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Die Erfindung betrifft ein Wuchtelement zum Wuchten einer Reibkupplung, insbesondere einer Reibkupplung eines Kraftfahrzeugs.
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Die Reibkupplung ist insbesondere für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Reibkupplung ist insbesondere zwischen einer Antriebseinrichtung des Kraftfahrzeuges und einem Getriebe angeordnet und überträgt ein Drehmoment zum Antrieb des Kraftfahrzeuges.
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Jedes Bauteil, welches rotierend angeordnet ist, hat aufgrund der Fertigungsprozesse und der Montagetoleranzen eine Eigenunwucht. Die Eigenunwuchten einzelner Bauteile summieren sich zum Beispiel bei einer Reibkupplung auf und müssen entsprechend durch ein Wuchtelement ausgeglichen werden. Ein solches Wuchtelement kann zum Beispiel als zusätzliches Gewicht an einer ermittelten Stelle an der Reibkupplung befestigt werden. Für viele Anwendungen ist es nicht möglich, das Wuchtelement an der Reibkupplung derart zu befestigen, das es von zwei Seiten zugänglich ist, so dass ein üblicher Niet nicht verwendet werden kann. Eine bekannte Lösung ist daher, ein Wuchtelement kraftschlüssig mittels einer Presspassung und/oder plastischer Verformung in ein Gegenbauteil der Reibkupplung einzubringen. Dazu ist es beispielsweise bekannt, ein Wuchtelement mit einer gerändelten Oberfläche zu versehen, wobei die Struktur der Rändelung als Schneidkanten ausgebildet ist, die das Wuchtelement mit der entsprechenden Wuchtelementaufnahme kraftschlüssig und ggf. formschlüssig verbinden.
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Solche Wuchtelemente mit einem Kopf und einem Schaft, wobei der Schaft eine gerändelte Oberfläche aufweist, sowie entsprechende Wuchtelementaufnahmen mit einer Öffnung, durch die sich der Schaft erstreckt, sind aus der
WO 2015/003701 A1 und der
DE 10 2015 201 483 A1 bekannt.
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Der Bereich mit gerändelter Oberfläche erstreckt sich üblicherweise in der axialen Richtung über einer Länge, die größer ist als eine Länge einer korrespondierenden Öffnung einer Wuchtelementaufnahme. Aufgrund von Fertigungstoleranzen ist die gerändelte Oberfläche zumeist konisch ausgebildet, d.h. ein größter Durchmesser der gerändelten Oberfläche ist im Bereich eines Einlaufs, der zuerst in die Öffnung der Wuchtelementaufnahme eingepresst wird, ausgebildet. Ausgehend von diesem größten Durchmesser verkleinert sich der größte Durchmesser der gerändelten Oberfläche bis hin zum Kopf des Wuchtelements. Diese Konstellation führt dazu, dass im tragenden Bereich der gerändelten Oberfläche (nahe des Kopfes) die Wuchtelementaufnahme durch den zu großen größten Durchmesser der gerändelten Oberfläche im Bereich des Einlaufs zu sehr aufgeweitet wird, so dass ein Traganteil zwischen dem Wuchtelement und der Wuchtelementaufnahme reduziert wird. Die Folge ist, dass die zur Funktionssicherstellung notwendigen Ein- und Auspresskräfte gegebenenfalls nicht erreicht werden können.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll ein Wuchtelement vorgeschlagen werden, bei dem unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen, insbesondere eines Walzprozesses zur Herstellung der gerändelten Oberfläche, die notwendigen Ein- und Auspresskräfte für das Wuchtelement in bzw. aus der Wuchtelementaufnahme eingehalten werden können.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Die Erfindung betrifft ein Wuchtelement zum Wuchten einer Reibkupplung, aufweisend zumindest einen Kopf zum Bilden eines Anschlags mit einer korrespondierenden Wuchtelementaufnahme sowie einen Schaft, der sich von dem Kopf entlang einer axialen Richtung erstreckt; wobei der Schaft auf einer äußeren Umfangsfläche eine, zum Einschneiden einer inneren Umfangsfläche einer Öffnung der Wuchtelementaufnahme vorgesehene, gerändelte Oberfläche aufweist, wobei die gerändelte Oberfläche sich über einen Tragbereichsabschnitt und einen Absatzabschnitt erstreckt, die entlang der axialen Richtung nebeneinander angeordnet sind; wobei der Tragbereichsabschnitt zwischen dem Kopf und dem Absatzabschnitt angeordnet ist und einen größten ersten Durchmesser aufweist, der größer ist als ein größter zweiter Durchmesser des Absatzabschnittes.
