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Die Erfindung betrifft eine Vulkanisierform zum Vulkanisieren eines Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings unter Druck und bei erhöhter Temperatur, wobei der Fahrzeug-Luftreifen-Rohling wenigstens eine Karkasseneinlage, zwei Seitenwände, zwei Reifenwülste, mindestens eine Gürtellage sowie einen radial über der Gürtellage angeordneten Laufstreifen aufweist, und bei der die Vulkanisierform innenseitige Formflächen für Profile auf dem Laufstreifen und für Beschriftungen und/oder für andere individualisierende Merkmale auf den Seitenflächen aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren sowie ein Produkt zur Herstellung eines solchen Fahrzeug-Luftreifens.
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Eine Vulkanisierform für Fahrzeugreifen ist aus der
DE 103 08 152 A1 bekannt. Diese Vulkanisierform für Fahrzeugreifen weist Formteile zum Formen von Seitenwänden und mehrere radial verschiebbare Formsegmente zum Formen des Laufflächenprofils des Fahrzeugreifens auf, die im geschlossenen Zustand einen Formring bilden, wobei wenigstens ein Formsegment als Wechselhalter zur lösbaren Verbindung mit einem Formstück zum Erzeugen des Profilmusters ausgebildet ist, und wobei das Formstück aus einem Paket parallel nebeneinander stehender flacher Blechstreifen besteht, wobei die Blechstreifen jeweils eine strukturierte Formoberfläche aufweisen. In dieser Druckschrift ist auch erwähnt, dass es aus der
US 5,798,076 A bekannt sei, zur Gestaltung von Seitenwänden von Fahrzeugluftreifen Blechstreifen in einen Seitenwandring einzusetzen.
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Die in der
DE 103 08 152 A1 offenbarte Vulkanisierform hat sich bewährt. Sie erfordert aber komplizierte Formsegmente zur Aufnahme des aus einem Paket parallel nebeneinander stehender, flacher Blechstreifen bestehenden Formstücks und ist wegen des mit der Herstellung der Blechstreifen verbundenen Zeitaufwandes im Wesentlichen für das aufgabengemäße Herstellen von Kleinserien und Prototypen verwendbar.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzustellen, die es erlauben, Fahrzeug-Luftreifen in der Serienfertigung mit unterschiedlichen Laufflächenprofilen und unterschiedlichen Beschriftungen oder anderen individualisierenden Merkmalen zu versehen.
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Gelöst wird die vorrichtungsbezogene Aufgabe durch eine Vulkanisierform mit den Merkmalen des Anspruchs 1. In unabhängigen Verwendungsansprüchen ist die besondere Verwendung von erfindungsgemäß ausgebildeten Formeinsatzsegmenten definiert. Zwei unabhängige Verfahrensansprüche nennen zwei ähnliche Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeug-Luftreifens, und ein Produktanspruch beschreibt ein Produkt zur Herstellung eines Fahrzeug-Luftreifens. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Demnach geht die Erfindung aus von einer Vulkanisierform zum Vulkanisieren eines Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings unter Druck und bei erhöhter Temperatur, wobei der Fahrzeug-Luftreifen-Rohling wenigstens eine Karkasseneinlage, zwei Seitenwände, zwei Reifenwülste, mindestens eine Gürtellage sowie einen radial über der Gürtellage angeordneten Laufstreifen aufweist, und bei der die Vulkanisierform innenseitige Formflächen für Profile auf dem Laufstreifen und für Beschriftungen und/oder für andere individualisierende Merkmale auf den Seitenflächen aufweist.
