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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern mindestens eines Geräts eines Kraftfahrzeugs und ein System zum Steuern mindestens eines Geräts eines Kraftfahrzeugs.
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Ein Multifunktionslenkrad eines Kraftfahrzeugs ermöglicht eine Steuerung unterschiedlicher Zusatzfunktionen in dem Kraftfahrzeug, wobei das Multifunktionslenkrad Tasten, Walzen und/oder Touchflächen aufweist, über die das Multifunktionslenkrad bedient und eine jeweilige Zusatzfunktion ausgelöst werden kann. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass ein Kunde das Multifunktionslenkrad aufgrund einer physischen Verortung von mechanischen Bauteilen nur in bestimmten Bereichen am Multifunktionslenkrad bedienen kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn versucht wird, ein Telefongespräch über das Multifunktionslenkrad anzunehmen, während man einparkt oder in einem Parkhaus rangiert, wobei für das Multifunktionslenkrad ein hoher Lenkradeinschlag vorliegt, so dass die Tasten nicht mehr an einer gewohnten Position, bspw. links oder rechts, zu finden sind.
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Ein Verfahren zur Eingabe von Steuersignalen für die Beeinflussung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeugs ist aus der Druckschrift
DE 198 02 249 A1 bekannt. Hierbei werden die Steuersignale von einer an einem Lenkrad angeordneten Eingabeeinrichtung ausgegeben. In einer Grifffläche des Lenkradkranzes befindet sich mindestens ein Bereich, der aus einer Berührung und/oder aus einem Druck Signale ableitet und an eine Auswerteeinheit überträgt, welche die Signale auswertet und das Ergebnis an eine Steuereinheit zur Steuerung der Geschwindigkeit weitergibt.
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Eine Lenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Betätigungsabschnitt zur Betätigung der Lenkeinrichtung und einer Beschleunigungssensoreinrichtung ist aus der Druckschrift
DE 203 09 603 U1 bekannt. Hierbei ist die Beschleunigungssensoreinrichtung als mindestens ein kapazitives Beschleunigungssensorelement ausgebildet.
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Ein System zur Steuerung von zumindest einem Fahrzeugsystem mittels von einem Fahrer durchgeführten Gesten ist in der Druckschrift
DE 10 2012 018 685 A1 beschrieben. Hierbei wird ein Ausstrecken von zumindest einem Finger von zumindest einer sich am Lenkradkranz eines Lenkrades befindlichen Hand eines Fahrers erfasst, wodurch für das zumindest eine Fahrzeugsystem ein Steuerbefehl ausgeführt wird.
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Vor diesem Hintergrund stellt sich die Aufgabe, eine Bedienung eines Geräts in einem Kraftfahrzeug mit einem Lenkrad zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren und einem System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Steuern mindestens eines Geräts eines Kraftfahrzeugs mit einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei das Lenkrad mindestens einen Beschleunigungssensor zum Erfassen einer dynamischen und/oder mechanischen Größe aufweist, wobei jeweils ein Klopfcode, der eine Abfolge von Klopfzeichen als Signale umfasst, als Befehl zur Umsetzung einer bestimmten Funktion des mindestens einen Geräts definiert wird und/oder ist, wobei für den Fall und/oder in Reaktion darauf, dass auf das Lenkrad unter Eingabe des definierten Klopfcodes geklopft und der Klopfcode durch den mindestens einen Beschleunigungssensor erfasst sowie identifiziert wird, veranlasst wird, dass die entsprechend bestimmte Funktion durch das mindestens eine Gerät durchgeführt wird.
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In der Regel wird das Verfahren durch einen Fahrer bzw. Nutzer des Kraftfahrzeugs durchgeführt, der das Lenkrad zum Steuern einer Bewegung des Kraftfahrzeugs dreht und somit bedient. Falls der Nutzer auf das Lenkrad klopft und dabei einen jeweiligen Klopfcode eingibt, wird die dem Klopfcode zugeordnete Funktion durch das mindestens eine Gerät durchgeführt. Dabei ist es ausreichend, wenn der Nutzer auf eine beliebige Stelle des Lenkrads, bspw. eine Grifffläche, die auch zum Lenken des Kraftfahrzeugs berührt und/oder betätigt wird, klopft.
