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Die Erfindung betrifft ein Projektionssystem gemäß dem Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur optischen Abbildung einer ersten Projektion mit einem derartigen Projektionssystem gemäß dem Patentanspruch 12.
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Es ist seit langem bekannt, graphische Darstellungen durch sog. Projektoren für Benutzer sichtbar zu machen. Ein Projektor ist ein optisches Gerät, mit dem eine zweidimensionale Vorlage auf einer Bildfläche wie z.B. auf einer Bildwand oder Leinwand abgebildet werden kann. Die Vorlage ist üblicherweise ein fotografisch oder anderweitig erzeugtes Bild, welches innerhalb des Projektors beleuchtet und über ein Objektiv nach außen hin abgebildet wird. Die Vorlage kann z.B. als Dia transparent sein und von hinten angeleuchtet werden (Durchlicht-Projektion) oder z.B. als Buchseiten, Manuskriptpapiere, Papierbilder nicht durchsichtig sein und von vorne angeleuchtet werden (Auflicht-Projektion). Es sind sowohl ruhende als auch bewegte Bilder bekannt.
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Auflicht-Projektoren zum Anschluss an digitale Vorlagequellen wie z.B. einen Computer werden Videoprojektor oder kurz Beamer genannt. An Stelle einer gegenständlichen Vorlage besitzt ein Videoprojektor eine Einrichtung, die den Code der elektronischen Vorlage zu einem Lichtbild umwandelt.
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Derartige Beamer werden heutzutage insbesondere zur Darstellung von Präsentationen verwendet, um den Inhalt eines Vortrags graphisch zu unterstützen. Hierzu wird die elektronische graphische Darstellung des Vortragsinhalts als Projektion auf einer Leinwand oder direkt auf der Wand eines Raumes als Projektionsbereich abgebildet, so dass die Betrachter als Publikum die Präsentation sehen und parallel dem Vortragenden zuhören können. Der Inhalt derartiger Präsentationen weist üblicherweise Text, Bilder, Diagramme sowie auch Filme auf.
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Üblicherweise hält sich der Vortragende während seines Vortrags zum einen nahe am Projektionsbereich auf, damit die Betrachter sowohl den Vortragenden als auch die Projektion der Präsentation ohne große Kopfbewegungen und möglichst gleichzeitig wahrnehmen können. Zum anderen bleibt der Vortragende möglichst aus dem Projektionsbereich fern, um die Darstellung nicht zu stören und um nicht durch die Projektion angestrahlt zu werden.
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Tritt dennoch die Situation ein, dass der Vortragende den Projektionsbereich betritt und von der Projektion der Präsentation angestrahlt wird, so wird zumindest ein Teil der Projektion anstelle auf der Leinwand als eigentlicher Projektionsbereich auf dem Körper bzw. auf einem Teil des Körpers des Vortragenden abgebildet. Dies kann zum einen den Vortragenden aufgrund der üblicherweise hohen Lichtleistung von Auflicht-Projektoren blenden und irritieren. Dies kann auch den Kontakt des Vortragenden zu den Betrachtern erschweren.
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Zum anderen kann dies den Vortrag aus Sicht der Betrachter stören, weil der Vortragende in dieser Situation durch die auf ihm projizierten z.B. vielfarbigen Lichtmuster und Teilbeleuchtungen schlechter zu erkennen sein kann. Dies kann insbesondere dann störend sein, falls der Vortrag durch die Mimik und bzw. oder durch die Gebärden des Vortragenden unterstützt werden soll. Auch kann die Situation des Wechsels des Vortragenden in den Projektionsbereich hinein und hinaus für das Publikum irritierend und anstrengend sein. Ferner kann der Inhalt der Präsentation, der auf dem Körper des Vortragenden abgebildet wird, für die Betrachter schlechter zu erkennen sein. Dies kann zum einen aus der dreidimensionalen Kontur des angestrahlten Vortragenden resultieren, da die Projektion der Präsentation für einen glatten zweidimensionalen Hintergrund ausgelegt ist. Zum anderen kann die Farbe der Haut, der Haare und bzw. oder der Kleidung des Vortragenden die Darstellung der Präsentation verändern, da diese für einen einfarbigen weißen bzw. hellen Hintergrund ausgelegt ist.