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Zur Lösung der vorrichtungsbezogenen Aufgabe ist bei dieser Vulkanisierform vorgesehen, dass die innenseitigen Formflächen der Vulkanisierform wenigstens bereichsweise radiale Aufnahmen für Formeinsatzsegmente für die Profile auf dem Laufstreifen sowie axiale Aufnahmen für Formeinsatzsegmente für die Beschriftungen oder andere individualisierende Merkmale aufweisen, wobei die Formeinsatzsegmente für die Profile auf dem Laufstreifen und die Formeinsatzsegmente für die Beschriftungen und/oder für die anderen individualisierenden Merkmale aus einem gegen die Vulkanisierungstemperatur und den Vulkanisierungsdruck beständigen, eine Negativform für die Profile auf dem Laufstreifen und für die Beschriftungen und/oder für die anderen individualisierenden Merkmale bildenden Rahmenmaterial sowie aus einem die Zwischenräume in der Negativform ausfüllenden, vorab vulkanisierbaren Elastomermaterial bestehen, und wobei die Negativform aus einem am Elastomermaterial des Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings und am die Zwischenräume in der Negativform ausfüllenden Elastomermaterial nicht haftenden Material besteht, so dass das Rahmenmaterial nach dem Vulkanisieren des Fahrzeug-Luftreifens entformbar ist, während das die Zwischenräume in der Negativform ausfüllende Elastomermaterial an dem Elastomermaterial des Laufstreifens und/oder Seitenwände gebrauchsfest anhaftet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, dass die Formeinsatzsegmente mit dem die Zwischenräume in der Negativform ausfüllenden Elastomermaterial einer Vulkanisation unterzogen sind, bevor diese in die Vulkanisierform eingesetzt werden, so dass diese Formeinsatzsegmente formhaltend und leicht handhabbar sind. In diesem Fall lässt sich die gebrauchsfeste Haftung zwischen dem Elastomermaterial in den Formeinsatzsegmenten an der dem Laufstreifen und/oder den Seitenwänden des Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings zugewandten Seite mittels eines Haftvermittlers erreichen, der vorzugsweise bei der Vulkanisierungstemperatur und/oder dem Vulkanisierungsdruck aktivierbar ist.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass das Elastomermaterial in den Formeinsatzsegmenten unterschiedliche Materialeigenschaften und/oder Farben im Vergleich zu dem Elastomermaterial des Laufstreifens und/oder der Seitenwände aufweist. Hierdurch ist es möglich, jedem einzelnen gefertigten Fahrzeug-Luftreifen ein individualisiertes Laufflächenprofil und/oder eine individualisierte Beschriftung auf den Seitenwänden oder andere individualisierende Merkmale zu geben.
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Vorzugsweise ist das Rahmenmaterial der Formeinsatzsegmente ein bei der Vulkanisierungstemperatur und dem Vulkanisierungsdruck formhaltender, und dadurch erneut verwendbarer Thermoplast. Das Rahmenmaterial kann aber beispielsweise auch ein bei der Vulkanisierungstemperatur und dem Vulkanisierungsdruck formhaltendes, durch ein Lösungsmittel lösbares Material sein, insbesondere ein durch Wasser lösbarer Zucker.
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Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass beim Befüllen der Zwischenräume der Formeinsatzsegmente in diese Sensoren und/oder Transponder, beispielsweise an sich bekannte RFID-Chips, positionsgenau einsetzen lassen, insbesondere wenn die Formeinsatzsegmente mit dem Mehrkomponenten-3D-Druckverfahren hergestellt werden. Mehrkomponenten-3D-Druckverfahren sind an sich bekannt und beispielsweise in der
US 2015/0123 298 A1 mit Bezug auf die dortigen
7 bis
10 ausführlich beschrieben.
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Eine weitere Lösung der eingangs erwähnten Aufgabe besteht in der Verwendung der mit einem Mehrkomponenten-3D-Druckverfahren hergestellten Formeinsatzsegmente gemäß den vorstehend definierten Merkmalen zum Herstellen von Fahrzeug-Luftreifen sowie in der Verwendung der mit den Mehrkomponenten-3D-Druckverfahren hergestellten Formeinsatzsegmente für die Herstellung von Beschriftungen und/oder anderen individualisierenden Merkmalen zum nachträglichen, positionsgenauen Anbringen derselben an den Seitenwänden von fertigen Fahrzeug-Luftreifen.
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Dies kann vorteilhafterweise in den Werkstätten von Reifenhändlern geschehen, um die fertigen Fahrzeug-Luftreifen mit individualisierenden Merkmalen zu versehen, wobei diese individualisierenden Merkmale besondere Schriftzüge, Beschriftungen, Farb- gestaltungen, Logos, Fotos oder eingebettete Sensor-Transpondersysteme sein können, um beispielsweise Abnutzungswerte, auftretende Kräfte oder Reifendeformationen an einen Bordcomputer des Fahrzeugs zu übertragen.
