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Die Erfindung betrifft eine sanitäre Einrichtung umfassend ein WC, einen Spülwasser aufnehmenden Wasserkasten und ein Spülrohr, das den Wasserkasten mit dem WC verbindet, sowie eine ein Reinigungsgas erzeugende Gaserzeugungseinrichtung, wobei das Reinigungsgas über das Spülrohr dem WC zuführbar ist.
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Das Thema der Toilettenhygiene nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Während es früher nur möglich war, das WC mit dem zugeführten Spülwasser zu reinigen, das nach Benutzung das WC durchströmt, wurden in jüngerer Zeit spezielle Oberflächenbeschichtungen entwickelt, mit denen das WC zumindest im Bereich des Beckens belegt wurde, mit dem Ziel, Anhaftungen im Beckenbereich zu vermindern und die Reinigungsbedürftigkeit des WCs zu reduzieren. Hierüber konnte eine beachtliche Verbesserung in Verbindung mit einer entsprechenden Spülwasserzufuhr respektive auch einer gerichteten Spülwasserleitung erreicht werden.
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Zur weiteren Verbesserung der Toilettenhygiene ist es beispielsweise aus
DE 10 2015106 220 A1 bekannt, dem WC ein Spülgas zuzuführen, das die oberflächliche Reinigung respektive Desinfektion vornimmt. Als ein solches Spülgas kann beispielsweise Ozon verwendet werden, das über eine Gaserzeugungseinrichtung erzeugt wird. Das Spülgas wird beispielsweise über die Spülwasserzuleitung zugeführt. Hierzu ist die Gaserzeugungseinrichtung in geeigneter Weise mit dem Spülrohr verbunden, so dass das erzeugte Reinigungsgas in das Spülrohr und von diesem in den Schüsselbereich des WCs gelangen kann.
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Da sich das Reinigungsgas, üblicherweise Ozon, beim Transport zu der zu desinfizierenden Keramikfläche sehr schnell resorbiert und somit abbaut, ist es erforderlich, die Gaserzeugungseinrichtung, also die Ozonquelle so nah wie möglich an der Desinfektionsstelle zu platzieren.
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Ein Problem besteht jedoch darin, dass es beim Betätigen der WC-Spülung und damit dem Zulauf von Spülwasser aus dem Wasserkasten in das WC zu einem Wasserrückstau im Spülrohr kommt. Denn das Wasser strömt beim Betätigen der Spültaste mit hoher Geschwindigkeit und großem Volumen entlang des Spülrohres in Richtung des WCs, wobei die dortigen wenigen Austrittsöffnungen einen geringeren Austrittsquerschnitt aufweisen als der Strömungsquerschnitt des Spülrohres ist, so dass es im Spülrohr zwangsläufig zu einem Rückstau kommt. Da die Gaserzeugungseinrichtung infolge der Zufuhr des Spülgases über das Spülrohr zwangsläufig mit diesem gekoppelt ist, sind folglich Maßnahmen zu treffen, um die Gaserzeugungseinrichtung, die üblicherweise einen Kaltkathodenstrahler sowie einen Inverter, der die für die Ozonerzeugung benötigte Hochspannung erzeugt, umfasst, vor Wasser zu schützen. Dies kann mittels mechanischer Klappen oder Ventile, die den Rohrabschnitt, in dem die Gaserzeugungseinrichtung angeordnet ist, gegenüber dem Spülrohr reversibel verschließt, erfolgen. Solche Klappen oder Ventile sind jedoch schmutzanfällig oder können durch Kalkablagerungen aus dem an ihnen anstehenden, rückgestauten Spülwasser beeinträchtigt werden bzw. ausfallen.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Sanitäreinrichtung anzugeben, die demgegenüber verbessert ist.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Sanitäreinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gaserzeugungseinrichtung in einem mit einem unteren Ende mit dem Spülrohr verbundenen Gaszuführrohr angeordnet ist, dessen oberes Ende luftdicht derart geschlossen ist, dass sich im Gaszuführrohr rückstauendes Spülwasser die im Gaszuführrohr befindliche Luftsäule unter Ausbildung eines ein Ansteigen des Spülwassers bis zur Gaserzeugungseinrichtung verhindernden Gegendrucks komprimiert.
