-
Die vorliegende Technologieoffenbarung betrifft eine Vorrichtung, ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zum Betanken eines Drucktanks für Treibstoff zum Betreiben eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Technologieoffenbarung eine verbesserte Anwenderakzeptanz in Verbindung mit Drucktanks für Treibstoffe.
-
Die Elektrifizierung des Personenindividualverkehrs schreitet derzeit rasch voran. Ein Ansatz zur Versorgung des elektrischen Antriebsstrangs besteht in der Verwendung gefrorenen Wasserstoffs (kryogener Wasserstoff, cryo-compressed-hydrogen, CCH2), welcher in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit, gasförmige Energieträger in Verbrennungskraftmaschinen in mechanische Energie umzuwandeln. Sofern der gasförmige Energieträger mit erheblichen Minusgraden getankt wird, ergibt sich ab einem vordefinierten Füllstand eine temperaturabhängige Speichermasse und eine verlustfreie Standzeit, die von dem Wärmeeintrag in das Tanksystem abhängig ist. Zudem sind Tanksysteme bekannt, welche entweder mit gekühltem oder nicht gekühltem („warmen“) Wasserstoff befüllt werden kann. Aufgrund der geringeren Dichte ergibt sich eine geringere Treibstoffmasse im Tank. Der Anwender/Fahrer des Fortbewegungsmittels hat im Tanksystem nicht immer die gleiche speicherbare Masse zur Verfügung. Zudem kann es bei längerer Standzeit zu Abblaseverlusten kommen. Der Anwender findet nach dieser Zeit ein Fahrzeug vor, welches weniger Wasserstoff und Reichweite vorhält als zum Zeitpunkt des Abstellens. Dieses Verhalten ist nicht für jeden Anwender nachvollziehbar. Das Nutzungsverhalten und der Betankungszeitpunkt haben einen Einfluss auf die Wasserstoff-Kraftstoffversorgungsanlage (H2 KVA) -Performance hinsichtlich speicherbarer Masse und Abblaseverlusten.
-
Es ist eine Aufgabe der hier offenbarten Technologie, die technischen Möglichkeiten zur Erzielung einer bestmöglichen Anwenderakzeptanz bestmöglich auszuschöpfen.
-
Die vorstehend genannte Aufgabe wird wie vorliegend offenbart durch ein Verfahren zum Betanken eines Drucktanks für Treibstoff zum Betreiben eines Fortbewegungsmittels gelöst. Der Drucktank kann insbesondere für die Verwendung gasförmiger Treibstoffe (Autogas, Erdgas, Wasserstoff etc.) vorgesehen und eingerichtet sein. Das Fortbewegungsmittel kann einen Verbrennungsmotor und/oder einen Elektromotor aufweisen, welcher bzw. welche mit dem Treibstoff versorgt werden. Zunächst werden Informationen bezüglich einer beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels ermittelt. Die Informationen können aus Datenspeichern ausgelesen und/oder von einem Anwender (z. B. Fahrer des Fortbewegungsmittels) eingegeben werden. Letzteres kann innerhalb des Fortbewegungsmittels und/oder über eine Drahtloskommunikationseinrichtung erfolgen. Zusätzlich wird eine gewünschte verlustfreie Standzeit des Fortbewegungsmittels bezüglich des gespeicherten Treibstoffes ermittelt. Auch dies kann auf Informationen basieren, welche aus dem Informationsbordnetz des Fortbewegungsmittels ausgelesen, von einem Anwender eingegeben und/oder aus einem drahtlos angebundenen Datenspeicher (z. B. Smartphone, Cloud o. Ä.) erhalten werden. In Abhängigkeit der vorgenannten Informationen, auf deren konkrete Ausgestaltung weiter unten im Detail eingegangen wird, und insbesondere unter Verwendung einer vordefinierten Referenz, welche die thermodynamischen Zusammenhänge zwischen einem aufzunehmenden Treibstoff und den obigen Informationen darstellt, wird eine in den Drucktank aufzunehmende Treibstoffmenge automatisch definiert. Die Treibstoffmenge wird so bemessen, dass die gewünschte verlustfreie Standzeit bezüglich des Treibstoffs unter Berücksichtigung der vordefinierten Referenz und der beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels gewährleistet ist. Die aufzunehmende Treibstoffmenge kann bspw. dem Anwender angezeigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die aufzunehmende Treibstoffmenge im Rahmen eines Tankstopps/Tankvorgangs automatisch berücksichtigt bzw. getankt werden. Im Ergebnis kann vermieden werden, dass der Anwender Treibstoff tankt, welcher in Anbetracht bereits vorliegender Informationen höchstwahrscheinlich abgeblasen wird, um das Drucktanksystem zu schützen. Somit können Kosten und Energieverluste verhindert werden.
