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Die Erfindung betrifft ein Wegmesssystem für eine Kupplungsausrückvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, mit einem zum fahrzeugfesten Anbringen vorbereiteten Sensorgehäuse, das zum Aufnehmen wenigstens eines Sensors vorbereitet ist, wobei der wenigstens eine Sensor zum Erfassen einer Position eines Ausrücklagers der Kupplungsausrückvorrichtung ausgelegt ist, wobei eine Schmutzschutzkappe am Sensorgehäuse angebracht ist, um Schmutz, Staub und/oder Verunreinigungen von dem wenigstens einen Sensor fernzuhalten. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kupplungsausrückvorrichtung, insbesondere einen Kupplungsnehmerzylinder oder einen Kupplungsgeberzylinder, mit einem solchen Wegmesssystem.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Wegmesssysteme bekannt. Unter anderem offenbart die
DE 10 2008 057 644 A1 ein Wegmesssystem für Kupplungsausrücksysteme mit einem einer beweglichen Komponente zuordenbaren Magnetelement sowie mit einem eine Sensorelektronik aufweisenden Sensorsystem, welches in einer feststehenden Komponente eines Gehäuses des Kolben-Zylindersystems angeordnet ist, wobei das Sensorsystem mit dem Magnetelement in Wirkverbindung steht, wobei die Sensorelektronik des Sensorsystems in einer in das Gehäuse integrierten Aussparung angeordnet ist. Ferner wird offenbart, dass die Aussparung über der Sensorelektronik mittels einer Verschlusskappe/eines Verschlussdeckels verschlossen ist.
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Der Stand der Technik hat jedoch immer den Nachteil, dass ein Sensor zur Wegmessung nicht oder nicht ausreichend vor Schmutz, Staub und/oder Verunreinigungen geschützt wird. Oftmals wird das Wegmesssystem nur teilweise durch einen Schmutzschutz abgedeckt, so dass feinkörniger Schmutz in das Sensorgehäuse eindringen und sich beispielsweise auf dem Sensor ablagern kann, so dass die Funktionsfähigkeit des Sensors nicht mehr garantiert ist.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine solche Schmutzschutzkappe konstruiert werden, die den Sensor des Wegmesssystems bestmöglich vor Schmutz und Staub schützt und die gleichzeitig einfach zu montieren ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schmutzschutzkappe auf das zwei in dieselbe Richtung ragende und zueinander beabstandete Gehäuseabschnitte aufweisende Sensorgehäuse so aufgesetzt ist, dass die Schmutzschutzkappe die beiden Gehäuseabschnitte umgreift. Dabei wird unter „in dieselbe Richtung ragende“ Gehäuseabschnitte auch Abweichungen von 45° zur exakten Parallelität verstanden.
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Dies hat den Vorteil, dass das Sensorgehäuse mit dem zumindest einen Sensor so geschützt wird, dass kein Schmutz, Staub und/oder Verunreinigungen eindringen können. Gerade dadurch, dass die Schmutzschutzkappe das Sensorgehäuse fast vollständig und mindestens an den beiden Gehäuseabschnitten umgreift, wird ein Eindringen von Fremdkörpern nahezu ausgeschlossen.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Schmutzschutzkappe das Sensorgehäuse an fünf Seiten abdeckt und/oder umgibt. Durch diese fast vollständige Ummantelung des Sensorgehäuses wird also wirksam sichergestellt, dass der Schmutzeintrag in das Sensorgehäuse reduziert werden kann.
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Zusätzlich ist es zweckmäßig, wenn die Schmutzschutzkappe auf das Sensorgehäuse aufschiebbar ist oder wenn das Sensorgehäuse in die Schmutzschutzkappe einsetzbar/einschiebbar ist. Dadurch wird vorteilhafter Weise gewährleistet, dass der Schmutzschutz einfach montiert werden kann und sich nicht unbeabsichtigt von dem Sensorgehäuse löst.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Schmutzschutzkappe und das Sensorgehäuse über eine Schnappverbindung verbindbar sind. Dadurch kann also die Schmutzschutzkappe besonders einfach auf das Sensorgehäuse montiert werden, da die Kappe beim Aufschieben auf das Sensorgehäuse einrastet. Außerdem wird kein zusätzliches Werkzeug zum Montieren der Schmutzschutzkappe benötigt. Die Schmutzschutzkappe kann sogar mit einer Hand einfach auf das Sensorgehäuse montiert werden.