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Durch das mit einem Kupplungsdeckel oder einem anderen Bauteil einer Reibkupplung verbindbare Wuchtelement kann die Reibkupplung ausgewuchtet werden, so dass die dynamischen Belastungen der Kupplung im Betrieb reduziert und ein betriebssicherer Betrieb der Reibkupplung mit erhöhter Lebensdauer erreicht werden können. Die Struktur der Rändelung bildet insbesondere vom Schaft des Wuchtelements in radialer Richtung abstehende Schneidkanten, die sich in die innere Umfangsfläche der Wuchtelementaufnahme einschneiden und dadurch einen Presssitz mit einer hohen Haltekraft ausbilden. Insbesondere erfolgt im Gegensatz zu einem Vernieten des Wuchtelements hier keine (oder eine im Vergleich nur geringe) plastische Verformung des Wuchtelements sondern eine plastische Verformung der inneren Umfangsfläche der Öffnung der Wuchtelementaufnahme.
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Die Durchmesser des Kopfes und des Schaftes sind insbesondere derart gewählt, dass eine definierte träge Masse und/ oder eine definierte Position des Schwerpunkts des Wuchtelements eingestellt wird. Der Schaft kann insbesondere an dem in Einsteckrichtung weisenden und von dem Kopf weg weisenden Abschluss des Wuchtelements eine Einführfase aufweisen, die ein Einführen des Wuchtelements in die Öffnung sowie ein Zentrieren der Schneidkanten gegenüber der Öffnung vor der plastischen Verformung der Innenumfangsfläche der Wuchtelementaufnahme erleichtert.
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Die
WO 2015/003701 A1 und
DE 10 2015 201 483 A1 werden hiermit vollumfänglich in Bezug genommen, insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung eines Wuchtelements und der dazu korrespondierenden Wuchtelementaufnahme. Im Unterschied zu den dort vorgeschlagenen Wuchtelementen wird vorliegend eine andere Ausgestaltung der gerändelten Oberfläche des Schaftes beschrieben, nämlich die Aufteilung in einen Tragbereichsabschnitt und einen Absatzabschnitt.
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Über den Tragbereichsabschnitt ist das Wuchtelement mit einer inneren Umfangsfläche einer Öffnung einer Wuchtelementaufnahme zumindest kraftschlüssig (ggf. zusätzlich formschlüssig) verbindbar. Der Absatzabschnitt dient der Verformung der inneren Umfangsfläche der Öffnung bevor der Tragbereichsabschnitt mit dem größeren ersten Durchmesser in die innere Umfangsfläche verformend eingreift.
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Der Tragbereichsabschnitt ist der Bereich der gerändelten Oberfläche zwischen Kopf und Absatzabschnitt, der den größten ersten Durchmesser aufweist. Der Absatzabschnitt ist der Bereich der gerändelten Oberfläche, der den größten zweiten Durchmesser aufweist, wobei zwischen dem Tragbereichsabschnitt und dem Absatzabschnitt eine erkennbare Vergrößerung eines Außendurchmessers vorliegt (nämlich vom größten zweiten (Außen-)Durchmesser hin zum größten ersten (Außen-)Durchmesser).
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Kraftschlüssige Verbindungen setzen eine Normal-Kraft auf die miteinander zu verbindenden Flächen (hier innere Umfangsfläche und gerändelte Oberfläche) voraus. Ihre gegenseitige Verschiebung ist verhindert, solange die durch die Haftreibung bewirkte Gegen-Kraft nicht überschritten wird.
