-
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung zur Drehlagerung eines rotativ zu bewegenden Bauteils, umfassend eine positionsfeste Hülse, auf der das Bauteil über ein oder mehrere Lagerelemente oder gleitgelagert drehgelagert ist.
-
Eine solche Lageranordnung dient zur Drehlagerung eines Bauteils, mit ihr ist also eine bewegte Achse realisierbar. Vorliegend umfasst die Lageranordnung eine positionsfeste Hülse, die quasi die Lager- oder Drehachse bildet. Auf ihr ist das Bauteil drehgelagert. Dies kann entweder über ein oder mehrere Lagerelemente wie entsprechende Wälzlager oder dergleichen realisiert werden, alternativ kann das Bauteil auch auf einer entsprechend reibungsarmen Hülse gleitgelagert sein.
-
Derartige bewegte Achsen sind je nach Anwendungsfall manuell oder elektrisch zu bremsen, um das zuvor bewegte Bauteil in einer gewünschten Position zu halten. Das Bremsmoment der Achsen ist abhängig von der Massenträgheit und von der bauraumbedingten Möglichkeit, eine geeignete Bremseinrichtung vorzusehen. Vor allem die Massenträgheit und der oft geringe Bauraum erschweren den Einsatz standardisierter Bremsen.
-
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Lageranordnung anzugeben, die, da kleinbauend, in einen entsprechend kleinen Bauraum integriert werden kann, gleichwohl aber hohe Bremsmomente liefert.
-
Zur Lösung dieses Problems ist bei einer erfindungsgemäßen Lageranordnung erfindungsgemäß vorgesehen, dass im Inneren der Hülse ein Druckelement vorgesehen ist, über das die Hülse radial aufweitbar und in Reibanlage an das über einen Luftspalt beabstandete Bauteil bringbar ist.
-
Bei der erfindungsgemäßen Lageranordnung dient die positionsfeste Hülse nicht nur zur Definition der eigentlichen Lager- oder Drehachse, sie trägt also nicht nur das zu lagernde Bauteil. Vielmehr dient die positionsfeste Hülse auch als eigentliches Bremselement, über das das drehgelagerte Bauteil gebremst werden kann. Hierzu ist erfindungsgemäß im Inneren der Hülse ein Druckelement vorgesehen. Über dieses kann an der Hülseninnenseite ein Druck auf die Hülse aufgebracht werden, so dass sich die Hülse wenngleich geringfügig radial weitet. Hierüber wird ein Luftspalt, der zwischen der Hülsenaußenseite und dem Bauteil respektive der Innenseite des bauteilseitigen Lagerauges gegeben ist, überbrückt, das heißt, dass bei hinreichendem Innendruck und Aufweitung der Hülse die Außenseite der Hülse in Reibanlage an das Bauteil respektive die Innenseite des Lagerauges gebracht wird. Es kommt folglich zu einem Reibschluss und zu einem Bremsen des Bauteils.
-
Da der Reibschluss lediglich zwischen der Hülse und dem Bauteil stattfindet und das Druckelement seinerseits lediglich zum Aufbringen des benötigten Innendrucks dient, wird folglich das Druckelement zu keinem Zeitpunkt mit dem eigentlichen Brems-respektive Reibmoment beaufschlagt, so dass es durch den eigentlichen Bremsvorgang in keiner Weise beeinträchtigt wird.
-
Da das Druckelement in die die Lagerachse bildende Hülse integriert ist, ist folglich ein extrem kompakter Aufbau der Lageranordnung gegeben, so dass eine solche Lageranordnung auch bei sehr geringem Bauraum integriert werden kann. Gleichzeitig kann ein sehr hohes Bremsmoment übertragen werden, das je nach Auslegung der Lageranordnung mehrere 10 bis mehrere 100 Nm betragen kann.
-
Der Luftspalt selbst sollte möglichst schmal sein, er sollte eine Breite zwischen 5 µm–500 µm, insbesondere zwischen 10 µm–200 µm aufweisen. Die Größe des Luftspalts hängt letztlich von der Deformierbarkeit der Hülse und dem über das Druckelement erzeugbaren Druck ab.
