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Die Erfindung betrifft einen Baustoff, enthaltend ein Bindemittel und eine Faserverstärkung.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, einen Baustoff, beispielsweise Beton mit einem Zuschlag in Form einer Faserverstärkung zu versehen. Die in den Baustoff eingebettete Faserverstärkung verbessert die Materialeigenschaften des Baustoffs und kann beispielsweise eine Rissbildung bei Betonbauteilen verhindern.
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Derzeit werden für eine Faserverstärkung Fasermaterialien wie Glasfasern verwendet, wobei sich ein Verbund aus Glasfasern und Bindemittel, beispielsweise Zement ergibt. Hierbei bildet das Bindemittel eine Matrix in welche die Glasfasern eingebettet sind.
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Fasermaterial fällt jedoch auch in großen Mengen bei Formteilen aus Faserverbundwerkstoffen an. Faserverbundwerkstoffe enthalten als wesentlichen Bestandteil ein Fasermaterial. Dieses liegt häufig in Form von Laminaten vor, beispielsweise in Form von Geweben, Gelegen oder Matten. Das Fasermaterial ist in eine Matrix eingebettet, welche häufig aus polymerem Material, beispielsweise einem Duromer wie Kunstharz besteht. Faserverbundwerkstoffe werden in den verschiedensten Produkten verarbeitet und kommen als Formteile oder Strukturbauteile beispielsweise im Schiffsbau, in der Luft- und Raumfahrttechnik aber auch in Konsumartikeln zum Einsatz. Des Weiteren umfassen Rotorblätter für Windräder häufig Strukturbauteile aus Faserverbundwerkstoffen.
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Aus Faserverbundwerkstoffen hergestellte Strukturbauteile weisen eine begrenzte Lebensdauer auf. So ist es beispielsweise aufgrund der Materialermüdung erforderlich, Rotorblätter von Windkraftanlagen nach etwa 10 Jahren auszutauschen. Ein Austausch erfolgt aber bereits vorzeitig, wenn Rotorblätter mit anderen Geometrien montiert werden sollen. Aufgrund der großen Mengen an Faserverbundwerkstoffen besteht das Bedürfnis, das Material einer Wiederverwertung zuzuführen.
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Hierbei ist jedoch problematisch, dass bei Einsatz einer Matrix aus duromerem Werkstoff wie Kunstharz kein reversibles Aufschmelzen der Matrix möglich ist.
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Insofern wurden aus Faserverbundwerkstoff bestehende Elemente bislang beispielsweise derart zerkleinert, dass der Faserverbundwerkstoff in Form eines Pulvers vorliegt. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
EP 0 473 990 A2 bekannt. Das Verfahrensergebnis, ein Pulver, wird dann als Zuschlagstoff zur Herstellung neuer Formteile verwendet. Hierbei ist nachteilig, dass der Zuschlagstoff vorwiegend als Füllmaterial dient und nicht zu einer Verbesserung der Materialeigenschaften führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wiederverwertung von Faserverbundwerkstoffen zu entwickeln, dessen Verfahrensergebnis Zerkleinerungsprodukte sind, die einer hochwertigen Weiterverwendung zuführbar sind.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Der erfindungsgemäße Baustoff enthält ein Bindemittel und eine Faserverstärkung, wobei die Faserverstärkung Fasernadeln umfasst, wobei die Fasernadeln aus wiederaufbereitetem Fasermaterial aus zerkleinerten Formteilen erzeugt sind, wobei die Fasernadeln Fasermaterial und Matrix aufweisen.
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Insofern besteht die Faserverstärkung des erfindungsgemäßen Baustoffs aus wiederaufbereitetem Fasermaterial. Dabei erfolgt die Wiederaufbereitung derart, dass Matrix an den Fasern anhaftet. Es werden sowohl die Fasern als auch die Matrix des Ausgangsmaterials zur Herstellung der Faserverstärkung des Baustoffs verwendet.
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Bei dem Verfahren zur Wiederaufbereitung von Faserverbundwerkstoffen werden Elemente enthaltend Faserverbundwerkstoff in einen Prallreaktor gegeben und durch mechanische Beanspruchung zerkleinert, wobei die Zerkleinerung derart erfolgt, dass als Zerkleinerungsprodukt Fasernadeln mit anhaftender Matrix entstehen.
