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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Passagiersitzsystem in einem Flugzeug sowie ein entsprechender Passagiersitz und ein Verfahren zur Konfiguration des Passagiersitzsystems bzw. des Passagiersitzes von einer Sitzposition in eine Verstauposition.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Anzahl und Verteilung der Sitze in der Passagierkabine eines Flugzeugs können einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor darstellen. Sitzanordnungen, die flexibel auf Anforderungen der Airlines angepasst werden können sind zum Beispiel in
EP 2803580 A2 beschrieben. Ferner können die Sitzbeine über Anschlusselemente und ein Schienensystem mit der Flugzeugstruktur verbunden sein. Entsprechende Halterungen und Schienensysteme sind aus
DE 102011075771 A1 oder
DE 102008048744 B4 ersichtlich. Das Verschieben von Sitzen zum Erreichen einer Flexibilität und Veränderung von Sitzabständen ist somit aus dem Stand der Technik bekannt. Die Umkonfiguration von Sitzen kann einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand erfordern. Es kann aufwendig sein, die Verteilung der Sitze in der Passagierkabine an die Anzahl und Kategorie der tatsächlich gebuchten Plätze anzupassen. Hierbei ist es jedoch notwendig, für eine Veränderung in den Sitzabständen gegebenenfalls nicht benötigte Sitze platzsparend verstauen zu können.
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Beschreibung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung vorzuschlagen, die es ermöglicht, dass Passagiersitzsysteme oder Passagiersitze in Flugzeugkabinen platzsparend und ohne großen Aufwand verstaut werden können.
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Es ist ein Passagiersitzsystem angegeben mit mindestens einem Passagiersitz zur Aufnahme von zumindest einem Passagier in einem Flugzeug sowie Sitzschienen, die in Längsrichtung des Flugzeugs angeordnet sind. Der Passagiersitz weist eine Sitzpfanne und eine Rückenlehne auf. Die Sitzpfanne und die Rückenlehne sind erfindungsgemäß derartig verbunden, dass die Sitzpfanne in ihrer Lage um einen Drehpunkt, der sich am hinteren Ende der Sitzpfanne befindet, klappbar ist. Ähnlich einem Sitz im Kino wird hierbei die Funktion einer platzsparenden Verstauweise erreicht. In einer Sitzposition nehmen Rückenlehne und Sitzpfanne eine komfortable, für einen Passagier ergonomisch passende Lage zueinander ein. Um den Passagiersitz in einem Flugzeug und mit dessen Sitzschienen zu verbinden, weist das erfindungsgemäße Passagiersitzsystem zumindest ein vorderes Sitzgestellelement und zumindest ein hinteres Sitzgestellelement auf. Die Ausgestaltung der beiden Sitzgestellelemente kann hierbei mehrere einzelne Beine, ein- und mehrteilige Ausführungsformen, rahmenähnliche und U-förmige Konstruktionen aufweisen. Bevorzugte Materialien zur Ausgestaltung der Sitzgestelle sind z.B. Aluminiumlegierungen. Diese verwendeten Materialien, sowie die Konstruktionsweisen müssen so gewählt werden, dass sie gemäß Certification Specifications for Large Aeroplanes CS-25 den vorgeschriebenen Belastungen standhalten. Beide Sitzgestellelemente weisen jeweils mindestens ein Anschlusselement auf, welches zur Fixierung in den Sitzschienen ausgestaltet ist. Das Anschlusselement ist als Fitting ausgestaltet. Das Fitting kann mit der Sitzschiene formschlüssig verbunden werden und ein Verschieben in Längsrichtung der Sitzschiene ermöglichen. Weiterhin ist bei der Ausgestaltung des Fittings vorgesehen, dass dieses in vordefinierten Positionen fixiert wird. Das Fitting gewährleistet ein einfaches, sicheres und schnelles Lösen und Fixieren von der Sitzschiene bzw. in der Sitzschiene. Das vordere Sitzgestellelement ist mit einem vorderen Teil der Sitzpfanne gelenkartig verbunden und das hintere Sitzgestellelement ist mit einem hinteren Teil der Sitzpfanne gelenkartig verbunden. Die gelenkartige Verbindung des vorderen Sitzgestellelements mit dem vorderen Teil der Sitzpfanne ist derartig ausgestaltet, dass eine Drehung um ein vorderes Gelenk möglich ist. Die gelenkartige Verbindung des hinteren Sitzgestellelements mit dem hinteren Teil der Sitzpfanne ist derartig ausgestaltet, dass eine Bewegung der Sitzpfanne um ein hinteres Gelenk möglich ist. Die beiden gelenkartigen Verbindungen ermöglichen es, dass das Passagiersitzsystem in seiner Position veränderbar ist. Die Notwendigkeit der Veränderung ist abhängig von der vorgegebenen oder benötigten Kabinenraumausnutzung. Das Passagiersitzsystem ist in eine Sitzposition konfigurierbar. Diese Position ermöglicht das Sitzen auf der Sitzpfanne. Des Weiteren ist das Passagiersitzsystem in eine Verstauposition konfigurierbar, die sich platzsparend auf den gesamten Kabinenraum auswirkt.
