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Die Erfindung betrifft eine Wundversorgungsanordnung für die Unterdrucktherapie mit einer an der eine Wunde umgebenden Haut festlegbaren und zum Herstellen eines die Wunde enthaltenden abgeschlossenen Wundraums dienenden Abdeckeinrichtung und ein zum Herstellen einer solchen Wundversorgungsanordnung ausgelegtes Kit.
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Es hat sich gezeigt, dass nicht nur die Heilung chronischer Wunden, sondern auch die Heilung akuter Wunden durch Anlegen von Unterdruck an diese Wunden gefördert werden kann. Entsprechende Wundversorgungsanordnungen sind beispielsweise in der
EP-A-2822613 angegeben. Bei den in dieser Schrift beschriebenen Wundversorgungsanordnungen wird der Wundraum mit einem saugfähigen Füllmaterial gefüllt. Auf der dem Wundgrund abgewandten Seite des Füllmaterials wird eine gasdichte, aber wasserdampfdurchlässige Abdeckeinrichtung in Form einer Abdeckfolie, die beispielsweise ein Polyurethanpolymer, insbesondere ein aromatisches Polyurethanpolymer aufweisen kann, angebracht, und an der die Wunde umgebenden Haut befestigt. Dazu kann die der Haut zugewandte Begrenzungsfläche der Abdeckfolie zumindest bereichsweise mit mindestens einem Haftmittel versehen sein.
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Bei der bekannten Wundversorgungsanordnung ist auf der dem Füllmaterial abgewandten Seite der Abdeckeinrichtung ein Sauganschluss angebracht, über den der Wundraum mit einer zum Erzeugen von Unterdruck ausgelegten Pumpe verbunden werden kann. Zwischen dem Sauganschluss und der Pumpe ist bei Wundversorgungsanordnungen dieser Art ein Schlauch angeordnet, der dem Patienten während der Unterdrucktherapie ein gewisses Maß an Mobilität ermöglicht.
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Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Unterdrucktherapie zielen auf die Bereitstellung portabler Systeme ab, bei denen die Pumpen kleiner und leichter gestaltet werden. Das gilt insbesondere für die Behandlung von wenig bis mittelstark exsudierenden Wunden. Für die Behandlung dieser Wunden im Rahmen der Unterdrucktherapie können rein mechanisch betriebene Pumpen eingesetzt werden, die über einen Schlauch mit einer modernen Wundauflage verbunden sind. Die Wundauflage kann dabei eine Abdeckeinrichtung und ein Wundfüllmaterial aufweisen. Dabei kann zur Vermeidung eines im Rahmen der Unterdrucktherapie ansonsten üblicherweise benötigten Exsudatkanisters ein saugfähiges Material, wie etwa ein Superabsorber, im Bereich des Füllmaterials eingesetzt werden. Die Entwicklung entsprechender Systeme zielt darauf ab, den Patienten beim Tragen nicht zu belasten und seine Bewegungsfreiheit so wenig wie möglich einzuschränken. Es hat sich allerdings gezeigt, dass es im Rahmen der Benutzung von entsprechenden Wundversorgungsanordnungen in vielen Fällen zu nur mangelhaften Therapieerfolgen kommt.
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Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine die Mobilität des Patienten verbessernde Wundversorgungsanordnung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit der der gewünschte Therapieerfolg mit verbesserter Zuverlässigkeit erreicht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Wundversorgungsanordnungen gelöst, die im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass der Abdeckeinrichtung eine nach Festlegen der Abdeckeinrichtung an der die Wunde umgebenden Haut einerseits zum Absaugen von Gasen aus dem Wundraum ausgelegte und andererseits dem Eindringen von Gasen in den Wundraum entgegenwirkende Ventilanordnung zugeordnet ist, wobei die Ventilanordnung lösbar an eine zum Absaugen von Gasen aus dem Wundraum betreibbare Saugeinrichtung koppelbar ist.
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Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass das bei den herkömmlichen Wundversorgungsanordnungen beobachtete Therapieversagen in vielen Fällen darauf zurückzuführen ist, dass es im Bereich der Verbindungsschläuche zwischen dem Sauganschluss der Wundabdeckung und der Pumpe zu unbemerkten Leckagen kommt. Über diese Leckagen dringt Gas in den Wundraum ein und der Druck im Wundraum wird erhöht. Dann erfolgt keine Unterdrucktherapie mehr.
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Im Rahmen dieser Erfindung wurde erkannt, dass diese Mängel durch Einsatz von Pumpen mit einem modularen Aufbau beseitigt werden können. Eine zum Erzeugen von Unterdruck ausgelegte Pumpe umfasst üblicherweise mindestens zwei Ventile, von denen eines das Ableiten von Gasen aus dem zu evakuierenden Volumen, hier also dem Wundraum, ermöglicht, aber dem Eintreten von Gasen in das zu evakuierende Volumen entgegenwirkt, während das andere Ventil das Ableiten der aus dem zu evakuierenden Volumen abgesaugten Gase an die Umgebung ermöglicht.
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Bei erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnungen ist nur eine dieser Ventilanordnungen unmittelbar der Abdeckeinrichtung bzw. dem Wundraum zugeordnet, während die andere Ventilanordnung bei Bedarf lösbar daran gekoppelt werden kann, um den gewünschten Unterdruck im Wundraum zu erzeugen. Nach dem entsprechenden Saugvorgang kann die Saugeinrichtung von der Ventilanordnung gelöst werden, welche in der Folge dem Eintreten von Umgebungsluft in den Wundraum entgegenwirkt und so den Unterdruck im Wundraum aufrechterhält.