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Dieselbe Problematik kann sich bei der Projektion von Bedienelementen ergeben. So ist es z.B. im Bereich der Küchenausstattungen bekannt, Projektionen von Bedienelementen auf eine Arbeitsfläche eines Küchengerätes anstelle von mechanischen bzw. elektromechanischen Bedienelementen zu verwenden. Derartige Bedienelemente könnten z.B. Knöpfe oder Schalter zum Drücken, Kippen, Drehen oder Schieben sein. Auch können Eingabeelemente projiziert werden. Hierbei wird mittels eines Auflicht-Projektors das Bedienelement auf die Arbeitsfläche wie z.B. auf einen Bedienbereich eines Kochfeldes als Projektionsbereich abgebildet und dieser Projektionsbereich zumindest teilweise mittels einer Bilderfassungseinheit optisch erfasst. Die erfassten Bilder werden fortlaufend danach ausgewertet, ob z.B. eine Hand eines Benutzers im Projektionsbereich erkannt wird. Ist dies der Fall, kann z.B. durch die Erkennung der Hand oder eines Fingers über einem projizierten Schalter bzw. durch die Erkennung einer Bediengeste über einem projizierten Schalter eine Bedienung dieses Schalters durch den Benutzer erkannt und eine entsprechende Reaktion des Kochfeldes ausgelöst werden. Hierdurch kann auf mechanische bzw. elektromechanische Bedienelemente verzichtet werden.
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Wie bei der zuvor beschriebenen Projektion tritt jedoch auch hier der Fall auf, dass falls sich z.B. eine Hand des Benutzers über dem projizierten Bedienelement befindet, dieses auf z.B. den Handrücken des Benutzers projiziert wird und nicht mehr auf den Bereich der Arbeitsfläche, welche in dieser Situation durch die Hand des Benutzers verdeckt ist. Dies kann den Benutzer bei der gestenhaften Bedienung des projizierten Bedienelements irritieren. Ferner kann dies zu einer optischen Rückmeldung an den Benutzer führen, welche nicht mehr zur Handlung passen kann. Beispielsweise kann ein zu drückender Schalter auf eine Arbeitsfläche beispielsweise eines Kochfeldes projiziert sein. Führt dann ein Benutzer seine Hand über die Position der Projektion des Schalters, wird der Schalter auf den Handrücken des Benutzers projiziert. Soll dann der Schalter gedrückt werden, so findet diese Bewegung oder Geste des Benutzers vom Handrücken nach unten zur Arbeitsfläche des Kochfeldes hin statt, während der Schalter auf dem Handrücken als Projektion zu sehen ist. Die so erzeugte optische Rückmeldung passt nicht zur Nutzererwartung und führt daher regelmäßig zu Irritationen über die Bedienaktion bzw. zur Verunsicherung des Bedieners.
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Des Weiteren kann die Hand des Benutzers im Projektionsbereich die Bilderfassung und bzw. oder die Bildverarbeitung derart stören, dass die Kontur der Hand des Benutzers bzw. dessen Geste nicht zuverlässig erkannt werden kann. Um diese Störung zu reduzieren, kann zusätzlich ein Muster im Infrarotbereich auf den Projektionsbereich der Arbeitsfläche abgebildet werden. Dies führt jedoch zu einem zusätzlichen Aufwand. Ferner können derzeit bekannte Infrarot-Technologien z.B. durch die Reflexionen an der Glasplatte eines Kochfeldes, welche dort als Abdeckung dient, empfindlich gestört werden.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Projektionssystem der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, so dass die Sichtbarkeit bzw. Wahrnehmbarkeit einer Person bzw. eines Teils einer Person für einen Betrachter und bzw. oder für die Person selbst verbessert werden kann. Insbesondere sollen Störungen einer Projektion durch einen Benutzer verringert oder vermieden werden können. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten Projektionssystemen geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Projektionssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Projektionssystem mit einer Projektionseinheit zur optischen Abbildung einer ersten Projektion auf einem Projektionsbereich eines Objekts. Die Projektionseinheit kann grundsätzlich jede Art von Projektor sein. Vorzugsweise ist die Projektionseinheit eine Auflicht-Projektionseinheit. Insbesondere ist die Projektionseinheit ein Beamer zur Darstellung von Präsentationen als erste Projektion, wobei der Projektionsbereich in diesem Fall ein, vorzugsweise weißer, Bereich einer Wand als Objekt sein kann. Alternativ kann die Projektionseinheit ein Bestandteil einer Schnittstelle zwischen einem Benutzer und einem Gerät wie z.B. einem Küchengerät wie z.B. einem Kochfeld sein.
