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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung einer Waschmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Waschmaschine mit einer derartigen Dichtung gemäß des Patentanspruchs 5.
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Bei industriellen Waschmaschinen ist es bekannt, dass die Abdichtung z.B. der Trommel über eine Dichtung erfolgt. Als Dichtung können unterschiedliche Materialien verwendet werden, sofern sie für diesen Zweck geeignet sind. Üblicherweise werden elastomere Materialien verwendet, weil sie aufgrund ihre Elastizität sehr gut die geforderte abdichtende Wirkung erzielen können.
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Nachteilig ist hierbei, dass die Dichtung der Trommel aufgrund von mechanischen Belastungen, welche sich aus einem reibenden Kontakt zwischen der Trommel und wenigstens einem weiteren Körper der Waschmaschine ergeben können, einem Verschleiß unterliegt. Wird dieser Verschleiß so groß, so kann die Dichtung in dieser Stelle ihre Wirkung zumindest teilweise verlieren und Wasser kann aus der Trommel in das Innere der Waschmaschine austreten.
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Um dies zu vermeiden ist es bisher bekannt, die Dichtung der Trommel regelmäßig durch eine Person optisch zu inspizieren. Wird eine zu stark verschlissene Dichtung erkannt, kann diese z.B. ausgetauscht werden.
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Nachteilig ist hierbei, dass eine undichte Dichtung lediglich zu den Zeitpunkten erkannt werden kann, an denen die optische Inspektion durch die Person durchgeführt wird. Somit kann eine Undichtigkeit zu spät erkannt werden, so dass bereits Wasser aus der Trommel in das Innere der Waschmaschine ausgetreten ist.
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Nachteilig ist ferner, dass eine undichte Dichtung, insbesondere bei vergleichsweise kleinen Undichtigkeiten, durch die Person übersehen werden kann. Somit kann die Erkennung von Undichtigkeiten von der Qualität der optischen Inspektion der Person abhängen.
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Die
DE 10 2015 111 017 A1 beschreibt einen Dichtring für einen Laugenbehälter eines Waschautomaten. Der Dichtring umfasst einen ringförmigen Laugenbehälterabschnitt, der mit einem Laugenbehälter des Waschautomaten koppelbar ist, einen ringförmigen Gehäuseabschnitt, der mit einer Gehäusewand des Waschautomaten koppelbar ist, und einen den Laugenbehälterabschnitt mit dem Gehäuseabschnitt verbindenden ringförmigen Schwingabschnitt zum Aufnehmen einer Schwingbewegung des Laugenbehälters. Der Dichtring ist dadurch gekennzeichnet, dass der Laugenbehälterabschnitt eine erste Härte aufweist und der Schwingabschnitt eine zweite Härte aufweist, wobei die erste Härte höher als die zweite Härte ist.
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Die
DE 100 31 170 A1 beschreibt eine Dichtungsmanschette zur Abdichtung von Verbindungen in Haushaltgeräten, insbesondere von Verbindungen zwischen Laugenbehälter und vorderer Gehäusewand bzw. Laugenbehälteroberteil und Deckrahmen in Waschmaschinen, die mit einem im Wesentlichen ringförmigen Spannelement befestigbar ist. Hierbei ist das Spannelement in das Innere des zu befestigenden Abschnitts der Dichtungsmanschette einformbar.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dichtung der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, so dass Undichtigkeiten bzw. ein zu großer Verschleiß der Dichtung schneller und bzw. oder zuverlässiger als bisher bekannt erkannt werden kann. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten Verschleißerkennungen von derartigen Dichtungen geschaffen werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dichtung einer Waschmaschine mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Waschmaschine mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung eine Dichtung einer Waschmaschine mit einem Dichtungselement, welches ausgebildet ist, einen beweglichen Körper, insbesondere einen rotierbaren Körper, der Waschmaschine gegenüber einem stehenden Körper der Waschmaschine flüssigkeitsdicht abzudichten.
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Die erfindungsgemäße Dichtung ist durch ein elektrisch leitfähiges Element gekennzeichnet, welches ausgebildet ist, dass bei Erreichen eines vorbestimmten Verschleißes des Dichtungselements das elektrisch leitfähige Element in elektrisch leitfähigem Kontakt mit einem der Körper kommen kann.
