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Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen, nicht invasiven Applikator zur kontrollierten Kühlung von Körperregionen als kompakte Apparatur, in Verbindung mit einer abnehmbaren manuellen und oder elektrisch betrieben Vakuumpumpe alternativ mit integriertem Temperatursensor und mit oder ohne auf dem Gehäuse befindlichen Bedienelementen zur Verwendung der Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte am lebenden Körper für kosmetische Zwecke, wobei der nicht invasive Applikator selbst als ein in sich geschlossenes und kompaktes, elektrisch betriebenes Gerät funktioniert und den anthropometrischen Bedingungen der zu behandelnden Körperregionen angepasst ist.
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(Allgemeine Einleitung und Stand der Technik)
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Es ist bekannt, dass subkutane Fettzellen stärker von Kälte angegriffen werden als das Gewebe rundherum. Im November 2008 wurden die ersten Ergebnisse in der Zeitschrift Lasers in Surgery and Medicine veröffentlicht. Diese deuteten an, dass eine kontrollierte Kühlung von Fettzellen zu ihrer Reduzierung führen kann. Die Kryolipolyse nutzt die stärkere Kälteanfälligkeit von Fettzellen im Vergleich zum umgebenden Gewebe. Ein nicht-invasiver Applikator wird am gewünschten Bereich angebracht und kühlt das darunterliegende Fettgewebe, wobei das Gewebe bis zu -9 Grad abgekühlt wird. Ein spezielles Vlies mit Anti-freezing-Gel, das zwischen dem Gewebe und dem Applikator liegt, verhindert hierbei zuverlässig Erfrierungen. Die so gekühlten Fettzellen durchlaufen die sogenannte Apoptose und werden vom Körper in der Folge abgebaut. Dadurch reduziert sich die Dicke der Fettschicht. Die Fettzellen sterben ab und aktivieren durch Botenstoffe Entzündungszellen, die die betroffenen Fettzellen in den Wochen und Monaten danach stufenweise abbauen. Lipide werden langsam aus den Fettzellen freigesetzt und vom Lymphsystem zur Verarbeitung abtransportiert, ähnlich wie das in der Nahrung enthaltene Fett. Da die Lipide einen schrittweisen Abbauprozess durchlaufen, ist bei den Blutlipiden und der Leberfunktion keine gefährliche Veränderung festzustellen.
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Es ist ferner bekannt, dass Applikationen als Geräte zur Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte eine Kontaktfläche aufweisen, welche als Oberfläche einer festen Behandlungsplatte aus Aluminium oder einem anderen gut wärmeleitfähigen Material schalenartig geformt sind und über Versorgungsleitungen mit einem Kältegerät (Hauptgerät bzw. Station) verbunden sind und gemeinsam eine geschossene Kreislaufeinheit bilden durch den ständig Wärmeträger fließen und das Kältegerät hierbei die Kühlung des Wärmeträgers innerhalb des geschlossenen Kreislaufes mit einer bestimmten Temperatur gewährleistet.
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Die bekannten Applikationen in Verbindung mit einem Kältegerät sind meist größere Einheiten, die nicht für den mobilen häuslichen Gebrauch geeignet sind und speziell für den Einsatz in Behandlungsräumen von Krankenhäusern, Praxen oder Wellness-Einrichtungen vorgesehen sind.
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Mittlerweile gibt es auch mobile Kleingeräte, -sogenannte Cryo-Pads- die für den privaten Gebrauch angeboten werden, bei welchen jedoch die Verwendung eines Vakuums nicht vorgesehen ist und nur mit einer flachen Kühlplatte funktionieren, die mit einem Kältegenerator auf Betriebstemperatur gebracht werden.
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(Nachteile)
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Nachteilig der großen, stationären Geräte ist, dass kein mobiler, flexibler oder ortsunabhängiger Gebrauch des Gerätes ohne eine behandelnde Person möglich ist, der das Gerät bedient. Zudem ist nachteilig, das der Applikator mit dem Wärmeträger in einem Wärmeträgerkreislauf mit einem Kältegerät fest verbunden vorgeschlagen ist, was zwar eine geregelte Kältezufuhr sicherstellt, aber durch die vielen Komponenten erhebliche Fertigungskosten verursacht, wie in der
EP2822518 A1 .
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Ein bedeutender Nachteil der mobilen Anwendungen (Cryo-Pads) ist, das diese Geräte keinen Vakuum erzeugen können, quasi die zu behandelnde Körperregion nicht separieren, sondern nur über eine flache Kühlfläche verfügen, welche direkt auf die zu behandelnde Körperpartie aufgelegt wird und somit keine Anpassung an die anthropometrischen Bedingungen aufweist und daher keine ausreichende Schonung bzw. Schutz der darunter befindlichen Organe gewährleisten!
