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Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungssystem für eine Komponente einer medizintechnischen Einrichtung, insbesondere für eine Komponente eines Magnetresonanztomographen.
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Medizintechnische Einrichtungen, wie insbesondere Einrichtungen der medizinischen Bildgebung, die beispielsweise als Magnetresonanztomographen, Computertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte oder Ähnliches ausgebildet sind, umfassen eine Vielzahl von empfindlichen Komponenten, die leicht bei der Montage, während des Transports oder auch beim regulären Gebrauch in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis beschädigt werden können. Im Falle eines auftretenden Defekts wäre es wünschenswert, Informationen zu erhalten, die Rückschlüsse auf Ursache der Beschädigung bzw. über einen sich abzeichnenden Verschleiß ziehen lassen. Dies ist beispielsweise für Hersteller im Hinblick auf die Produktoptimierung interessant.
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In anderen Fällen ist es sinnvoll, aus Gründen der Gewährleistung zumindest eingrenzen zu können, wann und gegebenenfalls wo es zu einem die Komponente potentiell schädigenden Ereignis gekommen sein könnte. Herstellung, Transport und Gebrauch von medizintechnischen Einrichtungen liegen für gewöhnlich in unterschiedlichen Verantwortlichkeitsbereichen. Informationen darüber, ob es potentiell Defekte verursachende Ereignisse beispielsweise während des Transports und/oder Montage gegeben hat, sind allerdings im Allgemeinen nicht verfügbar. Dies könnte jedoch helfen, unter Umständen unberechtigte Gewährleistungsforderungen zu erkennen und auszuschließen.
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Es ist Aufgabe der der vorliegenden Erfindung, Mittel anzugeben, die es ermöglichen, Rückschlüsse über den Funktionszustand einer medizintechnischen Einrichtung treffen zu lassen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Aufzeichnungssystem mit den weiteren Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Aufzeichnungssystem für eine Komponente einer medizintechnischen Einrichtung, insbesondere für eine Komponente eines Magnetresonanztomographen, umfasst zumindest einen Sensor zur Erfassung von Umgebungsdaten und eine Aufzeichnungseinrichtung, die derart mit dem zumindest einen Sensor verbunden oder verbindbar ist, dass die von dem zumindest einen Sensor erfassten Umgebungsdaten in einer Speichereinheit abspeicherbar sind. Aus den abgelegten Umgebungsdaten ist zumindest ein zeitlicher Ablauf von die Funktionstüchtigkeit der Komponente potentiell beeinflussenden Ereignissen ableitbar.
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Die Aufzeichnungseinrichtung weist somit für die Komponente der medizintechnischen Einrichtung eine ähnliche Funktionalität auf, wie die im Flugverkehr bekannten Flugschreiber bzw. „Black Boxes“. Das Aufzeichnungssystem sammelt vorzugsweise über die gesamte Lebensdauer der medizintechnischen Einrichtung, zumindest aber von der Montage bis zur Auslieferung der medizintechnischen Einrichtung an den Endnutzer und der Inbetriebnahme der medizintechnischen Einrichtung durch den Endnutzer Umgebungsdaten, die Rückschlüsse über potentiell schädigende Ereignisse oder einen sich abzeichnenden Verschleiß ermöglichen. Bei einem auftretenden Defekt oder nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls kann die Aufzeichnungseinrichtung bzw. deren Speichereinheit ausgelesen werden, um Informationen über zumindest potentiell schädigende Ereignisse zu erhalten. Die Umgebungsdaten werden daher derart abgespeichert, dass zumindest der zeitliche Ablauf von den die Funktionstüchtigkeit der Komponente beeinflussenden Ereignissen abgeleitet werden kann. Hierzu kann beispielsweise eine interne elektronische Uhr der Aufzeichnungseinrichtung eine Systemzeit liefern, so dass die von dem zumindest einen Sensor erfassten Umgebungsdaten mit einer Zeitinformation verknüpft und abgelegt werden können. Ebenso ist denkbar, dass die Aufzeichnungseinrichtung eine interne Empfangseinrichtung zum Empfang eines externen Zeitsignals aufweist. In jedem Fall kann so sichergestellt werden, dass der zeitliche Ablauf von relevanten Ereignissen, wie beispielsweise schweren Erschütterungen, die der Komponente wiederfahren sind, aus den abgespeicherten Umgebungsdaten rekonstruiert werden kann. Die Auswertung der Umgebungsdaten kann beispielsweise der Produktoptimierung dienen, beispielsweise wenn festgestellt wird, dass beim Abruf von bestimmten Funktionen der medizintechnischen Einrichtung zu hohe betriebsbedingte Vibrationen auftreten. Besonders bevorzugt dient die Aufzeichnungseinrichtung zum Aufzeichnen von Unregelmäßigkeiten, Unfällen oder anderen, die Komponente potentiell schädigenden Ereignisse. Vorzugsweise sind mehrere, besonders bevorzugt alle Komponenten bzw. Module, aus denen die medizintechnische Einrichtung endmontiert wird, mit erfindungsgemäßen Aufzeichnungseinrichtungen versehen.
