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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung eines Deckels an einem Fahrzeugdach mit einer dachseitigen Führung, an der der Deckel mittels eines vorderen Deckelgleiters verschiebbar gelagert ist und zwischen einer Schließstellung in einer Dachöffnung und einer Offenstellung verstellbar ist, wobei die längs verlaufende Führung einen sich absenkenden Führungsvorderabschnitt aufweist, an dem der Deckelgleiter beim Verlagern des Deckels in seine Schließstellung in seine vorderseitige untere Endstellung gleitet.
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Eine vordere Lagermechanik eines Schiebehebedaches, Spoilerschiebedaches oder außengeführten Schiebedaches hat in der Regel einen Drehpunkt (virtuell oder real) für die Tilt- oder Schwenkbewegung der Deckelvorderkante beim Ausstellen des Deckels in seine Lüftungsstellung, der relativ weit hinter der Vorderkante oder dem Vorderrand des Deckels angeordnet ist. Damit sind entweder nur gerade Deckelvorderkanten sinnvoll zu bewegen, da sich die Deckelvorderkante bei der sich ergebenden Bewegung seitlich von der Dichtlinie zur Karosserie abhebt und mittig sich zu nahe an die Deckeldichtung vorne annähert und damit entweder eine Dichtungsverdrückung verursacht oder auch aus dem Deckeleingriff aushebt. Bei einer stärker gekrümmten Deckelvorderkante ist, um diesen Effekt zu vermeiden, eine zusätzliche Mechanik mit zusätzlichen Bauteilen notwendig, um diesen Hub- und Verschiebeeffekt zu vermeiden und die Deckelvorderkante aktiv zu steuern. Diese Mechanik muss in der Regel aktiv angesteuert werden und bedarf deshalb oft einer Kopplung/Entkopplung an die hintere Lagermechanik.
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Aus der
DE 10 2014 014 171 A1 ist eine gattungsgemäße Lagervorrichtung eines Deckels bekannt geworden, der aus seiner Schließstellung in eine Lüftungsstellung hochschwenkbar und in dieser Spoilerstellung nach hinten über die Dachfläche verfahrbar ist. Der Vorderrand des Deckels hebt sich beim Hochschwenken des Deckels aus seiner unmittelbaren Anlage an einem vorderen die Dachöffnung begrenzenden Dachrand an. Ein Antriebsschlitten zum Verfahren des Deckels enthält einen Steuergleiter, der in einer deckelseitigen Steuerkulisse in Eingriff ist und den Deckel in seiner Schließstellung gegen unerwünschtes Anheben sichert. Ein solcher Antriebsschlitten erfordert erhöhten Bauteilaufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Lagervorrichtung zu schaffen, die hinsichtlich des genannten Nachteils verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Lagervorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Verriegelungshebel vorgesehen ist, der an einer dachseitig gelagerten Schwenkachse schwenkbar gelagert ist und der von dem sich in seine Schließstellung bewegenden Deckel aus einer Ruhestellung in eine Riegelstellung verstellt wird, in der der Verriegelungshebel den Deckel in seiner Schließstellung blockiert hält, und dass der Deckel unterseitig eine Deckelhebelführung aufweist, an der der Verriegelungshebel in Lagereingriff ist und von der er um seine Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der Verriegelungshebel hält somit in seiner Riegelstellung den in Schließstellung angeordneten Deckel in vertikaler Richtung oder z-Richtung, die eine bezüglich des Fahrzeugdaches oder einer jeweiligen Einbaustellung des geschlossenen Deckels senkrechte Richtung darstellt, blockiert, so dass sich der Deckel nicht unerwünscht aus seiner Schließstellung anheben kann. Damit wird eine passive Verriegelung einer vorderen Lagereinrichtung des Deckels sowie der Deckelvorderkante in z-Richtung erreicht. Die Deckelvorderkante wird dicht an einer dachseitigen Deckeldichtung gehalten. Der Verriegelungshebel ist zweckmäßigerweise ein längliches geradliniges Bauteil, das an einem ersten Ende mit der Schwenkachse dachseitig gelagert ist und an einem gegenüber liegenden zweiten Ende mit dem Deckel oder einem Deckelteil in Riegeleingriff ist. Der Verriegelungshebel kann aber auch mit anderer Form gebildet sein, z. B. gekrümmt oder winkelig.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Verriegelungshebel in seiner Riegelstellung in einer Deckeleingriffsstellung an einem Deckelteil gehalten ist, in der er eine selbsttätige Hubbewegung des Deckels bzw. des Deckelgleiters in dem Führungsvorderabschnitt blockiert. Die Schwenkachse kann z. B. von einem Zapfen in einer Bohrung eines dachseitigen Lagerbauteils gebildet sein. Die Schwenkachse kann grundsätzlich auch von einer Gelenkeinrichtung mit Lenkern gebildet sein.