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Die verfahrensbezogene Aufgabe wird durch ein erstes Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeug-Luftreifens gelöst,
- – bei dem ein unvulkanisierter Fahrzeug-Luftreifen-Rohling oder ein ganz oder teilweise vulkanisierter Fahrzeug-Luftreifen hergestellt wird,
- – bei dem in Formeinsatzsegmente mit wenigstens einigen der genannten Merkmale Profilblöcke mittels eines 3D-Duckverfahrens hergestellt werden,
- – und bei dem diese Profilblöcke mit dem teilweise oder ganz vulkanisierten Fahrzeug-Luftreifen oder mit dem unvulkanisierten Fahrzeug-Luftreifen-Rohling fest verbunden werden.
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Die verfahrensbezogene Aufgabe wird auch durch ein zweites Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeug-Luftreifens gelöst,
- – bei dem ein unvulkanisierter Fahrzeug-Luftreifen-Rohling oder ein ganz oder teilweise vulkanisierter Fahrzeug-Luftreifen hergestellt wird,
- – bei dem mit einer Beschriftung und/oder anderen individualisierenden Merkmalen versehene Materialstreifen mittels eines 3D-Duckverfahrens hergestellt werden,
- – und bei dem diese Materialstreifen mit dem teilweise oder ganz vulkanisierten Fahrzeug-Luftreifen oder mit dem unvulkanisierten Fahrzeug-Luftreifen-Rohling fest verbunden werden.
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Zur Herstellung der genannten Materialstreifen kann ein Formeinsatzsegment mit den oben beschriebenen Merkmalen verwendet werden. Ein solcher Materialstreifen kann aber auch einfach auf einer planen oder gekrümmten Unterlage erzeugt werden.
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Eine dauerhafte Verbindung eines eine Beschriftung und/oder andere individualisierende Merkmale tragenden Materialstreifens mit einem unvulkanisierten oder nur teilweise vulkanisierten Fahrzeug-Luftreifen-Rohling kann beispielsweise mittels einer konventionelle, heißen Vulkanisation erfolgen. Eine feste Verbindung eines solchen Formeinsatzsegments mit einem bereits ausvulkanisierten Luftreifen kann durch eine Kaltvulkanisation mittels eines geeigneten Klebstoffs erfolgen.
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Demnach ist Gegenstand der Erfindung auch ein Materialstreifen aus wenigstes einem Elastomer, welcher eine mit einem Fahrzeug-Luftreifen verbindbare Unterseite sowie eine Oberseite aufweist, welche ein Profil oder Profilblöcke und/oder Beschriftungen und/oder andere individualisierende Merkmale aufweist, und der mittels eines 3D-Durckverfahrens hergestellt ist
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 einen Teilquerschnitt durch einen erfindungsgemäß hergestellten Fahrzeug-Luftreifen,
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2 eine schematische Darstellung einer Vulkanisierform zum Vulkanisieren eines Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings zur endgültigen, in 1 dargestellten Form,
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3a einen Querschnitt durch ein Formeinsatzsegment gemäß einer ersten Ausführungsform,
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3b einen Querschnitt durch ein Formeinsatzsegment ähnlich dem der 3a, jedoch mit einigen anderen Detailvarianten,
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3c einen Querschnitt durch einen mit dem Formeinsatzsegment gemäß 3b hergestellten Materialstreifen, welcher an seiner Oberseite Profilblöcke aufweist, und
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4 eine perspektivische Teilansicht eines Fahrzeug-Luftreifens mit den Merkmalen der Erfindung.
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Ein in 1 dargestellter Fahrzeug-Luftreifen 1 ist in bekannter Weise aus einer Innenschicht 2 aus einem Elastomermaterial, einer in der Regel textilen Karkasseneinlage 3, zwei Reifenwülsten 27 mit jeweils einem Wulstkern 4 und einem Kernprofil 5, wenigstens einer Gürtellage 6, einem Laufstreifen 7 und zwei Seitenwänden 8 zusammengesetzt. Ein Hochschlag 3a der Karkasseneinlage 3 ist um den Wulstkern 4 und das Kernprofil 5 in der gezeigten Weise herumgeschlagen und in das Elastomermaterial der Seitenwände 8 eingebettet. Der in 1 dargestellte Fahrzeug-Luftreifen 1 weist an einer radialen Oberseite 23 des Laufstreifens 7 ein durch Profilblöcke 7a gebildetes Profil 7 auf, dessen Herstellung und Anbringen am Laufstreifen 7 nachstehend anhand der 2 bis 4 beschrieben wird.
