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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer erweiterten Telefonverbindung zwischen Kommunikationsgeräten.
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Bei einem erweiterten Telefonanruf können über eine erweiterte Telefonverbindung neben Sprachdaten, über die Teilnehmer des Telefonanrufs miteinander akustisch Informationen austauschen, auch Multimediadaten, bspw. Bilder und/oder Texte, zwischen den Teilnehmern übermittelt werden. Hierzu sollte jeder Teilnehmer auch mindestens ein Kommunikationsgerät aufweisen, mit dem die Multimediadaten dargestellt sowie bei Bedarf verarbeitet werden können.
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Ein aus der Druckschrift
DE 10 2014 224133 A1 bekanntes Bluetooth-Verbindungsverfahren umfasst ein Einleiten eines automatischen Bluetooth-Verbindungsvorgangs mit einem ersten Benutzergerät, wenn eine fahrzeuginterne Haupteinheit mit Strom versorgt wird. Ein Fortschrittszustand des eingeleiteten automatischen Bluetooth-Verbindungsvorgangs wird gemäß einer Anforderung einer Registrierung eines neuen Benutzergeräts überprüft. Entsprechend dem überprüften Fortschrittszustand wird ein Unterbrechungsvorgang durchgeführt und ein Kopplungsmodus für die Registrierung eines neuen Benutzergeräts angewendet.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 200 903 A1 beschreibt ein ausgehendes Anruf-Steuerverfahren für eine Fahrzeugkopfeinheit, die mit einer Spracherkennungsfunktion ausgestattet ist, wobei eine Bluetooth-Kommunikation mit einer Anwendervorrichtung verbunden wird, wenn ein Fahrzeug eingeschaltet ist. Dann wird geprüft, ob eine existierende Spracherkennungs-Datenbank vorhanden ist. Über die verbundene Bluetooth-Kommunikation werden aus der Anwendervorrichtung Telefonbuchinformationen heruntergeladen, wobei eine Spracherkennung für einen ausgehenden Anruf unter Verwendung der existierenden Spracherkennungs-Datenbank während eines Herunterladens der Telefonbuchinformation durchgeführt wird, falls die existierende Spracherkennungs-Datenbank vorhanden ist.
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Weiterhin sind in der Druckschrift
US 2009/0197593 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bereitstellen eines flexiblen Telematiksystems bekannt.
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Die Druckschrift
US 2016/0156783 A1 beschreibt ein Verfahren zum Aufspalten eingehender Anrufe, die an ein Zielgerät gerichtet sind. Dabei ist vorgesehen, dass von einem System neben dem Zielgerät weitere damit verbundene mobile Geräte identifiziert werden. Hierbei wird ein sog. Forking durchgeführt.
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Die Druckschrift
US 9 078 078 B1 beschreibt ein Verfahren zum Weiterleiten von Anrufen.
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Die Druckschrift
US 2015/0245186 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben von elektronischen Geräten. Hierbei werden Ressourcen zwischen unterschiedlichen elektronischen Geräten miteinander verglichen und abhängig davon ein Kommunikationssignal entweder an das erste elektronische Gerät oder an das zweite elektronische Gerät ermittelt.
