstaplers, dadurch gelöst, dass der Rahmen mit einem ersten Lochbild zur Befestigung einer Lenkachsaufnahme mit einer daran angeordneter Lenkachse ausgebildet ist und die Lenkachsaufnahme mit einem zweiten Lochbild komplementär zum ersten Lochbild ausgebildet ist, sodass beide Lochbilder in Übereinstimmung gebracht werden und mit Schraubverbindungen gesichert werden. Somit ist eine hohe Variabilität der Achsabstände von Flurförderzeugen zur Realisierung von unterschiedlichen Nenntraglasten ohne einer Variabilität des Rahmens oder eines gegebenenfalls vorhandenen Gegengewichts möglich. Mittels des entsprechenden Lochbilds, das mindestens zwei verschiedene Positionen für den Anbau der Lenkachsaufnahme an dem Rahmen aufweist, kann die Lenkachsaufnahme je nach Bedarf somit an verschiedenen Positionen am Rahmen befestigt werden, um somit verschiedene Achsabstände zwischen der Lenkachse und der Vorderachse herzustellen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines hinteren Abschnitts des Flurförderzeugs der 1,
- 3 eine schematische Seitenansicht eines Hecks des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs mit einer Lenkachsaufnahme und
- 4 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs gemäß einer alternativen Ausführungsform zur 3.
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Die 1 zeigt ein Flurförderzeug 1 mit einem Fahrzeugkörper 2 in Form eines Gegengewichtsgabelstaplers. Der Fahrzeugkörper 2 umfasst einen Rahmen 3, eine Vorderachse 4, die von Vorderrädern 24 verdeckt ist und eine Lenkachse 5, mit der das Flurförderzeug 1 beim Fahren einen Richtungswechsel vornehmen kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Fahrzeugkörper 2 weiterhin ein Gegengewicht, das vertikal oberhalb der Lenkachse 5 angeordnet ist. Auch die Lenkachse 5 ist durch hintere Lenkräder 25 verdeckt.
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Die Lenkachse 5 wird von einer Lenkachsaufnahme 6 getragen und ist über ein erstes Lochbild 7 im Rahmen 3 und ein zweites Lochbild 8 in der Lenkachsaufnahme 6 gesichert.
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Die Lenkachsaufnahme 6 umfasst ein Lager 13. Der Rahmen 3 umfasst das korrespondierende Gegenlager 14.
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Der Achsabstand A zwischen Vorderachse 4 und Lenkachse 5 in Fahrzeuglängsrichtung ist, wie in den folgenden Figuren detaillierter beschrieben wird, variabel mittels einer formschlüssigen Verbindung zwischen Lenkachsaufnahme 6 und Rahmen 3 entsprechend dem gewünschten Anforderungsprofil bezüglich Nenntraglast des Flurförderzeugs 1 bei der Herstellung des Flurförderzeugs 1 einstellbar und sicherbar. Somit ist ein standardisierter Rahmen 3 auch bei verschiedenen Versionen und Typen des Flurförderzeugs 1 einsetzbar. Die Anzahl der Gleichteile für verschiedene Typen des Flurförderzeugs 1 ist somit erhöht.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt von dem Heck des Flurförderzeugs 1 ohne den hinteren Lenkrädern 25 im größeren Detail. Das Flurförderzeug 1 mit seinem Fahrzeugkörper 2 umfasst den Rahmen 3 und das gegebenenfalls vorhandene Gegengewicht. Dieser Rahmen 3 ist im Bereich des Hecks mit zwei vertikalen Rahmenschenkeln 31, 32 in Fahrzeuglängsrichtung ausgebildet, die als zwei aufgestellte längliche Längsplatten ausgebildet sind. Im Heck ist die Lenkachse 5 vorgesehen. Die Lenkachse 5 ist an der Lenkachsaufnahme 6 montiert. Der Rahmen 3 hat an seinen Rahmenschenkeln 31 und 32 parallel in horizontaler Richtung, also in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs 1 und somit senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung des Flurförderzeugs 1 das erste Lochbild 7 von mindestens zwei, bevorzugt vier Löchern jeweils in den Rahmenschenkel 31 und 32 ausgebildet.
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Das zweite Lochbild 8 ist komplementär zum ersten Lochbild 7 an der Lenkachsaufnahme 6 ausgebildet, sodass die Lochbilder von 7 und 8 in Übereinstimmung bringbar sind und mit Schraubverbindungen 9 sicherbar sind. Die Lenkachsaufnahme 6 ist also ein Lenkachsträger, an der die Lenkachse 5 befestigt ist und die mit den Schraubverbindungen 9 mit dem Rahmen 3 des Flurförderzeugs 1 verschraubt ist beziehungsweise im Herstellungsverfahren verschraubt wird.
