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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Planung eines Zahnersatzteils, wobei ein 3D-Modell des Zahnersatzteils mittels eines Computers geplant wird.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind mehrere Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen offenbart.
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EP 1 782 752 B1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Zahnersatzteilen auf der Basis von CAD/CAM-Technologien. Bei der Planung des Zahnersatzteils wird das 3D-Modell an einem Bildschirm in farblichen Abstufungen oder teilweise transparent dargestellt. Das 3D-Modell des Zahnersatzteils wird manuell oder automatisch anhand von vorgegebenen Kriterien in Oberflächenbereiche eingeteilt und dann einzelnen Farbgrenzen zugeordnet. Zur Herstellung des Zahnersatzteils kann ein fräsbarer Block verwendet werden, der eine Vielzahl von Farbgradienten aufweist.
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WO 2002/009612 A1 offenbart einen Rohling zur Bearbeitung mittels einer Fräsmaschine, der mehrere Farbschichten aufweist. Die Abstufungen der Farbschichten entsprechen einer natürlichen Einfärbung von Dentin.
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Ein Nachteil dieser Verfahren ist, dass die Farbschichten durch die Gestaltung des Rohlings fest vorgegeben sind. Bei der Planung des mehrschichtigen Zahnersatzteils werden also die vorgefertigten mehrschichtigen Rohlinge berücksichtigt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zur Planung eines Zahnersatzteils mit mehreren Farbschichten bereitzustellen, das eine freie Gestaltung der Farbschichten ermöglicht.
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Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Planung eines Zahnersatzteils, wobei ein 3D-Modell des Zahnersatzteils mittels eines Computers geplant wird. Die Oberfläche des 3D-Modells ist dabei vorgegeben. Zur Planung einer Zusammensetzung zumindest eines Teils des Volumens des 3D-Modells werden mehrere individuelle Farbschichten bezüglich ihrer Form, ihrer Lage zueinander, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte bestimmt.
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Das 3D-Modell umfasst also Informationen über die Oberfläche des herzustellenden Zahnersatzteils und über die Zusammensetzung zumindest eines Teils des Volumens bestehend aus mehreren individuellen Farbschichten. Das Zahnersatzteil kann eine Vollkrone, eine Teilkrone oder ein Veneer beispielsweise für einen Zahn oder einen Eckzahn sein. Der Computer kann Eingabemittel, wie eine Maus und eine Tastatur, sowie ein Anzeigemittel, wie einen Monitor, umfassen, um dem Benutzer die Konstruktion des Zahnersatzteils mittels der Eingabemittel zu ermöglichen. Die Oberfläche des 3D-Modells ist bereits konstruiert und damit vorgegeben. Bei diesem Verfahren werden also lediglich die Zusammensetzung des Zahnersatzteils und damit der Farbeindruck sowie die Transluzenzeigenschaften des Zahnersatzteils geplant. Das virtuelle Werkzeug kann ein beliebiges virtuelles Werkzeug sein, das geeignet ist die Form, die Lage, die Farbe und/oder die Transluzenzeigenschaften der einzelnen Farbschichten zu verändern.
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Ein Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass die farbliche Zusammensetzung des Zahnersatzteils unabhängig von der Gestaltung eines vorgegebenen Rohlings geplant werden kann. Dadurch können die gewünschten Farbeigenschaften und Transluzenzeigenschaften des Zahnersatzteils erzielt werden, um einen möglichst ästhetischen optischen Eindruck zu erreichen.
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Vorteilhafterweise kann die Bestimmung der individuellen Farbschichten bezüglich ihrer Form, ihrer Lage zueinander, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte mittels mindestens eines virtuellen Werkzeugs erfolgen.
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Das virtuelle Werkzeug kann direkt auf das 3D-Modell einwirken. Dabei kann ein virtuelles Werkzeug, wie ein virtueller Pinsel, verwendet werden, wobei Voxel oder Volumenelemente aufgeschichtet werden, um die Farbschichten zu bilden. Mittels eines anderen virtuellen Werkzeugs kann das Volumen des 3D-Modells angemalt werden, wobei die Grenzen und die Farben der einzelnen Farbschichten festgelegt werden.