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Das vordere Sitzgestellelement nimmt in der Sitzposition in einer Sitzschiene eine erste Position ein. In der Sitzposition ist das vordere Sitzgestellelement in der ersten Position in der Sitzschiene derart fixiert, dass die Belastung, die auf das Passagiersitzsystem wirkt, abgeleitet werden kann. Die Belastung entsteht im Wesentlichen durch einen sitzenden Reisenden. Eine Auslegung des Sitzgestells hat darüber hinaus den Sicherheitsanforderungen für dynamische Belastungen zu erfolgen.
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Das vordere Sitzgestell nimmt in der Verstauposition in einer Sitzschiene eine zweite Position ein. In der Verstauposition befindet sich das Passagiersitzsystem in einem fast belastungsfreien Zustand. Das vordere Sitzgestellelement ist in der zweiten Position in der Sitzschiene derart fixiert, dass das Passagiersitzsystem die vorgeschriebene Mindestbelastung aufnehmen und ableiten kann.
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Ausgestaltungen des vorderen Sitzgestellelements und deren Vorteile werden im Folgenden genauer beschrieben.
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Eine Ausgestaltung des vorderen Sitzgestellelements ist ein Teleskopbein. Das Teleskopbein ist mit dem vorderen Teil über das vordere Gelenk mit der Sitzpfanne verbunden. Die gelenkartige Verbindung mit dem vorderen Teil der Sitzpfanne stellt die Bewegung um den Drehpunkt des vorderen Gelenks sicher somit ist das Teleskopbein in seiner Lage veränderbar. Das untere Ende des Beins ist mit einem Anschlusselement ausgestaltet. Das Anschlusselement ist in dieser Ausführungsform für den Positionswechsel verschiebbar mit der Sitzschiene verbunden. Diese Verbindungsart ermöglicht ein Verändern der Position und ein Verschieben des Teleskopbeins in der Sitzschiene ohne es dabei von der Sitzschiene zu lösen. Eine bevorzugte Ausgestaltung des Teleskopbeins umfasst hierbei mindestens ein zweiteiliges Bein mit einem inneren und einem äußeren Teil. Innerer und äußerer Teil fügen sich formschlüssig ineinander.
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Das Teleskopbein weist zumindest ein oberes Sicherungselement auf. Das obere Sicherungselement umfasst eine erste Bohrung im inneren Teil des Teleskopbeins, eine Bohrung im äußeren Teil des Teleskopbeins und einen Sicherungsbolzen. Die erste Bohrung im inneren Teil durchdringt den inneren Teil vollständig und befindet sich im Wesentlichen in der Nähe des oberen Endes des inneren Teils. Der Sicherungsbolzen lässt sich in die jeweiligen Bohrungen fügen. Eine Verriegelung des oberen Sicherungselements gestaltet sich derart, dass die Längsachse der ersten Bohrung im inneren Teil und die Längsachse der Bohrung im äußeren Teil eine kongruente Lage zueinander eingehen und der Sicherungsbolzen sich in die Bohrungen des inneren und des äußeren Teils fügt. Ein Herausziehen des Sicherungsbolzens aus den Bohrungen des inneren und äußeren Teils löst die Verriegelung.