-
Das Druckelement selbst kann ein hydraulisch oder pneumatisch oder mechanisch arbeitendes Element sein. Ein hydraulisch oder pneumatisch arbeitendes Element weist beispielsweise einen Zylinderabschnitt und einen Kolben auf, welcher Kolben in den mit einem Hydraulikfluid oder einem gasgefüllten Zylinder zur Druckerzeugung bewegt wird. Die Zylinderwand weitet sich hierbei und drückt gegen das Hülseninnere, was zum Aufweiten der Hülse führt. Alternativ kann auch eine Mechanik vorgesehen sein, die von außerhalb betätigt wird und über die das Druckelement zur Druckerzeugung radial geweitet wird. Denkbar ist beispielsweise ein bewegbarer Kegel, der in eine über mehrere radial bewegbare Segmente definierte, formkompatible Ausnehmung eingedrückt wird, so dass die Segmente radial verschoben werden. Auch Tellerfedern bzw. Federpakete, die sich bei Belastung radial weiten und gegen den Mantel des Druckelements arbeiten, sind denkbar.
-
Wie die grundsätzliche Funktionsweise des Druckelements selbst verschieden sein kann, sind auch unterschiedliche Betätigungsmöglichkeiten des Druckelements denkbar. Das Druckelement wird von außerhalb betätigt. Gemäß einer ersten Erfindungsalternative kann es hydraulisch oder pneumatisch betätigt werden. Das heißt, dass eine entsprechende Hydraulik oder Pneumatik vorgesehen ist, die vom Benutzer entsprechend betätigt oder angesteuert werden kann, und die ihrerseits das Druckelement, gleich wie dieses ausgeführt ist, betätigt.
-
Im Rahmen dessen kann beispielsweise eine Druckerzeugungseinrichtung vorgesehen sein, über die hydraulisch oder pneumatisch ein Druck auf das Druckelement zum Betätigen desselben ausübbar ist. Die Druckerzeugungseinrichtung, eine geeignete Pumpe, ist beispielsweise über eine entsprechende Hydraulik- oder Pneumatikleitung mit einem Eingang des Druckerzeugungselements verbunden. Wird die Pumpe vom Bediener angesteuert, wird ein entsprechender Druck erzeugt, so dass das Druckerzeugungselement betätigt wird und der Bremsvorgang initiiert wird.
-
Alternativ hierzu kann das Druckelement auch elektromotorisch betätigbar sein. Hierzu ist zweckmäßigerweise ein Elektromotor vorgesehen, über den direkt oder über eine Betätigungsmechanik das Druckelement betätigbar ist. Der Elektromotor kann beispielsweise direkt mit dem Druckelement, gleich wie dieses von der Funktion her gestaltet ist, gekoppelt sein. Er kann also direkt auf den eingangs exemplarisch beschriebenen Kolben des Druckelements oder Ähnliches wirken. Alternativ hierzu kann der Elektromotor auch extern zum Druckelement positioniert sein und mit diesem über eine entsprechende Betätigungsmechanik, beispielsweise eine oder mehrere geeignete Stangen oder Hebel, gekoppelt sein, so dass eine Bewegung des Elektromotors zu einer entsprechenden Bewegung der Betätigungsmechanik und damit Betätigung des Druckelements führt.
-
Die Betätigung des Druckerzeugungselements oder des Elektromotors ist bevorzugt fernsteuerbar. Dies ermöglicht es, dem Bediener die Bremse auch aus der Distanz betätigen oder lösen zu können. Alternativ hierzu ist natürlich auch eine direkte manuelle Betätigung des Druckerzeugungselements, also der Pumpe oder des Elektromotors denkbar.
-
Gemäß einer dritten Alternative kann das Druckelement schließlich mechanisch betätigbar sein. In diesem Fall wird also das Druckelement, gleich wie dieses von der Funktion her konzipiert ist, über eine reine Betätigungsmechanik betätigt. Hierzu kann ein manuelles Betätigungselement, insbesondere in Form eines Hebels, vorgesehen sein, das oder der vom Bediener zu betätigen ist. Dieses Betätigungselement, also beispielsweise der Hebel, kann nun direkt auf das Druckelement einwirken, er ist also mit diesem direkt gekoppelt. Alternativ kann das Betätigungselement, also z. B. der Hebel, auch über eine Betätigungsmechanik in Form einer oder mehrerer Verbindungsstangen oder dergleichen mit dem Druckelement gekoppelt sein. Sofern erforderlich kann über eine solche Betätigungsmechanik – Gleiches gilt auch im Falle einer Kopplung eines Elektromotors über eine Betätigungsmechanik – eine Übersetzung realisiert sein, um die Betätigungskraft noch weiter zu erhöhen.
