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Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung, die Mittel aufweist, um bereichsweise, insbesondere bildpunktweise, den Glanzeindruck eines Druckbildes einzustellen.
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Um ein hochwertiges Druckerzeugnis bereitzustellen, ist es vorteilhaft, den Grad des Glanzes oder der Mattheit der Oberfläche eines Druckerzeugnisses einstellen zu können. In
US 8,633,956 B2 wird z.B. eine Druckvorrichtung beschrieben, bei der durch Laserablation bestimmte Bereiche einer Lackschicht abgetragen werden, um bereichsweise einen unterschiedlichen Glanzeindruck zu erzielen. Die Verwendung von Laserablation erfordert jedoch die Verwendung eines geeigneten Lasers und ist damit typischerweise mit relativ hohen Kosten verbunden. Des Weiteren führt das Abtragen von Material der Lackschicht typischerweise zu Unebenheiten auf der Oberfläche eines Druckerzeugnisses und damit zu einer reduzierten Druckqualität.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, eine Druckvorrichtung bereitzustellen, die es ermöglicht, in effizienter und qualitativ hochwertiger Weise den Glanzeindruck eines Druckerzeugnisses bereichsweise anzupassen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs 1 gelöst.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Druckvorrichtung zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers beschrieben. Die Druckvorrichtung umfasst ein Druckwerk, das eingerichtet ist, ein Druckbild auf den Aufzeichnungsträger zu drucken. Außerdem umfasst die Druckvorrichtung eine Beschichtungseinheit, die eingerichtet ist, eine Schicht mit Beschichtungsmaterial auf das Druckbild aufzubringen. Des Weiteren umfasst die Druckvorrichtung eine Vernetzungseinheit, die eingerichtet ist, bereichsweise Beschichtungsmaterial einer Teilschicht an der von dem Druckbild abgewandten Oberfläche der Schicht mit Beschichtungsmaterial zu vernetzen. Die Druckvorrichtung umfasst ferner eine Aushärtungseinheit, die eingerichtet ist, die Schicht mit Beschichtungsmaterial auszuhärten.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 ein Blockdiagramm einer beispielhaften Tintenstrahl-Druckvorrichtung;
- 2 eine beispielhafte Anordnung von Schichten auf einem Aufzeichnungsträger; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung des Glanzeindrucks eines Druckbildes.
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Das vorliegende Dokument befasst sich damit, den Glanzeindruck eines Druckbildes auf einem Aufzeichnungsträger anzupassen. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein Blockdiagramm einer Tintenstrahl-Druckvorrichtung 100 als Beispiel für eine allgemeine Druckvorrichtung. Die in diesem Dokument beschriebenen Aspekte sind z.B. auch auf Tonerbasierte Druckvorrichtungen anwendbar.
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Die in 1 dargestellte Druckvorrichtung 100 ist für den Druck auf einen bahnförmigen Aufzeichnungsträger 120 ausgelegt (auch als „continuous feed“ bezeichnet, da der Aufzeichnungsträger 120 der Druckvorrichtung 100 kontinuierlich, z.B. von einer Rolle, zugeführt wird). Der Aufzeichnungsträger 120 kann aus Papier, Pappe, Karton, Metall, Kunststoff, Textilien, einer Kombination davon und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Materialien hergestellt sein. Der Auszeichnungsträger 120 wird typischerweise von einer Rolle (dem Abwickler) abgewickelt und dann dem Druckwerk 140 des Drucksystems 100 zugeführt. Durch das Druckwerk 140 wird ein Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 aufgebracht, und der bedruckte Aufzeichnungsträger 120 wird (ggf. nach Fixieren / Trocknen des Druckbildes) wieder auf einer weiteren Rolle (dem Aufwickler) aufgewickelt. Alternativ kann der bedruckte Aufzeichnungsträger 120 durch eine Schneidevorrichtung in Bögen bzw. Einzel-Blätter geschnitten werden. In 1 wird die Transportrichtung 1 des Aufzeichnungsträgers 120 durch einen Pfeil dargestellt. Die Ausführungen in diesem Dokument sind auch für eine Druckvorrichtung 100 zum Bedrucken von bogenförmigen bzw. blattförmigen Aufzeichnungsträgern 120 anwendbar.
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Das Druckwerk 140 der Druckvorrichtung 100 umfasst in dem dargestellten Beispiel einen Druckriegel 102 zum Druck von pigmentierter Tinte. Typischerweise umfasst ein Druckwerk 140 mehrere Druckriegel 102, die jeweils für das Drucken mit Tinten unterschiedlicher Farbe verwendet werden können (z.B. Schwarz, Cyan, Magenta und/oder Gelb bzw. MICR-Tinte).
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Ein Druckriegel 102 kann ein oder mehrere Druckköpfe 103 umfassen, die ggf. in mehreren Reihen nebeneinander angeordnet sind, um die Bildpunkte unterschiedlicher Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken. In dem in 1 dargestellten Beispiel umfasst ein Druckriegel 102 fünf Druckköpfe 103, wobei jeder Druckkopf 103 die Bildpunkte einer Gruppe von Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 druckt.