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Für den Fall, dass die medizintechnische Einrichtung ein Magnetresonanztomograph ist, sind die vorstehend genannten und mit Sensoren auszustattenden Komponenten beispielsweise Magnete, Magnethalterungen, Abdeckungen, Gehäuseteile, elektromagnetische Abschirmungen, Hochfrequenzspulen, lokale Empfängerspulen, Patientenliegen, Computer oder Kontrastmittelinjektoren. Ferner können auch Zubehörteile, wie insbesondere Kopfhörer oder Alarmsysteme mit Sensoren zur Erfassung von Umgebungsdaten ausgestaltet sein, die mit der Aufzeichnungseinrichtung kommunizieren.
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Besonders bevorzugt ist der zumindest eine Sensor ein Feuchtigkeitssensor, Beschleunigungssensor, Erschütterungssensor, Drucksensor und/oder Temperatursensor. Mittels Beschleunigungssensoren oder Erschütterungssensoren kann beispielsweise festgestellt werden, ob die mit dem Sensor ausgestattete Komponente während des Transports fallen gelassen wurde. Gegebenenfalls kann anhand der Schwere der Erschütterung zusätzlich die Fallhöhe abgeschätzt werden. In anderen Fällen kann mittels der Sensoren überprüft werden, ob beispielsweise ein Gehäuseteil oder eine Gehäuseschalung unsachgemäß entfernt wurde und ein Magnet manipuliert wurde. Mittels der Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren kann überprüft werden, ob das klimatische Umfeld geeignet für den Betrieb der medizintechnischen Einrichtung ist bzw. der Produktspezifikation entspricht. Abweichungen hiervon können auf einem erhöhten Verschleiß deuten. Gegebenenfalls kann das Aufzeichnungssystem auch auf bereits vorhandene Sensoren zurückgreifen.
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Der zumindest eine Sensor ist vorzugsweise drahtlos mit der Aufzeichnungseinrichtung verbindbar oder verbunden. Eine derartige Ausgestaltung ist vorteilhaft, da dadurch nahezu keine baulichen Veränderungen an der medizintechnischen Einrichtung notwendig sind. Es ist somit eine besonders flexible Anordnung der Sensoren an den verschiedenen zu überwachenden Komponenten möglich. Die von den Sensoren erfassten Umgebungsdaten sind beispielsweise mittels Radiofrequenzsignale an die Aufzeichnungseinrichtung übertragbar.
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Das Aufzeichnungssystem umfasst weiter vorzugsweise eine in der Aufzeichnungseinrichtung integrierte Auswerteeinheit zum Auswerten der Umgebungsdaten. Bei derartigen Ausführungen ist eine Aufbereitung der von den Sensoren bereitgestellten Umgebungsdaten möglich. So kann beispielsweise eine Selektion der erfassten Umgebungsdaten derart erfolgen, dass nur derartige Datensätze, die Aufschluss über beschädigungsrelevante Ereignisse liefern, abgespeichert werden.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsbeispielen weist das Aufzeichnungssystem eine Schnittstelle zur drahtgebundenen und/oder drahtlosen Kommunikation mit einer externen Rechnereinheit auf. Es ist vorgesehen, die von den Sensoren erfassten und auf der Speichereinheit abgelegten Umgebungsdaten bei einem auftretenden Defekt auszulesen. In anderen Fällen kann die Speichereinheit in vorgebbaren Zeitintervallen, beispielsweise bei einer Inspektion oder Wartung der medizintechnischen Einrichtung ausgelesen werden. Die Auswerteeinrichtung wird dazu mit der externen Rechnereinheit verbunden. Bei Ausführungsbeispielen, die eine drahtlose Kommunikation mit der externen Rechnereinheit ermöglichen, ist auch eine kontinuierliche Datenübertragen während des Betriebs, der Reparatur und/oder dem Austausch von Komponenten der medizintechnischen Einrichtung denkbar. Hierzu kann beispielsweise das Aufzeichnungssystem in einem Intranet eingebunden sein.
