DE102016220295A1

DE102016220295A1 - Bremssattel mit Kühlanordnung für ein Motorrad

Info

Publication number: DE102016220295A1
Application number: DE102016220295.2A
Authority: DE
Inventors: Josef Seidl
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2016-10-18
Filing date: 2016-10-18
Publication date: 2018-04-19

Abstract

Es wird ein Bremssattel für eine Scheibenbremse mit einem Grundkörper und einer in dem Grundkörper nutförmig ausgebildeten Ausnehmung zum Umgreifen einer Bremsscheibe bereitgestellt, wobei auf einer von der Ausnehmung abgewandten Oberfläche des Grundkörpers eine Kühlanordnung angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Bremssattel für eine Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine Scheibenbremse ist eine Bauform einer Reibungsbremse und wird üblicherweise für die Bremsanlage von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Die Scheibenbremse umfasst in der Regel einen Bremssattel, in welchem Bremskolben mit zugehörigen Bremsbelägen angeordnet sind. Eine Verzögerung beziehungsweise Bremsung wird durch die Betätigung der Bremskolben bewirkt, sodass diese die zugehörigen Bremsbeläge im Bedarfsfall gegen eine drehfest auf der Radnabe befestigte Bremsscheibe pressen. Die Bremskolben und die Bremsbeläge sind dabei in einem sattelartigen überwiegend über den Außendurchmesser der Bremsscheibe greifenden Gehäuse, dem Bremssattel, untergebracht. Üblicherweise werden die Bremskolben hydraulisch betätigt. Bremssättel für Scheibenbremsen von Fahrzeugen sind in vielseitiger Weise aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der EP 1 944 521 A1 .
Während des Bremsvorgangs wird die kinetische Energie des Fahrzeugs in Wärme umgewandelt. Hierdurch kommt es zu einer thermischen Belastung, die insbesondere die Bremsscheibe betrifft. Aber auch weitere Komponenten der Scheibenbremse, wie der Bremssattel, sind der entstehenden thermischen Belastung ausgesetzt.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine thermische Belastung des Bremssattels zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Bremssattel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einer Scheibenbremse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 und einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Patentansprüchen.
Demnach wird ein Bremssattel für eine Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, mit einem Grundkörper und einer in dem Grundkörper nutförmig ausgebildeten Ausnehmung zum zumindest abschnittsweisen Umgreifen einer Bremsscheibe. Außerdem ist auf einer von der Ausnehmung abgewandten Oberfläche des Grundkörpers eine Kühlanordnung angeordnet.
Der Bremssattel ist in seiner üblichen Funktionsweise für die Bereitstellung einer Bremswirkung auf eine Bremsscheibe bekannt, so dass auf eine ausführliche Funktionsweise verzichtet werden kann. Um eine auf den Bremssattel übertragene thermische Belastung zu reduzieren, wird vorgeschlagen, die Kühlanordnung an dem Grundkörper des Bremssattels anzuordnen, um einen verbesserten Wärmeübergang zwischen Bremssattel und Umgebung zu erzielen. Die Kühlanordnung ist hierzu auf einer der Oberflächen des Grundkörpers angeordnet, die von der Ausnehmung abgewandt angeordnet sind, Mit anderen Worten ist die Kühlanordnung also mit einer Oberfläche des Grundkörpers verbunden, die auf einer von der Ausnehmung abgewandten Seite des Grundkörpers angeordnet ist.
Vorzugsweise ist die Kühlanordnung lösbar mit dem Grundkörper verbunden, insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Grundkörper verbunden. Jedenfalls bietet die lösbare Verbindung der Kühlanordnung die Möglichkeit, dass die Kühlanordnung aus einem für die Wärmeleitung optimalen Werkstoff gefertigt sein kann, wie beispielsweise aus Aluminium oder Magnesium, so dass eine zwingende Materialidentität mit dem Bremssattel umgangen wird, wie dies beispielsweise bei einer einstückig beziehungsweise materialeinheitlich mit dem Bremssattel ausgebildeten Kühlanordnung der Fall wäre.
Zudem bietet die lösbare Verbindung die Möglichkeit einen bestehenden Bremssattel mit der Kühlanordnung nachzurüsten und somit für eine verbesserte Wärmeabführung zu sorgen. Ebenso bietet sich diese Möglichkeit auch für leistungsgesteigerte Fahrzeugvarianten an, so dass eine (existierende) Basiskonstruktion ohne größeren Konstruktionsaufwand leicht „erweitert“ und an die gesteigerten thermischen Belastungen angepasst werden kann.