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Das Teleskopbein weist weiterhin zumindest ein unteres Sicherungselement auf. Das untere Sicherungselement umfasst eine Bohrung im äußeren Teil des Teleskopbeins, eine zweite Bohrung im inneren Teil des Teleskopbeins und den Sicherungsbolzen. Die zweite Bohrung im inneren Teil durchdringt den inneren Teil vollständig. Die zweite Bohrung wird im Wesentlichen in der Nähe des Anschlusselements des inneren Teils angebracht. Eine Verriegelung des unteren Sicherungselements gestaltet sich derart, dass die Längsachse der zweiten Bohrung im inneren Teil und die Längsachse der Bohrung im äußeren Teil eine kongruente Lage zueinander eingehen und der Sicherungsbolzen sich in die Bohrungen des inneren und des äußeren Teils fügt.
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Ausgehend von der Sitzposition und dem Teleskopbein in der ersten Position und dem eingefahrenen Zustand des Teleskopbeins, kann das Passagiersitzsystem gemäß den Vorschriften aus CS-25 Belastungen von mindestens der 16-fachen Erdbeschleunigung aufnehmen. Eine hohe Belastungsgrenze ist auch deshalb möglich, weil das Teleskopbein in eingefahrenem Zustand die Ableitung der Belastung im Wesentlichen durch den äußeren Teil des Teleskopbeins und den Sicherungsbolzen gewährleistet.
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Ausgehend von der Verstauposition und dem Teleskopbein in der zweiten Position und dem ausgefahrenen Zustand des Teleskopbeins, kann das Passagiersitzsystem gemäß den Vorschriften aus CS-25 Belastungen von mindestens der neunfachen Erdbeschleunigung aufnehmen. Die geringere Belastungsgrenze von 9g ermöglicht einen ausgefahrenen Zustand des Teleskopbeins. In diesem Zustand sind innerer und äußerer Teil zumindest teilweise nicht überlappend positioniert. Die Ableitung der Belastung erfolgt im Wesentlichen über den inneren und den äußeren Teil des Teleskopbeins. Des Weiteren ist eine hohe Belastungsgrenze in Verstauposition nicht vorgesehen, da sich kein Passagier auf dem Passagiersitzsystem befindet.
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Für das Passagiersitzsystem sind des Weiteren klappbare Armlehnen vorgesehen, die in Sitzposition bzw. Verstauposition eine entsprechende Lage zur Sitzposition bzw. Verstauposition einnehmen. Die bevorzugte Lage zur Sitzposition ist im Wesentlichen horizontal. Die bevorzugte Lage zur Verstauposition ist im Wesentlichen vertikal. Die Armlehnen sind über ein Gelenk mit der Rückenlehne verbunden.
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Ein Passagiersitz des erfindungsgemäßen Passagiersitzsystems ist für die Verwendung in einem Flugzeug vorgesehen.
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Es ist auch ein Flugzeug vorgesehen mit einem Passagiersitzsystem gemäß dem Gegenstand der Erfindung.
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Ein Verfahren zur Konfiguration des Passagiersitzsystems mit der Ausgestaltung des vorderen Sitzgestellelements als Teleskopbein umfasst einen Verfahrensschritt S40 ausgehend von der Sitzposition, das Entsichern des Teleskopbeins, einen Verfahrensschritt S45, das Bewegen der Sitzpfanne, der Armlehnen und des Teleskopbeins sowie einen Verfahrensschritt S50, das erneute Sichern des Teleskopbeins.