-
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Technologieoffenbarung.
-
Bevorzugt kann automatisch ein bevorstehender Tankvorgang ermittelt werden. Mit anderen Worten kann ermittelt werden, dass ein Tankvorgang erforderlich ist. Dies kann bspw. aufgrund eines Füllstandes (gespeicherte Masse, Druck, Temperatur o. Ä.) des Drucktanks erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann eine beabsichtigte Nutzung des Fortbewegungsmittels einen Tankvorgang (ohnehin) erfordern. Insbesondere bei längeren Fahrten mit entsprechendem Energieaufwand kann auf das Erfordernis eines Tankvorgangs automatisch geschlossen werden. Diese Erkenntnis kann bspw. genutzt werden, um das oben beschriebene Verfahren und/oder die nachfolgend beschriebenen Schritte anzustoßen.
-
Da auch die Temperatur des aufzunehmenden Treibstoffs einen nicht unerheblichen Einfluss auf die verlustfreie Standzeit des Fortbewegungsmittels aufweist, kann in einem weiteren Schritt die Temperatur des aufzunehmenden Treibstoffs ermittelt werden. Bspw. kann die Art des aufzunehmenden Treibstoffs vom Anwender bestimmt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Art des aufzunehmenden Treibstoffs auf Basis einer vom Fortbewegungsmittel angefahrenen Zapfanlage/Zapfsäule ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Art des aufzunehmenden Treibstoffs auf Grundlage einer informationstechnischen Verbindung zwischen dem Fortbewegungsmittel und einer Zapfsäule ermittelt werden. Die Art des aufzunehmenden Kraftstoffs und insbesondere seine Temperatur können verwendet werden, um in Verbindung mit der vordefinierten Referenz die aufzunehmende Treibstoffmenge zu definieren.
-
Die beabsichtigte Nutzung des Fortbewegungsmittels kann viele unterschiedliche Informationen und Umstände/Randbedingungen berücksichtigen. Bspw. können Informationen ermittelt werden, welche die bevorstehende Fahraufgabe näher konkretisieren. Bspw. kann anhand einer in einem Navigationssystem vordefinierten Route ein Energieaufwand für einen vordefinierten Zeitraum ermittelt werden. Insbesondere können die Länge, das Streckenprofil, insbesondere ein Steigungsprofil und ein zu erwartendes Geschwindigkeitsprofil Auskunft darüber geben, welche Treibstoffmenge für die vordefinierte Route vermutlich aufgewandt werden muss. Alternativ oder zusätzlich kann die Anwendereingabe ausgewertet werden, mittels welcher bspw. ein Durchschnittsverbrauch und/oder eine Konfiguration des Fortbewegungsmittels (z. B. Dachbox/Anhänger montiert, Fahrprofilschalterstellung auf Eco/Comfort/Sport) definiert wird. Die Konfiguration des Fortbewegungsmittels kann (sofern verfügbar) auch sensorisch und/oder aus einer Fahrhistorie (insbesondere hinsichtlich des Verbrauchs) ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein in naher Zukunft liegender persönlicher Termin des Insassen des Fortbewegungsmittels (z. B. ein Fahrer, ein Beifahrer oder ein Fondpassagier) berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn dem Termin eine Ortsangabe hinzugefügt wurde, sofern der Ort durch das Fortbewegungsmittel anzufahren ist. Der persönliche Termin bzw. die persönlichen Termine können bspw. anhand eines elektronisch geführten Kalenders in einem Smartphone des Insassen ermittelt werden. Die vorgenannten Informationen bezüglich der bevorstehenden Fahraufgabe/der Konfiguration des Fortbewegungsmittels sowie des persönlichen Termins des Insassen können direkt vom Anwender eingegeben oder durch eine Wiedergabeeinheit dem Anwender dargestellt werden. Anschließend kann der Anwender die dargestellten Informationen anpassen/korrigieren und somit eine bestmögliche Definition der Treibstoffmenge unterstützen.