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Das Lochbild 7 hat, wie in der 2 gezeigt, jeweils zwei Löcher in einer Reihe in Fahrzeugslängsrichtung pro Verschraubung 9 jeweils in den Rahmenschenkel 31 und 32 ausgebildet, und ist mit jeweils zwei Schraubverbindungen 9 pro Rahmenschenkel 31, 32 mit der Lenkachsaufnahme 6 verschraubt. Das Lochbild 8 der Lenkachsaufnahme 6 hat jeweils ein Loch pro Verschraubung 9. Somit lassen sich mit diesem Lochbild 7 am Rahmen 3 zwei verschiedene Achsabstände A, wie in der 1 eingezeichnet, zwischen Vorderachse 4 und Lenkachse 5 variabel einstellen. Die Variabilität des Achsabstands A ist wesentlich, um verschiedene Nenntraglasten des Flurförderzeugs 1 zu schaffen. Ist der Achsabstand A größer, so sind die Nenntraglasten erhöht, entsprechend umgekehrt verkleinert.
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Die 2 zeigt, dass ein erster Abschnitt 10 des ersten Lochbilds 7 vom Rahmen 3 mit den beiden Rahmenschenkel 31 und 32 und ein zweiter Abschnitt 11 des zweiten Lochbildes 8 von Lenkachsaufnahme 6 beidseitig vom zweiten Lochbild 8 zueinander jeweils eine Nut-Feder-Passung 12 in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs 1 ausbilden. Die Lenkachsaufnahme 6 liegt hierbei bevorzugt mit jeweils einer Außenseite an den Innenseiten der beiden Rahmenschenkel 31, 32 an. Somit werden Querkräfte in beide Richtungen nicht nur über die Schraubverbindung 9, sondern vor allem über die Nut-Feder-Passung 12 zwischen Rahmen 3 und Lenkachsaufnahme 6 in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs 1 übertragen.
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Die Abschnitte 10 und 11 der Lochbilder 7 und 8 sind auch formschlüssig in Gewichtskraftrichtung G ausgebildet, wobei die Lenkachsaufnahme 6 ein Lager 13 bildet und der Rahmen 3 mit dem Abschnitt 10 ein Gegenlager 14 ausbildet. Die Lenkachsaufnahme 6 liegt hierbei bevorzugt mit der Oberseite an der Unterseite des Rahmens 3 an. Somit werden auftretende Gewichtskräfte wiederum direkt übertragen, und die Schraubverbindungen 9 dienen lediglich zur Sicherung des Achsabstands A zwischen Lenkachse 5 und der Vorderachse 4.
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Die hinteren Lenkräder 25 haben einen Radius R. Die Höhe H von der Fahrebene F des Flurförderzeugs 1 bis zu der Mittelachse des Lochbildes 7 des Rahmens 3 setzt sich aus dem Radius R der Lenkerräder 25 und der Höhe LH der Lenkachsaufnahme 6 von der Mittelachse der Lenkachse 5 bis zur Mittelachse des Lochbildes 8 zusammen.
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In den 1 bis 4 ist mit einer Höhe LH die Höhe der Lenkachsaufnahme 6 von der Mittelachse des Lochbildes 8 bis zur Mittelachse der Lenkachse 5 eingezeichnet. Die Höhe LH der Lenkachsaufnahme 6 hängt vom beabsichtigten Typ des Flurförderzeugs 1 ab. Eine Kombination aus dem Radius R der Lenkräder 25 und der Höhe LH der Lenkachsaufnahme 6 ergibt die Gesamthöhe H von der Fahrebene F des Flurförderzeugs 1 bis zur Mittelachse des Lochbildes 7 des Rahmens 3. Hierdurch lässt sich wiederum bei baugleichem Rahmen 3 mit verschiedenen Varianten der Lenkachsaufnahme 6, die sich hinsichtlich der Höhe LH unterscheiden, eine Variabilität je nach Bedarf des Anforderungsprofils bezüglich der Lenkrädern 25 und deren Radius R realisieren. Somit werden Kosten zur Fertigung und Bereitstellung von verschiedenen Rahmen 3 eingespart, bei gleichzeitiger Realisierung einer hohen Variabilität bezüglich Achsabtständen A und gegebenenfalls verschiedenen Radien R der Lenkräder 25.
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Die 3 zeigt abstrahiert in einer Seitenansicht den Ausschnitt der Verbindunganordnung zwischen Lenkachsaufnahme 6 und Rahmen 3. Es ist beispielsweise gezeigt, dass der Rahmen 3 und das Lochbild 7 für jede Schraubverbindung 9 drei Löcher in Fahrzeuglängsrichtung aufweist, wohingegen die Lenkachsaufnahme 6 als Lochbild 8 für jede Schraubverbindung 9 mit einem Loch versehen ist. Die Löcher in der Lenkachsaufnahme 6 sind bevorzugt weiterhin mit einem Innengewinde für die Schraubverbindungen 9 versehen. Somit lässt sich die Lenkachsaufnahme 6 in drei verschiedenen Positionen zur Verstellung des Achsabstands A bezüglich des Rahmens 3 versetzt anordnen und sichern.