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Das virtuelle Werkzeug kann auch indirekt auf das 3D-Modell einwirken. Dabei kann mittels des virtuellen Werkzeugs, wie mittels eines virtuellen Pinsels, die Oberfläche des 3D-Modells bemalt werden. Dabei wird also eine Farbe auf die Oberfläche des 3D-Modells aufgetragen. Das virtuelle Werkzeug kann auch so gestaltet sein, dass die Farbe in eine festgelegte Tiefe in das Volumen des 3D-Modells mit einem festgelegten Gradienten einwirkt, so dass ein Farbverlauf entsteht, der bezüglich der Farbintensität ausgehend von der Oberfläche des Volumens abnimmt. Durch das Auftragen der Farbe mit Tiefenwirkungen wird die Form des 3D-Modells nicht verändert.
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Vorteilhafterweise können die individuellen Farbschichten mittels des virtuellen Werkzeugs ausgehend von der Mitte des 3D-Modells gerichtet zur Oberfläche des 3D-Modells nacheinander aufgetragen werden, um die Zusammensetzung des Volumens des 3D-Modells festzulegen.
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Dadurch werden also die einzelnen Farbschichten nacheinander von der Mitte ausgehend aufgetragen.
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Vorteilhafterweise kann mittels des Computers ein Schichtenmodell der individuellen Farbschichten vorgeschlagen werden. Die individuellen Farbschichten dieses Schichtenmodells können dann mittels des virtuellen Werkzeugs bezüglich ihrer Form, ihrer Lage zueinander, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte angepasst werden, um die Zusammensetzung des Volumens des 3D-Modells festzulegen.
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Dadurch wird die Planung des Zahnersatzteils erleichtert. Denn das vorgegebene Schichtenmodell wird mittels des Computers automatisch in Abhängigkeit der Abmessungen und der gewünschten optischen Eigenschaften des geplanten Zahnersatzteils ausgewählt. Dadurch kann also mittels des Computers ein spezielles Schichtenmodell beispielsweise für eine Vollkrone für einen Veneer eines Frontzahns oder für einen Veneer eines Eckzahns vorgeschlagen werden. Anschließend werden die einzelnen Farbschichten des Schichtenmodells mittels des virtuellen Werkzeugs insbesondere bezüglich ihrer Form, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte angepasst.
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Vorteilhafterweise kann das Schichtenmodell durch eine Farbanalyse mindestens eines Nachbarzahns oder eines Zahnstumpfes erzeugt werden. Das Schichtenmodell kann auch aus einer Datenbank unterschiedlicher Schichtenmodelle ausgewählt werden.
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Dadurch wird die Planung des Zahnersatzteils erleichtert. Denn in der Datenbank sind bereits vorgegebene Schichtenmodelle beispielsweise für ein Veneer eines Frontzahns, ein Veneer eines Eckzahns oder eine Vollkrone eines Backenzahns sortiert nach Zahnnummern vorgegeben. Die erforderliche Farbeigenschaft oder Transluzenzeigenschaft des herzustellenden Zahnersatzteils wird insbesondere durch die Nachahmung eines natürlichen Zahns bestimmt.
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Vorteilhafterweise kann das Schichtenmodell aus der Datenbank unterschiedlicher Schichtenmodelle ausgewählt werden, wobei die unterschiedlichen Schichtenmodelle nach einer Zahnnummer des Zahnersatzteils sortiert sind.
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Dadurch kann also einem Zahnersatzteil mit einer bestimmten Zahnnummer ein vorgegebenes Schichtenmodell mit einem festgelegten Farbverlauf zugeordnet werden.
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Vorteilhafterweise kann das Schichtenmodell durch die Farbanalyse mindestens eines Nachbarzahns oder des Zahnstumpfes erzeugt werden, wobei die Farbe bzw. der Farbverlauf eines Dentins und/oder eines Schmelzes gemessen wird.
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Die Farbe des Dentins und/oder des Schmelzes kann beispielsweise mittels einer intraoralen optischen Farbkamera gemessen werden.
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Vorteilhafterweise kann nach der Planung der einzelnen individuellen Farbschichten des 3D-Modells unter Verwendung eines Lichtsimulationsverfahrens eine Volumenfärbung des 3D-Modells simuliert werden, wobei die Volumenfärbung die Farbe und die Transluzenz des herzustellenden Zahnersatzteils simuliert.
