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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kolben für einen Kupplungsnehmerzylinder.
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Kupplungsnehmerzylinder sind an sich für hydraulische Kupplungen etwa für Fahrzeuge bekannt. Derartige Kupplungsnehmerzylinder umfassen eine Druckkammer mit einem Kolben, durch welchen ein Ausrücklager zum Betätigen einer Kupplung angesteuert werden kann.
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Aktuell werden insbesondere zentrische Kupplungsnehmerzylinder zur Betätigung einer Kupplung aus komplexen Kunststoffteilen gefertigt. Die Herstellung und Zerspanung der entsprechenden Teile ist oftmals kostenintensiv und aufwendig.
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DE 10 2014 203 514 A1 beschreibt eine Betätigungseinrichtung für eine Kupplung. Eine derartige Betätigungsvorrichtung umfasst einen hydraulischen Zylinder zur Betätigung der Kupplung, wobei der hydraulische Zylinder ein Gehäuse und einen in einer Betätigungsrichtung verschiebbaren Kolben aufweist. An dem Gehäuse sind dabei Dichtungen montiert, die mit dem Kolben in Kontakt kommen. Der Kolben kann aus einem Metall ausgebildet sein und ein im Wesentlichen u-förmiges Profil aufweisen.
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Derartige Lösungen können jedoch noch Verbesserungspotential bieten. Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Es ist insbesondere die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, durch welche mit einfachen Prozessen ein Kolben für einen Kupplungsnehmerzylinder hergestellt werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Kolben für einen Kupplungsnehmerzylinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, in der Beschreibung oder den Figuren beschrieben, wobei weitere in den Unteransprüchen oder in der Beschreibung oder den Figuren beschriebene oder gezeigte Merkmale einzeln oder in einer beliebigen Kombination einen Gegenstand der Erfindung darstellen können, wenn sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil ergibt.
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Es wird vorgeschlagen ein Kolben für einen Kupplungsnehmerzylinder, aufweisend ein Trennelement zum Abtrennen eines ersten Zylindervolumens von einem zweiten Zylindervolumen und aufweisend ein Dichtmittel zum Abdichten eines Spalts zwischen dem Trennelement und einer das erste Zylindervolumen und das zweite Zylindervolumen zumindest teilweise begrenzenden Zylinderwandung, wobei das Trennelement aus zwei miteinander verbundenen Trennmitteln ausgestaltet ist und wobei das Dichtmittel für einen dichtenden Kontakt mit der Zylinderwandung zwischen den Trennmitteln angeordnet ist.
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Ein derartiger Kolben dient insbesondere als Betätigungskolben dem Einsatz in einem beispielsweise zentrischen Kupplungsnehmerzylinder, etwa für ein nass oder trocken betriebenes Kupplungssystem, beispielsweise Doppelkupplungssystem. Der Kupplungsnehmerzylinder kann beispielsweise in Form eines auch als CSC (Concentric Slave Cylinder) bezeichneten Zentralausrückers ausgestaltet sein. Entsprechend kann der Kolben als Ringkolben ausgestaltet sein. Anwendung finden kann ein derartiges Kupplungssystem beispielsweise in einem Fahrzeug, wie etwa in einem Kraftfahrzeug. Es wird dabei ein besonders einfacher Aufbau bei geringen Herstellungskosten ermöglicht.
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Beispielsweise können die Trennmittel an einem Mittelbereich miteinander verbunden sein und kann an zwei gegenüberliegend angeordneten Endbereichen jeweils eine Aufnahme zum Anordnen eines Dichtmittels vorgesehen sein. Die Dichtmittel können dann in dichtendem Kontakt mit einer inneren beziehungsweise äußeren Zylinderwandung, also mit dem inneren beziehungsweise äußeren Durchmesser des Zylinders gelangen. Letztere Ausgestaltung kann insbesondere für als Ringkolben ausgestaltete Kolben von Vorteil sein.
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Es kann weiterhin bevorzugt sein, dass die Trennmittel durch Nieten, Schweißen, Kleben, Stecken oder Clinchen miteinander verbunden sind. Insbesondere kann es bevorzugt sein, wenn die Trennmittel form-, stoff- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, dass die Trennmittel aus einem Metall, beispielsweise als Blech-Stanzteile, ausgestaltet sind.
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Zur Abdichtung des Druckraumes wird der Betätigungskolben somit bevorzugt aus mehreren Blechteilen gebaut. Zwischen den Blechteilen werden die Dichtelemente am inneren und am äußeren Durchmesser des Zylinders zur Trennung des jeweils als Druckraum dienenden ersten und zweiten Zylindervolumens eingelegt, beispielsweise eingeklemmt, und anschließend verbunden. Die Verbindung der Trennmittel, wie etwa Blechteile, kann durch die vorgenannten Verbindungstechniken erfolgen.
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Die Dichtelemente können dabei auf kostengünstige Weise beliebige Standard-Dichteelemente sein, wie etwa O-, A-, oder Lippendichtungen. Ferner können die Trennmittel einfache Blech-Stanzteile sein.