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Jeder Druckkopf 103 des Druckwerks 140 umfasst in der in 1 abgebildeten Ausführungsform mehrere Düsen 21, 22, wobei jede Düse 21, 22 eingerichtet ist, Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger 120 zu feuern oder zu stoßen. Ein Druckkopf 103 des Druckwerks 140 kann beispielsweise 2558, 5116 oder mehr effektiv genutzte Düsen 21, 22 umfassen, die entlang einer oder mehrerer Reihen quer zur Transportrichtung 1 des Aufzeichnungsträgers 120 angeordnet sind. Die Düsen 21, 22 in den einzelnen Reihen können versetzt zueinander angeordnet sein. Mittels der Düsen 21, 22 eines Druckkopfs 103 des Druckwerks 140 können Bildpunkte einer Zeile eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 quer zur Transportrichtung 1, d.h. entlang der Breite des Aufzeichnungsträgers 120, gedruckt werden.
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Die Druckvorrichtung 100 umfasst weiter eine Steuereinheit 101 (z.B. eine Ansteuer-Hardware und/oder einen Controller), die eingerichtet ist, die Aktuatoren der einzelnen Düsen 21, 22 der einzelnen Druckköpfe 103 des Druckwerks 140 anzusteuern, um in Abhängigkeit von Druckdaten das Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 aufzubringen.
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Das Druckwerk 140 der Druckvorrichtung 100 umfasst somit zumindest einen Druckriegel 102 mit K Düsen 21, 22, die mit einem bestimmten Zeilentakt angesteuert werden können, um eine Zeile (quer zu der Transportrichtung 1 des Aufzeichnungsträgers 120) mit K Pixeln bzw. K Spalten 31, 32 eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken. Die Düsen 21, 22 können auf ein oder mehrere Druckköpfe 103 verteilt sein. Die Düsen 21, 22 sind in dem dargestellten Beispiel unbeweglich bzw. fest in der Druckvorrichtung 100 verbaut, und der Aufzeichnungsträger 120 wird mit einer bestimmten Transportgeschwindigkeit an den feststehenden Düsen 21, 22 vorbeigeführt. Eine bestimmte Düse 21, 22 druckt somit eine entsprechende bestimmte Spalte 31, 32 (in Transportrichtung 1) eines Druckbildes auf den Aufzeichnungsträger 120. Mit anderen Worten, es kann eine Eins-zu-Eins Zuordnung zwischen Düsen 21, 22 und Spalten 31, 32 eines Druckbildes bestehen, so dass die Bildpunkte einer ersten Spalte 31 des Druckbildes ausschließlich durch eine erste Düse 21 und die Bildpunkte einer zweiten Spalte 32 des Druckbildes ausschließlich durch eine andere zweite Düse 22 gedruckt werden. Jede Düse 21, 22 eines Druckkopfes 103 des Druckwerks 140 kann somit genau einer Spalte 31, 32 und jede Spalte 31, 32 genau einer Düse 21, 22 eines Druckkopfes 103 zugeordnet sein. Somit erfolgt durch eine bestimmte Düse 21, 22 pro Zeile eines Druckbildes maximal ein Tintenausstoß.
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Die Druckvorrichtung 100 kann eine Beschichtungseinheit 130 aufweisen, mit der ein Beschichtungsmaterial 134, insbesondere ein Lack, auf die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 aufgetragen werden kann. Dabei wird das Beschichtungsmaterial 134 typischerweise auf eine getrocknetes bzw. fixiertes Druckbild aufgetragen. Die Druckvorrichtung 100 kann somit eine Trocknungseinheit umfassen (nicht dargestellt), die zwischen den ein oder mehreren Druckriegeln 102 des Druckwerks 140 und der Beschichtungseinheit 130 angeordnet ist, und die eingerichtet ist, das durch die ein oder mehreren Druckriegel 102 erzeugte Druckbild auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 zu trocknen und/oder zu fixieren. Durch die Beschichtungseinheit 130 kann somit eine, typischerweise transparente, Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 auf ein getrocknetes und/oder fixiertes Druckbild aufgetragen werden.