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Üblicherweise werden mehrere unterschiedliche Klopfcodes verwendet, wobei jeder Klopfcode eine Abfolge von Klopfzeichen umfasst und einer jeweiligen bestimmten Funktion eindeutig zugeordnet ist. Eine Art bzw. Ausgestaltung eines Klopfzeichens kann über dessen zeitliche Länge definiert werden. Dabei können bspw. ein zeitlich kurzes Klopfzeichen und ein zeitlich langes Klopfzeichen als Arten von Klopfzeichen verwendet werden. Bei einem jeweiligen Klopfcode bzw. zur Definition des jeweiligen Klopfcodes wird neben den verwendeten Arten der Klopfzeichen auch deren zeitliche Abfolge und somit ein Rhythmus der aufeinanderfolgenden Klopfzeichen berücksichtigt, wobei auch eine Länge einer Pause zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Klopfzeichen zur Definition eines Klopfcodes verwendet wird.
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In Ausgestaltung werden für mehrere Funktionen mehrere Klopfcodes definiert, wobei jeder Klopfcode genau einer bestimmten Funktion zugeordnet wird, wobei die mehreren Funktionen durch das mindestens eine Gerät durchgeführt werden. Somit ist es möglich, mehrere Geräte zu steuern, wobei für jedes Gerät eine Durchführung mindestens einer Funktion veranlasst wird, wenn ein der jeweiligen Funktion zugeordneter Klopfcode in das Lenkrad eingegeben wird.
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Zum Durchführen des Verfahrens wird ein jeweiliger Klopfcode durch den Nutzer nutzerspezifisch definiert und einer jeweiligen Funktion als Befehl eindeutig zugeordnet, wobei eine derartige Zuordnung vereinbart bzw. definiert wird. Es ist auch möglich, dass mindestens ein Klopfcode für eine jeweilige Funktion vordefiniert ist. Weiterhin kann der Nutzer für mindestens eine Funktion, die er über das Lenkrad steuern möchte, einen jeweiligen Klopfcode über eine von ihm vorgesehene Abfolge von Klopfzeichen definieren und diesen der jeweiligen Funktion zuordnen. Eine bereits definierte und/oder vordefinierte Zuordnung jeweils eines Klopfcodes zu einer Funktion kann verändert und somit aktualisiert werden. Hierbei ist es möglich, eine zeitliche Abfolge der Klopfzeichen, die der Klopfcode umfasst, zu verändern. Ebenso ist es möglich, eine bereits bestehende Zuordnung eines Klopfcodes zu einer Funktion zu löschen bzw. aufzuheben, falls eine Durchführung der Funktion nicht mehr erforderlich ist.
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Bei einer Ausführung des Verfahrens wird ein jeweils erfasster Klopfcode mit mindestens einem definierten Klopfcode verglichen, wobei jene Funktion des mindestens einen Geräts durchgeführt wird, für die der erfasste Klopfcode als Befehl definiert ist. Dabei wird ein jeweils durch Klopfen auf und/oder in das Lenkrad eingegebener Klopfcode durch den mindestens einen Beschleunigungssensor erfasst und bspw. von einem Steuergerät einer Ausführungsform eines Systems, mit dem das Verfahren ausgeführt und/oder gesteuert wird, identifiziert.
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Das erfindungsgemäße System ist zum Steuern mindestens eines Geräts eines Kraftfahrzeugs ausgebildet und weist ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs auf. Dabei umfasst das Lenkrad mindestens einen Beschleunigungssensor zum Erfassen einer dynamischen und/oder mechanischen Größe. Dabei ist jeweils ein Klopfcode, der eine Abfolge von Klopfzeichen umfasst, als Befehl zur Umsetzung einer bestimmten Funktion des mindestens einen Geräts definiert und/oder ausgebildet. Falls auf das Lenkrad unter Eingabe des definierten Klopfcodes geklopft wird und der mindestens eine Beschleunigungssensor den Klopfcode erfasst, veranlasst das System, dass das mindestens eine Gerät die bestimmte Funktion durchführt.