-
Bevorzugt kann auch ein Fahrerprofil aus einem Datenspeicher des Fortbewegungsmittels ausgelesen werden. Das Fahrerprofil kann bspw. mittels einer persönlichen Kennung (z. B. Funkschlüssel, Smartphone, Gesichtserkennung, Gewichtserkennung o. Ä.) erkannt werden. Das Fahrerprofil kann zur Ermittlung der Informationen bezüglich der beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels herangezogen werden. Insbesondere können Aufschlüsse über den Fahrstil, die übliche Nutzung von Zusatzverbrauchern (Heizung/Klimaanlage, Fahrerassistenzsysteme, Nebelscheinwerfer etc.) über den Energiebedarf auf der bevorstehenden Strecke und somit auf die aufzunehmende Treibstoffmenge erhalten werden.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Technologieoffenbarung wird eine Vorrichtung zum Steuern einer Betankung eines Drucktanks für Treibstoff zum Betreiben eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen. Die Vorrichtung kann im Wesentlichen die logisch aktiven (informationstechnisch arbeitenden) Komponenten eines Tanksystems eines Fortbewegungsmittels umfassen. Die Vorrichtung umfasst einen Dateneingang, eine Auswerteeinheit und einen Datenausgang. Der Dateneingang kann bspw. als Bus-Teilnehmer ausgestaltet sein. Insbesondere können auch Drahtloskommunikationsverbindungen innerhalb oder außerhalb des Fortbewegungsmittels über den Dateneingang unterhalten werden. Auch Anwenderschnittstellen des Fortbewegungsmittels können über den Dateneingang mit der Auswerteeinheit kommunizieren. Der Datenausgang ist insbesondere eingerichtet, die von der Auswerteeinheit ermittelten aufzunehmenden Treibstoffmengen an das Tanksystem und/oder die Zapfsäule/Tankstelle zu kommunizieren, über welche das Fortbewegungsmittel aktuell Treibstoff beziehen soll. Hierzu kann das Fortbewegungsmittel bereits auf der Tankstelle befindlich sein oder die Tankstelle bereits vorab (z. B. auf Grundlage einer vordefinierten Route im Navigationssystem) über den Bedarf einer geeigneten Zapfsäule und die aufzunehmende Treibstoffmenge informieren. Zudem ist die Auswerteeinheit eingerichtet, mittels des Dateneingangs die Informationen bezüglich einer beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels und einer gewünschten verlustfreien Standzeit des Fortbewegungsmittels zu ermitteln und in Abhängigkeit der Informationen eine in den Drucktank aufzunehmende Treibstoffmenge automatisch zu definieren. Mit anderen Worten ist die Vorrichtung eingerichtet, die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile des oben beschriebenen Verfahrens in entsprechender Weise zu verwirklichen, sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
-
Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches eine Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Aspekt aufweist. Das Fortbewegungsmittel ist eingerichtet, mittels im Drucktank gespeicherten Treibstoffs angetrieben zu werden. Die Vorrichtung ermöglicht dem Fortbewegungsmittel, in entsprechender Weise die Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile der oben beschriebenen Vorrichtung zu verwirklichen.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Technologieoffenbarung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines technologiegemäßen Fortbewegungsmittels bei der Ausführung eines Ausführungsbeispiels eines technologiegemäßen Verfahrens, wobei ein Ausführungsbeispiel einer technologiegemäßen Vorrichtung zum Einsatz gelangt;
- 2 eine im Stand der Technik bekannte Anzeige einer Restreichweite;
- 3 eine im Rahmen der hier offenbarten Technologie verwendbare Anzeige einer Restreichweite; und
- 4 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines technologiegemäßen Verfahrens.
