DE102016207205A1

DE102016207205A1 - Tibiale Komponente für eine Knieendopothese mit zwei PE-Liner

Info

Publication number: DE102016207205A1
Application number: DE102016207205.6A
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Ceramtec GmbH
Current assignee: Ceramtec GmbH
Priority date: 2016-04-27
Filing date: 2016-04-27
Publication date: 2017-11-02

Abstract

Die Erfindung betrifft eine tibiale Komponente (1) einer Knieendopothese zur Verankerung an der proximalen Tibia, bestehend aus einem Tibiaplateau (2), einem tibialen Schaft (3) an der zur Tibia gewandten Unterseite des Tibiaplateaus (2) und mit einem Liner (4) zur Aufnahme und Lagerung der lateralen Kondylenfläche eines Femurteils. Damit sich medial wie lateral verschiedene Höhen und Formen des Liners realisieren lassen und im Falle einer Revision auch nur ein einzelner Liner ausgetauscht werden kann und hierzu ein minimal invasiver Eingriff (Operation) ausreicht, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die tibiale Komponente (1) ein oder bevorzugt zwei als Einzelteile ausgebildete Liner (4a, 4b) aufweist, der/die auf der tibialen Komponente (1) auswechselbar verankert ist/sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine tibiale Komponente einer Knieendopothese zur Verankerung an der proximalen Tibia, bestehend aus einem Tibiaplateau, einem tibialen Schaft an der zur Tibia gewandten Unterseite des Tibiaplateaus und mit einem Liner zur Aufnahme und Lagerung der lateralen Kondylenfläche eines Femurteils.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine tibiale Komponente nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, dass medial wie lateral verschiedene Höhen und Formen des Liners realisiert werden können. Dies beinhaltet bezüglich der Formen medial pivotierende Designs, unterschiedliche Liner Kongruenzen für entsprechende Indikationsstellungen (hinteres Kreuzband erhaltend oder ersetzend), Lagerpositionen (A-P Position) und ein patientenspezifisches Design. Bei der AP-Position handelt es sich um eine Abkürzung für Anterior-Posterior Positionierung.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine tibiale Komponente nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass die tibiale Komponente ein oder bevorzugt zwei als Einzelteile ausgebildete Liner aufweist, der/die auf der tibialen Komponente auswechselbar verankert ist/sind, lassen sich medial wie lateral verschiedene Höhen und Formen des Liners realisieren. Im Falle einer Revision kann auch nur ein einzelner Liner ausgetauscht werden. Aufgrund der Größe der Liner ist ein minimal invasiver Eingriff (Operation) ausreichend. Es kann auch falls benötigt eine Achskorrektur mit unterschiedlichen Linerhöhen durchgeführt werden.
Der Operateur kann während der Operation entscheiden, welchen Liner er einsetzt. Er kann aus einem Set von unterschiedlichen Linern den für diesen Patienten passenden Liner auswählen oder er stellt mit Hilfe von 3-D-Druckern den passenden Liner unmittelbar vor oder sogar während der Operation her.
Die Liner bestehen bevorzugt aus UHMWPE, Crosslinked-PE, Vitamin-E PE, PEEK oder PAEK. Mit Vitamin E PE ist ein stabilisierter Polyethylen Liner gemeint, der zur Stabilisierung von freien Radikalen im hochvernetzten Polyethylen dient
Das Tibiaplateau und der tibiale Schaft bestehen bevorzugt aus einem Metall oder einer gesinterten Keramik oder auch aus einem Polymer.
Nachfolgend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen tibialen Komponente beschrieben.
In einer ersten Ausführungsform ist auf der zum Femurteil gewandten Oberseite des Tibiaplateus für jeden Liner eine Ausnehmung angeordnet, in der der Liner auswechselbar verankert ist. Der Vorteil liegt in den wenigen Komponenten und somit weniger Arbeitsschritte zur Herstellung. Außerdem ist die Fixierung verbessert. Es ist keine zusätzliche Schnittstelle nötig und damit kein potenziell zusätzlicher Verschleiß.