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Vorstehend wurde die Erfindung im Zusammenhang mit der Verwendung der der Abdeckeinrichtung zugeordneten Ventilanordnung als Bestandteil einer zum Herstellen eines Unterdrucks einsetzbaren Pumpe erläutert. Die Erfindung ist aber auch in Kombination mit herkömmlichen Pumpen verwendbar, deren Sauganschluss an die der Abdeckeinrichtung zugeordneten Ventilanordnung gekoppelt wird.
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Mit erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnungen kann der Unterdruck trotz Exsudataufnahme, ggf. unter Einsatz eines saugfähigen Materials, wie etwa einem Superabsorber, enthaltenden Wundfüllmaterials, über einen mehrstündigen Zeitraum aufrechterhalten werden. Die Saugeinrichtung selbst muss während dieses Zeitraums nicht zwingend mitgeführt werden. Jedenfalls ist es nicht erforderlich, die Saugeinrichtung selbst mit Hilfe störender Schläuche an die Abdeckeinrichtung zu koppeln. Sie kann bei Bedarf an die der Abdeckeinrichtung zugeordneten Ventilanordnung gekoppelt werden. Dabei können kleine und leichte Saugeinrichtungen, ggf. in Form kleiner mechanischer oder elektromechanischer Pumpen, zum Einsatz kommen, die der Patient bei Bedarf mit sich führen kann. Er kann sie beispielsweise diskret in Bekleidungstaschen mitführen.
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Im Rahmen der Erfindung ist auch daran gedacht, die der Abdeckeinrichtung zugeordnete Ventilanordnung in die Abdeckeinrichtung selbst zu integrieren. Als besonders zweckmäßig hat es sich allerdings erwiesen, wenn die Ventilanordnung über eine kurze Fluidleitung, nachstehend auch ohne Einschränkung auf besondere Geometrien oder Materialien als Schlauch bezeichnet, an die Abdeckeinrichtung gekoppelt ist. Bei dieser Ausführungsform kann die Ventilanordnung ohne Störung der Wunde selbst an die Saugeinrichtung gekoppelt werden. Andererseits ist es bei dieser Ausführungsform der Erfindung nicht erforderlich, einen langen Schlauch zwischen der Ventilanordnung und Abdeckeinrichtung bereitzustellen. Bereits durch eine nur geringfügig defektanfällige kurze Fluidleitung bzw. einen kurzen Schlauch mit einer Länge von nur 20 cm oder weniger, insbesondere nur 10 cm oder weniger, aber mehr als 3 cm, insbesondere mehr als 5 cm zwischen Abdeckeinrichtung und Ventilanordnung kann eine hinreichende Entkopplung des Pumpvorgangs vom Wundraum sichergestellt werden. Jedenfalls ist es bei erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnungen nicht notwendig, dauerhaft eine Verbindung zwischen Saugeinrichtung und Wundraum aufrechtzuerhalten, wodurch die Mobilität in jedem Fall verbessert wird.
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Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn die Ventilanordnung einen Ventilkörper mit einem durch Aufnehmen von Gasen aus dem Wundraum expandierbaren bzw. unter Abgabe darin aufgenommener Gase komprimierbaren Ventilkammer aufweist. Der Einsatz entsprechender Ventilanordnungen ermöglicht die Verwendung einfacher mechanischer Saugeinrichtungen, welche als einfache Kolben- oder auch Balgpumpen ausgeführt, einfach im Gepäck aufbewahrt und ohne elektrischen Strom betrieben werden können, sie können aber auch in Verbindung mit elektromechanischen Pumpen eingesetzt werden.
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Ein entsprechender Ventilkörper kann ein zum Ableiten von Gasen aus der Ventilkammer ausgelegtes Einwegventil aufweisen, welches bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mindestens einen in einem die Ventilkammer begrenzenden, vorzugsweise folienartigen Begrenzungselement gebildeten Ventilschlitz aufweisen kann, vorzugsweise in Form eines weiter unten näher erläuterten Folienventils ausgeführt ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ventilkammer im expandierten Zustand etwa linsenförmig ausgeführt und wird von zwei im Bereich umlaufender Ränder der Linse gasdicht miteinander verbundenen folienartigen Begrenzungselementen begrenzt, von denen mindestens eines, vorzugsweise beide mit mindestens einem Ventilschlitz ausgestattet ist (sind), der einerseits den Austritt von Gasen aus der Ventilkammer ermöglicht, andererseits aber dem Eintritt von Gasen von außen in die Ventilkammer entgegenwirkt. Der Vorteil bei der Verwendung von Ventilkammern, bei denen beide Begrenzungselemente mit Einwegventilen ausgestattet sind, ist darin zu sehen, dass bei der Kopplung der Ventilanordnung mit der Saugeinrichtung nicht auf die Ausrichtung der vorzugsweise linsenförmigen Ventilkammer geachtet werden muss. Dadurch wird die Bedienung erleichtert und eine Fehlbedienung weitgehend ausgeschlossen.
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Leckagen im Bereich des Ventilkörpers können mit größerer Zuverlässigkeit vermieden werden, wenn mindestens ein Begrenzungselement des Ventilkörpers mindestens eine im Bereich des mindestens einen Ventilschlitzes mit einer Aussparung versehene Verstärkungslage aufweist.
