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Die Erfindung betrifft eine Schädelknochenbefestigungsvorrichtung/Befestigungsvorrichtung zum temporären Befestigen eines Schädelknochenabschnitts oder mehrerer Schädelknochenabschnitte an einem Hauptkörper einer Positioniervorrichtung, wobei die Positioniervorrichtung ausgelegt ist, um die Schädelknochenabschnitte relativ zueinander auszurichten und an die Form der Positioniervorrichtung anzupassen.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Befestigungsvorrichtungen, die beim Anordnen der Schädelknochenabschnitte fixierend wirken, bekannt. Unter anderem offenbart die
WO 2014 072 082 A1 ein System zur Fixierung, das dazu bestimmt ist, die chirurgische Korrektur von fehlerhaften Bereichen des Schädels zu unterstützen, wobei das System um eine Schädelschablone herum angeordnet ist, die der Größe und der gewünschten Kopfform eines Patienten entspricht, wobei das System einen Stützständer zum Befestigen eines Halterahmens an seinen seitlichen Enden aufweist, wobei der Halterahmen frei drehbar und in jedem Winkel fixierbar ist, wobei die Schädelschablone fest mit dem Halterahmen verbunden ist, wobei der Halterahmen Mittel zur Befestigung von mindestens einem gebogenen Klemmrahmen aufweist, und wobei mindestens ein Klemmhalter zum Aufnehmen eines Klemmpins und mindestens ein Befestigungsstift zur Befestigung von Knochenstücken an dem mindestens einen gebogenen Klemmrahmen befestigt werden kann.
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Der Stand der Technik hat jedoch immer den Nachteil, dass die herkömmlichen Befestigungsvorrichtungen so ausgelegt sind, dass es sehr lange dauert, um die Befestigungsvorrichtungen an einem Schädelknochenabschnitt oder einer Positioniervorrichtung zu befestigen. Ein anderes Problem ist, dass die Schädelknochenabschnitte oftmals nicht sicher fixiert werden können und deshalb die zeitaufwendige Benutzung vieler Befestigungsvorrichtungen nach Art eines Klemmpins oder dergleichen benötigen, da insbesondere bei kaliberschwachen/schwachen Knochen der Fixierungsmechanismus der Befestigungsvorrichtungen nicht sicher greift. Die Anwendung vieler, den Knochen jeweils perforierender und damit eine Lochung im Knochen hinterlassender Befestigungsvorrichtungen schränkt die Auswahl der späteren endgültigen Fixierungspunkte durch resorbierbares Plattenmaterial ein, da in der hinterlassenen Lochung jeweils kein sicherer Halt der Plattenfixierungselemente gewährleistet ist.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine Schädelknochenbefestigungsvorrichtung entwickelt werden, die besonders einfach und schnell angebracht werden kann. Dadurch kann die Gesamtdauer der Operation reduziert werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung ein stiftartiger Fixierelementabschnitt vorhanden ist, der zum einseitigen, direkten Kontaktieren des Schädelknochenabschnitts oder mehrerer Schädelknochenabschnitte an der einen Seite ausgelegt ist, um bei formschlüssigem und/oder kraftschlüssigem Zusammenwirken mit einem Gegenabschnitt auf der anderen Seite des Schädelknochenabschnitts oder der Schädelknochenabschnitte diesen oder diese am Hauptkörper der Positioniervorrichtung festzulegen.