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Das Projektionssystem weist ferner eine Bilderfassungseinheit zur zumindest abschnittsweisen, vorzugsweise vollständigen, optischen Erfassung der ersten Projektion auf. Die Bilderfassungseinheit kann vorzugsweise eine digitale Flächenkamera sein, welche ausgebildet ist, die erste Projektion optisch als Bild zu erfassen und zur weiteren Verarbeitung vorzugsweise digital zur Verfügung zu stellen. Dabei kann als Bild ein Teilbereich der ersten Projektion bzw. des Projektionsbereichs erfasst werden oder auch die vollständige erste Projektion bzw. der vollständige Projektionsbereich.
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Das Projektionssystem ist erfindungsgemäß ausgebildet, zumindest einen Teil des Projektionsbereichs als verdeckt zu erkennen, diesen Bereich des Projektionsbereichs zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, als verdeckten Bereich des Projektionsbereichs zu bestimmen und innerhalb des verdeckten Bereichs zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, eine zweite Projektion optisch abzubilden.
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Die Verdeckung des Projektionsbereichs zum Teil oder als Ganzes kann z.B. durch den Körper eines Benutzers als Ganzes oder teilweise z.B. durch den Oberkörper bei einer Präsentation oder z.B. durch eine Hand bei einem Küchengerät wie z.B. bei einem Kochfeld erfolgen. Auch kann der Projektionsbereich zum Teil oder als Ganzes z.B. durch einen Gegenstand wie z.B. durch ein Kochgeschirr auf dem Kochfeld verdeckt werden. Somit wird, wie eingangs beschrieben, ein Teil der ersten eigentlichen Projektion wie üblich auf dem Projektionsbereich wie z.B. auf einer Leinwand oder auf einem Kochfeld abgebildet. Ein Teil der ersten Projektion wird jedoch z.B. auf dem Körper des Benutzers mit den eingangs beschriebenen Nachteilen abgebildet und hierdurch gestört.
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Erfindungsgemäß kann dies nun dahingehend erkannt werden, indem der Bereich der ersten Projektion, welcher nicht auf dem Projektionsbereich abgebildet wird, als verdeckter Projektionsbereich erkannt und bestimmt wird. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß in dieser Situation einer teilweisen Verdeckung der ersten Projektion diese in zwei Projektionen aufgeteilt, von denen ein Bereich auf dem Projektionsbereich und der andere Bereich z.B. auf dem Körper des Benutzer abgebildet wird. Der letztere Bereich wird nun erfindungsgemäß durch eine zweite Projektion ausgefüllt, welche sich von der ersten Projektion unterscheidet.
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Somit kann erfindungsgemäß auf den Umstand, dass die erste Projektion zumindest teilweise nicht auf dem Projektionsbereich abgebildet wird, eingegangen und in diesem Bereich eine alternative optische Darstellung als zweite Projektion abgebildet werden. Verschiedene Möglichkeiten dieser zweiten Projektion werden im Folgenden näher erläutert. Hierzu kann es ferner gehören, z.B. bei einer Präsentation als Show-Effekt eine andere Kleidung, eine Verkleidung, eine sich verändernde Kleidung bzw. Verkleidung oder auch einen dritten Arm oder dergleichen auf den Vortragenden zu projizieren.
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Dabei kann dieses Vorgehen fortlaufend vom Projektionssystem durchgeführt werden, um Veränderungen im Projektionsbereich zu erkennen. Diese können dadurch eintreten, dass ein Vortragender in den Projektionsbereich hinein und wieder hinaustritt oder hindurchläuft. Auch kann der Benutzer seine Hand durch den Projektionsbereich hindurch oder innerhalb des Projektionsbereichs bewegen bzw. kann ein Kochgeschirr innerhalb des Projektionsbereichs bewegt oder unterschiedlich positioniert werden. Dies kann erfindungsgemäß fortlaufend erkannt und hierauf dadurch eingegangen werden, dass die Position und bzw. oder Größe der zweiten Projektion sowie deren Inhalt entsprechend verändert und insbesondere mit einer Bewegung der Person oder des Kochgeschirrs innerhalb des Projektionsbereichs mitgeführt werden kann.
