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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gehäuseanordnung für ein Installationsgerät mit einem Gehäuse, das eine oder mehrere vorgegebene Befestigungseinrichtungen, die mit dem Gehäuse fest verbunden sind, zum Befestigen jeweils einer Leiterplatte pro Befestigungseinrichtung an einem jeweiligen vorgegebenen Ort in dem Gehäuse aufweist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Installationsgerät mit einer solchen Gehäuseanordnung sowie einen Gehäusesatz ebenfalls mit einer solchen Gehäuseanordnung.
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Installationsgeräte für eine Gebäudeinstallation sind typischerweise in Schaltschränken angeordnet. Sie können unterschiedlichste Funktionen beziehungsweise Aktoren aufweisen. So ist es beispielsweise möglich, mit einem Installationsgerät Jalousien zu steuern, Leuchten zu schalten beziehungsweise zu dimmen und andere Schaltaufgaben beziehungsweise Sicherungsfunktionen bereitzustellen.
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In der Regel besitzen die Installationsgeräte genormte Gehäuse. Diese werden meist durch Spritzguss mit entsprechend teuren Werkzeugen hergestellt. In den Gehäusen sind meist verschiedene Ebenen zum Fixieren von Leiterplatten beziehungsweise Flachbaugruppen vorgesehen, um mit einem Gehäusesatz verschiedene innere Aufbauten realisieren zu können.
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1 zeigt eine schematische Schnittansicht durch ein Installationsgerät gemäß dem Stand der Technik. Das Installationsgerät besitzt ein Gehäuse 1, das in der Regel aus einem Kunststoff gespritzt ist und aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist. Beispielsweise besitzt das Gehäuse drei Einzelteile, die jeweils mit drei Werkzeugen gefertigt sind. Dementsprechend ergibt sich eine hohe Anzahl an Einzelwerkzeugen.
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Das Gehäuse 1 besitzt eine Tiefe (senkrecht zur Zeichnungsebene), die in der Regel genormt ist. Beispielsweise besitzt ein Gehäuse 1 eine Tiefe von drei, vier oder acht Teilungseinheiten. Für die unterschiedlich tiefen Gehäuse 1 sind entsprechend weitere Werkzeuge vorzusehen.
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Das Gehäuse 1 beherbergt in der Regel elektrische Bauelemente, Schaltungen, Aktoren und dergleichen. Elektrische Schaltungen werden meist auf Leiterplatten angeordnet. Dadurch ergeben sich sogenannte Flachbaugruppen. Mehrere solche Flachbaugruppen oder Leiterplatten 2, 3, 4 und 5 können in dem Gehäuse 1 untergebracht sein. Mit den Leiterplatten 2, 3, 4 und 5 ergeben sich entsprechende Ebenen, in denen die Leiterplatten in dem Gehäuse 1 angeordnet sind. Die Leiterplatten 2 bis 5 sind in dem Gehäuse 1 so anzuordnen, dass etwaig vorgeschriebene Luft- und Kriechstrecken zwischen den Leiterplatten beziehungsweise den darauf montierten Komponenten eingehalten werden. In dem Beispiel von 1 sind drei Leiterplatten 2, 3 und 4 beziehungsweise drei Leiterplattenebenen parallel zueinander (übereinander) angeordnet. Eine vierte Leiterplatte 5 ist senkrecht zu den drei Leiterplatten 2, 3 und 4 vorgesehen. Auf der untersten Leiterplatte 4 befinden sich jeweils am Rand auf der linken Seite eine Klemmenreihe 26 und auf der rechten Seite eine weitere Klemmenreihe 27. Die übrigen Leiterplatten beziehungsweise Leiterplattenabschnitte können beliebig weiter bestückt werden.
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In 2 ist dargestellt, dass die unterste Leiterplatte 4 zwischen der Klemmenreihe 26 und der weiteren Klemmenreihe 27 mit beispielsweise einem Relais 28 bestückt ist. Dieses Relais 28 besitzt eine Höhe, die größer ist als der Abstand zwischen der untersten Leiterplatte 4 und der mittleren Leiterplatte 3 von 1. Die Ebene 29 der mittleren Leiterplatte 3 ist in 2 gestrichelt eingezeichnet. Mit dem großen Relais 28 ist es also nicht möglich, eine Leiterplatte 3 in der mittleren Ebene 29 im Gehäuse 1 einzusetzen. Andererseits bleibt ein Raum zwischen der Oberkante des Relais 28 und der Unterseite der obersten Leiterplatte 2 unbenutzt, da dort keine weitere Befestigungsmöglichkeit für eine Leiterplatte vorgesehen ist.
