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Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit einem Zylinder oder mehreren Zylindern sowie einer ersten Nockenwelle und einer zweiten Nockenwelle, wobei eine jeweilige Nockenwelle an mindestens einem der Zylinder ein drehfest und axialverschieblich angeordnetes Nockenstück aufweist. Hierbei ist an einem jeweiligen Nockenstück zumindest ein Nocken zur Betätigung eines Gaswechselventiles des Zylinders ausgeformt und die jeweilig an den Nockenstücken ausgeformten Nocken weisen zumindest zwei verschieden und axial aufeinanderfolgend ausgebildete Nockenkonturen auf. Die axiale Verschiebung der Nockenstücke erfolgt zudem über zumindest ein Stellglied.
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Unter anderem besteht in der fortschreitenden Einschränkung des Abgasausstoßes eine stete Herausforderung des modernen Kraftfahrzeugbaus. Neben der ausgestoßenen Abgasmenge sind zudem die einzelnen Abgasbestandteile von Bedeutung. Neben dem insbesondere klimabedenklichen Kohlenstoffdioxid betrifft dies zudem Kohlenstoffmonooxid, Kohlenwasserstoffe, Stickoxide als auch feste Partikelbestandteile.
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Zur Reduzierung dieser Abgase zu weniger umweit- und gesundheitsbedenklichen Gasen, wurden hierfür unterschiedliche Katalysatortechniken als auch Partikelfilter entwickelt. Für eine, zur Reduzierung der Gase führenden, katalytischen Reaktion und/oder Oxidationsreaktion ist für gewöhnlich eine Reaktionstemperatur notwendig, welche in einem mehrere hundert Grad Celsius betragenden Temperaturfenster liegt.
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Bei einem Kaltstart eines Verbrennungsmotors und ebenso aufgrund der stetig sinkenden Abgastemperaturen, insbesondere im Teillastbereich von Otto- oder Dieselmotoren, besteht das Problem, dass die notwendigen Reaktionstemperaturen in den Katalysatoren oder auch Partikelfiltern nicht erreicht werden.
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Um somit zumindest über einen kurzfristigen Zeitraum die notwendigen Reaktionstemperaturen zu erreichen müssen zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden. Neben eher seltener eingesetzten, zusätzlichen Heizvorrichtungen erfolgt die zeitweise Erhöhung der Abgastemperatur in der Regel durch eine Erhöhung der Kraftstoffzufuhr, was nachteilig zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führt.
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Aus diesem Grunde werden mittlerweile auch Techniken, die ursprünglich zur Kraftstoffeinsparung entwickelt wurden verwendet, um eine höhere Abgastemperatur und somit höhere Temperaturen innerhalb von im Abgastrakt angeordneten Katalysatoren zu erreichen.
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Dies spiegelt sich beispielsweise in der Verwendung der Zylinderabschaltung zur Erhöhung der Abgastemperaturen wieder. Aufgrund einer Abschaltung eines oder mehrerer Zylinder ergibt sich eine Lastpunktverschiebung des Verbrennungsmotors, es entsteht zwar weniger, dafür jedoch deutlich heißeres Abgas.
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Die
DE 102 58 452 A1 beschreibt in diesem Zusammenhang ein Fahrzeugsteuerungssystem, bei welchem ein Controller zumindest einen Zylinder des Verbrennungsmotors abschaltet, solange eine Solltemperatur, bei welcher die Reaktion im Katalysator abzulaufen beginnt, nicht erreicht ist.
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Die technische Umsetzung einer solchen Zylinderabschaltung lässt sich unter anderem mittels eines variablen Ventiltriebes erreichen, der es ermöglicht die Steuerzeiten und hierbei insbesondere den Hub von, einen Ladungswechsel des Zylinders ermöglichenden, Ventilen zu verändern. Beispielsweise werden dafür Nocken verwendet, welche sich unterscheidende Nockenkonturen aufweisen. Durch eine axiale Verschiebung solcher Nocken kann somit der Ventilhub auf ein Minimum oder gar vollständig reduziert werden.