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Formschlüssige Verbindungen entstehen durch das Ineinandergreifen von mindestens zwei Verbindungspartnern. Dadurch können sich die Verbindungspartner auch ohne oder bei unterbrochener Kraftübertragung nicht lösen. Anders ausgedrückt ist bei einer formschlüssigen Verbindung der eine Verbindungspartner dem anderen im Weg.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind der Tragbereichsabschnitt und der Absatzabschnitt unmittelbar benachbart zueinander angeordnet. Insbesondere geht der Absatzabschnitt unmittelbar in den Tragbereichsabschnitt über, wobei sich ein größter Durchmesser der gerändelten Oberfläche, ausgehend von dem größten zweiten Durchmesser des Absatzabschnitts, kontinuierlich (ausschließlich) vergrößert bis hin zu einem größten ersten Durchmesser.
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Bevorzugt ist eine Struktur der gerändelten Oberfläche im Tragbereichsabschnitt und im Absatzabschnitt fluchtend zueinander angeordnet. Die Struktur umfasst insbesondere Schneidkanten, die sich entlang der axialen Richtung erstrecken, wobei in einer Umfangsrichtung die Schneidkanten durch Furchen voneinander beabstandet angeordnet sind. Schneidkanten und Furchen erstrecken sich insbesondere entlang der axialen Richtung und sind in den beiden Bereichen Absatzabschnitt und Tragbereichsabschnitt fluchtend zueinander angeordnet, so dass eine durchgehende Struktur gebildet ist, die sich in axialer Richtung (nur) durch eine Änderung des größten Durchmessers unterscheidet.
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Insbesondere erstreckt sich die gerändelte Oberfläche in dem Tragbereichsabschnitt und in dem Absatzabschnitt jeweils parallel zu der axialen Richtung. Insbesondere bildet die gerändelte Oberfläche also eine zylindrische Oberfläche. Insbesondere ist ein konischer Verlauf der gerändelten Oberfläche nur in dem Übergang von Absatzabschnitt zum Tragbereichsabschnitt vorhanden.
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Bevorzugt weist die gerändelte Oberfläche in dem Tragbereichsabschnitt einen kleinsten ersten Durchmesser und in dem Absatzabschnitt einen kleinsten zweiten Durchmesser auf, wobei gilt:
kleinster erster Durchmesser = kleinster zweiter Durchmesser. Insbesondere sind also der kleinste erste Durchmesser und der kleinste zweite Durchmesser gleich groß. Bevorzugt ist der kleinste erste Durchmesser mindestens so groß wie der kleinste zweite Durchmesser, also: kleinster erster Durchmesser ≥ kleinster zweiter Durchmesser.
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Insbesondere weist die gerändelte Oberfläche in dem Tragbereichsabschnitt eine Strukturtiefe zwischen dem größten ersten Durchmesser und einem kleinsten ersten Durchmesser auf, wobei gilt: Strukturtiefe = größter erster Durchmesser – kleinster erster Durchmesser; wobei für den größten zweiten Durchmesser gilt: (kleinster erster Durchmesser + 0,5·Strukturtiefe) < größter zweiter Durchmesser < größter erster Durchmesser.
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Die Strukturtiefe ist also die Differenz von größtem ersten Durchmesser und kleinstem ersten Durchmesser. Weiter ist insbesondere die Summe aus kleinstem erstem Durchmesser und der halben Strukturtiefe kleiner als der größte zweite Durchmesser, wobei der größte zweite Durchmesser kleiner ist als der größte erste Durchmesser.
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Bevorzugt ist der größte zweite Durchmesser höchstens so groß wie der kleinste erste Durchmesser, also: größter zweiter Durchmesser ≤ kleinster erster Durchmesser.
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Insbesondere ist der kleinste erste Durchmesser mindestens so groß wie der kleinste zweite Durchmesser, also: kleinster zweiter Durchmesser ≤ kleinster erster Durchmesser.