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Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 vorgestellt. Ausführungsformen des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Bereitstellen einer erweiterten Telefonverbindung zwischen Kommunikationsgeräten vorgesehen, wobei über die erweiterte Telefonverbindung zwischen den Kommunikationsgeräten ein erweiterter Telefonanruf geführt und/oder übermittelt werden kann. Die erweitere Telefonverbindung wird ausgehend von einem anrufenden Kommunikationsgerät eines ersten Teilnehmers bzw. Nutzers hin zu zwei entgegennehmenden Kommunikationsgeräten eines zweiten Teilnehmers bzw. Nutzers aufgebaut. Dabei ist ein erstes entgegennehmendes Kommunikationsgerät als tragbares Kommunikationsgerät, bspw. Mobiltelefon, und ein zweites entgegennehmendes Kommunikationsgerät als kraftfahrzeuginternes Kraftfahrzeugtelefongerät, das in einem Kraftfahrzeug üblicherweise fest installiert ist, ausgebildet. Die erweiterte Telefonverbindung umfasst eine Sprachverbindung zum Austausch von Sprachdaten und mindestens eine Multimediaverbindung zum Austausch von Multimediadaten zwischen den Kommunikationsgeräten der beiden Teilnehmer, wobei die mindestens eine Multimediaverbindung ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät bspw. durch mindestens einen Kommunikationsdienst zu beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten eingerichtet wird. Die Sprachverbindung ist in zwei Sprachteilverbindungen aufgeteilt. Dabei wird eine erste Sprachteilverbindung zwischen dem anrufenden Kommunikationsgerät und dem entgegennehmenden tragbaren Kommunikationsgerät, bspw. durch den mindestens einen Kommunikationsdienst, bereitgestellt. Im Unterschied hierzu wird eine zweite Sprachteilverbindung als direkte Sprachteilverbindung zwischen dem entgegennehmenden tragbaren Kommunikationsgerät und dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät bereitgestellt.
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In Ausgestaltung wird die zweite Sprachteilverbindung zwischen den beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten durch direkten Austausch der Sprachdaten über elektromagnetische Wellen und somit zwischen beiden Kommunikationsgeräten über Funk bzw. eine Funkverbindung, bspw. Bluetooth, bereitgestellt.
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Die mindestens eine Multimediaverbindung wird über einen ersten Kommunikationsdienst und die erste Sprachteilverbindung über einen zweiten Kommunikationsdienst bereitgestellt. Es ist jedoch auch möglich, dass die mindestens eine Multimediaverbindung und die erste Sprachteilverbindung über denselben Kommunikationsdienst bereitgestellt werden.
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Außerdem ist es möglich, dass die Multimediadaten dem tragbaren entgegennehmenden Kommunikationsgerät über eine erste Multimediaverbindung und dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät über eine zweite Multimediaverbindung bereitgestellt werden. Dabei kann ebenfalls der mindestens eine Kommunikationsdienst verwendet werden, wobei die erste Multimediaverbindung zwischen dem anrufenden Kommunikationsgerät und dem tragbaren entgegennehmenden Kommunikationsgerät über einen ersten Kommunikationsdienst und die zweite Multimediaverbindung zwischen dem anrufenden Kommunikationsgerät und dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät über einen zweiten Kommunikationsdienst bereitgestellt wird. Es ist jedoch auch möglich, dass zum Bereitstellen beider Multimediaverbindungen derselbe Kommunikationsdienst verwendet wird.
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Mit dem mindestens einen Kommunikationsdienst werden Datenpakete über ein Internetprotokoll ausgetauscht. Dabei können zum Austausch und/oder zur Übermittlung von Sprachdaten Datenpakete verwendet werden, die als Sprachdatenpakete ausgebildet sind. Zum Austausch und/oder zur Übermittlung von Multimediadaten werden Datenpakete verwendet, die ebenfalls als Sprachdatenpakete ausgebildet sind.
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Das Verfahren wird durchgeführt, wenn beide entgegennehmenden Kommunikationsgeräte in dem Kraftfahrzeug angeordnet sind.
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Die Sprachdaten, die über die Sprachverbindung, d. h. die beiden Sprachteilverbindungen, bereitgestellt werden, und die Multimediadaten des Telefonanrufs, die über die mindestens eine Multimediaverbindung bereitgestellt werden, werden in dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät zusammengesetzt und in Ausgestaltung auch miteinander synchronisiert. Dies bedeutet, dass die Multimediadaten ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät über den mindestens einen Kommunikationsdienst zu dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät übermittelt werden. Die Sprachdaten werden dagegen von dem anrufenden Kommunikationsgerät durch den mindestens einen Kommunikationsdienst über die erste Sprachteilverbindung zu dem tragbaren entgegennehmenden Kommunikationsgerät und danach über die als Funkverbindung ausgebildete zweite Sprachteilverbindung zu dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät übermittelt. Die bei dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät eingehenden Sprachdaten und Multimediadaten werden von dem kraftfahrzeuginternen entgegennehmenden Kommunikationsgerät zusammengesetzt und/oder synchronisiert.