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Durch die Verwendung des Lichtsimulationsverfahrens die Farbe und die Transluzenz des gesamten Zahnersatzteils simuliert werden. Dadurch wird es also dem Benutzer ermöglicht den optischen Eindruck des herzustellenden Zahnersatzteils vor der Herstellung zu beurteilen und eventuell anzupassen.
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Vorteilhafterweise kann das 3D-Modell mit der Volumenfärbung mittels einer Anzeigevorrichtung angezeigt werden, um einem Benutzer die Beurteilung eines natürlichen Eindrucks des 3D-Modells mit der Volumenfärbung zu ermöglichen.
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Durch das Anzeigen des 3D-Modell mit der Volumenfärbung wird also die Beurteilung des optischen Eindrucks des 3D-Modells erleichtert.
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Vorteilhafterweise kann mittels des virtuellen Werkzeugs die Dicke einer ausgewählten Farbschicht an einer ausgewählten Position verändert werden, wobei ein Verlauf der Dicke der gesamten ausgewählten Farbschicht und der benachbarten Farbschichten automatisch so angepasst wird, dass ein möglichst natürlicher Eindruck des 3D-Modells gewährleistet ist.
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Der Benutzer wählt also einen einzelnen Punkt an der Oberfläche der ausgewählten Farbschicht und verschiebt diesen Punkt mittels des virtuellen Werkzeugs. Die umgebenen Punkte der Oberfläche der ausgewählten Farbschicht werden dann beispielsweise, wie eine Membran an die Verschiebung des ausgewählten Punkts angepasst. Die übrigen Farbschichten werden dann automatisch so angepasst, dass der gewünschte optische Eindruck des 3D-Modells mit einem vorgegebenen Farbverlauf und einem vorgegebenen Transluzenzverlauf gewährleistet ist.
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Vorteilhafterweise kann mittels des virtuellen Werkzeugs jede individuelle Farbschicht virtuell, wie mit einem Pinsel, aufgetragen werden, wobei Voxel eines ausgewählten virtuellen Materials, die festgelegte Abmessungen aufweisen, Schicht für Schicht aufgetragen werden, um die individuelle Farbschicht zu bilden.
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Dadurch werden also die einzelnen Schichten, wie mit einem virtuellen Pinsel, Schicht für Schicht aufgetragen, bis die gewünschte Dicke der individuellen Farbschicht erreicht ist. Bei einem virtuellen Pinselstrich mittels des virtuellen Pinsels wird also eine Schicht von Voxeln mit einer vorgegebenen Dicke aufgetragen.
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Vorteilhafterweise kann mittels des virtuellen Werkzeugs die Farbe und der Transluzenzwert jeder individuellen Farbschicht festgelegt werden, indem der Benutzer ein bestimmtes virtuelles Material aus einer Farbpalette auswählt, wobei die Farbpalette unterschiedliche festgelegte virtuelle Materialien unterschiedlicher Farbe und mit unterschiedlichen festgelegten Transluzenzwerten aufweist.
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Durch die Verwendung der Farbpalette wird dem Benutzer die Auswahl der Materialien unterschiedlicher Farbe und Transluzenz erleichtert.
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Vorteilhafterweise kann mittels des virtuellen Werkzeugs die Form einer individuellen Farbschicht verändert werden, indem mittels des virtuellen Werkzeugs ein bestimmter Punkt einer Hüllfläche der Farbschicht ausgewählt wird und verschoben wird, wobei die umgebenden Punkte der Hüllfläche, wie eine Membran beim Zupfen an einem Punkt, angepasst werden.
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Dadurch kann der Benutzer lediglich einen einzelnen ausgewählten Punkt der Hüllfläche verschieben, um die gesamte Hüllfläche, wie eine Membran, zu verändern.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Zahnersatzteils unter Verwendung des geplanten 3D-Modells, wobei das Zahnersatzteil unter Verwendung des geplanten 3D-Modells mittels eines 3D-Druckers hergestellt wird, wobei die geplanten individuellen Farbschichten unterschiedlicher Farbe und mit unterschiedlichen Transluzenzwerten mittels des 3D-Druckers hergestellt werden.
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Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung des geplanten Zahnersatzteils unter Verwendung eines 3D-Druckers. Der 3D-Drucker kann ein beliebiger Drucker sein, der geeignet ist das Zahnersatzteil mit mehreren individuellen Farbschichten herzustellen. Der 3D-Drucker kann beispielsweise auf einem SLS-Lasersinterverfahren und/oder einem Stereolithographieverfahren beruhen.