-
Das Bauteil selbst, das auf der Hülse gelagert ist, ist bevorzugt ein Zahnrad oder ein Zahnradsegment. Dieses Zahnrad oder Zahnradsegment kämmt beispielsweise mit einem weiteren zu arretierenden Zahnrad oder Zahnradsegment, das wiederum mit dem über die Lageranordnung zu bremsenden Bauteil verbunden ist, kämmt. Die Lageranordnung dient hier also einerseits der Lagerung des Zahnrads, andererseits aber auch als Bremseinrichtung für ein externes, zu bremsendes Bauteil, das über ein eigenes Zahnrad oder Zahnradsegment mit dem der Lageranordnung verbunden ist. Ein solches der Lageranordnung zugeordnetes Bauteil kann z. B. der um eine Vertikalachse schwenkbare C-Bogen einer medizinischen Untersuchungseinrichtung sein.
-
Neben der Lageranordnung selbst betrifft die Erfindung ferner eine medizinische Untersuchungseinrichtung umfassend einen C-Bogen nebst Strahlungsquelle und Strahlungsempfänger, welcher C-Bogen an einem Einrichtungsgestell drehgelagert ist, wobei dem C-Bogen eine Lageranordnung der vorstehend beschriebenen Art zugeordnet ist. Ein Beispiel für die Integration einer solchen Lageranordnung ist eine medizinische Untersuchungseinrichtung in Form einer C-Bogen-Anlage. Eine solche C-Bogen-Anlage umfasst eine Strahlungsquelle und einen Strahlungsempfänger, die am C-Bogen angeordnet sind. Der C-Bogen seinerseits ist um mehrere Achsen relativ zu einem Einrichtungsgestell bewegbar. Üblicherweise kann ein solcher C-Bogen orbital (entlang des C-Bogens), angular (um eine waagerechte Achse) und um eine senkrechte Achse (Swivel-Achse) geschwenkt werden, wobei die drei Achsen orthogonal zueinander stehen. Eine Achse, der eine solche Lageranordnung zugeordnet werden kann, ist z. B. die senkrechte Achse, also die Swivel-Achse.
-
Über diese Lageranordnung kann der C-Bogen bei Bedarf gebremst und arretiert werden. Hierzu ist das bremsbare Bauteil der Lageranordnung mechanisch mit dem C-Bogen gekoppelt, so dass das Bremsen des Bauteils zwangsläufig auch die C-Bogen-Bewegung bremst.
-
Die Lagerachse der Lageranordnung steht zweckmäßigerweise parallel zur Drehachse des C-Bogens, wobei beide Achsen bevorzugt Vertikalachsen sind.
-
Zweckmäßigerweise weist der C-Bogen ein Zahnrad oder ein Zahnradsegment auf, wobei auch die Lageranordnung als Bauteil ein entsprechendes Zahnrad oder Zahnsegment aufweist, und wobei die Zahnräder oder Zahnsegmente miteinander kämmen. Wird das lageranordnungsseitige Zahnrad über die integrierte Bremseinrichtung gebremst und arretiert, kommt es zwangsläufig zum Bremsen auch des C-Bogens.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen medizinischen Untersuchungseinrichtung in Form einer C-Bogen-Anlage,
-
2 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Lageranordnung, und
-
3 eine Teilansicht der Untersuchungseinrichtung aus 1, geschnitten, zur Darstellung der Drehlagerung des C-Bogens um eine Vertikalachse sowie der zugeordneten Lageranordnung zum Bremsen und Arretieren des C-Bogens.
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße medizinische Untersuchungseinrichtung in Form einer C-Bogen-Anlage 1, die als Röntgeneinrichtung ausgebildet ist. An den Enden eines C-Bogens 2 sind eine Röntgenquelle 3 sowie ein Röntgenstrahlungsdetektor 4 einander gegenüberliegend angeordnet. Die Röntgenquelle 3 sendet Röntgenstrahlung zur Durchleuchtung eines zwischen Röntgenquelle 3 und Röntgenstrahlungsdetektor 4 positionierten Patienten. Der Röntgenstrahlungsdetektor 4 empfängt die ausgesendete Röntgenstrahlung und erzeugt ein Durchleuchtungsbild des Patienten.