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Dies hat den Vorteil, dass der Schädelknochenabschnitt oder die Schädelknochenabschnitte so sicher an dem Hauptkörper der Positioniervorrichtung festgelegt werden können, insbesondere ohne den Schädelknochenabschnitt durch eine Perforation zu beschädigen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn der Fixierelementabschnitt und der Gegenabschnitt ausgelegt sind, um im Befestigungszustand ineinander zu greifen. Dadurch wird also wirksam verhindert, dass sich die Verbindung zwischen dem Fixierelementabschnitt und dem Gegenabschnitt unbeabsichtigt lösen kann, sodass der Schädelknochenabschnitt nicht mehr ausreichend in seiner Position gehalten werden könnte.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung zumindest zweiteilig aufgebaut ist und ein Teil der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung den Fixierelementabschnitt ausbildet und ein anderer Teil der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung den Gegenabschnitt ausbildet. So kann der eine Teil, nämlich der Fixierelementabschnitt, von der einen Seite gegen die Schädelknochenabschnitte gedrückt werden und der andere Teil, nämlich der Gegenabschnitt, auf der anderen Seite der Schädelknochenabschnitte, also gegen den Hauptkörper gedrückt, angeordnet sein. Da der Hauptkörper der Positioniervorrichtung Aussparungen aufweist, kann ein Teil des Fixierelementabschnitts durch die Positioniervorrichtung hindurch greifen und in den Gegenabschnitt eingreifen, so dass der Schädelknochenabschnitt an dem Hauptkörper der Positioniervorrichtung geklemmt/befestigt wird.
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Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn der Fixierelementabschnitt einen Stift besitzt, der ausgelegt ist, um von der einen Seite des Schädelknochenabschnitts auf die andere Seite des Schädelknochenabschnitts sich im fixierenden Zustand zu erstrecken und dort in den Gegenabschnitt einzugreifen. So können also der Fixierelementabschnitt von der einen Seite und der Gegenabschnitt von der anderen Seite auf die Positioniervorrichtung aufgebracht werden und gleichzeitig ein Ineinandergreifen über den Stift des Fixierelementabschnitts durch die Positioniervorrichtung sichergestellt werden. Dabei kann der Stift durch den Spalt zwischen den Schädelknochenabschnitten durchgreifen. In einer alternativen Anwendungsform ist es aber auch möglich, den Stift direkt durch einen Schädelknochenabschnitt hindurchführen, was jedoch zu einer Perforation des Schädelknochens führen würde.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Fixierelementabschnitt und der Gegenabschnitt voneinander stofflich getrennt sind. Dadurch können die beiden Abschnitte zuerst frei voneinander angeordnet werden und dann über den Stift aneinander fixiert werden. So kann die Befestigungsvorrichtung flexibel eingesetzt werden.
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Ein günstiges Ausführungsbeispiel zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Gegenabschnitt ausgelegt ist, um den Fixierelementabschnitt so aufzunehmen, dass der Schädelknochenabschnitt an der Positioniervorrichtung befestigt wird.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn der Gegenabschnitt sowohl einen Griffbereich aufweist, um von mehreren Fingern eines Operateurs oder einem Werkzeug gegriffen werden zu können und als auch einen Abstützbereich zum Kontaktieren der Positioniervorrichtung oder des Schädelknochenabschnitts aufweist. So wird genau getrennt, an welchem Teil des Gegenabschnitts der Gegenabschnitt gegriffen wird und an welchem Teil des Gegenabschnitts der Gegenabschnitt an dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung angelegt wird.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Abstützbereich des Gegenabschnitts an einer an der Positioniervorrichtung oder dem Schädelknochenabschnitt anliegenden Fläche von ihm auf die Positioniervorrichtung oder den Schädelknochenabschnitt geometrisch zum flächigen oder 3-Punkt-Aufliegen abgestimmt ist. Dadurch wird verhindert, dass im Befestigungszustand der Gegenabschnitt verrutschen kann relativ gegenüber dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung.
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Dazu ist es von Vorteil, wenn der Abstützbereich des Gegenabschnitts tellerartig ausgebildet ist, weil er sich so besonders gut an die äußere Form der Positioniervorrichtung oder des Schädelknochenabschnitts anschmiegen oder an diesem anliegen kann.
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Ferner ist es zweckmäßig, wenn der Abstützbereich des Gegenabschnitts als konkave Hülle/konkaver Kranz/mit einer konkaven der dem Schädelknochenabschnitt zugewandten Fläche ausgebildet ist. Insbesondere kann der Abstützbereich so vorteilhafterweise flächig an dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung anliegen.