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Weiterhin kann die Schnappverbindung als zumindest ein in ein Aufnahmeelement eingreifender Rasthaken ausgestaltet sein. Rasthaken sind besonders günstig zu fertigen und Rasthakenverbindungen sind besonders einfach zu montieren, weil sie sich beim Aufschieben so elastisch verformen, dass sie über das dafür vorgesehene Aufnahmeelement hinübergeschoben werden können und sich danach mit dem Aufnahmeelement verhaken oder das Aufnahmeelement mit einem nasenartigen Vorsprung am Rasthaken hintergreifen.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn der zumindest eine Rasthaken an der Schmutzschutzkappe ausgebildet ist. Da die Schmutzschutzkappe vorzugsweise in einem Spritzgießverfahren hergestellt wird, kann der Rasthaken einfach mitgefertigt werden ohne zusätzliche Nachbearbeitung. Außerdem kann ein bereits bestehender vorsprungartiger Abschnitt des Sensorgehäuses als Aufnahmeelement, das der Rasthaken hintergreift, verwendet werden.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn die Schmutzschutzkappe aus einem Kunststoff gefertigt wird, insbesondere aus einem thermoplastischen Werkstoff. Bei Bauteilen aus Kunststoff kann einfach das Spritzgießverfahren angewendet werden, war vorteilhafter Weise eine sehr freie Formgebung ermöglicht und zusätzlich sehr kostengünstig ist. Zusätzlich beeinflusst eine Schmutzschutzkappe aus Kunststoff im Gegensatz zu einer metallischen Kappe eine auf magnetischer Erfassung basierender Sensorik nicht, da ein Kunststoff das Magnetfeld nicht relevant beeinflusst. So wird also vorteilhafterweise die Positionserkennung des Ausrücklagers nicht negativ durch eine zusätzliche Schutzkappe am Sensorgehäuse beeinflusst.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass der zumindest eine Rasthaken an der Innenseite der Schmutzschutzkappe, etwa einmaterialig / einstückig / integral, ausgebildet ist. So kann vorteilhafterweise die Schmutzschutzkappe mit einer Außenseite ohne hervorstehende Vorsprünge ausgebildet sein. Außerdem verhindert eine Anbringung der Rasthaken an der Innenseite der Schmutzschutzkappe, dass die Schmutzschutzkappe einfach entfernt werden kann, da der Zugriff erschwert ist.