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Mit dem Verfahren ist eine verteilte Integration eines erweiterten Kommunikationsdiensts bzw. Telefondiensts (Rich Communication Service) in ein Kraftfahrzeug möglich.
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In Ausgestaltung werden mit Hilfe mindestens eines bspw. als IMS (IP-Multimedia Subsystem) ausgebildeten mobilen Kommunikationsdiensts über mindestens zwei Datenkanäle Datenströme übermittelt. Hierbei wird mit dem mindestens einen Kommunikationsdienst ein als Sprachdatenkanal ausgebildeter Datenkanal für die erste Sprachteilverbindung bereitgestellt, wohingegen die zweite Sprachteilverbindung unabhängig von einem Kommunikationsdienst zwischen beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten bereitgestellt wird. Mit dem mindestens einen Kommunikationsdienst werden zwei als Multimediadatenkanäle und demnach als Nichtsprach-Datenkanäle ausgebildete Datenkanäle für die Multimediaverbindungen bereitgestellt. Dabei werden ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät von dem mindestens einen Kommunikationsdienst zu jedem der beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten voneinander getrennte Multimediaverbindungen bereitgestellt.
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Dabei werden die Sprachdaten von dem mindestens einen Kommunikationsdienst über den Sprachdatenkanal lediglich zu dem tragbaren bzw. mobilen Kommunikationsgerät und erst ausgehend von dem mobilen Kommunikationsgerät über die Funkverbindung an das kraftfahrzeuginterne Kommunikationsgerät übermittelt. Die Multimediadaten werden über den mindestens einen Multimediadatenkanal des mindestens einen Kommunikationsdiensts zumindest zu dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät und zu dem tragbaren, mobilen Kommunikationsgerät übermittelt. Die Funkverbindung zwischen den beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten im Kraftfahrzeug kann bspw. über Bluetooth bereitgestellt werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird bzw. werden beispielsweise eine Funktion des IMS-Telekommunikationssystems und/oder eine Funktion eines als RCS (Rich Communication Suite) ausgebildeten Telekommunikationssystems zum Bereitstellen des erweiterten Kommunikationsdiensts, bspw. Telefondiensts, verwendet.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einem ersten Beispiel für eine Vorgehensweise, die aus dem Stand der Technik bekannt ist.
- 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einem zweiten Beispiel für eine Vorgehensweise, die aus dem Stand der Technik bekannt ist.
- 3 zeigt in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleichen Komponenten sind dieselben Bezugsziffern zugeordnet.
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Ein in 1 schematisch dargestelltes Beispiel eines Systems 2 umfasst ein erstes tragbares Kommunikationsgerät 4 und ein zweites tragbares Kommunikationsgerät 6, die beide als Mobiltelefone ausgebildet sind. Dabei wird bei der hier vorgestellten Vorgehensweise zwischen den beiden Kommunikationsgeräten 4, 6 eine erweiterte Telefonverbindung, die neben akustischen Sprachdaten auch Multimediadaten umfasst, eingerichtet und/oder bereitgestellt. Dabei wird die erweiterte Telefonverbindung ausgehend von dem ersten Kommunikationsgerät 4 initiiert, wobei das erste Kommunikationsgerät 4 über eine erste Basisstation 8 mit einer ersten Vermittlungsstelle 10 verbunden ist. Ausgehend von der ersten Vermittlungsstelle 10 werden zu einer zweiten Vermittlungsstelle 16 eine Sprachverbindung 12 zum Übertragen der Sprachdaten und eine Multimediaverbindung 14 zum Übertragen der Multimediadaten eingerichtet und/oder bereitgestellt. Dabei wird die Multimediaverbindung 14 zwischen den beiden Vermittlungsstellen 10, 16 hier über ein erstes IP-Multimediateilsystem 18, einen IP-Multimedianetzwerkknoten 20 und ein zweites Multimediateilsystem 22 mit einem Internetpaketaustausch (IPX) bereitgestellt. Die Sprachdaten und die Multimediadaten werden ausgehend von der zweiten Vermittlungsstelle 16 zu einer zweiten Basisstation 24 und von dort zu dem zweiten Kommunikationsgerät 6 übermittelt.