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Elektrische Komponenten auf den Leiterplatten 2, 3 und 5 sind der Übersicht halber hier nicht eingezeichnet. Für die elektrischen Komponenten beziehungsweise deren Leiterplatten sind wiederum die vorgeschriebenen Luft- und Kriechstrecken einzuhalten. So besteht beispielsweise zwischen der senkrecht stehenden Flachbaugruppe beziehungsweise Leiterplatte 5 zu dem Relais 28 ein Abstand von 4 mm und von der Leiterplatte 5 bis zu der weiteren Klemmenreihe 27 ein Abstand von 2 mm.
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Soll nicht genutzter Raum in dem Gehäuse 1 zusätzlich für elektrische Komponenten zur Verfügung gestellt werden, so muss das Gehäuse 1 entsprechend abgewandelt werden. Eine Vielzahl teurer Spritzgusswerkzeuge wäre zur Verfügung zu stellen. Dies gilt umso mehr, da die Gehäuse 1 unterschiedliche Teilungstiefen besitzen können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, auf einfache Weise den Raum in einem Gehäuse eines Installationsgeräts besser ausnutzen zu können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Gehäuseanordnung nach Anspruch 1 gelöst. Außerdem wird ein Installationsgerät nach Anspruch 8 bereitgestellt sowie ein Gehäusesatz nach Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird demnach eine Gehäuseanordnung für ein Installationsgerät mit einem Gehäuse, das eine oder mehrere vorgegebene Befestigungseinrichtungen, die mit dem Gehäuse fest verbunden sind, zum Befestigen jeweils einer Leiterplatte pro Befestigungseinrichtung an einem jeweiligen vorgegebenen Ort in dem Gehäuse aufweist, bereitgestellt. Die Gehäuseanordnung dient also für ein Installationsgerät, welches beispielsweise zur Gebäudeinstallation verwendet wird. In dem Gehäuse sollen Leiterplatten untergebracht werden. Zumindest für eine Leiterplatte ist eine Befestigungseinrichtung an dem Gehäuse vorgesehen. Eine derartige Befestigungseinrichtung weist beispielsweise eine oder mehrere Schultern, eines oder mehrere Schnappelemente, eine oder mehrere Vorsprünge oder Nuten oder dergleichen auf. Insbesondere ist die Befestigungseinrichtung beziehungsweise sind die Befestigungseinrichtungen einteilig mit dem Gehäuse beziehungsweise dem jeweiligen Gehäuseteil verbunden. Eine Befestigungseinrichtung legt damit den Ort der zu befestigenden Leiterplatte in dem Gehäuse exakt fest. So sind beispielsweise in einem Gehäuse mehrere Ebenen für Leiterplatten beziehungsweise Flachbaugruppen vorgesehen.
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Die erfindungsgemäße Gehäuseanordnung verfügt außerdem über einen einteiligen Leiterplattenhalter, der in das Gehäuse formschlüssig einsteckbar ist und neben der einen oder den mehreren vorgegebenen Befestigungseinrichtungen eine zusätzliche Befestigungseinrichtung zum Befestigen einer zusätzlichen Leiterplatte an einem von dem vorgegebenen Ort/den vorgegebenen Orten verschiedenen Montageort in dem Gehäuse bereitstellt. Bei dem Leiterplattenhalter handelt es sich um ein von dem Gehäuse separates Bauteil. Es ist einteilig und damit in dem Gehäuse leicht montierbar. Insbesondere lässt es sich formschlüssig in das Gehäuse einstecken, sodass es mindestens in einer von sechs Raumrichtungen fixiert ist. Vorzugsweise wird der Leiterplattenhalter durch das Einstecken bereits in fünf von sechs Raumrichtungen oder gegebenenfalls durch eine Schnappverbindung bereits in allen sechs Raumrichtungen festgehalten. Der Leiterplattenhalter besitzt eine zusätzliche Befestigungseinrichtung, an der eine zusätzliche Leiterplatte befestigt werden kann. Es wird also an dem Gehäuse selbst mindestens eine Leiterplatte befestigt und an dem Leiterplattenhalter wird ebenfalls mindestens eine zusätzliche Leiterplatte montiert. Dadurch ist es nicht notwendig, dass an dem Gehäuse selbst eine zusätzliche Befestigungseinrichtung für die zusätzliche Leiterplatte vorgesehen werden muss. Der spezifische Leiterplattenhalter kann außerdem auch in anderen Gehäusen eingesetzt werden, die eine andere Tiefe besitzen als das soeben erwähnte. Demnach ist der Leiterplattenhalter für eine Vielzahl an unterschiedlichen Gehäusen nutzbar. Auf diese Weise müssen nicht teure Einzelwerkzeuge für alle Varianten von Gehäusen vorgesehen werden.