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Der vorbestimmte Verschleiß ist vorzugsweise derart definiert, dass bei Erreichen des vorbestimmten Verschleißes üblicherweise ein weiterer Betrieb der Waschmaschine nicht mehr vorgenommen werden sollte oder sogar darf, weil z.B. mit einem Austritt von Wasser zwischen den beiden Körpern wie z.B. aus der Trommel in das Innere der Waschmaschine zu rechnen ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass ein elektrisch leitfähiger Kontakt unmittelbar in dem Moment auftreten und erkannt werden kann, sobald das Dichtelement den vorbestimmten Verschleiß erreicht hat. Somit kann das Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze zeitlich unmittelbar bei seinem Austreten erkannt werden anstelle das Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze erst durch eine optische Inspektion durch eine Person üblicherweise später bei einer regelmäßigen Inspektion erkennen zu können. Dies kann das Erkennen der erreichten vorbestimmten Verschleißgrenze beschleunigen.
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Ferner kann das Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze auf diese Weise zuverlässiger als durch die optische Inspektion durch eine Person erkannt werden.
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Dabei ist von der vorliegenden Erfindung zum einen umfasst, dass das Dichtungselement an dem beweglichen Körper angeordnet sein kann und der Abrieb des Dichtungselements inklusive möglichem elektrisch leitfähigen Kontakt gegenüber dem stehenden Körper der Waschmaschine auftreten kann. Zum anderen ist von der vorliegenden Erfindung umfasst, dass das Dichtungselement an dem stehenden Körper angeordnet sein kann und der Abrieb des Dichtungselements inklusive möglichem elektrisch leitfähigen Kontakt gegenüber dem beweglichen Körper der Waschmaschine auftreten kann.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das elektrisch leitfähige Element innerhalb des Dichtungselements derart eingebettet, dass bei Erreichen des vorbestimmten Verschleißes des Dichtungselements das elektrisch leitfähige Element zumindest abschnittsweise von dem Dichtungselement freigelegt werden kann. Das Dichtungselement besteht vorzugsweise aus einem elastomeren Material oder weist ein elastomeres Material auf. Alternativ kann das Dichtungselement vorzugsweise auch aus einem Kunststoffmaterial wie z.B. TPU (thermoplastisches Polyurethan) bestehen oder ein Kunststoffmaterial wie z.B. TPU aufweisen.
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Auf diese Weise kann ein unmittelbarer und damit sehr aussagekräftiger Zusammenhang zwischen dem Materialverschleiß des Dichtungselements und dem elektrisch leitfähigen Kontakt hergestellt werden, welcher zu einer zuverlässigen Erkennung des Erreichens der vorbestimmten Verschleißgrenze führen kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das elektrisch leitfähige Element ein Stahldraht, insbesondere ein geflochtener Stahldraht. Hierdurch kann ein robustes elektrisch leitfähiges Element geschaffen werden, welches den mechanischen Belastungen des Dichtelements ausreichend lange standhalten kann, bis dessen vorbestimmte Verschleißgrenze erreicht ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird das elektrisch leitfähige Element formschlüssig und bzw. oder stoffschlüssig in dem Dichtungselement unbeweglich gehalten. Ein stoffschlüssiger Halt kann z.B. durch das Einvulkanisieren des elektrisch leitfähigen Elements in das vorzugsweise elastomere Material des Dichtungselements erreicht werden. Alternativ kann auch ein Kunststoffmaterial wie z.B. TPU als Material des Dichtungselements verwendet und das elektrisch leitfähige Element dort drinnen eingebettet werden, z.B. durch Eingießen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Waschmaschine mit einem beweglichen Körper, insbesondere mit einem rotierbaren Körper, mit einem stehenden Körper, und mit einer Dichtung wie zuvor beschrieben. Die Waschmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine ausgebildet ist, einen elektrisch leitfähigen Kontakt des elektrisch leitfähigen Elements mit einem der Körper zu erkennen. Hierdurch kann ein Körper auf ein elektrisches Leiten gegenüber dem anderen Körper bzw. gegenüber dem elektrisch leitfähigen Element des Dichtungselements sensorisch überwacht werden.