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Ein in 2 vorgestelltes zweites Beispiel für ein System 26 basiert auf dem ersten System 2 aus 1 und stellt eine Erweiterung für dieses System 2 dar. In diesem Fall soll bei der durchzuführenden Vorgehensweise die erweitere Telefonverbindung ausgehend von dem ersten tragbaren Kommunikationsgerät 4 ebenfalls zu dem zweiten tragbaren Kommunikationsgerät 6 und zusätzlich zu einem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 28, das in einem Kraftfahrzeug 30 installiert ist, bereitgestellt werden. Hierbei wird ausgehend von der ersten Vermittlungsstelle 10 eine erste Sprachteilverbindung 12 zu der zweiten Vermittlungsstelle 16 und eine zweite Sprachteilverbindung 32 zu einer dritten Vermittlungsstelle 34 aufgebaut, von der aus die Sprachdaten über eine dritte Basisstation 36 zu dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 28 übermittelt werden. Hierbei werden beide Sprachteilverbindungen 12, 32 über einen Kommunikationsdienst bereitgestellt. Außerdem wird neben der bereits anhand von 1 beschriebenen ersten Multimediaverbindung 14 über das erste Multimediateilsystem 18, den IP-Multimedianetzwerkknoten 20 und ein drittes Multimediateilsystem 38 mit einem Internetpaketaustausch (IPX) eine zweite Multimediaverbindung 40 bereitgestellt, wobei Multimediadaten von dem dritten Multimediateilsystem 38, die dritte Vermittlungsstelle 34 und die dritte Basisstation 36 zu dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 28 übermittelt werden.
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Bei der vorgestellten Vorgehensweise werden die über die erweiterte Telefonverbindung zu übermittelnden Daten an das Kraftfahrzeug 30 übermittelt und in dieses integriert. Dabei werden an beide entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 6, 28 dieselben Daten redundant übermittelt. Die beschriebene Vorgehensweise wird auch als Forking bezeichnet. Da die Sprachdaten hier über die dedizierte Sprachteilverbindung 32 an das kraftfahrzeuginterne entgegennehmende Kommunikationsgerät 28 gesendet werden, entstehen jedoch zusätzliche Kosten, die von einem Nutzer der entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 6, 28 getragen werden müssen.
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Eine in 3 schematisch dargestellte Ausführungsform eines Systems 50 umfasst als Komponenten ein erstes Kommunikationsgerät 52, das bei der Ausführungsform des Verfahrens als anrufendes Kommunikationsgerät 52 eingesetzt wird, ein zweites tragbares Kommunikationsgerät 54, das bei der Ausführungsform des Verfahrens als erstes entgegennehmendes Kommunikationsgerät 54 eingesetzt wird, und ein kraftfahrzeuginternes Kommunikationsgerät 56, das hier als zweites entgegennehmendes Kommunikationsgerät 56 ausgebildet und in einem Kraftfahrzeug 58 installiert ist. Hierbei ist das erste Kommunikationsgerät 52, das bspw. auch als tragbares Kommunikationsgerät 52 ausgebildet ist, einem ersten Teilnehmer bzw. Nutzer zugeordnet. Die beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 sind hier einem zweiten Teilnehmer bzw. Nutzer zugeordnet.