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Aus dem Stand der Technik war es bislang bekannt, Elemente, also Produkte oder Bauteile enthaltend Faserverbundwerkstoff entweder derart zu zerkleinern, dass das Zerkleinerungsprodukt ein Pulver ist. Alternativ wurde versucht, die Matrix vollständig von den Fasern zu trennen. Dabei ist jedoch problematisch, dass die Beschichtung, mit welcher die Fasern vorbehandelt sind, um eine Anhaftung der Matrix zu ermöglichen, dabei entfernt wird und erneut aufgebracht werden muss. Darüber hinaus ist das Verfahren sehr aufwendig, da Fasermaterial und Matrix einen sehr festen Verbund eingehen. Ferner ist problematisch, dass die so vereinzelten Fasern nicht mehr die ursprüngliche Festigkeit des ursprünglichen Fasermaterials erreichen.
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Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist es erfindungsgemäß gewünscht, dass an dem zerkleinerten Fasermaterial, den Fasernadeln, Matrix anhaftet. Das Verfahrensergebnis, also die Zerkleinerungsprodukte sind demnach nadelförmige Faserelemente, bestehend aus Fasern oder Faserbündeln, welche mit Matrix ummantelt sind. Insofern wird sowohl das Fasermaterial als auch die Matrix des Ausgangsmaterials der Wiederverwertung zugeführt.
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Dabei erfolgt die Verfahrensführung vorzugsweise derart, dass sich an den Fasernadeln Bruchkanten mit unregelmäßiger Gestalt ergeben, welche das Anlagern des Bindemittels des Baustoffs verbessern. Dementsprechend wird bei der Zerkleinerung der Faserverbund aufgebrochen und es werden Faseranteile zusammen mit der Matrix vereinzelt.
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Vorzugsweise enthält das Zerkleinerungsprodukt Fasernadeln mit einer Faserlänge von 0,1 mm bis 20 mm. Dabei kann eine Fraktion auch Fasernadeln mit größerer oder kleinerer Faserlänge enthalten. Vorzugsweise beträgt die Faserlänge von 90 Gew.% einer Fraktion von Zerkleinerungsprodukten von 0,1 mm bis 20 mm. Besonders bevorzugt enthält das Zerkleinerungsprodukt Fasernadeln mit einer Faserlänge von 1 mm bis 10 mm. Aus einer Fraktion von Elementen, welche in dem Prallreaktor zerkleinert werden, entstehen demnach Fasernadeln mit anhaftender Matrix in unterschiedlichen Faserlängen, wobei die Faserlänge von 1 mm bis 10 mm beträgt. Das Zerkleinerungsprodukt ist schüttfähig und kann in einem Mischer verarbeitet werden. Insofern kann das Zerkleinerungsprodukt, die Fasernadeln, mit einfachen Mitteln weiterverarbeitet werden.
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Das Ausgangsmaterial, die zu zerkleinernden Elemente, enthalten etwa 30 Gew.% bis Gew.% Matrix und 60 Gew.% bis 70 Gew.% Fasern.
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Die Fasernadeln der vorgenannten Länge bilden als Zuschlag für den Baustoff eine Faserverstärkung. Durch willkürliches Ausrichten der Fasernadeln und einer gleichmäßigen Verteilung von Fasernadeln unterschiedlicher Länge ergeben sich dabei einerseits ein isometrisches Festigkeitsverhalten und andererseits eine überraschend hohe Festigkeit von aus dem Baustoff hergestellter Bauelemente. Insofern kann das wiederaufbereitete Fasermaterial in Form der Fasernadeln einer hochwertigen Wiederverwendung zugeführt werden.
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Zu einer Menge von Zerkleinerungsprodukten kann mittels Siebanalyse eine Sieblinie bestimmt werden. Dabei ist es beispielsweise denkbar, zu einer Fraktion zu zerkleinernder Elemente jeweils eine Siebanalyse durchzuführen und zu der zerkleinerten Fraktion die Sieblinie zu bestimmen.
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Die Sieblinie zeigt die Verteilung der Faserlängen der zerkleinerten Fasernadeln der zerkleinerten Fraktion. Dadurch kann festgestellt werden, welche Faserlängenverteilung die Zerkleinerungsprodukte der zerkleinerten Fraktion aufweist.