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Das Beschichtungsmaterial 134 kann ungesättigte Acrylate aufweisen, die ausgebildet sind, in Reaktion auf eine Energieeinwirkung, insbesondere in Reaktion auf eine Bestrahlung, eine Polymerisation und/oder eine Vernetzung innerhalb des Beschichtungsmaterials 134 zu bewirken. Die Druckvorrichtung 100 kann eine Vernetzungseinheit 131 umfassen, die eingerichtet ist, dem Beschichtungsmaterial 134 Energie zuzuführen, um eine Polymerisation und/oder eine Vernetzung innerhalb des Beschichtungsmaterials 134 zu bewirken. Die dem Beschichtungsmaterial 134 zugeführte Energiemenge kann dabei derart sein, dass die Polymerisation und/oder Vernetzung nur in einem oberen Teil der Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 erfolgt. Dies kann z.B. durch Verwendung einer Vernetzungs-Strahlenquelle erreicht werden, die eingerichtet ist, elektromagnetische Strahlung in einem Vernetzungs-Wellenlängenbereich (z.B. in einem Wellenlängenbereich um 172nm) zu generieren. Insbesondere kann elektromagnetische Strahlung verwendet werden, die nur eine relativ geringe Eindringtiefe aufweist, d.h. Strahlung, die nur bis zu einer bestimmten Tiefe in die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 eindringen kann. Beispielsweise kann die Eindringtiefe im Bereich von 0,1 bis 0,5nm liegen. Die Eindringtiefe und/oder der Grad der Härtung des Beschichtungsmaterials 134 sind typischerweise von der Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung abhängig.
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Durch die Vernetzungseinheit 131 kann somit eine vernetzte Haut, d.h. eine Teilschicht, mit Beschichtungsmaterial 134 auf der Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 erzeugt werden. Diese vernetzte Haut kann auf der verbliebenen Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 schwimmen. Die vernetzte Haut weist typischerweise eine faltige Struktur auf, die nach Aushärten der Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 als matt wahrgenommen wird. Durch den Grad der Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 kann dabei der Grad der Mattheit angepasst werden. Der Grad der Vernetzung kann wiederum durch die zugeführte Energiemenge, z.B. durch die Belichtungszeit, innerhalb der Vernetzungseinheit 131 angepasst werden.
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Die Druckvorrichtung 100 kann weiter eine Aushärtungseinheit 136 umfassen, die eingerichtet ist, die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 vollständig auszuhärten. Zu diesem Zweck kann eine Energiequelle, insbesondere eine Aushärtungs-Strahlenquelle, verwendet werden, die eine gegenüber der Vernetzungseinheit 131 erhöhte Eindringtiefe aufweist. Beispielsweise kann eine Aushärtungs-Strahlenquelle verwendet werden, die eingerichtet ist, elektromagnetische Strahlung in einem Aushärtungs-Wellenlängenbereich (z.B. um 308nm) zu generieren. Alternativ oder ergänzend können eine Hg-UV Lampe, d.h. eine Quecksilberdampflampe, oder ein Elektronenstrahler verwendet werden. In der Aushärtungseinheit 136 wird die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 vollständig ausgehärtet. Durch die vorhergehende Generierung einer vernetzten Haut an der Oberfläche der Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 weist die ausgehärtet Schicht einen bestimmten Grad an Mattheit auf, der von den Eigenschaften der vernetzten Haut abhängt.
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Die Vernetzungseinheit 131 kann eingerichtet sein, die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 bereichsweise zu vernetzen. Beispielsweise kann die Vernetzungseinheit 131 eine Vielzahl von Vernetzungs-Strahlenquellen aufweisen, die eingerichtet ist, eine entsprechende Vielzahl von Vernetzungsbereichen zu generieren. Die Vielzahl von Vernetzungs-Strahlenquellen kann z.B. quer zu der Transportrichtung 1 angeordnet sein, um unterschiedliche Gruppen von Spalten 51, 52 der Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 zu vernetzen. Insbesondere können K Vernetzungs-Strahlenquellen bereitgestellt werden, um K unterschiedliche Spalten 51, 52 lokal zu vernetzen.
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Der Aufzeichnungsträger 120 kann an der Vielzahl von Vernetzungs-Strahlenquellen vorbeigeführt werden. Die Vielzahl von Vernetzungs-Strahlenquellen kann mit einem bestimmten Takt, z.B. mit dem Zeilentakt der Druckvorrichtung 100, angesteuert werden, um Vernetzungsstrahlung zu generieren oder nicht. Die Ansteuerung kann in Abhängigkeit von Vernetzungs-Druckdaten erfolgen, die für jeden Bildpunkt eines Vernetzungs-Druckbildes anzeigen, ob eine Vernetzung erfolgen soll oder nicht. So kann bildpunktweise eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 erfolgen oder nicht. Somit kann bildpunktweise bzw. digital der Grad der Mattheit bzw. des Glanzeindrucks eingestellt werden.
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform zur punktweisen Einstellung des Glanzeindrucks eines Druckbildes. Die Vernetzungseinheit 131 umfasst einen Blockierungsmaterial-Druckriegel 132 mit ein oder mehreren Druckköpfen 133, die jeweils ein oder mehrere Düsen 41, 42 umfassen, wobei die Düsen 41, 42 eingerichtet sind, bildpunktweise Tropen eines Blockierungsmaterials auf die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 zu feuern bzw. zu stoßen. Das Blockierungsmaterial ist eingerichtet, die von einem nachfolgenden Vernetzungsmodul 135 generierte Vernetzungsenergie zu blockieren. Insbesondere kann durch das Blockierungsmaterial die von einer Vernetzungs-Strahlenquelle generierte Vernetzungsstrahlung blockiert werden, so dass eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 durch das Blockierungsmaterial verhindert werden kann. Das Blockierungsmaterial kann z.B. Wasser umfassen oder sein.