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Bei der erfindungsgemäßen Sanitäreinrichtung ist die Gaserzeugungseinrichtung in oder an einem Gaszuführrohr angeordnet, das mit einem Ende mit dem Spülrohr verbunden ist, und dessen anderes Ende luftdicht verschlossen ist. Wird zum Reinigen des WCs die Spültaste benötigt und strömt Spülwasser durch das Spülrohr, so kommt es, wie bereits beschrieben, zu einem Rückstau. Das Spülwasser staut sich einerseits im Spülrohr, andererseits aber auch in dem Gaszuführrohr. Dieses ist jedoch erfindungsgemäß mit seinem freien, oberen Ende luftdicht verschlossen. Mit zunehmend ansteigendem Spülwasserpegel im Gaszuführrohr steigt in diesem der Luftdruck. Ab einem bestimmten Wasserpegel ist der Luftdruck hinreichend groß, so dass ein ausreichender Gegendruck gegeben ist, der ein weiteres Ansteigen des rückgestauten Spülwassers im Gaszuführrohr verhindert. Das heißt, dass die im Gaszuführrohr komprimierte Luftsäule ein weiteres Ansteigen verhindert. Damit ist die Gaserzeugungseinrichtung, die in einem Bereich des Gaszuführrohres angeordnet ist, der über die Luftsäule geschützt und damit trocken ist, vor dem rückgestauten Spülwasser geschützt. Das zurückgestaute Spülwasser kann folglich die Gaserzeugungseinrichtung nicht erreichen respektive benetzen.
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Etwaige anderweitige Schutzmaßnahmen wie eine einleitend beschriebene Klappe oder ein Ventil oder Ähnliches, die nachteilig sind, sind bei der erfindungsgemäßen Sanitäreinrichtung vorteilhaft nicht mehr erforderlich. Vielmehr wird der Wasserschutz allein auf pneumatischem Weg erreicht. Hinsichtlich des Wasserschutzes ist damit die erfindungsgemäße Lösung sehr kostengünstig, da keine zusätzlichen Schutzelemente benötigt werden. Sie ist darüber hinaus wartungsfrei und insbesondere unempfindlich gegen Verschmutzungen und Ablagerungen.
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Bevorzugt ist die Gaserzeugungseinrichtung im Bereich des oder am oberen Ende des Gaszuführrohres angeordnet, also in einer Position, in der sie hinreichend entfernt vom maximalen Rückstauniveau ist. Da das maximale Rückstauniveau mit hinreichender Genauigkeit abgeschätzt werden kann, kann folglich die Gaserzeugungseinrichtung so positioniert werden, dass sie einerseits hinreichend beabstandet zum Wasserniveau liegt, jedoch andererseits auch möglichst nah zum WC.
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Dabei kann die Gaserzeugungseinrichtung eine komplette, quasi einteilige Baueinheit umfassend sämtliche erforderliche Komponenten, die in einem geeigneten Gehäuse angeordnet sind, sein, wobei diese Baueinheit das Gaszuführrohr oberseitig luftdicht verschließt. Das Gaszuführrohr wird also durch die an ihm befestigte Gaserzeugungseinrichtung selbst luftdicht geschlossen. Alternativ ist es denkbar, dass die eine Baueinheit bildende Gaserzeugungseinrichtung in das Gaszuführrohr eingeschoben und positionsfest fixiert ist, wobei das Gaszuführrohr mit einem Verschlusselement, also ein am deckelartigen Bauteil, luftdicht geschlossen ist.
