DE102017008166A1

DE102017008166A1 - Airbag

Info

Publication number: DE102017008166A1
Application number: DE102017008166.2A
Authority: DE
Inventors: Juergen Warwel
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2017-08-29
Filing date: 2017-08-29
Publication date: 2018-04-19

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Airbag (2) für ein Fahrzeug mit einem mit einem Medium beaufschlagbaren Seitenschutzbereich (2.1), welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einem seitlichen Thoraxbereich und/oder seitlichen Kopfbereich und/oder seitlichen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) erstreckt. Erfindungsgemäß umfasst der Airbag (2) einen mit dem Seitenschutzbereich (2.1) fluidisch verbundenen Zusatzbereich (2.2), welcher sich im entfalteten Zustand zumindest an einer dem auf dem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) abgewandten Rückseite einer Kopfstütze (1.3) und/oder eines Schulterstützbereichs einer Rückenlehne (1.2) des Fahrzeugsitzes (1) erstreckt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Airbag für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind allgemein Airbags für Fahrzeuge bekannt. Airbags, welche beispielsweise als so genannte Windowbags oder Seitenairbags ausgeführt sind, sind fluidisch mit einem Gasgenerator verbunden, welcher bei einer erfassten, dem Fahrzeug bevorstehenden Kollision oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeugs auslösbar ist. Ein expandierendes Gas des Gasgenerators ist dem Airbag zuführbar, wodurch sich dieser entfaltet und seine Wirkstellung einnimmt. In der Wirkstellung des Airbags soll ein Verletzungsrisiko für einen Fahrzeuginsassen verringert werden.
Dabei erstrecken sich Seitenairbags im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einem seitlichen Thoraxbereich und/oder seitlichen Kopfbereich und/oder seitlichen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Airbag anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Airbag gelöst, welcher die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Airbag für ein Fahrzeug umfasst einen mit einem Medium beaufschlagbaren Seitenschutzbereich, welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einem seitlichen Thoraxbereich und/oder seitlichen Kopfbereich und/oder seitlichen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen erstreckt.
Erfindungsgemäß umfasst der Airbag einen mit dem Seitenschutzbereich fluidisch verbundenen Zusatzbereich, welcher sich im entfalteten Zustand zumindest an einer dem auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen abgewandten Rückseite einer Kopfstütze und/oder eines Schulterstützbereichs einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes erstreckt.
Aufgrund des Zusatzbereichs ist der Airbag den Fahrzeuginsassen größtmöglich überdeckend im entfalteten Zustand reproduzierbar positionierbar. Dabei kann aufgrund des Zusatzbereichs insbesondere im Kopfbereich eine stabile Airbagposition realisiert werden, wobei der Kopf des Fahrzeuginsassen beim Entfalten des Airbags nicht beeinträchtigt wird. Zusätzlich ermöglicht der Zusatzbereich, dass der zumindest eine Seitenbereich ohne seitliche Führung an Interieurteilen, wie beispielsweise einer Türverkleidung, reproduzierbar positioniert werden kann. Ferner bildet der Zusatzbereich aufgrund seiner Positionierung an der Rückseite der Kopfstütze und/oder des Schulterstützbereichs der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ein Rückhaltemittel für einen hinter dem Fahrzeugsitz sitzenden Fondinsassen im Fall einer Bewegung des Fondinsassen in Richtung der Rückseite der Kopfstütze und/oder einer Oberkante der Rückenlehne.
Mittels des Airbags können so genannte Fensterairbags, auch als Windowairbags bekannt, beispielsweise in Cabriolets ersetzt werden, wobei eine Positionsgenauigkeit, auch bei geöffneter Fensterscheibe, signifikant verbessert ist. Auch kann die Positionierung des Airbags relativ zum Fahrzeuginsassen bei einem frei stehenden Fahrzeugsitz ohne Seitenführung genauer und reproduzierbarer realisiert werden. Somit wird ein Schutzpotenzial des Airbags insbesondere auch für Sitzpositionen während eines autonomen Fahrbetriebs des Fahrzeugs deutlich erhöht. Der Airbag erfüllt dabei bestehende Sicherheitsstandards, erhöht eine Fondsicherheit und deckt Herausforderungen variabler Sitzpositionen im gesamten Fahrzeug mit reproduzierbaren Airbagpositionen ganzheitlich ab.
Somit wird mittels des Airbags die Sicherheit für den Fahrzeuginsassen erhöht und ein Verletzungsrisiko ist erheblich verringert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:

1 schematisch eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem darauf befindlichen Fahrzeuginsassen sowie eines ersten Ausführungsbeispiels eines Airbags in einem entfalteten Zustand,
2 schematisch eine Draufsicht des Fahrzeugsitzes mit dem darauf befindlichen Fahrzeuginsassen sowie des ersten Ausführungsbeispiels des Airbags im entfalteten Zustand gemäß 1, und
3 schematisch eine Draufsicht eines Fahrzeugsitzes mit einem darauf befindlichen Fahrzeuginsassen sowie ein zweites Ausführungsbeispiel eines Airbags in einem entfalteten Zustand.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In den 1 und 2 sind eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines Fahrzeugsitzes 1 mit einem darauf befindlichen Fahrzeuginsassen I sowie eines ersten Ausführungsbeispiels eines Airbags 2 in einem entfalteten Zustand in seiner Wirkstellung dargestellt.
Der Fahrzeugsitz 1 umfasst ein Sitzelement 1.1 und eine Rückenlehne 1.2. Der Airbag 2 ist in einem gefalteten Nichtgebrauchszustand innerhalb der Rückenlehne 1.2, insbesondere in einer Seitenwange derselben, positioniert. Weiterhin ist der Airbag 2 mit zumindest einem nicht gezeigten Gasgenerator fluidisch gekoppelt, welcher den Airbag 2 welcher bei einer erfassten, dem Fahrzeug bevorstehenden Kollision oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeugs mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt. Aufgrund dieser Beaufschlagung entfaltet sich der Airbag 2 und wird in die dargestellte Wirkstellung überführt.
Der Airbag 2 umfasst einen Seitenschutzbereich 2.1, welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einem seitlichen Thoraxbereich, einem seitlichen Kopfbereich und seitlichen Beckenbereich des auf dem Fahrzeugsitz 1 befindlichen Fahrzeuginsassen I erstreckt. Hierzu umfasst der Seitenschutzbereich 2.1 zwei mit dem Gas beaufschlagbare Kammern 2.1.1, 2.1.2, welche den Fahrzeuginsassen I vor einem Kontakt mit Fahrzeugteilen und/oder mit einem neben dem Fahrzeuginsassen I sitzenden weiteren Fahrzeuginsassen zumindest weitestgehend schützen.
Des Weiteren erstreckt sich der Seitenschutzbereich 2.1 im beaufschlagten und entfalteten Zustand zumindest abschnittsweise an einem vorderen Thoraxbereich, einem vorderen Kopfbereich und einem vorderen Beckenbereich des Fahrzeuginsassen I. Hierzu umfasst der Seitenschutzbereich 2.1 zwei weitere mit dem Gas beaufschlagbare Kammern 2.1.3, 2.1.4, wobei die Kammer 2.1.4 ein freies Ende des Airbags 2 bildet.
Zusätzlich umfasst der Airbag 2 einen mit dem Seitenschutzbereich 2.1 fluidisch verbundenen Zusatzbereich 2.2, welcher sich im entfalteten Zustand zumindest an einer dem auf dem Fahrzeugsitz 1 befindlichen Fahrzeuginsassen I abgewandten Rückseite einer Kopfstütze 1.3 und eines Schulterstützbereichs der Rückenlehne 1.2 des Fahrzeugsitzes 1 erstreckt.
Dieser Zusatzbereich 2.2 bildet in der Draufsicht gemeinsam mit dem Seitenschutzbereich 2.1 einen L-förmigen Airbag 2 und dient als Positionierhilfe für den Seitenschutzbereich 2.1. Des Weiteren bildet der Zusatzbereich 2.2 aufgrund seiner Positionierung an der Rückseite der Kopfstütze 1.3 und des Schulterstützbereichs der Rückenlehne 1.2 ein Rückhaltemittel für einen hinter dem Fahrzeugsitz 1 sitzenden Fondinsassen im Fall einer Bewegung des Fondinsassen in Richtung der Rückseite der Kopfstütze 1.3 und einer Oberkante der Rückenlehne 1.2.
3 zeigt eine Draufsicht eines Fahrzeugsitzes 1 mit einem darauf befindlichen Fahrzeuginsassen I sowie eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Airbags 2 in einem entfalteten Zustand in seiner Wirkstellung.
Im Unterschied zu dem in den 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel umfasst der Airbag 2 einen mit dem Zusatzbereich 2.2 und dem Seitenschutzbereich 2.1 fluidisch verbundenen weiteren Seitenschutzbereich 2.3, welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einer dem Seitenschutzbereich 2.1 gegenüberliegenden Seite an einem seitlichen Thoraxbereich, einem seitlichen Kopfbereich und einem seitlichen Beckenbereich des auf einem Fahrzeugsitz 1 befindlichen Fahrzeuginsassen I erstreckt. Hierzu umfasst der weitere Seitenschutzbereich 2.3 zwei mit dem Gas beaufschlagbare Kammern 2.3.1, 2.3.2, welche den Fahrzeuginsassen I vor einem Kontakt mit Fahrzeugteilen und/oder mit einem neben dem Fahrzeuginsassen I sitzenden weiteren Fahrzeuginsassen zumindest weitestgehend schützen.
Zusätzlich erstreckt sich der weitere Seitenschutzbereich 2.3 im beaufschlagten und entfalteten Zustand zumindest abschnittsweise an einem vorderen Thoraxbereich, einem vorderen Kopfbereich und einem vorderen Beckenbereich des Fahrzeuginsassen I. Hierzu umfasst der weitere Seitenschutzbereich 2.1 zwei weitere mit dem Gas beaufschlagbare Kammern 2.3.3, 2.3.4, wobei die Kammer 2.3.4 ein freies Ende des Airbags 2 bildet.
Die beiden Seitenschutzbereiche 2.1, 2.3 umgeben bzw. umgreifen den Fahrzeuginsassen I zumindest teilweise. Dadurch, dass der Airbag 2 zwei Seitenschutzbereiche 2.1, 2.3 aufweist, wird der Fahrzeuginsasse I von beiden Seiten geschützt.
Um eine Entfaltung eines der beiden Seitenschutzbereiche 2.1, 2.3 auf einer einem so genannten Mitteltunnel des Fahrzeugs zugewandten Seite zu ermöglichen, ist in nicht näher dargestellter Weise der betreffende Seitenschutzbereich 2.1, 2.3 derart ausgeformt, dass dieser bei seiner Entfaltung nicht vom Mitteltunnel beeinträchtigt wird.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugsitz
1.1: Sitzelement
1.2: Rückenlehne
1.3: Kopfstütze
2: Airbag
2.1: Seitenschutzbereich
2.1.1: Kammer
2.1.2: Kammer
2.1.3: Kammer
2.1.4: Kammer
2.2: Zusatzbereich
2.3: Seitenschutzbereich
2.3.1: Kammer
2.3.2: Kammer
2.3.3: Kammer
2.3.4: Kammer
I: Fahrzeuginsasse