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Durch Mischen verschiedener Fraktionen, welche unterschiedliche Sieblinien aufweisen, ist es somit möglich, für eine Menge Zerkleinerungsprodukte eine vorgegebene Faserlängenverteilung herzustellen. Dies ermöglicht die Herstellung von Formteilen mit gleichbleibenden Produkteigenschaften. Darüber hinaus ist denkbar, für verschiedene Anwendungszwecke verschiedene Rezepturen anzugeben, welche eine bestimmte Faserlängenverteilung aufweisen sollen. Eine konkrete Rezeptur kann durch gezieltes Mischen von Fraktionen von Zerkleinerungsprodukten erzielt werden. Eine derartige Rezeptur weist eine gleichbleibende Faserlängenverteilung auf.
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Ein vorteilhafter Prallreaktor weist einen zylindrischen Mantel auf, der an einer Stirnseite mit einem Boden und an der anderen Stirnseite mit einem Deckel versehen ist. Dem Boden ist ein rotierbar gelagerter Prallkörper zugeordnet. Der zylindrische Mantel, der Boden und der Deckel schließen einen Prallreaktorraum auf. Der Deckel ist mit einer Öffnung zum Aufnehmen der Elemente versehen. Der Prallkörper kann Ketten umfassen oder als Rotor ausgebildet sein, der mit Prallelementen versehen ist.
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In dem Umfangsbereich des Prallreaktors können Auswurföffnungen angeordnet sein. Dabei sind die Auswurföffnungen vorzugsweise dem Mantel zugeordnet. Die Auswurföffnungen können mittels Klappen verschließbar sein. Die Auswurföffnungen ermöglichen das Ausschleusen der Zerkleinerungsprodukte.
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Vorzugsweise sind die Auswurföffnungen so ausgestaltet, dass das Zerkleinerungsprodukt kontinuierlich aus dem Prallreaktor herausgeschleust werden kann. Hierbei ist vorteilhaft, dass die Verweilzeit des Faserverbundwerkstoffs in dem Prallreaktorraum nur sehr kurz ist, so dass die mechanische Einwirkung durch den Prallkörper begrenzt ist. Ein Ausschleusen der Zerkleinerungsprodukte erfolgt bereits, wenn die gewünschte Faserlänge erreicht ist. Hierbei ist vorteilhaft, dass ein Großteil der Matrix nach wie vor an den Fasern anhaftet und dass die das Zerkleinerungsprodukt bildenden Fasernadeln scharfe und unregelmäßige Bruchkanten aufweisen, welche das Anlagern neuer Matrix verbessert.
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Die Auswurföffnungen können mit geschlitzten oder gelochten Abdeckblechen abgedeckt sein. Die geschlitzten oder gelochten Abdeckbleche ermöglichen einerseits einen kontinuierlichen Austrag der Zerkleinerungsprodukte und andererseits einen Austrag der Zerkleinerungsprodukte, sobald diese die gewünschte Faserlänge erreicht haben. Zum einen ist dadurch die Verweilzeit des Faserverbundmaterials in dem Prallreaktor sehr kurz und zum anderen können Fasernadeln mit einer großen Faserlänge aus dem Prallreaktor herausgeschleust werden.
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Insofern erfolgt ein kontinuierliches Ausschleusen zerkleinerten Materials während der Zerkleinerung der Elemente. Die Zerkleinerungsprodukte verlassen den Prallreaktor unmittelbar dann, wenn diese soweit zerkleinert sind, dass diese durch die Abdeckbleche hindurchpassen.
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Die Wahl der Abdeckbleche kann in Abhängigkeit einer zuvor durchgeführten Siebanalyse modifiziert werden. Dabei können die Abdeckbleche beispielweise hinsichtlich Durchmesser und Geometrie der Durchgangsöffnungen so gewählt werden, dass Fasernadeln mit einer gewünschten Faserlängenverteilung aus dem Prallreaktor ausgeschleust werden können.
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Es können Abdeckbleche mit unterschiedlich dimensionierten Durchgangsöffnungen vorgesehen sein. Dadurch kann eine Trennung von Fasernadeln in Abhängigkeit der Faserlänge bereits beim Ausschleusen der Fasernadeln aus dem Prallreaktor erfolgen.