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Dieser luftdichte Verschluss ist also stets gegeben, unabhängig davon, wie er nun erreicht wird. Die Gaserzeugungseinrichtung ist aber in jedem Fall mit einem außerhalb des luftdicht verschlossenen Rohrbereichs angeordneten Kompressor verbunden, der die für die Erzeugung des Spülgases, also des Ozons, erforderliche Luft zur Gaserzeugungseinrichtung transportiert. Diese Verbindung zu dem Kompressor ist selbstverständlich ebenfalls luftdicht ausgeführt, so dass insgesamt das Gaszuführrohr einen geschlossenen Rohrraum bildet. Der luftdichte Verschluss zum Kompressor hin kann beispielsweise über ein Ventil erfolgen, das nur geöffnet ist, wenn die Spülgaserzeugung erfolgen soll, mithin also über den Kompressor Luft nachzuschieben ist. Ansonsten ist das Ventil geschlossen und damit zwangsläufig auch das Gaszuführrohr hermetisch abgedichtet.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Gaszuführrohr mit einem an einem Übergangsabschnitt, mit dem das Gaszuführrohr in das Spülrohr übergeht, anschließenden Rohrabschnitt parallel zu einem vertikal vom Wasserkasten abgehenden Rohrabschnitt des Spülrohrs verläuft. Das heißt, dass sich das Gaszuführrohr quasi vertikal nach oben erstreckt, mit seinem oberen Ende also benachbart zur Unterseite des Wasserkastens positioniert ist. Es verläuft dabei parallel zu einem ebenfalls vertikal vom Wasserkasten abgehenden Rohrabschnitt des Spülrohrs. Unter dem Begriff „vertikal“ ist hierbei natürlich auch eine gewisse Abweichung von der exakten Vertikalen zu verstehen, die sich im Rahmen der Montage mitunter ergibt, das heißt, dass der Rohrabschnitt des Spülrohres auch mit einer gewissen, wenngleich geringen Neigung zur Vertikalen verlaufen kann, was eben montagebedingt ist.
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Das untere Ende des Gaszuführrohres ist wie beschrieben mit dem Spülrohr verbunden, mündet also in dieses. Bevorzugt mündet das Gaszuführrohr in einen Bereich einer Biegung des Spülrohrs, in dem ein oder der vom Wasserkasten abgehende Rohrabschnitt in einen zum WC laufenden Rohrabschnitt übergeht, in das Spülrohr. Das heißt, dass die Verbindung zwischen Spülrohr und Gaszuführrohr ebenfalls an einer relativ tiefliegenden Position erfolgt, so dass sich eine hinreichend lange respektive hohe Luftsäule innerhalb des Gaszuführrohres ausbildet, mithin also ein hinreichend hohes Kompressionsvolumen gegeben ist. Dem trägt auch der Umstand Rechnung, dass das Gaszuführrohr bevorzugt mit dem oberen Ende benachbart zur Unterseite des Wasserkastens angeordnet ist.
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Das Gaszuführrohr sollte, vertikal gesehen, eine Länge von mindestens 10 cm aufweisen, die Länge sollte ca. 30 cm betragen und 50 cm nicht übersteigen. Als Länge wird hierbei der vertikale Abstand vom unteren Ende der Mündung des Gaszuführrohrs im Spülrohr bis zum oberen Ende des Gaszuführrohrs verstanden.
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Weiterhin sollte das Gaszuführrohr einen Durchmesser von wenigstens 20 mm, vorzugsweise von wenigstens 30 mm und maximal von 60 mm aufweisen. Ein besonders bevorzugter Rohrdurchmesser beträgt ca. 40 mm.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Spülrohr und das Gaszuführrohr als einteiliges Bauteil ausgeführt sind. Spülrohr und Gaszuführrohr sind bevorzugt aus Kunststoff. Dies ermöglicht es, sie einstückig miteinander auszubilden, mithin also integral auszuformen. Dies vereinfacht insbesondere die Montage, da nur ein Bauteil zu montieren ist, nämlich das Spülrohr, das mit dem Auslauf am Wasserkasten sowie dem Einlauf an dem WC anzuschließen ist. Das Gaszuführrohr ist damit automatisch verbaut respektive auch exakt bezüglich des Spülrohres positioniert. Es verläuft wie beschrieben bevorzugt parallel dazu, so dass sich auch resultierend hieraus eine kompakte Baueinheit ergibt.