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Bei einem 3D-Drucker basierend auf einem SLS-Lasersinterverfahren wird das Drucken von dreidimensionalen Objekten ohne Bindemittel oder zusätzliche Montageschritte ermöglicht. Das vorliegende 3D-Modell des herzustellenden Objekts wird mittels einer speziellen Slicing-Software in vielen horizontalen Ebenen zerlegt und als Steuerbefehle an den 3D-Drucker weitergeleitet. Schicht für Schicht baut der 3D-Drucker das Objekt auf ausgehend von einem Puderbett des verwendeten Materials, wobei einzelne Puderpartikel durch eine hohe Temperatur eines Lasers miteinander verschmolzen werden. Anschließend wird das Objekt abgesenkt und eine neue Pulverschicht aufgetragen. Der Vorgang wird solange wiederholt, bis das gesamte dreidimensionale Objekt vollständig ausgedruckt ist.
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Mittels eines 3D-Druckers basierend auf einem Stereolithographieverfahren können mehrschichtige Keramikkomponenten hergestellt werden, indem ein Laser eingesetzt wird, der eine aus lichtempfindlichem Harz und Keramik zusammengesetzte Masse polymerisiert. Danach werden die Werkstücke einer Wärmebehandlung unterzogen, bei der das Harz herausgelöst und die Keramik verdichtet wird. Die so hergestellten keramischen Werkstücke weisen dann die gleichen mechanischen Eigenschaften auf, wie Werkstücke, die durch Pressen oder Einspritzung hergestellt wurden. Bei so einem 3D-Drucker kann das Objekt auch Schicht für Schicht aufgebaut werden, indem die Masse aus Harz und Keramik aufgetragen wird, ausgewählte Voxel der aufgetragenen Schicht mittels des Lasers gesintert werden, das Objekt herabgesenkt wird und eine neue Schicht der Masse aufgetragen wird.
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Bei einem weiteren 3D-Drucker wird ein Druckkopf, wie bei einem 2D-Drucker, eingesetzt, der eine Paste bestehend aus einem Stützmaterial und dem Werkstoff Schicht für Schicht aufträgt, um das herzustellende Objekt auszudrucken. Zur Stützung des ausgedruckten Objekts wird meistens eine Stützstruktur verwendet.
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Bei einem weiteren 3D-Drucker wird ein lichtaushärtendes Komposit aus einem Keramikpulver und einem Bindemittel Schicht für Schicht aufgetragen und durch das Belichten über die Projektion von Masken ausgehärtet. Dieses Verfahren basiert auf einem DLP-Verfahren (digital light processing technology). Als Bindemittel kann ein lichthärtendes Harz verwendet werden.
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Ein Vorteil dieses Herstellungsverfahrens besteht darin, dass Zahnersatzteile mit einer beliebigen Zusammensetzung der individuellen Farbschichten ausgedruckt werden können.
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Das Zahnersatzteil kann dabei aus einem Keramikwerkstoff, einem Kunststoff oder einer Mischung aus Keramik und Kunststoff gefertigt werden.
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Die einzelnen individuellen Farbschichten können nacheinander mittels des 3D-Druckers ausgedruckt werden, indem ein bestimmtes Material mit der gewünschten Farbe und Transluzenz beispielsweise mittels eines Druckkopfes ausgedruckt wird, bis eine einzelne Farbschicht fertig gestellt ist. Anschließend wird ein weiteres Material mit einer anderen Farbe und/oder einem anderen Transluzenzwert den 3D-Drucker zugeführt, so dass der Druckkopf die zweite Farbschicht ausdruckt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt bis alle Farbschichten ausgedruckt sind.
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Bei einem alternativen Verfahren kann der 3D-Drucker unterschiedliche Materialien, wie bei einem dreifarbigen 2D-Drucker, Voxel für Voxel auftragen. Das Zahnersatzteil kann also Ebene für Ebene mit den unterschiedlichen Farbschichten ausgedruckt werden.
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Vorteilhafterweise kann das geplante Zahnersatzteil nach der Planung des 3D-Modells hergestellt werden, indem die geplanten individuellen Farbschichten unterschiedlicher Farbe und mit unterschiedlichen Transluzenzwerten nacheinander mittels des 3D-Druckers unter Verwendung eines Stereolithographieverfahrens hergestellt werden.