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Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn der Abstützbereich oval, ellipsoidal, eierförmig, rund, kreisförmig oder sternförmig ausgebildet ist. Dadurch können auch mehrere Schädelknochenbefestigungsvorrichtungen an dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung angeordnet werden, ohne dass die Anordnungsfreiheit der mehreren Schädelknochenbefestigungsvorrichtungen erheblich eingeschränkt wird. Vielmehr wird so ermöglicht, dass die Schädelknochenabschnitte sicher festgehalten werden und gleichzeitig eine möglichst kleine Fläche blockiert wird.
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Auch kann der Abstützbereich sternförmig mit fünf Spitzen, die vorzugsweise abgerundet sind, ausgebildet sein, da der Abstützbereich so ein optimiertes Verhältnis zwischen Kraftverteilung und Abstützfläche aufweist.
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Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Abstützbereich des Gegenabschnitts so ausgelegt ist, dass er mit der konkaven Fläche an der Positioniervorrichtung oder dem Schädelknochenabschnitt anliegt. Denn so passt sich die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung besonders gut an die Form der Oberfläche des Schädelknochenabschnitts oder der Positioniervorrichtung an.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Abstützbereich des Gegenabschnitts eine Aussparung oder mehrere Aussparungen aufweist, da er so ein reduziertes Gewicht und erhöhte Transparenz aufweist und damit die Handhabung und die optische Kontrolle erheblich verbessert.
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Insbesondere können die Aussparungen im Abstützbereich durch Streben voneinander getrennt sein, weil so immer noch, auch bei reduzierter Auflagefläche des Abstützbereichs, eine ausreichend hohe Stabilität und Festigkeit für den Gegenabschnitt gewährleistet wird.
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Ein weiterer Vorteil bietet sich, wenn der Gegenabschnitt ein Gewinde, insbesondere ein Innengewinde aufweist, das ausgelegt ist, um einen Bereich des Fixierelementabschnitts aufzunehmen. Gewinde sind besonders einfach zu fertigen und bieten eine sichere Aufnahmemöglichkeit für ein entsprechend ausgebildetes Gegenelement, sodass das Gegenelement sich nicht unbeabsichtigt aus dem Gewinde lösen kann. Gleichzeitig ist die Befestigung in einem Gewinde besonders einfach und kann auch mit einer Hand erfolgen. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn das Gewinde senkrecht zu dem Abstützbereich angeordnet ist.
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Ein günstiges Ausführungsbeispiel zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Gegenabschnitt in einem generativen Fertigungsverfahren hergestellt ist. So kann die Form des Gegenabschnitts individuell angepasst werden und kostengünstig und in kurzer Zeit hergestellt werden.
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Auch ist es möglich, wenn der Gegenabschnitt durch Spritzgießen, insbesondere aus Kunststoff, etwa aus einem Thermoplasten, z. B. einem Polyamid, hergestellt ist. Durch Spritzgießen lässt sich der Gegenabschnitt noch kostengünstiger als in einem generativen Fertigungsverfahren herstellen und in größerer Stückzahl. Außerdem ist es so möglich, ein Material optimale Eigenschaften z.B. bezüglich der Sterilisierbarkeit aufweist.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Griffbereich des Gegenabschnitts plattenartig ausgebildet ist, da so der Griffbereich einfacher von Fingern oder einem Werkzeug gegriffen werden kann.
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Insbesondere ist es auch vorteilhaft, wenn der Griffbereich des Gegenabschnitts zwei Flügel aufweist, da so besonders gut zwei Finger an den Griffbereich angelegt werden können. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel stehen die zwei Flügel beidseitig etwa auf Höhe des Gewindes in einer Ebene ab.
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Auch kann der Griffbereich des Gegenabschnitts eine Vertiefung oder mehrere Vertiefungen aufweisen. Dabei sind die Vertiefungen insbesondere rund und zum Aufnehmen von Fingern oder Fingerkuppen bemessen. So bietet sich ein noch besserer Halt beim Greifen des Gegenabschnitts.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn der Griffbereich des Gegenabschnitts eine Verdickung aufweist, insbesondere an einem distalen Ende. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Vertiefungen benachbart zu der Verdickung angeordnet sind.