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An wenigstens einer der beiden Seitenwände 8 ist eine profilierte Beschriftung 9 oder ein anderes individualisierendes Merkmal angebracht, und es ist ein in die profilierte Beschriftung 9 eingebetteter Sensor 10 oder Transponder, beispielsweise ein RFID-Chip erkennbar. Der Sensor 10 kann zum Beispiel als Beschleunigungssensor oder als ein eine Längenänderung erfassender Dehnungsmessstreifen ausgebildet sein. Die genannte Beschriftung 9 kann auch im Bereich des Laufstreifens 7 des Fahrzeug-Luftreifens 1 angeordnet sein. Ebenso kann der Sensor 10 oder Transponder im Bereich des Laufstreifens 7 angeordnet sein.
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Eine in 2 dargestellte Vulkanisierform 11 weist nach radial innen und außen verformbare Formsegmente 12 auf, die jeweils eine radial Aufnahme 13 zum Einsetzen von jeweils einem Formeinsatzsegment 15 zur Bildung der Profile auf den Laufstreifen 7 aufweisen, und jeweils zwei axiale Aufnahmen 14 zum Einsetzen von jeweils einem Formeinsatzsegment 16 für die Erzeugung von Beschriftungen und anderen individualisierenden Merkmalen auf wenigstens einer der Seitenwände 8 aufweisen. Konzentrisch zu den Formsegmenten 12 ist schematisch und nicht maßstabsgerecht ein Fahrzeug-Luftreifen-Rohling 17 dargestellt, der beim radialen Zusammenschieben der Formsegmente 12 in die Freiräume zwischen den Formeinsatzsegmenten 15 für die Profile auf den Laufstreifen 7 und den Formeinsatzsegmenten 16 für die Beschriftungen und/oder andere individualisierende Merkmale auf den Seitenwänden 8 aufgenommen wird.
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Zum Vulkanisieren bei erhöhter Temperatur und unter Druck wird im Innenraum des Fahrzeug-Luftreifen-Rohlings 17 ein druckbeaufschlagter Heizbalg angeordnet, welcher den Fahrzeug-Luftreifen-Rohling 17 gegen die Formsegmente 12 und gegen die radialen und axialen Formeinsatzsegmente 14, 16 presst. Dabei verbinden sich die aus Elastomermaterial bestehenden Profilblöcke 7a mit der Oberseite 23 des Laufstreifens 7 durch Aktivierung eines auf die Oberseite 23 des Laufstreifens 7 und/oder auf die Unterseite der Profilblöcke 7a aufgebrachten Haftvermittlers aufgrund des erhöhten Druckes und der erhöhten Temperatur des Vulkanisiervorgangs. Das gleiche gilt für die profilierte Beschriftung 9 oder ein anderes individualisiertes Merkmal, die ebenfalls aus einem mit einem Haftvermittler beschichteten Elastomermaterial besteht.
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3a zeigt ein Formeinsatzsegment 15 für die Erzeugung der Profilblöcke 7a auf dem Laufstreifen 7, welches in der radialen Aufnahme 13 eines zugeordneten Formsegments 12 angeordnet wird. Das Formeinsatzsegment 15 für die Profilblöcke 7a am Laufstreifen 7 umfasst eine Negativform 18, in deren Zwischenräumen 19 eine erste Elastomermischungsschicht 20, darüber eine zweite Elastomermischungsschicht 21 und darüber wiederum eine dritte Elastomermischungsschicht 22 angeordnet sind. Der schichtweise Aufbau dieser Profilblöcke 7a erfolgt demnach beginnend mit der dritten Elastomermischungsschicht 22, darauf wird die zweite Elastomermischungsschicht 21 angeordnet, und darauf schließlich die erste Elastomermischungsschicht 20.
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Die Herstellung dieses Formeinsatzsegments 15 mit den drei Elastomermischungsschichten 20, 21, 22 erfolgt durch das bekannte Mehrkomponenten-3D-Druckverfahren, bei dem dieses Formeinsatzsegment 15 aus den unterschiedlichen Materialien schichtweise aufgebaut wird. Das Material für die Negativform 18 des Formeinsatzsegments 15 zur Bildung der Profilblöcke 7a ist vorzugsweise ein Thermoplast, beispielsweise ein Polyamid, welches die Eigenschaften besitzt, bei den Vulkanisiertemperaturen und Vulkanisierdrücken formstabil zu bleiben und nicht an dem Elastomermaterial der drei Elastomermischungsschichten 20, 21, 22 und auch nicht auf der Oberseite 23 des Laufstreifens 7 zu haften.
