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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Feuerlöschanlagenventil, insbesondere ein Nassalarm-, Trockenalarm- oder Sprühwasserventil, mit einem Gehäuse, welches eine Fluideintrittskammer, eine Fluidaustrittskammer und einen zwischen einem Sperrzustand und einem Freigabezustand hin- und her bewegbaren Schließkörper aufweist, wobei die Fluideintrittskammer und die Fluidaustrittskammer im Freigabezustand fluidleitend unmittelbar miteinander kommunizieren, und der Schließkörper im Sperrzustand die unmittelbare Kommunikation zwischen der Fluideintrittskammer und der Fluidaustrittskammer unterbindet. Die Erfindung betrifft ferner eine Feuerlöschanlage, insbesondere eine Sprinkleranlage, mit einer oder mehreren Fluidleitungen, in denen ein Feuerlöschanlagenventil der vorbezeichneten Art zum Sperren und Freigeben der Fluidleitung angeordnet ist.
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Feuerlöschanlagen und Feuerlöschanlagenventile der vorbezeichneten Art sind allgemein bekannt. Unter Feuerlöschanlagenventilen wird im Sinne der vorliegenden Erfindung die Gattung sowohl passiver als auch aktiver Alarmventile für den Einsatz in Feuerlöschanlagen, speziell Feuerlöschanlagen mit wasserbasierten Löschmitteln (beispielsweise Wasser, Wasser mit Zusätzen u. dgl.) verstanden. Prominenteste Vertreter dieser Ventiltypen sind Nass- und Trockenalarmventile sowie Sprühwasserventile. Hierbei versteht man unter passiven Alarmventilen, dass diese bei Überschreiten vorgegebener Druckdifferenzen zwischen Eintritts- und Austrittsseite selbsttätig öffnen, von den Ventilen selbst in der Regel ein Alarm ausgelöst wird in Reaktion auf das Erfassen dieses Öffnungszustandes, beispielweise mittels eines in einer externen Alarmleitung angeordneten Druckschalters, über den dann ein Alarmmittel wie etwa eine elektrisch betriebene Alarmhupe gesteuert wird, und/oder unmittelbar durch Steuerung des Löschmittelflusses zu einem fluidtechnisch mit dem Alarmventil verbundenen hydraulisch betriebenen Alarmmittel, wie etwa einer wasserbetriebenen Alarmglocke. Bisweilen werden auch anstelle von oder zusätzlich zu hydraulisch betriebenen Alarmglocken optische Anzeigen im Bereich der Alarmventile angeordnet, um bei einer Vielzahl parallel angeordneter Alarmventile besser unterscheiden zu können, welches der Alarmventile geöffnet wurde.
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Unter aktiven Alarmventilen wird verstanden, dass die Ventile nach einem Eingang eines korrespondierenden Signals von externen Branderkennungsmitteln oder als Funktion von externen Steuereingriffen, aktiv durch Öffnen des Ventils den Fluidstrom freigeben und einen Alarm auslösen. Den vorgenannten Ventiltypen ist gemein, dass sie oft über lange Zeiträume in Feuerlöschanlagen installiert sind, ohne zum Einsatz kommen zu müssen, und es darauf ankommt, dass diese Ventile im Ernstfall zuverlässig funktionieren.
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Feuerlöschanlagenventile, insbesondere Nassalarmventile, sind im Sperrzustand oft eintrittsseitig mit einer Wasserversorgung verbunden, die einen im Wesentlichen konstanten Versorgungsdruck aufweist, bereitgestellt beispielsweise von einer Pumpenanlage. In der Wasserversorgung können bisweilen allerdings dennoch Druckschwankungen auftreten, insbesondere in solchen Konstellationen, wenn die Feuerlöschanlagen mit dem Trinkwassemetz unmittelbar verbunden sind. Feuerlöschanlagenventile, insbesondere Nassalarmventile, sind austrittsseitig üblicherweise mit einem Rohmetz verbunden, in dem Sprinkler bzw. Düsen vorgesehen sind. Auch hier entstehen beispielsweise aufgrund von Temperaturschwankungen auch Druckschwankungen. Um insbesondere die Druckschwankungen auf der Austrittsseite des Feuerlöschanlagenventils durch Nachspeisen von Löschfluid ausgleichen zu können, ohne hierbei einen Alarm auszulösen, weisen Feuerlöschanlagen neben dem Feuerlöschanlagenventil häufig Umgehungs- bzw. Bypassleitungen auf, die mittels externer Verrohrungen an einer Feuerlöschanlagenventilstation installiert werden, um Löschfluid von der Einlassseite zur Auslassseite des Feuerlöschanlagenventils fördern zu können, ohne dieses hierbei öffnen zu müssen.