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Zweckmäßigerweise ist der Verriegelungshebel in seiner Riegelstellung in einem spitzen Winkel α zum Anfangsverlauf des Führungsvorderabschnitts angeordnet. Der Winkel α beträgt bevorzugt etwa 20° bis 45°. Eine hohe Verriegelungskraft kann auch bei steilen Führungsabschnitten des Deckelgleiters erzielt werden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass der Deckel mittels einer hinteren Lagereinrichtung an einer hinteren dachseitigen Führung verschiebbar gelagert ist und dass eine Antriebseinrichtung zum Verstellen des Deckels den Deckel nur über diese hintere Lagereinrichtung oder über einen Hinterabschnitt des Deckels verstellt. Eine vordere Lagereinrichtung bzw. der vordere Deckelgleiter wird nur passiv mitgezogen, da die Verbindung zwischen vorderer und hinterer Lagereinrichtung lediglich der zu verschiebende Deckel ist. Es ist daher kein An- und Abkoppeln der vorderen Lagereinrichtung mit einer hinteren Lagereinrichtung notwendig und es ist auch kein aktiver Antriebsschlitten im Vorderbereich des Deckels erforderlich. Weniger Bauteile benötigen somit einen geringeren Bauraum.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schwenkachse des Verriegelungshebels zumindest bei seinem Verschwenken in seine Riegelstellung dachseitig ortsfest ist. Damit ist die Verstellbewegung des Verriegelungshebels eine reine Schwenkbewegung.
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Erfindungsgemäß weist der Deckel unterseitig eine Deckelhebelführung auf, an der der Verriegelungshebel in Lagereingriff ist und von der er um seine Schwenkachse verschwenkbar ist. Die Deckelhebelführung gestattet eine Ausgleichsbewegung des deckelseitigen Anlenkungspunktes des Verriegelungshebels an seinem zweiten Ende. Der Anlenkungspunkt ist z. B. als ein Zapfen gebildet, der in der als Kulisse oder dergleichen gebildeten Deckelhebelführung verschiebbar und verschwenkbar aufgenommen ist. Der Anlenkungspunkt oder Zapfen kann durch eine Vorspanneinrichtung wie z. B. eine Feder in eine bestimmte Stellung an der Deckelhebelführung, z. B. gegen einen Anschlag, vorgespannt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verriegelungshebel stets an der Deckelhebelführung in Lagereingriff. Der Verriegelungshebel ist dann zweckmäßigerweise über seine Schwenkachse mittels eines an einer dachseitigen Hebellängsführung verschiebbar gelagerten Hebellagerteils, z. B. einem Gleitteil, bei einer Verschiebebewegung des Deckels mit diesem mitgeführt. Die dachseitig angeordnete Hebellängsführung kann z. B. ein Teil einer Führungsschiene sein, die auch die Führung für den vorderen Deckelgleiter enthält. Die dachseitig angeordnete Hebellängsführung kann aber auch ein eigenständiges Bauteil sein.