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Die zuvor beschriebenen Handlungen können als Hardware-Funktionen und bzw. oder als Software-Funktionen implementiert sein. Diese Handlungen können dabei innerhalb der Projektionseinheit oder innerhalb der Bilderfassungseinheit oder teilweise innerhalb der Projektionseinheit sowie innerhalb der Bilderfassungseinheit ausgeführt werden.
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Die Steuerung und Bedienung des Projektionssystems kann direkt an einer der Einheiten oder über eine entsprechende Fernbedienungseinheit erfolgen. Auch kann die Steuerung und Bedienung über allgemein verfügbare Geräte wie z.B. ein Smartphone, ein Tablet oder dergleichen über z.B. eine App erfolgen. Zu den Einstellungen können beispielweise das Verhalten des Ein- und Ausblendens bzw. des Überblendens zwischen den beiden Projektionen gehören.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die zweite Projektion einen Inhalt auf, welcher sich von dem Inhalt der ersten Projektion unterscheidet. Unter dem Inhalt der beiden Projektionen wird dabei jeweils deren inhaltlicher Gegenstand verstanden. Beispiele hierfür werden im Folgenden näher beschrieben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die zweite Projektion eine Aussparung der ersten Projektion dar. Mit anderen Worten kann der Inhalt der ersten Projektion im verdeckten Bereich weggelassen werden, indem die zweite Projektion einen sozusagen leeren Inhalt aufweist. Dies kann insbesondere bei Präsentationen vorteilhaft sein, wenn sich der Vortragende im Projektionsbereich befindet, weil der Vortragende dann nicht mit z.B. Bildern und bzw. oder Textstellen überdeckt oder verfremdet wird, sondern durch den leeren Inhalt der zweiten Projektion normal und unverändert für die Betrachter erscheinen kann. Dies kann sowohl für den Vortragenden als auch für die Betrachter angenehmer sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die zweite Projektion zumindest abschnittweise, vorzugsweise vollständig, einfarbig, vorzugsweise weiß, ausgebildet. Hierdurch kann z.B. ein Vortragender einheitlich und damit weniger unruhig angeleuchtet werden als mit dem Inhalt der ersten Projektion. Hierzu insbesondere weiß zu verwenden kann vorteilhaft sein, um den Vortragenden innerhalb des Projektionsbereichs klarer hervorzuheben und z.B. seine Mimik und bzw. oder Gesten deutlicher für die Betrachter sichtbar zu machen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die zweite Projektion zumindest abschnittweise, vorzugsweise vollständig, eine größere Helligkeit als die erste Projektion auf. Hierdurch kann die zweite Projektion innerhalb des Projektionsbereichs deutlicher hervorgehoben werden. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, um einen Vortragenden innerhalb des Präsentationsbereichs für die Betrachter besser sichtbar zu machen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die erste Projektion im Bereich des verdeckten Bereichs ein Bedienelement auf und die zweite Projektion weist eine Darstellung einer Bedienhandlung oder einer Bediengeste auf, welche sich auf das Bedienelement des verdeckten Bereichs bezieht. Auf diese Weise kann z.B. für die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf eine Schnittstelle z.B. eines Küchengerätes wie z.B. eines Kochfeldes eine Möglichkeit geschaffen werden, dass das Projektionssystem auf einen Benutzer eingehen kann.