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In Weiterbildung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, eine Fernunterstützung insbesondere über das Internet anzubieten. Mit anderen Worten werden die von den Sensoren erfassten und auf der Speichereinheit abgelegten Umgebungsdaten von dem Endnutzer, beispielsweise einem Betreiber eines Krankenhauses oder einer Arztpraxis, über das Internet an eine externe Rechnereinheit eines mit Reparaturen der medizintechnischen Einrichtung betrauten Dienstleisters übertragen. Diese Datenübertragung an den Dienstleister oder Hersteller der medizinischen Einrichtung ermöglicht bei auftretenden Defekten eine erste Ferndiagnose. Eine Inspektion der medizinischen Einrichtung vor Ort ist hierzu nicht nötig. Im Ergebnis lässt sich somit der Ablauf von Reparaturleistungen optimieren, um Kosten einzusparen.
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Zum Auslesen der Speichereinheit kann die Aufzeichnungseinrichtung gemäß möglicher Ausführungsbeispiele von der medizintechnischen Einrichtung getrennt werden. Dies kann insbesondere bei Aufzeichnungseinrichtungen vorgesehen sein, die zur drahtgebundenen Kommunikation mit der externen Rechnereinheit ausgebildet sind. Aber auch bei Aufzeichnungseinrichtungen, die mit der externen Rechnereinheit drahtlos beispielsweise über Funk kommunizieren, ist eine Identifikation sinnvoll, um eine korrekte Zuordnung der in Betracht stehenden Komponenten der medizintechnischen Einrichtung sicherzustellen. Die Aufzeichnungseinrichtung und/oder die Komponente sind hierzu vorzugsweise mit einem RFID-Transponder oder einem Strichcode versehen. Durch einen Datenbankabgleich kann die medizinische Einrichtung anhand der im Strichcode bzw. im RFID-Transponder kodierten Daten eindeutig identifiziert werden und die in der Aufzeichnungseinrichtung abgelegten Umgebungsdaten korrekt zugeordnet werden.
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Ein Identifikation mittels RFID-Transpondern und/oder Strichcodes ist weiter besonders vorteilhaft bei austauschbaren Komponenten, wie beispielsweise Kopfhörer oder lokalen Empfängerspulen vorgesehen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Aufzeichnungssystem modular ausgestaltet. Der zumindest eine Sensor ist dabei lösbar mit der Komponente verbindbar.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der zumindest eine Sensor in der Komponente der medizintechnischen Einrichtung fest, d. h. unlösbar integriert. Entsprechend umfasst die Erfindung die bereits vorstehend beschriebene Komponente in Verbindung mit dem darin fest integrierten zumindest einen Sensor bzw. die aus derartigen Komponenten gebildete medizintechnische Einrichtung.
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Die medizintechnische Einrichtung ist bevorzugt eine medizinische Bildgebungseinrichtung, insbesondere ein Magnetresonanztomograph, Computertomograph oder C-Bogenröntgengerät.
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Besonders bevorzugt ist der zumindest eine Sensor mittels eines dreidimensionalen Druckverfahrens, insbesondere mittels eines Hybriddruckverfahrens in der Komponente integriert. Hierzu kann beispielsweise an einer bereits gefertigten Gehäuseschalung der medizintechnischen Einrichtung eine Halterung für den Sensor mit Hilfe des dreidimensionalen Druckverfahrens angebracht werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Aufzeichnen von die Funktionstüchtigkeit einer Komponente einer medizintechnischen Einrichtung zumindest potentiell beeinflussenden Ereignissen, bei dem das vorstehend beschriebene Aufzeichnungssystem zum Einsatz kommt. Die sich daraus ergebenden Vorteile können unmittelbar aus der vorstehenden Beschreibung mit Bezug auf das Aufzeichnungssystem abgeleitet werden. Der zumindest eine Sensor erfasst Umgebungsdaten, die in der Speichereinheit derart abgespeichert werden, dass die abgelegten Umgebungsdaten Informationen über zumindest den zeitlichen Ablauf der die Funktionstüchtigkeit der Komponente potentiell beeinflussenden Ereignissen beinhalten.