-
1 zeigt einen mit einem Drucktank 1 ausgestatteten Pkw 10 als Ausführungsbeispiel eines technologiegemäßen Fortbewegungsmittels. Der Drucktank 1 ist thermisch gegenüber der Umgebung isoliert und eingerichtet, sowohl kryogenen als auch gasförmigen Wasserstoff aufzunehmen. Der Anwender 2 führt ein Smartphone 3 als drahtloses Anwenderendgerät mit sich, über welches ein persönlicher Kalender des Anwenders 2 in Datenform mit dem Bordnetz des Pkws 10 kommunizieren kann. Ein Touchscreen 4 als Anzeigeeinrichtung bzw. Anwenderschnittstelle ist informationstechnisch mit dem Dateneingang 11 eines elektronischen Steuergerätes 8 als Auswerteeinheit verknüpft. Das Steuergerät 8 ist eingerichtet, die Schritte eines oben beschriebenen bzw. im Folgenden beschriebenen Verfahrens auszuführen. Hierzu ist das elektronische Steuergerät 8 mittels eines Datenausgangs 12 informationstechnisch mit einem Datenspeicher 9 verbunden, welcher Computerprogrammcode und vordefinierte Referenzen enthält, mittels welcher das oben beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann. Über die Verbindung zwischen der Zapfsäule 23 kann der Pkw 10 ermitteln, dass derzeit kryogener Wasserstoff mit einer Temperatur von -170 °C getankt werden kann. Eine entsprechende Information ergibt sich aus einem Bildschirm 7 auf der Zapfsäule 23. Der Pkw 10 kann selbstständig ermitteln, dass eine Anhängerkupplung 6 montiert und ein Zugbetrieb daher wahrscheinlich ist. Über den Touchscreen 4 kann der Anwender 2 bestätigen oder verneinen, dass ein Zugbetrieb bevorsteht. Zudem kann der Anwender 2 eingeben, dass der Pkw 10 derzeit mit einer Dachbox 5 versehen ist, wodurch der Windwiderstand und der Energiebedarf für eine bevorstehende Fahrtstrecke als erhöht anzunehmen ist. Überdies kann der Anwender 2 mittels des Touchscreens 4 den Kalender seines Smartphones 3 zur Auswertung durch das Steuergerät 8 freigeben und schließlich eine verlustfreie Mindeststandzeit für das Fortbewegungsmittel definieren. Anhand des Terminkalenders im Smartphone 3 werden durch den Pkw 10 anzufahrende Zielpositionen erkannt und im Ansprechen darauf eine mindestens aufzunehmende Treibstoffmenge ermittelt. Mittels des Touchscreens 4 kann der Anwender 2 diese Treibstoffmenge bestätigen oder an seine Wünsche anpassen (falls der Berechnung nicht alle Informationen zugrunde liegen) und optional auch bezahlen.
-
2 zeigt eine Bildschirmansicht 13, in welcher ein Zapfsäulensymbol 14 und eine numerische Restreichweite 15 angezeigt werden. Unterhalb des Zapfsäulensymbols 14 und der numerischen Restreichweite 15 ist ein Balkendiagramm 16 dargestellt, welches die Restreichweite von 270 km grafisch veranschaulicht. Hierzu ist ein Teil der Skala von 0 bis 400 km farblich hervorgehoben.
-
3 zeigt eine Bildschirmdarstellung 13, in welcher ein Ausführungsbeispiel der hier vorliegend offenbarten Technologie den Anwender über den Zustand des Drucktanks informiert. Das Zapfsäulensymbol 14 ist mit einem numerischen Massewert (4,4 kg) versehen worden, um die im Tanksystem enthaltene Treibstoffmasse zu veranschaulichen. Ein numerischer Zahlenwert 17 gibt die Zeitdauer (33 Stunden) an, über welche die gespeicherte Treibstoffmasse verlustfrei gespeichert werden kann. Ein weiterer numerischer Zahlenwert 18 gibt die zu erreichende Treibstoffmasse (6,2 kg) und die zugeordnete verlustfreie Standzeit (25 Stunden) für den Fall an, dass kryogener Wasserstoff zugeführt wird. Ein weiterer numerischer Zahlenwert 19 gibt die Treibstoffmasse (4,8 kg) und die zugeordnete verlustfreie Standzeit (24 Stunden) für den Fall an, dass gasförmiger („warmer“) Wasserstoff getankt wird. Zudem wird dieser Zusammenhang über ein Balkendiagramm 20 veranschaulicht.