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Wenn die Ventilanordnung über einen Schlauch an die Abdeckeinrichtung gekoppelt ist, mündet dieser Schlauch zweckmäßigerweise in die Ventilkammer. So können die aus dem Wundraum abgeleiteten Gase unmittelbar in die Ventilkammer eingeleitet werden, aus der sie über das Einwegventil an die Umgebung mit Hilfe der Pumpe abgeleitet werden können.
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Wenn die Ventilanordnung in die Abdeckeinrichtung integriert ist, kann die Ventilanordnung als sogenanntes Folienventil ausgeführt sein. Derartige Folienventile sind beispielsweise in der
CN 201325638 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift hinsichtlich der Konstruktion eines Folienventils wird hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen. Ein solches Folienventil umfasst im Wesentlichen mindestens zwei, vorzugsweise drei Folienschichten, von denen zwei mit übereinanderliegenden Durchbrechungen ausgestattet sind. Eine äußere Folienschicht überdeckt die üblicherweise kreisförmige Durchbrechung der anderen Folienschicht. Diese Folienschicht liegt dabei auf der mittleren Folienschicht auf, wobei im Auflagebereich, jedoch nicht darüber, schlitzartige Durchbrechungen vorgesehen sein können. Die mit den schlitzartigen Durchbrechungen ausgestattete Folienschicht ist außerhalb der kreisförmigen Durchbrechungen mit der mittleren Folienschicht dichtend verbunden. Innerhalb des dichtenden Verbundes sind beide Folien entweder durch statische Kräfte oder schwache Klebkräfte miteinander verbunden. Wenn an der der mittleren Folienschicht abgewandten Schicht der mit schlitzartigen Durchbrechungen versehenen Folienschicht ein Unterdruck angelegt wird, wird diese Folienschicht von der mittleren Folienschicht abgehoben, so dass Luft durch die üblicherweise kreisförmigen Durchbrechungen der anderen Folienschicht in den Zwischenraum zwischen der mittleren Folienschicht und der mit den Schlitzen ausgestatteten Folienschicht eindringt und durch die Schlitze entweichen kann.
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Die mittlere Folienschicht hat bei der beschriebenen Struktur einen stabilisierenden Charakter. Sofern keine hohen Anforderungen an die Stabilität gestellt werden und/oder die der mit den schlitzartigen Durchbrechungen ausgestattete Folienschicht abgewandte Folienschicht eine hinreichende Stabilität hat, kann ein Folienventil auch nur zwei Folienschichten aufweisen, von denen eine eine im Wesentlichen kreisförmige Durchbrechung aufweist und die andere mit den beschriebenen schlitzartigen Durchbrechungen ausgestattet ist.
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Auf diese Art und Weise wird ein sehr dünnes Einwegventil bereitgestellt, durch welches mittels Anlage eines Unterdrucks an der der mittleren Folienschicht abgewandten Außenfläche der mit Schlitzen ausgestatteten Folienschicht eine Evakuierung eines Raums auf der der mit den Schlitzen ausgestatteten Schicht abgewandten Begrenzungsfläche der mittleren Schicht bewirkt werden kann.
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Wenn die Abdeckeinrichtung mit einem entsprechenden Folienventil ausgestattet ist, kann die Saugeinrichtung unmittelbar an die Abdeckeinrichtung angesetzt werden. Dabei können mechanische, elektromechanische, hydraulische und/oder pneumatische Pumpen zum Einsatz kommen.
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Wie vorstehend bereits erläutert, ist die vorzugsweise folienartige und wasserdampfdurchlässige Abdeckeinrichtung erfindungsgemäßer Wundversorgungsanordnungen auf einer Seite bereichsweise bzw. abschnittsweise mit einem zum Festlegen der Abdeckeinrichtung an der Haut ausgelegten Haftmittel ausgestattet. Das Haftmittel kann dabei den Wundraum längs eines Rands der Abdeckeinrichtung vollständig umlaufen. Wenn die Ventilanordnung über einen Schlauch an die Abdeckeinrichtung gekoppelt ist, kann der Schlauch an der mit dem Haftmittel ausgestatteten Begrenzungsfläche der Abdeckeinrichtung angebracht sein, so dass er nach Anbringen der Abdeckeinrichtung an der die Wunde umgebenden Haut zwischen Abdeckeinrichtung und Haut zu liegen kommt. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung muss darauf geachtet werden, dass es zwischen Haut und Abdeckeinrichtung nicht zu Leckagen kommt.
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Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders bevorzugt erwiesen, wenn der Schlauch die Abdeckeinrichtung durchsetzt und/oder dichtend in eine die Abdeckeinrichtung durchsetzende Öffnung mündet. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann die aus Abdeckeinrichtung und Schlauch bzw. Fluidleitung bestehende Baugruppe vorgefertigt werden. Dadurch kann besonders zuverlässig sichergestellt werden, dass es im Bereich des Übergangs zwischen Schlauch und Abdeckeinrichtung nicht zu Leckagen kommt.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist eine Wundversorgungsanordnung für die Unterdrucktherapie mit einer an der eine Wunde umgebenden Haut festlegbaren und zum Herstellen eines die Wunde enthaltenden abgeschlossenen Wundraums dienenden Abdeckeinrichtung im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckeinrichtung eine zum Darstellen des Unterdruckstatus im Wundraum betreibbare Indikatoreinrichtung zugeordnet ist.