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Durch die
DE 196 11 641 C1 ist ein solcher, gattungsbildender variabler Ventiltrieb offenbart, bei welchem ein mehrere Nockenkonturen aufweisender Nocken auf einer Nockenwelle gelagert ist und eine axiale Verschiebung des Nockens dadurch erreicht wird, das je nach vorgesehener Verschiebung jeweils einer mehrerer Stifte in eine der Kulissenbahnen von am Nocken ausgeprägten Kulissen eingreift und aufgrund der Drehbewegung der Nockenwelle eine Verschiebung des Nockens erfolgt. Die in die Kulissenbahnen eingreifenden Stifte sind ihrerseits in radiale Richtung der Nockenwelle entgegen einer Feder beweglich ausgebildet.
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Nach dem Stand der Technik erfolgt diese radiale Bewegung der in die Kulissenbahnen eingreifenden Stifte über Aktuatoren, wobei pro Zylinder und zu stellender Nocke jeweils ein Aktuator verwendet wird. Somit sind für einen Zylinder jeweils zwei Aktuatoren vorgesehen, für einen üblichen Vier-Zylinder-Motor werden somit acht Aktuatoren benötigt. Dies bedeutet neben den hierdurch nachteilig anfallenden Kosten auch einen erhöhten Bauraumbedarf. Dieser ist jedoch aufgrund der stetig fortschreitenden Funktionsintegration in Kraftfahrzeuge derzeit bereits stark begrenzt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass dieser gegenüber dem Stand der Technik kostengünstiger als auch weniger bauraumintensiv ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem variablen Ventiltrieb gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also ein variabler Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit einem Zylinder oder mehreren Zylindern sowie einer ersten Nockenwelle und einer zweiten Nockenwelle vorgesehen, wobei eine jeweilige Nockenwelle an mindestens einem der Zylinder ein drehfest und axialverschieblich angeordnetes Nockenstück aufweist. Dabei ist an einem jeweiligen Nockenstück zumindest ein Nocken zur Betätigung eines Gaswechselventiles des Zylinders ausgeformt, wobei die jeweilig an den Nockenstücken ausgeformten Nocken zumindest zwei verschieden und axial aufeinanderfolgend ausgebildete Nockenkonturen aufweisen. Die axiale Verschiebung der Nockenstücke erfolgt dabei über zumindest ein Stellglied. Erfindungsgemäß ist überdies das auf der ersten Nockenwelle angeordnete, erste Nockenstück mit dem auf der zweiten Nockenwelle angeordneten, zweiten Nockenstück in einem Verbindungsabschnitt der jeweiligen Nockenstücke über einen Koppelmechanismus axialverschieblich wirkverbunden. Die axiale Verschiebung beider Nockenstücke kann somit über lediglich ein Stellglied erfolgen und jeweils eines der Nockenstücke über das weitere Nockenstück mitbewegt werden, wodurch eben auf ein weiteres Stellglied verzichtet werden kann. Dies führt zu geringeren Kosten und einer weniger bauraumintensiven Ausgestaltung des variablen Vetiltriebes. Erfindungsgemäß ist es somit möglich, dass die axiale Verschiebung beider Nockenstücke aufgrund der Wirkung des einen Stellgliedes auf das erste Nockenstück oder aber auf das zweite Nockenstück erfolgt. Zudem ist jedoch ebenso möglich, dass das Stellglied z. B. auf den Koppelmechanismus direkt wirkt und dadurch beide mit dem Koppelmechanismus verbundenen Nockenstücke axial verschoben werden. Die Drehbewegungen der Nockenstücke, die durch die drehfeste Verbindung der Nockenstücke mit den jeweiligen Kurbelwellen auf die Nockenstücke übertragen werden, sollten durch den Koppelmechanismus nicht beeinflusst werden. Unter Anwendung der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Brennkraftmaschine ist es möglich, dass zum Zwecke der Zylinderabschaltung jeder der Zylinder der Brennkraftmaschine einen solchen erfindungsgemäßen Ventiltrieb aufweist. Denkbar ist jedoch ebenso, dass ein solcher Ventiltrieb lediglich an einem Teil der Zylinder, dabei wenigstens an einem Zylinder der Brennkraftmaschine ausgebildet ist und die Nockenstücke weiterer, möglichweise abzuschaltender Zylinder über eine Welle-in-Welle-Ausbildung der Nockenwellen mittels des eben z. B. leidglich an einem Zylinder ausgebildeten erfindungsgemäßen Ventiltriebes ebenfalls axialverschieblich ausgebildet sind. Mittels beider Ausführungsformen wäre vorteilhaft die Möglichkeit geschaffen eine beliebige Anzahl an Zylindern abzuschalten, bevorzugt würden dabei bei einem Vierzylindermotor zwei der Zylinder temporär abgeschaltet werden, um unter anderem die Abgastemperaturen zu erhöhen. Ein Schaltvorgang, also das Verschieben der Nockenstücke, würde dabei stets im Nockengrundkreis der Nockenkontur, d. h. in der Hochdruckphase des Zylinders erfolgen. Die Brennkraftmaschine an sich könnte als Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise als ein Dieselmotor oder Ottomotor, das Stellglied z. B. als ein Elektromotor oder Elektromagnet ausgeführt sein.