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Insbesondere kann die Verdickung sich in Längsrichtung erstrecken. Auch ist es von Vorteil, wenn das Gewinde innerhalb der Verdickung angeordnet ist.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Verdickung in einem in Längsrichtung zentralen Bereich dünner ist als in einem in Längsrichtung angeordneten Randbereich. Dabei ist die Längsrichtung die Richtung die sich von dem Abstützbereich zu dem Griffbereich erstreckt, also die Richtung, in die sich das Gewinde erstreckt.
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Zudem ist es von Vorteil, wenn in dem Gegenabschnitt eine Aussparung nach Art einer Durchgangsbohrung, die sich in Längsrichtung durch die Mitte des Abstützbereichs und den Griffbereich, insbesondere innerhalb der Verdickung, erstreckt. In dieser Durchgangsbohrung wird vorzugsweise das Gewinde/Innengewinde ausgebildet.
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Ein weiteres, günstiges Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Fixierelementabschnitt einen Griffbereich zum Gegriffen werden von Fingern eines Operateurs oder von einem Werkzeug, einen Stützbereich zum Abstützen an einem Schädelknochenabschnitt oder an der Positioniervorrichtung und einen Koppelbereich zum Aufgenommen werden von dem Gegenabschnitt, insbesondere von dem Gewinde und der Durchgangsbohrung des Gegenabschnitts, aufweist.
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Auch kann der Koppelbereich ausgelegt sein, um von dem Gegenabschnitt aufgenommen zu werden. So kann der Schädelknochenabschnitt an der Positioniervorrichtung zwischen dem Gegenabschnitt und dem Fixierelementabschnitt über den Koppelbereich fixiert werden.
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Insbesondere kann der Koppelbereich Aussparungen an der Positioniervorrichtung durchdringen und zusätzlich zwischen einem Spalt zweier Schädelknochenabschnitte oder durch einen Schädelknochenabschnitt hindurch dringen.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Koppelbereich nach der Art eines Stiftes ausgebildet ist, da er so einfach auf die andere Seite des Schädelknochenabschnitt und der Positioniervorrichtung gelangen kann. Zusätzlich kann der Koppelbereich vorteilhafterweise so auch durch kleinere Aussparungen hindurchgreifen und/oder nur ein kleines Loch in dem Schädelknochenabschnitt verursachen.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn der Koppelbereich einen Gewindebereich mit einem Gewinde, insbesondere einem Außengewinde, aufweist. Dadurch kann er insbesondere in ein Innengewinde des Gegenabschnitts eingreifen.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn das Außengewinde ausgelegt ist, um in das Innengewinde des Gegenabschnitts geschraubt zu werden. So kann eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Gegenabschnitt und dem Fixierelementabschnitt der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung hergestellt werden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, wenn an einem distalen Ende des Koppelbereichs eine Verdickung vorhanden ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Verdickung auf die Aussparung nach Art der Durchgangsbohrung des Gegenabschnitts geometrisch abgestimmt ist.