-
Die beiden Werte für die verlustfreie Standzeit sind somit der jeweiligen Betankung zugeordnet. Sollte nun eine Betankung durchgeführt werden, die zu einer höheren Dichte führt, weil die Tankstelle z.B. kälteren Wasserstoff zur Verfügung stellt, würde die verlustfreie Standzeit abnehmen. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass die verlustfreie Standzeit verlängert wird, weil der Kunde entweder weniger tankt (geringere Dichte im Tank) oder bis zum Abstellen des Fahrzeugs mehr Wasserstoff verbraucht worden ist, als zuvor enthalten war. Ab einer Dichte von z. B. 22g/L (hängt vom eingestellte Abblasedruck) ab würde die verlustfreie Standzeit gegen Unendlich steigen (da der Druck im System sich nur bis zum Erreichen der Umgebungstemperatur im Tank aufbaut). Mit einem Anzeigeelement 21 wird der nach der Betankung (bzw. aktuell eingestellte) Fahrmodus („Eco“/„Comfort“/„Sport“) dargestellt und zur Anpassung durch den Anwender freigegeben (der sich hierbei verändernde Verbrauch wird sich auch auf die verlustfreie Standzeit auswirken). Mittels eines weiteren Anzeigeelements 22 wird die Fahrtstrecke nach der Betankung veranschaulicht.
-
Die in 3 gezeigten Zusammenhänge erschließen sich dem Anwender wie folgt: Die kürzeste verlustfreie Standzeit ergibt sich aus einer Betankung ohne anschließende Weiterfahrt. Parameter wie z. B. Weiterfahrt nach der Betankung, Durchschnittsverbrauch während der Fahrt, Betankungsenddruck etc. beeinflussen die maximal mögliche erreichbare verlustfreie Standzeit (bis hin zu unendlich für den Fall, dass weniger als 20 g/l Restdichte beim Abstellen des Fortbewegungsmittels übrig bleiben.
-
4 zeigt ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines technologiegemäßen Verfahrens zum Betanken eines Drucktanks für Treibstoff zum Betreiben eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 werden Informationen bezüglich einer beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels und einer gewünschten verlustfreien Standzeit für das Fortbewegungsmittel ermittelt. In Schritt 200 werden hierzu Informationen bezüglich einer bevorstehenden Fahraufgabe, einer Konfiguration des Fortbewegungsmittels und persönlicher Termine der Insassen des Fortbewegungsmittels ermittelt. In Schritt 300 wird ein Fahrerprofil aus einem Datenspeicher des Fortbewegungsmittels ausgelesen, um Informationen bezüglich der beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels zu erhalten. Hierbei können der Fahrstil, die übliche Nutzung von Zusatzverbrauchern durch den bzw. die Insassen etc. berücksichtigt werden. In Schritt 400 werden die ermittelten Informationen bezüglich der beabsichtigten Nutzung des Fortbewegungsmittels sowie der bisherig definierten gewünschten verlustfreien Standzeit des Fortbewegungsmittels angezeigt und eine Anwendereingabe zur Korrektur der Informationen in Schritt 500 empfangen. In Schritt 600 wird anschließend ermittelt, dass ein Tankvorgang bevorsteht. Dies kann bspw. aufgrund eines angebrochenen Treibstoffreservevorrats erfolgen. In Schritt 700 wird eine Art eines aufzunehmenden Treibstoffs ermittelt. Dies kann bspw. durch eine Anwendereingabe und/oder eine sensorgestützte Auswertung von Informationen einer angefahrenen Zapfsäule erfolgen. In Schritt 800 wird schließlich eine in den Drucktank aufzunehmende Treibstoffmenge automatisch definiert und der Tankvorgang anschließend automatisch gestartet.
