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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit einem hinteren Ende, welches einem Fahrzeugheck zugeordnet ist oder zuordenbar ist, und mit einer Heckscheibe.
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Kraftfahrzeuge, vor allem Personenkraftwagen, weisen eine Frontscheibe und üblicherweise auch eine Heckscheibe auf. Der Frontscheibe ist eine elektrische Scheibenwischvorrichtung zugeordnet, um die Frontscheibe von Regentropfen, Schmutz oder dergleichen zu reinigen und dem Fahrer eine optimale Sicht nach außen zu ermöglichen. Anders ist dies bei der Heckscheibe. In vielen Fällen ist der Heckscheibe keine Scheibenwischvorrichtung zugeordnet. Beispielsweise bei Cabriolets ist dies darauf zurückzuführen, dass die Heckscheibe in dem Verdeck des Cabriolets angeordnet ist und von daher die Unterbringung der elektrischen Antriebseinheit und sonstigen elektrischen Bauteilen der Scheibenwischvorrichtung mit einem hohen technischen Aufwand und einer hohen Komplexität verbunden ist und einen zu hoher Platzbedarf benötigt wird.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem das Reinigen der Heckscheibe durch eine kompakt bauende und technisch einfache Vorrichtung ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird mit einem Fahrzeugdach gelöst, welches die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist ein Fahrzeugdach mit einem hinteren Ende, welches einem Fahrzeugheck zugeordnet ist oder zuordenbar ist, einer Heckscheibe und mit einer Einrichtung zum Beseitigen von auf der Heckscheibe befindlichen Flüssigkeitstropfen, Schmutz oder sonstigem die Durchsicht durch die Heckscheibe beeinträchtigenden Material vorgesehen, wobei die Einrichtung ein in Richtung zum hinteren Ende gesehen, vor der Heckscheibe angeordnetes Windleitelement zum Umlenken eines entlang des Fahrzeugdaches strömenden Fahrtwindes auf die Heckscheibe aufweist. Mittels des Windleitelementes kann der in Richtung des hinteren Endes strömende Fahrtwind gegen und/oder über die Heckscheibe geleitet werden, sodass etwaige auf der Heckscheibe befindliche Flüssigkeitstropfen, Schmutz oder sonstiges die Durchsicht durch die Heckscheibe beeinträchtigendes Material von dem Fahrtwind mitgerissen und/oder weggeblasen wird und auf diese Weise die Heckscheibe gereinigt wird. Indem zur Reinigung der Heckscheibe lediglich das Windleitelement erforderlich ist, ist die Einrichtung in technisch einfacher Weise zu realisieren. Darüber hinaus benötigt die Einrichtung nur relativ wenig Bauraum zur Unterbringung des Windleitelementes.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Windleitelement einen Strömungskanal für den Fahrtwind bildet. Dadurch ist eine Umleitung bzw. Umlenkung des Fahrtwindes gezielt auf und/oder über und/oder gegen die Heckscheibe in technisch einfacher Weise realisiert.
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Es bietet sich an, dass das Windleitelement einen sich in Richtung zum hinteren Ende hin im Querschnitt verengenden bzw. verjüngenden Strömungskanal für den Fahrtwind bildet. Dieser Strömungskanal kann der vorstehend beschriebene Strömungskanal sein. Dadurch ergibt sich ein Venturi-Effekt, wenn der Fahrtwind durch den Strömungskanal hindurch strömt. Durch die Verengung des Querschnitts ergibt sich also eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit für den Fahrtwind. Dadurch ist der von dem Fahrtwind ausgehende Reinigungseffekt verstärkt, dass der umgelenkte Fahrtwind mit erhöhter höhere Geschwindigkeit auf die Heckscheibe auftrifft.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Windleitelement zusammen mit der Oberfläche des Fahrzeugdaches einen ringförmigen Strömungsdurchgang für den Fahrtwind, insbesondere einen ringförmigen geschlossenen Strömungsdurchgang bildet. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Umleitung des Fahrtwindes in technisch einfacher Weise und in kompakter Bauweise mittels des Windleitelementes zu realisieren. Dazu ist bei dieser Ausgestaltung auch die Oberfläche des Fahrzeugdaches einbezogen, welche zusammen mit dem Windleitelement den Strömungsdurchgang bildet. Insofern kann dadurch das Windleitelement technisch einfacher aufgebaut werden, um den Strömungsdurchgang für den Fahrtwind bereit zu stellen.