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Ausgehend von einer Sitzposition und dem eingefahrenen Zustand des Teleskopbeins sowie dessen erste Position wird das Passagiersitzsystem schrittweise von der Sitzposition in die Verstauposition konfiguriert. In einem ersten Schritt wird zunächst das untere Sicherungselement entsichert. Durch das Herausziehen des Sicherungsbolzens aus der ersten Bohrung des inneren Teils des Teleskopbeins und der Bohrung im äußeren Teil des Teleskopbeins wird das untere Sicherungselement entsichert. Im nächsten Schritt wird die Sitzpfanne nach oben bewegt und das Teleskopbein nimmt einen ausgefahrenen Zustand an. Während der Bewegung der Sitzpfanne und des Ausfahrens des Teleskopbeins wird das Teleskopbein mit dem Anschlusselement in einer Sitzschiene in Richtung des hinteren Sitzgestellelements geschoben. Im letzten Schritt wird, nachdem die Sitzpfanne die Verstauposition eingenommen hat und das Teleskopbein ausgefahren und in seiner zweiten Position ist, die Verstauposition durch das Einfügen des Sicherungsbolzens in das oberen Sicherungselement gesichert. Die Längsachse des Sicherungsbolzens und die Längsachse der zweiten Bohrung im inneren Teil, sowie die Längsachse der Bohrung im äußeren Teil müssen hierbei eine kongruente Lage zueinander einnehmen.
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Ein weiteres Verfahren zur Konfiguration des Passagiersitzsystems oder des Passagiersitzes von der Verstauposition in die Sitzposition umfasst die Schritte S40, S45 und S50 aus dem vorhergehenden Verfahren, wobei hier die umgekehrte Reihenfolge der Verfahrensschritte durchgeführt werden muss.
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Figurenliste
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung anhand der folgenden Figuren.
- 1a zeigt eine zweidimensionale, schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Passagiersitzes mit Teleskopbein in Sitzposition.
- 1b und c zeigt eine zweidimensionale, schematische Darstellung des Teleskopbeins in der Sitzschiene in Sitzposition im eingefahrenen und ausgefahrenen Zustand.
- 2a bis c zeigen schematisch ein Verfahren, um einen erfindungsgemäßen Passagiersitz mit Teleskopbein von der Sitzposition in die Verstauposition zu konfigurieren.
- 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Sicherungsbolzens.
- 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Flugzeugs mit erfindungsgemäßen Passagiersitzsystemen.
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Alle Figuren sind schematische Darstellungen erfindungsgemäßer Vorrichtungen bzw. ihrer Bestandteile und deren Verfahren zum Überführen des Passagiersitzsystems von einer Sitzposition in eine Verstauposition. Insbesondere Abstände und Größenrelationen sind in den Figuren nicht maßstabsgetreu wiedergegeben. In den verschiedenen Figuren sind gleiche oder identische Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1a zeigt eine zweidimensionale, schematische Darstellung des Passagiersitzes 1 in der Sitzposition, mit dem vorderen Sitzgestellelement 6 ausgestaltet als Teleskopbein 30. Das hintere Sitzgestellelement 7 ist über ein Anschlusselement 10 in der Sitzschiene 4 fixiert. Die Sitzpfanne 2 und das hintere Sitzgestellelement 7 sind über ein hinteres Gelenk 9 derartig verbunden, sodass sich die Sitzpfanne 2 durch eine Handkraft nach oben bzw. wieder nach unten klappen lässt. Die Rückenlehne 3 und das hintere Sitzgestellelement 7 sind hingegen starr miteinander verbunden. Das vordere Sitzgestellelement 6 ist über ein vorderes Gelenk 8 mit der Sitzpfanne 2 verbunden und ist um dieses Gelenk drehbar. Die Figur zeigt die Sitzschiene 4, welche die Konfigurationsmöglichkeit des Passagiersitzes 1 für die Sitzposition oder die Verstauposition gewährleistet. Die an der Rückenlehne 3 klappbar angebrachten Armlehnen 5 nehmen in dieser Darstellung eine im Wesentlichen horizontale Lage ein. Der Passagiersitz 1 ist in der Sitzposition ausgelegt für die vorgeschriebene Belastung, die der 16-fachen Erdbeschleunigung entspricht. Das Teleskopbein 30 nimmt einen eingefahrenen Zustand an. Das Teleskopbein 30 nimmt in der Sitzposition des Passagiersitzes 1 eine erste Position ein und weist ein Anschlusselement 10 auf. Das Teleskopbein 30 ist über das Anschlusselement 10 in der Sitzschiene 4 fixiert. Die in dieser Figur gezeigte Sitzposition des Passagiersitzes 1 wird über ein oberes und ein unteres Sicherungselement 21, 22 gesichert. Sicherungsbolzen 20 verriegeln in der Sitzposition das Teleskopbein 30 und stellen die Mindestbelastbarkeit mit den vorgeschriebenen 16g sicher. Die 3a bis 3b zeigen die notwendigen Verfahrensschritte für eine Konfiguration von der Sitzposition in die Verstauposition.