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Dadurch werden also die einzelnen Farbschichten des Zahnersatzteils nacheinander mittels des 3D-Druckers ausgedruckt. Die Sinterung eines keramischen Zahnersatzteils kann beispielsweise nach dem vollständigen Ausdrucken aller Farbschichten erfolgen.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist das Zahnsatzteil umfassend mehrere individuelle Farbschichten, wobei zur Planung der individuellen Farbschichten ein 3D-Modell des Zahnersatzteils mittels eines Computers geplant wird, wobei die Oberfläche des 3D-Modells vorgegeben ist, wobei zur Planung einer Zusammensetzung zumindest eines Teils des Volumens des 3D-Modells die individuellen Farbschichten mittels mindestens eines virtuellen Werkzeugs in ihrer Form, ihrer Lage zueinander, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte bestimmbar sind.
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Dadurch können die individuellen Farbschichten des Zahnersatzteils optimal angepasst werden, um den optischen Eindruck eines natürlichen Zahns bezüglich der Farbe und der Transluzenzeigenschaften möglichst genau nachzuahmen.
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Vorteilhafterweise kann die Bestimmung der individuellen Farbschichten bezüglich ihrer Form, ihrer Lage zueinander, ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte mittels mindestens eines virtuellen Werkzeugs erfolgen.
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Vorteilhafterweise kann das geplante Zahnersatzteil nach der Planung des 3D-Modells hergestellt werden, indem die geplanten individuellen Farbschichten unterschiedlicher Farbe und mit unterschiedlichen Transluzenzwerten nacheinander mittels des 3D-Druckers beispielsweise unter Verwendung eines Stereolithographieverfahrens hergestellt werden.
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Dadurch kann das keramische Zahnersatzteil mittels des 3D-Druckers Farbschicht für Farbschicht ausgedruckt werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt, die
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1 eine Skizze zur Verdeutlichung des Verfahrens zur Planung und Herstellung eines Zahnersatzteils, die
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2 zeigt die Anwendung des zweiten virtuellen Werkzeugs aus 1, die
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3 zeigt die Anwendung des dritten virtuellen Werkzeugs aus 1.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt eine Skizze zur Verdeutlichung des Verfahrens zur Planung und Herstellung eines Zahnersatzteils 1, wobei ein 3D-Modell 2 des Zahnersatzteils 1 mittels eines Computers 3 geplant wird. Die Oberfläche 4 des 3D-Modells 2 ist bereits vorgegeben. Nach dem vorliegenden Verfahren werden mehrere individuelle Farbschichten 5 mittels eines virtuellen Werkzeugs 6 bezüglich ihrer Form, ihrer Lage zueinander ihrer Farbe und/oder ihrer Transluzenzwerte bestimmt. Die Farbschichten 5 werden so konstruiert, dass der optische Eindruck eines natürlichen Zahns möglichst nachgeahmt wird. Bei einem natürlichen Zahn wird der optische Eindruck durch die Dicke, die Transluzenzeigenschaften und Farbe einer Schmelzschicht und einer Dentinschicht beeinflusst. Eine erste äußere Farbschicht 7 kann beispielsweise einen höheren Transluzenzwert und eine hellere Farbe als eine zweite Farbschicht 8 aufweisen. An den Computer 3 sind Bedienungselemente wie eine Tastatur 9 und eine Maus 10 angeschlossen, um einen Benutzer die Verwendung des virtuellen Werkzeugs mittels eines Cursors 11 zu ermöglichen. Ein erstes virtuelles Werkzeug 12 ermöglicht es den Benutzer die einzelnen Farbschichten 7, 8 auszuwählen und zu verschieben, sodass sich ihre Lage zueinander verändert. Ein zweites virtuelles Werkzeug 13 ermöglicht es den Benutzer einen bestimmten Punkt einer Farbschicht auszuwählen und diesen zu verschieben, wobei anschließend die benachbarten