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wirkt zur axialen Verschiebung beider Nockenstücke lediglich ein, über ein Stellglied in radiale Richtung der Nockenwelle zustellbares, Betätigungselement mit einer, an einem der Nockenstücke ausgeformten, Kulisse, die zumindest eine in Richtung der Nockenwellenlängsachse wirkende Kulissenbahn aufweist, zusammen, wodurch neben lediglich einem Stellglied auch lediglich ein Betätigungselement und eine Kulisse von Nöten wären, um die axiale Verschiebung beider Nockenstücke zu erreichen. Das Betätigungselement könnte hierbei zumindest einen Betätigungsstift, bevorzugt mehrere Betätigungsstifte, z. B. zwei oder drei Betätigungsstifte aufweisen, welche sich dazu eignen in die Kulissenbahnen der Kulisse selektiv einzugreifen. Hierdurch und aufgrund der Drehbewegung der Nockenwelle und somit der Nockenstücke würde eines der Nockenstücke axial verschoben. Das Eingreifen der Betätigungsstifte in die Kulissenbahnen ließe sich dabei durch eine radiale Zustellung der Betätigungsstifte über das Stellglied realisieren. Die Kulissenbahnen der Kulisse an sich, wären im einfachsten Falle z. B. als teilweise oder vollständig umlaufende Nuten innerhalb eines Stellabschnittes der Nockenstücke ausgebildet, wobei diese in Umfangsrichtung gerade und/oder gekrümmt verlaufende Nutenabschnitte aufweisen können. Trotz der lediglichen Verwendung einer Kulisse zur axialen Verschiebung beider Nockenstücke besteht jedoch trotzdem die Möglichkeit, dass beide Nockenstücke eine solche Kulisse aufweisen. Im Sinne einer Material- sowie Gewichtseinsparung könnte aber freilich nur an einem der Nockenstücke eine solche Kulisse ausgeformt sein.
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Eine überaus gewinnbringende Ausführungsform der Erfindung ist auch dadurch gekennzeichnet, dass der Koppelmechanismus ein axialverschieblich gelagertes Verbindungselement aufweist. Dieses Verbindungelement könnte als ein einfacher Starrverbinder ausgebildet sein und somit beispielsweise als ein Stift, eine Scheibe, eine Platte oder gar in einer quasi beliebigen Form vorliegen. Das Verbindungselement muss ferner nur dazu geeignet sein, die axiale Verschiebung der Nockenstücke untereinander zu übertragen. Die axialverschiebliche Lagerung ermöglicht dabei eine Verschiebung entsprechend der axialverschieblich ausgebildeten Nockenstücke, d. h. verschieblich in Richtung der Kurbelwellenlängsachsen und/oder der Nockenstücklängsachsen. Das Verbindungselement könnte zudem an seinen den Nockenstücken zugewandten Enden in vergleichbarer Weise eines Betätigungselementes mehrere Verbindungsstifte aufweisen, durch welche sich an den Enden des Verbindungelementes eine fingerartige Struktur ergeben würde.
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Als äußerst aussichtsreich stellt es sich zudem dar, wenn in dem Verbindungsabschnitt des ersten Nockenstückes und/oder des zweiten Nockenstückes eine in radiale Richtung des ersten Nockenstückes und/oder des zweiten Nockenstückes zurückgesetzte vollständig umlaufende Nut ausgebildet ist. Über eine solche Nut wäre eine einfache Möglichkeit geschaffen einen Ansatzbereich für den Koppelmechanismus an dem ersten Nockenstück und/oder dem zweiten Nockenstück auszubilden, die zudem aufgrund des vollständigen Umlaufs in Umfangsrichtung der Nockenstücke überdies dazu geeignet wäre die Drehbewegungen der Nockenstücke und/oder der Nockenwellen nicht zu beeinflussen. Diese im Verbindungsabschnitt in die Nockenstücke eingebrachte Nut sollte dabei in Umfangsrichtung der Nockenstücke bevorzugt gerade, d. h. orthogonal zur Längsrichtung verlaufend ausgebildet sein, denkbar ist aber zudem auch ein zumindest abschnittsweise gekrümmter Verlauf der Nut.