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Zweckmäßigerweise erstreckt sich die Hebellängsführung demnach entlang der längs verlaufenden Führung des Deckelgleiters. Das Hebellagerteil kann mit der Schwenkachse des Verriegelungshebels beim Schließen des Deckels eine ortsfeste Stellung, insbesondere an einem Anschlag, einnehmen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Schwenkachse des Verriegelungshebels dachseitig dauerhaft ortsfest festgelegt sein und der Verriegelungshebel kann in eine insbesondere horizontale Ruhestellung insbesondere mit einer Feder oder einem elastischen Element oder dergleichen vorgespannt sein. Des Weiteren kann ein Lagereingriff des Verriegelungshebels an der Deckelhebelführung nur bei einer Schließbewegung des Deckels zum Verschwenken des Verriegelungshebels aus seiner Ruhestellung in seine Riegelstellung erfolgen. Bei einer solchen Gestaltung ist es zweckmäßig, wenn die Deckelhebelführung einen vorderseitigen dem Verriegelungshebel zugeordneten Ein- und Austrittsabschnitt aufweist. Durch den Ein- und Austrittsabschnitt kann sich das Eingriffsteil des Verriegelungshebels wie z. B. der Zapfen bewegen. Wenn die Schwenkachse des Verriegelungshebels dachseitig dauerhaft ortsfest festgelegt ist, ist eine eigene Führungsbahn für ein Hebellagerteil des Verriegelungshebels nicht erforderlich.
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Weiterhin kann der Deckel einen Mitnehmer aufweisen, der den Verriegelungshebei in seiner Riegelstellung gegen eine Rückschwenkbewegung blockiert hält. Der Mitnehmer ist z. B. eine Nase oder ein Zapfen oder dergleichen und drückt z. B. in Linienkontakt oder in Flächenkontakt gegen den Verriegelungshebel. Der Mitnehmer kann derart angeordnet sein, dass er entweder im Wesentlichen nur in Riegelstellung des Verriegelungshebels wirksam ist oder den Verriegelungshebel schon bei seiner Schwenkbewegung in die Riegelstellung aktiv verschwenkt.
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Zweckmäßigerweise ist ein Schwenkanschlag für den Verriegelungshebel vorgesehen, der den Schwenkweg des Verriegelungshebels in Riegelstellung begrenzt. Der Schwenkanschlag ist an der Deckelhebelführung, insbesondere an deren Vorderende, oder dachseitig gebildet.
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In bevorzugter Gestaltung enthält der Deckel unterseitig ein Deckelteil oder einen Deckelträger, an dem die Deckelhebelführung angeordnet ist. Auch der Mitnehmer kann an dem Deckelträger angeordnet sein.
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Zweckmäßigerweise spannt eine Federeinrichtung den Verriegelungshebel bei seinem Lagereingriff an der Deckelhebelführung in eine Vorderstellung vor. Hierdurch wird eine definierte Stellung des Verriegelungshebels insbesondere in seiner Ruhestellung erreicht. Des Weiteren können Klappergeräusche vermieden werden.
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Der Deckel kann einen Zusatzmitnehmer aufweisen, der den Verriegelungshebel in seiner Ruhestellung an der Deckelhebelführung ortsfest ankoppelt. Der Zusatzmitnehmer kann beim Verschwenken des Verriegelungshebels aus seiner Ruhestellung in seine Riegelstellung den Verriegelungshebel zur Relativbewegung entlang der Deckelhebelführung freigeben.
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Ein angrenzender Dachabschnitt, der sich bei einem Spoilerdach üblicherweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Dachöffnung befindet und über den sich der ausgestellte Deckel in Öffnungsrichtung bewegen kann, kann z. B. ein festes Fahrzeugdach oder auch ein fester oder ein bewegbarer Deckel sein.
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Die Führungsschienen und die Lagereinrichtungen des Deckels sind am Fahrzeugdach beidseits und symmetrisch zur Dachöffnung bzw. zur Fahrzeuglängsachse vorgesehen. Die Beschreibung erfolgt im Wesentlichen nur anhand dieser Führungs- und Lagereinrichtungen an einer der beiden Längsseiten des Deckels.
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Grundsätzlich wird unter „horizontal“ eine Richtung oder Bewegung entlang des Daches oder dachseitiger Führungen verstanden, die auch einer Krümmung des Daches in Längsrichtung folgen kann oder können.