In einer zweiten Ausführungsform ist auf der zum Femurteil gewandten Oberseite des Tibiaplateaus ein hinterspritztes Polymer angeordnet auf dem die Liner in jeweils einer Ausnehmung auswechselbar verankert sind. Im Gegensatz zur Ausführungsform ohne Polymer ist die Implantation (Handling) erleichtert. Es sind keine komplexen Geometrien (Verankerungsmechanismus) in der Keramik nötig. Dadurch sind geringere Kosten durch geringere Komplexität der Keramikkomponente erzielt. Außerdem ist eine höhere Festigkeit durch geringere Komplexität der Geometrien erreicht.
Bei dieser zweiten Ausführungsform weist der umlaufende Rand des Tibiaplateaus bevorzugt eine Kerbe auf, in die eine angepasste Rastnase des hinterspritzten Polymers eingreift. Hierdurch ist eine feste Verankerung des hinterspritzten Polymers auf dem Tibiaplateau erreicht. Hinterspritztes Polymer wird nachfolgend zur Vereinfachung auch einfach als Polymer bezeichnet.
Bei beiden Ausführungsvarianten sind die Liner bevorzugt durch eine Schnappverbindung oder Pressverbindung und auch Formschluss in den Ausnehmungen auf dem Tibiaplateau oder auf dem Polymer verankert. Schnappverbindungen oder Pressverbindungen sind ausreichend haltbar, auch über einen langen Zeitraum, und sind bei einer Revision auch wieder lösbar.
Die Schnappverbindung ist bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass der Rand jeder Ausnehmung einen umlaufenden Hinterschnitt aufweist und jeder Liner eine an den Hinterschnitt angepasste Schnapplippe aufweist. Die Anordnung, wo die Schnapplippe oder der Hinterschnitt angeordnet ist, kann natürlich auch umgekehrt sein. Beide Ausführungsvarianten sind sowohl für eine bikondyläre als auch für eine unikondyläre oder Revisionstibiabasisplatte vorstellbar. Bei der unikondylären Tibiabasisplatte wird nur ein Liner, entweder medial oder lateral, verwendet. Mitunter können die Liner für die bikondyläre Tibiabasisplatte auch für die unikondyläre Tibiabasisplatte verwendet werden und somit ein durchgängiges modulares Kniesystem für den unikondylären und bikondylären Eingriff (bedingt auch Revisionseingriff) verwendet werden.
Zur Revision ist bevorzugt auf dem Tibiaplateau oder auf dem Polymer für jede Ausnehmung eine Rampe in der Art eines Schlitzes angeordnet, wobei die Rampe vom Rand des Tibiaplateaus oder des Polymers bis zum Boden der Ausnehmung führt und es dadurch möglich ist, die Spitze eines an sich bekannten Aushebelwerkzeugs bis unter den Liner zu führen. Ein Aushebelwerkzeugt kann wie ein Golfschläger ausgebildet sein.
Die Erfindung betrifft die Realisierung einer dreiteiligen tibialen Komponente, auch als „Fixed Bearing Systems“ bezeichnet, mit zwei Liner für ein keramisches/metallisches Tibiaplateau. Hierbei können medial/lateral zwei separate PE-Liner UHMWPE, Crosslinked-PE, Vitamin-E PE oder sonstige für die Knieendoprothetik geeigneten Linermaterialien realisiert werden. Die Fixierung der Liner erfolgt bevorzugt über einen Hinterschnitt (Schnapplippe) im Tibiaplateau. Der Hinterschnitt kann hierbei sowohl im Tibiaplateau wie auch in dem zusätzlichen Polymer realisiert werden, mit welchem das Tibiaplateau zuvor umspritzt wurde.
Durch eine zweiteilige Realisierung des Liners lassen sich medial wie lateral verschiedene PE-Höhen und PE-Formen realisieren. Diese beinhaltet bezüglich der PE-Formen medial pivotierende Designs, unterschiedliche Liner Kongruenzen für entsprechende Indikationsstellungen (hinteres Kreuzband erhaltend oder ersetzend), Lagerpositionen (A-P Position) und Patientenspezifische Designs. Für eine unikondyläre Versorgung kann auch nur der mediale oder laterale Liner für eine entsprechende unikondyläre Tibiabasisplatte verwendet werden Im Fall einer Revision werden die PE-Liner über eine Rampe, welche anterior/zentral ausgerichtet ist, aus dem Tibiaplateau respektive umspritzten Polymer ausgehebelt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren weiter erläutert.
