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Die Erfindung betrifft ein hydraulisch dämpfendes Motor- oder Getriebelager mit einem Gehäuse, in dessen hohl ausgebildeten Innenraum ein Elastomerkörper und eine mit diesem zusammenwirkende Hydraulikeinheit eingesetzt sind, wobei der Elastomerkörper ein Flanschelement zur Befestigung des Motors oder des Getriebes aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers.
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Bekannte hydraulisch dämpfende Motor- oder Getriebelager bestehen aus einer erheblichen Anzahl verschiedener Bauteile. Die konstruktive Gestaltung der Einzelteile hat dabei einen maßgeblichen Funktionseinfluss und wirkt sich in entscheidendem Maße auch auf die Kosten aus. Insbesondere in der Großserienproduktion geht es darum, derartige Motor- oder Getriebelager möglichst kostengünstig auszuführen. Eine sehr vorteilhafte Maßnahme besteht beispielsweise in dem so genannten „Top-down-design“, was bedeutet, dass während des Herstellungsprozesses eines hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers möglichst zahlreiche Bauteile in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden können. Maßgeblich ist hierbei folglich die Reduzierung der zur Herstellung erforderlichen Arbeitsschritte. Gegenwärtig wird beispielsweise das Gehäuse der aus dem Stand der Technik bekannten hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelager mehrteilig ausgeführt. Dies hat zur Folge, dass die Gehäuseteile nach dem Einsetzen des die Akustik beeinflussenden und die Schwingungen dämpfenden Elastomerkörpers und/oder der hierfür ausgelegten Hydraulikeinheit in den Innenraum des Gehäuses durch einen Montagevorgang verbunden werden müssen. Diese Verbindung erfolgt in der Regel durch eine Verschraubung der Gehäuseteile, was dazu führt, dass die Gehäuseteile aus einem Werkstoff hergestellt werden müssen, dessen Festigkeit eine Verschraubung auch tatsächlich ermöglicht. Aus dem genannten Grund werden derzeit keine Kunststoffe verwendet, die eigentlich kostengünstiger sind, als beispielsweise metallische Werkstoffe. Kunststoffe sind bekanntlich wegen ihrer plastischen Verformungseigenschaften für eine Verschraubung wenig oder gar nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydraulisch dämpfendes Motor- oder Getriebelager bereitzustellen, bei dem neben einer Erleichterung der Montage durch eine Reduzierung der Anzahl der zum Einsatz kommenden Bauteile der Herstellungsprozess vereinfacht und damit einhergehend eine Verminderung der Fertigungskosten erreicht wird. Darüber hinaus ist ein Verfahren anzugeben, wie ein derartiges Motor- oder Getriebelager möglichst wirtschaftlich hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabenstellung wird durch ein hydraulisch dämpfendes Motor- oder Getriebelager nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der sich jeweils anschließenden Unteransprüche sowie in der nachfolgenden Beschreibung gegeben.
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Ein hydraulisch dämpfendes Motor- oder Getriebelager mit einem Gehäuse, in dessen hohl ausgebildeten Innenraum ein Elastomerkörper und eine mit diesem zusammenwirkende Hydraulikeinheit eingesetzt und/oder eingeschoben sind, wobei der Elastomerkörper ein Flanschelement zur Befestigung des Motors oder des Getriebes aufweist, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet, dass der Innenraum des einteilig ausgeführten Gehäuses, in Einsatzrichtung und/oder Einschubrichtung des Elastomerkörpers und der Hydraulikeinheit betrachtet, eine sich verjüngende Geometrie aufweist.