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Ist zudem in einer Weiterbildung der Erfindung, in dem Verbindungsabschnitt des ersten Nockenstückes und/oder des zweiten Nockenstückes eine Kulisse, die zumindest eine in Richtung der Nockenwellenlängsachse wirkende Kulissenbahn aufweist, ausgeformt, so ist ein mehrere Möglichkeiten bietender Ansatzbereich für den Koppelmechanismus an dem ersten Nockenstück und/oder dem zweiten Nockenstück ausgebildet. Die Kulissenbahnen der Kulisse an sich wären wiederum im einfachsten Falle z. B. als teilweise oder vollständig umlaufende Nuten, jedoch innerhalb des Verbindungsabschnittes der Nockenstücke ausgebildet, wobei diese ebenso in Umfangsrichtung gerade und/oder gekrümmt verlaufende Abschnitte aufweisen können.
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Als mit Vorteil behaftet kann auch eine Ausführungsform angesehen werden, bei welcher der Koppelmechanismus ein mechanisches Verzögerungsglied aufweist, durch welches die axiale Verschiebung des ersten Nockenstückes der axialen Verschiebung des zweiten Nockenstückes voreilt oder nacheilt. Hierdurch könnte es erreicht werden, dass sich die den jeweiligen Nockenwellen und somit auch den Nocken der jeweiligen Nockenstücke zugeordneten Gaswechselventile, also Einlassventile und Auslassventile zu sich unterscheidenden Zeitpunkten öffnen und/oder schließen ließen. Somit ließe sich erreichen, dass die Steuerzeiten der, z. B. der ersten Nockenwelle und somit dem ersten Nockenstück zugeordneten, Einlassventile gegenüber den Steuerzeiten der, beispielsweise der zweiten Nockenwelle und somit dem zweiten Nockenstück, zugeordneten Auslassventile phasenverschoben vorliegen würden. Dadurch ließe sich unter anderem ein Schließen der Auslassventile vor dem Schließen der Einlassventile erreichen, wodurch wiederum verhindert werden könnte, dass im Zylinder ein Unterdruck gegenüber der Umgebung vorliegt, durch welchen ein übermäßiges Ansammeln von Öl oder Verschmutzungen innerhalb des Zylinders hervorgerufen werden könnte.
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Auch liegt eine überaus erfolgversprechende Weiterbildung der Erfindung darin begründet, dass der Koppelmechanismus dadurch ausgebildet ist, dass das Verbindungselement zum einen in die, an dem Verbindungsabschnitt des ersten Nockenstückes ausgebildete Nut formschlüssig eingreift oder mit der ausgeformten Kulisse zusammenwirkt und zum anderen in die am zweiten Nockenstück ausgebildete, umlaufende Nut formschlüssig eingreift oder mit der ausgeformten Kulisse zusammenwirkt, wodurch im Wesentlichen drei Ausführungsformen des Koppelmechanismus vorliegen würden. In einem ersten Fall könnte an beiden Nockenstücken jeweils eine Nut ausgebildet sein, in welche das Verbindungselement eingreift. Weiterhin bestünde eine Möglichkeit darin, dass in den Verbindungsabschnitten beider Nockenstücke jeweils eine Kulisse ausgeformt ist, wobei das Verbindungselement oder an dem Verbindungselement ausgeformte Verbindungsstifte in die Kulissenbahnen der jeweiligen Kulissen eingreifen. Zudem ist ebenso eine Kombination von Nut und Kulisse denkbar, d. h. an einem der Nockenstücke, z. B. dem ersten Nockenstück, ist eine Nut, an dem komplementär zugehörigen Nockenstück, dementsprechend z. B. dem zweiten Nockenstück, eine Kulisse ausgeformt. Das Verbindungselement müsste dann zum einen in die Nut, zum anderen in die Kulissenbahn oder Kulissenbahnen der Kulisse eingreifen.
