DE102017002686A1 - Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation für ein Fahrzeug (2), bei dem
– Umgebungsdaten einer Fahrzeugumgebung mittels mindestens einer Kamera (5) erfasst werden und
– eine Bildauswertung mit einer Objekterkennung in den erfassten Umgebungsdaten durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von in den erfassten Umgebungsdaten erkannten Objekten (3) ein Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt wird, wobei
in Abhängigkeit von dem bestimmten Wahrscheinlichkeitsmaß mindestens ein Parameter der Bildauswertung derart eingestellt wird, dass einen Fahrbahnrand (4) umfassende Bildbereiche der Umgebungsdaten mit einer gegenüber anderen Bildbereichen höheren Priorität ausgewertet werden.
– Umgebungsdaten einer Fahrzeugumgebung mittels mindestens einer Kamera (5) erfasst werden und
– eine Bildauswertung mit einer Objekterkennung in den erfassten Umgebungsdaten durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von in den erfassten Umgebungsdaten erkannten Objekten (3) ein Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt wird, wobei
in Abhängigkeit von dem bestimmten Wahrscheinlichkeitsmaß mindestens ein Parameter der Bildauswertung derart eingestellt wird, dass einen Fahrbahnrand (4) umfassende Bildbereiche der Umgebungsdaten mit einer gegenüber anderen Bildbereichen höheren Priorität ausgewertet werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation für ein Fahrzeug.
- Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation für ein Fahrzeug sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist aus der
WO 03/045726 A1 - Des Weiteren ist aus der
DE 10 2011 109 387 A1 ein Verfahren zur Erkennung von Verkehrszeichen bekannt, bei dem aus Daten eines mit einer Kamera aufgenommen Bildes das Vorhandensein und die Klasse eines oder mehrerer Hauptzeichen erkannt wird. Zudem wird das Vorhandensein eines oder mehrere zu dem oder den erkannten Hauptzeichen zugeordneter Zusatzzeichen erkannt. Eine Klassifizierung der Zusatzzeichen erfolgt mittels Mustererkennungsverfahren. Sofern die Klassifikation durch das Mustererkennungsverfahren nicht oder nicht vollständig möglich war, wird mittels eines Texterkennungsverfahren der Zusatzzeichentext gelesen und interpretiert, so dass der Informationsgehalt ermittelt ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Bei einem Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation für ein Fahrzeug werden Umgebungsdaten einer Fahrzeugumgebung mittels einer Kamera erfasst und es wird eine Bildauswertung mit einer Objekterkennung in den erfassten Umgebungsdaten durchgeführt.
- Erfindungsgemäß wird in Abhängigkeit von in den erfassten Umgebungsdaten erkannten Objekten ein Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt, wobei in Abhängigkeit von dem bestimmten Wahrscheinlichkeitsmaß mindestens ein Parameter der Bildauswertung derart eingestellt wird, dass einen Fahrbahnrand umfassende Bildbereiche der Umgebungsdaten mit einer gegenüber anderen Bildbereichen höheren Priorität ausgewertet werden.
- Das Verfahren eignet sich für ein automatisches Notbremssystem des Fahrzeugs zur Kollisionsvermeidung, wobei Fehlbremsungen, nicht durchgeführte und/oder nicht rechtzeitig durchgeführte Notbremsungen verringerbar sind. Damit wird insbesondere für Kinder eine Verkehrssicherheit erhöht.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 schematisch eine Fahrbahn mit einem Fahrzeug und einem Objekt. - Die einzige
1 zeigt eine Fahrbahn1 mit einem Fahrzeug2 und einem Objekt3 an einem Fahrbahnrand4 in Vogelperspektive. - Das Fahrzeug
2 ist stark vereinfacht dargestellt und umfasst eine Kamera5 , die im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Frontbereich des Fahrzeugs2 angeordnet ist und eine dem Fahrzeug2 vorausliegende Fahrzeugumgebung optisch erfasst. Die Kamera5 erfasst somit Umgebungsdaten, insbesondere Umgebungsbilder, und ist zur Bildauswertung mit einer Auswerteeinheit6 gekoppelt, die mit einem Fahrerassistenzsystem7 verbunden ist oder Bestandteil des Fahrerassistenzsystems7 ist. Das Fahrzeug2 kann weitere Kameras (nicht dargestellt) umfassen, die an Seitenbereichen des Fahrzeugs2 und in einem Heckbereich des Fahrzeugs2 angeordnet sind. Hierbei werden erfasste Umgebungsdaten an die Auswerteeinheit6 übertragen und zu einem Gesamtbild verarbeitet. - Die Auswerteeinheit
6 führt eine Bildauswertung mit einer Objekterkennung in den erfassten Umgebungsdaten durch. D. h., mittels der Bildauswertung werden in der Fahrzeugumgebung Objekte3 erkannt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich am Fahrbahnrand4 ein Objekt3 , welches beispielsweise als ein Verkehrszeichen erkannt wird. Dies ist beispielsweise mittels eines Mustererkennungsverfahrens möglich. In Abhängigkeit der in den erfassten Umgebungsdaten erkannten Objekten3 werden Funktionen des Fahrerassistenzsystems7 gesteuert und/oder geregelt. Das Fahrerassistenzsystem7 ist hierbei ein automatisches Notbremssystems zur Kollisionsvermeidung. - Um Fehlbremsungen, nicht durchgeführte und/oder nicht rechtzeitig durchgeführte Notbremsungen zu verringern, wird in Abhängigkeit der erkannten Objekte