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Beispielsweise kann zunächst als erste Projektion oder als Teil einer ersten Projektion eine optische Abbildung eines Bedienelements wie z.B. eines Schalters auf dem Kochfeld dargestellt werden. Wird vom Projektionssystem erkannt, dass dieser Schalter nicht mehr auf dem Kochfeld als Projektionsbereich sondern z.B. auf einem Handrücken eines Benutzers abgebildet wird, so kann dieser abgebildete Schalter durch die Darstellung einer Bedienhandlung oder einer Bediengeste, welche sich auf diesen Schalter bezieht, als zweite Projektion ersetzt werden. Hierdurch kann der Benutzer eine Rückmeldung vom Kochfeld erhalten, dass die Anwesenheit seiner Hand über diesem abgebildeten Schalter erkannt wurde.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die dargestellte Bedienhandlung oder Bediengeste eine mögliche vom Benutzer an dem Bedienelement des verdeckten Bereichs auszuführende Bedienhandlung oder Bediengeste. Auf diese Weise kann der Benutzer konkret über die Möglichkeiten informiert werden, welche ihm das aktuell durch seine Hand verdeckte Bedienelement bietet. Beispielsweise können als Bedienungsanweisungen ein Finger der Hand oder einzelne Finger der Hand nacheinander oder gleichzeitig farbig und bzw. oder erhellt beleuchtet werden um dem Benutzer anzuzeigen, mit welchem Finger bzw. mit welchen Fingern und ggfs. in welcher Art und bzw. oder in welcher Reihenfolge Bediengesten auszuführen sind. Zusätzlich oder alternativ kann auch ein Bewegungsablauf einer dargestellten Hand oder von dargestellten Fingern auf den Handrücken des Bedieners projiziert werden. Auch kann dem Benutzer eine Darstellung einer Bewegung vorgegeben werden, der er z.B. mit seiner Hand folgen kann, um eine Bediengeste zu erzeugen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine textliche Beschreibung wie z.B. „Zeigefinger 3 cm weiter nach rechts bewegen“ projiziert werden, um dem Benutzer die Ausführung einer Bediengeste zu erleichtern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die dargestellte Bedienhandlung oder Bediengeste eine vom Projektionssystem für das Bedienelement des verdeckten Bereichs erkannte Bedienhandlung oder Bediengeste. Auf diese Weise kann eine optische Rückmeldung des Projektionssystems bzw. z.B. des Kochfeldes erfolgen, welche als Bediengeste erkannt wurde. Hierdurch kann ein Benutzer zum einen eine Rückmeldung erhalten, dass überhaupt eine Bewegung z.B. seiner Hand als Bediengeste erkannt wurde. Zum anderen kann der Benutzer informiert werden, welche z.B. Handbewegung als welche Bediengeste erkannt wurde, so dass der Benutzer dies ggfs. korrigieren kann. Auch kann die Bewegung der Hand des Benutzers aufgezeichnet und wiedergegeben werden, um dem Benutzer das Erlernen von konkreten Bediengesten zu erleichtern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die zweite Projektion eine Information auf, welche sich auf das Bedienelement des verdeckten Bereichs bezieht. Hierdurch kann der Benutzer bei der Bedienung des Kochfeldes unterstützt werden, indem ihm z.B. ein Text mit Informationen wie z.B. eine aktuelle Garstufeneinstellung einer Kochstelle des Kochfeldes als zweite Projektion angezeigt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann eine Temperatur eines Kochgeschirrs auf der Kochstelle des Kochfeldes angezeigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann diese zweite Projektion Text mit Informationen über z.B. die zur Verfügung stehenden Garstufeneinstellungen der Kochstelle des Kochfeldes enthalten. Zusätzlich oder alternativ können derartige Informationen mittels Farben und bzw. oder mittels Helligkeiten angezeigt werden. Auch kann z.B. durch ein helles und bzw. oder ein farbiges wie z.B. grünes Aufleuchten der Hand des Benutzers angezeigt werden, dass eine Bewegung der Hand als eine gültige Bediengeste erkannt wurde.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Bilderfassungseinheit in die Projektionseinheit integriert. Hierdurch kann Bauraum gespart werden. Dies kann auch die Herstellungs- und Montagekosten reduzieren. Auch können Parameter der beiden Einheiten wie z.B. die Entfernung zum Projektionsbereich und bzw. oder die Schärfeebene gemeinsam angepasst werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Bilderfassungseinheit und die Projektionseinheit separat ausgebildet und signalübertragend miteinander verbunden. Hierdurch können beide Einheiten unabhängig gehandhabt und montiert werden. Dies kann bei einem beschränkten Bauraum zur Anordnung des Projektionssystems vorteilhaft sein, z.B. bei schwierigen Bedingungen wie z.B. bei einer seitlich versetzten Montage oder einer Zusatzoptik oder einem weiteren Sensor. Auch können separate Einheiten ggfs. besser adaptiert werden. Ferner können unterschiedliche Einheiten miteinander kombiniert eingesetzt werden. Hierdurch kann auch eine Projektionseinheit um eine externe Bilderfassungseinheit nachgerüstet werden.
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Die mechanische Verbindung der beiden Einheiten kann vorzugsweise über eine Klemm- bzw. Montagevorrichtung erfolgen. Hierdurch können die beiden Einheiten auch z.B. zum Transport oder zum Austausch zur Reparatur und Wartung bzw. zum Austausch voneinander getrennt werden.