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Durch die Düsen 41, 42 können somit bildpunkteweise Blockierungsmaterial-Tropfen auf das Beschichtungsmaterial 134 aufgebacht werden, um bildpunktweise die Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 in dem nachfolgenden Vernetzungsmodul 135 zu blockieren. Die Düsen 41, 42 können dabei einzelnen Spalten 51, 52 zugewiesen werden. Anhand der Düsen 41, 42 kann somit zeilenweise ein Blockierungs-Druckbild aus Blockierungsmaterial auf die Schicht aus Beschichtungsmaterial 134 aufgetragen werden. Das Blockierungs-Druckbild definiert dabei die Bereiche, insbesondere die Bildpunkte, mit einem relativ hohen Grad an Glanz und die Bereiche, insbesondere die Bildpunkte, mit einem relativ hohen Grad an Mattheit. Das Blockierungs-Druckbild kann dem Negativ eines Vernetzungs-Druckbildes entsprechen. Durch das Aufbringen von Blockierungsmaterial-Tropfen kann in effizienter und digitaler Weise der Mattheitsgrad eines Druckbildes auf einem Aufzeichnungsträger 120 angepasst werden.
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2 veranschaulicht die unterschiedlichen Schichten auf einem Aufzeichnungsträger 120. Durch ein oder mehrere Druckriegel 102 kann ein eingefärbtes Druckbild 201 auf den Aufzeichnungsträger 120 aufgebracht werden. Durch die Beschichtungseinheit 130 kann eine, typischerweise homogene, Schicht 202 aus Beschichtungsmaterial 134 auf das Druckbild 201 aufgebracht werden. Durch den Blockierungsmaterial-Druckriegel 132 kann bildpunktweise Blockierungsmaterial 203 auf die Schicht 202 aus Beschichtungsmaterial 134 aufgebracht werden. An den nicht blockierten Bildpunkten können innerhalb des Vernetzungsmoduls 135 vernetzte Bereiche 204, insbesondere vernetzte Bildpunkte, generiert werden. Diese vernetzten Bereiche 204 weisen dann typischerweise einen reduzierten Grad an Glanz bzw. einen erhöhten Mattheitsgrad auf. Schließlich kann die gesamte Schicht 202 aus Beschichtungsmaterial 134 in der Aushärtungseinheit 136 ausgehärtet werden, um eine ausgehärtete Schicht 205 bereitzustellen. Das Blockierungsmaterial 203 kann dabei ggf. entfernt, z.B. verdampft, werden.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 300 zur bereichsweisen Anpassung des Mattheitsgrades eines Druckbildes 201 auf einem Aufzeichnungsträger 120. Das Verfahren 300 umfasst das Auftragen 301 einer Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 auf das Druckbild 201. Insbesondere kann das Beschichtungsmaterial 134 (z.B. ein transparenter Lack mit Acrylaten) vollflächig auf das Druckbild 201 aufgetragen werden, so dass sich eine durchgängige, homogene Schicht 202 auf dem Druckbild 201 ergibt.
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Das Verfahren 300 umfasst ferner das Vernetzen 302 von Beschichtungsmaterial 134 in ein oder mehreren Bereichen einer Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134. Die Teilschicht ist dabei an der von dem Druckbild 201 abgewandten Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 angeordnet. Die Teilschicht kann sich z.B. über 20% oder weniger der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 erstrecken.
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Das Vernetzen 302 kann durch Einwirken von Vernetzungsenergie bewirkt werden. Dabei ist die Vernetzungsenergie ausgebildet, eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 auf die Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 zu begrenzen. Beispielsweise kann die Vernetzungsenergie derart sein, dass die Vernetzungsenergie direkt an der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 absorbiert wird und somit nicht in tiefere Lagen der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 gelangen kann, um in den tieferen Lagen eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 zu bewirken. Beispielsweise kann zu diesem Zweck Vernetzungsstrahlung aus einem bestimmten Vernetzungs-Wellenlängenbereich verwendet werden, wobei die Vernetzungsstrahlung nur eine begrenzte Eindringtiefe in die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 aufweist.
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Das Vernetzen 302 kann bereichsweise erfolgen. Das heißt, es können vernetzte und nichtvernetzte Bereiche auf der Fläche des Druckbildes 201 bereitgestellt werden. Typischerweise weist ein Bereich mit einer Teilschicht aus vernetztem Beschichtungsmaterial 134 einen höheren Mattheitsgrad bzw. einen geringeren Glanzgrad auf als ein Bereich, in dem keine Teilschicht aus vernetztem Beschichtungsmaterial 134 vorliegt. Durch die Erzeugung von Bereichen mit einer Teilschicht aus vernetztem Beschichtungsmaterial 134 und Bereichen ohne eine Teilschicht aus vernetztem Beschichtungsmaterial 134 kann somit eine bereichsweise Anpassung des Mattheitsgrades erfolgen.