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Ein Deckel zum Schließen und zumindest teilweisen Freigeben der Dachöffnung ist jedes Dachelement, das unabhängig von seiner Form oder Gestaltung diese Funktion übernehmen kann. Ein solches Dachelement ist beispielsweise ein transparenter Glasdeckel oder Kunststoffdeckel, an dem Rahmen- und Lagerteile angebracht oder angeformt sein können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Lagervorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in einer isometrischen Ansicht ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach mit einem Deckel, der in einer Dachöffnung in Schließstellung angeordnet ist;
- 2 in einer Längsschnittansicht den Deckel mit einer Lagervorrichtung in Schließstellung;
- 3 in einer Längsschnittansicht in vergrößerter Ausschnittdarstellung den in 2 dargestellten Deckel;
- 4 in einer Längsschnittansicht den Deckel in einer Lüftungsstellung mit ausgestelltem Hinterrand;
- 5 in einer Längsschnittansicht in vergrößerter Ausschnittdarstellung den in 4 dargestellten Deckel;
- 6 in einer Längsschnittansicht den aus seiner Lüftungsstellung nach hinten verlagerten Deckel;
- 7 in einer Längsschnittansicht in vergrößerter Ausschnittdarstellung den in 6 dargestellten Deckel;
- 8 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einen Verriegelungshebel, der unter einem Vorderabschnitt des in einer Offenstellung angeordneten Deckels in Ruhestellung ist;
- 9 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel in einer aus seiner Ruhestellung vom sich schließenden Deckel verschwenkten Stellung;
- 10 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel in einer vom sich weiter schließenden Deckel weiter verschwenkten Stellung;
- 11 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel in einer weiteren Schwenkstellung;
- 12 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel in einer vom in Schließstellung angeordneten Deckel verschwenkten Riegelstellung;
- 13 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel eines zweiten Ausführungsbeispiels in Ruhestellung bei geöffnetem Deckel; und
- 14 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung den Verriegelungshebel des zweiten Ausführungsbeispiels in Riegelstellung bei in Schließstellung angeordnetem Deckel.
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Ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach 1 eines Fahrzeugs wie z. B. eines Personenkraftwagens weist einen Deckel 2 auf, der aus einer Schließstellung in einer Dachöffnung 3 (siehe 1 bis 3) anhebbar und in eine Lüftungsstellung (siehe 4 und 5) verstellbar ist und aus der Lüftungsstellung mit angehobenem Hinterrand 4 über einen sich in Fahrzeug- oder Dachlängsrichtung hinter der Dachöffnung 3 anschließenden Dachabschnitt 5 in eine Offenstellung verfahrbar ist (siehe 3). Ein solches Dach wird auch als Spoilerdach bezeichnet. Der hintere Dachabschnitt 5 kann grundsätzlich von einem festen Dach oder auch von einem bewegbaren Dachteil gebildet sein. Die in der Beschreibung verwendeten Achsen- und Richtungsbezeichnungen wie z. B. „vorne“ und „hinten“, „oben“ und „unten“, „außen“ und „innen“, „horizontal“ und „vertikal“ sowie „seitlich“, in Querrichtung und in Längsrichtung beziehen sich auf ein dreidimensionales x-y-z-Fahrzeug-Koordinatensystem.
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Eine Lagervorrichtung ist derart für den Deckel 2 vorgesehen, dass der Deckel 2 beidseits der Dachöffnung 3 jeweils mittels einer unter seinem Vorderbereich 6 angeordneten vorderen Lagereinrichtung 7 entlang einer dachseitig angeordneten seitlichen Längsführung 8 wie z. B. einer Führungsschiene bewegbar und mittels einer hinteren Lagereinrichtung 9, die an einer hinteren Längsführung 10 oder Führungsschiene gelagert sein kann und z. B. einen Ausstellhebel aufweist, in seine Lüftungs- und Spoilerstellung (siehe 4 und 5) ausschwenkbar ist. Der Dachaufbau ist weitgehend symmetrisch zu einer Längsmittellinie des Fahrzeugdaches 1, so dass die nachfolgende Beschreibung anhand der an der einen Längsseite der Dachöffnung 3 angeordneten Lagereinrichtungen 7 und 9 erfolgt.