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Von maßgeblicher Bedeutung ist bei der vorliegenden Erfindung zunächst, dass hier das Gehäuse als einteiliges Bauteil ausgeführt wird. Durch diese Maßnahme werden aufwändige Montageschritte vermieden, so dass sich der Herstellungsprozess vereinfacht und der Montageaufwand für das Motor- oder Getriebelager reduziert. Darüber hinaus sind bei dem erfindungsgemäßen Motor- oder Getriebelager sämtliche Lasten aufnehmenden Elemente derart angeordnet, dass das gesamte Gehäuse in dem eingangs bereits erwähnten Top-down-Herstellungsprozess gefertigt werden kann. Hierzu wird z.B. der Innenraum des Gehäuses mit einer sich verjüngenden Geometrie ausgestattet, die insbesondere ein problemloses Einsetzen des Elastomerkörpers sowie der Hydraulikeinheit ermöglicht und vorzugsweise die Entformung des Gehäuses aus dem Produktionswerkzeug in entscheidendem Maße vereinfacht. Beispielsweise geht eine Realisierungsmöglichkeit der vorliegenden Lösung dahin, dass das Gehäuse insgesamt frei von Hinterschnitten und/oder den Top-down-Herstellungsprozess erschwerenden oder verhindernden Geometrien hergestellt ist oder wird. Damit vereinfacht sich z.B. auch das Produktionswerkzeug, da beispielsweise bei der Herstellung des oder eines, insbesondere aus Gusswerkstoff oder -stoffen hergestellten und/oder bestehenden, Gehäuses keine Kerne oder Schieber zum Einsatz kommen oder kommen müssen. Bei dem oder einem, insbesondere aus einem Blechwerkstoff produzierten und/oder bestehenden, Gehäuse wird z.B. der oder ein Umformvorgang zur Herstellung des Gehäuses in einem oder einem einzigen Schritt oder Arbeitsgang durchgeführt. Insgesamt können auf diese Weise die Herstellungskosten für das Gehäuse maßgeblich reduziert werden.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Innenoberfläche des Innenraumes und/oder die Außenoberfläche des Gehäuses frei von Hinterschnitten ist oder sind. Durch diese Maßnahme kann das Produktionswerkzeug zur Herstellung des Gehäuses noch einmal zusätzlich vereinfacht werden, wenn nicht nur die Innenoberfläche des Gehäuses frei von Hinterschnitten und den Top-down-Herstellungsprozess erschwerenden oder verhindernden Geometrien ist, sondern auch die Außenoberfläche. Durch eine derartige Gestaltung der Außenoberfläche wird nach dem Einbau des hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers in ein Kraftfahrzeug in vorteilhafter Weise auch verhindert, dass sich Verunreinigungen an der Außenoberfläche des Gehäuses ablagern.
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Bevorzugt weist das Gehäuse eine erste Gehäuseseite auf, die beispielsweise auch als Unterseite oder Montageseite bezeichnet wird. Vorzugsweise ist das Gehäuse und/oder die erste Gehäuseseite mit einer Montageöffnung versehen. Insbesondere ist der Innenraum durch die Montageöffnung hindurch zugänglich und/oder die Montageöffnung geht in den Innenraum über. Vorteilhaft ist oder wird oder sind oder werden der Elastomerkörper und/oder die Hydraulikeinheit durch die Montageöffnung hindurch, vorzugsweise in Einsatzrichtung und/oder Einschubrichtung, in den Innenraum und/oder in das Gehäuse eingesetzt oder einsetzbar und/oder eingeschoben oder einschiebbar. Bevorzugt sitzt die Hydraulikeinheit oder ein Teil derselben in der Montageöffnung. Insbesondere weist das Gehäuse eine der ersten Gehäuseseite und/oder der Montageöffnung gegenüberliegende zweite Gehäuseseite auf, die insbesondere geschlossen ausgeführt ist und beispielsweise auch als Oberseite bezeichnet wird. Vorteilhaft weist das Gehäuse Seitenwände auf, die sich insbesondere von der ersten Gehäuseseite bis zur zweiten Gehäuseseite erstrecken. Vorzugsweise ist das Gehäuse rahmenförmig und/oder einseitig offen ausgebildet. Bevorzugt ist das Gehäuse als Rahmen, insbesondere als einseitig offener und/oder als im Bereich der Montageöffnung offener und/oder als den Innenraum begrenzender oder teilweise begrenzender Rahmen ausgebildet. Beispielsweise bilden die Seitenwände und die zweite Gehäuseseite den oder einen, vorzugsweise den Innenraum begrenzenden oder teilweise begrenzenden, Rahmen, der