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1b zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung des vorderen Sitzgestellelements 6 in der Vorderansicht, welches als Teleskopbein 30 ausgestaltet und in der Sitzposition in der ersten Position in der Sitzschiene 4 fixiert ist. Das Teleskopbein 30 nimmt einen eingefahrenen Zustand an. Die teleskopartige Ausgestaltung zeigt einen äußeren Teil 31 und einen inneren Teil 32 des Teleskopbeins 30. Der innere Teil 32 fügt sich formschlüssig in den äußeren Teil 31. Die Figur zeigt auch die Fixierung des Teleskopbeins 30 in der Sitzschiene 4 mittels eines Anschlusselements 10. Das Anschlusselement 10 gewährleistet hierbei eine in Längsrichtung der Sitzschiene 4 bewegliche Verbindung des Teleskopbeins 30. Ein oberes und unteres Sicherungselement 21, 22 gewährleisten die Fixierung des Passagiersitzes in der Sitzposition. Die Verriegelung des oberen und unteren Sicherungselements 21, 22 mit einem Sicherungsbolzen 20, der durch die Bohrungen im äußerer und innerer Teil 31, 32 gesteckt wird, stellt sicher, dass der äußere und innere Teil 31, 32 vollständig überlappen und das Teleskopbein 30 im eingefahrenen Zustand ist und somit der gesamte Sitz der vorgeschriebenen 16g Belastung standhält.
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1c zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung des vorderen Sitzgestellelements 6 in der Vorderansicht, welches als Teleskopbein 30 ausgestaltet und in der Verstauposition, in der zweiten Position in der Sitzschiene 4 fixiert ist. Das Teleskopbein 30 nimmt einen ausgefahrenen Zustand an. Die teleskopartige Ausgestaltung zeigt einen inneren Teil 32 und einen äußeren Teil 31 des Teleskopbeins 30. Hierbei überlappen sich innerer und äußerer Teil 32, 31 des Teleskopbeins 30 zumindest nur teilweise. In der Verstauposition und somit der zweiten Position des Teleskopbeins 30 kann das vordere Sitzgestellelement 6 auf Grund seiner Konstruktionsweise geringer belastet werden, als im eingefahrenen Zustand. Der Sitz in Verstauposition hält der vorgeschriebenen 9g Belastung stand.
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Die zweite Position befindet sich im Wesentlichen in der Nähe des hinteren Sitzgestellelements (siehe 3c). In dieser Position ist es nicht vorgesehen, dass ein Reisender auf dem Passagiersitz sitzt. Die Figur zeigt auch die Fixierung des vorderen Sitzgestellelements 6 in der Sitzschiene 4 mittels eines Anschlusselements 10. Das Anschlusselement 10 stellt die Konfigurationsmöglichkeit dieser Ausgestaltung des vorderen Sitzgestellelements 6 sicher und befindet sich im Wesentlichen am unteren Ende des Teleskopbeins 30. In der zweiten Position wird das Teleskopbein 30 mittels des oberen Sicherungselements 21 gesichert. Dazu wird der Sicherungsbolzen 20 die Bohrungen im inneren und äußeren Teil des Teleskopbeins 32, 31 gesteckt.