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In technisch einfacher und strömungsmäßig optimaler Weise ist das Windleitelement nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung durch eine formstabile und/oder blattartige und/oder längliche Struktur gebildet. Durch die blattartige Struktur ist das Windleitelement relativ dünn, insbesondere dünnwandig, ausgebildet und stellt somit selbst einen relativ kleinen Strömungswiderstand während der Fahrt des Kraftfahrzeuges entgegen. Um möglichst viel Fahrtwind mittels des Windleitelementes zu erfassen und auf die Heckscheibe umzuleiten, bietet es sich an, dass sich das länglich ausgebildete Windleitelement mit seiner Längserstreckung quer zur Längserstreckung des Fahrzeugdaches erstreckt. Unter der Längserstreckung des Fahrzeugdaches ist insbesondere die Erstreckung von dem vorderen Ende hin zu dem hinteren Ende des Fahrzeugdaches zu verstehen. Das vordere Ende ist insbesondere der Frontscheibe zugeordnet bzw. zuordenbar. Das hintere Ende des Fahrzeugdaches ist insbesondere dem Heckbereich des Fahrzeuges zugeordnet bzw. zuordenbar.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Windleitelement relativ gegenüber dem Fahrzeugdach, insbesondere der Dachfläche des Fahrzeugdaches, in seiner Lage veränderbar ist, sodass das Windleitelement von einer Parkposition in eine Luftleitposition bringbar ist. Dadurch ist es möglich, eine Reinigung der Heckscheibe bei Bedarf mittels des Windleitelementes vorzunehmen und dazu dann das Windleitelement in die Luftleitposition zu bringen. In technisch einfacher Weise kann das Windleitelement von der Parkposition in die Luftleitposition gebracht werden, wenn das Windleitelement an dem Fahrzeugdach, insbesondere der Dachfläche des Fahrzeugdaches bewegbar gehalten ist.
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Unter der Luftleitposition ist insbesondere diejenige Position des Windleitelementes zu verstehen, in welcher das Windleitelement eine den Fahrtwind auf die Heckscheibe umlenkende Funktion ausübt. Unter der Parkposition ist insbesondere diejenige Position des Windleitelementes zu verstehen, in welcher das Windleitelement aus der Luftleitposition herausgebracht ist. Beispielsweise übt das Windleitelement in der Parkposition keine den Fahrtwind auf die Heckscheibe umlenkende Funktion aus. Beispielsweise ist das Windleitelement in der Parkposition gegen die Dachfläche des Fahrzeugdaches angelegt.
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Beispielsweise weist das Fahrzeugdach, insbesondere die Dachfläche des Fahrzeugdaches, eine Vertiefung auf, in welche das Windleitelement in der Parkposition abgesenkt ist. Dadurch sind in der Parkposition des Windleitelementes die aerodynamischen Eigenschaften verbessert, da ein strömungsmäßiges störendes Überragen des Windleitelementes nach außen vermieden ist.