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Dieser Gesichtspunkt der Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass das bei herkömmlichen Wundversorgungsanordnungen für die Unterdrucktherapie beobachtete Therapieversagen bisweilen auch darauf zurückgeführt werden muss, dass der Druckanstieg im Wundraum erst gar nicht festgestellt wird. Dieser Mangel kann dadurch beseitigt werden, dass die Wundversorgungsanordnung zusätzlich mit einer Indikatoreinrichtung ausgestattet wird, welche den Patienten, Pflegepersonal oder Arzt über den Unterdruckstatus im Wundraum informiert. Falls durch Ablesen der Indikatoreinrichtung festgestellt wird, dass ein Druckanstieg im Wundraum erfolgt, kann dieser Mangel umgehend behoben werden. Ähnlich wie die Ventilanordnung kann auch die Indikatoreinrichtung im Rahmen der Erfindung in die Abdeckeinrichtung integriert werden. Im Sinne eines modularen Aufbaus hat es sich aber als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn die Indikatoreinrichtung über einen Schlauch bzw. eine Fluidleitung an die Abdeckeinrichtung gekoppelt ist. Dabei kann der Schlauch ähnlich wie die die Ventilanordnung mit der Abdeckeinrichtung verbindende Fluidleitung an der mit dem Haftmittel ausgestatteten Begrenzungsfläche der Abdeckeinrichtung angebracht sein und/oder die Abdeckung durchsetzen und/oder dichtend in eine die Abdeckeinrichtung durchsetzende Öffnung münden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Indikatoreinrichtung in die Ventilanordnung integriert, insbesondere in der Ventilkammer angeordnet. Dazu ist mindestens ein Begrenzungselement der Ventilkammer und ggf. mindestens eine Verstärkungslage zweckmäßigerweise zumindest abschnittweise transparent ausgeführt.
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Die Indikatoreinrichtung kann baulich besonders einfach ausgeführt werden, wenn sie zwei mit Abstand, insbesondere etwa parallel zueinander verlaufende Indikatorlagen aufweist, die gegen eine Vorspannkraft zumindest bereichsweise unter Verminderung des Abstands zusammengedrückt werden können. Wenn der Druck zwischen den Indikatorlagen dem Druck im Wundraum entspricht, kann die Vorspannkraft durch den Differenzdruck zwischen Atmosphärendruck und Unterdruck im Wundraum überwunden werden. Das bedeutet, dass das Zusammendrücken der Indikatorlagen einen ausreichenden Unterdruck im Wundraum anzeigt, sofern die Vorspannkraft entsprechend eingestellt ist. Zur Bereitstellung der Vorspannkraft kann mindestens eine zwischen den Indikatorlagen angeordnete, unter Überwindung einer vorgegebenen Vorspannkraft kompressible, insbesondere elastisch verformbare Distanzlage vorgesehen sein. Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Distanzlage mindestens ein Fenster aufweist, so dass der Zwischenraum zwischen den Indikatorlagen im Bereich des Fensters nicht von der Distanzlage ausgefüllt ist und für eine Sichtdarstellung eines geänderten Unterschieds zwischen den Indikatorlagen ausgenutzt werden kann.
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Mit Blick auf die gewünschte Überwachung des Unterdrucks im Wundraum hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der die Indikatoreinrichtung mit dem Wundraum verbindende Schlauch in einen zwischen den Indikatorlagen gebildeten Indikatorraum mündet, vorzugsweise die Distanzlage zumindest teilweise durchsetzt. Dadurch wird erreicht, dass der Druck im Indikatorraum dem Druck im Wundraum entspricht und die eingestellte Vorspannkraft durch den Differenzdruck zwischen dem Unterdruck im Wundraum und dem Atmosphärendruck überwunden werden kann.
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Die Überwachung des Drucks im Wundraum kann insbesondere bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung besonders einfach erfolgen, wenn eine der anderen Indikatorlage zugewandte Begrenzungsfläche einer Indikatorlage eine Profilierung oder graphische Darstellung aufweist, die bei Verminderung des Abstands zwischen den Indikatorlagen, welche durch den Differenzdruck zwischen Atmosphärendruck und Unterdruck im Wundraum bewirkt wird, erkennbar wird.
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Insgesamt ermöglicht eine erfindungsgemäße Wundversorgungsanordnung mit einer Indikatoreinrichtung eine schnelle und diskrete Überwachung des Unterdruckstatus. Wenn dabei ein Druckanstieg festgestellt wird, kann dieser jederzeit durch Ankoppeln der Saugeinrichtung nachkorrigiert werden. Die Kontrolle des Unterdrucks und ggf. das Nachpumpen kann von den meisten Patienten und medizinischen Fachkräften ggf. nach kurzer Einweisung selbstständig und intuitiv durchgeführt werden.
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Eine erfindungsgemäße Wundversorgungsanordnung kann einen bereits mit einer Ventilanordnung und/oder einer Indikatoreinrichtung ausgestatteten Fertigverband aufweisen. Durch das konstruktive Herauslösen einer Ventilanordnung aus der Unterdruckquelle und Positionieren in den Fertigverband oder in eine mit dem Fertigverband über einen Schlauch verbundene Ventilanordnung kann eine direkt mit der Wundversorgungsanordnung verbundene Unterdruckpumpe entfallen. Die Indikatoreinrichtung einer erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnung kann einen Druckanstieg zusätzlich oder alternativ akustisch, mechanisch oder optisch insbesondere im Sinne einer Farbänderung anzeigen. Ferner ist an den Einsatz elektromechanischer Sensoren gedacht, mit denen ein den Druck und/oder den Druckanstieg darstellendes Signal ggf. drahtlos beispielsweise an ein Smartphone o. ä. abgegeben wird.