-
Der C-Bogen 2 ist auf einem Einrichtungsgestell 5 angeordnet, wobei exemplarisch die gesamte Anlage rollengelagert ist und entsprechend verfahren werden kann. Über eine Bedienvorrichtung 6 kann die Anlage entsprechend bedient werden.
-
Der C-Bogen 2 ist um mehrere Achsen drehbar bzw. schwenkbar. In 1 zeigt der Pfeil 7 die Drehung um eine waagerechte orbitale Achse 8 an. Oberhalb des Einrichtungsgestells 5 ist ein Gelenk 9 vorgesehen, um den C-Bogen 2 um eine waagerechte angulare Achse 10 zu verschwenken, wie durch den Pfeil 11 dargestellt ist. Zusätzlich ist der C-Bogen um eine vertikale Drehachse 12, die sogenannten Swivel-Achse, wie durch den Pfeil 13 dargestellt verdrehbar. Die jeweiligen Achsen stehen orthogonal zueinander.
-
Um den C-Bogen 2 um die vertikale Drehachse 12 relativ zum Einrichtungsgestell 5 verschwenken zu können, ist eine entsprechende Lagereinrichtung 14 vorgesehen, über welche der C-Bogen 2 relativ zum Einrichtungsgestell 5 drehgelagert ist. Die Verschwenkung um die Drehachse 12 kann manuell oder automatisch erfolgen. Im Bereich der Lagereinrichtung 14 ist nun eine Einrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, die Schwenkbewegung zu bremsen und zu arretieren.
-
Eine solche Einrichtung ist in Form einer erfindungsgemäßen Lageranordnung 15 in 2 gezeigt. Die Lageranordnung 15 umfasst eine positionsfeste Hülse 16, die beispielsweise über einen geeigneten Lagerflansch 17 positionsfest relativ zum Einrichtungsgestell 5 ist. Die Hülse weist einen relativ dünnwandigen Hülsenabschnitt 18 auf, die Hülse selbst ist hohlzylindrisch. Auf der Hülse 16 ist, im gezeigten Beispiel über zwei Wälzlager 19, ein drehzulagerndes Bauteil 20 drehgelagert, bei dem es sich beispielsweise, siehe 3, um ein außenverzahntes Zahnrad 21 handelt. Alternativ zur gezeigten Lagerung des Bauteils 20 über die beiden Wälzlager 19 wäre es gleichermaßen denkbar, das Bauteil 20 auf der Hülse 16 gleitzulagern. In diesem Fall würden die beiden Wälzlager 19 entfallen. Dies setzt voraus, die Hülse 16 aus einem entsprechenden Material wie beispielsweise Messing zu fertigen.
-
Der Außendurchmesser der Hülse 16 im Bereich des dünnwandigen Hülsenabschnitts 18 und der Innendurchmesser des Bauteils 20 im gegenüberliegenden Bereich sind so gewählt, dass zwischen ihnen ein sehr schmaler Lagerspalt 22 verbleibt. Dieser Lagerspalt ist wenige µm breit, seine Breite sollte zwischen 5–500 µm, vorzugsweise zwischen 10–200 µm liegen.
-
Im Inneren der Hülse 16 ist ein Druckelement 23 aufgenommen, das ebenfalls zylindrische Form besitzt. Es ist vom Außendurchmesser so bemessen, dass es bevorzugt formschlüssig an der Hülseninnenwand anliegt. Wie 2 zeigt, ist es insbesondere im Bereich des dünnwandigen Hülsenabschnitts 18 positioniert. Über dieses Druckelement 23 kann nun die Bremswirkung der Lageranordnung 15 erreicht werden.
-
Hierzu ist das Druckelement 23 in der Lage, bei Betätigung eine Radialkraft zu erzeugen, sich mithin also radial zu weiten, so dass über das Druckelement 23 ein Druck auf die Innenseite des dünnwandigen Hülsenabschnitts 18 ausgeübt wird. Dieser folgt dem Innendruck und weitet sich seinerseits radial. Hierüber wird der Lagerspalt 22 überbrückt, so dass die Außenseite des dünnwandigen Hülsenabschnitts 18 in Reibanlage an die Innenseite des Bauteils 20 gelangt. Es kommt zur Friktion und zum Reibschluss, worüber das drehende Bauteil 20 gebremst wird, nachdem wie beschrieben die Hülse 16 positionsfest ist. Bei hinreichendem Reibschluss kommt es zur vollständigen Arretierung. Wird der Druck wieder entlastet, wird also das Druckelement 23 nicht mehr betätigt, so relaxiert der geweitete Hülsenabschnitt 18 wieder, das Bauteil 20 wird wieder freigegeben und kann ungebremst rotieren.