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Vorzugsweise ist der Leiterplattenhalter einteilig aus einem Kunststoff gebildet. Speziell kann der Leiterplattenhalter aus dem Kunststoff gespritzt sein. Ein solcher einteiliger Leiterplattenhalter ist einfach zu montieren, ohne dass beispielsweise Schrauben oder ähnliche Befestigungsmittel notwendig sind.
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Die zusätzliche Befestigungseinrichtung des Leiterplattenhalters kann ein Schnappverbindungselement aufweisen, mit dem die zusätzliche Leiterplatte mittels Schnappverbindung an dem Leiterplattenhalter befestigbar ist. Eine derartige Schnappverbindung kann beispielsweise einen flexiblen Haken aufweisen, der beim Befestigen der Leiterplatte an dem Leiterplattenhalter über den Rand der Leiterplatte rutscht und damit den nötigen Formschluss herstellt. Somit ist eine werkzeuglose Montage der Leiterplatte an dem Leiterplattenhalter möglich.
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Die zusätzliche Befestigungseinrichtung des Leiterplattenhalters kann ferner mindestens ein Fixierelement aufweisen, das zum formschlüssigen Fixieren der zusätzlichen Leiterplatte in diese einführbar ist. So können beispielsweise stift- oder domartige Fortsätze an dem Leiterplattenhalter dazu genutzt werden, in entsprechende Aussparungen der Leiterplatte einzugreifen, wenn diese auf dem Leiterplattenhalter befestigt ist. Diese Fortsätze gewähren in der Regel mindestens einen Formschluss in vier Raumrichtungen und bei entsprechender Ausgestaltung (z.B. vergrößerte Auflagefläche) einen Formschluss in einer weiteren Raumrichtung, wodurch auch eine Auflageebene gegeben ist.
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Des Weiteren kann der Leiterplattenhalter mindestens eine Nase aufweisen, die dazu ausgebildet ist, den Leiterplattenhalter mittels Wechselwirkung mit einer vorgegebenen Leiterplatte durch Formschluss in Position zu halten, wenn die vorgegebene Leiterplatte in die oder eine der mehreren vorgegebenen Befestigungseinrichtungen eingesetzt ist. Dies bedeutet, dass der Leiterplattenhalter durch eine in das Gehäuse eingesetzte Leiterplatte (zusätzlich) fixiert wird. Hierdurch ist es nicht notwendig, eine zusätzliche Fixiermöglichkeit bereitzustellen, denn diese Aufgabe wird durch die eingesetzte Leiterplatte erledigt.
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Darüber hinaus kann der Leiterplattenhalter mindestens ein Halteelement aufweisen, mit dem der Leiterplattenhalter formschlüssig an dem Gehäuse fixierbar ist. Ein derartiges Halteelement kann beispielsweise eine Spitze an dem Leiterplattenhalter sein, der in eine Hinterschneidung des Gehäuses greift, wenn sich der Leiterplattenhalter in seiner Endposition in dem Gehäuse befindet. Das Halteelement kann aber auch ein einfacher Arm oder ein Vorsprung des Leiterplattenhalters sein. Derartige Halteelemente lassen sich an den Leiterplattenhalter einfach angießen beziehungsweise anspritzen.