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2a bis c zeigen ein Verfahren zur Konfiguration des Passagiersitzes 1 von der Sitzposition in die Verstauposition, gemäß einer Ausführungsform des vorderen Sitzgestellelements 6 als Teleskopbein 30. Vor dem ersten Verfahrensschritt befindet sich der Passagiersitz 1 in der Sitzposition und kann hierbei eine Mindestbelastung von 16g aufnehmen, da sich beim Teleskopbein 30 im eingefahrenen Zustand äußerer Teil und innerer Teil 31, 32 des Teleskopbeins 30 vollständig überlappen. Das Teleskopbein 30 ist über das Anschlusselement 10 in der Sitzschiene 4 fixiert. Im ersten Verfahrensschritt S40, welcher in 2a gezeigt ist, werden die Sicherungsbolzen 20 durch Herausziehen aus dem oberen und unteren Sicherungselement 21, 22 gelöst. Das gesicherte Teleskopbein 30 wird dabei entsichert. Beim in der 2b gezeigten Verfahrensschritt S45 wird der äußere Teil 31 des Teleskopbeins 30, durch das Anheben der Sitzpfanne 2, vom inneren Teil 32 des Teleskopbeins 30 abgezogen und gleichzeitig über die bewegliche Verbindung des Anschlusselements 10 mit der Sitzschiene 4 in Richtung des hinteren Sitzgestellelements 7 geschoben. Das Teleskopbein 30 nimmt nach dem Verfahrensschritt S45 die zweite Position ein. Im anschließenden Verfahrensschritt S50, gezeigt in 2c, wird der Sicherungsbolzen 20 in das obere Sicherungselement 21 eingepasst, sobald die Längsachse des Sicherungsbolzens 20, die Längsachse der zweiten Bohrung im inneren Teil 32 des Teleskopbeins 30 und die Längsachse der Bohrung im äußeren Teil 31 eine kongruente Lage zueinander eingehen. Dadurch wird das Teleskopbein 30 erneut gesichert. Am Ende des Verfahrensschritts S50 nimmt der Passagiersitz 1 die Verstauposition ein. Das Teleskopbein 30 ist im ausgefahrenen Zustand aufgrund seiner geringeren Überlappung des äußeren und inneren Teils 32, 31 weniger stark belastbar als im Vergleich zum eingefahren Zustand, aber immer noch für die vorgeschriebenen 9g Belastung ausgelegt. Die 2a bis 2c verdeutlichen die wesentlichen Abläufe um ein Passagiersitzsystem 1 sehr platzsparend zu verstauen. Außerdem werden die Armlehnen 5 in eine entsprechende, im Wesentlichen vertikale Position bewegt.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines zylindrischen Sicherungsbolzens 20 zur Verwendung für das obere und untere Sicherungselement des Teleskopbeins. Vorteilhafterweise sind Sicherungsbolzen 20 im Wesentlichen stabförmig und gegen ein selbstständiges Lösen dementsprechend mit z.B. einem Sicherungssplint (nicht gezeigt) ausgestaltet.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Flugzeugs 100 mit erfindungsgemäßen Passagiersitzen 1 und den Sitzschienen 4 in einem dafür passenden Bereich des Flugzeugs 100. Die Passagiersitze 1 im vorderen Bereich des Flugzeugs 100 sollen die Sitzposition verdeutlichen. Die Passagiersitze 1* im hinteren Bereich verdeutlichen die Konfiguration in Verstauposition. Die platzsparende bzw. platzschaffende Verstauposition kann so in unterschiedlichen Bereichen des Flugzeugs 100 hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Passagiersitz
- 1.*
- Passagiersitz in Verstauposition
- 2.
- Sitzpfanne
- 3.
- Rückenlehne
- 4.
- Sitzschiene(n)
- 5.
- Armlehne(n)
- 6.
- vorderes Sitzgestellelement
- 7.
- hinteres Sitzgestellelement
- 8.
- vorderes Gelenk
- 9.
- hinteres Gelenk
- 10.
- Anschlusselement
- 20.
- Sicherungsbolzen
- 21.
- oberes Sicherungselement
- 22.
- unteres Sicherungselement
- 30.
- Teleskopbein
- 31.
- äußerer Teil des Teleskopbeins
- 32.
- innerer Teil des Teleskopbeins
- 100.
- Flugzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2803580 A2 [0002]
- DE 102011075771 A1 [0002]
- DE 102008048744 B4 [0002]