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Das Verfahren 300 umfasst ferner das Aushärten 303 der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 durch Einwirken von Aushärtungsenergie. Dabei ist die Aushärtungsenergie ausgebildet, das Beschichtungsmaterial 134 in der gesamten Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 auszuhärten. Insbesondere kann die Aushärtungsenergie ausgebildet sein, in die gesamte Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 einzudringen, um in der gesamten Schicht 202 Beschichtungsmaterial 134 zu vernetzen und damit auszuhärten.
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Es wird somit in diesem Dokument eine Druckvorrichtung 100, insbesondere eine Tintenstrahl-Druckvorrichtung, zum Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers 120 beschrieben. Die Druckvorrichtung 100 umfasst ein Druckwerk 140, das eingerichtet ist, ein Druckbild 201 auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken. Das Druckwerk 140 kann zumindest eine Düse 21, 22 umfassen, die eingerichtet ist, Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger 120 zu feuern, um das Druckbild 201 zu drucken. Außerdem können die Druckvorrichtung 100 bzw. das Druckwerk 140 eine Trocknungseinheit umfassen, die eingerichtet ist, das Druckbild 201 zu trocknen und/oder zu fixieren. Es kann somit ein getrocknetes und/oder fixiertes Druckbild 201 auf dem Aufzeichnungsträger 120 bereitgestellt werden. Dieses Druckbild 201 kann durch eine nachfolgende Beschichtungseinheit 130 mit Beschichtungsmaterial 134 beschichtet werden.
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Die Druckvorrichtung 100 kann somit eine Beschichtungseinheit 130 umfassen, die eingerichtet ist, eine Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 auf das Druckbild 201 aufzubringen. Das Beschichtungsmaterial 134 kann zu diesem Zweck vollflächig, z.B. durch eine Walze, auf das Druckbild 201 auf dem Aufzeichnungsträger 120 aufgetragen werden. Insbesondere kann das Beschichtungsmaterial 134 unabhängig von Druckdaten auf den Aufzeichnungsträger 120 aufgebracht werden. Es kann somit eine gleichmäßige Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 auf das gesamte Druckbild 201 (insbesondere über die gesamte Druckbreite der Druckvorrichtung 100) aufgebracht werden. Das Beschichtungsmaterial 134 kann nicht-gesättigte Acrylate aufweisen, die durch Einwirken von Energie vernetzt, insbesondere polymerisiert, werden können. Beispielsweise kann das Beschichtungsmaterial 134 einen transparenten Lack umfassen. Es kann somit eine Schicht 202 aus nicht-gehärtetem Lack auf das Druckbild 201 auf dem Aufzeichnungsträger 120 aufgebracht werden. Die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 ist typischerweise transparent, so dass das Druckbild 201 durch die Schicht 202 hindurch gesehen werden kann. Die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 kann einen Transmissionsgrad für Licht im sichtbaren Bereich von 50%, 60%, 70%, 80% 90% oder mehr aufweisen.
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Außerdem umfasst die Druckvorrichtung 100 eine Vernetzungseinheit 131, die eingerichtet ist, bereichsweise Beschichtungsmaterial 134 einer Teilschicht an der von dem Druckbild 201 abgewandten Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 zu vernetzen. Die Vernetzung erfolgt durch Einwirken von Vernetzungsenergie. Dabei kann die Vernetzungsenergie derart ausgebildet sein, dass eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 auf die Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 begrenzt ist. Die Teilschicht kann sich z.B. nur über 20%, 10% oder weniger der Dicke der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134, d.h. senkrecht zu dem Aufzeichnungsträger 120, erstrecken. Mit anderen Worten, es kann durch die Vernetzungseinheit 131 ggf. nur Beschichtungsmaterial 134 bis zu einer Eindringtiefe von 20%, 10% oder weniger der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134, ausgehend von der Oberfläche, vernetzt werden. Die Teilschicht kann beispielsweise eine Dicke von 1nm, 0,5nm oder weniger aufweisen.
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Durch die Vernetzungseinheit 131 kann somit eine Teilschicht mit vernetztem Beschichtungsmaterial 134 an der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 gebildet werden. Diese Teilschicht mit vernetztem Beschichtungsmaterial 134 kann auf der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 schwimmen. Durch die Vernetzung kann das Beschichtungsmaterial 134 schrumpfen und dabei eine gewisse Rauheit an der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 bilden. Als Folge daraus weist eine Teilschicht mit vernetztem Beschichtungsmaterial 134 typischerweise einen erhöhten Mattheitsgrad auf.
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Die Druckvorrichtung 100 umfasst ferner eine Aushärtungseinheit 136, die eingerichtet ist, durch Einwirken von Aushärtungsenergie die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134, typischerweise vollständig, auszuhärten. Die Aushärtungsenergie kann dabei ausgebildet sein, das Beschichtungsmaterial 134 in der gesamten Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 auszuhärten. Es kann somit eine vollständige Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 bewirkt werden. Dabei bleiben jedoch die zuvor erzeugten Bereiche, die eine Teilschicht mit vernetztem Beschichtungsmaterial 134 aufweisen, weiterhin sichtbar, insbesondere durch einen erhöhten Mattheitsgrad. Es wird somit eine effiziente bereichsweise Anpassung des Mattheitsgrades eines Druckbildes 201 ermöglicht.