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Alternativ dazu ist es natürlich auch denkbar, das Spülrohr und das Gaszuführrohr jeweils mit einem flanschartigen Verbindungsabschnitt auszuführen, im Bereich welcher Verbindungsabschnitte sie über ein Verbindungsmittel miteinander verbunden sind. Der Verbindungsflansch des Gaszuführrohres wird also in einfacher Weise auf den Verbindungsflansch des Spülrohres aufgeschoben oder in diesen eingeschoben, wonach ein entsprechendes Verbindungsmittel, beispielsweise eine Überwurfmutter, auf das Außengewinde am außenliegenden Verbindungsabschnitt aufgeschraubt wird. Zwischen den Verbindungsabschnitten ist ein entsprechendes Dichtelement, z. B. ein konischer Dichtring oder Ähnliches angeordnet. Auch bei dieser Ausführung sind das Spülrohr und das Gaszuführrohr bevorzugt aus Kunststoff.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine vorderseitige Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Sanitäreinrichtung in der Montagestellung,
- 2 die Sanitäreinrichtung aus 1 in einer rückseitigen Perspektivansicht,
- 3 eine Frontansicht der Sanitäreinrichtung aus 1,
- 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV - IV in 3, und
- 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V - V in 4.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Sanitäreinrichtung 1 umfassend ein WC 2, üblicherweise aus Keramik oder Porzellan, das in an sich bekannter Weise an einem Montagegestell 3, das hinter einer Vorwand 4 angeordnet ist, über geeignete Stock- oder Verbindungsschrauben 5 befestigt ist.
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Hinter der Vorwand 4 befindet sich, siehe insbesondere 2, ein Wassertank 6, der über eine nicht näher gezeigte Versorgungsleitung mit Spülwasser befüllbar ist. Zum Spülen des WCs kann bei Betätigung einer hier nur dem Prinzip nach dargestellten Betätigungseinrichtung 7 ein wasserkastenseitiges Ventil geöffnet werden, so dass das Spülwasser über ein Spülrohr 8, das an der Unterseite des Wasserkastens angeschlossen ist, und dessen anderes Ende von hinten in das WC 2 läuft und dort angeschlossen ist, in das Becken des WCs 2 strömt.
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Am WC 2 selbst ist rückseitig eine Abwasserleitung 9 angeschlossen, über die aus dem WC 2 ausgespültes Spülwasser, das in bekannter Weise über einen Siphon aus dem WC 2 strömt, abgeführt werden. In der Abwasserleitung 9 mündet ein Abluftschlauch 10, der Teil einer Geruchsabsaugeinrichtung ist. Der Wasserkasten 6 selbst sowie etwaige nötige sonstige Bauteile sind ebenfalls an dem Gestell 3 hinter der Vorwand 4 montiert.
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Der Aufbau, die Montage sowie die Funktion einer solchen Sanitäreinrichtung 1 ist hinlänglich bekannt.
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Die erfindungsgemäße sanitäre Einrichtung 1 umfasst des Weiteren eine Reinigungseinrichtung 11, die es ermöglicht, gezielt ein Reinigungsgas zu erzeugen und in das WC 2 respektive das Becken 12 des WCs 2 einzubringen, so dass das Becken 12 oberflächlich mit dem Reinigungsgas belegt respektive bestrichen wird und auf diese Weise gereinigt werden kann. Als Reinigungsgas wird bevorzugt Ozon (O3) erzeugt bzw. verwendet. Die Reinigung der Oberfläche des Beckens 12 durch das zugeführte Ozon, das als Gas in das Becken 12 geführt wird, ohne dass gleichzeitig Spülwasser zuläuft, ermöglicht es, die Vermehrung von Keimen, Bakterien und Viren merklich zu verlangsamen bzw. diese abzutöten. Daher kann die Reinigungseinrichtung 11 in einem solchen Fall auch als Desinfektionseinrichtung bezeichnet werden.