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Die beiden Einheiten können über eine Kabelverbindung oder über mehrere Kabelverbindungen und bzw. oder kabellos z.B. über WLan, Bluetooth, Infrarot und dergleichen signalübertragend miteinander sowie ggfs. mit anderen Einheiten signalübertragend verbunden sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur optischen Abbildung einer ersten Projektion auf einem Projektionsbereich eines Objekts mit einem Projektionssystem wie zuvor beschrieben mit den Schritten:
- • optisches Abbilden der ersten Projektion auf dem Projektionsbereich des Objekts,
- • zumindest abschnittsweises, vorzugsweise vollständiges, optisches Erfassen der ersten Projektion,
- • Erkennen zumindest eines Teils des Projektionsbereichs als verdeckt,
- • Bestimmen dieses Bereichs des Projektionsbereichs zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, als verdeckten Bereich des Projektionsbereichs, und
- • zumindest abschnittsweises, vorzugsweise vollständiges, optisches Abbilden einer zweiten Projektion innerhalb des verdeckten Bereichs.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 ein erfindungsgemäßes Projektionssystem gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 ein erfindungsgemäßes Projektionssystem gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3 ein erfindungsgemäßes Projektionssystem gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 4 ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Projektionssystem gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Projektionssystem weist eine elektronische Auflicht-Projektionseinheit 1 in Form eines Beamers 1 auf, welcher mittels einer Halterung 13 in Form einer Decken-Halterung 13 hängend z.B. an einer Decke eines Raumes montiert ist. Die Halterung 13 hält ein Gehäuse 10 des Beamers 1 von oben. Innerhalb des Gehäuses 10 befinden sich die Komponenten des Beamers 1. Um die Wärme, welche beim Betrieb des Beamers 1 entstehenden kann, aus dem Gehäuse 10 abführen zu können, weist der Beamer 1 eine Lüftung 11 auf. Eine Einheit zur Erzeugung einer elektronischen Auflicht-Projektion 21, 23, welche innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet ist (nicht dargestellt), bildet die Projektion 21, 23 über ein Objektiv 12 nach außen auf ein Objekt 2 wie z.B. auf eine Wand 2 ab, siehe 3.
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Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung der 1 weist der Beamer 1 eine integrierte Bilderfassungseinheit 14 in Form einer integrierten (Flächen-) Kamera 14 auf, welche im Folgenden näher erläutert wird. Das Objektiv 12 und die integrierte Kamera 14 sind in die gleiche Richtung zur Wand 2 hin ausgerichtet, so dass die integrierte Kamera 14 eine erste Projektion 21 des Beamers 1 bildlich erfassen kann, vgl. 3.
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Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung der 2 weist der Beamer 1 eine externe Bilderfassungseinheit 15 in Form einer externen (Flächen-)Kamera 15 auf, welche über eine Befestigung 16 feststehend mit dem Gehäuse 10 des Beamers 1 verbunden ist. Auch in diesem Fall sind das Objektiv 12 und die externe Kamera 15 in die gleiche Richtung zur Wand 2 hin ausgerichtet, so dass die externe Kamera 15 eine erste Projektion 21 des Beamers 1 bildlich erfassen kann, vgl. 3.
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3 zeigt ein erfindungsgemäßes Projektionssystem gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In diesem Fall dient ein Tisch 3 als Halterung 3 des Beamers 1, welcher auf dem Tisch 3 aufgestellt ist.
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3 zeigt ferner eine Anwendung des erfindungsgemäßen Projektionssystems, welche sich auf alle drei zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bezieht. Mittels des Beamers 1 wird eine erste Projektion 21 auf einen Projektionsbereich 20 eines Objektes 2 erzeugt. Das Objekt 2 ist eine Wand 2 eines Raumes, wobei zumindest der Projektionsbereich 20 dieser Wand 2 derart glatt und hell, vorzugsweise weiß, ausgebildet ist, dass dieser Projektionsbereich 20 der Wand 2 als Leinwand 20 verwendet werden kann.
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Die erste Projektion 21 stellt dabei eine Präsentation eines Vortrags dar, welche Texte sowie Bilder aufweist. Ein Benutzer 3 des Beamers 1 in Form eines Vortragenden 3 hält einen Vortrag, welcher sich auf die Präsentation gemäß der ersten Projektion 21 bezieht. Mehrere Betrachter 4 bilden das Publikum 4 des Vortrags.