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Die Verdickung ist vorteilhafterweise insbesondere größer als der Durchmesser an einer verjüngten Stelle/Verjüngung der Aussparung, da die Verdickung so als Verlustsicherung dienen kann. Bei dem Anbringen wird der Koppelbereich durch die Aussparung in dem Gegenelement durchgesteckt.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verdickung elastisch verformbar ist, damit der Koppelbereich durch die Verjüngung innerhalb der Aussparung hindurchgeführt werden kann. Die Verdickung ist also vorzugsweise so ausgebildet, dass sie nur so dick ist, dass sie bei elastischer Verformung durch die Aussparung hindurchgeführt werden kann, aber dass sie in ihrer unverformten Form nicht ohne Kraftaufwendung durch die Aussparung passt.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Koppelbereich den proximal angeordneten Gewindebereich und den daran anschließenden gewindelosen Endstift, der an dem distalen Ende die Verdickung aufweist, besitzt.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Länge des gewindelosen Endstifts größer ist als die Länge der Durchgangsbohrung des Gegenabschnitts, so dass der Endstift durch die Durchgangsbohrung durchgesteckt werden kann, bevor das Gewinde des Koppelbereichs in das Gewinde der Durchgangsbohrung eingreift.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn an dem Koppelbereich, insbesondere an der Stelle, an der der Koppelbereich in den Stützbereich übergeht, eine Soll-Bruchstelle vorhanden ist, die ausgelegt ist, um bei einer vorbestimmten Kraft abzubrechen. Insbesondere bricht also der Koppelbereich von dem Stützbereich ab, wenn der Fixierelementabschnitt zu weit in den Gegenabschnitt hineingeschraubt wird, sodass der Stützbereich gegen den Abstützbereich oder den Schädelknochenabschnitt gepresst wird und die beiden Abschnitte gegeneinander wirken.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Griffbereich des Fixierelementabschnitts eine Vertiefung aufweist, sodass der Griffbereich besser gegriffen werden kann und ein Entgleiten des Fixierelementabschnitts verhindert wird.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der Griffbereich des Fixierelementabschnitts eine Anti-Rutsch-Oberfläche besitzt, sodass die Haftung zwischen einem Werkzeug oder einem greifenden Finger erhöht wird und dadurch ein Entgleiten vermieden wird.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn der Stützbereich des Fixierelementabschnitts an seiner, an dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung anliegenden Fläche geometrisch auf den Schädelknochenabschnitt oder die Positioniervorrichtung abgestimmt ist.
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Insbesondere kann der Stützbereich des Fixierelementabschnitts als konkave Hülle/mit einer konkaven Fläche oder gebogen, insbesondere an der vom Koppelbereich abgewandten Fläche, ausgebildet sein, da er sich so besonders gut an die Oberfläche des Schädelknochenabschnitts oder Positioniervorrichtung anschmiegt.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Stützbereich des Fixierelementabschnitts tellerartig ausgebildet ist. So verteilt sich der Druck vorteilhafterweise über eine größere Fläche des Schädelknochenabschnitts oder der Positioniervorrichtung und bietet somit eine höhere Stabilität beim Fixieren.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Stützbereich des Fixierelementabschnitts oval, ellipsoidal, eierförmig, rund, kreisförmig oder sternförmig ausgebildet ist. Dadurch wird ermöglicht, dass auch auf kleiner Fläche mehrere Befestigungsvorrichtungen angeordnet werden können.
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Ein günstiges Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Stützbereich des Fixierelementabschnitts eine Aussparung oder mehrere Aussparungen aufweist, da er so ein reduziertes Gewicht besitzt und vorteilhafterweise die Handhabung verbessert. Zudem werden dadurch die Materialkosten und vor allem die Herstellungsdauer erheblich reduziert.
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Auch ist die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung vorzugsweise so ausgebildet, dass bei dem Fixierelementabschnitt an die Fläche, die an dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung anliegt, der Koppelbereich anschließt. Der Koppelbereich geht also in den Stützbereich und danach in den Koppelbereich mit einem Gewindebereich und einem gewindefreien Stützbereich und abschließend in die Verdickung über.
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Vorzugsweise ist der Fixierelementabschnitt durch ein generatives Verfahren hergestellt. Auch kann der Fixierelementabschnitt durch Spritzgießen hergestellt werden, weil dies die Kosten und die Zeitdauer für die Herstellung eines Fixierelementabschnitts erheblich senkt.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn der Fixierelementabschnitt aus Polyamid oder einem anderen Kunststoff besteht oder diesen umfasst, da diese insbesondere gute Eigenschaften hinsichtlich Gewicht, Kosten und medizinischer Anwendbarkeit aufweisen.