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Die vordere Lagereinrichtung 7 weist einen Deckelgleiter 11 auf, der z. B. an einem Deckelträger 12 angeordnet ist und insbesondere um eine Querschwenkachse 13 am Deckelträger 12 schwenkbar gelagert ist. Der Deckelträger 12 ist z. B. ein Teil eines Deckelrahmens 14 oder dergleichen, der an der Unterseite des Deckels 2 angeordnet ist und eine Deckelplatte, z. B. eine Glas- oder Kunststoffplatte, trägt. Der Deckelgleiter 11 ist an der Längsführung 8 verschiebbar gelagert. Die längs verlaufende Führung 8 weist zu ihrem Vorderende hin einen sich abwärts krümmenden Übergangsabschnitt 15 und einen sich anschließenden Führungsvorderabschnitt 16 auf, der deutlich nach unten geneigt und insbesondere geradlinig verläuft. Aufgrund dieser deutlichen starken Neigung des Führungsvorderabschnitts 16 gegenüber dem Längsabschnitt der Führung 8 wird der Deckel 2 aus seiner Schließstellung (siehe 1 bis 3 und 12), in der sich der Deckelgleiter 11 am vorderen unteren Ende des Führungsvorderabschnitts 16 befindet, bei seiner Öffnungsbewegung durch den Deckelgleiter 11 im Wesentlichen zunächst nach schräg oben aus einer am Rand der Dachöffnung 3 angeordneten Deckeldichtung 17 (nur in den 11 und 12 dargestellt) gehoben und bei einer entgegen gerichteten Schließbewegung in einer entsprechenden Absenkbewegung von schräg oben auf die Deckeldichtung 17 aufgesetzt.
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Die Lagervorrichtung weist einen Verriegelungshebel 18 auf (siehe 8 bis 12, in den 2 bis 7 nicht dargestellt), der an einem ersten Ende mittels einer Schwenkachse 19 an einem Hebellagerteil 20 schwenkbar gelagert ist. Der Verriegelungshebel 18 ist um einen Winkel von etwa 90° um die bezüglich des Fahrzeugdaches quer verlaufende Schwenkachse 19 verschwenkbar. Das Hebellagerteil 20, z. B. ein Gleitelement, ist an einer dachseitigen Hebellängsführung 21 verschiebbar gelagert. Die Hebellängsführung 21 ist z. B. ein Teil einer Führungsschiene, die auch die Längsführung 8 enthält, und sie ist beispielsweise als Führungskanal gebildet, in dem das Hebellagerteil 20 aufgenommen ist und aus dem eine Lagernase 22 des Hebellagerteils 20 nach unten heraus ragt, die die Schwenkachse 19 trägt.
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Der Verriegelungshebel 18 ist mit seinem zweiten Ende an einer Deckelhebelführung 23 gelagert, z. B. mittels eines Zapfens 24 des Verriegelungshebels 18, der an der z. B. als längliche Kulissenbahn gebildeten Deckelhebelführung 23 in Lager- und Führungseingriff ist. Der Verriegelungshebel 18 ist somit über sein zweites Ende und über die Deckelhebelführung 23, die an einem Deckelteil und insbesondere an dem Deckelträger 12 gebildet ist, mit dem Deckel 2 gekoppelt, so dass der in eine Öffnungsstellung verlagerte Deckel 2 den Verriegelungshebel 18 stets in seinem Vorderbereich 6 mit sich führt, wobei der Verriegelungshebel 18 über das in der dachseitigen Hebellängsführung 21 geführte Hebellagerteil 20 folgt. In einer angehobenen Öffnungsstellung des Deckels 2, in der sich sein Deckelgleiter 11 im längs verlaufenden Abschnitt der Führung 8 befindet (siehe 8), ist der Verriegelungshebel 18 annähernd horizontal ausgerichtet und befindet sich in einer funktionslosen Ruhestellung. Der Zapfen 24 am zweiten Ende des Verriegelungshebels 18 ist durch eine Feder 25, z. B. eine Schraubenfeder, am Vorderende 26 der Deckelhebelführung 23 auf Anschlag gehalten.