Gemäß einer Ausführungsform wird die von der Ausnehmung abgewandte Oberfläche von einer Seitenfläche des Grundkörpers definiert. Mit anderen Worten ist die Kühlanordnung also auf einer von der Ausnehmung abgewandten Seitenfläche des Grundkörpers angeordnet. Als Seitenfläche sind insbesondere diejenigen Oberflächen des Grundkörpers zu verstehen, die im Wesentlichen parallel beabstandet zu der nutförmigen Ausnehmung beziehungsweise parallel beabstandet zu einer Scheibenebene der (im zusammengebauten Zustand) in der nutförmigen Ausnehmung angeordneten Bremsscheibe angeordnet sind. Aufgrund des meist beschränkten Bauraums eignet sich die von dem zugehörigen Fahrzeugrad abgewandte Seitenfläche des Grundkörpers in besonderer Weise zur Positionierung der Kühlanordnung.
Des Weiteren kann die Kühlanordnung einen Verbindungsabschnitt zum Verbinden mit dem Grundkörper umfassen, wobei eine Kühlgeometrie von dem Verbindungsabschnitt weg erstreckt ist. Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt für die formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung mit dem Grundkörper beziehungsweise dessen Seitenfläche ausgebildet. Optional kann auf einer sich zwischen dem Verbindungsabschnitt und der Oberfläche ergebenden Fügefläche eine Wärmeleitpaste aufgebracht sein, um einen möglichst optimalen Wärmeübergang zu erzielen. Vorzugsweise ist die Fügefläche im montierten Zustand gegenüber einer Umgebung abgedichtet, um eine spätere Auswaschung der Wärmeleitpaste zu verhindern.
Beispielsweise kann die Kühlgeometrie eine Anzahl von Kühlelementen, insbesondere eine Anzahl von Kühlrippen und/oder Kühlstiften, umfassen. Diese erstrecken sich von dem Verbindungsabschnitt weg, um einen verbesserten Wärmeaustausch mit einer Umgebung beziehungsweise der Umgebungsluft zu erzielen. Zum Beispiel können die Kühlelemente parallel oder senkrecht zu der Seitenfläche des Grundkörpers erstreckt ausgerichtet sein. Zudem können die Kühlelemente parallel zueinander angeordnet sein und sich im (am Fahrzeug) verbauten Zustand in axialer Richtung der Radachse oder in radialer Richtung hierzu von dem Verbindungsabschnitt weg erstrecken.
Des Weiteren wird eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel und einer zugeordneten Bremsscheibe bereitgestellt, wobei der Bremssattel gemäß der Beschreibung ausgebildet ist.
Außerdem wird ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad oder ein motorradähnliches Fahrzeug, mit einer Scheibenbremse beschrieben, wobei die Scheibenbremse gemäß der Beschreibung ausgebildet ist. Eine derart ausgestaltete Scheibenbremse eignet sich besonders für ein Motorrad oder ein motorradähnliches Fahrzeug, da diese in der Regel einen Bremssattel umfassen, der seitlich an dem zugehörigen Fahrzeugrad angeordnet und nicht verkleidet ist. Somit kann dieser von einer Umgebungsluft beziehungsweise einem Fahrtwind unmittelbar angeströmt werden, so dass die Kühlanordnung ihre optimale Wirkung entfaltet.
Als motorradähnliches Fahrzeug sind insbesondere alle Einspurfahrzeuge aber auch Mehrspurfahrzeuge jeweils mit entsprechender, sattelförmiger Sitzbank für den Nutzer zu verstehen, besonders bevorzugt zweirädrige, dreirädrige oder vierrädrige Motorroller beziehungsweise Scooter, aber auch Trikes und Quads.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die einzige Figur näher beschrieben. Die Figur zeigt in einer lediglich schematisch dargestellten Rückansicht eine Scheibenbremse 10 für ein (lediglich angedeutetes) Fahrzeugrad 11 eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt), insbesondere eines Motorrads oder motorradähnlichen Fahrzeugs, mit einem Bremssattel 12 und eine dem Bremssattel 12 zugeordnete Bremsscheibe 13.
Der Bremssattel 12 umfasst einen Grundkörper 14, der mit einer in dem Grundkörper 14 nutförmig ausgebildeten Ausnehmung 15 (lediglich angedeutet dargestellt) die Bremsscheibe 13 zumindest in einem Randbereich abschnittsweise umgreift. Zusätzlich ist auf einer von der Ausnehmung 15 abgewandten Oberfläche 14a des Grundkörpers 14 eine Kühlanordnung 16 angeordnet.
Die Kühlanordnung 16 ist lösbar mit dem Grundkörper 14 verbunden. Dies kann beispielsweise mittels einer angedeuteten Schraubverbindung 17 aber auch auf andere Weise, zum Beispiel formschlüssig und/oder kraftschlüssig, erfolgen.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Kühlanordnung 16 auf einer von der Ausnehmung 15 abgewandten Seitenfläche 14a des Grundkörpers 14 angeordnet. Vorzugsweise entspricht diese gleichzeitig der von dem zugehörigen Fahrzeugrad 11 abgewandten Seitenfläche 14a des Grundkörpers 14.
Die Kühlanordnung 16 weist ferner einen Verbindungsabschnitt 16a zum Verbinden mit dem Grundkörper 14 auf, wobei eine Kühlgeometrie 18 von dem Verbindungsabschnitt 16a weg erstreckt ist. Die Kühlgeometrie 18 umfasst eine Anzahl von Kühlelementen, die als Kühlrippen ausgebildet sind. Diese sind parallel zu der Seitenfläche 14a des Grundkörpers 14 erstreckt ausgerichtet und parallel beabstandet zueinander angeordnet.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1944521 A1 [0002]