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Das System weist in Ausgestaltung mindestens ein Steuergerät auf, das mit dem mindestens einen Beschleunigungssensor verbunden und dazu ausgebildet ist, aus einem Signal des mindestens einen Beschleunigungssensors einen Klopfcode über dessen zeitliche Abfolge an Klopfzeichen zu erkennen, mit mindestens einem definierten bzw. vorgegebenen Klopfcode zu vergleichen, einen jeweils definierten Klopfcode zu identifizieren und zu veranlassen, dass die dem erfassten, erkannten und/oder identifizierten Klopfcode zugeordnete Funktion durchgeführt wird.
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Weiterhin ist es möglich, dass das System eine Mensch-Maschine-Schnittstelle aufweist, über die von einem Nutzer des Systems eine Funktion des mindestens einen Geräts auszuwählen ist und dieser Funktion ein hierfür vorgesehener Klopfcode als Befehl zuzuordnen ist, wobei ein jeweils vorgesehener Klopfcode von einem Nutzer über eine von ihm vorgesehene Abfolge an Klopfzeichen individuell vorgegeben und/oder definiert werden kann.
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In Ausgestaltung weist das Lenkrad mehrere Beschleunigungssensoren auf, die gleichmäßig auf einem Kreis angeordnet sind, durch dessen Mittelpunkt eine Rotationsachse des Lenkrads verläuft, um die das Lenkrad zum Lenken des Kraftfahrzeugs gedreht wird. Dabei ist es möglich, dass die Beschleunigungssensoren gleichmäßig auf und/oder an einem kreisförmigen Umfang des Lenkrads angeordnet sind. Falls das Lenkrad eine Anzahl von bspw. n Beschleunigungssensoren aufweist, die auf dem genannten Kreis angeordnet sind, so sind diese n Beschleunigungssensoren zugleich auf Eckpunkten eines regelmäßigen n-Ecks angeordnet. Somit können zwei unmittelbar benachbarte Beschleunigungssensoren und ein Mittelpunkt des Kreises, auf dem sie angeordnet sind, ein Dreieck bilden.
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Falls n Beschleunigungssensoren auf dem Kreis angeordnet sind, so weist eine an dem Mittelpunkt des Kreises angeordnete Ecke einen Winkel von 360°/n auf. Der Winkel erstreckt sich zwischen einer ersten Seite des Dreiecks, die einen ersten Beschleunigungssensor mit dem Mittelpunkt verbindet, und zwischen einer zweiten Seite des Dreiecks, die einen zweiten Beschleunigungssensor mit dem Mittelpunkt verbindet. Falls auf dem Kreis drei Beschleunigungssensoren angeordnet sind, bilden diese ein regelmäßiges, gleichseitiges Dreieck, wobei der Winkel 120° beträgt. Falls auf dem Kreis bspw. vier Beschleunigungssensoren angeordnet sind, bilden diese ein Quadrat und somit ein regelmäßiges Viereck, wobei der besagte Winkel 90° beträgt. Weiterhin ist es möglich, dass das Lenkrad neben den n auf dem Kreis angeordneten Sensoren weitere Beschleunigungssensoren umfasst.
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Das Lenkrad weist mindestens eine Grifffläche auf, die ansonsten auch zum Lenken des Kraftfahrzeugs manuell berührt und/oder ergriffen wird und auf die zur Durchführung einer Ausführungsform des Verfahrens zu klopfen ist, wobei der mindestens eine Beschleunigungssensor dazu ausgebildet ist, einen über die Grifffläche eingegebenen Klopfcode zu erfassen. Üblicherweise kann der Nutzer auf eine beliebige Stelle des Lenkrads zur Eingabe eines von ihm vorgesehenen Klopfcodes als Befehl zur Durchführung einer jeweiligen Funktion klopfen, da es möglich ist, dass der mindestens eine Beschleunigungssensor ein Klopfzeichen eines Klopfcodes und dessen Art unabhängig davon erfassen kann, an welcher Stelle des Lenkrads der Nutzer den Klopfcode eingegeben hat bzw. auf welche Stelle er geklopft hat. Falls er auf die Grifffläche klopft, die sich an einem äußeren Rand des Lenkrads erstreckt bzw. befindet, kann er den Klopfcode an mindestens einer Stelle bzw. Fläche eingeben, die er auch bei einem sonst üblichen Betätigen des Lenkrads zum Lenken des Kraftfahrzeugs berührt. Somit ist an dem Lenkrad keine bestimmte Fläche vorgesehen, die explizit zur Eingabe der Klopfcodes genutzt wird, da die Klopfcodes über die Beschleunigungssensoren des Lenkrads erfasst werden. Allerdings kann das Lenkrad dennoch weitere Schalter und/oder Bedienelemente aufweisen, über die andere Befehle eingegeben werden können.