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Außerdem ist hier das erste entgegennehmende, tragbare Kommunikationsgerät 54 zumindest vorübergehend in dem Kraftfahrzeug 58, üblicherweise in dessen Innenraum, angeordnet. Das erste entgegennehmende, tragbare Kommunikationsgerät 54 kann auch unabhängig von dem Kraftfahrzeug 58 benutzt und/oder bewegt werden, wenn es außerhalb des Kraftfahrzeugs 58 angeordnet ist. Ob das erste entgegennehmende, tragbare Kommunikationsgerät 54 in dem Kraftfahrzeug 58 angeordnet ist, kann bspw. durch eine gegenseitige Erkennung der beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56, sofern ein Abstand zwischen den beiden Kommunikationsgeräte 54, 56 maximal so groß wie ein hierfür vorgesehener Grenzwert ist, durch einen Sensor im Innenraum des Kraftfahrzeugs und/oder durch eine Ortung der beiden Kommunikationsgeräte 54, 56 erkannt werden.
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Zum Austausch von Daten, die als Sprachdaten und/oder Multimediadaten ausgebildet sind, wird das erste tragbare Kommunikationsgerät 52 über eine erste Basisstation 60 mit einer ersten Vermittlungsstelle 62, das zweite tragbare Kommunikationsgerät 54 über eine zweite Basisstation 64 mit einer zweiten Vermittlungsstelle 66 und das kraftfahrzeuginterne Kommunikationsgerät 56 über eine dritte Basisstation 68 mit einer dritten Vermittlungsstelle 70 verbunden, wobei mindestens eine der genannten Basisstationen 60, 64, 68 und/oder Vermittlungsstellen 62, 66, 68 je nach Definition ebenfalls als Komponente des Systems 50 und/oder mindestens eines Kommunikationsdiensts ausgebildet sein kann. Mindestens eine der Vermittlungsstellen 62, 66, 68 kann alternativ oder ergänzend als Schalteinheit bzw. Schaltzentrum (mobile service switching centre, MSC) ausgebildet sein. 3 zeigt auch ein erstes Multimediateilsystem 72, ein zweites Multimediateilsystem 74, ein drittes Multimediateilsystem 76 und einen IP-Multimedianetzwerkknoten 78, der als IMS-Hub bzw. IP-Multimedia-Subsystem-Hub ausgebildet sein und/oder bezeichnet werden kann. Dabei ist es möglich, dass mindestens eines der Multimediateilsysteme 72, 74, 76 und/oder der IP-Multimedianetzwerkknoten 78 je nach Definition ebenfalls als Komponente der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 50 und/oder des mindestens einen Kommunikationsdiensts ausgebildet ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56, die dem zweiten Teilnehmer zugeordnet sind, bei mindestens einem Kommunikationsdienstleister, der den mindestens einen Kommunikationsdienst bereitstellt, registriert sind, der die voranstehend genannte Infrastruktur, d. h. die Basisstationen 60, 64, 68, die Vermittlungsstellen 62, 66, 68 bzw. Schalteinheiten, die Multimediateilsysteme 72, 74, 76 und den IP-Multimedianetzwerkknoten 78 zur Nutzung bereitstellt.
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Hierbei ist vorgesehen, dass ein Telefonanruf, der von dem ersten Teilnehmer an den zweiten Teilnehmer gerichtet ist, durch mindestens einen bereitgestellten Kommunikationsdienst, wie nachfolgend beschrieben, von dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 an beide entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 geleitet wird, wenn das tragbare Kommunikationsgerät 54 momentan in dem Kraftfahrzeug 58 angeordnet ist, in dem das kraftfahrzeuginterne Kommunikationsgerät 56 angeordnet ist. Dies kann bspw. durch eine Ortung der beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 erkannt werden. Die Ortung kann durch mindestens eine Komponente des mindestens einen Kommunikationsdiensts bzw. Kommunikationsdienstleisters durchgeführt werden. Dass das tragbare Kommunikationsgerät 54 in dem Kraftfahrzeug 58 angeordnet ist, wird bei der Ortung der beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 dann erkannt, wenn ihr Abstand zueinander maximal so groß wie ein vorgegebener Grenzwert ist.