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Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Wundversorgungsanordnungen zu entnehmen ist, hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn diese Wundversorgungsanordnung neben der Abdeckeinrichtung, der Ventilanordnung und/oder der Indikatoreinrichtung auch noch eine lösbar an die Ventilanordnung koppelbare Saugeinrichtung aufweist.
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Eine solche Saugeinrichtung kann beispielsweise in Form einer einfachen Kolbenanordnung verwirklicht werden, die eine Aufnahme für den Ventilkörper der der Abdeckeinrichtung zugeordneten Ventilanordnung aufweisen kann. Dabei kann diese Aufnahme einen das Einwegventil des Ventilkörpers umlaufenden Dichtflansch aufweisen, über den eine Verbindung der Ventilkammer mit einer Saugkammer der Saugeinrichtung hergestellt werden kann, welche einerseits den Austritt von Gasen aus der Ventilkammer in die Saugkammer ermöglicht, andererseits aber einem Eindringen von Gasen aus der Saugkammer in die Ventilkammer entgegenwirkt. Dazu kann der Dichtflansch nach Einlegen des Ventilkörpers in die Aufnahme dichtend an einem das Einwegventil aufweisenden Begrenzungselement der Ventilkammer anliegen und das Einwegventil umlaufen.
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Wie vorstehend im Zusammenhang mit der Ventilanordnung bereits erläutert, hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn beide Begrenzungselemente einer insbesondere linsenförmigen Ventilkammer mit einem Einwegventil ausgestattet sind. Dann hängt die Funktion der Saugeinrichtung nicht von der Ausrichtung des Ventilkörpers in der Aufnahme der Saugeinrichtung ab.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die zum Aufnehmen des Ventilkörpers ausgelegte Aufnahme der Saugeinrichtung zwischen einem den Dichtflansch aufweisenden Gehäuse und einem bezüglich des Gehäuses zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung verstellbaren Gegenhalter gebildet. Wenn der Gegenhalter in die Öffnungsstellung gestellt ist, kann der Ventilkörper in die Aufnahme eingeführt werden. Durch Verschließen des Gegenhalters kann der Saugvorgang eingeleitet werden.
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Zweckmäßigerweise ist die Saugeinrichtung zum Komprimieren der Ventilkammer des in der Aufnahme aufgenommenen Ventilkörpers betreibbar, indem Gase aus der Ventilkammer durch das in einem Begrenzungselement davon integrierte Einwegventil herausgedrückt und/oder herausgesaugt werden. Mit dem Gegenhalter wird der Ventilkörper so fixiert, dass der Dichtflansch das Einwegventil dichtend umläuft. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Gas von der Ventilkammer durch das Einwegventil in die Saugkammer der Saugeinrichtung, welche mit Hilfe des Dichtflanschs dichtend mit der Ventilkammer verbunden ist, gelangen kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Saugeinrichtung einen zweckmäßigerweise gegen die Vorspannkraft einer Vorspanneinrichtung in die Saugkammer einführbaren Saugkolben auf. Dadurch wird das verfügbare Volumen der Saugkammer reduziert. Die Vorspannkraft kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch ein zwischen einem Boden der Saugkammer und dem Saugkolben angeordnete wendelförmig umlaufende Druckfeder bereitgestellt werden.
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Durch Reduzieren des verfügbaren Volumens der Saugkammer würde das darin aufgenommene Gas komprimiert. Dem Saugkolben ist allerdings eine weitere Ventilanordnung zugeordnet, welche beim Einführen des Saugkolbens in die Saugkammer die Abgabe von Gasen aus der Saugkammer an die Umgebung zur Vermeidung einer übermäßigen Kompression der in der Saugkammer aufgenommenen Gase ermöglicht und beim Entfernen des Saugkolbens aus der Saugkammer dem Eindringen von Umgebungsluft in die Saugkammer entgegenwirkt. Dadurch wird erreicht, dass die in der Saugkammer aufgenommenen Gase beim Einführen des Saugkolbens nicht in der Saugkammer komprimiert werden, sondern durch die weitere Ventilanordnung an die Umgebung abgegeben werden. Bei einer Erhöhung des Volumens der Saugkammer durch Entfernen des Saugkolbens daraus wird ein Sog erzeugt. Durch diesen Sog werden Gase aus dem Ventilkörper und damit aus den mit dem Ventilkörper verbundenen Wundraum durch das in einem Begrenzungselement des Ventilkörpers vorgesehene Einwegventil und den Dichtflansch der Saugeinrichtung in die Saugkammer geleitet, während die Saugkammer gleichzeitig durch die weitere, dem Saugkolben zugeordnete Dichtanordnung bezüglich der Umgebung abgedichtet wird. So kann mit Hilfe der Saugeinrichtung und dem in deren Aufnahme aufgenommenen Ventilkörper ein Unterdruck im Wundraum erzeugt werden.