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Es sind ferner Feuerlöschanlagenventile bekannt, bei denen der Schließkörper des Ventils selbst eine kleine Durchgangsöffnung aufweist, durch die ein geringer Volumenstrom von der Eintrittsseite zur Austrittsseite des Feuerlöschanlagenventils fließen kann. Diesen bekannten Lösungen ist das Problem gemein, dass der konstruktive Aufwand hoch und die Wartung solcher Systeme aufwändig ist. Ferner ist eine Nachrüstung oder Anpassung an die individuellen Gegebenheiten der Löschanlage ebenfalls nur mit hohem Aufwand realisierbar.
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Externe Verrohrungen benötigen Platz, müssen bei der Montage so justiert oder passend hergestellt werden, dass sie optisch ansprechend aussehen und z.B. senkrechte Leitungen auch wirklich senkrecht verlaufen und werden bei Transport oder Montage auch leicht Kräften ausgesetzt, die bspw. infolge Verformung zu Undichtigkeiten an Verbindungsstellen führen können.
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Es sind ferner Feuerlöschanlagenventile bekannt, bei denen externer Verrohrungen so angeordnet werden, dass der Löschmittelfluss von der Wassereintrittsseite zu einem fluidtechnischem mit dem Alarmmittel verbundenen hydraulisch betriebenen Alarmmittel, wie etwa einer wasserbetriebenen Alarmglocke hergestellt werden kann, wenn ein in der Verrohrung angeordnetes Absperrventil geöffnet wird. Diesen externen Aufbau nutzt man beispielsweise, wenn Testalarme durchgeführt werden sollen, ohne den Schließkörper des Feuerlöschanlagenventils in die Freigabestellung bewegen zu müssen, was eine Flutung des Rohrleitungssystems zur Folge hätte.
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Der Erfindung lag folglich die Aufgabe zugrunde, das Feuerlöschanlagenventil und die Feuerlöschanlage der eingangs bezeichneten Art dahingehend zu verbessern, dass die im Stand der Technik aufgefundenen Nachteile möglichst weitgehend überwunden werden. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Feuerlöschanlagenventil anzugeben, das zur Vermeidung einer Herabsetzung der Betriebssicherheit das Kompensieren von Druckschwankungen ermöglicht, und gleichzeitig möglichst einen geringen apparativen Aufwand erfordert. Insbesondere lag der Erfindung ferner die Aufgabe zugrunde, ein solches Feuerlöschanlagenventil anzugeben, welches mit geringem Installations-, Wartungs- und/oder Platzaufwand an einer Feuerlöschanlage verwirklicht werden kann.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einem Feuerlöschanlagenventil der eingangs bezeichneten Art durch eine in das Gehäuse integrierte Bypassleitung, welche mit der Fluideintrittskammer fluidleitend verbunden ist und sich von dort aus fort erstreckt. Unter einer Integration in das Gehäuse wird erfindungsgemäß verstanden, dass die Bypassleitung teilweise oder vollständig in eine Wandung und/oder einen Deckel oder sonstigen Anbaukörper des Gehäuses eingelassen ist, der durch seine unmittelbare Kopplung mit dem Gehäuse zu einem Bestandteil des Gehäuses wird. Die Erfindung folgt hierbei dem Ansatz, die konventionellen, aus dem Stand der Technik bekannten externen Verrohrungen durch Integration in das Gehäusebauteil des Feuerlöschanlagenventils zu ersetzen. Die vermeintliche Erhöhung der Bauteilkomplexität des Feuerlöschanlagenventilgehäuses ist überraschenderweise dennoch eine Vereinfachung des Systems „Feuerlöschanlage“ insgesamt, da sie einen im Vergleich zur Fertigung des Gehäuses deutlich höheren apparativen Aufwand, sowie signifikante Arbeitszeiten zum Installieren und Warten der bislang üblichen externen Armaturen für die Bypassleitung überflüssig macht.