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Mit dem Verfahren und dem System ist es möglich, das mindestens eine Gerät durch Klopfen auf das Lenkrad zu bedienen. Da in der Regel mehrere Funktionen für das mindestens eine Gerät gesteuert, bspw. ausgeführt, aktiviert und/oder beendet werden können, kann mit dem Lenkrad eine multifunktionelle Bedienung des mindestens einen Geräts realisiert werden, ohne dass das Lenkrad hierfür einen extra vorgesehen Schalter und/oder eine Touchfläche aufweisen muss.
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Hierzu ist das Lenkrad unter manueller Beaufschlagung, bspw. durch Tippen und/oder Klopfen, mit der flachen Hand und/oder den Fingern des Fahrers auf eine Griffläche des Lenkrads sowie unter Bereitstellung eines jeweiligen Klopfcodes zu bedienen. Schwingungen, die aufgrund der manuellen Beaufschlagung des Lenkrads eingeleitet werden, werden über den mindestens einen Beschleunigungssensor detektiert. Eine Anzahl sowie Verteilung der Beschleunigungssensoren im und/oder am Lenkrad ergibt sich aus einer Positionsgenauigkeit, einer Einleitung der Schwingungen und/oder einer Bedienposition.
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Mit dem mindestens einen Beschleunigungssensor können verschiedene Klopfcodes, die auf verschiedenen Abfolgen von Klopfzeichen basieren können, etwa zweimal kurz, dreimal kurz usw. identifiziert und/oder erkannt werden, womit verschiedene Befehle für verschiedene Funktionen, bspw. "Lied vor", "Lied zurück" für ein als Musikanlage ausgebildetes Gerät oder "Anruf annehmen" für ein als Telefon ausgebildetes Gerät gegeben werden. In Ausgestaltung ist es möglich, zur Definition von Klopfcodes Klopfzeichen zu verwenden, die wie einzelne Signale eines bspw. als Morsecode ausgebildeten Codes ausgebildet sein können.
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Diese und üblicherweise weitere Befehle werden im Rahmen des Verfahrens angelernt. Ein jeweiliger Befehl kann über einen diesem Befehl zugeordneten Klopfcode eingegeben werden, ohne dass der Fahrer hierfür eine spezielle Taste erfühlen muss. Eine Bedienung des Lenkrads zum Auslösen der Befehle ist unabhängig von einem Einschlag des Lenkrads möglich, wobei das Lenkrad, bspw. an seiner Grifffläche, um seinen kompletten Umfang bzw. um 360° bedient werden kann. Zur Realisierung des Systems können günstige und in sehr platzsparenden Ausführungen verfügbare Beschleunigungssensoren, wie sie bspw. in Smartphones eingesetzt werden, verwendet werden.
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In Ausgestaltung ist der mindestens eine Beschleunigungssensor an einem und/oder in einen Grundträger des Lenkrads integriert. Eine Erkennung, Weitergabe und/oder Dekodierung eines jeweils erfassten Klopfcodes wird in Ausgestaltung softwaregestützt realisiert. Mit dem Verfahren kann mindestens eine Funktion mindestens eines Geräts, das bspw. auch als Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI, man machine interface) ausgebildet ist, gesteuert werden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die in 1 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 2 für ein Kraftfahrzeug umfasst ein Lenkrad 3 des Kraftfahrzeugs, wobei das Lenkrad 3 mehrere, hier bspw. drei, Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c als Bewegungserfassungssensoren aufweist. Außerdem umfasst das System 2 hier ein Steuergerät 6, das mit den Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c verbunden ist. Dabei umfasst das Steuergerät 6 eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 8, die hier als Eingabe- und Ausgabegerät ausgebildet ist. Das System 2 ist hierbei mit mehreren Geräten 10a, 10b des Kraftfahrzeugs verbunden, wobei durch jedes Gerät 10a, 10b mindestens eine Funktion 12a, 12b, 12c, 12d durchgeführt werden kann.