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Die 4 zeigt die abstrahierte Seitenansicht der 3 mit einer weiterführenden besonderen alternativen Ausführungsform. Bei dieser ist die Lenkachsaufnahme 6 in Richtung Fahrzeugfront mit einem einen Hohlraum im Rahmen 3 hohlraumausfüllenden Anbau 16 bis zu einem Rahmenboden 33 im Wesentlichen ausgebildet. Der hohlraumausfüllenden Anbau 16 dient dazu eine zusätzliche Masse beziehungsweise ein Gewicht für Gegengewichtsgabelstapler zu schaffen, um damit die Traglast des Flurförderzeugs 1 vorteilhaft zu erhöhen.
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Die Schraubverbindungen 9 sind in horizontalen Achsen in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs 1 ausgebildet.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind jeweils das Lochbild 7 des Rahmens 3 mit mindestens zwei Löchern pro Verschraubung 9 ausgeführt und das Lochbild 8 der Lenkachsaufnahme 6 hat ein Loch pro Verschraubung 9. Das Lochbild 7 im Rahmen 3 weist somit mehrere Positionen 17 zur Sicherung des entsprechenden Achsabstandes A mit den Verschraubungen 9 auf.
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Es versteht sich, dass alternativ eine Umkehr möglich ist, so dass das Lochbild 8 der Lenkachsaufnahme 6 mit mindestens zwei Löchern pro Verschraubung 9 ausgeführt und das Lochbild 7 des Rahmens 3 nur ein Loch pro Verschraubung 9 hat. Das Lochbild 8 in der Lenkachsaufnahme 6 weist dann mehrere Positionen 17 zur Sicherung des entsprechenden Achsabstandes A mit den Verschraubungen 9 auf.
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Somit ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines Flurförderzeugs 1, insbesondere eines Gegengewichtsgabelstaplers, geschaffen, wobei eine Lenkachse 5 an einer Lenkachsaufnahme 6 angeordnet ist. Die Lenkachsenaufnahme 6 weist das zweite Lochbild 8 und komplementär dazu den Rahmen 3 das erste Lochbild 7 auf. Die beiden Lochbilder 7, 8 werden gemäß des Herstellungsverfahrens in Übereinstimmung gebracht und mit den Schraubverbindungen 9 gesichert.
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Es versteht sich, dass es auch möglich ist, lediglich zwei Verschraubungen 9 beidseitig anzuordnen und anstelle von zwei weiteren Verschraubungen 9 verriegelbare Bolzen vorzusehen. Der Ausdruck Schraubverbindung 9 ist also weit auszulegen und zu verstehen. Unter Schraubverbindungen sind nicht nur Gewindeverbindungen, sondern auch jede Art von Verbindung mit einbezogen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind und eine form- und/oder kraftschlüssige Sicherung ermöglichen.
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Mit der Erfindung wird somit in einfacher Weise eine variable Lenkachsanbindung der Lenkachse 5 des Flurförderzeugs 1 an den Rahmen 3 erzielt, um unterschiedliche Achsabstände A zur Verfügung stellen zu können.
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Sofern beispielsweise der Rahmen 3 gleichzeitig einen Träger eines Li-Ionen-Batteriepacks bildet und somit der Rahmen 3 weiterhin die Funktion einer Halterung und Umhausung der Li-Ionen-Batterie bildet (oder anderst herum ausgedrückt, die Halterung und Umhausung der Li-Ionen-Batterie vollständig auch die Funktion des Rahmens 3 des Flurförderzeugs aufweist), muss dieser Rahmen 3 des Flurförderzeugs 1, der weiterhin die Funktion einer Halterung und Umhausung der Li-Ion-Batterie aufweist, in nur einer einzigen Variante entwickelt, hergestellt und für die Fahrzeugproduktion bereit gestellt werden, um Varianten des Flurförderzeugs 1 mit unterschiedlichen Achsabständen A herstellen zu können, wodurch sich Kostenvorteile und ein geringer Handlingsaufwand ergeben. Die für verschiedene Achsabstände A des Flurförderzeugs 1 erforderliche Variabilität wird durch die Lochbilder 7, 8 zwischen dem als Batterieträger ausgebildeten Rahmen 3 und einer einfach aufgebauten Lenkachsaufnahme 6 auf einfache Weise erzielt.
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Durch eine einfach ableitbare Variante der Lenkachsaufnahme 6 mit höherer Höhe LH kann weiterhin in einem modularen Baukastensystem auf einfache Weise auch die Ausführung eines Flurförderzeugs 1 mit Rädern mit kleinerem Radius R abgebildet werden.