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In einer ersten bevorzugten Weiterbildung ist die integrierte Bypassleitung mit der Fluideintrittskammer und der Fluidaustrittskammer fluidleitend verbunden. Mit einer solchen Bypassleitung kann auf einfache Weise Löschfluid von der versorgungsseitigen Fluideintrittskammer zur rohrleitungsseitigen Fluidaustrittskammer in kleinen Volumenströmen gespeist werden, ohne die Gefahr eines Fehlalarms, und ohne die Gefahr einer versehentlichen Auslösung der Sprinkler bzw. Düsen.
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Die Erfindung wird vorteilhaft weitergebildet, indem sie ein Bypass-Absperrorgan aufweist, welches zwischen einem Sperrzustand und einem Freigabezustand hin- und herbewegbar ist, im Freigabezustand die Fluideintrittskammer und die Fluidaustrittskammer mittels der integrierten Bypassleitung fluidleitend miteinander verbindet, und im Sperrzustand die Fluideintrittskammer und die Fluidaustrittkammer voneinander trennt. Vorzugweise ist das Absperrorgan in das Gehäuse integriert. Weiter vorzugsweise ist das Absperrorgan von außerhalb des Gehäuses betätigbar, entweder manuell oder mittels signaltechnischer Ansteuerung. Insbesondere die signaltechnische Ansteuerbarkeit ermöglicht ein Kompensieren detektierter Druckschwankungen von einer beabstandet angeordneten Brandmelde- und/oder Löschsteuerzentrale aus, ohne Wartungspersonal vor Ort zur Feuerlöschanlage verbringen zu müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform definieren das Gehäuse, insbesondere die Fluideintrittskammer, die Fluidaustrittskammer und der Schließkörper bzw. ein mit dem Schließkörper kooperierender Ventilsitz in Abhängigkeit des Löschfluiddrucks in der Fluideintrittskammer einen Hauptvolumenstrom zwischen der Fluideintrittskammer und der Fluidaustrittskammer, wobei die integrierte Bypass-Leitung in Abhängigkeit des Löschfluiddrucks in der Fluideintrittskammer einen relativ zu dem Hauptvolumenstrom reduzierten Bypassvolumenstrom zwischen der Fluideintrittskammer und der Fluidaustrittskammer definiert. In diesem Zusammenhang wird unter dem Haupt- und Bypassvolumenstrom jeweils der maximal mögliche, vom Versorgungsdruck abhängige Volumenstrom verstanden. Der Hauptvolumenstrom ergibt sich vor allem aus dem Druckverlust zwischen Fluideintrittskammer und Fluidaustrittskammer im Freigabezustand, also bei komplett geöffnetem Schließkörper. Der mögliche Hauptvolumenstrom ist ferner abhängig von der Nennweite des Ventils. Der Bypassvolumenstrom ist vorzugsweise geringer ausgebildet als ein Volumenstrom an Löschfluid, der im Betrieb einer Feuerlöschanlage durch einen Sprinkler bzw. eine Düse strömt. Beispielsweise kann ein Nassalarmventil mit einer Nennweite DN100 und einem Nenndruckbereich bis 16 bar einen Hauptvolumenstrom im Bereich von 1.000 l/min. oder mehr, insbesondere 2.000 l/min. oder mehr aufweisen, wohingegen der Bypassvolumenstrom im Bereich von 150 l/min. oder weniger, insbesondere 100 l/min. oder weniger liegt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die integrierte Bypassleitung mindestens ein Drosselelement auf. Das Drosselelement ist vorzugsweise von außen zugänglich, insbesondere von außen einstellbar und/oder wechselbar. Durch das Drosselelement kann eine gezielte Beeinflussung des Bypassvolumenstroms im Vergleich zum Hauptvolumenstrom vorgenommen werden.