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Um das Windleitelement von der Luftleitposition in die Parkposition zu bringen, kann es nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass in Längsrichtung des Windleitelementes gesehen, die Enden des Windleitelementes, insbesondere die gegenüberliegenden Enden, an dem Fahrzeugdach drehbar gelagert sind, beispielsweise direkt oder indirekt an dem Fahrzeugdach drehbar gelagert sind. Beispielsweise ist ferner wenigstens eines der Enden in einer Längsführung gegenüber dem Fahrzeugdach in Richtung seiner Längserstreckung verschiebbar gehalten. Darüber hinaus hat beispielsweise das Windleitelement wenigstens eine quer zu seiner Längserstreckung verlaufende Knickkante. Die Knickkante kann beispielsweise durch ein Scharnier oder dergleichen knickbarem Materialabschnitt gebildet sein. Auf diese Art und Weise ist ein Aufstellen des Windleitelementes gegenüber dem Fahrzeugdach technisch einfach realisiert.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann es ferner vorgesehen sein, dass in Längsrichtung des Windleitelementes gesehen, die Enden des Windleitelementes, insbesondere die vorstehend beschriebenen Enden, an dem Fahrzeugdach jeweils drehbar gelagert sind und jeweils in einer Längsführung gegenüber dem Fahrzeugdach in Richtung der Längserstreckung des Windleitelementes verschiebbar gehalten sind und das Windleitelement zwei quer zu seiner Längserstreckung verlaufende Knickkanten aufweist, welche beabstandet zueinander angeordnet sind, insbesondere im Wesentlichen parallel zueinander liegen, und jeweils im Bereich eines zugehörigen, eines der Enden aufweisenden Endabschnittes angeordnet sind. Dadurch ist ein Aufstellen des Windleitelementes gegenüber dem Fahrzeugdach durch beide in Längsrichtung vorliegende Endbereiche des Windleitelementes bewirkt. Es ist damit in einfacher Weise ein optimaler Durchströmungsquerschnitt für den Fahrtwind zu erreichen, wenn sich das Windleitelement in der Luftleitposition befindet, da durch die beiden Knickkanten an beiden Endbereichen des Windleitelementes ein Aufstellen stattfindet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Betätigungsmechanismus vorgesehen, um das Windleitelement von der Parkposition in die Luftleitposition oder umgekehrt von der Luftleitposition in die Parkposition zu bringen. Beispielsweise umfasst der Betätigungsmechanismus ein gegenüber dem Fahrzeugdach um eine Drehachse drehbewegliches und mit dem Windleitelement bewegungsgekoppeltes Betätigungselement, sodass durch eine Drehbewegung des Betätigungselementes das Windleitelement von der Parkposition in die Luftleitposition gebracht wird. Es ist auf diese Art und Weise der Betätigungsmechanismus technisch einfach zu realisieren.
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In diese Richtung zielt auch die Maßnahme, wonach nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Betätigungselement über ein Verbindungselement mit einem in Längsrichtung des Windleitelementes verschiebbaren Endes oder Endbereiches bewegungsgekoppelt ist, wobei das Verbindungselement umfangsseitig an dem Betätigungselement an einer Anlenkstelle angelenkt ist.
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Um das Windleitelement mit seinen beiden längsseitigen Enden bewegen zu können und auf diese Art und Weise ein Ausstellen des Windleitelementes von der Parkposition in die Luftleitposition zu erreichen, bietet es sich an, dass ein weiteres Verbindungselement vorgesehen ist. Beispielsweise ist das Betätigungselement über das weitere Verbindungselement mit dem anderen Ende bzw. Endbereich, insbesondere mit einem anderen in Längsrichtung des Windleitelementes verschiebbaren Endes oder Endbereiches, bewegungsgekoppelt, wobei das weitere Verbindungselement beabstandet zu der Anlenkstelle des Verbindungselementes an einer weiteren Anlenkstelle umfangsseitig an dem Betätigungselement angelenkt ist. Es ist dadurch mittels einer Drehbewegung des Betätigungselementes ein Aufeinander-zu-bewegen der Enden bzw. Endbereiche und dadurch ein Ausstellen des Windleitelementes von der Parkposition in die Luftleitposition ermöglicht, insbesondere wenn das Betätigungselement zwischen den Enden bzw. Endbereichen des Windleitelementes angeordnet ist.