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Insbesondere beträgt eine erste Länge des Tragbereichsabschnitts entlang der axialen Richtung zwischen 80 % und 120 % einer zweiten Länge des Absatzabschnitts.
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Es wird weiter eine Wuchtelementaufnahme für eine Reibkupplung vorgeschlagen, aufweisend eine Öffnung zur Aufnahme und drehfesten Anordnung des beschriebenen Wuchtelements an der Reibkupplung, wobei die Öffnung eine innere Umfangsfläche mit einem kleinsten Innendurchmesser aufweist, wobei gilt:
kleinster Innendurchmesser < größter zweiter Durchmesser (also kleinster Innendurchmesser ist kleiner als der größte zweite Durchmesser);
so dass die innere Umfangsfläche bei Einführung des Wuchtelements in die Öffnung entlang der axialen Richtung zunächst durch die gerändelte Oberfläche des Absatzabschnittes und dann durch die gerändelte Oberfläche des Tragbereichsabschnitts umformbar ist.
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Es wird weiter eine Reibkupplung für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, zumindest umfassend eine beschriebene Wuchtelementaufnahme und ein darin angeordnetes erfindungsgemäßes Wuchtelement.
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Insbesondere ist das Wuchtelement mit dem Schaft in der Öffnung und mit dem Kopf einen Anschlag an der Wuchtelementaufnahme bildend angeordnet, wobei sich die innere Umfangsfläche in der axialen Richtung höchstens bis zu einem Ende des Tragbereichsabschnitts erstreckt.
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Bevorzugt beträgt eine dritte Länge der inneren Umfangsfläche zwischen 80 % und 120 % des Tragbereichsabschnitts, wobei der Tragbereichsabschnitt von dem den Anschlag bildenden Kopf des Wuchtelements beabstandet angeordnet sein kann.
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Die Erläuterungen zu dem Wuchtelement gelten gleichermaßen für die Wuchtelementaufnahme und für die Reibkupplung sowie umgekehrt.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung und/oder Figuren zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Gegenstände, so dass ggf. Erläuterungen aus anderen Figuren ergänzend herangezogen werden können. Es zeigen:
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1: eine Reibkupplung in perspektivischer Ansicht;
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2: ein bekanntes Wuchtelement in einer Seitenansicht;
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3: das Wuchtelement nach 2 in einer Seitenansicht im Schnitt;
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4: eine Reibkupplung mit einem bekannten Wuchtelement und einer Wuchtelementaufnahme in einer Seitenansicht im Schnitt;
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5: die Reibkupplung nach 4 mit einem im Schnitt dargestellten Wuchtelement;
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6: eine Reibkupplung mit einem Wuchtelement und einer Wuchtelementaufnahme in einer Seitenansicht im Schnitt; und
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7: die Reibkupplung nach 6 mit einem im Schnitt dargestellten Wuchtelement.
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1 zeigt eine Reibkupplung 2 in perspektivischer Ansicht. Ein Wuchtelement 1 kann zum Auswuchten dieser als Doppelkupplung ausgebildeten Reibkupplung 2 gegenüber einer Drehachse 23 eingesetzt werden. Die Reibkupplung 2 weist eine relativ zu einer Gegenplatte 26 entlang der axialen Richtung 7 verlagerbare Anpressplatte 24 auf, zum reibschlüssigen Verbinden einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte 26 und der Anpressplatte 24. Der Kupplungsdeckel 25 ist mit der Gegenplatte 26 verbunden. Hier ist der Kupplungsdeckel 25 motorseitig vorgesehen und kann über eine Steckverzahnung 31 mit einem Drehschwingungsdämpfer verbunden werden. Der Kupplungsdeckel 25 weist eine Wuchtelementaufnahme 5 auf, an der das Wuchtelement 1 angeordnet ist.