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In der Druckvorrichtung 100 wird somit ein Druckbild 201 mit einer Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 bedeckt. In einer Vernetzungseinheit 131 wird dann bereichsweise Beschichtungsmaterial 134 einer Teilschicht an der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 vernetzt. Anschließend wird in einer Aushärtungseinheit 136 die gesamte Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 ausgehärtet. Durch das bereichsweise Erzeugen von Teilschichten mit vernetztem Beschichtungsmaterial 134 wird in effizienter Weise eine Anpassung des Glanzeindrucks eines Druckbildes 201 ermöglicht.
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Die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 kann in einem ersten Bereich und in einem zweiten Bereich über dem Druckbild 201 angeordnet sein. Die Vernetzungseinheit 131 kann eingerichtet sein, selektiv eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 der Teilschicht in dem ersten Bereich 204 zu bewirken und eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 der Teilschicht in dem zweiten Bereich zu unterlassen. Zu diesem Zweck kann durch die Vernetzungseinheit 131 bewirkt werden, dass in dem ersten Bereich 204 Vernetzungsenergie auf die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 einwirkt. Andererseits kann durch die Vernetzungseinheit 131 bewirkt werden, dass in dem zweiten Bereich substantiell keine Vernetzungsenergie auf die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 einwirkt. Die Vernetzungseinheit 131 kann somit eingerichtet sein, Vernetzungsenergie selektiv auf Bereiche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 einwirken zu lassen, um den Mattheitsgrad des Druckbildes 201 bereichsweise anzupassen.
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Die Druckvorrichtung 100 kann eine Steuereinheit 101 umfassen, die eingerichtet ist, die Vernetzungseinheit 131 in Abhängigkeit von Vernetzungs-Druckdaten anzusteuern. Die Vernetzungs-Druckdaten können anzeigen, in welchen ein oder mehreren Bereichen einer Vielzahl von Bereichen über dem Druckbild 201 Beschichtungsmaterial 134 der Teilschicht vernetzt werden soll oder nicht vernetzt werden soll. Die Bereiche können z.B. einzelnen Bildpunkten des Druckbildes 201 entsprechen. Es kann somit durch Vernetzungs-Druckdaten bereichsweise, ggf. bildpunktweise, ein Mattheitsgrad für ein Druckbild 201 vorgegeben werden.
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Die Vernetzungseinheit 131 kann eingerichtet sein, selektiv Beschichtungsmaterial 134 der Teilschicht in der Vielzahl von Bereichen zu vernetzen. Insbesondere kann die Vernetzungseinheit 131 eingerichtet sein, selektiv in Abhängigkeit von den Vernetzungs-Druckdaten Vernetzungsenergie auf einen Bereich der Vielzahl von Bereichen einwirken zu lassen bzw. nicht einwirken zu lassen.
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Die Vernetzungseinheit 131 kann z.B. eine Vernetzungs-Strahlenquelle umfassen, die eingerichtet ist, elektromagnetische Vernetzungsstrahlung zu generieren. Dabei kann die Vernetzungsstrahlung auf einen Vernetzungs-Wellenlängenbereich beschränkt sein (z.B. um 172nm). Die Vernetzungsstrahlung aus dem Vernetzungs-Wellenlängenbereich kann dabei ausgebildet sein, nur in der Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 zu bewirken. Es kann somit durch Verwendung von Vernetzungsstrahlung aus einem bestimmten Vernetzungs-Wellenlängenbereich bewirkt werden, dass nur in einer Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 erfolgt.
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Die Vernetzungseinheit 131 kann eingerichtet sein, die Vernetzungs-Strahlenquelle intermittierend zu betreiben, um bereichsweise, insbesondere bildpunktweise, Vernetzungsstrahlung zu generieren, und um dadurch bereichsweise, insbesondere bildpunktweise, eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 in der Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 zu bewirken. Die Vernetzungs-Strahlenquelle kann in Abhängigkeit von den Vernetzungs-Druckdaten angesteuert werden.