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Weiter vorzugsweise weist die integrierte Bypassleitung mindestens ein Rückschlagelement auf, welches dazu eingerichtet ist, eine Fluidströmung in Richtung der Fluidaustrittskammer freizugeben, und eine Fluidströmung in Richtung der Fluideintrittskammer zu unterbinden. Das Rückschlagelement ist vorzugsweise von außen zugänglich, weiter vorzugsweise wechselbar im Gehäuse des Feuerlöschanlagenventils angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Bypassleitung einen oder mehrere Abgänge zum Anschluss von Druckmessaufnehmern auf. In solchen bevorzugten Ausführungsformen, in denen ein Rückschlagelement vorgesehen ist, sind vorzugsweise Abgänge stromauf- und stromabwärts des Rückschlagelements angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die integrierte Bypassleitung einen oder mehrere Spülanschlüsse zum Anschließen einer druckbeaufschlagten Spülmedienquelle und zum Einleiten des Spülmediums in die integrierte Bypassleitung auf. Als Spülmedium wird vorzugsweise ein Spülfluid, beispielsweise ein Gas oder eine Flüssigkeit, gegebenenfalls aber auch ein feststoffbeladenes Fluid verwendet.
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Das Feuerlöschanlagenventil weist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung an der integrierten Bypassleitung einen Druckentlastungsabgang auf, der vorzugsweise ein Absperrelement, insbesondere ein Sicherheitsventil oder ein Berstelement aufweist und mit der Umgebung verbunden ist. Der Druckentlastungsabgang kann beispielsweise zum Entleeren und/oder Entlüften verwendet werden.
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Das Feuerlöschanlagenventil weist weiter vorzugsweise einen in das Gehäuse integrierten Alarmkanal auf, der wenigstens im Freigabezustand des Schließkörpers mit der Fluideintritts- und/oder Fluidaustrittskammer fluidleitend verbunden ist. Mittels des Alarmkanals kann Löschmittel zu einem fluidtechnisch mit dem Alarmventil verbundenen hydraulisch betriebenen Alarmmittel wie etwa einer wasserbetriebenen Alarmglocke fließen, wenn sich der Schließkörper in den Freigabezustand bewegt.
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Die integrierte Bypassleitung ist weiter vorzugsweise mit der Fluideintrittskammer und mit dem Alarmkanal, vorzugsweise mittels eines Alarmkanalabgangs, fluidleitend verbunden ist. Der Alarmkanalabgang ist vorzugsweise als Teil des Druckentlastungsabgangs ausgebildet. Mit dieser Alarmkanal-Bypassleitung wird es möglich, ohne externen apparativen Aufwand Testalarme durchzuführen, ohne den Schließkörper des Feuerlöschanlagenventils in die Freigabestellung bzw. überhaupt aus der Sperrstellung heraus bewegen zu müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Feuerlöschanlagenventil zwei Bypassleitungen auf, wobei die sich von der Fluideintrittskammer zur Fluidaustrittskammer erstreckende Bypassleitung eine erste Bypassleitung ist, und die sich von der Fluideintrittskammer bis zum Alarmkanal erstreckende Bypassleitung (10a) (auch Alarm-Bypassleitung) eine zweite Bypassleitung ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Alarmkanal zum Anschluss an eine Alarmleitung, insbesondere Alarmglockenleitung. eingerichtet.