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Mit der Ausführungsform des Verfahrens wird zwischen dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 und beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten 54, 56 eine erweiterte Telefonverbindung eingerichtet und/oder bereitgestellt, über die zwischen dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 und beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräten 54, 56 sowohl akustische Sprachdaten als auch Multimediadaten, bspw. Dateien, die Text Bilder und/oder Videos umfassen, ausgetauscht und/oder übermittelt werden können, wobei diese erweiterte Telefonverbindung eine Sprachverbindung, die bei Durchführung der Ausführungsform des Verfahrens aus zwei Sprachteilverbindungen 84, 86 zusammengesetzt wird, und zwei Multimediaverbindungen 80, 82 umfasst.
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Außerdem ist hier vorgesehen, dass der erste Teilnehmer bzw. Nutzer mit dem ihn zugeordneten anrufenden Kommunikationsgerät 52 durch Auslösen des erweiterten Telefonanrufs den zweiten Teilnehmer bzw. Nutzer anruft, dem hier beide entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 zugeordnet sind. Dabei wird erkannt, dass der erweiterte Telefonanruf neben den Sprachdaten auch die Multimediadaten umfasst und dass beide entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 gleichzeitig in dem Kraftfahrzeug 58 angeordnet sind.
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Die erweiterte Telefonverbindung für den erweiterten Telefonanruf wird ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 initiiert. Hierbei wird ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 über die erste Basisstation 60, die erste Vermittlungsstelle 62, das erste IP-Multimediateilsystem 72, den IP-Multimedianetzwerkknoten 78, das zweite Multimediateilsystem 74, die zweite Vermittlungsstelle 66 und die zweite Basisstation 64 unter Nutzung eines Internetpaketaustausches (IPX) zu dem ersten entgegennehmenden, tragbaren Kommunikationsgerät 54 die erste Multimediaverbindung 80 bereitgestellt, bspw. eingerichtet und/oder aufgebaut, wobei hierbei zwischen den beiden Vermittlungsstellen 62, 66 ein erster Multimediaübertragungskanal genutzt wird, der von dem mindestens einen hier mobilen Kommunikationsdienst, hier einem ersten mobilen Kommunikationsdienst, bereitgestellt wird.
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Außerdem wird ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 über die erste Basisstation 60, die erste Vermittlungsstelle 62, das erste IP-Multimediateilsystem 72, den IP-Multimedianetzwerkknoten 78, das dritte Multimediateilsystem 76, die dritte Vermittlungsstelle 70 und die dritte Basisstation 68 unter Nutzung eines Internetpaketaustausches (IPX) zu dem zweiten entgegennehmenden, kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 56 die zweite Multimediaverbindung 82 bereitgestellt, bspw. eingerichtet und/oder aufgebaut, wobei hierbei zwischen den beiden Vermittlungsstellen 62, 66 ein zweiter Multimediaübertragungskanal genutzt wird, der hier ebenfalls von dem ersten Kommunikationsdienst bereitgestellt wird.
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Weiterhin wird ausgehend von dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 über die erste Basisstationen 60, die erste Vermittlungsstelle 62, die zweite Vermittlungsstelle 66, die zweite Basisstation 64 die erste Sprachteilverbindung 84 zum Übertragen der Sprachdaten zu dem ersten tragbaren entgegennehmenden Kommunikationsgerät 54 durch den mindestens einen Kommunikationsdienst, hier einem zweiten mobilen Kommunikationsdienst, bereitgestellt, bspw. eingerichtet und/oder aufgebaut, wobei hierbei zwischen den beiden Vermittlungsstellen 62, 66 ein Sprachübertragungskanal genutzt wird. Ausgehend von dem ersten entgegennehmenden, tragbaren Kommunikationsgerät 54 wird hier unter Nutzung einer direkten Funkverbindung durch direkten Austausch der Sprachdaten über elektromagnetische Wellen zu dem zweiten entgegennehmenden, kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 56 eine zweite Sprachteilverbindung 86 bereitgestellt, bspw. eingerichtet und/oder aufgebaut. Dabei ergänzen sich die beiden hier in Reihe hintereinander geschalteten Sprachteilverbindungen 84, 86 zu einer durchgehenden Sprachverbindung zum Austausch akustischer Sprachdaten zwischen dem sendenden, tragbaren Kommunikationsgerät 52 und dem zweiten entgegennehmenden, kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 56. Die Multimediaverbindungen 80, 82 und die erste Sprachteilverbindung 84 basieren hier auf einem Internetprotokoll (IP), wobei die Multimediadaten und die Sprachdaten, die über die erste Sprachteilverbindung 84 ausgetauscht werden, als Datenpakete übermittelt bzw. ausgetauscht werden.