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Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Wundversorgungsanordnungen zu entnehmen ist, umfasst ein zur Herstellung einer derartigen Wundversorgungsanordnung geeignetes Kit eine vorzugsweise steril verpackte Abdeckeinrichtung, eine Ventilanordnung, eine Indikatoreinrichtung und/oder eine Saugeinrichtung, die an die Ventilanordnung koppelbar ist. Ein derartiges Kit kann so konfektioniert sein, dass es nur eine Abdeckeinrichtung, eine Ventilanordnung und/oder eine Indikatoreinrichtung aufweist, während die Saugeinrichtung für mehrere derartige Kits eingesetzt werden kann. Das Kit kann aber auch als eigenständiges Element die Saugeinrichtung mit umfassen. Dabei kann die Saugeinrichtung auch als Pumpe, insbesondere mechanische oder elektromechanische Pumpe ausgeführt sein.
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Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgearbeiteten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Wundversorgungsanordnung nach Anlegen an eine Wunde,
- 2 eine Ventilanordnung einer erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- 3 eine Ventilanordnung einer erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 4 eine Saugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Wundversorgungsanordnung in einer ersten Betriebsstellung und
- 5 die Saugeinrichtung gemäß 4 in einer zweiten Betriebsstellung.
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Die in 1 dargestellte Wundversorgungsanordnung umfasst im Wesentlichen eine in Form einer transparenten gasdichten und vorzugsweise wasserdampfdurchlässigen Polyurethanfolie verwirklichte Abdeckeinrichtung 100, ein Wundfüllmaterial 120 und eine insgesamt mit 200 bezeichnete Ventilanordnung, die über einen Schlauch 8 mit dem Wundraum verbunden ist. Die Polyurethanfolie 100 ist auf ihrer der Haut zugewandten Seite mit einem Haftmittel ausgestattet. Der Schlauch 8 verläuft zwischen der Abdeckeinrichtung 100 und der Haut und mündet in dem mit dem Wundfüllmaterial 120 ausgelegten Wundraum. Der Ventilanordnung 200 ist eine lösbar damit koppelbare Saugeinrichtung 300 in Form einer Kolbenpumpe zugeordnet, welche bei der in 1 dargestellten Betriebsstellung von der Ventilanordnung 200 gelöst ist. In dem mit dem Wundfüllmaterial 120 ausgelegten Wundraum kann über den Schlauch 8 und die Ventilanordnung 200 mit Hilfe der Saugeinrichtung 300 ein Unterdruck erzeugt werden.
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In 2 ist eine Ventilanordnung mit integrierter Indikatoreinrichtung einer Wundversorgungsanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung explosionsartig dargestellt. Die Ventilanordnung umfasst zwei Begrenzungselemente 2 und 7 welche zur Bildung einer Ventilkammer im Bereich ihrer Ränder ggf. mittelbar dichtend miteinander verbunden sind. Die so gebildete Ventilkammer ist linsenförmig und dient zur Aufnahme von Gasen aus dem Wundraum über den Schlauch 8. In dem Begrenzungselement 2 sind zur Bildung eines Einwegventils Ventilschlitze vorgesehen. Das Einwegventil ermöglicht das Ableiten von Gasen aus der Ventilkammer und wirkt dem Einleiten von Gasen in die Ventilkammer aus der Umgebung entgegen. Demnach können nur über den Schlauch 8 Gase in die Ventilkammer eingeleitet werden. Das Begrenzungselement 2 ist mit einer Verstärkungsbahn 1 abgedeckt, wobei die Verstärkungsbahn 1 eine Aussparung aufweist, um die Ventilschlitze freizuhalten. Zwischen den Begrenzungselemente 2 und 7 ist eine zusätzlich mit einem Loch ausgestattete Folie 3 angeordnet. Zwischen der Folie 3 und dem Begrenzungselement 7 ist eine Indikatoreinrichtung aufgenommen. Die Indikatoreinrichtung umfasst zwei mit Abstand parallel zueinander verlaufende Indikatorlagen 4 und 6 sowie eine zwischen den Indikatorlagen 4 und 6 angeordnete Distanzlage 5 aus komprimierbarem Material. Die Distanzlage 5 ist ringförmig ausgeführt und wird von dem Schlauch 8 durchsetzt. Zwischen den Indikatorlagen 4 und 6 und der Distanzlage 5 ist ein Indikatorraum gebildet.
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Durch eine Druckdifferenz zwischen dem Druck im Indikatorraum, welcher wegen der Verbindung über den Schlauch 8 dem Druck im Wundraum entspricht, und dem Umgebungsdruck wird die Indikatorlage 4 gegen die durch die Distanzlage 5 hervorgebrachte Vorspannkraft gegen die Indikatorlage 6 gedrängt. Die die Vorspannkraft hervorbringende Distanzlage kann verschiedenartige elastische Elemente mit definierter Rückstellkraft, wie etwa Federn, z. B. Schrauben- oder Tellerfedern, aufweisen. Es können aber auch Schaumstoffe oder Abstandsgewirke verwendet werden, die sich gegen eine vorgegebene Vorspannkraft komprimieren lassen. Auf der der Indikatorlage 4 zugewandten Begrenzungsfläche der Indikatorlage 6 ist ein Bildmotiv vorgesehen, welches sichtbar wird, wenn die Indikatorlage 4 in Anlage an die Indikatorlage 6 gelangt. So kann überwacht werden, ob der Unterdruck im Wundraum, welcher dem Druck im Indikatorraum entspricht, noch den Anforderungen genügt.