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Zur Erzeugung des Reinigungsgases ist eine Gaserzeugungseinrichtung 13 vorgesehen, die üblicherweise einen Kaltkathodenstrahler und einen Inverter, der die nötige Hochspannung erzeugt, umfasst. Der Betrieb der Gaserzeugungseinrichtung 13 wird über eine Steuerungseinrichtung 14 gesteuert. In dieser ist zum einen ein Steuergerät 15 vorgesehen, über das die Spannungsversorgung der Gaserzeugungseinrichtung 13 erfolgt, wozu eine Versorgungsleitung 16 vorgesehen ist, in der ein oder mehrere entsprechende Spannungsversorgungskabel aufgenommen sind.
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Des Weiteren befindet sich in der Steuerungseinrichtung 14 ein Kompressor 17, über den, ebenfalls über die Versorgungsleitung 16, die Gaserzeugungseinrichtung 13 mit Luft versorgbar ist, welche über die Gaserzeugungseinrichtung 13 ionisiert bzw. zu Ozon gewandelt wird. In der Versorgungsleitung 16 ist folglich eine entsprechende Luftleitung aufgenommen, über die die vom Kompressor 17 mit hinreichendem Druck zugeführte Luft, die der Kompressor 17 aus der Umgebung ansaugt, zugeführt wird. Der Kompressor 17 ist hierbei über ein Ventil 18, das im gezeigten Beispiel in der Steuerungseinrichtung 14 angeordnet ist, jedoch gleichermaßen auch am Eingang zur Gaserzeugungseinrichtung 13 angeordnet sein könnte, von der Gaserzeugungseinrichtung 13 luftdicht entkoppelbar, so dass folglich der Luftpfad zur Gaserzeugungseinrichtung 13 geschlossen ist, wenn diese nicht in Betrieb ist, also keine Umgebungsluft zur Gaserzeugungseinrichtung 13 gelangt. Das Ventil 18, beispielsweise ein elektromagnetisches Ventil, kann beispielsweise ebenfalls über das Steuergerät 15, das auch den Betrieb des Kompressors 17 steuern kann, geschaltet werden. Alternativ kann es auch ein einfaches Druckventil sein, das öffnet, wenn der Kompressor 17 mit hinreichendem Druck Luft fördert, und das automatisch schließt, wenn der Druck wieder abfällt.
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Über eine hier nicht näher gezeigte Betätigungseinrichtung, die der Benutzer betätigt, wenn er das WC mit Reinigungsgas spülen möchte, wird die Steuerungseinrichtung 14 entsprechend angesteuert, so dass es die Luftversorgung und Gaserzeugung ansteuert. Dieser Betrieb kann aber auch automatisch angesteuert werden, beispielsweise dann, wenn über eine nicht näher gezeigte Erfassungseinrichtung umfassend ein oder mehrere Sensoren erfasst wird, dass kein Benutzer das WC nutzt und dass beispielsweise ein etwaiger Deckel geschlossen ist. In diesem Fall kann, beispielsweise nach einem definierten zeitlichen Ablaufschema, automatisch eine Gasreinigung erfolgen.
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Wie 2 ferner zeigt, sitzt die Gaserzeugungseinrichtung 13 am Ende eines Gaszuführrohres 19, das, wie auch das Spülrohr 8 mit seinem vertikalen, vom Wasserkasten 6 abgehenden Abschnitt, im Wesentlichen vertikal verläuft und letztlich im Wesentlichen parallel zu diesem vertikalen Abschnitt des Spülrohres 8 verläuft. Mit seinem oberen Ende 20, an dem die Gaserzeugungseinrichtung 13 angeordnet ist, befindet es sich unterhalb und gegebenenfalls nahe der Unterseite des Wasserkastens 6. Sein unteres Ende 21 mündet in das Spülrohr 8, und zwar im Bereich einer Biegung 22 des Spülrohres 8, über welche der vertikale Abschnitt des Spülrohres 8 in einen horizontalen Abschnitt, der sodann im WC 2 mündet, übergeht.