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Zusätzlich ist es zweckmäßig, wenn die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung in einem Verfahren zur chirurgischen Korrektur von deformierten Schädelknochen eingesetzt wird. Dabei werden in einem Operationsschritt die deformierten Schädelknochenabschnitte entnommen, in einem zweiten Operationsschritt werden die entnommenen Schädelknochenabschnitte an einer der individuellen Soll-Form des Schädels entsprechenden Innenfläche einer Positioniervorrichtung angeordnet und zueinander ausgerichtet, so dass sie etwa eine geschlossene Fläche bilden, die der Soll-Form des Schädels entspricht. Die ausgerichteten Schädelknochenabschnitte werden mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen Schädelknochenbefestigungsvorrichtungen/Befestigungsvorrichtungen an der Positioniervorrichtung befestigt.
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Danach können die in die angepasste Form gebrachten Schädelknochenabschnitte über etwa streifenförmige Implantate unterschiedlicher Länge und Breite aneinander fixiert werden, so dass sie die Position zueinander dauerhaft halten. Danach können die Schädelknochenbefestigungsvorrichtungen wieder von der Positioniervorrichtung und den Schädelknochenabschnitten gelöst werden. Anschließend können die aneinander stabil befestigten Schädelknochenabschnitte aus der Positioniervorrichtung herausgenommen werden und dann in den Schädel zurück implantiert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schädelbefestigungsvorrichtung mit einem Gegenabschnitt und einem Fixierelementabschnitt,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung mit dem Fixierelementabschnitt, der in den Gegenabschnitt eingeschraubt ist,
- 3 eine perspektivische Ansicht des Gegenabschnitts mit einem Griffbereich und einem Abstützbereich,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Fixierelementabschnitts mit einem Griffbereich, einem Stützbereich und einem Koppelbereich, und
- 5 die Schädelbefestigungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schädelknochenbefestigungsvorrichtung 1, die zum temporären Befestigen eines Schädelknochenabschnitts an einem Hauptkörper einer Positioniervorrichtung ausgelegt ist. Die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung 1 weist einen Fixierelementabschnitt 2 und einen Gegenabschnitt 3 auf. Der Fixierelementabschnitt 2 ist stiftartig ausgebildet und zum Kontaktieren des Schädelknochenabschnitts oder mehrerer Schädelknochenabschnitte auf der einen Seite ausgelegt, während er mit dem Gegenabschnitt 3, der auf der anderen Seite des Schädelknochenabschnitts oder der Schädelknochenabschnitte angeordnet ist, zusammenwirkt.
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Der Gegenabschnitt 3 weist einen Griffbereich 4 und einen Abstützbereich 5 auf. Der Griffbereich 4 ist plattenartig ausgebildet und weist zwei Flügel 6 auf, die von beiden Seiten einer Verdickung 7 in derselben Ebene abstehen. Auf den Flügeln 6 ist jeweils eine runde, kreisförmige Vertiefung 8 ausgebildet. Die beiden Vertiefungen 8 sind zu beiden Seiten der Verdickung 7 in gleichem Abstand angeordnet. Die Verdickung 7 ist in einer Längsrichtung des Griffbereichs 4 angeordnet. Innerhalb der Verdickung 7 ist eine Aussparung 9 nach Art einer Durchgangsbohrung 10 in Längsrichtung ausgebildet.
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Die Verdickung 8 ist von nicht konstanter Dicke, so dass sie in den beiden in Längsrichtung angeordneten Randbereichen einen größeren Durchmesser aufweist als in dem in Längsrichtung angeordneten Mittenbereich. Der Griffbereich 4 des Gegenabschnitts 3 weist eine Beschichtung auf, die besonders griffig, also antirutschend, fungiert. Der Griffbereich 4 des Gegenabschnitts 3 geht in den Abstützbereich 5 des Gegenabschnitts 3 über.