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Die in 3 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch von der anhand der 2 erläuterten Ausführungsform der Erfindung, dass auf beiden Seiten der Indikatorlage 6 ein identischer Aufbau mit einer Distanzlage 5, einer Indikatorlage 4, einer Folie mit Luftloch 3 und einem mit Ventilschlitzen ausgeführten Begrenzungselement 2 vorgesehen ist, wobei im Bereich beider Begrenzungselemente Verstärkungslagen 1 vorgesehen sind, welche eine das Entweichen von Luft aus der zwischen den Begrenzungselementen 2 gebildeten Ventilkammer ermöglichende Aussparung aufweisen.
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Die Ventilanordnungen der in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung können auch Folienventile im vorstehend erläuterten Sinn im Bereich der Begrenzungselemente 2 und 7 aufweisen. Bei den in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung ist jeweils eine Kombination aus Folienventil und Indikatoreinrichtung dargestellt. Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform ist auf beiden Seiten ein Folienventil vorhanden. Die Ventilkammer ist dann von beiden Seiten evakuierbar.
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Die in den 4 und 5 dargestellte Saugeinrichtung umfasst im Wesentlichen ein mit einem Dichtflansch 16 ausgestattetes Gehäuse 9, einen gegen die Vorspannkraft einer Feder 12 in das Gehäuse einführbaren Kolben 10 und einen bezüglich dem Gehäuse 9 zwischen einer Öffnungsstellung, die in 4 dargestellt ist, und einer Schließstellung, die in 5 dargestellt ist, bewegbaren Gegenhalter 14. In der in 4 dargestellten Öffnungsstellung des Gegenhalters 14 kann ein Ventilkörper 15 der in den 2 und 3 dargestellten Art in eine zwischen Gehäuse 9 und Gegenhalter 14 gebildete Aufnahme eingeführt werden. Ein mit Ventilschlitzen versehenes Begrenzungselement des in der Aufnahme aufgenommenen Ventilkörpers liegt an einem Dichtflansch des Gehäuses 9 an, derart, dass Gase aus der Ventilkammer in die durch das Gehäuse 9 gebildete Saugkammer gelangen können. Durch Verstellen des Gegenhalters bezüglich dem Gehäuse 9 von der in 4 dargestellten Öffnungsstellung in die in 5 dargestellte Schließstellung wird der Ventilkörper 15 fixiert. Die Fixierung des Ventilkörpers wird so bewirkt, dass der Dichtflansch das Einwegventil des Ventilkörpers dichtend umläuft. Durch Betätigen der Saugeinrichtung können die Gase aus dem Ventilkörper und dem Wundraum durch die Ventilschlitze abgesaugt werden. Dadurch wird der Ventilkörper und somit auch der Wundraum evakuiert. Wenn der Saugkolben 10 gegen die Vorspannkraft der Druckfeder 12 in die Saugkammer 11 eingeführt wird, wird ein auf einem Flansch des Saugkolbens aufliegender Ventilring von dem Flansch abgehoben und ermöglicht das Entweichen von Gasen aus der Saugkammer 11 in die Umgebung.
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Wenn der Saugkolben 10 unter der Vorspannkraft der Feder 12 aus der Saugkammer 11 herausgedrängt wird, legt sich der Ventilring 13 wieder an den Flansch an und dichtet die Saugkammer gegen die Umgebung ab. Der bei Herausdrücken des Saugkolbens aus der Saugkammer durch Expansion des Volumens der Saugkammer entstehende Sog bewirkt das Einleiten von Gasen aus der Ventilkammer des Ventilkörpers 15 und damit die Erzeugung eines Unterdrucks in dem über den Schlauch 8 mit dem Ventilkörper 15 verbundenen Wundraum. Sobald ausreichender Unterdruck im Wundraum erzeugt ist, kann der Ventilkörper 15 bei geöffnetem Gegenhalter 14 aus der Aufnahme herausgenommen und die Saugeinrichtung insgesamt unabhängig von dem über den Schlauch 8 mit der Abdeckeinrichtung verbundenen Ventilanordnung gelagert und transportiert werden. Die Ventilanordnung bzw. der Ventilkörper 15 kann dann im Bereich der Abdeckeinrichtung in der Nähe der Wunde arretiert werden. Sobald mit Hilfe der ggf. in die Ventilanordnung integrierten Indikatoreinrichtung ein Druckanstieg im Ventilkörper 15 bzw. im Wundraum festgestellt wird, kann der Ventilkörper 15 wieder an die Saugeinrichtung gekoppelt und erneut Gase aus dem Wundraum gesaugt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise ist auch an die folgenden Abwandlungen der anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsform gedacht:
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Die Ventilanordnung, ggf. in Form eines Folienventils, und die Indikatoreinrichtung sind als Kombination direkt im Fertigverband integriert.
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Die Ventilanordnung und die Indikatoreinrichtung sind als Kombination, wie anhand der Zeichnung erläutert, über einen Schlauch mit dem Fertigverband verbunden.
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Die Ventilanordnung und die Indikatoreinrichtung sind einzeln über mindestens einen Schlauch mit dem Fertigverband verbunden.
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Die Ventilanordnung und die Indikatoreinrichtung sind einzeln direkt im Fertigverband eingearbeitet.
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Die Ventilanordnung ist über einen Schlauch mit dem Fertigverband verbunden, wobei die Indikatoreinrichtung direkt im Fertigverband eingearbeitet ist.