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Es bietet sich an, dass das wenigstens eine Verbindungselement bzw. die beiden Verbindungselemente eine Stange, Strebe oder dergleichen formstabiles Längenelement ist bzw. sind. Dadurch ist in einfacher Weise durch Drehen des Betätigungselements in eine Richtung ein Ausstellen des Luftleitelementes von der Parkposition in die Luftleitposition und durch Drehen in die entgegengesetzte Richtung ein Rückbewegen des Luftleitelementes von der Luftleitposition in die Parkposition zu bringen. Dazu sollten die Anlenkstellen des Verbindungselementes und des weiteren Verbindungselementes umfangsseitig gegenüberliegend an dem Betätigungselement angelenkt sein.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann das wenigstens eine Verbindungselement ein flexibles Längenelement, beispielsweise ein Seil, sein. Beispielsweise wird dann das Windleitelement von der Parkposition in die Luftleitposition bewegt, indem das Betätigungselement gegen die Kraft eines Federelementes verdreht wird, so dass durch die Rückstellkraft des Federelementes dann das Luftleitelement von der Luftleitposition in die Parkposition selbsttätig zurückgebracht wird. Um das Windleitelement dauerhaft in der Luftleitposition zu behalten, kann eine entsprechende Arretiereinrichtung vorgesehen sein.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Fahrzeugdach ein Verdeck oder Faltdach ist. Beispielsweise ist das Verdeck ein Stoffverdeck oder Klappverdeck. Durch die technisch einfache Lösung zum Reinigen der Heckscheibe bietet sich die Nutzung des Fahrzeugdaches als Verdeck oder Faltdach besonders an. Grundsätzlich kann das Fahrzeugdach auch ein fester Bestandteil eines Kraftfahrzeuges, also mit der Karosserie fest verbunden sein.
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Weiterhin umfasst die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit dem vorstehend beschriebenen Fahrzeugdach. Das Kraftfahrzeug kann ein Personenkraftwagen, beispielsweise ein Cabriolet, sein. Das Kraftfahrzeug kann auch ein Kraftfahrzeug mit feststehendem Fahrzeugdach sein.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
- 1 eine mögliche Ausführungsform eines Fahrzeugdaches mit einer Heckscheibe und einer Einrichtung zum Beseitigen von auf der Heckscheibe befindlichen Flüssigkeitstropfen, Schmutz oder sonstigem die Durchsicht durch die Heckscheibe beeinträchtigenden Material in einer perspektivischen Darstellung,
- 2 und 3 das Fahrzeugdach der 1 mit jeweils einem in einer Luftleitposition befindlichem Windleitelement, durch welches Fahrtwind auf die Heckscheibe umgelenkt wird, in perspektivischer Darstellung,
- 4 das Fahrzeugdach der 1, bei dem das Windleitelement in eine Parkposition gebracht ist,
- 5 das Fahrzeugdach der 1 in einer Seitenansicht, wobei das Windleitelement sich in der Parkposition befindet und Fahrtwind über das Fahrzeugdach strömt,
- 6 das Fahrzeugdach der 1 in der Seitenansicht gemäß der 5, wobei sich das Windleitelement in der Luftleitposition befindet und dadurch den Fahrtwind gegen die Heckscheibe des Fahrzeugdaches drückt,
- 7A und 7B eine Schnittansicht (7A) und eine Draufsicht (7B) zu einer möglichen Ausführungsform eines Betätigungsmechanismus für das Fahrzeugdach der 1, welcher zum Aufstellen des Windleitelementes von der Parkposition in die Luftleitposition dient, wobei sich das Windleitelement in der Parkposition befindet, und
- 8A und 8B der Mechanismus gemäß der 7A und 7B, bei dem sich das Windleitelement in der Luftleitposition befindet, in einer Schnittdarstellung (8A) und in einer Draufsicht (8B).
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1 zeigt - in schematischer Darstellung - eine mögliche Ausführungsform eines Fahrzeugdaches 1. Das Fahrzeugdach 1 kann ein Verdeck 70 sein, welches beispielsweise bei einem Cabriolet 100 zum Einsatz kommt. Das Fahrzeugdach 1 kann auch mit einem Kraftfahrzeug fest verbunden sein, also integraler Bestandteil des Kraftfahrzeuges sein.
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Das Fahrzeugdach 1 hat ein vorderes Ende 2 und ein hinteres Ende 3. Das vordere Ende 2 ist einer (in der 1 nicht dargestellten) Frontscheibe eines Kraftfahrzeuges zugeordnet oder zuordenbar. Das hintere Ende 3 ist dem Heck des Kraftfahrzeuges zugeordnet oder zuordenbar. Das Fahrzeugdach 1 hat ferner eine Heckscheibe 4, welches beispielsweise im Bereich des hinteren Endes 3 des Fahrzeugdaches 1 angeordnet ist.