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(Aufgabe)
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die es ermöglicht ohne einen Wärmeträgerkreislauf auszukommen und dadurch ein einfaches, mobiles Gerät, mit einer einfachen, elektrisch betriebenen Applikation zur kontrollierten Kühlung von lebenden Körperregionen zu schaffen, welcher eine konstante Kälte produziert und eine kostengünstige Behandlung von subkutanen Fettzellen durch Kryolipolyse gewährleistet.
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Dabei ist eine konstante Kühlwirkung mit einem in sich geschlossenen Kühlsystem wichtig wobei die in jeglicher Hinsicht ergonomisch geformte Form den anthropometrischen Bedingungen der zur behandelnden Körperpartien angepasst ist und über den gesamten Behandlungszeitraum durch die Erzeugung eines Vakuums eine zwingend erforderliche Isolation bzw. Einsaugen der zu behandelnden Körperpartien sicherstellt, um bei einer relevanten Wärmeabfuhr innere Organe zu schützen.
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(Lösung)
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Bei einer Applikation für die Kryolipolyse der eingangs beschriebenen Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine nicht-invasive, mit Akku und/oder Netzanschluss, elektrisch betriebene Kühl-Applikation geschaffen wird, bei welcher eine Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte eines lebenden Körpers für kosmetische Zwecke zur Verwendung kommt, und der nicht invasive Applikator als elektrisch betriebene, kompakte Apparatur mit manuell oder elektrisch betriebener Vakuumpumpe, alternativ mit Temperatursensor und mit-/oder ohne auf dem Gehäuse befindlichen Bedienelemente eine Kälteplatte aus Edelstahl, Aluminium oder einem anderen wärmeleitfähigen Material aufweist und durch Kältegeneratoren, die sich idealerweise hinter den Kälteplatten befinden auf Betriebs.- bzw. Behandlungstemperatur gebracht werden und durch konstante Kälteentwicklung, ausreichend günstige Wärmeabfuhr sicherstellen. Wobei die Auflagefläche aufgrund seiner Form weitgehend den anthropometrischen Bedingungen der zur behandelnden Körperpartien serienmäßig angepasst ist und diese schalenartige Formgebung das Erzeugen eines Vakuums gewährleistet, um darunter befindliche Organe vor ungünstige Kälteeinwirkung zu schützen, bzw. durch das Separieren der Körperregionen eine effiziente Kühlung der fettreichen Hautlappen gewährleistet.
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(Vorteile)
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Ein solcher Applikator ermöglicht vorteilhaft die Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte zur Behandlung eines lebenden Körpers für kosmetische Zwecke auch ohne fremde Hilfe und auch ohne zusätzlich verbundene, stationäre Kühlgeräte. Das Angebot richtet sich somit speziell an den privaten oder gewerblichen Gebrauch und ist im Gegensatz zu den bestehenden Lösungen auch zur Anwendung am eigenen Körper anwendbar.
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Vorteilhaft ist die Funktionsweise ohne verbindende Schläuche für Wärmeträgersysteme bzw. Kreisläufe also ohne ein externes/sperriges Kühlgerät auskommt.
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Zur Behandlung der subkutanen fettreichen Zellen wird über den Behandlungszeitraum von max. einer Stunde eine ausreichend wirksame und konstante Kühlwirkung sichergestellt. Eine einfache, praktische Handhabung des Kühlapplikator- Apparates, das viele Menschen diese kosmetische Behandlungsmethode wesentlich einfacher und autarker anwenden können und somit ohne die fremde Hilfe einer Betreuungsperson eine Selbstbehandlung durchführen können.
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Die ergonomische Form des Applikators mit einer einfachen Vakuumhandpumpe ermöglicht einen einfacheren Gebrauch und eine wesentlich kostengünstigere Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte sowie auch eine kostengünstigere Fertigung in der Produktion.
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Die Maßnahme, dass eine einfache Vakuumpumpe zum Einsatz für das Erzeugen eines Vakuums kommt, dient ebenfalls der einfachen Handhabung und der kostengünstigeren Fertigung. Vorteilhaft für die Eigenanwendung ist dabei eine Vakuum-Handpumpe mit Druckanzeige und Druckablassventils, wobei die Unterdruckanzeige als digitale Anzeige in das Display des Apparates integriert werden kann.
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Das um die ergonomische Form der inneren Auflagefläche angepasste Gehäuse ermöglicht eine wesentlich bessere Integration der Elektrik, sowie eine kompakte Gesamtformgebung, wobei eine deutlich bessere Handhabung während der Anwendung bzw. eine bessere Handhabung beim Aufbauen eines Vakuums gewährleistet wird. Das Einsaugen der zu behandelnden Körperpartien durch ein Vakuum in die schalenförmige Auflagefläche/Glocke schont zudem die darunter befindlichen Organe.