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Die Gaserzeugungseinrichtung 13 sitzt luftdicht auf dem Gaszuführrohr 19, das heißt, dass dieses nach oben hin vollständig luftdicht abgeschlossen ist. Wie beschrieben kann infolge des Ventils 18 auch über den Kompressor keine Luft in das Gaszuführrohr 19 strömen, wenn der Kompressor 17 nicht in Betrieb ist. Das heißt, dass im Inneren des Gaszuführrohres 19 folglich eine nach oben hin luftdicht abgeschlossene Luftsäule gegeben ist.
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Im Betrieb fördert der Kompressor, solange die Reinigung erfolgen soll, Luft nach, aus der das Ozon erzeugt wird. Durch die dauernde Luftzufuhr wird das Ozon durch das Gaszuführrohr 19 in das Spülrohr 8 und durch dieses in das WC 2 gedrückt.
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Wird über die Betätigungseinrichtung 7 die Spülwasserabgabe aus dem Wasserkasten 6 ausgelöst, so strömt dieses durch das Spülrohr 8 in das WC 2. Da WC-seitig nur einige wenige Wasserauslassbohrungen, die in das Becken 12 führen, vorgesehen sind, kommt es zwangsläufig zu einem Rückstau des Spülwassers im Spülrohr 8. Es staut sich bis über den Bereich der Biegung 22 auch in den vertikalen Abschnitt des Spülrohres 8. Da das Gaszuführrohr 19 im Bereich der Biegung 22 oder sogar noch etwas versetzt zum horizontalen Abschnitt des Spülrohres 8 angeordnet ist respektive dort mündet, steigt folglich das rückgestaute Spülwasser auch in dem Gaszuführrohr 19, es steigt dort also an. Da jedoch die Luftsäule im Gaszuführrohr 19 nach oben hin abgedichtet ist, also das Gaszuführrohr 19 luftdicht oberseitig geschlossen ist, wird folglich die Luftsäule durch das ansteigende Wasser komprimiert. Der Luftdruck im Inneren des Gaszuführrohres 19 steigt. Ist der Luftdruck hinreichend hoch, gleicht er den Wasserdruck des ansteigenden Wassers aus, so dass dieses nicht weiter ansteigen kann. Das Niveau des rückgestauten Spülwassers liegt infolge der komprimierten Luftsäule deutlich beabstandet zur Gaserzeugungseinrichtung 13, die demzufolge wassergeschützt ist, da das rückgestaute Spülwasser in keinem Fall so hoch steigen kann, dass es die Gaszuführeinrichtung 13 benetzen würde.
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Mit zunehmendem Ablauf des Spülwassers 8 nimmt das Rückstauniveau wieder ab, bis das Spülrohr 8 und damit auch das Gaszuführrohr 19 komplett entleert sind.
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Das Spülrohr 8 sowie das Gaszuführrohr 19 sind bevorzugt aus Kunststoff. Sie sind bevorzugt als einstückiges Bauteil ausgeführt, das heißt, dass das Gaszuführrohr 19 direkt an das Spülrohr 8 angeformt ist. Dies hat den Vorteil, dass folglich nur ein Bauteil montiert werden muss, das heißt, dass lediglich das Spülrohr 8 mit seinem oberen Ende am Wasserkasten 6 und mit seinem unteren Ende am WC 2 angeschlossen werden muss. Das Gaszuführrohr 19 ist sodann automatisch mit verbaut und korrekt positioniert. Es ist lediglich noch die Gaserzeugungseinrichtung 13 am oberen Ende 20 des Gaszuführrohrs 19 luftdicht anzuordnen und entsprechend mit der Versorgungsleitung 16 respektive den Leitungskomponenten zu verbinden.