-
Um den Innendruck zu erzeugen, arbeitet das Druckelement 23 auf hydraulischer, pneumatischer oder mechanischer Basis. Es weist eine Außenhülse auf, die beispielsweise einen Zylinder bildet. In diesen beispielsweise mit Hydraulikfluid oder einem Gas gefüllten Zylinder taucht ein Kolben ein. Wird dieser in den Zylinder bewegt, kommt es zu einer Aufweitung des Zylinders und damit zur Erzeugung des Innendrucks. Alternativ kann auch ein mechanisch arbeitendes Druckelement 23 vorgesehen sein. In diesem Fall wird beispielsweise ein konischer Kolben in eine entsprechende Aufnahme, gebildet aus mehreren radial beweglichen Segmenten, bewegt. Diese Segmente laufen gegen die Elementwand, worüber die entsprechende Aufweitung und damit Erzeugung des Innendrucks erfolgt.
-
Um das Druckelement 23 zu betätigen, wird von außen, wie durch den Pfeil 24 dargestellt, eine Kraft F auf das Druckelement 23 gegeben. Wie auch die Funktionsweise des Druckelements 23 unterschiedlich sein kann, kann auch die Art und Weise der Krafterzeugung respektive Kraftübertragung unterschiedlich sein. So kann die Kraft beispielsweise auf hydraulischem oder pneumatischem Weg erzeugt werden. Hierzu ist eine nicht näher gezeigte Druckerzeugungseinrichtung und Druckleitung vorgesehen, die mit dem Eingang 25 des Druckelements 23 gekoppelt ist. Wird das Druckerzeugungselement, beispielsweise fernbedient, vom Bediener angesteuert, so wird über die Pumpe beispielsweise ein entsprechender Hydraulikdruck erzeugt, der über die Hydraulikleitung auf den Eingang 25 gegeben wird. Dieser Druck respektive diese Kraft führt zur Betätigung des Druckelements 23, gleich wie dieses konzipiert ist.
-
Alternativ dazu kann auch ein Elektromotor vorgesehen sein, worauf nachfolgend noch eingegangen wird. Dieser Elektromotor ist beispielsweise über eine Betätigungsmechanik mit dem Eingang 25 verbunden. Bei Betätigung des Motors drückt die Betätigungsmechanik auf diesen Krafteingang, es kommt zur Betätigung des Druckelements 23, gleich wie dieses aufgebaut ist.
-
Schließlich kann auch eine rein mechanische Betätigungseinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines Hebels bzw. einer nachgeschalteten Betätigungsmechanik. Der Bediener betätigt den Hebel, so dass die hierüber eingebrachte Kraft entsprechend auf den Eingang 25 gegeben wird.
-
3 zeigt in Form einer geschnittenen Prinzipdarstellung einen Ausschnitt der Lagereinrichtung 14, über die der C-Bogen um die vertikale Drehachse 12 am Einrichtungsgestell 5 drehgelagert ist. Gezeigt ist eine Lagerhülse 26, die dem C-Bogen 2 zugeordnet ist, sie ist also mit dem C-Bogen 2 gekoppelt, was über den entsprechenden Lagerarm, wie in 1 gezeigt, erfolgt. Die Lagerhülse 26 ist in einer geeigneten Lageraufnahme 27, die mit dem Einrichtungsgestell 5 verbunden ist, aufgenommen respektive darin drehgelagert, so dass der C-Bogen letztlich über die Lagerhülse 26 relativ zum Einrichtungsgestell 5 drehgelagert ist.
-
An der Lageraufnahme 27 ist eine erfindungsgemäße Lageranordnung 15 vorgesehen, die dazu dient, die Rotation des C-Bogens um die Drehachse 12 zu bremsen. Hierzu ist die Hülse 16 über den Befestigungsflansch 17 mit der Lageraufnahme 27 fest verbunden. Im Inneren der Hülse 16 befindet sich das Druckelement 23, dargestellt ist ebenfalls das Bauteil 20 hier in Form des Zahnrades 21.