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Wenn sich der Deckel 2 in einer Offenstellung befindet, die beispielhaft in 8 dargestellt ist, liegt das Hebellagerteil 20 an einem vorderseitigen Anschlag 27 der Hebellängsführung 21 an und ist damit gegen eine Weiterbewegung gesperrt. Wenn der Deckel 2 in Schließrichtung weiter bewegt wird (nach links gemäß 8), gleitet der Deckelgleiter 11 im sich abwärts krümmenden Übergangsabschnitt 15 und senkt dabei den Deckel 2 dementsprechend ab. Der Zapfen 24 des Verriegelungshebels 18 bewegt sich in der Deckelhebelführung 23 in einer Ausgleichsbewegung vom Vorderende 26 weg gegen die Kraft der Feder 25 (siehe 9) und verschwenkt mit der sich absenkenden Deckelhebelführung 23 den Verriegelungshebel 18 um seine Schwenkachse 19 abwärts.
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Über die Stellungen gemäß 10 und 11, in denen der Deckelgleiter 11 aufgrund der Bewegung des Deckels 2 sich in dem Führungsvorderabschnitt 16 absenkt und der Verriegelungshebel 18 weiter in Richtung seiner unteren Riegelstellung verschwenkt wird, gelangt der Deckelgleiter 11 auf seinem letzten Bewegungsweg (aus der Stellung der 11 in die Stellung der 12) in seine untere Endstellung. Dabei hat sich der Deckel 2 mit seinem Deckelvorderrand 28 oder seiner Deckelvorderkante auf die Deckeldichtung 17 abgesenkt und dicht aufgelegt.
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Ein Mitnehmer 29, der an einem Deckelteil wie z. B. dem Deckelträger 12 angebracht ist und seitlich hervorsteht, drückt den Verriegelungshebel 18 auf dem letzten Bewegungsweg des Deckelgleiters 11 in seine Riegelstellung, in der er mit seinem Zapfen 24 am Vorderende 26 der Deckelhebelführung 23 auf Anschlag gehalten ist. Der Verriegelungshebel 18 ist annähernd vertikal bezüglich des Fahrzeugdaches oder in etwa senkrecht zur Längsführung 8 angeordnet. In dieser Stellung steht der Verriegelungshebel 18 unter einem Winkel α von etwa 30° zum Verlauf des Führungsvorderabschnitts 16. Wenn auf den geschlossenen Deckel 2 (siehe 12) Hubkräfte einwirken, z. B. aufgrund von im schnellen Fahrbetrieb durch Luftströmung erzeugtem Unterdruck über dem Fahrzeugdach bzw. dem Deckel oder durch Erschütterungen oder Vibrationen, die den Deckel 2 aus seiner Schließstellung anheben wollen, verhindert der Verriegelungshebel 18 eine solche ungewollte Hubbewegung, indem er eine Hubkraft, die über den Deckelträger 12 auf den Zapfen 24 übertragen wird, über das Hebellagerteil 20 an der Hebellängsführung 21 dachseitig abstützt. Da der Verriegelungshebel 18 nahezu vertikal und in etwa senkrecht sowohl zu der Deckelhebelführung 23 wie auch zu der Hebellängsführung 21 angeordnet ist und der Winkel α bevorzugt vergleichsweise klein ist, wird eine sichere Verriegelung des Deckels 2 in vertikaler oder z-Richtung bereit gestellt.
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Hierbei kann auf eine Verriegelung des geschlossenen Deckels 2 über einen Antriebsschlitten, der im Vorderbereich des Deckels 2 angeordnet ist und z. B. aus der
DE 10 2014 014 171 A1 bekannt ist (Antriebsschlitten 10) sowie auf Koppelungseinrichtungen zwischen Antrieb und Antriebsschlitten verzichtet werden. Bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Lagervorrichtung ist ein Antrieb 30 des Deckels 2 z. B. an einem Hinterabschnitt 31 des Rahmens der Schiebe- oder Spoilerdachbaueinheit angeordnet und betätigt über ein Antriebskabel die hintere Lagereinrichtung 10 oder den Deckel 2 direkt an seinem Hinterbereich. Der Deckel 2 wird bevorzugt ausschließlich über diesen hinteren Antrieb 30 entlang der Führungen 8 und 10 in seine Schließstellung und aus der Schließstellung heraus in seine Offenstellung verstellt.
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Die Deckelhebelführung 23 kann im Wesentlichen horizontal oder leicht geneigt geradlinig verlaufen oder sie enthält zumindest einen Kurvenabschnitt zur Anpassung an den Verlauf der Führung 8 in ihrem Übergangsabschnitt 15 und Führungsvorderabschnitt 16 sowie zur Anpassung der Bewegung des Deckelvorderrandes 28 beim Verstellen des Deckels 2 in seine am Hinterrand 4 ausgeschwenkte Lüftungsstellung.