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Sofern es wünschenswert ist, eine weitere Zerkleinerung durchzuführen, können die Abdeckbleche durch Abdeckklappen verschlossen werden.
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Zusätzlich zu den Abdeckblechen können Auswurfklappen zum Auswerfen von Großteilen vorgesehen sein. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn Verbundstoffe mit Materialkombinationen in dem Prallreaktor verarbeitet werden. Enthält der Verbundstoff sowohl Metallanteile als auch Faserverbundwerkstoff, wird der Faserverbundwerkstoff in Form der Fasernadeln während der Zerkleinerung kontinuierlich aus dem Prallreaktor ausgeschleust. Der Metallanteil kann anschließend über die Auswurfklappe entnommen werden.
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Dem Prallreaktor kann eine Klassiereinrichtung zugeordnet sein. Diese kann sich unmittelbar an die Auswurföffnung anschließen. Die Klassiereinrichtung kann Siebe umfassen, welche eine Sortierung der Zerkleinerungsprodukte nach Faserlänge ermöglichen. Insofern kann nach dem Austritt der Zerkleinerungsprodukte aus der Auswurföffnung eine Siebanalyse durchgeführt werden bzw. die Fasern können nach Faserlänge sortiert werden. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Zusammenstellung von Fasern mit bestimmter Faserlänge. Die vorteilhafte gewählte Faserlängenverteilung kann auch durch die oben beschriebene Auswahl der Abdeckbleche erzielt werden. Daraus können besonders hochwertige neue Formteile hergestellt werden.
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Das Fasermaterial kann Glasfasern, Kohlenstofffasern, Basaltfasern und/oder Aramidfasern enthalten. Aus Glasfasern oder Basaltfasern hergestellte Faserverbundwerkstoffe sind zwar preiswert, fallen aber auch in einer besonders großen Stückzahl an. Aus Kohlenstofffasern hergestellte Faserverbundwerkstoffe sind besonders kostenintensiv und schwierig in der Verarbeitung. Aufgrund der hohen Festigkeit war die Wiederaufbereitung derartiger Faserverbundwerkstoffe bislang schwierig. Es hat sich aber gezeigt, dass aus den Fasernadeln hergestellte Formkörper sehr gute Materialeigenschaften aufweisen, insbesondere wenn die Fasernadeln Kohlenstofffasern umfassen. Die das Zerkleinerungsprodukt bildenden Fasernadeln bestehen dabei aus Bündeln von Kohlenstoffasern, an welchen Matrix anhaftet.
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Damit ein fester Verbund aus Matrix und Faser entstehen kann, werden Fasern mit einer Schlichte versehen. Insofern werden beispielsweise Glasfasern mit Glasfaserschlichten und Kohlenstofffasern mit Carbonfaserschlichten versehen. Die Schlichten lagern sich in Form einer Beschichtung an den Fasern an und verbessern die Haftfähigkeit gegenüber der Matrix. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Fasernadeln enthalten Fasern mit anhaftender Schlichte und anhaftender Matrix. Insofern ist es nicht erforderlich, die Fasernadeln erneut mit einer Schlichte zu versehen. Die Fasernadeln können direkt in eine neue Matrix eingebettet und zu einem Formteil weiterverarbeitet werden. Dadurch, dass die ursprüngliche Schlichte an den Fasern anhaftet, ist eine feste Anbindung der neuen Matrix an die Fasern gewährleistet. Dadurch entstehen Formteile mit überraschend hohen Festigkeitswerten, obwohl wiederverwertetes Fasermaterial zum Einsatz kommt.
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Die Elemente können vor der Zerkleinerung in dem Prallreaktor einer Vorzerkleinerung zugeführt werden. Durch die Vorzerkleinerung können aus großen Formteilen, beispielsweise aus Rotorblättern von Windkraftanlagen blockähnliche Elemente hergestellt werden, welche in einen Prallreaktor eingefüllt werden können. Die Vorzerkleinerung kann beispielsweise durch Sägen oder Wasserstrahlschneiden erfolgen. Die durch die Vorzerkleinerung entstehenden Elemente können dann mittels herkömmlicher Fördereinrichtungen wie beispielsweise Förderbänder transportiert werden und sind schüttfähig.