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Der Abstützbereich 5 erstreckt sich etwa tellerartig in eine Ebene, die orthogonal zu der Längsrichtung des Gegenabschnitts 3 ist. Der Abstützbereich 5 mit einer runden oder alternativ ovalen Außenkontur ist also so ausgebildet, dass er eine konkave Fläche 11 und eine konvexe Fläche 12 aufweist, die zusammen eine konvexe Hülle des Abstützbereiches 5 ausbilden. Die konvexe Fläche 12 des Abstützbereichs 5 ist die Seite, die dem Griffbereich 4 zugewandt ist. Dagegen ist die konkave Fläche 11 die Fläche des Abstützbereichs 5, die von dem Griffbereich 4 abgewandt ist, also dem Fixierelementabschnitt 2 und in montiertem Zustand dem Schädelknochenabschnitt oder der Positioniervorrichtung zugewandt ist.
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Der Abstützbereich 5 ist rund ausgebildet und weist Aussparungen 13 auf, die von Stegen 14 voneinander getrennt sind. In der Durchgangsbohrung 10 innerhalb der Verdickung 7 des Griffbereichs 4 und des Abstützbereichs 5 ist ein Innengewinde 15 eingebracht. Das Innengewinde 15 kann sich über die gesamte Länge der Durchgangsbohrung 10 oder nur über einen Bereich der Durchgangsbohrung 10 erstrecken.
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In den Gegenabschnitt 3 der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung 1 greift der Fixierelementabschnitt 2 im montierten Zustand ein. Der Fixierelementabschnitt 2 besteht aus einem Griffbereich 16, der über einen Steg 23 in einen Stützbereich 17 übergeht, wobei an den Stützbereich 17 ein Koppelbereich 18 anschließt. Der Koppelbereich 18 besteht aus einem Gewindebereich 19 und einem gewindelosen Endstift 20, der mit einer Verdickung 21 abschließt. Der Gewindebereich 19 weist ein Außengewinde auf, das so auf den Gegenabschnitt 3 abgestimmt ist, dass das Außengewinde des Gewindebereichs 19 in das Innengewinde 15 in der Durchgangsbohrung 10 eingreifen kann.
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In 2 ist die Schädelknochenbefestigungsvorrichtung 1 in einem Zustand dargestellt, in dem der Fixierelementabschnitt 2 mit seinem Gewindebereich 19 in das Innengewinde 15 des Gegenabschnitts 3 eingeschraubt ist. Zwischen dem Abstützbereich 5 des Gegenabschnitts 3 und dem Stützbereich 17 des Fixierelementabschnitts 2 wird im Einsatzfall der Schädelknochenabschnitt an der Positioniervorrichtung festgelegt.
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3 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Gegenabschnitts 3. Hier ist besonders gut zu erkennen, dass das Innengewinde 15 in der Durchgangsbohrung 10 ausgebildet ist. Der Gegenabschnitt 3 wird entweder auf der Innenseite der Positioniervorrichtung angeordnet oder auf der Außenseite der Positioniervorrichtung. Da die Schädelknochenabschnitte auf der Innenseite der Positioniervorrichtung angeordnet werden, kontaktiert der Gegenabschnitt 3 entweder auf der Innenseite die Schädelknochenabschnitte, insbesondere mit seinem Abstützbereich 5, oder auf der Außenseite die Gitterstruktur der Positioniervorrichtung.
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4 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Fixierelementabschnitts 2. Dabei geht der Griffbereich 16, der eine mittig angeordnete Vertiefung 22 aufweist, über den kleinen Steg 23 in den Stützbereich 17 über. Der Stützbereich 17 ist wie ein ovaler Teller ausgebildet. Der Stützbereich 17 weist äquivalent zu dem Abstützbereich 5 eine konkave Fläche 24 auf, die an der dem Koppelbereich 18 zugewandten Seite angeordnet ist und ausgelegt ist, um den Schädelknochenabschnitt oder die Positioniervorrichtung zu kontaktieren, und weist eine konvexe Fläche 25 auf, die an der dem Griffbereich 16 zugewandten Seite angeordnet ist. Der Stützbereich 17 ist durch Stege 26 gebildet, die mehrere etwa dreieckartige Aussparungen 27 voneinander trennen.