insbesondere im Bereich der Montageöffnung offen ist. Die Öffnung des Gehäuses und/oder des Rahmens ist insbesondere durch die Montageöffnung gebildet. Beispielsweise kann die Montageöffnung auch als Einschuböffnung oder Einsetzöffnung bezeichnet werden. Die Form des Gehäuses und/oder Rahmens ist vorzugsweise rechteckig oder näherungsweise rechteckig und/oder U-förmig oder näherungsweise U-förmig. Diese Form ist beispielsweise die äußere und/oder innere Form des Gehäuses und/oder Rahmens. Die Einsatzrichtung und/oder Einschubrichtung weist insbesondere von der Hydraulikeinheit in Richtung des Elastomerkörpers und/oder von der Montageöffnung in Richtung des Innenraums und/oder von der Montageöffnung in Richtung der oder einer der Montageöffnung gegenüberliegenden Gehäuseseite. Vorzugsweise ist der Elastomerkörper, insbesondere in Einsatzrichtung und/oder Einschubrichtung, zwischen der Hydraulikeinheit und der oder einer der Montageöffnung gegenüberliegenden Gehäuseseite angeordnet. Die der Montageöffnung gegenüberliegende Gehäuseseite ist oder bildet insbesondere die zweite Gehäuseseite oder Oberseite. Der Innenraum ist z.B. keilförmig und/oder trapezförmig und/oder gestuft oder treppenförmig ausgebildet. Vorteilhaft verringert sich der Abstand zwischen den Seitenwänden in Einsatzrichtung und/oder Einschubrichtung, vorzugsweise kontinuierlich und/oder diskontinuierlich. Beispielsweise sind die Seitenwände, insbesondere an ihren einander zugewandten Innenseiten, aufeinander zu geneigt und/oder gestuft und/oder treppenförmig ausgebildet.
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Ein weiterer, sehr vorteilhafter Vorschlag nach der Erfindung geht dahin, dass das Gehäuse Verbindungsflansche aufweist, mittels derer die Hydraulikeinheit, insbesondere lösbar oder unlösbar, mit dem Gehäuse verbunden ist oder werden kann. Korrespondierend hierzu weist die Hydraulikeinheit bevorzugt ebenfalls Flansche oder Befestigungsabschnitte auf, über die insbesondere eine Fixierung der Hydraulikeinheit an dem Gehäuse und/oder den Verbindungsflanschen realisiert oder möglich ist. Bevorzugt sind die Verbindungsflansche fest mit den Flanschen oder Befestigungsabschnitten der Hydraulikeinheit verbunden. Beispielsweise sind die Flansche oder Befestigungsabschnitte der Hydraulikeinheit von den Verbindungsflanschen durchsetzt.
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An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Hydraulikeinheit z.B. als eine Baueinheit mit dem Elastomerkörper ausgeführt ist oder sein kann oder dass beispielsweise beide Bauelemente zumindest in einem gemeinsamen Montageschritt in das Gehäuse des hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers eingesetzt sind oder werden können. Somit erfolgt durch die Fixierung der Hydraulikeinheit in dem Gehäuse bevorzugt auch eine Befestigung des Elastomerkörpers, insbesondere an oder in dem Gehäuse. Eine dritte Möglichkeit ist darüber hinaus darin zu sehen, dass der Elastomerkörper durch ein Vulkanisationsverfahren unmittelbar in den Innenraum des Gehäuses eingebracht wird oder ist.
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Unabhängig von der Anordnung von Elastomerkörper und Hydraulikeinheit dienen die Verbindungsflansche dazu, eine einfache und problemlose Befestigung der Hydraulikeinheit an oder in dem Gehäuse zu ermöglichen.
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Dies kann gemäß einer Ausgestaltung dieses Vorschlages darin bestehen, dass die Verbindungsflansche als Stege, Stifte, Zapfen und/oder Hülsen, insbesondere zur Einbringung von Befestigungsschrauben, ausgeführt sind. Befestigungsschrauben erlauben die Herstellung einer zuverlässigen, lösbaren Verbindung der Hydraulikeinheit mit dem Gehäuse. Beispielsweise sind die Verbindungsflansche jeweils als Steg, Stift, Zapfen oder Hülse, insbesondere zur Einbringung einer Befestigungsschraube, ausgeführt. Vorteilhaft sind die Verbindungsflansche beidseits der Montageöffnung vorgesehen und/oder die Verbindungsflansche sind an der zweiten Gehäuseseite abgewandten Enden oder Stirnseiten der Seitenwände vorgesehen.