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Alternativ oder ergänzend kann die Vernetzungseinheit 131 zumindest eine Düse 41, 42 umfassen, die eingerichtet ist, Blockierungsmaterial-Tropfen aus einem Blockierungsmaterial 203 auf die Schicht 202 mit Beschichtungsstoff 134 zu feuern. Das Blockierungsmaterial 203 kann Wasser aufweisen oder Wasser sein. Insbesondere kann das Blockierungsmaterial 203 eingerichtet sein, die Vernetzungsenergie zumindest teilweise zu blockieren. Beispielsweise kann durch das Blockierungsmaterial 203 Vernetzungsstrahlung zumindest teilweise blockiert werden. Somit kann durch Auftragen eines Blockierungsmaterial-Tropfens eine Vernetzung des Beschichtungsmaterials 134 unterhalb des Blockierungsmaterial-Tropfens zumindest teilweise unterbunden werden. Durch Aufbringen von Blockierungsmaterial-Tropfen kann somit eine bereichsweise, insbesondere eine bildpunkweise, Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 bewirkt werden. Die Düse 41, 42 können zu diesem Zweck in Abhängigkeit der Vernetzungs-Druckdaten angesteuert werden. Die Verwendung von zumindest einer Düse 41, 42 zum Aufbringen von Blockierungsmaterial 203 ermöglicht eine besonders effiziente und präzise Anpassung des Mattheitsgrades eines Druckbildes 201.
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Die Vernetzung kann in einem nachfolgenden Vernetzungsmodul 135 erfolgen, in dem Vernetzungsenergie, insbesondere Vernetzungsstrahlung, flächendeckend bereitgestellt wird. Durch die Blockierungsmaterial-Tropfen erfolgt ein bereichsweises, selektives Blockieren der Vernetzungsenergie, und somit eine selektive Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 in Teilbereichen 204 der Oberfläche der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134.
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Der Aufzeichnungsträger 120 und die Vernetzungseinheit 131 können relativ zueinander in einer Transportrichtung 1 aneinander vorbeigeführt werden. Insbesondere kann der Aufzeichnungsträger 120 an einer feststehenden Vernetzungseinheit 131 vorbeigeführt werden. Die Vernetzungseinheit 131 kann dann einen Blockierungsmaterial-Druckriegel 132 mit einer Vielzahl von Düsen 41, 42 umfassen, die jeweils eingerichtet sind, Blockierungsmaterial-Tropfen auf die Schicht 202 mit Beschichtungsstoff 134 zu feuern. Dabei kann jede Düse 41, 42 der Vielzahl von Düsen 41, 42 eingerichtet sein, Blockierungsmaterial-Bildpunkte einer entsprechenden Spalte 51, 52 einer Vielzahl von Spalten 51, 52 eines Blockierungsmaterial-Druckbildes zu drucken. Des Weiteren kann die Vielzahl von Düsen 41, 42 mit einem Zeilentakt angesteuert werden, um Blockierungsmaterial-Bildpunkte unterschiedlicher Zeilen des Blockierungsmaterial-Druckbildes zu drucken. Die Ansteuerung der Düsen 41, 42 kann in Abhängigkeit der Vernetzungs-Druckdaten erfolgen. So kann in effizienter Weise der Mattheitsgrad einzelner Bildpunkte eines Druckbildes 201 angepasst werden.
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Eine Düse 41, 42 kann eingerichtet sein, Blockierungsmaterial-Tropfen mit unterschiedlichen Tropfengrößen (z.B. 3pl, 7pl, 12pl, etc.) auszustoßen. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Tropfengrößen kann der Grad der Blockierung der Vernetzungsenergie verändert werden. Typischerweise steigt mit steigender Tropfengröße der Grad der Blockierung. Andererseits können über den Grad der Blockierung der Grad der Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 und damit der Mattheitsgrad angepasst werden. Somit kann durch Anpassung der Tropfengröße der Blockierungsmaterial-Tropfen der Mattheitsgrad bildpunktweise angepasst werden. Die Vernetzungs-Druckdaten können für jeden Bildpunkt die zu verwendende Tropfengröße und/oder den gewünschten Mattheitsgrad anzeigen. Die Steuereinheit 101 der Druckvorrichtung 100 kann somit eingerichtet sein, auf Basis der Vernetzungs-Druckdaten die Tropfengröße eines Blockierungsmaterial-Tropfens aus einer Mehrzahl von unterschiedlichen Tropfengrößen (z.B. vier unterschiedlichen Tropfengrößen) zu ermitteln. Des Weiteren kann eine Düse 41, 42 angesteuert werden, um einen Blockierungsmaterial-Tropfen der ermittelten Tropfengröße auszustoßen.
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Mit anderen Worten, eine Düse 41, 42 kann eingerichtet sein, Blockierungsmaterial-Tropfen mit unterschiedlichen Tropfengrößen aus einer Mehrzahl von Tropfengrößen zu feuern. Die Steuereinheit 101 der Druckvorrichtung 100 kann eingerichtet sein, für unterschiedliche Bereiche, z.B. für unterschiedliche Bildpunkte, des Druckbildes 201 unterschiedliche Topfengrößen zu ermitteln, z.B. auf Basis der Vernetzungs-Druckdaten. Des Weiteren kann die Steuereinheit 101 eingerichtet sein, die Düse 41, 42 derart anzusteuern, dass in den unterschiedlichen Bereichen, insbesondere für die unterschiedlichen Bildpunkte, Blockierungsmaterial-Tropfen mit den ermittelten unterschiedlichen Tropfengrößen auf die Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 gefeuert werden. So kann die Genauigkeit der Einstellung des Mattheitsgrades eines Druckbildes 201 weiter erhöht werden.