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Mittig an dem Stützbereich 17 schließt der Koppelbereich 18 an. Zwischen dem Stützbereich 17 und dem Gewindebereich 19 ist eine verdünnte Stelle des Koppelbereichs 18 vorhanden, die als eine Sollbruchstelle 28 zum Schutz vor falscher Benutzung dient. Die Sollbruchstelle 28 sorgt dafür, dass der Koppelbereich 18 von dem Stützbereich 17 abbricht, wenn eine zu große Kraft in Axialrichtung oder in einer zur Axialrichtung orthogonalen oder geneigten Richtung aufgebracht wird. An die Sollbruchstelle 28 schließt der Gewindebereich 19 an, der auf das Innengewinde 15 des Gegenabschnitts 3 abgestimmt ist.
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Der Gewindebereich 19 geht in einen gewindelosen Endstift 20 über. Der Endstift 20 ist so auf den Gegenabschnitt 3 abgestimmt, dass die Länge des Endstifts 20 mindestens so groß ist wie die Länge des gesamten Gegenabschnitts 3 in Längsrichtung. Dies hat zum Zweck, dass der Endstift 20 durch die Durchgangsbohrung 10 des Gegenabschnitts 3 hindurchgeführt werden kann, ohne dass das Innengewinde 15 und der Gewindebereich 19 ineinander greifen. An einem distalen Ende des Endstifts 20 ist die Verdickung 21 angeordnet. Diese hat einen Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser der Durchgangsbohrung 10, jedoch größer ist als eine verjüngte Stelle/Verjüngung in der Durchgangsbohrung 10. Die Verdickung 21 dient somit als Verlustsicherung. Beim Einstecken des Fixierelementabschnitts 2 wird die Verdickung 21 also elastisch verformt, so dass sie durch die verjüngte Stelle in der Durchgangsbohrung 10 hindurchgeführt werden kann. Die Verdickung 21 verhindert also, dass der Fixierelementabschnitt 2 ohne Kraftaufwand durch die Durchgangsbohrung 10 des Gegenabschnitts 3 zurückrutschen kann.
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6 zeigt die beiden Abschnitte 2, 3 der Schädelknochenbefestigungsvorrichtung 1 in einem Zustand, in dem sie nicht zusammen wirken. Zum Befestigen wird der Fixierelementabschnitt 2 mit seinem Koppelbereich 18 durch die Durchgangsbohrung 10 des Gegenabschnitts 3 hindurchgesteckt. Zwischen dem Stützbereich 17 und dem Abstützbereich 5 werden die zu befestigenden Schädelknochenabschnitte mit der Positioniervorrichtung zusammengeklemmt. Dabei kann der Koppelbereich 18 entweder durch die Schädelknochenabschnitte hindurchgeführt werden oder zwischen mehreren Schädelknochenabschnitten angeordnet werden. Der Koppelbereich greift also so in den Gegenabschnitt 3 ein, dass die Schädelknochenabschnitte über den Abstützbereich 5 und den Stützbereich 17 befestigt werden, da sie zwischen dem Abstützbereich 5 und dem Stützbereich 17 an der Positioniervorrichtung gehalten werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schädelknochenbefestigungsvorrichtung
- 2
- Fixierelementabschnitt
- 3
- Gegenabschnitt
- 4
- Griffbereich
- 5
- Abstützbereich
- 6
- Flügel
- 7
- Verdickung
- 8
- Vertiefung
- 9
- Aussparung
- 10
- Durchgangsbohrung
- 11
- Konkave Fläche
- 12
- Konvexe Fläche
- 13
- Aussparung
- 14
- Steg
- 15
- Innengewinde
- 16
- Griffbereich
- 17
- Stützbereich
- 18
- Koppelbereich
- 19
- Gewindebereich
- 20
- Endstift
- 21
- Verdickung
- 22
- Vertiefung
- 23
- Steg
- 24
- Konkave Fläche
- 25
- Konvexe Fläche
- 26
- Steg
- 27
- Aussparung
- 28
- Sollbruchstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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