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Auf diese Weise kann seitens der Waschmaschine das Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze selbsttätig erkannt werden. Diese Information kann innerhalb der Waschmaschine z.B. durch dessen Steuerung verarbeitet und bzw. oder dem Benutzer zur Verfügung gestellt werden, z.B. wie im Folgenden näher beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Waschmaschine ferner ausgebildet, in Reaktion auf einen erkannten elektrisch leitfähigen Kontakt eine Information, insbesondere ein Warnsignal, an einen Benutzer auszugeben. Diese Information kann dem Benutzer anzeigen, dass das Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze des Dichtungselements erreicht wurde. Diese Information kann den Benutzer alternativ oder zusätzlich dazu auffordern, das Dichtungselement auszutauschen oder von einem Wartungsservice oder dergleichen austauschen zu lassen. Diese Information kann den Benutzer alternativ oder zusätzlich als Warnsignal auch davon abhalten, die Waschmaschine in diesem Zustand weiterhin zu benutzen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Waschmaschine ferner ausgebildet, in Reaktion auf einen erkannten elektrisch leitfähigen Kontakt eine Reaktion, insbesondere ein Abbrechen oder Verhindern eines Waschvorgangs, auszuführen. Diese Reaktion kann sein, dass der aktuelle Waschvorgang abgeschlossen wird, jedoch weitere Waschvorgänge verhindert werden, bis das Dichtungselement ausgetauscht wurde. Alternativ kann die Waschmaschine auch den aktuelle Waschvorgang abbrechen und das Wasser aus der Trommel abpumpen sowie weitere Waschvorgänge verhindern, um möglichst schnell und sicher zu vermeiden, dass Wasser aus der Trommel in das Innere der Waschmaschine austreten kann.
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Ein Ausführungsbeispiel und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Dichtung in einem Zustand vor Erreichen einer vorbestimmten Verschleißgrenze; und
- 2 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Dichtung in einem Zustand bei Erreichen der vorbestimmten Verschleißgrenze.
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Eine Dichtung 1 ist an einem stehenden Körper 3einer Waschmaschine angeordnet. Der stehende Körper 3 ist in diesem Fall ein Gehäuse 3 der Waschmaschine. Die Dichtung 1 weist ein elastomeres Dichtungselement 10 auf, in welches ein elektrisch leitfähiges Element 11 in Form eines geflochtenen Stahldrahts 11 unbeweglich einvulkanisiert eingebettet ist. Das Dichtelement 11 steht in berührendem Kontakt mit einem rotierbaren Körper 2 der Waschmaschine in Form einer Trommel 2, welcher gegenüber dem Gehäuse 3 rotierbar beweglich ist.
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Der Stahldraht 11 dient als Verschleißmarkierung, welche selbsttätig durch die Waschmaschine seitens ihrer Steuerung erkannt werden kann. Hierzu ist der Stahldraht 11 derart innerhalb des Dichtungselements 10 positioniert, dass bei Erreichen eines vorbestimmten Verschleißes des Dichtungselements 10 der Stahldraht 11 zumindest abschnittsweise von dem Dichtungselement 10 freigelegt wird und in elektrisch leitfähigen Kontakt mit rotierbaren Trommel 2 kommt. Dieser elektrisch leitfähige Kontakt kann von der Waschmaschine erkannt werden, sodass das Erreichen einer vorbestimmten Verschleißgrenze unmittelbar bei ihrem Auftreten sowie sicher und zuverlässig erkannt werden kann.
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In Reaktion hierauf kann die Waschmaschine z.B. den aktuellen Waschvorgang abschließen, damit der Benutzer seine Wäsche wie gewünscht erhalten kann. Jedoch können weitere Waschvorgänge durch die Waschmaschine verhindert und zusätzlich eine Aufforderung an den Benutzer ausgegeben werden, das verschlissene Dichtungselement 10 auszutauschen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtung
- 10
- Dichtungselement; Dichtlippe
- 11
- elektrisch leitfähiges Element; (geflochtener) Stahldraht
- 2
- beweglicher, rotierbarer Körper einer Waschmaschine; Trommel
- 3
- stehender Körper einer Waschmaschine; Gehäuse