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Mit dem Verfahren ist es möglich, einen erweiterten Telefondienst in das Kraftfahrzeug 58 zu integrieren und dabei über den erweiterten Telefonanruf (enriched call) Sprachdaten und Multimediadaten auszutauschen, wobei die Multimediadaten über ein Anzeigefeld des kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgeräts 56 angezeigt werden können. Dabei können die Multimediadaten Inhalte, wie bspw. ein Foto, sowie Informationen über einen Standort und/oder eine Wichtigkeit des Telefonanrufs umfassen, die die Sprachdaten ergänzen.
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Die Sprachdaten werden an die mit dem anrufenden Kommunikationsgerät 52 verbundene erste Basisstation 60 übermittelt, die mit der Vermittlungsstelle 62 verbunden ist. Diese ermittelt die Position des zu erreichenden Teilnehmers und übermittelt diesem die Sprachdaten.
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Der zweite Teilnehmer sowie das tragbare entgegennehmende Kommunikationsgerät 54 befinden sich bei Durchführung der Ausführungsform des Verfahrens in dem Kraftfahrzeug 58. Außerdem sind seine beiden entgegennehmenden Kommunikationsgeräte 54, 56 bspw. über eine Associated Device Identifikation bei dem Kommunikationsdienst registriert. Im Vergleich zu der Vorgehensweise, die anhand von 2 beschrieben ist, können nun die Kosten, die bei einem direkten Übermitteln der Sprachdaten an das kraftfahrzeuginterne Kommunikationsgerät 56 entstehen würden, entfallen, da die Sprachdaten nunmehr von dem tragbaren kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 54 über die zweite Sprachteilverbindung 86 hier funkgestützt direkt an das entgegennehmende kraftfahrzeuginterne Kommunikationsgerät 56 übermittelt werden. Die Sprachdaten, die über die Sprachteilverbindung 86 übertragen werden, sowie die Multimediadaten, die über die zweite Multimediaverbindung 82 übertragen werden, werden von dem kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgerät 56 wieder zusammengesetzt. Somit können die Multimediadaten über ein Anzeigefeld des kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgeräts 56 visuell wiedergegeben und über ein Bedienfeld des kraftfahrzeuginternen Kommunikationsgeräts 56 gesteuert werden.
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Für den zweiten Teilnehmer erscheinen die Daten bei Durchführung der Ausführungsform des Verfahrens in derselben Weise wie bei der zweiten Vorgehensweise, ohne dass für ihn die Kosten zum Übermitteln der Sprachdaten entstehen. Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit, dass zum Übermitteln der Sprachdaten zu dem tragbaren entgegennehmenden Kommunikationsgerät 54, bspw. ein 2G Mobilfunknetz genutzt wird, das hier von dem zweiten mobilen Kommunikationsdienst bereitgestellt wird, wohingegen zum Übertragen der Multimediadaten zu dem kraftfahrzeuginternen, entgegennehmenden Kommunikationsgerät 56 hohe Datenraten einer LTE-Verbindung genutzt werden können, die hier von dem ersten mobilen Kommunikationsdienst bereitgestellt wird.