1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen tibialen Komponente 1 zur Verankerung an der proximalen Tibia. Diese tibiale Komponente 1 besteht aus einem Tibiaplateau 2, einem tibialen Schaft 3 zur Verankerung in der Tibia an der zur Tibia gewandten Unterseite des Tibiaplateaus 2 und mit zwei Liner 4a, 4b zur Aufnahme und Lagerung der lateralen Kondylenflächen eines nicht gezeigten Femurteils. Das Tibiaplateau 2 und der tibiale Schaft 3 bestehen aus einem Metall oder einer gesinterten Keramik oder auch Polymer. Die tibiale Komponente 1 weist zwei als Einzelteile ausgebildete Liner 4a, 4b auf, die auf der tibialen Komponente 1 auswechselbar verankert sind. Zur Revision d.h. zum Auswechseln der Liner 4a, 4b ist auf dem Tibiaplateau 2 für jeden Liner 4a, 4b eine eine Rampe 14 in der Art eines Schlitzes angeordnet, wobei die Rampe 14 vom Rand 7 des Tibiaplateaus 2 bis unter die Liner 4, 4b führt. Dadurch ist es möglich, die Spitze eines an sich bekannten Aushebelwerkzeugs bis unter den Liner 4a, 4b zu führen.
2 zeigt die tibiale Komponente 1 gemäß 1 im Schnitt. Zur Verankerung der Liner 4a, 4b sind auf der zum Femur gewandten Oberseite des Tibiaplateaus 2 zwei Ausnehmungen 5 angeordnet, in denen die Liner 4a, 4b auswechselbar verankert sind. Die Liner 4a, 4b sind in der gezeigten Ausführungsform durch eine Schnappverbindung 10 in den Ausnehmungen 5 auf dem Tibiaplateau 2 verankert.
Hierzu weist der Rand 11 jeder Ausnehmung 5 einen umlaufenden Hinterschnitt 12 auf und jeder Liner 4a, 4b eine an den Hinterschnitt angepasste umlaufende Schnapplippe 13 auf. Dies kann natürlich auch umgekehrt ausgebildet sein. Damit die Schnapplippe 13 verrasten kann, ist koaxial hinter den Schnapplippen 13 ein Schlitz 15 angeordnet.
3 zeigt einen Ausschnitt aus 2 und zwar die Schnappverbindung 10. Der Hinterschnitt 12 jeder Ausnehmung 5 dient zum Einschnappen der Schnapplippe 13 des Liner 4a. Damit dies möglich ist, ist hinter der Schnapplippe ein Schlitz 15 angeordnet. Gleiche Bezugszeichen betreffen immer den gleichen Gegenstand.
4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen tibialen Komponente 1 zur Verankerung an der proximalen Tibia.
Auf der zum Femurteil gewandten Oberseite des Tibiaplateus 2 ist ein hinterspritztes Polymer 6 angeordnet, auf dem die Liner 4a, 4b in jeweils einer Ausnehmung 5 auswechselbar verankert sind. In dieser Ausführungsform ist also zwischen dem Tibiaplateau 2 und den Linern 4a, 4b ein hinterspritztes Polymer 6 angeordnet. Auch in dieser Ausführungsform bestehen die Liner 4a, 4b aus UHMWPE, Crosslinked-PE, Vitamin-E PE, PEEK oder PAEK.
Auf dem Polymer 6 ist für jede Ausnehmung 5 eine Rampe 14 in der Art eines Schlitzes angeordnet, wobei die Rampe 14 vom Rand 11 des Polymers 6 bis zum Boden der Ausnehmung 5 führt und es dadurch möglich ist, die Spitze eines an sich bekannten Aushebelwerkzeugs bis unter den Liner 4a, 4b zu führen.
5 zeigt einen Schnitt durch die tibiale Komponente 1 gemäß 1. Zur Verankerung des hinterspritzten Polymers 6 auf dem Tibiaplateau 2 weist der umlaufende Rand 7 des Tibiaplateaus 2 eine Kerbe 8 auf. An diese Kerbe 8 ist eine Rastnase 9 des hinterspritzten Polymers 6 angepasst, die in die Kerbe 8 eingreift. Hier sind die Liner 4a, 4b durch eine Schnappverbindung 10 in den Ausnehmungen 5 auf dem hinterspritztes Polymer 6 verankert.
Hierzu weist der Rand 11 jeder Ausnehmung 5 einen umlaufenden Hinterschnitt 12 auf und jeder Liner 4a, 4b weist eine an den Hinterschnitt 12 angepasste Schnapplippe 13 auf. Insofern ist diese zweite Ausführungsform mit der ersten Ausführungsform identisch, mit dem einzigen Untrschied, dass die Ausnehmung im Polymer 6 und nicht im Tibiaplateau 2 angeordnet ist.
6 zeigt einen Ausschnitt aus der tibialen Komponente gemäß der 4 und 5. Gut zu erkennen ist der umlaufende Rand 7 des Tibiaplateaus 2 auf dem eine Kerbe 8 eingebracht ist. In diese Kerbe 8 greift eine Rastnase 9 des hinterspritzten Polymers 6. Es ist auch gut zu erkennen, dass im hinterspritzten Polymer 6 eine Ausnehmung 5 mit einem Hinterschnitt 12 angeordnet ist. Dieser bildet zusammen mit der Rastnase 13 des Liner 4a eine Schnappverbindung 10. Auch hier ist hinter der Rastnase 13 ein Schlitz 15 angeordnet.