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In einer spezifischen Ausgestaltung kann der Leiterplattenhalter eine weitere zusätzliche Befestigungseinrichtung zum Befestigen einer weiteren zusätzlichen Leiterplatte an einem von dem vorgegebenen Ort/den vorgegebenen Orten verschiedenen weiteren Montageort in dem Gehäuse aufweisen. Dies bedeutet, dass der Leiterplattenhalter selbst nicht nur eine Leiterplatte (zusätzliche Leiterplatte) hält, sondern mindestens eine zweite Leiterplatte (weitere zusätzliche Leiterplatte). Der Leiterplattenhalter hält diese zweite beziehungsweise weitere zusätzliche Leiterplatte an einem Montageort in dem Gehäuse, der von den Orten verschieden ist, welche für die Leiterplatten vorgesehen sind, die an dem Gehäuse direkt gehalten werden. Durch den Leiterplattenhalter entstehen also nicht nur ein neuer Montageort, sondern zwei neue Montageorte in dem Gehäuse für zusätzliche Leiterplatten. Natürlich können auch Leiterplattenhalter vorgesehen sein, die drei oder mehr zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für Leiterplatten beziehungsweise Flachbaugruppen schaffen.
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Wie bereits angedeutet wurde, wird erfindungsgemäß auch ein Installationsgerät mit einer Gehäuseanordnung vorgeschlagen, wie sie oben mit vielfachen Variationsmöglichkeiten vorgestellt wurde. Sowohl genormte als auch nicht genormte Installationsgeräte können somit von der vorliegenden Erfindung profitieren.
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In einer speziellen Ausführungsform weist das Installationsgerät einen elektrischen Schalter und/oder eine elektrische Sicherung auf. Alternativ oder zusätzlich können in dem Installationsgerät auch Dimmer, Aktoren und dergleichen vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Gehäusesatz mit einer oben beschriebenen Gehäuseanordnung sowie mindestens einem weiteren Gehäuse vorgesehen sein, das eine andere Größe besitzt als das Gehäuse der Gehäuseanordnung, wobei der Leiterplattenhalter ebenso formschlüssig in das weitere Gehäuse einsteckbar ist. Dies bedeutet, dass der Leiterplattenhalter in die unterschiedlich großen Gehäuse eingesetzt werden kann. Es kann also der gleiche Leiterplattenhalter beispielsweise für unterschiedlich tiefe Gehäuse verwendet werden. Auf diese Weise lässt sich die Anzahl der für den Spritzguss notwendigen Werkzeuge trotz der hohen Variantenzahl an verschiedenen Gehäusen verhältnismäßig gering halten.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
- 1 eine Schnittansicht durch ein Installationsgerät mit mehreren Leiterplatten gemäß dem Stand der Technik;
- 2 eine Schnittansicht durch ein Installationsgerät mit einem großen Relais gemäß dem Stand der Technik;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Gehäuseteils für ein Installationsgerät mit eingesetztem Leiterplattenhalter;
- 4 den Leiterplattenhalter von 3 von der Rückseite aus betrachtet;
- 5 die Rückseite des Leiterplattenhalters im eingesetzten Zustand;
- 6 die Fixierung des Leiterplattenhalters mithilfe einer Leiterplatte;
- 7 die Schaffung einer zusätzlichen Ebene für eine Leiterplatte durch den Leiterplattenhalter;
- 8 einen alternativen Leiterplattenhalter von der Vorderseite;
- 9 den alternativen Leiterplattenhalter von 8 von der Rückseite;
- 10 einen weiteren alternativen Leiterplattenhalter für zwei zusätzliche Ebenen von der Vorderseite; und
- 11 den Leiterplattenhalter von 10 von der Rückseite.
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Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Merkmale nicht nur in den geschilderten Merkmalskombinationen, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert werden können.
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Eine Gehäuseanordnung, wie sie nachfolgend in mehreren verschiedenen Varianten geschildert wird, kann insbesondere für Installationsgeräte verwendet werden. Derartige Installationsgeräte dienen entsprechend der eingangs dargebrachten Darstellung beispielsweise zur Steuerung von Jalousien, zum Schalten oder Dimmen von Leuchten, zu Sicherungszwecken und dergleichen. Die Gehäuseanordnungen besitzen in der Regel Außenabmessungen, die genormt sind. Beispielsweise besitzt ein Gehäuse beziehungsweise eine Gehäuseanordnung eine Breite, die dem Dreifachen, Vierfachen, Achtfachen et cetera einer genormten Teilungseinheit entspricht.