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Die Indikatoreinrichtung ist über einen Schlauch mit dem Fertigverband verbunden, wobei die Ventilanordnung direkt im Fertigverband eingearbeitet ist.
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Die Ventilanordnung und die Indikatoreinrichtung sind als Kombination bereits vorgefertigt auf den Fertigverband klebend aufgebracht. Der Fertigverband bzw. die Abdeckeinrichtung ist dazu an der entsprechenden Stelle mit einer Ausnehmung versehen bzw. gasdurchlässig gestaltet.
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Die Ventilanordnung und die Indikatoreinrichtung sind einzeln bereits vorgefertigt auf die Abdeckeinrichtung klebend aufgebracht. Die Abdeckeinrichtung ist dazu an den entsprechenden Stellen jeweils mit einer Ausnehmung bzw. einem gasdurchlässigen Bereich versehen.
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Mit erfindungsgemäßen Anordnungen werden die folgenden Vorteile erreicht:
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Es wird keine fest mit der Wundversorgungsanordnung verbundene Pumpe benötigt. Vielmehr kann eine Saugeinrichtung bei Bedarf von außen an die Ventilanordnung gekoppelt werden. Nach Erreichen des gewünschten Unterdrucks im Wundraum kann die Saugeinrichtung entfernt werden.
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Es ergibt sich ein deutlich verbesserter Komfort für den Anwender, weil der ansonsten benötigte Verbindungsschlauch zur Pumpe entweder ganz entfallen kann oder anstelle dieses Verbindungsschlauchs bzw. der Fluidleitung ein deutlich verkürzter Schlauch zur Ventilanordnung eingesetzt werden kann.
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Der Patient ist nicht wie bei anderen Systemen zusätzlich durch diesen Schlauch in seiner Mobilität eingeschränkt. Selbst bei einer schlauchgebundenen Ventilanordnung der Abdeckeinrichtung ist die Gesamtanordnung verglichen mit einer herkömmlichen mit einer Pumpe ausgestatteten Anordnung viel leichter und kleiner. Die Gefahr des Lösens durch versehentliches Reißen am Verbindungsschlauch zwischen Abdeckeinrichtung und Pumpe und einer damit verbundenen Leckage der klebenden Abdeckeinrichtung wird dadurch deutlich reduziert.
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Das System mit Ventilanordnung und Indikatoreinrichtung ist in Kombination, aber auch getrennt ausgeführt, durch seinen Aufbau flexibel. Es kann gebogen und geknickt und daher diskret am Patienten und unter der Kleidung getragen werden. Der Patient kann sich jederzeit diskret über die Indikatoreinrichtung über den Unterdruckstatus informieren und ggf. mit Hilfe einer gesonderten Saugeinrichtung nachpumpen.
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Das System benötigte keine zusätzlichen Energiequellen, wie Spannungsquellen (z. B. Akku/Steckdose). Dadurch wird dem Mangel Rechnung getragen, dass Single-Use-Geräte mit elektrischen Spannungsquellen in Bezug auf die Bedienbarkeit und Nachhaltigkeit zu Hemmnissen bei den Anwendern führen können.
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Ein Schlauch oder eine sonstige Verbindung kann durch Verwendung eines geeigneten Verbindungselements in der Länge variabel gestaltet werden. Mangelnde Flexibilität, die die als Zielgruppe genannten mobilen Anwender einschränkt und möglicherweise abschreckt, kann reduziert werden. Die Ventilanordnung ist auch nach Lösen der Saugeinrichtung von außen dicht gegenüber Wasser, Staub und Luft.
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Die Saugeinrichtung kann zum Beispiel als offene Kolben- oder Balganordnung designt werden. Sie ist somit neben einem günstigen Herstellungs- und/oder Einkaufspreis unempfindlich gegenüber Wasser, Staub, Verschmutzungen, etc. Sie kann aber auch in Form einer elektromechanischen, mechanischen, hydraulischen und/oder pneumatischen Pumpe verwirklicht werden.
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Das Design einer Kombination aus Ventilanordnung und Indikatoreinrichtung, wie es beispielsweise in 3 dargestellt ist, ermöglicht es, auf beiden Seiten und somit ohne Verwechslungsgefahr den Unterdruckstatus zu überprüfen und ggf. nachzupumpen.
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Durch die Verwendung von phosphoreszierenden (nachleuchtenden) Farben oder Elementen bei der Herstellung von Ventilanordnungen und/oder Indikatoreinrichtungen kann der Unterdruckstatus auch in der Dunkelheit sichtbar gemacht werden.
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Die Wundversorgungsanordnung kann als „Single-Use-Produkt“ bzw. die Saugeinrichtung als „Single-Patient-Use-Produkt“ ausgelegt werden. So können im Sinne der Nachhaltigkeit die Mengen an Verbrauchsmaterialien weitestgehend reduziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verstärkungsbahn
- 2
- Begrenzungselement
- 3
- Folie
- 4
- Indikatorlage
- 5
- Distanzlage
- 6
- Indikatorlage
- 7
- Begrenzungselement
- 8
- Schlauch
- 9
- Gehäuse
- 10
- Kolben
- 12
- Feder
- 13
- Dichtring
- 14
- Gegenhalter
- 15
- Ventilkörper
- 16
- Dichtflansch
- 100
- Abdeckeinrichtung
- 120
- Wundfüllmaterial
- 200
- Ventilanordnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2822613 A [0002]
- CN 201325638 [0018]