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Beispielsweise sind oder werden, insbesondere zur Erleichterung der Verschraubung während des Montageprozesses, in die Verbindungsflansche Bohrungen und/oder Gewinde eingebracht. Bei bereits vorhandenen Gewinden lässt sich die Verschraubung ohne zusätzliche Aufwendungen vornehmen. Sind in die Verbindungsflansche jedoch lediglich Bohrungen eingebracht, so besteht hierbei die Möglichkeit, beispielsweise selbstschneidende Schrauben zum Einsatz zu bringen, so dass dadurch die separate Herstellung eines Gewindes entbehrlich ist. Die Befestigungsschrauben sind somit z.B. selbstschneidende Schrauben.
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Allerdings geht das Bestreben verstärkt dahin, die Hydraulikeinheit und weitere Bauelemente des hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers aus Kunststoffen herzustellen, was den Einsatz von Befestigungsschrauben eher erschwert. Deshalb besteht eine vorteilhafte Möglichkeit der Befestigung der Hydraulikeinheit in dem Gehäuse des hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers insbesondere darin, dass die Verbindungsflansche als an dem Gehäuse angeformte Stifte oder Zapfen ausgeführt sind, deren freie, aus der Hydraulikeinheit herausragende Enden, vorzugsweise zur Fixierung der Hydraulikeinheit in dem Gehäuse, umgeformt oder umformbar sind und/oder, insbesondere durch Umformung erzeugte, Umformabschnitte aufweisen. Beispielsweise übernehmen hierbei die Verbindungsflansche die oder jeweils die Funktion eines Nietes, der bevorzugt einstückig an dem Gehäuse angeformt ist und dessen freies Ende, insbesondere nach dem Einsetzen der Hydraulikeinheit, umgeformt ist oder wird. Selbstverständlich sind auch Ausführungen denkbar, bei denen ein Stift oder Zapfen als separates Bauteil, insbesondere nach der Herstellung des Gehäuses, in eine Ausnehmung oder Bohrung des Gehäuses eingefügt ist oder wird.
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Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten der Fixierung der Hydraulikeinheit in dem Gehäuse über vorhandene Verbindungsflansche ist eine weitere Lösung nach der Erfindung darin zu sehen, dass die Verbindungsflansche derart ausgeführt sind, dass zwischen dem Gehäuse und der Hydraulikeinheit eine oder wenigstens eine Schnapp- oder Klemmverbindung hergestellt oder herstellbar ist. Eine derartige Klemmverbindung erfordert insbesondere ein begrenzt elastisch verformbares Klemmelement, das beispielsweise hakenförmig ausgeführt ist, und eine hierzu korrespondierende Eingriffskontur an dem mit dem Klemmelement zusammenwirkenden Bauelement.
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Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, ist es aus Gründen der Gewichtseinsparung und aus Kostengründen von Vorteil, möglichst zahlreiche Bauelemente eines erfindungsgemäßen hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers aus Kunststoff herzustellen. Hierzu eignet sich insbesondere die Hydraulikeinheit, die gemäß einem weiterführenden Vorschlag der Erfindung aus Kunststoff oder aus einem Kunststoff hergestellt ist. Die Gewichteinsparung wirkt sich insgesamt positiv auf das mit dem hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelager ausgestattete Kraftfahrzeug aus, so dass durch die damit einhergehende Einsparung fossiler Brennstoffe auch Aspekte des Umweltschutzes in verbesserter Weise erfüllt werden.