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Bevorzugt erstreckt sich die Heckscheibe 4 mit ihrer Längserstreckung quer zur Längserstreckung des Fahrzeugdaches 1. Bevorzugt erstreckt sich die Längserstreckung des Fahrzeugdaches 1 in Vorwärtsfahrtrichtung 40 des Kraftfahrzeuges, auf dem das Fahrzeugdach 1 montiert ist bzw. montiert werden kann.
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Weiterhin hat das Fahrzeugdach 1 eine Einrichtung 5 zum Beseitigen von auf der Heckscheibe 4 befindlichen Flüssigkeitstropfen 50, Schmutz oder sonstigem die Durchsicht durch die Heckscheibe 4 beeinträchtigenden Material. In der 1 sind die Flüssigkeitstropfen 50 beispielhaft auf der Heckscheibe 4 sichtbar gemacht. Durch die Flüssigkeitstropfen 50 ist die Sicht des Fahrers durch die Heckscheibe 4 hindurch beeinträchtigt. Zum Reinigen der Heckscheibe 4 von den Flüssigkeitstropfen 50 ist die Einrichtung 5 vorgesehen.
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Die Wirkung der Einrichtung 5 ist beispielhaft in 2 und 3 dargestellt. Zum Reinigen der Heckscheibe 4 nutzt die Einrichtung 5 den Fahrtwind des Kraftfahrzeuges während der Fahrt. Dazu weist die Einrichtung 5 ein Windleitelement 6 auf, welches in Richtung zum hinteren Ende 3 gesehen, vor der Heckscheibe 4 angeordnet ist und zum Umlenken des Fahrtwindes auf die Heckscheibe 4 dient. Durch das Windleitelement 6 ist ein Strömungskanal 8 für den Fahrtwind gebildet. Der durch das Windleitelement 6 hindurchströmende Fahrtwind ist beispielhaft durch die Pfeile 80 dargestellt. Durch die Strömungsenergie des Fahrtwindes werden die auf der Heckscheibe 4 befindlichen Flüssigkeitstropfen, Schmutzpartikel oder etwaige andere, die Durchsicht durch die Heckscheibe 4 beeinträchtigende Partikel mit dem Fahrtwind mitgerissen und von der Heckscheibe 4 wegtransportiert, insbesondere regelrecht weggeblasen.
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Bevorzugt ist das Windleitelement 6 eine formstabile, insbesondere blattartige, längliche Struktur, welche beispielsweise mit ihrer Längserstreckung quer zur Längserstreckung des Fahrzeugdaches 1, also quer zur Vorwärtsfahrtrichtung 40, sich erstreckt. Bevorzugt bildet das Windleitelement 6 zusammen mit der Oberfläche 7 des Fahrzeugdaches 1 einen ringförmigen Strömungsdurchgang 9 für den Fahrtwind. Bevorzugt ist der Strömungsdurchgang 9 durch einen geschlossenen Ring gebildet.
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Bevorzugt ist das Windleitelement 6 relativ gegenüber dem Fahrzeugdach 1 in seiner Lage veränderbar, so dass das Windleitelement 6 von einer Parkposition P in eine Luftleitposition L gebracht werden kann. In der 1 ist das Luftleitelement 6 in der Parkposition P dargestellt. In den 2 und 3 befindet sich das Windleitelement 6 in der Luftleitposition L. Nach Reinigen der Heckscheibe 4 ist in der 3 das Windleitelement 6 wieder in die Parkposition P zurückgebracht. Es kann das Fahrzeugdach 1 eine Vertiefung 10 aufweisen (vgl. 4), in welche das Windleitelement 6 in der Parkposition P abgesenkt ist. In der Luftleitposition L ist das Windleitelement 6 relativ gegenüber dem Fahrzeugdach 1 ausgestellt und der Strömungskanal 8 bzw. der Strömungsdurchgang 9 gebildet.