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Zum Durchführen der Ausführungsform des Verfahrens werden von einem Nutzer des Systems 2, hier einem Fahrer des Kraftfahrzeugs, Klopfcodes definiert, wobei jeder Klopfcode eine zeitliche und/oder rhythmische Abfolge an Klopfzeichen umfasst. Dabei ist und/oder wird jeweils einer durchführbaren Funktion 12a, 12b, 12c, 12d ein Klopfcode als Befehl zugeordnet.
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Falls der Nutzer veranlassen will, dass eine bestimmte Funktion 12a, 12b, 12b, 12d durchgeführt wird, kann er jenen Klopfcode, der der bestimmten Funktion 12a, 12b, 12c, 12d zugeordnet ist, als Befehl eingeben, indem er auf eine beliebige Stelle und/oder Fläche des Lenkrads 3 mit mindestens einem Finger klopft und den Klopfcode manuell eingibt. Hierbei ist es bspw. möglich, dass der Nutzer zur Eingabe des jeweils vorgesehenen Klopfcodes auf eine Grifffläche 5 klopft, die er ansonsten bzw. ohnehin üblicherweise beim Drehen des Lenkrads zum Steuern einer Bewegung des Kraftfahrzeugs berührt. Dabei ist hier vorgesehen, dass sich die Grifffläche 5 zumindest abschnittsweise an einem äußeren Rand des Lenkrads 3 befindet.
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Ein jeweils eingegebener Klopfcode wird von den Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c erfasst, die wiederum Signale an das Steuergerät 6 weiterleiten, das die Signale und somit den Klopfcode analysiert. Dabei wird der jeweils eingegebene Klopfcode mit definierten Klopfcodes verglichen. Falls der eingegebene Klopfcode mit einem definierten Klopfcode übereinstimmt, wobei der definierte Klopfcode identifiziert wird, wird ermittelt, welche Funktion 12a, 12b, 12c, 12d dem identifizierten definierten Klopfcode zugeordnet ist, wobei jenes Gerät 10a, 10b, das zum Durchführen der Funktion 12a, 12b, 12c, 12d ausgebildet ist, von dem Steuergerät 6 angesteuert wird, wobei veranlasst wird, dass diese Funktion 12a, 12b, 12c, 12d gestartet und somit durchgeführt wird.
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Zum Vereinbaren einer Zuordnung eines Klopfcodes zu einer Funktion 12a, 12b, 12c, 12d kann der Nutzer in Ausgestaltung die Schnittstelle 8 des Steuergeräts 10 verwenden, über die ebenfalls Befehle eingegeben sowie Informationen akustisch und/oder visuell ausgegeben, bspw. dargestellt und/oder angezeigt werden können.
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Falls der Nutzer eine bestimmte Funktion 12a, 12b, 12c, 12d über einen Klopfcode als Befehl durchführen, d. h. aktivieren und/oder starten will, der bislang noch kein Klopfcode zugeordnet ist, kann er diese Funktion 12a, 12b, 12c, 12d über die Mensch-Maschine-Schnittstelle 8 suchen und anzeigen lassen sowie einen von ihm hierfür vorgesehenen Klopfcode als Befehl zum Durchführen dieser bestimmten Funktion definieren und/oder vereinbaren. Hierzu kann er eine von ihm vorgesehene eindeutige zeitliche Abfolge von Klopfzeichen als Klopfcode eingeben, wobei der Klopfcode frei und demnach nicht belegt ist und somit keiner anderen Funktion 12a, 12b, 12c, 12d zugeordnet sein darf. Zum Vereinbaren der Zuordnung des Klopfcodes als Befehl zum Durchführen für die von dem Nutzer vorgesehene Funktion 12a, 12b, 12c, 12d ist diese Zuordnung von dem Nutzer über die Mensch-Maschine-Schnittstelle 8 zu bestätigen.