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Der Baustoff kann zusätzlich zu der Faserverstärkung einen Zuschlag aufweisen. Vorzugsweise liegt der Zuschlag in Form einer Gesteinskörnung vor. Die Gesteinskörnung kann sich dabei beispielsweise aus Kies und Sand in unterschiedlichen Korngrößen zusammensetzen.
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Der Baustoff kann 85 Gew.% bis 95 Gew.% Zuschlag, 5 Gew.% bis 15 Gew.% Bindemittel und 0,001 Gew.% bis 0,1 Gew.% Fasern enthalten. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass bereits eine geringe Menge Faserverstärkung ausreicht, um die Materialeigenschaften des Baustoffs signifikant zu verbessern.
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Das Bindemittel kann Zement enthalten. In diesem Fall kann der Baustoff als Beton ausgebildet sein, welcher mit einer Faserverstärkung versehen ist. Ein derartiger Baustoff auf der Basis von Zement ist insbesondere für den Einsatz im Tunnelbau geeignet. In diesem Fall kann der Anteil der Faserverstärkung aus wiederaufbereiteten Fasernadeln bis zu 10 Gew.% betragen.
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Nach einer alternativen Ausgestaltung kann der Baustoff auch das Bindemittel Bitumen enthalten. In diesem Fall kann der Baustoff als Asphalt ausgebildet sein. Ein derartiger Baustoff auf der Basis von Bitumen ist insbesondere für den Einsatz als Straßenbelag im Tiefbau geeignet. Hier haben Untersuchungen gezeigt, dass bereits eine Faserverstärkung in einem Anteil von 0,001 Gew.% des Baustoffs zu einer signifikanten Verbesserung der Festigkeit und Tragfähigkeit führt.
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Insofern enthält ein erfindungsgemäßer Straßenbelag ein Bindemittel auf der Basis von Bitumen, einen Zuschlag in Form einer Gesteinskörnung und eine Faserverstärkung in Form von wiederaufbereiteten Fasernadeln.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figur näher erläutert. Diese zeigt schematisch:
- 1 einen Prallreaktor zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt einen Prallreaktor 1, beziehungsweise eine Prallreaktoranordnung zum Zerkleinern von Elementen, welche Faserverbundmaterial enthalten.
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Das Ausgangsmaterial sind beispielsweise Rotorblätter von Windkraftanlagen, welche Strukturbauteile in Form von eingebetteten Profilen aus Faserverbundmaterial aus Kohlenstofffasern aufweisen. Derartige Rotorblätter können eine Länge von 60 m aufweisen. Damit das Material dem Prallreaktor 1 zuführbar ist, erfolgt zunächst eine Vorzerkleinerung der Rotorblätter, bei welcher blockähnliche Elemente entstehen. Die Vorzerkleinerung erfolgt mittels Sägen.
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Das Ausgangsprodukt weist vor der Zerkleinerung etwa 35 Gew.% Matrix und 65 Gew.% Fasermaterial in Form von Kohlenstofffasern auf. Die Matrix besteht aus duromerem Kunstharz und bildet mit den Kohlenstofffasern einen festen Verbund.
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Der Prallreaktor 1 umfasst einen Boden 10 und einen zylindrischen Mantel 2 aus metallischem Material. Im Bodenbereich, im Inneren des Mantels 2 ist ein Rotor 3 angeordnet, welcher mit Prallelementen 5 versehen ist. Der Rotor 3 ist mit einem Elektromotor 6 wirkverbunden, welcher außerhalb des Mantels 2 angeordnet ist. Die den Rotor 3 mit dem Elektromotor 6 verbindende Welle verläuft in Axialrichtung des zylindrischen Mantels 2. Der Rotor 3 ist mit Flügeln 4 versehen, welche radial von der Welle abragen. An den Enden der freien Flügel 4 sind Prallelemente 5 angeordnet. Die Prallelemente 5 sind auswechselbar an den Flügeln 4 befestigt.