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Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf das in den Zeichnungsfiguren gezeigte Ausführungsbeispiel verwiesen. Es zeigen in einer schematischen Darstellung:
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1 schematisch ein Aufzeichnungssystem gemäß einem möglichen Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 schematisch einen Anwendungsfall, bei dem das Aufzeichnungssystem gemäß der Erfindung zur Identifikation von potentiell schädigenden Ereignissen dient.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Aufzeichnungssystem 1 für eine medizintechnische Einrichtung 2, die im dargestellten, nichteinschränkend aufzufassenden Beispiel als Magnetresonanztomograph ausgeführt ist. Das Aufzeichnungssystem 1 umfasst eine Aufzeichnungseinrichtung 3 mit einer nicht näher dargestellten, internen Speichereinheit und einer internen Auswerteeinheit. Die Aufzeichnungseinrichtung 3 steht in drahtloser Kommunikation mit einer Vielzahl von Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6, die Umgebungsdaten sammeln, welche relevant für die Funktionstüchtigkeit der medizintechnischen Einrichtung 2 bzw. deren Komponenten sind. Die Sensoren 4.1 bis 4.5 sind hierbei fest, d. h. unlösbar mit den jeweiligen Komponenten verbunden. Die Sensoren 4.1 und 4.2 sind in einem Gehäuse 5 der medizintechnischen Einrichtung 2 integriert. Entsprechend sind die Sensoren 4.3, 4.4 an einer Patientenliege 6 angeordnet. Die Sensoren 4.5, 4.6 dienen zur Überwachung von Zubehörteilen, wie beispielsweise einer lokalen Empfängerspule 7 oder einem Kopfhörer 8. Der Doppelpfeil 9 in 1 deutet dabei an, dass der Sensor 4.6 ein mit dem Kopfhörer 8 lösbar verbindbares Modul bildet.
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Die in 1 exemplarisch gezeigten Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 sind als Feuchtigkeitssensoren, Beschleunigungssensoren, Erschütterungssensoren, Drucksensoren und/oder Temperatursensoren ausgebildet. Die von den Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 erfassten Umgebungsdaten geben Aufschluss darüber, ob beispielsweise die im Umfeld der medizintechnischen Einrichtung 2 vorherrschenden klimatischen Bedingungen hinsichtlich Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit im Rahmen des für den Betrieb der medizintechnischen Einrichtung 2 geeigneten Parameterbereichs liegen. Anhand der von den Beschleunigungs- und Erschütterungssensoren erfassten Umgebungsdaten können Informationen darüber gewonnen werden, ob beispielsweise die mit dem entsprechenden Sensor 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 ausgestattete Komponente während des Transports fehlerhaft gehandhabt wurde. Es sind jedoch auch andere Anwendungsfälle denkbar, beispielsweise sind mittels Beschleunigungssensoren auch zu hohe, während des Betriebs der medizintechnischen Einrichtung 2 auftretende g-Kräfte, die auf einen Defekt hinweisen können, detektierbar.
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Die Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 erfassen Umgebungsdaten über zumindest einen Abschnitt der Lebensdauer der medizintechnischen Einrichtung 2. Besonders bevorzugt werden die Umgebungsdaten bereits während der Herstellung der medizintechnischen Einrichtung 2 und während des Transports der medizintechnischen Einrichtung 2 zu einem Endnutzer erfasst. Die erfassten Umgebungsdaten erhalten Informationen über die Funktionstüchtigkeit der medizintechnischen Einrichtung 2 potentiell beeinflussende Ereignisse.
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Die von den Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 erfassten Umgebungsdaten sind derart in der internen Speichereinheit abspeicherbar, dass ein zeitlicher Ablauf der die Komponente potentiell beeinflussenden Ereignisse ableitbar ist. Hierzu wird eine Systemzeit von einer elektronischen Uhr bereitgestellt, die den erfassten Umgebungsdaten zugeordnet und abspeichert wird.
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Die Aufzeichnungseinrichtung 3 weist ferner eine zur drahtlosen Kommunikation mit einer externen Rechnereinheit 10 ausgebildete Schnittstelle auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Aufzeichnungseinrichtung 3 eine Schnittstelle für die drahtgebundene Kommunikation mit der externen Rechnereinheit 10 aufweisen.