Claims

Tibiale Komponente (1) einer Knieendopothese zur Verankerung an der proximalen Tibia, bestehend aus einem Tibiaplateau (2), einem tibialen Schaft (3) an der zur Tibia gewandten Unterseite des Tibiaplateaus (2) und mit einem Liner (4) zur Aufnahme und Lagerung der lateralen Kondylenfläche eines Femurteils, dadurch gekennzeichnet, dass die tibiale Komponente (1) ein oder bevorzugt zwei als Einzelteile ausgebildete Liner (4a, 4b) aufweist, der/die auf der tibialen Komponente (1) auswechselbar verankert ist/sind.
Tibiale Komponente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeíchnet, dass die Liner (4a, 4b) aus UHMWPE, Crosslinked-PE, Vitamin-E PE, PEEK, PAEK bestehen.
Tibiale Komponente nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tibiaplateau (2) und der tibiale Schaft (3) aus einem Metall oder einer gesinterten Keramik oder auch aus einem Polymer bestehen.
Tibiale Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zum Femurteil gewandten Oberseite des Tibiaplateus (2) für jeden Liner (4a, 4b) eine Ausnehmung (5) angeordnet ist, in der der Liner (4a, 4b) auswechselbar verankert ist.
Tibiale Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zum Femurteil gewandten Oberseite des Tibiaplateus (2) ein hinterspritztes Polymer (6) angeordnet ist auf dem die Liner (4a, 4b) in jeweils einer Ausnehmung (5) auswechselbar verankert sind.
Tibiale Komponente nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Rand (7) des Tibiaplateaus (2) eine Kerbe (8) aufweist, in die eine angepasste Rastnase (9) des hinterspritzten Polymers (6) eingreift.
Tibiale Komponente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeíchnet, dass die Liner (4a, 4b) durch eine Schnappverbindung (10) oder Pressverbindung in den Ausnehmungen (5) auf dem Tibiaplateau (2) oder auf dem Polymer (6) verankert sind.
Tibiale Komponente nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (11) jeder Ausnehmung (5) einen umlaufenden Hinterschnitt (12) aufweist und jeder Liner (4a, 4b) eine an den Hinterschnitt angepasste Schnapplippe (13) aufweist.
Tibiale Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Tibiaplateau (2) oder auf dem Polymer (6) für jede Ausnehmung (5) eine Rampe (14) in der Art eines Schlitzes angeordnet ist, wobei die Rampe (14) vom Rand (11) des Tibiaplateaus (2) oder des Polymers (6) bis zum Boden der Ausnehmung (5) führt und es dadurch möglich ist, die Spitze eines an sich bekannten Aushebelwerkzeugs bis unter den Liner (4a, 4b) zu führen.
Liner einer tibialen Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Liner für eine bikondyläre Tibiabasisplatte (Revisionstibiabasisplatte) verwendet werden oder nur ein einziger Liner für eine unikondyläre Tibiabasisplatte verwendet wird.