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(Weiterbildungen/Ausbildungen der Erfindung; Nebenansprüche)
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Die innenliegenden Kälteplatten der zur nichtinvasiven Behandlung vorgesehenen KühlApplikator-Apparates werden mit Hilfe von Kältegeneratoren gekühlt und bestehen wahlweise aus Edelstahl, Aluminium oder einem anderen leitfähigen Material und sind an die ergonomische Form der innenliegenden Auflageflächen für die jeweilige Körperpartie angepasst und verfügen über eine abnehmbare -bevorzugt- manuelle Vakuumpumpe oder in zweiter Wahl, elektrisch betriebene Vakuumpumpe, alternativ mit integriertem Temperatursensor und mit- oder ohne auf das Gehäuse integrierten Bedienelementen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im Wesentlichen darin, dass der Applikator als Kompaktes Gerät für die Kryolipolyse selbstständig und einfach bedient werden kann.
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Die Aufgabe des Applikators als manuelle Einheit zur Verwendung in Verbindung mit einer abnehmbaren manuellen bzw. elektrisch betriebenen Vakuumpumpe alternativ mit- oder ohne Bedienelemente zur Behandlung von subkutanen fettreichen Zellen mit Kälte wird mit den in den Schutzansprüchen 1 bis 5 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Zeichnungen sowie Funktionserklärung:
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Zwei Darstellungen der Erfindung
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Die Figuren der Zeichnungen zeigen im Einzelnen:
- 1 eine halb, geneigte Draufsicht von Oben mit allen sichtbaren und unsichtbaren (gestrichelt dargestellt) Elementen.
- 2 eine halb, geneigte Draufsicht von Unten in die Aussparrung der Glocke bzw. Auflagefläche sowie der hinter den Kühlplatten befindlichen Kältegeneratoren (gestrichelt dargestellt) sowie ein Durchbruch zur Veranschaulichung den doppelwandigen Konstruktion des Gehäuses.
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Bezugszeichenliste
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- (1.0)
- Applikator Gerät
- (1.1)
- Veranschaulichung des doppelwandigen Gehäuses
- (2.0)
- Kühlplatte- / Kühlfläche, beidseitig
- (3.0)
- Durchbruch für das anbringen der Vakuumpumpe
- (4.0)
- Manuelle bzw. elektrische Vakuumpumpe
- (5.0)
- Bedienelemente (ggf. mit Display und Touchscreen)
- (6.0)
- Temperatur Sensoren (beidseitig)
- (7.0)
- Kältegeneratoren
- (8.0)
- Netzteil (Stromversorgung)
- (9.0)
- Akku
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- 0. Zeichnungs- und Funktionserklärung:
- 1. Eine Vakuumpumpe (4.0) wird über die Verbindungsstelle (3.0) (Zapfen oder Gewinde) an das Kühlapplikator- Apparat (1.0) angeschlossen und über das Netzteil (8.0) auch ggf. mit Akku (9.0) mit elektrischem Strom versorgt.
- 2. Auf die zu behandelnde Körperstelle wird ein herkömmliches Flies, welches auch bisher bei der Kryolipolyse zur Anwendung kam, ausgebreitet/ gelegt.
- 3. Das Kühlapplikator- Apparat (1.0) verfügen über eine -für das erzeugen eines Vakuums erforderliche- glockenartige Form (FIG:2)
An dessen beidseitige Innenwände sich zwei gegenüberliegende Kühlplatten (2.0) befinden, die mit Kältegeneratoren (7.0) bis zur Betriebstemperatur abgekühlt werden. Die Kältegeneratoren (7.0) befinden sich hinter den, in die Auflagefläche eingelassenen Kälteplatten (2.0)
- 4. Das Kühlapplikator- Gerät (1.0) wird auf die zu behandelnde Körperpartie bzw. auf den Flies gestellt/gehalten.
- 5. Durch das betätigen der Vakuumpumpe (4.0) wird ein Unterdruck innerhalb der Glocke erzeugt, wodurch die zu behandelnde Körperregion in die Glocke, (Auflagefläche) bzw. auf die Kühlplatten (2.0) eingesogen und von den darunter befindlichen Organen separiert wird.
- 6. Das Kühlapplikator- Apparat (1.0) wird über die, auf dem Gehäuse befindlichen Bedienelementen (5.0) eingeschaltet und in Betrieb genommen sowie eine erwünschte Betriebstemperatur eingestellt und erzeugt.
- 7. Für die Dauer der Behandlung muss das Vakuum aufrecht erhalten werden. Sofern notwendig, muss der Benutzer mit der Vakuumpumpe (4.0) nachpumpen.
- 8. Nach der Behandlungsdauer (ca. eine Stunde) löst der Benutzer das Kühlapplikator- Apparat (1.0) von der Behandlungsstelle, indem er das Vakuum wieder auflöst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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