-
Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung werden unterschiedliche Aspekte bezüglich des Tankvorgangs eines mit einem Drucktank für Treibstoff ausgestatteten Fortbewegungsmittels gezeigt. Hierbei wird eine Funktion, die ausgehend vom aktuellen Tankzustand (Druck, Temperatur) eine sich einstellende Dichte errechnet für die Fälle, dass der Kunde eine kryogene oder eine gasförmige Wasserstoffbetankung durchführt, vorgeschlagen. Diese Berechnung kann auch dadurch erweitert werden, dass dem Fahrer unter der Annahme des aktuellen Verbrauches bzw. des Verbrauches der aufgrund der eingegebenen Route (z. B. unter Berücksichtigung der Verkehrslage oder historischer Daten) berechnet werden kann, die Speicherkapazität zu einem späteren Zeitpunkt angezeigt wird.
-
Außerdem wird vorgeschlagen, die aktuelle verlustfreie Standzeit, die verlustfreie Standzeit zum Zeitpunkt x (vor oder nach einer gasförmigen oder kryogenen Wasserstoffbetankung) und die verlustfreie Standzeit, wenn noch eine gewisse Distanz zurückgelegt wird (üblicherweise die Restreichweite bis zum Erreichen des Zielortes), mit einer zu erwartenden Standzeit, die mehrere Stunden überschreitet, zu berechnen. Mit diesen Größen kann dem Kunden eine Empfehlung über den optimalen Betankungszeitpunkt, die Betankungstechnologie (kryogener oder gasförmiger Wasserstoff) und die zu tankende Treibstoffmenge gegeben werden.
-
Überdies wird vorgeschlagen, eine Funktion bereitzustellen, die im Ansprechen auf die Bestätigung eines Betankungswunsches durch den Fahrer (am Fahrzeug oder auf einem Smartphone) dem Fahrer (auf Eigeninitiative des Fahrers hin oder weil das Fahrzeug aufgrund der Daten dies vorschlägt) eine Eingabemöglichkeit zur Verfügung stellt, mit derer Hilfe der Fahrer die wesentlichen Parameter, welche die verlustfreie Standzeit beeinflussen, selbst innerhalb der möglichen Grenzen (werden z. B. durch das Fortbewegungsmittel aufgezeigt) anpassen kann, um eine optimale Betankung zu erreichen. Die wesentlichen Parameter sind hierbei insbesondere die minimal erforderliche/gewünschte verlustfreie Standzeit, die noch zurückzulegende Strecke, der Durchschnittsverbrauch (welcher unter Verwendung des aktuellen Wertes insbesondere durch Reduzierung/Erhöhung des Wertes im Ansprechen auf das Anwählen eines anderen Fahrmodus (Eco, Comfort, Sport) gewählt wird. Eine optimale Betankung kann im Rahmen der hier offenbarten Technologie erzielt werden, wenn die optimale Betankungsmenge (abhängig vom Zieldruck und der Betankungstechnologie) und der ideale Betankungszeitpunkt mit dem Ziel festgelegt, den Treibstoffspeicher möglichst kalt zu halten, um eine hohe Betankungskapazität und geringstmögliche Abblaseverluste während der bevorstehenden Standzeit zu erreichen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Drucktank
- 2
- Anwender
- 3
- Smartphone
- 4
- Touchscreen
- 5
- Dachbox
- 6
- Anhängerkupplung
- 7
- Anzeige
- 8
- elektronisches Steuergerät
- 9
- Datenspeicher
- 10
- Pkw
- 11
- Dateneingang
- 12
- Datenausgang
- 13
- Bildschirmanzeige
- 14
- Zapfsäulensymbol
- 15
- numerischer Wert (Restreichweite in km)
- 16
- Balkendiagramm (Restreichweite in km)
- 17,
-
- 18,19
- numerische Werte (verlustfreie Standzeit in Stunden)
- 20
- Balkendiagramm
- 21, 22
- Anzeigeelement
- 23
- Zapfsäule
- 100 -
-
- 800
- Verfahrensschritte