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Ist überdies das mechanische Verzögerungsglied des Koppelmechanismus durch das Eingreifen des Verbindungselementes in die Nut oder das Zusammenwirken mit der Kulisse des ersten Nockenstückes und das Eingreifen in die Nut oder das Zusammenwirken mit der Kulisse des zweiten Nockenstückes ausgebildet, so ist dies als praxisgerecht einzustufen, da durch eine Kombination von Nuten oder Kulissen untereinander oder von Nut und Kulisse die Voraussetzungen geschaffen sind die Funktion des mechanischen Verzögerungsgliedes zu erfüllen und dadurch in gewinnbringender Weise keine zusätzliche Vorrichtung an dem Koppelmechanismus auszuführen wäre. Dies könnte durch eine entsprechende Gestaltung des Verlaufes von Nuten und/oder Kulissenbahnen in kombiniert gerader und/oder gekrümmter Weise realisiert werden.
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Eine weitere überaus vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass der Koppelmechanismus dadurch ausgebildet ist, dass im Verbindungsabschnitt des ersten Nockenstückes oder des zweiten Nockenstückes eine in Umfangsrichtung vollständig umlaufende Ausformung ausgebildet ist, welche in die, im Verbindungsabschnitt des komplementär zugehörenden zweiten Nockenstückes oder des ersten Nockenstückes, ausgebildete Nut formschlüssig eingreift. In einer solchen Ausgestaltung des Koppelmechanismus bestünde die wohl einfachste Möglichkeit das erste Nockenstück und das zweite Nockenstück miteinander axialverschieblich wirkverbunden auszuführen. Die Ausformung könnte hierfür beispielsweise scheibenartig ausgebildet sein und mit ihrem Umfangsbereich abschnittsweise in die Nut eingreifen.
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Eine Ausführungsform, bei welcher der Koppelmechanismus an einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine gelagert und/oder an einem am Zylinder der Brennkraftmaschine angeordneten Einspritzventil zur Kraftstoffdirekteinspritzung in den Zylinder angeordnet ist, ist ebenso als weithin vielversprechend anzusehen, denn dadurch kann eine überaus kompakte Bauweise und somit eine weitere Minimierung des Bauraumbedarfes ermöglicht werden. Im Falle einer Anordnung des Koppelmechanismus an dem Einspritzventil, z. B. dem Injektor eines Dieselmotors oder der Einspritzdüse eines Ottomotors, könnte der Koppelmechanismus einen Halter mit einem Auge, z. B. einer zylindrischen Durchbrechung, zur Befestigung an dem im Wesentlichen zylindrisch ausgeprägten Einspritzventil aufweisen.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
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Die Zeichnung zeigt in
- 1 eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen variablen Ventiltriebes;
- 2a, 2b, 2c Ausführungsformen des Koppelmechanismus;
- 3 eine weitere Weiterbildung des Koppelmechanismus.
- 4 zeigt den Stand der Technik.
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1 zeigt eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen variablen Ventiltriebes 1 für eine Brennkraftmaschine mit einem dargestellten Zylinder 2 sowie der ersten Nockenwelle 3 und der zweiten Nockenwelle 4. Eine jeweilige Nockenwelle 3, 4 weist an dem Zylinder 2 ein drehfest und axialverschieblich angeordnetes Nockenstück 5, 6 auf, an welchem jeweils zwei Nocken 7 zur Betätigung der Gaswechselventile 8 des Zylinders 2 ausgeformt sind. Ein jeweiliger an den Nockenstücken 5, 6 ausgeformter Nocken 7 weist zudem drei Nockenkonturen 9 auf, wobei diese jeweils axial aufeinanderfolgend verschieden ausgebildet sind. Zur axialen Verschiebung beider Nockenstücke 5, 6 wirkt lediglich ein, über das eine Stellglied 10 in radiale Richtung der Nockenwelle 4 zustellbares, Betätigungselement 13 mit der, an dem zweiten Nockenstück 6 ausgeformten Kulisse 14, die zwei in axiale Richtung 15 wirkende Kulissenbahnen 16 aufweist, zusammen. Am Betätigungselement 13 sind zudem drei Betätigungsstifte aufgezeigt. Im Gegensatz zum zweiten Nockenstück 6 ist an dem ersten Nockenstück 5 hingegen keine Kulisse 14 ausgeformt. Überdies sind das, auf der ersten Nockenwelle 3 angeordnete, erste Nockenstück 5 mit dem auf der zweiten Nockenwelle 4 angeordneten, zweiten Nockenstück 6 in einem Verbindungsabschnitt 11 der jeweiligen Nockenstücke 5, 6 über einen Koppelmechanismus 12 axialverschieblich wirkverbunden, wobei der Koppelmechanismus 12 das axialverschieblich gelagerte Verbindungselement 17 aufweist. Weiterhin sind in den Verbindungsabschnitten 11 sowohl des ersten Nockenstückes 5 als auch des zweiten Nockenstückes 6 die in radiale Richtung zurückgesetzten vollständig umlaufenden Nuten 18 ausgebildet, in welche jeweils das Verbindungselement 17 formschlüssig eingreift. Der dadurch gebildete Koppelmechanismus 12 ist dabei an dem Zylinderkopf 22 der Brennkraftmaschine stirnseitig gelagert.