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2 zeigt ein bekanntes Wuchtelement 1 in einer Seitenansicht. 3 zeigt das Wuchtelement 1 nach 2 in einer Seitenansicht im Schnitt. 4 zeigt eine Reibkupplung 2 mit einem bekannten Wuchtelement 1 und einer Wuchtelementaufnahme 5 in einer Seitenansicht im Schnitt. 5 zeigt die Reibkupplung 2 nach 4 mit einem im Schnitt dargestellten Wuchtelement 1.
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Die 2 bis 5 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben.
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Das Wuchtelement 1 weist einen Kopf 3 zum Bilden eines Anschlags 4 mit einer korrespondierenden Wuchtelementaufnahme 5 sowie einen Schaft 6 auf, der sich von dem Kopf 3 entlang einer axialen Richtung 7 erstreckt. Der Schaft 6 weist auf einer äußeren Umfangsfläche 8 eine, zum Einschneiden einer inneren Umfangsfläche 9 einer Öffnung 10 der Wuchtelementaufnahme 5 (siehe 4 und 5) vorgesehene, gerändelte Oberfläche 11 auf, wobei die gerändelte Oberfläche sich über einen Tragbereichsabschnitt 12 erstreckt, wobei der Tragbereichsabschnitt 12 einen größten ersten Durchmesser 14 (im Bereich der Schneidkanten 32) und einen kleinsten ersten Durchmesser 17 (im Bereich der Furchen 33) aufweist.
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Die Struktur 16 der Rändelung ist als benachbart angeordnete Schneidkanten 32 und Furchen 33 ausgebildet, wobei die Schneidkanten 32 in die innere Umfangsfläche 9 der Öffnung einschneiden, so dass das Wuchtelement 1 mit der entsprechenden Wuchtelementaufnahme 5 kraftschlüssig und ggf. formschlüssig verbindbar ist (siehe 4 und 5). Die Struktur 16 weist eine Strukturtiefe 19 auf, die durch den größten Durchmesser 14 und durch den kleinsten Durchmesser 17 im Bereich der gerändelten Oberfläche 11 definiert ist.
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Solche Wuchtelemente
1 mit einem Kopf
3 und einem Schaft
6, wobei der Schaft
6 eine gerändelte Oberfläche
11 aufweist, sowie entsprechende Wuchtelementaufnahmen
5 mit einer Öffnung
10, durch die sich der Schaft
6 erstreckt, sind aus der
WO 2015/003701 A1 und der
DE 10 2015 201 483 A1 bekannt.
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Der Bereich mit gerändelter Oberfläche 11 erstreckt sich üblicherweise in der axialen Richtung 7 von dem Kopf 3 bis zu einem Ende 22 über einer Länge, die größer ist als eine dritte Länge 30 einer korrespondierenden Öffnung 10 einer Wuchtelementaufnahme 5 (siehe 4). Aufgrund von Fertigungstoleranzen ist die gerändelte Oberfläche zumeist konisch ausgebildet, d.h. ein größter Durchmesser 14 der gerändelten Oberfläche 11 ist im Bereich eines Einlaufs, der zuerst in die Öffnung 10 der Wuchtelementaufnahme 5 eingepresst wird, ausbildet. Ausgehend von diesem größten Durchmesser 14 verkleinert sich der größte Durchmesser 14 der gerändelten Oberfläche 11 bis hin zum Kopf 3 des Wuchtelements 1 (siehe 4 und 5). Diese Konstellation führt dazu, dass im tragenden Bereich der gerändelten Oberfläche 11 (nahe des Kopfes 3) die Wuchtelementaufnahme 5 durch den zu großen größten Durchmesser 14 der gerändelten Oberfläche 11 zu sehr aufgeweitet wird, so dass ein Traganteil zwischen dem Wuchtelement 1 und der Wuchtelementaufnahme 5 reduziert wird. Die Folge ist, dass die zur Funktionssicherstellung notwendigen Ein- und Auspresskräfte gegebenenfalls nicht erreicht werden können.