Claims

Bremssattel (12) für eine Scheibenbremse (11) mit einem Grundkörper (14) und einer in dem Grundkörper (14) nutförmig ausgebildeten Ausnehmung (15) zum zumindest abschnittsweisen Umgreifen einer Bremsscheibe (11), dadurch gekennzeichnet, dass auf einer von der Ausnehmung (15) abgewandten Oberfläche (14a) des Grundkörpers (14) eine Kühlanordnung (16) angeordnet ist.
Bremssattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlanordnung (16) lösbar mit dem Grundkörper (14) verbunden ist, insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Grundkörper (14) verbunden ist.
Bremssattel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Ausnehmung (15) abgewandte Oberfläche von einer Seitenfläche (14a) des Grundkörpers (14) definiert ist.
Bremssattel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlanordnung (16) einen Verbindungsabschnitt (16a) zum Verbinden mit dem Grundkörper (14) umfasst, wobei eine Kühlgeometrie (18) von dem Verbindungsabschnitt (16a) weg erstreckt ist.
Bremssattel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlgeometrie (18) eine Anzahl von Kühlelementen, insbesondere eine Anzahl von Kühlrippen und/oder Kühlstiften, umfasst.
Bremssattel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlelemente der Kühlgeometrie (18) parallel oder senkrecht zu der Seitenfläche (14a) des Grundkörpers (14) erstreckt ausgerichtet sind.
Scheibenbremse (10) mit einem Bremssattel (12) und einer zugeordneten Bremsscheibe (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Bremssattel (12) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet ist.
Kraftfahrzeug, insbesondere Motorrad oder motorradähnliches Fahrzeug, mit einer Scheibenbremse (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenbremse (10) nach Anspruch 7 ausgebildet ist.