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Ein Zusatzmitnehmer 32 kann z. B. am Deckelträger 12 angeordnet sein, der den Verriegelungshebel 18 in seiner Ruhestellung am Deckelträger 12 angekoppelt hält und gegen Relativbewegung zu diesem sichert. Der Zusatzmitnehmer 32 ist z. B. ein Zapfen, der seitlich vom Deckelträger 12 zum Verriegelungshebel 18 hin vorsteht und der in eine Ausnehmung 33 des Verriegelungshebels 18 eingreift, wenn dieser in seine Ruhestellung verschwenkt wird. Damit kann der Verriegelungshebel 18 spielfrei zur gemeinsamen Bewegung mit dem Deckel 2 bzw. an diesen angekoppelt werden.
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Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Lagervorrichtung (siehe 13 und 14) ist die Schwenkachse 19 des Verriegelungshebels 18 dauerhaft orts- oder dachfest angeordnet. Beispielsweise ist das Hebellagerteil 20 an der Hebellängsführung 21 dauerhaft festgelegt, z. B. zwischen dem Anschlag 27 und einem Stoppteil 38, oder ein anderes Hebellagerteil oder lediglich die Schwenkachse 19 ist an einem anderen Dachbauteil angeordnet. Der Verriegelungshebel 18 ist in seine Ruhestellung, die bevorzugt der horizontalen Ruhestellung des ersten Ausführungsbeispiels entspricht, gegen einen Anschlag 34 vorgespannt, z. B. mit einer Feder 39 oder einer Spiralfeder, die an der Schwenkachse 19 angeordnet ist.
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Wenn der Verriegelungshebel 18 in seiner Ruhestellung angeordnet ist, befindet sich der Deckel 2 in einer Öffnungsstellung beabstandet vom Verriegelungshebel 18. Die Deckelhebelführung 23 weist einen dem Verriegelungshebel 18 zugeordneten Anfangsbereich 35 auf, der für den Verriegelungshebel 18 derart offen ist, das der Verriegelungshebel 18 an seinem zweiten Ende an der Deckelhebelführung 23 aufgenommen wird, wenn sich der Deckel 2 in Schließrichtung bewegt und mit der Deckelhebelführung 23 den Verriegelungshebel 18 erreicht. Die Deckelhebelführung 23 weist z. B. einen Einführtrichter 36 auf, der das Aufnehmen des Zapfens 24 oder dergleichen erleichtert. Der weitere Bewegungsablauf und das Schwenkverhalten des Verriegelungshebels 18 gleichen demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Der Verriegelungshebel 18 ist in seiner herabgeschwenkten Riegelstellung durch den Mitnehmer 29 gegen einen dachseitigen Anschlag 37 gehalten.
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Die in der Beschreibung und anhand der Ausführungsbeispiele offenbarten einzelnen Merkmale können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Deckel
- 3
- Dachöffnung
- 4
- Hinterrand
- 5
- Dachabschnitt
- 6
- Vorderbereich
- 7
- vordere Lagereinrichtung
- 8
- Längsführung
- 9
- hintere Lagereinrichtung
- 10
- hintere Längsführung
- 11
- Deckelgleiter
- 12
- Deckelträger
- 13
- Querschwenkachse
- 14
- Deckelrahmen
- 15
- Übergangsabschnitt
- 16
- Führungsvorderabschnitt
- 17
- Deckeldichtung
- 18
- Verriegelungshebel
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Hebellagerteil
- 21
- Hebellängsführung
- 22
- Lagernase
- 23
- Deckelhebelführung
- 24
- Zapfen
- 25
- Feder
- 26
- Vorderende
- 27
- Anschlag
- 28
- Deckelvorderrand
- 29
- Mitnehmer
- 30
- Antrieb
- 31
- Hinterabschnitt
- 32
- Zusatzmitnehmer
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Anschlag
- 35
- Anfangsbereich
- 36
- Einführtrichter
- 37
- Anschlag
- 38
- Stoppteil
- 39
- Feder