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Eine Gehäuseanordnung weist gemäß 3 ein Gehäuse 1 und einen einteiligen Leiterplattenhalter 2 auf. Der Leiterplattenhalter 2 ist so geformt, dass er vorzugsweise formschlüssig an einer Innenwand des Gehäuses 1 befestigt werden kann. Dazu wird er beispielsweise in eine Vertiefung beziehungsweise zwischen zwei Rippen 3 des Gehäuses 1 eingesetzt. Diese Rippen 3 geben dem Leiterplattenhalter 2 zumindest in zwei Raumrichtungen, nämlich nach links und rechts in 3, d.h. parallel zur Gehäusewand formschlüssig Halt.
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In 3 ist lediglich ein Teil des Gehäuses 1 eingezeichnet. Dabei kann es sich um einen willkürlichen Schnitt durch das Gehäuse 1 handeln oder um ein tatsächliches Gehäuseteil, wie es nach einem Spritzguss entsteht. Ein solches Gehäuseteil wird dann mit einem oder mehreren weiteren Gehäuseteilen zu dem gesamten Gehäuse zusammengesetzt. Der Einfachheit halber wird das in 3 dargestellte Gehäuseteil als Gehäuse 1 bezeichnet.
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Wie in 3 exemplarisch dargestellt ist, kann der Leiterplattenhalter 2 im Wesentlichen plättchenförmige Gestalt besitzen. Er hat z.B. eine Maximalausdehnung von wenigen Zentimetern. Er dient dazu, für eine Leiterplatte beziehungsweise Flachbaugruppe (in 3 nicht dargestellt) eine zusätzliche Befestigungsebene in dem Gehäuse 1 zu schaffen. Dazu stützt sich der Leiterplattenhalter 2 im vorliegenden Beispiel auf dem Gehäuseboden 4 mit seinem Fußabschnitt 5 ab. An dem Fußabschnitt 5 gegenüberliegenden Ende besitzt der Leiterplattenhalter 2 eine Befestigungseinrichtung 6 (im vorliegenden Dokument auch zusätzliche Befestigungseinrichtung genannt), mit der in dem Gehäuse 1 eine zusätzliche Leiterplatte gehalten werden kann.
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Die Befestigungseinrichtung 6 des Leiterplattenhalters 2 weist beispielsweise eine oder mehrere Schultern bzw. Auflageflächen 7 auf, auf der die zusätzliche Leiterplatte aufliegen kann. Darüber hinaus besitzt die zusätzliche Befestigungseinrichtung 6 beispielsweise ein oder mehrere Fixierelemente 8, die zum Fixieren der Leiterplatte insbesondere in lateraler Richtung dienen. Im vorliegenden Beispiel sind die Fixierelemente 8 als Dome an beiden Außenseiten des Leiterplattenhalters 2 ausgebildet. Sie können beispielsweise in entsprechende runde Aussparungen der zusätzlichen Leiterplatte eingreifen, sodass die zusätzliche Leiterplatte in vier Raumrichtungen (links, rechts, vorne, hinten) formschlüssig fixiert ist. Eine formschlüssige Fixierung der zusätzlichen Leiterplatte nach unten erfolgt durch die Schultern 7.
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In dem vorliegenden Beispiel besitzt die zusätzliche Befestigungseinrichtung 6 des Leiterplattenhalters 2 einen Schnapphaken 9. Er befindet sich zwischen den Schultern 7 beziehungsweise zwischen den Fixierelementen 8. Der Haken weist mit seiner Spitze weg von der Wand des Gehäuses 1. Er ist zwischen Einschnitten 10 in einem dem Fußabschnitt 5 gegenüberliegenden Kopfabschnitt 11 des Leiterplattenhalters 2 ausgebildet. Die Einschnitte 10 verleihen dem Schnapphaken 9 eine gewisse Elastizität, sodass der Schnapphaken 9 zum Einsetzen einer zusätzlichen Leiterplatte nach hinten gebogen werden kann. In der Endposition der zusätzlichen Leiterplatte schnappt der Schnapphaken 9 dann über die Leiterplatte und fixiert diese mit seiner Unterseite formschlüssig nach oben. Damit ist die zusätzliche Leiterplatte formschlüssig nach allen sechs Raumrichtungen fixiert.