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Die bislang aus dem Stand der Technik bekannten, hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelager weisen häufig den Nachteil auf, dass das herkömmlich aus mehreren Teilen bestehende Gehäuse erst während des Einbaus in das Kraftfahrzeug montiert wird und dadurch erst das Motor- oder Getriebelager entsteht und seine volle Funktion erfüllen kann. Hier setzt eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ein, nach der das gesamte hydraulisch dämpfende Motor- oder Getriebelager bereits vor seinem Einbau in ein Kraftfahrzeug als funktionsfähige, komplett montierte Baueinheit ausgeführt ist oder wird. Durch diese Maßnahme wird insbesondere die Herstellung des Kraftfahrzeugs beschleunigt, was wiederum eine Vereinfachung des Produktionsprozesses bedeutet und damit eine zusätzliche Reduzierung der Kosten ermöglicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines hydraulisch dämpfenden Motor- oder Getriebelagers ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das einteilig ausgeführte Gehäuse in einem einzigen Arbeitsgang in einem aus einem Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug bestehenden Produktionswerkzeug hergestellt ist oder wird. Mit anderen Worten wird das Gehäuse konstruktiv vorzugsweise derart ausgeführt, dass es ein vollständiges „Top-down-design“ aufweist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen dabei keine Einschränkung auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung.
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Gleiche oder gleichartige Bauteile werden insbesondere mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren z.B. vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen Bauteile fehlen können. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigt:
- 1: einen Blick in das als isoliertes Einzelteil dargestellte Gehäuse eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers,
- 2: den Blick auf das Gehäuse in Richtung des Pfeils II aus 1,
- 3: ein vollständig montiertes hydraulisch dämpfendes Motorlager,
- 4: eine Ansicht eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers von der Seite der Hydraulikeinheit her, in einer ersten Ausführungsvariante,
- 5: eine Ansicht eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers von der Seite der Hydraulikeinheit her, in einer weiteren Ausführungsvariante und
- 6: ausschnittsweise den Blick auf einen Teil des Gehäuses im Bereich der Verbindungsflansche gemäß einer speziellen Ausführungsform.
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Aus der 1 geht ein Blick in das insgesamt einstückig ausgebildete Gehäuse 2 eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers hervor, das vorliegend als isoliertes Einzelteil dargestellt ist, was bedeutet, dass hier keine Anbauteile vorhanden sind. Ein derartiges Gehäuse kann beispielsweise mittels eines Druckgussverfahrens oder durch Blechumformung erzeugt werden. Es verfügt über einen Innenraum 3, dessen Innenoberfläche 7 sich in der durch den Pfeil E symbolisierten Einsatzrichtung (Einschubrichtung) eines in der 1 nicht gezeigten Elastomerkörpers 4 und/oder einer ebenfalls nicht dargestellten Hydraulikeinheit 5 eine sich verjüngende Geometrie aufweist. Durch diese spezielle, sich verjüngende Gestaltung des Innenraumes 3 des Gehäuses 2 wird eine Herstellung des Gehäuses 2 in nur einem Arbeitsgang möglich. Insbesondere weist das Gehäuse 2 ein so genanntes „Top-down-design“ auf. Das Gehäuse 2 verfügt über eine an einer ersten Gehäuseseite vorhandene Montageöffnung zum Einsetzen der Hydraulikeinheit 5 und des Elastomerkörpers 4 sowie über eine dieser Montageöffnung gegenüberliegende zweite Gehäuseseite 16, die geschlossen ausgeführt ist. Die erste Gehäuseseite wird insbesondere auch als Montageseite oder Unterseite bezeichnet. Ferner wird die zweite Gehäuseseite 16 insbesondere auch als Oberseite bezeichnet. Eine weitere Besonderheit besteht vorliegend auch darin, dass die Außenoberfläche 8 des Gehäuses 2 frei von Hinterschnitten gestaltet ist und damit möglichst gleichmäßige Konturen aufweist, die eine Herstellung in dem zuvor bereits genannten Top-down-Herstellungsprozess ermöglichen. Das in der 1 gezeigte Gehäuse 2 verfügt darüber hinaus über ein Fenster 13 und einen Kragarm oder Stützarm 14. Durch den Kragarm oder Stützarm 14 ist das Gehäuse 2 in einem Kraftfahrzeug fixiert oder fixierbar, für das insbesondere ein derartiges hydraulisch dämpfendes Motorlager vorgesehen ist. Weiterhin sind an dem einstückig ausgebildeten Gehäuse 2 Befestigungsöffnungen 12 zur Fixierung des hydraulisch dämpfenden Motorlagers in dem Kraftfahrzeug vorhanden. Darüber hinaus sind an dem der Oberseite 16 gegenüberliegenden Teil des Gehäuses 2 mehrere Verbindungsflansche 9 ausgebildet, die im vorliegenden Fall ebenfalls einstückig an dem Gehäuse 2 angeformt sind.