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Bevorzugterweise sind mehrere Rasthaken an der Schmutzschutzkappe ausgebildet, was einen festeren Sitz der Schmutzschutzkappe auf dem Sensorgehäuse sicherstellt. Weiter bevorzugt sind die mehreren Rasthaken gleichverteilt angeordnet, insbesondere symmetrisch zu einer Längsachse der Schmutzschutzkappe, damit die Schmutzschutzkappe zentriert auf dem Sensorgehäuse aufsitzt und die Spannungen im Bauteil durch das Aufschieben gleichmäßig verteilt werden.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Schnappverbindung stofflich und/oder geometrisch so ausgebildet ist, dass bei einem unbefugten Demontieren eine nachweisbare Beschädigung an der Schnappverbindung erzwungen ist. Dadurch lässt sich also erkennen, ob der Sensor mit dem Sensorgehäuse unbefugt demontiert worden ist. Dieser Aspekt lässt sich auch unabhängig von dem Merkmal, dass die Schmutzschutzkappe auf das zwei in dieselbe Richtung ragende und zueinander beabstandete Gehäuseabschnitte aufweisende Sensorgehäuse so aufgesetzt ist, dass die Schmutzschutzkappe die beiden Gehäuseabschnitte umgreift, weiterverfolgen.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn die Beschädigung an wenigstens einem Rasthaken erzwungen ist. Vorzugsweise bricht also einer der Rasthaken ab, so dass die Beschädigung leicht erkennbar ist, aber die Schmutzschutzkappe auch kostengünstig ersetzt werden kann, und keine Schäden an dem Sensorgehäuse oder der Sensorik entstehen.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn die Schmutzschutzkappe mit dem Sensorgehäuse mit Befestigungsmitteln, insbesondere mit Schrauben, an der Kupplungsausrückvorrichtung befestigt wird. So wird eine zusätzliche Befestigung der Schmutzschutzkappe an dem Sensorgehäuse erzielt, die gleichzeitig den Wegmesssensor an der Kupplungsausrückvorrichtung befestigt. Insbesondere werden zwei Schrauben verwendet, damit eine Funktionsredundanz der Befestigungsmittel gegeben ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, dass eine Kupplungsausrückvorrichtung, insbesondere ein Kupplungsnehmerzylinder oder ein Kupplungsgeberzylinder, mit einem solchen erfindungsgemäßen Wegmesssystem eingesetzt wird.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung ein Wegmesssystem mit einer Schmutzschutzkappe, die die Sensorik zur Wegmessung bei Kupplungsausrücksystemen vor Schmutz und anderen Verunreinigungen schützt. Die erfindungsgemäße Schmutzschutzkappe ist so ausgelegt, dass sie besonders einfach zu montieren ist, da sie einfach auf das Sensorgehäuse aufgeschoben werden kann und über eine Schnappverbindung an dem Sensorgehäuse einrastet. Die Schnappverbindung ist so ausgelegt, dass die Schmutzschutzkappe nicht entfernt werden kann, ohne dass die Schnappverbindung so beschädigt wird, dass die unbefugte Demontage erkennbar ist. Zur Montage der Schmutzschutzkappe wird die Schmutzschutzkappe auf das das vormontierte Sensorgehäuse aufgeschoben und mit mehreren Rasthaken festgehalten/festgeklippt. Über Schrauben wird die an das Sensorgehäuse montierte Schmutzschutzkappe an einem Kupplungsausrücksystem befestigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Wegmesssystems mit einem Sensorgehäuse und einer Schmutzschutzkappe,
- 2 die Schmutzschutzkappe in einer zur 1 gedrehten Ansicht,
- 3 eine perspektivische Darstellung der auf das Sensorgehäuse montierten Schmutzschutzkappe mit Befestigungsmitteln,
- 4 eine zu 3 gedrehte, perspektivische Ansicht der auf das Sensorgehäuse montierten Schmutzschutzkappe,
- 5 eine Längsschnittdarstellung des an eine Kupplungsausrückvorrichtung montierten Wegmesssystems, und
- 6 eine perspektivische Ansicht des an die Kupplungsausrückvorrichtung montierten Wegmesssystems.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Wegmesssystem 1 für eine Kupplungsausrückvorrichtung 2 eines Kraftfahrzeugs. Das Wegmesssystem 1 weist ein Sensorgehäuse 3 auf, das zum Aufnehmen wenigstens eines Sensors vorbereitet ist. Der Sensor ist ausgelegt, um die Position eines zugeordneten Magnetelements zu erfassen und so die Wegposition beispielsweise eines Ausrücklagers der Kupplungsausrückvorrichtung 2 zu messen. Zum Schutz vor Schmutz, Staub und/oder Verunreinigungen ist eine Schmutzschutzkappe 4 ausgelegt, die auf das Sensorgehäuse 3 aufgeschoben werden kann. Dabei sind an dem Sensorgehäuse 3 zumindest zwei in dieselbe Richtung ragende und zueinander beabstandete Gehäuseabschnitte 5 vorhanden, die von der Schmutzschutzkappe 4 umgriffen werden.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schmutzschutzkappe 4 so ausgebildet, dass sie im montierten Zustand das Sensorgehäuse 3 von fünf Seiten umgibt.