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Das Gehäuse 1 selbst besitzt hier auch mehrere Befestigungseinrichtungen 12, 13 und 14 zum Befestigen von Leiterplatten beziehungsweise Flachbaugruppen. Es ergeben sich dadurch bereits drei verschiedene Leiterplattenebenen. Die unterste Befestigungseinrichtung 12 besitzt beispielsweise spezielle, gegebenenfalls auch flexible Rasthaken 15. Auch die anderen darüberliegenden Befestigungseinrichtungen besitzen entsprechende Strukturelemente, die in dem Gehäuse 1 eingegossen sind beziehungsweise an dieses angegossen sind.
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Durch die drei gehäuseimmanenten Befestigungseinrichtungen 12, 13 und 14 werden drei parallele Befestigungsebenen in dem Gehäuse 1 geschaffen. Die zusätzliche Befestigungseinrichtung 6 des Leiterplattenhalters 2 schafft eine weitere Ebene zwischen denjenigen Ebenen der Befestigungseinrichtungen 13 und 14. Natürlich kann die durch den Leiterplattenhalter 2 geschaffene zusätzliche Ebene für eine Leiterplatte beziehungsweise eine Flachbaugruppe auch zwischen den Ebenen der Befestigungseinrichtungen 12 und 13 liegen. Generell kann die zusätzliche Befestigungsebene beliebig positioniert sein. So kann sie beispielsweise auch senkrecht zu den bisher geschilderten Ebenen verlaufen, wie dies die Leiterplatte 5 in den 1 und 2 andeutet. Auch ist der Leiterplattenhalter 2 nicht darauf beschränkt, nur eine einzige zusätzliche Ebene für Leiterplatten zu schaffen, was insbesondere mit den 10 und 11 weiter vertieft wird.
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4 zeigt den Leiterplattenhalter 2 alleine. Er ist hier in der Rückseitenansicht im Vergleich zu 3 dargestellt. In dieser Ansicht sind insbesondere auch die Auflageflächen 7 für die zusätzliche Leiterplatte gut zu erkennen. Hinsichtlich der übrigen Merkmale des Leiterplattenhalters 2 wird auf die Beschreibung zu 3 verwiesen.
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4 zeigt aber auch deutlich zwei Halteelemente 15, die hier als nach unten weisende Spitzen an den Außenrändern des Kopfabschnitts des Leiterplattenhalters 2 ausgebildet sind. Sie dienen dazu, in einen Hinterschnitt des Gehäuses 1 einzugreifen und den Leiterplattenhalter 2 dadurch formschlüssig an dem Gehäuse 1 zu halten. In 5 ist diese Haltefunktion in einer vergrößerten Darstellung wiedergegeben. Das Gehäuse 1 besitzt beispielsweise eine schräg verlaufende Kontur 16, die Teil der Befestigungseinrichtung 13 sein kann. Auch eine Auflagefläche 17 kann Teil der Befestigungseinrichtung 13 sein, um eine Auflageebene für eine entsprechende Leiterplatte zu definieren. Wird die Befestigungseinrichtung 13 beziehungsweise die entsprechende Auflagefläche 17 des Gehäuses 1 nicht für eine Leiterplatte genutzt, so steht sie beispielsweise zur Befestigung des Leiterplattenhalters 2 zur Verfügung, mit dem eine andere oder zusätzliche Auflagefläche 7 für eine zusätzliche Leiterplatte geschaffen werden kann. Für die entsprechende Fixierung des Leiterplattenhalters 2 greifen hier die Halteelemente 15 hinter die schräg verlaufenden Konturen 16.
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In 6 sind die sechs verschiedenen Raumrichtungen in den Dimensionen X, Y und Z angedeutet. Es wurde bereits im Zusammenhang mit 3 angedeutet, dass der Leiterplattenhalter 2 beispielsweise durch die Rippen 3 in beide Y-Richtungen fixiert ist. Durch die Gehäusewand und durch die Halteelemente 15 ist der Leiterplattenhalter 2 auch in den beiden X-Richtungen formschlüssig fixiert. Eine weitere Fixierung in negativer Z-Richtung ist dadurch gewährleistet, dass der Leiterplattenhalter 2 mit seinem Fußabschnitt 5 auf dem Gehäuseboden 4 aufsteht. Es fehlt lediglich noch eine Fixierung in positiver Z-Richtung, d.h. nach oben.