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Die 2 erlaubt einen Blick gemäß dem Pfeil II aus 1 auf das Gehäuse 2. Hierbei wird die Gestaltung des Kragarmes oder Stützarmes 14 deutlich, der ein klauenartiges Ende aufweist, welches insbesondere ein dem Gehäuse 2 abgewandtes und/oder freies Ende ist. Zur Materialeinsparung und einer dadurch bewirkten Gewichtsreduzierung weist der Kragarm oder Stützarm 14 ferner eine Ausnehmung auf, die sich nahezu über seine gesamte Länge erstreckt, so dass er über eine stegartige Gestalt verfügt. Wie aus der Darstellung in 2 deutlich wird, ist die Außenoberfläche 8 des Gehäuses 2 mit einer gleichmäßigen Oberfläche, ohne Hinterschnitte ausgebildet. Eine Besonderheit besteht bei dem Gehäuse 2 auch darin, dass dieses das Fenster 13 aufweist. Die Anordnung des Fensters 13 in dem Gehäuse 2 ist derart gestaltet, dass in der Ansicht von oben, wie sie der 2 entspricht, ein Spalt 15 entsteht. Dieser Spalt 15 wird durch einen Steg 17 gebildet, der von dem Fenster 13 nach außen und/oder in Blickrichtung durch das Fenster 13 hervorspringend angeordnet ist, so dass die Oberseite 16 des Gehäuses 2 im Vergleich hierzu insbesondere über einen Rücksprung verfügt. Auf diese Weise lässt sich das Gehäuse 2 problemlos aus einem Produktionswerkzeug entfernen. Wie bereits im Zusammenhang mit der Darstellung in 1 beschrieben wurde, sind an dem Gehäuse 2 ferner mehrere Befestigungsöffnungen 12 vorhanden, mittels welchen das Gehäuse 2 mit einem Kraftfahrzeug verbunden oder verbindbar ist.
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Die 3 veranschaulicht beispielhaft ein vollständig montiertes hydraulisch dämpfendes Motorlager 1 nach der Erfindung. Dieses besteht aus dem zuvor bereits ausführlich beschriebenen Gehäuse 2 mit dem daran angeformten Kragarm oder Stützarm 14 im Bereich der Oberseite 16 und mehreren Befestigungsöffnungen 12 auf der der Oberseite 16 gegenüberliegenden Unterseite, wobei die Befestigungsöffnungen 12 vorzugsweise auf unterschiedlichen Seiten der Montageöffnung vorgesehen sind. Deutlicher als aus den 1 und 2 geht aus der 3 die Ausführung der Verbindungsflansche 9 hervor. Im vorliegenden Beispiel weist das hydraulisch dämpfende Motorlager 1 insgesamt vier Verbindungsflansche 9 auf, wobei sich auf jeder Seite der Befestigungsöffnungen 12 insbesondere jeweils zwei, vorzugsweise einen Abstand zueinander aufweisende Verbindungsflansche 9 befinden. In die Verbindungsflansche 9 sind jeweils Bohrungen 10 eingebracht, über die die in den Innenraum 3 des Gehäuses 2 eingesetzte Hydraulikeinheit 5 und der Elastomerkörper 4 mit dem Gehäuse 2 verbunden werden oder sind. In den Elastomerkörper 4 ist ferner ein Flanschelement 6 eingebracht, das dazu dient, beispielsweise einen Teil des Kraftfahrzeugmotors aufzunehmen, so dass die vom Fahrzeugmotor eingeleiteten Schwingungen über den Elastomerkörper 4 und die mit diesem verbundene Hydraulikeinheit 5 gedämpft werden können. Das in der 3 gezeigte hydraulisch dämpfende Motorlager 1 ist als Baueinheit fertig gestellt und kann in dieser, voll funktionsfähigen Ausführung unmittelbar in das Kraftfahrzeug eingebaut und mit den entsprechenden Anbauelementen verbunden werden.