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Durch diese fast vollständige Abdeckung des Sensorgehäuses 3 wird also ein Eindringen von Fremdpartikeln größtenteils ausgeschlossen. Die Schmutzschutzkappe 4 ist so auf das Gehäuse abgestimmt, dass sie einfach auf das Sensorgehäuse 3 aufgeschoben werden kann. Die Schmutzschutzkappe 4 weist zwei Seitenwände 6 auf, die parallel zueinander angeordnet sind. Außerdem besitzt die Schmutzschutzkappe 4 eine Bodenplatte 7 und eine Deckelplatte 8, wobei die Bodenplatte 7 und die Deckelplatte 8 zueinander beabstandet parallel angeordnet sind. An der einen Seitenwand 6 ist eine halbkreisförmige Aussparung 9 vorhanden, durch die ein Vorsprung 10, der am Sensorgehäuse 3 ausgebildet ist, hindurchgreift.
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In 2 ist zu erkennen, dass an der Innenseite 11 der Seitenwände 6 vier Rasthaken 12 ausgebildet sind. Diese Rasthaken 12 sind nasenartig ausgebildet und haben einen etwa dreieckigen Querschnitt. Die Rasthaken 12 sind so ausgebildet, dass sie sich beim Aufschieben der Schmutzschutzkappe 4 leicht elastisch verformen und dann ein an dem Sensorgehäuse 3 ausgebildetes, nicht dargestelltes Aufnahmeelement hintergreifen. Durch diese Schnappverbindung 13 zwischen dem Rasthaken 12 und dem Aufnahmeelement wird die Schmutzschutzkappe 4 an dem Sensorgehäuse 3 befestigt. Dabei sind die Rasthaken 12 so spröde ausgebildet, dass sie sich zwar gering verformen und über das Aufnahmeelement aufschieben lassen, aber bei einem unbefugten Entfernen der Schmutzschutzkappe 4 abbrechen oder zumindest sichtbar beschädigt werden.
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In der Deckelplatte 8 der Schmutzschutzkappe 4 sind zwei kreisförmige Aussparungen 14 vorhanden (vergleiche 3 und 4), die zur Befestigung des Wegmesssystems 1 an der Kupplungsausrückvorrichtung 2 genutzt werden. Wie in 3 zu erkennen, werden durch diese Aussparungen 14 zwei Schrauben 15 geführt, die dann durch entsprechende Löcher 16 an dem Sensorgehäuse 3 hindurchführen und dann in eine Aufnahme 17 an der Kupplungsausrückvorrichtung 2 eingreifen.
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Im montierten Zustand des Wegmesssystems 1 greift die Kupplungsausrückvorrichtung 2 mit ihrem Aufnahmebauteil 17 etwa auf Höhe der Mitte der Seitenwände 6 an (vgl. 5). Die Schmutzschutzkappe 4 umschließt das Sensorgehäuse 3 so, dass die Schmutzschutzkappe 4 möglichst dicht an dem Sensorgehäuse 3 anliegt, so dass möglichst wenig Bauraum beansprucht wird. Die Schmutzschutzkappe 4 umgibt das Sensorgehäuse 3 an fünf Seiten, so dass nur die Rückseite des Sensorgehäuses 3 unbedeckt bleibt. Durch diese Öffnung der Schmutzschutzkappe 4 kann das Sensorgehäuse 3 eingeschoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wegmesssystem
- 2
- Kupplungsausrückvorrichtung
- 3
- Sensorgehäuse
- 4
- Schmutzschutzkappe
- 5
- Gehäuseabschnitt
- 6
- Seitenwand
- 7
- Bodenplatte
- 8
- Deckelplatte
- 9
- Aussparung
- 10
- Vorsprung
- 11
- Innenseite
- 12
- Rasthaken
- 13
- Schnappverbindung
- 14
- Aussparung
- 15
- Schrauben
- 16
- Löcher
- 17
- Aufnahmebauteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008057644 A1 [0002]