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6 zeigt eine Reibkupplung 2 mit einem Wuchtelement 1 und einer Wuchtelementaufnahme 5 in einer Seitenansicht im Schnitt. 7 zeigt die Reibkupplung 2 nach 6 mit einem im Schnitt dargestellten Wuchtelement 1.
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Die 6 und 7 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Auf die Ausführungen zu 1 bis 5 wird Bezug genommen.
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Das Wuchtelement 1 zum Wuchten einer Reibkupplung 2 weist einen Kopf 3 zum Bilden eines Anschlags 4 mit einer korrespondierenden Wuchtelementaufnahme 5 sowie einen Schaft 6 auf, der sich von dem Kopf 3 entlang einer axialen Richtung 7 erstreckt. Der Schaft 6 weist auf einer äußeren Umfangsfläche 8 eine, zum Einschneiden einer inneren Umfangsfläche 9 einer Öffnung 10 der Wuchtelementaufnahme 5 vorgesehene, gerändelte Oberfläche 11 auf, wobei die gerändelte Oberfläche 11 sich über einen Tragbereichsabschnitt 12 und einen Absatzabschnitt 13 erstreckt, die entlang der axialen Richtung 7 nebeneinander angeordnet sind; wobei der Tragbereichsabschnitt 12 zwischen dem Kopf 3 und dem Absatzabschnitt 13 angeordnet ist und einen größten ersten Durchmesser 14 aufweist, der größer ist als ein größter zweiter Durchmesser 15 des Absatzabschnittes 13.
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Über den Tragbereichsabschnitt 12 ist das Wuchtelement 1 mit einer inneren Umfangsfläche 9 einer Öffnung 10 einer Wuchtelementaufnahme 5 zumindest kraftschlüssig (ggf. zusätzlich formschlüssig) verbindbar. Der Absatzabschnitt 13 dient der Verformung der inneren Umfangsfläche 9 der Öffnung 10 bevor der Tragbereichsabschnitt 12 mit dem größeren ersten Durchmesser 14 in die innere Umfangsfläche 9 verformend eingreift.
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Der Tragbereichsabschnitt 12 und der Absatzabschnitt 13 sind unmittelbar benachbart zueinander angeordnet. Der Absatzabschnitt 13 geht unmittelbar in den Tragbereichsabschnitt 12 über, wobei sich ein größter Durchmesser 14 der gerändelten Oberfläche 11, ausgehend von dem größten zweiten Durchmesser 15 des Absatzabschnitts 13, kontinuierlich vergrößert bis hin zu einem größten ersten Durchmesser 14.
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Eine Struktur 16 der gerändelten Oberfläche 11 im Tragbereichsabschnitt 12 und im Absatzabschnitt 13 ist fluchtend zueinander angeordnet. Die Struktur 16 umfasst Schneidkanten 32, die sich entlang der axialen Richtung 7 erstrecken, wobei in einer Umfangsrichtung die Schneidkanten 32 durch Furchen 33 voneinander beabstandet angeordnet sind. Schneidkanten 32 und Furchen 33 erstrecken sich entlang der axialen Richtung 7 und sind in den beiden Bereichen Absatzabschnitt 13 und Tragbereichsabschnitt 12 fluchtend zueinander angeordnet.
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Die gerändelte Oberfläche 11 erstreckt sich in dem Tragbereichsabschnitt 12 und in dem Absatzabschnitt 13 jeweils parallel zu der axialen Richtung 7. Die gerändelte Oberfläche 11 bildet also eine zylindrische Oberfläche. Ein konischer Verlauf der gerändelten Oberfläche 11 ist nur in dem Übergang von Absatzabschnitt 13 zum Tragbereichsabschnitt 12 vorhanden.
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Die gerändelte Oberfläche 11 weist in dem Tragbereichsabschnitt 12 einen kleinsten ersten Durchmesser 17 und in dem Absatzabschnitt 13 einen kleinsten zweiten Durchmesser 18 auf, wobei gilt: kleinster erster Durchmesser 17 = kleinster zweiter Durchmesser 18.