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Weiter vorzugsweise ist in den Alarmkanal ein Rückschlagelement angeordnet, welches dazu eingerichtet ist, eine Fluidströmung in Richtung der Alarmleitung bzw. in Richtung des Alarmmittels freizugeben, und eine Fluidströmung in entgegengesetzter Richtung zu unterbinden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die integrierte Bypassleitung einen Partikelfilter auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die integrierte Bypassleitung in einem reversibel lösbar an dem Gehäuse befestigen Gehäuseteil ausgebildet, vorzugsweise in einem Gehäusedeckel, besonders bevorzugt in einem Handlochdeckel. Dies ermöglicht eine besonders einfache Nachrüstung einer integrierten Bypassleitung an einem konventionellen, bereits in einer Feuerlöschanlage installierten Feuerlöschanlagenventil. Unter einer reversibel lösbaren Verbindung wird eine solche Verbindung verstanden, die ohne Schäden an den verbundenen Teilen im Prinzip beliebig oft hergestellt und aufgelöst werden kann, Verschleiß durch fortwährenden, ordnungsgemäßen Betrieb außer Acht gelassen. Ein Beispiel für eine reversibel lösbare Verbindung sind etwa Schraubverbindungen, Spann- oder Klemmverbindungen.
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Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf das Feuerlöschanlagenventil anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. Die Erfindung löst allerdings ferner bei einer Feuerlöschanlage der eingangs bezeichneten Art, insbesondere bei einer Sprinkleranlage mit einer oder mehreren Fluidleitungen, in denen ein Feuerlöschanlagenventil zum Sperren und Freigeben der Fluidleitung angeordnet ist, die zugrundeliegende Aufgabe, indem das Feuerlöschanlagenventil nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist. Hinsichtlich der hierdurch erreichten Vorteile und der bevorzugten Ausführungen der Feuerlöschanlage wird auf die vorstehenden Ausführungen zum Feuerlöschanlagenventil verwiesen.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1a eine schematische Darstellung einer Feuerlöschanlagenventilstation einer erfindungsgemäßen Feuerlöschanlage, mit einem Feuerlöschanlagenventil gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
- 1b eine Prinzipskizze zur Verschaltung des Feuerlöschanlagenventils gemäß 1a,
- 2 eine Detaildarstellung eines Teils des Feuerlöschanlagenventils gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine Detaildarstellung des Feuerlöschanlagenventils gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- 4 eine Detaildarstellung des Feuerlöschanlagenventils gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
- 5 eine Detaildarstellung des Feuerlöschanlagenventils gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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In den 1a,b ist eine Feuerlöschanlage 100 systematisch abgebildet. Die Feuerlöschanlage 100 weist eine oder mehrere Fluidleitungen 101 auf, an denen ein oder mehrere Sprinkler bzw. Düsen 103 vorgesehen sind. Die Feuerlöschanlage 100 weist eine Ventilstation mit einem Feuerlöschanlagenventil 1 auf. Das Feuerlöschanlagenventil 1 ist vorzugsweise als Nassalarmventil ausgebildet und weist ein Gehäuse 2 auf, an dem ein Gehäusedeckel 3 reversibel lösbar befestigt ist. Der Gehäusedeckel 3 ist in verschiedenen Ausführungsformen in den 2 bis 5 gezeigt.
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Das Feuerlöschanlagenventil 1 weist eine Fluideintrittskammer 8 und eine Fluidaustrittskammer 9 auf, die in einem Freigabezustand unmittelbar miteinander kommunizieren, und in einem Sperrzustand nicht unmittelbar miteinander kommunizieren können. Wie sich insbesondere aus 1b ergibt, ist für diese Funktion ein Schließkörper 4 zuständig, der zwischen dem Sperrzustand und dem Freigabezustand hin- und herbewegbar ist und im Sperrzustand auf einem Ventilsitz 4b fluiddicht aufliegt. In das Gehäuse 2 des Feuerlöschanlagenventils 1 ist ein Alarmkanal 5 integriert. Bei in Freigabestellung befindlichem Schließkörper 4 liegt dieser nicht mehr auf dem Ventilsitz 4b auf, deckt Öffnungen darin nicht mehr ab und stellt damit die fluidtechnische Verbindung zwischen dem Fluideintritts- bzw. Fluidaustrittskammer und dem Alarmkanal 5 her. Der Alarmkanal 5 setzt sich bis zur Außenseite des Gehäuses fort, wo eine externe Alarmleitung angeschlossen werden kann.