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Bevorzugt ist das Windleitelement 6 an dem Fahrzeugdach 1 bzw. der Dachfläche des Fahrzeugdaches 1 bewegbar gehalten. Dazu können in Längsrichtung 11 des Windleitelementes 6 gesehen, die Enden 12, 13 des Windleitelementes 6 an dem Fahrzeugdach 1 drehbar gelagert sein und jeweils in einer Längsführung 14, 15 gegenüber dem Fahrzeugdach 1 in Richtung der Längserstreckung des Windleitelementes 6 verschiebbar gehalten sein. Um durch Verschieben des Windleitelementes 6 in den Längsführungen 14 und 15 das Windleitelement 6 aufzustellen und somit in die Luftleitposition L zu bringen, ist es bevorzugt ferner vorgesehen, dass das Windleitelement 6 wenigstens eine, vorzugsweise zwei quer zu seiner Längserstreckung verlaufende Knickkanten 16, 17 oder Knicklinien aufweist. Bevorzugt sind die Knickkanten 16, 17 beabstandet zueinander angeordnet, beispielsweise im Wesentlichen parallel zueinander liegend, und beispielsweise jeweils im Bereich eines zugehörigen Endabschnittes des Windleitelementes 6 angeordnet.
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5 und 6 verdeutlichen beispielhaft die Funktion des Windleitelementes 6 in der Luftleitposition L (6) und in der Parkposition P (5). In der Parkposition P liegt das Luftleitelement 6 gegen das Fahrzeugdach 1, beispielsweise die Oberfläche 7 des Fahrzeugdaches 1 an. Etwaiger Fahrtwind 60 strömt während der Fahrt des Kraftfahrzeuges 100 über das Fahrzeugdach 1 ohne reinigende Wirkung auf die Heckscheibe 4. Durch das Ausstellen des Windleitelementes 6 in die Luftleitposition L strömt zumindest ein Teil des Fahrtwindes durch den nunmehr mittels des Windleitelementes 6 gebildeten Strömungskanal 8 hindurch und wird durch die Ausgestaltung des Strömungskanales 8 auf die Heckscheibe 4 derart geleitet, dass etwaige Flüssigkeitstropfen 50 mitgerissen werden. Beispielhaft ist in der 6 der mittels des Windleitelementes 6 umgelenkte Fahrtwind mit dem Bezugszeichen 60' gekennzeichnet, welcher gemäß dem Pfeil 90 nunmehr auf der Heckscheibe 4 entlangströmt.
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Wie ansatzweise aus der 6 ersichtlich ist, kann das Windleitelement 6 einen sich in Richtung zum hinteren Ende 3 hin im Querschnitt verengenden Strömungskanal 8 bilden. Dadurch ist ein Venturi-Effekt bewirkt, durch welchen es zu einer Geschwindigkeitserhöhung des Fahrtwindes beim Passieren des Windleitelementes 6 kommt.
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7A und 7B sowie 8A und 8B zeigen einen möglichen Betätigungsmechanismus 18, um das Windleitelement 6 von der Parkposition P in die Luftleitposition L zu bringen. Die 7A und 8A zeigen den Betätigungsmechanismus 18 zusammen mit dem Luftleitelement 6 jeweils in einer Schnittdarstellung durch das Fahrzeugdach 1. Die 7B und 8B zeigen jeweils eine Unteransicht auf den Betätigungsmechanismus 18.
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Bevorzugt weist der Betätigungsmechanismus 18 ein Betätigungselement 20 auf, welches gegenüber dem Fahrzeugdach 1 um eine Drehachse 19 drehbeweglich ausgebildet ist, beispielsweise an dem Fahrzeugdach 1 drehbeweglich gelagert ist. Beispielsweise ist das Betätigungselement 20 kreisrund ausgebildet und die Drehachse 19 bildet das Zentrum des Betätigungselementes 20. Bevorzugt weist das Betätigungselement 20 einen Griffabschnitt 25 auf, um ein Ergreifen für den Fahrer oder sonstige Insassen eines Kraftfahrzeuges zu ermöglichen.