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Die Materialien der drei Elastomermischungsschichten 20, 21, 22 können unterschiedliche Farben und/oder unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, und sie bilden die Profilblöcke 7a auf dem Laufstreifen 7, die in 1 dargestellt sind.
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Nach dem Ausvulkanisieren wird der fertige Fahrzeug-Luftreifen 1 nach dem Auseinanderbewegen der Formsegmente 12 aus der Vulkanisierform 11 entnommen und die Negativform 18 vom Fahrzeug-Luftreifen 1 entfernt. Dies gelingt ohne größere Schwierigkeiten, da die Negativform 18 weder an den Profilblöcken 7a noch an der Oberseite 23 des Laufstreifens 7 haftet.
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In 3b zeigt ein Formeinsatzsegment 15’ zur Erzeugung der Profilblöcke 7a auf dem Laufstreifen 7. Dieses Formeinsatzsegment 15’ zur Erzeugung der Profilblöcke 7a am Laufstreifen 7 ist sehr ähnlich aufgebaut wie das in 3a gezeigte Formeinsatzsegment 15, so dass es ebenfalls eine Negativform 18 aufweist, in deren Zwischenräume 19 eine erste Elastomermischungsschicht 20, radial darüber eine zweite Elastomermischungsschicht 21 und radial darüber eine dritte Elastomermischungsschicht 22 angeordnet sind. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 3a ist bei dem Formeinsatzsegment 15’ gemäß 3b vorgesehen, dass die Negativform 18 an ihrer zur Oberseite 23 des Laufstreifens 7 weisenden Seite eine flächige Vertiefung 28 aufweist, welche ebenfalls mit dem Material der ersten Elastomermischungsschicht 20 gefüllt ist. Im Fertigungsablauf wird diese Vertiefung 28 demnach mit dem Material der ersten Elastomermischungsschicht 20 befüllt, sobald dieses Elastomermaterial in den zugeordneten Zwischenraum 19 der Negativform 18 zuletzt eingefüllt wurde. Durch diesen Aufbau der Negativform 18 sind alle Profilblöcke 7a durch einen flächigen Materialstreifen 20’ miteinander verbunden, welcher aus dem Material der ersten Elastomermischungsschicht 20 besteht.
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Weiter zeigt 3b, dass ein Sensor 10’ innerhalb eines Profilblocks 7a angeordnet ist, nämlich radial innerhalb der mittleren, zweiten Elastomermischungsschicht 21. Ein solcher Sensor 10’ kann beispielsweise den Reifenverschleiß sensieren. Ein derartiger Sensor und/oder ein eine andere Aufgabe erfüllender Sensor 10’’ kann gemäß 3b auch in der ersten, radial innersten Elastomermischungsschicht 20 angeordnet sein.
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Gemäß einem in 3b dargestellten anderen Ausführungsbeispiel kann außerdem vorgesehen sein, dass die Profilblöcke 7a aus einer im Radialschnitt topfförmig geformten ersten Elastomermischungsschicht 29 bestehen, in deren Topfhohlraum die beiden anderen genannten Elastomermischungsschichten 21, 20 radial übereinander angeordnet sind.
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3c zeigt einen Querschnitt durch einen mit dem Formeinsatzsegment 15’ gemäß 3b hergestellten Materialstreifen 20’, welcher an seiner Unterseite 30 mit einem Fahrzeug-Luftreifen 1 verbindbar ist, und an dessen Oberseite 31 Profilblöcke 7a eines Reifenprofils 7 ausgebildet sind. Im Ergebnis wurde dieser Materialstreifen 20’ mithilfe des Formeinsatzsegment 15’ hergestellt, in dessen Zwischenräume 19 und Vertiefung 28 mittels eines 3D-Druckverfahrens in mehreren Schichten unterschiedliche Elastomere 20, 21, 22 eingebracht wurden.