3 ein Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt. D. h., in den erfassten Umgebungsdaten wird nach bestimmten Kriterien gesucht, die auf das plötzliche Erscheinen eines Kindes auf der Fahrbahn1 hindeuten und daraus resultierend eine Notbremsung des Fahrzeugs2 erfordern. - Auf eine potentielle Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung kann beispielsweise geschlossen werden, wenn bei der Objekterkennung mindestens ein Kind erkannt wird. Beispielsweise ist hierbei das Objekt
3 am Fahrbahnrand4 ein Kind. Hierbei ist eine Wahrscheinlichkeit, dass sich ein weiteres Kind in der Fahrzeugumgebung befindet und unerwartet die Fahrbahn1 betreten könnte, erhöht. Ein weiteres Kriterium ist ein auf eine potentielle Anwesenheit von Kindern hinweisendes Verkehrszeichen, welches in den Umgebungsdaten erkannt wird. Das Objekt3 ist hierbei beispielsweise ein Warnschild und/oder eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung, welche beispielsweise in der Nähe von Schulen oder Kindergärten gilt. Ein weiteres Kriterium ist das Erkennen eines Schulbusses in den Umgebungsdaten, welcher sich vor dem Fahrzeug2 befindet und zum Stillstand kommt. Darüber hinaus kann ein Kriterium ein Kinderspielzeug oder das Vorhandensein von Kreidemalereien auf der Fahrbahn1 sein. - Wird eines der Kriterien oder mehrere Kriterien in den Umgebungsdaten gefunden, wird das Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt. In Abhängigkeit des Wahrscheinlichkeitsmaßes wird anschließend mindestens ein Parameter der Bildauswertung derart eingestellt, dass den Fahrbahnrand
4 umfassende Bildbereiche der Umgebungsdaten mit einer gegenüber anderen Bildbereichen höheren Priorität ausgewertet werden. D. h., die Bildauswertung, insbesondere die Objekterkennung, wird im Bereich des Fahrbahnrands4 bevorzugt und somit mit höherer Aufmerksamkeit durchgeführt. Zudem wird eine Wahrscheinlichkeit einer Hypothese, dass es sich bei bestimmten Objekt3 in der Fahrzeugumgebung um ein Kind handelt, erhöht. Das Fahrerassistenzsystem7 kann somit schneller und präziser auf Kinder reagieren und eine gegebenenfalls erforderliche automatische Notbremsung rechtzeitig einleiten. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrbahn
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Objekt
- 4
- Fahrbahnrand
- 5
- Kamera
- 6
- Auswerteeinheit
- 7
- Fahrerassistenzsystem
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 03/045726 A1 [0002]
- DE 102011109387 A1 [0003]
Claims (5)
- Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation für ein Fahrzeug (
2 ), bei dem – Umgebungsdaten einer Fahrzeugumgebung mittels mindestens einer Kamera (5 ) erfasst werden und – eine Bildauswertung mit einer Objekterkennung in den erfassten Umgebungsdaten durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von in den erfassten Umgebungsdaten erkannten Objekten (3 ) ein Wahrscheinlichkeitsmaß für eine Anwesenheit von Kindern in der Fahrzeugumgebung bestimmt wird, wobei in Abhängigkeit von dem bestimmten Wahrscheinlichkeitsmaß mindestens ein Parameter der Bildauswertung derart eingestellt wird, dass einen Fahrbahnrand (4 ) umfassende Bildbereiche der Umgebungsdaten mit einer gegenüber anderen Bildbereichen höheren Priorität ausgewertet werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Objekt (
3 ) mindestens ein Kind in den Umgebungsdaten erkannt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Objekt (
3 ) mindestens ein auf eine potentielle Anwesenheit von Kindern hinweisendes Verkehrszeichen in den Umgebungsdaten erkannt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Objekt (
3 ) ein Schulbus in den Umgebungsdaten erkannt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Objekt (
3 ) mindestens ein Kinderspielzeug in den Umgebungsdaten erkannt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE102017002686.6A DE102017002686A1 (de) | 2017-03-21 | 2017-03-21 | Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation |
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Publications (1)
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---|---|
DE102017002686A1 true DE102017002686A1 (de) | 2017-10-19 |
Family
ID=59980688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102017002686.6A Withdrawn DE102017002686A1 (de) | 2017-03-21 | 2017-03-21 | Verfahren zum Erkennen einer Gefahrensituation |
Country Status (1)
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DE (1) | DE102017002686A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112141093A (zh) * | 2019-06-28 | 2020-12-29 | Aptiv技术有限公司 | 用于识别车辆周围的危险对象的方法和系统 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003045726A1 (de) | 2001-11-29 | 2003-06-05 | Daimlerchrysler Ag | Vorrichtung zur bewertung und/oder beeinflussung einer fahrzeugbewegungsgrosse und/oder des fahrzeugbewegungsverhaltens |
DE102011109387A1 (de) | 2011-08-04 | 2013-02-07 | Conti Temic Microelectronic Gmbh | Verfahren zur Erkennung von Verkehrszeichen |
-
2017
- 2017-03-21 DE DE102017002686.6A patent/DE102017002686A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2003045726A1 (de) | 2001-11-29 | 2003-06-05 | Daimlerchrysler Ag | Vorrichtung zur bewertung und/oder beeinflussung einer fahrzeugbewegungsgrosse und/oder des fahrzeugbewegungsverhaltens |
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