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Das Betätigungselement 20 ist mit dem Windleitelement 6 bewegungsgekoppelt, so dass durch eine Drehbewegung des Betätigungselementes 20 um die Drehachse 19 das Windleitelement 6 von der Parkposition P in die Luftleitposition L gebracht wird. Dazu können ein Verbindungselement 21 und ein weiteres Verbindungselement 22 vorgesehen sein, welche jeweils einerseits an dem Umfang des Betätigungselementes 20 über die Anlenkstellen 23, 24 angelenkt sind und andererseits jeweils mit einem der Enden 12 und 13 oder einem zugehörigen Endbereich bzw. Endabschnitt über die Anlenkstellen 25, 26 angelenkt sind. Die Anlenkstellen 23 und 24 des Verbindungselementes 21 und des weiteren Verbindungselementes 22 an dem Betätigungselement 20 sind bevorzugt beabstandet zueinander, beispielsweise entgegengesetzt zueinander an dem Umfang des Betätigungselementes 20 vorgesehen. Bevorzugt ist ferner das Betätigungselement 20 zwischen den Enden 12, 13 des Windleitelementes 6 angeordnet.
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Bevorzugt sind das Verbindungselement 21 und das weitere Verbindungselement 22 jeweils durch ein formstabiles Längenelement gebildet, wie beispielsweise eine Stange, Strebe oder dergleichen. Durch Verdrehen des Betätigungselementes 20 um die Drehachse 19 gemäß Pfeil 91 werden über das Verbindungselement 21 und das weitere Verbindungselement 22 die jeweils damit verbundenen Endabschnitte oder Enden 12, 13 des Windleitelementes 6 gemäß Pfeile 93, 94 in Richtung aufeinander zu bewegt. Dadurch kommt es zu einem Aufstellen des Windleitelementes 6 gemäß Pfeil 92 von der Parkposition P in die Luftleitposition L, indem das Luftleitelement 6 an den Knickkanten 16, 17 einknickt und dadurch der Strömungskanal 8 bzw. Strömungsdurchgang 9 gebildet ist.
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Da vorstehend lediglich eine oder mehrere beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurden, sei klargestellt, dass grundsätzlich eine Vielzahl von Variationen und Abweichungen möglich sind. Es sei ferner klargestellt, dass die beschriebenen Ausführungsformen lediglich Beispiele darstellen, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit oder den Aufbau nicht einschränken. Vielmehr stellen die Zusammenfassung und die beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine praktische Anleitung für den Fachmann dar, auf deren Grundlage der Fachmann zu zumindest einer beispielhaften Ausführungsform gelangen kann. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, dass verschiedene Veränderungen betreffend die Funktion und die Anordnung der unter Bezugnahme auf die in den beispielhaften Ausführungsformen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass von dem Bereich der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalenten abgewichen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- vorderes Ende
- 3
- hinteres Ende
- 4
- Heckscheibe
- 5
- Vorrichtung
- 6
- Windleitelement
- 7
- Oberfläche
- 8
- Strömungskanal
- 9
- Strömungsdurchgang
- 10
- Vertiefung
- 11
- Längsrichtung
- 12
- Ende
- 13
- Ende
- 14
- Längsführung
- 15
- Längsführung
- 16
- Knickkante
- 17
- Knickkante
- 18
- Betätigungsmechanismus
- 19
- Drehachse
- 20
- Betätigungselement
- 21
- Verbindungselement
- 22
- weiteres Verbindungselement
- 23
- Anlenkstelle
- 24
- Anlenkstelle
- 25
- Anlenkstelle
- 26
- Anlenkstelle
- 27
- Griffteil
- 40
- Vorwärtsfahrtrichtung
- 50
- Flüssigkeitstropfen
- 60
- Fahrtwind
- 60'
- umgelenkter Fahrtwind
- 70
- Verdeck
- 80
- Pfeil
- 90
- Pfeil
- 91
- Pfeil
- 92
- Pfeil
- 93
- Pfeil
- 94
- Pfeil
- P
- Parkposition
- L
- Luftleitposition
- 100
- Kraftfahrzeug