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4 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt eines Fahrzeug-Luftreifens 1 mit zwei unterschiedlichen Elastomermischungsschichten 21, 22, die in axialer Richtung 26 des Fahrzeug-Luftreifens 1 parallel nebeneinander auf der Oberseite 23 des Laufstreifens 7 angeordnet sind. Diese Elastomermischungsschichten 21, 22 weisen schematisch dargestellte Freiräume 24 auf, die durch das Entformen der Negativform 18 entstanden sind. In der Praxis sieht die Profilierung durch die Elastomermischungsschichten 21, 22 erheblich komplizierter aus, um den Anforderungen bei allen Straßenverhältnissen und Wettbedingungen gerecht zu werden. In radialer Richtung 25 können die beiden Elastomermischungsschichten 21, 22 noch mit einer ersten Elastomermischungsschicht 20 gemäß 3 unterlegt sein, die beispielsweise dann erforderlich ist, wenn die zweite Elastomermischungsschicht 21 gegenüber der Elastomerschicht des Laufstreifens 7 ein geringeres Haftungsvermögen aufweist.
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4 zeigt außerdem, dass an einer Seitenwand 8 des Fahrzeug-Luftreifens 1 mittels eines in einem Formsegment 12 angeordneten axialen Formeinsatzsegments 16 zur Erzeugung einer Beschriftung eine solche Beschriftung 9 hergestellt wurde.
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Da die bekannten 3D-Drucker auf vielfältige Weise programmierbar sind, lassen sich damit Formeinsatzsegmente 15 zur Erzeugung des Profils 7a beziehungsweise der Profilblöcke auf dem Laufstreifen 7 und Formeinsatzsegmente 16 zur Erzeugung einer profilierten Beschriftung 9 oder andere individualisierte Merkmale auf den Seitenwänden 8 mittels des 3D-Druckverfahrens schnell und kostengünstig herstellen, so dass es sowohl bei der Serienfertigung von Fahrzeug-Luftreifen möglich ist, schnell und auf einfache Weise die unterschiedlichsten Ausführungen von Fahrzeug-Luftreifen zu fertigen, als auch zumindest die Formeinsatzsegmente 16 für die Beschriftungen auf den Seitenwänden 9 nachträglich in einer Werkstatt eines Reifenhändlers aufzubringen.
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Alle in der vorstehenden Figurenbeschreibung, in den Ansprüchen und in der Beschreibungseinleitung genannten Merkmale sind sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen und beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug-Luftreifen
- 2
- Innenschicht
- 3
- Karkasseneinlage
- 3a
- Hochschlag
- 4
- Wulstkern eines Reifenwulstes
- 5
- Kernprofil eines Reifenwulstes
- 6
- Gürtellage
- 7
- Laufstreifen
- 7a
- Profil, Profilblöcke
- 8
- Seitenwand des Fahrzeug-Luftreifens
- 9 P
- rofilierte Beschriftung oder individualisiertes Merkmal
- 10, 10’, 10’’
- Eingebetteter Sensor oder Transponder
- 11
- Vulkanisierform
- 12
- Formsegmente
- 13
- Radiale Aufnahmen für Formeinsatzsegmente für die Profile auf dem Laufstreifen
- 14
- Axiale Aufnahmen für Formeinsatzsegmente zur Beschriftung von Seitenwänden
- 15, 15’
- Formeinsatzsegmente für die Profile auf dem Laufstreifen
- 16
- Formeinsatzsegmente für die Beschriftungen von Seitenwänden
- 17
- Fahrzeug-Luftreifen-Rohling
- 18
- Negativform für die Profile auf dem Laufstreifen
- 19
- Zwischenräume
- 20
- Erste Elastomermischungsschicht, erstes Elastomermaterial
- 20’
- Materialstreifen aus dem ersten Elastomermaterial
- 21
- Zweite Elastomermischungsschicht, zweites Elastomermaterial
- 22
- Dritte Elastomermischungsschicht, drittes Elastomermaterial
- 23
- Oberseite des Laufstreifens
- 24
- Freiräume nach einem Entformen der Negativform
- 25
- Radiale Richtung
- 26
- Axiale Richtung
- 27
- Reifenwulst
- 28
- Vertiefung im Formeinsatzsegment 15’
- 29
- Topfförmige Elastomermischungsschicht, Elastomermaterial
- 30
- Unterseite des Materialstreifens 20’
- 31
- Oberseite des Materialstreifens 20’
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10308152 A1 [0002, 0003]
- US 5798076 A [0002]
- US 2015/0123298 A1 [0011]