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Ferner weist das Feuerlöschanlagenventil 1 eine Bypassleitung 10 von der Seite der Fluideintrittskammer 8 bis zu Seite der Fluidaustrittskammer 9 auf. In der Bypassleitung 10 sind eintrittsseitig und austrittsseitig jeweils Bypass-Absperrorgane 13 vorgesehen. Ferner sind ein oder mehrere Druckmessaufnehmer 6 in der Bypassleitung 10 angeordnet.
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Der in 2 gezeigte Gehäusedeckel 3 des Feuerlöschanlagenventils 1 weist in der Bypassleitung 10 ein Drosselelement 14 auf. Das Drosselelement 14 ist vorzugsweise an einem Abgang 17 angeordnet, der auf Seiten der Fluideintrittskammer 8 ausgebildet ist. Ferner weist der Gehäusedeckel 3 in der integrierten Bypassleitung 10 ein Rückschlagelement 15 auf, welches eine mittels einer Feder 15b belastete Kugel 15a aufweist. Das Rückschlagelement 15 ist dazu eingerichtet, den Fluidfluss durch die integrierte Bypassleitung 10 von der Fluideintrittskammer 8 in Richtung der Fluidaustrittskammer 9 freizugeben, und in die entgegengesetzte Richtung zu sperren. Die fluidleitende Verbindung zur Fluidaustrittskammer 9 hin wird durch einen weiteren Abgang 17 austrittsseitig ausgebildet. Die integrierte Bypassleitung 10 sowie die Abgänge 17 sind vorzugsweise nach außen mittels Verschlusselementen 11a,b,c verschlossen. Über die Verschlusselemente 11a,b,c, die reversibel lösbar mit dem Gehäusedeckel 3 verbunden sind, sind die Abgänge 17 und mit ihnen das Drosselelement 14 und das Rückschlagelement 15 von außen zugänglich.
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In 3 ist eine zu dem Gehäusedeckel von 2 leicht abweichende Ausgestaltung des Feuerlöschanlagenventils 1 gezeigt. Das Feuerlöschanlagenventil 1 gemäß 3 weist in dem Gehäusedeckel 3 zusätzlich einen Spülanschluss 18 auf, der optional mit einem weiteren Verschlusselement 11d verschlossen werden kann. An den Abgängen 17 sind gemäß Ausführungsbeispiel aus 3 jeweils Druckmessaufnehmer 6 angeschlossen.
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In der integrierten Bypassleitung 10 ist auf Seiten der Fluideintrittskammer 8 ferner ein Partikelfilter 24 installiert, der vorzugweise durch einen der Abgänge 17 von außen zugänglich ist und wechsel- oder reinigbar ist. In 4 ist wiederum ein leicht abweichendes Ausführungsbeispiel des Feuerlöschanlagenventils 1 gezeigt.
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Gemäß 4 weist der Gehäusedeckel 3 ein Bypass-Absperrorgan 13 auf, welches von außen manuell, vorzugsweise mittels des Handrades 12 betätigbar ist. Zusätzlich ist ein Ablass-Abgang 20 am Gehäusedeckel 3 vorgesehen, durch den die integrierte Bypassleitung 10 druckentlastet oder entleert werden kann. In betriebsgemäßer Ausrichtung des Gehäusedeckels 3 an dem Feuerlöschanlagenventil 1 ist der Ablass-Abgang 20 vorzugsweise nach unten ausgerichtet, so dass etwaiges in der integrierten Bypassleitung 10 befindliches Fluid nach unten mittels der Schwerkraft abfließen kann. Der Ablass-Abgang 20 ist mittels eines Verschlusselementes 11e verschließbar.