Punkte der Farbschicht 7, 8 automatisch, wie eine Membran, angepasst werden. Mittels eines dritten virtuellen Werkzeugs 14 kann der Benutzer die Breite einer ausgewählten Farbschicht 7, 8 verändern. Dabei kann beispielsweise die gesamte Farbschicht 7, 8 breiter oder enger gestaltet werden. Ein viertes virtuelles Werkzeug 15 ist eine Farbpalette umfassend mehrere virtuelle Materialien unterschiedlicher Farbe und unterschiedlicher festgelegter Transluzenzwerte. Die Farbpalette 15 ermöglicht es dem Benutzer ein bestimmtes virtuelles Material auszusuchen und eine Farbschicht 7, 8 damit auszufüllen. Nach der Planung des 3D-Modells 2 mit den Farbschichten 7, 8 wird das Zahnersatzteil 1 mittels eines 3D-Druckers 16 hergestellt. Im vorliegenden Fall beruht der 3D-Drucker auf einem SLS-Lasersinterverfahren. Der 3D-Drucker ist mit dem verwendeten Material 17 befüllt. Das Material 17 kann eine Paste, eine Masse oder eine Flüssigkeit bestehend aus Keramikpartikeln und einem Bindemittel, wie bei einem Harz, sein. Das Material 17 kann auch ein reines Pulver aus Keramikpartikeln, Kunststoffpartikeln oder ein gemischtes Pulver aus Keramikpartikeln und Kunststoffpartikeln sein. Zusätzlich zur ersten Farbschicht 7 und zweiten Farbschicht 8 wird eine dritte Farbschicht 18 eine vierte Farbschicht 19 und eine fünfte Farbschicht 20 mittel des 3D-Drucker 16 ausgedruckt. Die fünfte Farbschicht 20 bestehend aus einem ersten Material mit einer vorgegebenen Farbe und Transluzenz wird zuerst ausgedruckt, indem eine Plattform 21 mittels eines Verstellmittels 22 Ebene für Ebene herabgesenkt wird. Für jede Ebene wird ein bestimmter Oberflächenbereich 22 der Materialschicht mittels eines Lasers 23 Punkt für Punkt abgescannt. Der Laser 23 kann beispielsweise ein CO2-Laser sein, der einen Laserstrahl 24 abstrahlt, wobei der Laserstrahl 24 mittels eines ersten Umlenkspiegels 25 und eines zweiten Umlenkspiegels 26 umgelenkt wird und auf einen Fokuspunkt 27 trifft. Am Fokuspunkt 27 führt die hohe Temperatur des auftreffenden Laserstrahls 24 zu einer Verschmelzung der Partikel des Materials 17. Die Umlenkspiegel 25 und 26 werden mittels einer Steuereinheit des 3D-Druckers 16 so angesteuert, dass die gewünschten Oberflächenbereiche 22 abgescannt werden. Nach dem Ausdrucken einer Ebene wird die Plattform 21 herabgesenkt und die nächste Ebene ausgedruckt. Auf diese Weise wird die gesamte fünfte Schicht 20 Ebene für Ebene gebildet. Anschließend wird das Material 17 gegen ein zweites Material mit einer abweichenden Farbe und Transluzenzeigenschaft ausgetauscht und auf die gleiche Art und Weise die vierte Schicht 19 ausgedruckt. Anschließend werden auf die gleiche Art und Weise auch die dritte Farbschicht 18, zweite Farbschicht 8 und die erste Farbschicht 7 ausgedruckt. Nach dem Ausdrucken des gesamten Zahnersatzteils 1 kann das Zahnersatzteil 1 aus dem 3D-Drucker 16 entnommen werden. An den Computer 3 ist eine Anzeigevorrichtung 28, wie ein Monitor, angeschlossen, um einem Benutzer die grafische Planung des 3D-Modells 2 zu ermöglichen.
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Die 2 zeigt die Anwendung des zweiten virtuellen Werkzeugs 13 aus 1, wobei ein erster Punkt 30 auf der Grenzfläche zwischen der zweiten Farbschicht 8 und der dritten Farbschicht 18 ausgewählt wird und zu einer zweiten Position 31 verschoben wird. Der restliche Verlauf der Grenzfläche 32 wird, wie eine Membran, automatisch angepasst, sodass automatisch eine neue Grenzfläche 33 entsteht, die gestrichelt dargestellt ist.
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Die 3 zeigt die Anwendung des dritten virtuellen Werkzeugs 14 aus 1, wobei eine Breite 40 der zweiten Farbschicht 8 zu einer geringeren Breite 41 hin verändert wird, sodass die ursprüngliche Grenzfläche 32 zu einer neuen Grenzfläche 33 hin verschoben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1782752 B1 [0003]
- WO 2002/009612 A1 [0004]