Claims

Airbag (2) für ein Fahrzeug mit einem mit einem Medium beaufschlagbaren Seitenschutzbereich (2.1), welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einem seitlichen Thoraxbereich und/oder seitlichen Kopfbereich und/oder seitlichen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) erstreckt, gekennzeichnet durch - einen mit dem Seitenschutzbereich (2.1) fluidisch verbundenen Zusatzbereich (2.2), - welcher sich im entfalteten Zustand zumindest an einer dem auf dem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) abgewandten Rückseite einer Kopfstütze (1.3) und/oder eines Schulterstützbereichs einer Rückenlehne (1.2) des Fahrzeugsitzes (1) erstreckt.
Airbag (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Seitenschutzbereich (2.1) im beaufschlagten und entfalteten Zustand zumindest abschnittsweise an einem vorderen Thoraxbereich und/oder vorderen Kopfbereich und/oder vorderen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) erstreckt.
Airbag (2) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch - einen mit dem Zusatzbereich (2.2) und dem Seitenschutzbereich (2.1) fluidisch verbundenen weiteren Seitenschutzbereich (2.3), - welcher sich im beaufschlagten und entfalteten Zustand an einer dem Seitenschutzbereich (2.1) gegenüberliegenden Seite an einem seitlichen Thoraxbereich und/oder seitlichen Kopfbereich und/oder seitlichen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) erstreckt.
Airbag (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der weitere Seitenschutzbereich (2.3) im beaufschlagten und entfalteten Zustand zumindest abschnittsweise an einem vorderen Thoraxbereich und/oder vorderen Kopfbereich und/oder vorderen Beckenbereich eines auf einem Fahrzeugsitz (1) befindlichen Fahrzeuginsassen (I) erstreckt.