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2a, 2b sowie 2c zeigen verschiedene Ausführungsformen des Koppelmechanismus 12, wobei dieser jeweils über einen Halter 24, welcher ein Auge zur Befestigung aufweist, an dem, am Zylinder 2 der Brennkraftmaschine angeordneten, Einspritzventil 23 befestigt ist. Hierbei ist sowohl an dem zweiten Nockenstück 6 sowie an dem ersten Nockenstück 5 eine Kulisse 14 ausgeformt, jedoch wirkt die am Nockenstück 5 ausgeformte Kulisse 14 nicht mit einem Betätigungselement 13 sowie einem Stellglied 10 zusammen. Die trotz dessen am ersten Nockenstück 5 ausgeformte Kulisse 14 kann unter anderem aufgrund fertigungstechnischer Vereinfachungen vorhanden sein. Die in der 2a und 2b dargestellten Ausführungsformen des Koppelmechanismus 12 zeigen jeweils wie das Verbindungselement 17 zum einen in die, an dem Verbindungsabschnitt 11 des ersten Nockenstückes 5 oder des zweiten Nockenstückes 6 ausgebildete Nut 18 formschlüssig eingreift und zum anderen mit der jeweils am zweiten Nockenstück 6 oder am ersten Nockenstück 5 ausgeformten Kulisse 19 zusammenwirkt. Die Kulissen 19 verfügen in beiden Fällen über zwei Kulissenbahnen 20. Der in 2c aufgezeigte Koppelmechanismus 12 hingegen ist dahingehend ausgebildet, dass an jeweils beiden Nockenstücken 5, 6 eine Kulisse 19 mit zwei Kulissenbahnen 20 ausgeformt ist, wobei diese über das Verbindungselement 17 zusammenwirken. Der jeweils ausgebildete Koppelmechanismus 12 weist somit ein mechanisches Verzögerungsglied auf, durch welches die axiale Verschiebung des ersten Nockenstückes 5 der axialen Verschiebung des zweiten Nockenstückes 6 voreilt oder nacheilt.
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In 3 ist eine weitere Weiterbildung des Koppelmechanismus 12 dargestellt, wobei dieser dadurch ausgebildet ist, dass im Verbindungsabschnitt 11 des zweiten Nockenstückes 6 eine in Umfangsrichtung vollständig umlaufende Ausformung 21 ausgebildet ist, welche in die, im Verbindungsabschnitt 11 des komplementär zugehörenden ersten Nockenstückes 5, ausgebildete Nut 18 formschlüssig eingreift.
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4 zeigt den Stand der Technik. Hierbei sind die zwei jeweils auf den Nockenwellen, angeordneten Nockenstücke getrennt, über jeweils eine, zwei Kulissenbahnen aufweisende, Kulisse axialverschieblich ausgebildet. Dabei wirkt mit jeder der Kulissen das jeweilige über ein jeweiliges Stellglied zustellbare Betätigungselement zur axialen Verschiebung der Nockenstücke zusammen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Zylinder
- 3
- Erste Nockenwelle
- 4
- Zweite Nockenwelle
- 5
- Erstes Nockenstück
- 6
- Zweites Nockenstück
- 7
- Nocken
- 8
- Gaswechselventil
- 9
- Nockenkontur
- 10
- Stellglied
- 11
- Verbindungsabschnitt
- 12
- Koppelmechanismus
- 13
- Betätigungselement
- 14, 19
- Kulisse
- 15
- Axiale Richtung
- 16,20
- Kulissenbahn
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Nut
- 21
- Ausformung
- 22
- Zylinderkopf
- 23
- Einspritzventil
- 24
- Halter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10258452 A1 [0008]
- DE 19611641 C1 [0010]