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5 zeigt eine Detailansicht zu einer weiteren Variante des Feuerlöschanlagenventils 1, welche eine Alarmkanal-Bypassleitung 10a aufweist, in dem vorzugsweise ein Absperrorgan 23 angeordnet ist. Das Feuerlöschanlagenventil nach dieser Variante kann entweder sowohl die Bypassleitung 10 (1 bis 4) als auch die Alarm-Bypassleitung 10a, oder nur die Alarmkanal-Bypassleitung 10a aufweisen. Gemein ist all diesen Varianten, dass eine Bypassleitung 10, 10a in das Feuerlöschanlagenventil 1 integriert ist, entweder als in einen Gehäusekörper eingelassener Gehäusebestandteil oder als unmittelbar an das Gehäuse angeschlossener Erweiterungsbestandteil, gewissermaßen als Anbaublock.
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Die Alarm-Bypassleitung 10a ist in ein Anbauteil 3a eingelassen, welches der Gehäusedeckel 3 gemäß den 1 bis 4, ein separater Gehäusedeckel oder ein Anbaublock sein kann, in jedem Fall aber verrohrungsfrei mit dem Gehäuse 2 des Feuerlöschanlagenventils 1 verbunden ist. Der Alarmkanal 5 erstreckt sich auch durch das Anbauteil 3a hindurch zu einem Abgang 25, an den eine externe Alarmleitung angeschlossen werden kann.
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Das Absperrorgan 23 ist wahlweise manuell oder elektrisch steuerbar und ist dazu eingerichtet, die fluidleitende Verbindung zwischen der integrierten Bypassleitung 10a und einem Alarmkanalabgang 21 selektiv freizugeben oder zu sperren. Der Alarmkanalabgang 21 mündet in den Alarmkanal 5, in dem vorzugsweise ein weiteres Rückschlagelement 22 vorgesehen ist. Mittels Betätigung des Absperrorgans 23 kann über die integrierte Bypassleitung 10a der Alarmkanal 5 gezielt geflutet werden, um einen Probealarm auslösen zu können, ohne hierfür den Schließkörper 4a zwischen Fluideintrittskammer 8 und Fluidaustrittskammer 9 öffnen zu müssen. Dies ist insbesondere bei aktiven Alarmventilen von Vorteil, bei denen dies mit einer Flutung des Rohmetzes hinter dem Alarmventil verbunden wäre.
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Vorzugsweise ist der Kanalquerschnitt der integrierten Byassleitung 10a so gewählt, dass eine zusätzliche Drossel für das Drosselelement 14 gemäß 2 nicht zwingend notwendig ist.
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Vorstehend wurden die Ausführungsbeispiele der 2 bis 5 jeweils separat erläutert. Die Ausführungsbeispiele sind allerdings nicht einander ausschließend zu verstehen. Es ist ausdrücklich im Sinne der Erfindung, die Einzelmerkmale der jeweiligen 2 bis 5 miteinander zu kombinieren, um ein multifunktionales Gehäuse zu erhalten, in welchem die Erfindung verkörpert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Feuerlöschanlagenventil
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäusedeckel
- 3a
- Anbauteil
- 4a
- Schließkörper
- 4b
- Ventilsitz
- 5
- Alarmkanal
- 6
- Druckmessaufnehmer
- 8
- Fluideintrittskammer
- 9
- Fluidaustrittskammer
- 10
- (erste) Bypassleitung
- 10a
- (zweite) Bypassleitung, Alarm-Bypassleitung
- 11a, b, c, d, e
- Verschlusselement
- 12
- Handrad
- 13
- Bypass-Absperrorgan
- 14
- Drosselelement
- 15
- Rückschlagelement
- 17
- Abgang
- 18
- Spülanschluss
- 19
- Druckentlastungsabgang
- 20
- Ablass-Abgang
- 21
- Alarmkanalabgang
- 22
- Rückschlagelement
- 23
- Absperrorgan
- 24
- Partikelfilter
- 25
- Alarmkanal-Abgang
- 100
- Feuerlöschanlage
- 101
- Fluidleitung
- 103
- Sprinkler oder Düse