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Die 4 zeigt eine ausschnittsweise Ansicht des oder eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers 1 gemäß einer ersten Ausführungsvariante von der Seite der Hydraulikeinheit 5 her betrachtet, wobei vorliegend in die an dem Gehäuse 2 ausgebildeten Verbindungsflansche 9 Schrauben 18 eingeschraubt sind, die zur Befestigung der Hydraulikeinheit 5 an dem Gehäuse 2 dienen, sodass bevorzugt die Hydraulikeinheit 5 mittels der Schrauben 18 an dem Gehäuse 2 befestigt ist. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Schrauben mit einem Innensechskant, die einen Flansch 20 der Hydraulikeinheit 5 durchdringen.
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Aus der 5 geht ausschnittsweise eine Ansicht des oder eines hydraulisch dämpfenden Motorlagers 1 von der Seite der Hydraulikeinheit 5 in einer weiteren Ausführungsvariante hervor. Hierbei ist an der Hydraulikeinheit 5 seitlich ein Flansch 20 ausgebildet, der von einer in den Verbindungsflansch 9 des Gehäuses 2 eingesetzten Hülse 19 durchsetzt ist. Die Besonderheit besteht im vorliegenden Fall darin, dass diese Hülse 19 an ihrem freien, aus dem Flansch 20 der Hydraulikeinheit 5 herausragenden Ende plastisch verformt ist und damit einen Umformabschnitt 11 bildet, über den die Hydraulikeinheit 5 an dem Gehäuse 2 fixiert wird oder ist.
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Schließlich erlaubt die 6 ausschnittsweise einen Blick auf einen Teil des Gehäuses 2 im Bereich der Verbindungsflansche 9 gemäß einer speziellen Ausführungsform. Hierbei sind die Verbindungsflansche 9 ursprünglich als kreiszylindrische Zapfen an dem Gehäuse 2 ausgebildet gewesen. In der Darstellung in 6 wurde aus Gründen der besseren Anschaulichkeit die Hydraulikeinheit 5 weggelassen, so dass erkennbar wird, wie bei diesem Beispiel die Hydraulikeinheit 5 mit dem Gehäuse 2 verbunden werden kann. Die ursprünglich kreiszylindrischen und als Zapfen ausgeführten Verbindungsflansche 9 werden nach dem Einsetzen der Hydraulikeinheit 5 an ihrem, insbesondere oberen, freien Abschnitt umgeformt, so dass der aus der 6 erkennbare Umformabschnitt 11 entsteht, der die Hydraulikeinheit 5 fixiert. Während des Umformvorganges kann es dazu kommen, dass sich die Verbindungsflansche in ihrer Geometrie verändern, so dass diese nach dem Umformvorgang nicht mehr ihre ursprünglich kreiszylindrische Geometrie aufweisen, sondern, wie dies aus der 6 ebenfalls anschaulich hervorgeht, mit einer leicht konischen Geometrie ausgestattet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motor- oder Getriebelager
- 2
- Gehäuse
- 3
- Innenraum (des Gehäuses)
- 4
- Elastomerkörper
- 5
- Hydraulikeinheit
- 6
- Flanschelement
- 7
- Innenoberfläche
- 8
- Außenoberfläche (des Gehäuses)
- 9
- Verbindungsflansch
- 10
- Bohrung
- 11
- Umformabschnitt
- 12
- Befestigungsöffnung
- 13
- Fenster (im Gehäuse)
- 14
- Kragarm oder Stützarm (am Gehäuse)
- 15
- Spalt
- 16
- Oberseite (des Gehäuses) / zweite Gehäuseseite
- 17
- Steg
- 18
- Schraube
- 19
- Hülse
- 20
- Flansch