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Der Prallreaktor 1 ist an der vom Rotor abgewandten Stirnseite mit einem Deckel 7 verschlossen, so dass Boden 10, Mantel 2 und Deckel 7 einen Prallreaktorraum einschließen. Der Deckel 7 weist eine Einfüllöffnung 9 zum Einfüllen der Elemente auf. Der Mantel 2 ist ferner in Höhe des Rotors 3 mit einer Auswurföffnung 8 zum Ausschleusen der Zerkleinerungsprodukte versehen. In die Auswurföffnung 8 sind gelochte Abdeckbleche 11 eingesetzt. Die Abdeckbleche 11 bilden Siebe, welche Zerkleinerungsprodukte in der gewünschte Partikelgröße hindurchlassen.
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Zum Zerkleinern werden die vorzerkleinerten Elemente über die Einfüllöffnung 9 in den Prallreaktorraum gegeben. Die Elemente werden unter Einwirkung des mit den Prallelementen 5 versehenen Rotors 3 zu Zerkleinerungsprodukten in Form von Fasernadeln zerkleinert und über die Auswurföffnung 8 aus dem Prallreaktorraum ausgeschleust. Die Entnahme des Zerkleinerungsproduktes aus dem Prallreaktorraum erfolgt bei der vorliegenden Ausgestaltung kontinuierlich. Die Fasernadeln werden demnach unmittelbar nach Erreichen der gewünschten Faserlänge ausgeschleust.
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Alternativ kann die Auswurföffnung auch durch eine Klappe verschließbar sein, so dass die Vorrichtung auch für einen batchweisen Betrieb geeignet ist.
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Die Zerkleinerungsprodukte in Form der Fasernadeln weisen eine Faserlänge von 0,1 mm bis 10 mm auf. Die Fasernadeln bestehen aus Fasermaterial und an dem Fasermaterial anhaftender Matrix. Das Fasermaterial besteht wiederum aus Faserbündeln und aus Schlichte, welche eine feste Anhaftung der Matrix an dem Fasermaterial ermöglicht. Insofern sind die Fasernadeln nach wie vor ein Verbundmaterial aus Fasermaterial und Matrix. Das Fasermaterial ist in die Matrix eingebettet, wobei die Fasernadeln aufgrund der Zerkleinerung scharfkantige und unregelmäßige Bruchkanten aufweisen, welche die Anhaftung neuer Matrix verbessert.
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Nach der Zerkleinerung in dem Prallrektor 1 wird anhand einer Fraktion Fasernadeln eine Siebanalyse durchgeführt und eine Sieblinie bestimmt.
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Dadurch ist die Faserlängenverteilung der Fraktion bekannt und es kann durch Mischen verschiedener Fraktionen eine Mischung aus Fasernadeln mit vorgegebener Faserlängenverteilung hergestellt werden. Die Siebanalyse erfolgt durch Siebe der Fasernadeln in Sieben mit sinkender Maschenweite.
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Der Baustoff enthält ein Bindemittel und eine Faserverstärkung, wobei die Faserverstärkung Fasernadeln umfasst, wobei die Fasernadeln aus wiederaufbereitetem Fasermaterial aus zerkleinerten Formteilen erzeugt sind, wobei die Fasernadeln Fasermaterial und Matrix aufweisen. Die Faserlänge der Fasernadeln beträgt von 0,1 mm bis 10 mm. Der Baustoff enthält ferner einen Zuschlag in Form einer Gesteinskörnung.
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Der Baustoff enthält 85 Gew.% bis 95 Gew.% Zuschlag, 5 Gew.% bis 15 Gew.% Bindemittel und 0,001 Gew.% bis 0,1 Gew.% Fasernadeln.
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Nach einer ersten Ausgestaltung enthält das Bindemittel Zement. In diesem Fall können bis zu 10 Gew.% Fasernadeln vorgesehen sein. Ein vorteilhafter Betonbaustoff umfasst 80 Gew.% Zuschlag in Form von Gesteinskörnung und Sand, 15 Gew.% Bindemittel in Form von Zement und 5 Gew.% Faserverstärkung in Form von wiederaufbereiteten Fasernadeln.
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Nach einer zweiten Ausgestaltung enthält das Bindemittel Bitumen. Ein vorteilhafter Asphaltbaustoff zur Verwendung als Straßenbelag umfasst 89,999 Gew.% Zuschlag in Form von Gesteinskörnung, 10 Gew.% Bindemittel in Form von Bitumen und 0,001 Gew.% Faserverstärkung in Form von wiederaufbereiteten Fasernadeln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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