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Eine formschlüssige Fixierung in positiver Z-Richtung lässt sich, wie in 6 angedeutet ist, durch eine eingesetzte Leiterplatte 18 realisieren. In dem vorliegenden Beispiel wird die Leiterplatte 18 mit der Befestigungseinrichtung 12 des Gehäuses 1 fixiert. Dabei liegt die Leiterplatte 18 auf einem Stützabschnitt 19 auf, der an das Gehäuse 1 beziehungsweise den Gehäuseboden 4 angespritzt ist. Entgegen der positiven Z-Richtung wird die Leiterplatte 18 durch die Rasthaken 25, die ebenfalls an das Gehäuse 1 angespritzt sind, gehalten. Unter die Leiterplatte 18 greifen nun zwei Nasen 20, die einteilig an dem Leiterplattenhalter 2 angeformt sind. Dies bedeutet, dass der Leiterplattenhalter 2 in seinem an der Gehäuseinnenwand befestigten Zustand von der eingesetzten Leiterplatte 18 in positiver Z-Richtung formschlüssig durch seine im Fußabschnitt 5 angeformten Nasen 20 gehalten wird. Die Anzahl der Nasen 20 kann variiert werden und muss nicht auf zwei beschränkt sein. Alternativ kann außerdem eine Fixierung des Leiterplattenhalters 2 in positiver Z-Richtung beispielsweise durch eine Leiterplatte erfolgen, welche durch die Befestigungseinrichtung 13, also eine Ebene höher, in das Gehäuse 1 eingesetzt ist. In diesem Fall sind entsprechend höher platzierte Nasen vorzusehen.
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In 7 ist das Gehäuseteil beziehungsweise das Gehäuse 1 mit der eingesetzten Leiterplatte 18 dargestellt. Auf der Leiterplatte 18 ist ein verhältnismäßig großes Bauteil, z.B. ein Relais 28, installiert. Es ragt über die Ebene 29 hinaus (vergleiche 2), die mit der Befestigungseinrichtung 13 des Gehäuses 1 zur Verfügung gestellt werden kann (vergleiche 3). Um den Raum zwischen der Oberkante des Relais 28 und einer möglichen Leiterplatte 2 (vergleiche 2) auf der Befestigungseinrichtung 14 auszunutzen, ist in das Gehäuse 1 der Leiterplattenhalter 2 eingefügt, der in 7 lediglich mit seinem Schnapphaken 9 und seinen Nasen 20 zu erkennen ist. Die zusätzliche Befestigungseinrichtung 6 des Leiterplattenhalters 2 eröffnet die Möglichkeit, die zusätzliche Leiterplatte 21 in diesem vorher ungenutzten Raum zu fixieren. In der Leiterplatte 21 sind Aussparungen 22 zu erkennen, in welche die Dome beziehungsweise Fixierelemente 8 eingreifen. Der Schnapphaken 9 hält die Leiterplatte beziehungsweise die Flachbaugruppe fest auf den Domen 8 eingedrückt.
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Ein alternativer Leiterplattenhalter 2' ist in 8 von der Vorderseite und in 9 von der Rückseite dargestellt. Er ist beispielsweise ebenfalls einteilig aus Kunststoff gespritzt. Der Kopfabschnitt 11' ist bei diesem Leiterplattenhalter 2' etwas anders geformt als der Kopfabschnitt 11 des Leiterplattenhalters 2 (vergleiche 3 und 4). Die übrigen Abschnitte, insbesondere der Fußabschnitt 5 mit den Nasen 20, der plattenförmige Mittelteil und die Spitzen 15, sind hier gleich ausgebildet wie in dem Beispiel von 3.