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Es ist möglich, eine bereits vereinbarte bzw. definierte Zuordnung eines Klopfcodes zu einer jeweiligen Funktion 12a, 12b, 12c, 12d zu ändern, wobei bspw. eine Abfolge an Klopfzeichen eines bereits definierten Klopfcodes verändert wird. Es ist auch möglich, bereits definierte Zuordnungen von Klopfcodes zu Funktionen 12a, 12b, 12c, 12d zu vertauschen.
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Bei einem Betrieb des Systems 2 kann der für eine jeweilige Funktion 12a, 12b, 12c, 12d vorgesehene Klopfcode positionsunabhängig identifiziert werden.
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Wie 1 zeigt, sind die hier bspw. drei Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c gleichmäßig auf und/oder über einen kreisförmigen Umfang 7 des Lenkrads 3 verteilt. Ein Klopfcode, der eine zeitliche Abfolge von Klopfzeichen als Signale umfasst, ist als Befehl zur Umsetzung einer bestimmten Funktion des mindestens einen Geräts definiert. Bei der hier vorgesehenen Anordnung der drei Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c ist es auch möglich, eine Position bzw. Stelle eines jeweiligen Klopfzeichens auf der Grifffläche 5 des Lenkrads 3 zu bestimmen, wobei dieses Klopfzeichen durch Klopfen auf diese Position erzeugt wird. Zum Bestimmen der Position wird auch eine Schallgeschwindigkeit, mit der sich Schallwellen ausgehend von der besagten Position zu den Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c ausbreiten, ermittelt.
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Diese Position auf dem Lenkrad 3 relativ zu den Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c kann wiederum über eine vorliegende Information zu einem aktuellen Lenkwinkel bzw. Lenkradeinschlag des Lenkrads 3 in eine für das Kraftfahrzeug feste Position umgerechnet werden. Dabei kann unabhängig von dem Lenkradeinschlag identifiziert werden, ob der Fahrer Klopfzeichen des Klopfcodes z. B. links, rechts oder auch auf eine Oberseite des Lenkrads 3 geklopft hat, wobei diese Position auf das Kraftfahrzeug bezogen und/oder referenziert ist. In Ausgestaltung wird der Lenkwinkel über einen Lenkwinkelsensor ermittelt, der dem Lenkrad 3 zugeordnet ist. Daraus kann wiederum ermittelt werden, welche Positionen die Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c bei gelenktem Lenkrad 3 relativ zu dem Kraftfahrzeug, bspw. zu einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs, aufweisen. Weiterhin wird eine Position eines jeweiligen Klopfzeichens auf dem Lenkrad 3 in Bezug auf die Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c ermittelt, da die Positionen der Beschleunigungssensoren 4a, 4b, 4c relativ zu dem ortsfesten Armaturenbrett bekannt sind. Dadurch kann durch Transformation eine Position des jeweiligen Klopfzeichens auch bei gelenktem Lenkrad 3 relativ zu dem Armaturenbrett bestimmt und demnach für das Klopfzeichen eine kraftfahrzeugfeste Bestimmung der Position ermittelt werden.
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Zum Bedienen eines als Musikanlage ausgebildeten Geräts 10a, 10b ist hierbei vorgesehen, dass ein erster Klopfcode zwei Klopfzeichen umfasst, wobei sich dieser erste Klopfcode ergibt, wenn die zwei Klopfzeichen auf einer rechte Seite des Lenkrads 3 durch Klopfen erzeugt werden. Der zweite Klopfcode umfasst ebenfalls zwei Klopfzeichen, wobei sich dieser zweite Klopfcode ergibt, wenn die zwei Klopfzeichen auf einer linken Seite des Lenkrads 3 durch Klopfen erzeugt werden. Dabei ist der erste Klopfcode (zweimaliges Klopfen rechts) einer ersten Funktion 12a, 12b, 12c, 12d "Lied vor" und der zweite Klopfcode (zweimaliges Klopfen links) einer zweiten Funktion 12a, 12b, 12c, 12d "Lied zurück" zugordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19802249 A1 [0003]
- DE 20309603 U1 [0004]
- DE 102012018685 A1 [0005]