-
Dargestellt und der Lageranordnung 15 zugehörig ist ein Elektromotor 28, der in einer geeigneten Halterung der Lageraufnahme 27 angeordnet ist. Der Elektromotor 28 ist über eine hier nur gestreichelt dargestellte Betätigungsmechanik 29 mit dem Krafteingang 25 des Druckelements 23 verbunden. Wird der Elektromotor 28 beispielsweise über eine Fernsteuerung oder durch Betätigung eines Bedienknopfes an der Bedieneinrichtung 6 angesteuert, so dreht er. Sein Abtrieb führt dazu, dass die Betätigungsmechanik 29 das Druckelement 23 betätigt. Dieses erzeugt den beschriebenen Innendruck, es kommt zum geringfügigen Aufweiten der Hülse 16 im Bereich des dünnwandigen Hülsenabschnitts 18 und zum Reibschluss mit dem Zahnrad 21.
-
Das Zahnrad 21 seinerseits kämmt mit einem Zahnrad 30, das an der Hülse 26 befestigt ist, mithin also mit dieser rotiert. Im normalen Betrieb, wenn der C-Bogen um die Drehachse 12 verschwenkt werden soll, rotiert folglich die Hülse 26 nebst Zahnrad 30 in der Lageraufnahme 27. Da das Zahnrad 21 freigegeben ist, dreht es mit. Soll jedoch die Rotationsbewegung, die üblicherweise nur um wenige Winkelgrad erfolgt, beispielsweise +/–15° aus einer 0-Stellung, gebremst und arretiert werden, wird das Druckelement 23 über den Elektromotor 28 betätigt. Das Zahnrad 21 wird aufgrund des Reibschlusses gebremst. Hierüber wird zwangsläufig auch das Zahnrad 30 und mit ihm die Lagerhülse 26 und über diese letztlich auch der C-Bogen gebremst. Die gebremste Endposition wird so lange arretiert, so lange das Druckelement 23 betätigt ist. Erst mit Lösen des Reibschlusses und Freigabe des Zahnrads 21 kann der C-Bogen wieder um die Drehachse 12 rotieren.
-
3 zeigt exemplarisch eine radial außenliegende Anordnung der Lageranordnung 15 relativ zum über die zu bremsenden Bauteile, hier also der Lagerhülse 26. Grundsätzlich denkbar wäre aber auch eine Integration der Lageranordnung 15 in die Lagerhülse 26, die dann mit einem entsprechenden innenverzahnten Abschnitt zu versehen wäre.
-
Das beschriebene Ausführungsbeispiel mit der C-Bogen-Anlage zeigt die Verwendung der Lageranordnung letztlich als Bremseinrichtung. Sie dient der Lagerung des Zahnrades 21, das seinerseits als Bremselement für ein mit ihm gekoppeltes Bauteil, hier die Lagerhülse 26, dient. Grundsätzlich kann über die Lageranordnung aber auch direkt die Lagerung eines entsprechenden, zu bremsenden oder zu arretierenden Bauteils erfolgen. Beispielsweise kann auf der Hülse ein Schwenkarm einer Betätigungsvorrichtung oder dergleichen gelagert sein, dieser ist also über die Lageranordnung drehgelagert. Gleichzeitig kann er über die Lageranordnung 15 auch entsprechend gebremst und arretiert werden. Die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Lageranordnung 15 sind also keinesfalls auf die beschriebene Ausgestaltung beschränkt, vielmehr sind sie beliebigst, ein Einsatz ist überall dort möglich, wo ein Bauteil gelagert und aufgrund der integrierten Bremse gebremst werden soll.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- C-Bogen-Anlage
- 2
- C-Bogen
- 3
- Röntgenquelle
- 4
- Röntgenstrahlungsdetektor
- 5
- Einrichtungsgestell
- 6
- Bedienvorrichtung
- 7
- Pfeil
- 8
- Achse
- 9
- Gelenk
- 10
- Achse
- 11
- Pfeil
- 12
- Drehachse
- 13
- Pfeil
- 14
- Lagereinrichtung
- 15
- Lageranordnung
- 16
- Hülse
- 17
- Lagerflansch
- 18
- Hülsenabschnitt
- 19
- Wälzlager
- 20
- Bauteil
- 21
- Zahnrad
- 22
- Lagerspalt
- 23
- Druckelement
- 24
- Pfeil
- 25
- Eingang
- 26
- Lagerhülse
- 27
- Lageraufnahme
- 28
- Elektromotor
- 29
- Betätigungsmechanik
- 30
- Zahnrad