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Die drahtlose Verbindung zwischen der externen Rechnereinheit 10 dient zur Auswertung der Umgebungsdaten insbesondere hinsichtlich von möglichen, die medizinische Einrichtung 2 beschädigende Ereignisse. Eine derartige Auswertung kann zu vorgebbaren Zeitpunkten, beispielsweise nach dem Aufstellen und Kalibrieren der medizinischen Einrichtung 2 beim Endnutzer oder in regelmäßigen Zeitintervallen im Rahmen einer Wartung erfolgen. Die externe Rechnereinheit 10 ist über das Internet mit einer weiteren Rechnereinheit eines Dienstleisters oder des Herstellers der medizintechnischen Einrichtung 2 verbindbar. Dies ermöglicht eine Fernunterstützung der Wartung bzw. eine Ferndiagnose der Funktionstüchtigkeit der medizintechnischen Einrichtung 2.
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2 illustriert schematisch einen typischen Anwendungsfall für das Aufzeichnungssystem 1. Gezeigt ist der schematische Ablauf der Herstellung 20 der medizintechnischen Einrichtung 2, deren Transport 30 zu einem Endnutzer und deren Betrieb 40 beim Endnutzer. Herstellung 20, Transport 30 und Betrieb 40 der medizintechnischen Einrichtung 2 fallen für gewöhnlich entsprechend in den Verantwortungsbereich eines Herstellers, eines Transportunternehmens oder eines Betreibers eines Krankenhauses bzw. einer Arztpraxis. Das Aufzeichnungssystem 1 sammelt über den gesamten Verlauf der in 2 schematisch gezeigten Vorgänge Umgebungsdaten. Bei einem auftretenden Defekt können anhand der in der Speichereinheit abgelegten Umgebungsdaten die die Komponente zumindest potentiell beschädigende Ereignisse rekonstruiert und zeitlich eingeordnet werden, so dass Rückschlüsse darüber möglich sind, wer die Beschädigung zu verantworten hat.
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Hierzu werden die Sensoren 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 4.6 in die zu überwachenden Komponenten der medizintechnischen Einrichtung 3 bereits bei deren Herstellung in einem ersten Verfahrensschritt 21 integriert. Im anschließenden Verfahrensschritt 22 werden die Komponenten auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Hierbei erfassen die Sensoren bereits Umgebungsdaten, die von der Aufzeichnungseinrichtung 3 des Aufzeichnungssystems 1 gesammelt werden. Dadurch ist sichergestellt, dass ein unsachgemäßer Umgang mit den Komponenten während deren Prüfung zumindest im Nachhinein erkannt werden kann. Im dritten die Herstellung betreffenden Verfahrensschritt 23 wird die medizintechnische Einrichtung 2 aus denjenigen Komponenten montiert, für die der Test des zweiten Verfahrensschritts 22 positiv verlief. Es schließt sich ein weiterer Test im vierten Verfahrensschritt 24 an, in dem die Funktionstüchtigkeit der medizinischen Einrichtung 2 in ihrer Gesamtheit überprüft wird. Verläuft auch dieser Test positiv, so wird die medizinische Einrichtung im fünften Verfahrensschritt 25 zumindest zum Teil wieder in ihre Komponenten zerlegt, um den anschließenden Transport 30 zum Endnutzer zu vereinfachen.
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Der Transport 30 umfasst typischer Weise zwei zu unterscheidende Verfahrensschritte 31, 32. Im sechsten Verfahrensschritt 31 erfolgt der eigentliche Transport der Komponenten zum Endnutzer. Es schießt sich ein siebter Verfahrensschritt 32 an, in dem die medizinische Einrichtung 2 vom Transportunternehmer beim Endnutzer montiert und kalibriert wird.
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Im achten Verfahrensschritt 41 nimmt der Endnutzer die medizinische Einrichtung 2 in Betrieb. Das Aufzeichnungssystem 1 erfasst und hinterlegt während des gesamten Vorgangs, also während der Herstellung 20, des Transports 30 und des Betriebs 40, fortlaufend Umgebungsdaten, die Informationen über Ereignisse enthalten, die die Funktionstüchtigkeit der medizinischen Einrichtung 2 betreffen. Eine Analyse der abgelegten Umgebungsdaten kann daher Aufschluss über die Ursache von auftretenden Defekten liefern und diese gegebenenfalls auch dem Verantwortlichkeitsbereich der involvierten Unternehmen zuordnen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Andere Variationen und Kombinationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.