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Tritt nun im Laufe des Vortrags der Vortragende 3 in den Projektionsbereich 20 des Beamers 1, so wird ein Bereich 22 des Projektionsbereichs 20 durch einen Teil 30 des Körpers des Vortragenden 3 verdeckt und ein entsprechender Bereich der ersten Projektion 21 auf diesen Teil 30 des Körpers des Vortragenden 3 innerhalb des Projektionsbereichs 20 abgebildet. Dies kann die Darstellung dieses Bereichs der ersten Projektion 21 stören, so dass dieser Bereich der ersten Projektion 21 für die Betrachter 4 schlechter wahrzunehmen ist. Ferner kann der Vortragende 3 durch die erste Projektion 21 geblendet und gestört werden. Auf den Teil 31 des Körpers des Vortragenden 3 außerhalb des Projektionsbereichs 20 hat dies keinen Einfluss.
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Um dies zu vermeiden bzw. zu reduzieren, kann mittels des erfindungsgemäßen Projektionssystems z.B. das folgende erfindungsgemäße Verfahren gemäß der 4 ausgeführt werden:
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In einem ersten Schritt 100 wird, wie bereits zuvor beschrieben, die erste Projektion 21 auf dem Projektionsbereich 20 der Wand 2 optisch abgebildet.
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In einem zweiten Schritt 200 wird die erste Projektion 21 von der integrierten Kamera 14 oder von der externen Kamera 15, vorzugsweise vollständig, optisch erfasst. Die erfassten Bilder werden dabei mittels geeigneter und bekannter Verfahren und Methoden der Bildverarbeitung ausgewertet. Dies geschieht fortlaufend.
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Wird in einem dritten Schritt 300 ein Teil des Projektionsbereichs 20 als verdeckt erkannt, weil mittels der Bildverarbeitung z.B. die Verzerrung der ersten Projektion 21 erkannt werden kann, welche durch den Teil 30 des Körpers des Vortragenden 3 im Vergleich zur glatten Wand 3 bewirkt wird, so wird in einem vierten Schritt 400 dieser Bereich des Projektionsbereichs 20, vorzugsweise vollständig, als verdeckter Bereich 22 des Projektionsbereichs 20 bestimmt.
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In einem fünften Schritt 500 erfolgt dann ein optisches Abbilden einer zweiten Projektion 23, vorzugsweise vollständig, innerhalb des verdeckten Bereichs 22. Diese zweite Projektion 23 kann bei dem Ausführungsbeispiel der 3 als Vortrag ein leerer Inhalt sein, d.h. der Inhalt der ersten Projektion 21 wird im verdeckten Bereich 22 ausgelassen, so dass auf dem Teil 30 des Körpers des Vortragenden 3 innerhalb des Projektionsbereichs 20 z.B. kein Text und bzw. oder Bilder abgebildet werden sondern der Teil 30 des Körpers des Vortragenden 3 z.B. weiß angeleuchtet wird. Hierdurch können Störungen des Anblicks des Vortragenden 3 vermieden und dieser sogar für die Betrachter 4 besser sichtbar hervorgehoben werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- (Auflicht-)Projektionseinheit; Beamer
- 10
- Gehäuse
- 11
- Lüftung
- 12
- Objektiv
- 13
- (Decken-)Halterung; Tisch
- 14
- integrierte Bilderfassungseinheit; integrierte Kamera
- 15
- externe Bilderfassungseinheit; externe Kamera
- 16
- Befestigung der externen Bilderfassungseinheit 15
- 2
- Objekt; Wand; Kochfeld
- 20
- Projektionsbereich; Leinwand; Hintergrund; Untergrund
- 21
- erste Projektion
- 22
- verdeckter Bereich des Projektionsbereichs 20
- 23
- zweite Projektion
- 3
- Benutzer; Vortragender
- 30
- Teil des Körpers des Benutzers 3 innerhalb des Projektionsbereichs 20
- 31
- Teil des Körpers des Benutzers 3 außerhalb des Projektionsbereichs 20
- 4
- Betrachter; Publikum
- 100
- optisches Abbilden der ersten Projektion 21
- 200
- optisches Erfassen der ersten Projektion 21
- 300
- Erkennen des Projektionsbereichs 20 als verdeckt
- 400
- Bestimmen dieses Bereichs als verdeckten Bereich 22 des Projektionsbereichs 20
- 500
- optisches Abbilden einer zweiten Projektion 23 innerhalb des verdeckten Bereichs 22