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Insbesondere durch die Möglichkeit einer Verwendung von derartigen einfachen Blechteilen und standardmäßig erhältlichen Dichtelementen können bei gleichbleibender Funktionalität Herstellungskosten eingespart werden.
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Entsprechend kann ein Kupplungsnehmerzylinder gebildet werden, der einen Zylinder mit einem ersten und einem zweiten Zylindervolumen aufweist, wobei das erste und das zweite Zylindervolumen durch den Kolben getrennt werden. Dabei kann das oder können die Dichtelemente des Kolbens dichtend mit der Zylinderwandung oder mit den Zylinderwandungen in Kontakt stehen.
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Hinsichtlich weiterer Vorteile und technischer Merkmale des Kolbens wird auf die Figuren sowie die Beschreibung der Figuren verwiesen.
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Im Folgenden werden besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei explizit darauf hingewiesen wird, dass der erfindungsgemäße Gegenstand nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht durch eine Ausgestaltung eines Kolbens für einen Kupplungsnehmerzylinder;
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2 eine schematische Schnittansicht durch eine weitere Ausgestaltung eines Kolbens für einen Kupplungsnehmerzylinder;
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3 eine schematische Schnittansicht durch eine weitere Ausgestaltung eines Kolbens für einen Kupplungsnehmerzylinder; und
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4 eine schematische Schnittansicht durch eine weitere Ausgestaltung eines Kolbens für einen Kupplungsnehmerzylinder.
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In der 1 ist ein als Ringkolben ausgestalteter Kolben 10 für einen Kupplungsnehmerzylinder gezeigt. Der Kolben 10 ist dabei für einen zentrischen Kupplungsnehmerzylinder ausgestaltet und benachbart zu einer inneren Zylinderwandung 12 und einer äußeren Zylinderwandung 14 angeordnet und dichtend mit diesen in Kontakt. Ferner trennt der Kolben 10 ein erstes Zylindervolumen 16 und ein zweites Zylindervolumen 18, in denen ein unterschiedlicher Druck herrschen kann. Beispielsweise kann in dem ersten Zylindervolumen 16 ein höherer oder ein niedrigerer Druck herrschen, wie in dem zweiten Zylindervolumen 18.
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Gemäß 1 werden dabei Dichtungen beziehungsweise Dichtelemente 20, 22 zwischen zwei Metallscheiben als Trennmittel 24, 26 eingelegt, wobei die Trennmittel 24, 26 mit einander in einem Mittelbereich bezüglich der radialen Richtung der Trennmittel 24, 26 mit einer Niet 28 vernietet werden. Die Trennmittel 24, 26 bilden ein Trennelement 30, welches zusammen mit den Dichtelementen 20, 22 wiederum den Kolben 10 bilden kann oder Bestanteil dieses sein kann. Der Niet 28 muss dabei dicht ausgeführt werden, wie beispielsweise durch Füllstifte. Mindestens eines der beiden Trennmittel 24, 26 kann dabei umgeformt werden, um als Nut geformte Aufnahmen 32, 34 für die Dichtelemente 20, 22 zu bilden. Die Dichtelemente 20, 22 werden durch den Niet 28 zwischen beiden Trennmitteln 24, 26 verklemmt und können einen Spalt 29 zwischen dem Trennelement 30 und der Zylinderwandung 12, 14 abdichten.
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Die 2 zeigt eine zu 1 vergleichbare Ausgestaltung, wobei in 2 anstelle der Verbindung beider als Metallscheiben ausgestalteten Trennmittel 24, 26 durch einen Niet 28 diese geclincht werden. Weiterhin können die Trennmittel 24, 26 durch Schweißen, Kleben, oder Stecken verbunden sein.
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Die 3 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Dichtelemente 20, 22 zwischen zwei insbesondere großen und geraden als Metallscheiben ausgestalteten Trennmitteln 24, 26 eingeklemmt sind. Der Abstand zwischen den beiden Metallscheiben wir durch einen etwa als dritte Metallscheibe ausgestalteten Abstandshalter 36 festgelegt. Dieser Abstandshalter beziehungsweise seine Dicke bestimmt auch die Klemmkraft der Dichtelemente 20, 22 in axialer Richtung. Hier sind wieder verschiedenste Verbindungsarten, wie Nieten, Schweißen, Kleben, Stecken oder Clinchen möglich.
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In der 4 ist eine Ausgestaltung gezeigt, bei der zwei insbesondere bogenförmig umgeformte Metallscheiben als Trennmittel 24, 26 verwendet werden, die im mittleren Radius mit einander verbunden sind. Hier sind wieder alle oben genannten Verbindungsarten wie Nieten, Schweißen, Kleben, Stecken oder Clinchen möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kolben
- 12
- Zylinderwandung
- 14
- Zylinderwandung
- 16
- Zylindervolumen
- 18
- Zylindervolumen
- 20
- Dichtelement
- 22
- Dichtelement
- 24
- Trennmittel
- 26
- Trennmittel
- 28
- Niet
- 29
- Spalt
- 30
- Trennelement
- 32
- Aufnahme
- 34
- Aufnahme
- 36
- Abstandshalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014203514 A1 [0004]