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Die Aushärtungseinheit 136 kann eine Aushärtungs-Strahlenquelle umfassen, die eingerichtet ist, elektromagnetische Aushärtungsstrahlung zu generieren, die sich über einen Aushärtungs-Wellenlängenbereich erstreckt. Dabei kann Aushärtungsstrahlung aus dem Aushärtungs-Wellenlängenbereich (z.B. um 308nm) derart sein, dass in der gesamten Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 eine Vernetzung von Beschichtungsmaterial 134 bewirkt wird.
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Alternativ oder ergänzend kann die Aushärtungseinheit 136 eine Quersilberdampflampe und/oder einen Elektronenstrahler umfassen.
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Es kann somit elektromagnetische Strahlung in unterschiedlichen Frequenzbereichen verwendet werden, um in einem ersten Schritt ein oder mehrere Teilbereiche (insbesondere einzelne Bildpunkte bzw. Pixel) nur in einer Teilschicht der Schicht 202 mit Beschichtungsmaterial 134 (d.h. nur mit einer begrenzten Eindringtiefe) zu vernetzten. Die dazu verwendete Vernetzungsstrahlung kann relativ kurze Wellenlängen aufweisen, z.B. im UV-C Wellenlängenbereich. Typischerweise kann die Eindringtiefe der Vernetzung mit steigender Wellenlänge vergrößert werden. Zwischen der Vernetzungs-Strahlenquelle und dem Aufzeichnungsträger 120 kann eine Schutzatmosphäre (z.B. eine Stickstoffatmosphäre) angeordnet werden, um eine Dämpfung der Vernetzungsstrahlung zu reduzieren.
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Des Weiteren kann in einem zweiten Schritt eine komplette Vernetzung bzw. Härtung der gesamten Schicht 202 durchgeführt werden. Die dazu verwendete Aushärtungsstrahlung kann relativ lange Wellenlängen aufweisen, z.B. im UV-A Wellenlängenbereiche.
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Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen kann der Glanzeindruck bei einer digitalen Druckvorrichtung 100 ebenfalls digital gestaltet werden. Dabei können Farb- und Glanzeigenschaften unabhängig voneinander definiert werden, z.B. in entsprechenden Druckdaten. Durch Verwendung eines Blockierungsmaterial-Druckkopfes 133 können in effizienter und zuverlässiger Weise Blockierungsmaterial-Tropfen auf einen Aufzeichnungsträger 120 gedruckt werden, um den Glanzeindruck eines Druckbildes 201 bildpunktweise und digital verändert zu können. Dabei kann der Blockierungsmaterial-Druckkopf 133 in Abhängigkeit von Druckdaten angesteuert werden, die für jeden Bildpunkt individuell den Grad des Glanzeindrucks anzeigen. Insbesondere kann durch Anpassung der Tropfengröße der Blockierungsmaterial-Tropfen der Grad des Glanzeindrucks angepasst werden.
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Die bildpunktweise Anpassung einer homogenen Schicht 202 aus Beschichtungsmaterial 134 ist vorteilhaft gegenüber einem bildpunktweisen Aufbringen von Beschichtungsmaterial 134, da Beschichtungsmaterial 134 typischerweise Eigenschaften aufweist, die einem bildpunktweisen Auftrag mittels eines Druckkopfes entgegenstehen. Außerdem können sich Wechselwirkungen zwischen dem selektiv aufgebrachten Beschichtungsmaterial 134 und dem Aufzeichnungsträger 120 ergeben. Andererseits kann durch die in diesem Dokument beschriebene bereichsweise Anpassung einer homogenen Schicht 202 aus Beschichtungsmaterial 134 eine durchgängige, und damit qualitativ hochwertige, Schutzschicht auf einem Aufzeichnungsträger 120 bereitgestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportrichtung
- 21, 22
- Düse (für Tinte)
- 31, 32
- Spalte (des Druckbildes)
- 41, 42
- Düse (für Blockierungsmaterial)
- 51, 52
- Spalte (mit Blockierungsmaterial)
- 100
- Druckvorrichtung
- 101
- Steuereinheit
- 102
- Druckriegel (für Tinte)
- 103
- Druckkopf (für Tinte)
- 120
- Aufzeichnungsträger
- 130
- Beschichtungseinheit
- 131
- Vernetzungseinheit
- 132
- Druckriegel (für Blockierungsmaterial)
- 133
- Druckkopf (für Blockierungsmaterial)
- 134
- Beschichtungsmaterial
- 135
- Vernetzungsmodul
- 136
- Aushärtungseinheit
- 140
- Druckwerk
- 201
- Druckbild
- 202
- Schicht aus Beschichtungsmaterial
- 203
- Blockierungsmaterial
- 204
- Vernetzter Bereich
- 205
- Ausgehärtete Schicht
- 300
- Verfahren zur Anpassung eines Mattheitsgrades
- 301- 303
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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