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Der Schaft 6 weist ausgehend von dem Absatzabschnitt 13 einen größten dritten Durchmesser 34 auf, der kleiner als oder gleich groß ist wie der kleinste zweite Durchmesser 18.
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Weiter weist die gerändelte Oberfläche 11 in dem Tragbereichsabschnitt 12 eine Strukturtiefe 19 zwischen dem größten ersten Durchmesser 14 und einem kleinsten ersten Durchmesser 17 auf, wobei gilt: Strukturtiefe 19 = größter erster Durchmesser 14 – kleinster erster Durchmesser 17; wobei für den größten zweiten Durchmesser 15 gilt: (kleinster erster Durchmesser 17 + 0,5·Strukturtiefe 19) < größter zweiter Durchmesser 15 < größter erster Durchmesser 14.
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Eine erste Länge 28 des Tragbereichsabschnitts 12 entlang der axialen Richtung 7 beträgt hier ca. 100 % einer zweiten Länge 29 des Absatzabschnitts 13.
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Die Wuchtelementaufnahme 5 der Reibkupplung 2 weist eine Öffnung 10 zur Aufnahme und drehfesten Anordnung des Wuchtelements 1 an der Reibkupplung 2 auf, wobei die Öffnung 10 eine innere Umfangsfläche 9 mit einem kleinsten Innendurchmesser 20 aufweist, wobei gilt: kleinster Innendurchmesser 20 < größter zweiter Durchmesser 15.
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Damit ist die innere Umfangsfläche 9 bei Einführung des Wuchtelements 1 in die Öffnung 10 entlang der axialen Richtung 7 zunächst durch die gerändelte Oberfläche 11 des Absatzabschnittes 13 und dann durch die gerändelte Oberfläche 11 des Tragbereichsabschnitts 12 umformbar. Der kleinste Innendurchmesser 20 ist größer, insbesondere kleiner, als ein kleinster erster Durchmesser 17 und ein kleinster zweiter Durchmesser 18 der gerändelten Oberfläche 11.
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Das Wuchtelement 1 ist mit dem Schaft 6 in der Öffnung 10 und mit dem Kopf 3 einen Anschlag 4 an der Wuchtelementaufnahme 5 bildend angeordnet, wobei sich die innere Umfangsfläche 9 in der axialen Richtung 7 nur bis zu einem Ende 22 des Tragbereichsabschnitts 12 erstreckt. Eine dritte Länge 30 der inneren Umfangsfläche 9 beträgt ca. 100 % einer ersten Länge 28 des Tragbereichsabschnitts 12, wobei der Tragbereichsabschnitt 12 von dem den Anschlag 4 bildenden Kopf 3 des Wuchtelements 1 beabstandet angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wuchtelement
- 2
- Reibkupplung
- 3
- Kopf
- 4
- Anschlag
- 5
- Wuchtelementaufnahme
- 6
- Schaft
- 7
- axiale Richtung
- 8
- äußere Umfangsfläche
- 9
- innere Umfangsfläche
- 10
- Öffnung
- 11
- gerändelte Oberfläche
- 12
- Tragbereichsabschnitt
- 13
- Absatzabschnitt
- 14
- größter erster Durchmesser
- 15
- größter zweiter Durchmesser
- 16
- Struktur
- 17
- kleinster erster Durchmesser
- 18
- kleinster zweiter Durchmesser
- 19
- Strukturtiefe
- 20
- kleinster Innendurchmesser
- 21
- Kraftfahrzeug
- 22
- Ende
- 23
- Drehachse
- 24
- Anpressplatte
- 25
- Kupplungsdeckel
- 26
- Gegenplatte
- 27
- Achse
- 28
- erste Länge
- 29
- zweite Länge
- 30
- dritte Länge
- 31
- Steckverzahnung
- 32
- Schneidkante
- 33
- Furche
- 34
- Dritter Durchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/003701 A1 [0004, 0011, 0043]
- DE 102015201483 A1 [0004, 0011, 0043]