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3 zeigt nochmals eine Frontansicht der sanitären Einrichtung 1 aus 1 mit den wesentlichen Komponenten, während 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV - IV aus 3 zeigt. Neben dem WC 2, das an der Vorderseite der Vorwand 4 angeordnet ist, ist der hinter der Vorwand 4 am dortigen Montagegestell 3 montierte Wasserkasten 6 mit der Betätigungsmechanik 7 gezeigt, sowie das vom Wasserkasten 6 nach unten im Wesentlichen vertikal abgehende Spülrohr 8, das über die Biegung 22 in einem horizontalen Abschnitt, der sodann in das WC 2 läuft, übergeht. Des Weiteren ist, hier geschnitten dargestellt, das Gaszuführrohr 19 sowie die am oberen Ende angeordnete Gaserzeugungseinrichtung 13, umfassend eine Hochspannungselektronik 23 sowie einen Kaltkathodenstrahler 24 zur Erzeugung des Reinigungsgases, also des Ozons gezeigt.
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In der in 5 gezeigten Schnittansicht entlang der Linie V - V aus 4 ist ein um 90° gedrehter Vertikalschnitt der sanitären Einrichtung 1 aus 4 gezeigt. Dargestellt ist wiederum der Wasserkasten 6 mit dem daran angeordneten Spülrohr 8. Gezeigt ist des Weiteren das am Spülrohr 8 angeformte Gaszuführrohr 19, das ersichtlich mit seinem unteren Ende 21 in das Spülrohr 8 mündet. Am oberen Ende des Gaszuführrohrs 19 ist, luftdicht angeordnet, die Gaserzeugungseinrichtung 13 montiert. Ersichtlich ist im Gaszuführrohr 19 eine noch oben luftdicht abgeschlossene Luftsäule 25 vorhanden, die, wie vorstehend beschrieben, über etwaiges im Gaszuführrohr 19 ansteigendes, rückgestautes Spülwasser zunehmend komprimiert wird und ab einem gewissen Kompressionsgrad einen hinreichenden Gegendruck, der ein weiteres Ansteigen des rückgestauten Spülwassers verhindert, erzeugt.
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Die vertikale Länge des Gaszuführrohres 19, gemessen von seinem unteren, im Spülrohr 8 mündenden Ende bis zu seinem oberen Ende, sollte wenigstens 10, bevorzugt wenigstens 20 und maximal ca. 30 cm betragen. Der Durchmesser sollte im Bereich von wenigstens 20 bis 50 mm, bevorzugt bei ca. 40 mm liegen.
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Zur dichten Montage der Gaserzeugungseinrichtung 13, die beispielsweise durch Aufschrauben oder Aufschnappen fixiert wird, kann ein oder können mehrere Dichtelemente wie Dichtringe oder dergleichen verwendet werden, sofern nicht bereits durch die Schraub- oder Rastbefestigung ein hinreichend dichter Sitz gegeben ist.
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Während bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die Gaserzeugungseinrichtung 13 quasi auf das Rohrende aufgesetzt ist und lediglich mit dem Kaltkathodenstrahler 24 etwas tiefer in das Gaszuführrohr 19 eingreift, ist es natürlich auch denkbar, die gesamte Gaserzeugungseinrichtung 13 innerhalb des Rohres anzuordnen, beispielsweise über eine Verrastung und Ähnliches zu haltern, und das Gaszuführrohr 19 sodann über einen Deckel, durch den, sofern erforderlich, die Versorgungsleitung 16 luftdicht geführt ist, luftdicht zu verschließen.
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Des Weiteren ist es denkbar, anstelle der einstückigen Ausführung von Spülrohr 8 mit Gaszuführrohr 19 beide als separate Teile auszuführen. In diesem Fall wäre am Spülrohr 8 ein seitlich vorspringender Verbindungsflansch vorzusehen, auf den oder in den ein entsprechender Verbindungsflansch, der am unteren Ende des Gaszuführrohres 19 auszubilden wäre, geschoben wird. Die feste, flüssigkeitsdichte Verbindung würde dann mittels einer Überwurfmutter, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Dichtring, realisiert, beide Rohre würden also fest miteinander verschraubt werden.