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Zum Halten der zusätzlichen Leiterplatte weist dieser Leiterplattenhalter 2' eine etwas anders gestaltete zusätzliche Befestigungseinrichtung 6' auf. Es sind zwar auch Auflageflächen 7 für die zusätzliche Leiterplatte 21 vorgesehen, aber mit ihnen wirken einteilig an den Leiterplattenhalter 2' angeformte Schnappnasen 23 zusammen. Jede Schnappnase 23 besitzt eine schräge Oberseite und eine (nahezu) gerade Unterseite. Ein Abschnitt der zusätzlichen Leiterplatte wird über die schräge Oberseite gedrückt und im eingerasteten Zustand hält die Unterseite der Nase die zusätzliche Leiterplatte auf der Auflagefläche 7. Die Gestaltung und Ausrichtung der Schnappnasen 23 ist rein beispielhaft. Der Leiterplattenhalter 2 beziehungsweise 2' kann auch mit anderen Schnappmechanismen zum Halten der zusätzlichen Leiterplatte 21 versehen sein.
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Ein weiterer alternativer Leiterplattenhalter 2" ist in 10 in der Vorderansicht und in 11 der Rückansicht dargestellt. Die Basis des Leiterplattenhalters 2" ist der Leiterplattenhalter 2' der 8 und 9. Zusätzlich ist an dem Leiterplattenhalter 2" eine weitere zusätzliche Befestigungseinrichtung 6" angeformt. Sie besitzt im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie die am Kopfabschnitt befindliche zusätzliche Befestigungseinrichtung 6'. Die weitere zusätzliche Befestigungseinrichtung 6" befindet sich also zwischen dem Fußabschnitt 5 und der zusätzlichen Befestigungseinrichtung 6' am Kopfabschnitt des Leiterplattenhalters 2". Mit diesem Leiterplattenhalter 2" können also zwei zusätzliche Ebenen für Leiterplatten beziehungsweise Flachbaugruppen bereitgestellt werden. Gegebenenfalls kann ein Leiterplattenhalter auch mehr als zwei Befestigungseinrichtungen aufweisen.
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Die vorgestellten Leiterplattenhalter sind universell einsetzbar und mit einfachen Werkzeugen herstellbar. Damit gelingt eine Reduzierung von Investitionskosten sowie von Kosten für Werkzeugentwicklung. Auch Varianten sind wegen der einfachen Werkzeuge rasch möglich und weitere Ebenen für neue Produkte können in bestehende Gehäuse eingebaut werden. Die damit erreichbare Variantenvielfalt mit wenigen Einzelteilen führt auch zu einer Lagerplatzreduzierung im Fertigungslager und in der Produktionslinie.
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Mit dem vorgeschlagenen Leiterplattenhalter kann eine Modifikation bestehender Gehäuse oftmals vermieden werden. Eine derartige Gehäusemodifikation ist meist mit viel Aufwand verbunden, da sehr viele neue Werkzeuge erstellt werden müssen. Anstatt eine neue Gehäusegeneration in z.B. drei TE (Teilungseinheiten), vier TE und acht TE et cetera zu konstruieren, kann der Leiterplattenhalter beispielsweise in die bestehenden Gehäuse eingesetzt werden. Der Leiterplattenhalter nutzt dann die bestehende Fixierungsgeometrie der Gehäuse. Letztlich kann durch den Leiterplattenhalter gegebenenfalls auch eine höhere Packungsdichte in den Geräten mit den zusätzlichen Ebenen erzielt werden. So kann beispielsweise ein Gerät mit gleicher Funktion von z.B. vier TE auf drei TE oder von acht TE auf sechs TE verkleinert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2, 2', 2"
- Leiterplattenhalter
- 3
- Rippen
- 4
- Gehäuseboden
- 5
- Fußabschnitt
- 6, 6', 6"
- Befestigungseinrichtung
- 7, 7'
- Auflageflächen
- 8
- Fixierelement
- 9
- Schnapphaken
- 10
- Einschnitte
- 11, 11'
- Kopfabschnitt
- 12-14
- Befestigungseinrichtung
- 15
- Halteelemente
- 16
- Kontur
- 17
- Auflagefläche
- 18
- Leiterplatte
- 19
- Stützabschnitt
- 20
- Nase
- 21
- Leiterplatte
- 22
- Aussparung
- 23
- Schnappnase
- 25
- Rasthaken
- 26
- Klemmenreihe
- 27
- weitere Klemmenreihe
- 28
- Relais
- 29
- Ebene