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Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft das Gebiet der elektronischen Regelung von Fahrzeugen und insbesondere ein Bremsverfahren sowie eine Bremsvorrichtung.
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Hintergrund
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Die elektrische Feststellbremse (engl. electric parking brake EPB) ist eine weit verbreitete Technologie zur elektronischen Bremsregelung, welche zahlreiche Funktionen, einschließlich statisches Bremsen, dynamische Regelung und dergleichen, verwirklichen und eine für den Nutzer komfortablere Art des Bremsens bereitstellen kann. Die dynamische Regelung der EPB kann im Allgemeinen durch elektronisch geregelte Verzögerung (engl. electronically controlled deceleration ECD) und eine Hinterrad-Antiblockiereinrichtung (engl. rear wheel unlock RWU) erfolgen, wobei die ECD-Funktion oftmals durch eine elektronische Drehzahlregelung (engl. electronic speed controller ESC) erzielt wird.
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Derzeit reagiert die ESC bei elektrischen und hybriden sog. New-Energy-Vehicles nach dem Stand der Technik auf eine Verzögerung vorzugsweise durch aktives Aufladen bei der dynamischen Regelung der EPB, während bei einem Funktionsversagen der ESC die RWU auf eine Verzögerung reagiert. Bei der bestehenden dynamischen EPB-Regelung werden die kinetische Energie und die potentielle Energie des Fahrzeugs unabhängig davon, ob die Bremsverzögerung durch die ESC oder die RWU erfolgt, in zu verbrauchende Wärmeenergie umgewandelt, so dass sehr viel Energie verloren geht; gleichzeitig wird durch eine übermäßige Nutzung der ESC-Funktion und der RWU-Funktion der Verschleiß der Bremse beschleunigt und die Lebensdauer der Bremse verkürzt.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist es, ein Bremsverfahren und eine Bremsvorrichtung vorzuschlagen, welche Emissionen verringern und Energie bei der dynamischen EPB-Regelung einsparen können.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe schlägt die vorliegende Offenbarung ein Bremsverfahren zur Anwendung bei einem Fahrzeug vor, welches folgende Schritte umfasst: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs; und
Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert.
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Wahlweise umfasst das Verfahren des Weiteren Folgendes:
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Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs; wobei der Schritt des Regelns des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, Folgendes umfasst:
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Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments.
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Wahlweise umfasst das Verfahren bei Aktivierung der ECD-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes:
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Bestimmen des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments; und
Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des hydraulischen Bremsmoments verzögert.
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Wahlweise umfasst der Schritt des Bestimmens des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, Folgendes:
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Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduziert wird.
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Wahlweise umfasst das Verfahren bei Aktivierung der RWU-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes:
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Bestimmen des Werts eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments; und
Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des Bremssattelbremsmoments verzögert.
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Wahlweise umfasst der Schritt des Bestimmens des Werts eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, Folgendes:
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Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduziert wird.
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Wahlweise umfasst das Verfahren vor dem Schritt des Bestimmens eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments des Weiteren Folgendes:
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Erkennen, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer ist als ein voreingestellter Grenzwert und ob ein EPB-Schalter des Fahrzeugs für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird; und
Bestimmen, dass die ECD-Funktion oder die RWU-Funktion des Fahrzeugs aktiviert wird, wenn erkannt wird, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer als der voreingestellte Grenzwert ist und der EPB-Schalter für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung sieht die vorliegende Offenbarung des Weiteren eine Bremsvorrichtung zur Anwendung bei einem Fahrzeug vor, wobei die Vorrichtung Folgendes umfasst:
ein erstes Drehmomentbestimmungsmodul zum Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs; und
ein mit dem ersten Drehmomentbestimmungsmodul verbundenes Verzögerungsregelmodul, welches zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments dient.
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Wahlweise umfasst die Vorrichtung des Weiteren Folgendes:
ein zweites Drehmomentbestimmungsmodul zum Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs;
wobei das Verzögerungsregelmodul des Weiteren mit dem zweiten Drehmomentbestimmungsmodul verbunden ist und zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments dient, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments.
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Wahlweise umfasst die Vorrichtung bei Aktivierung der ECD-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes:
ein drittes Drehmomentbestimmungsmodul zum Bestimmen des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
wobei das Verzögerungsregelmodul des Weiteren mit dem dritten Drehmomentbestimmungsmodul verbunden ist und zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des hydraulischen Bremsmoments dient.
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Wahlweise umfasst das dritte Drehmomentbestimmungsmodul Folgendes:
ein erstes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
ein zweites Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduzierbar ist.
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Wahlweise umfasst die Vorrichtung bei Aktivierung der RWU-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes:
ein viertes Drehmomentbestimmungsmodul zum Bestimmen des Werts eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
wobei das Verzögerungsregelmodul des Weiteren mit dem vierten Drehmomentbestimmungsmodul verbunden ist und zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des Bremssattelbremsmoments dient.
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Wahlweise umfasst das vierte Drehmomentbestimmungsmodul Folgendes:
ein drittes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
ein viertes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduzierbar ist.
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Wahlweise umfasst die Vorrichtung des Weiteren Folgendes:
ein Geschwindigkeitserkennungsmodul zum Erkennen, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer als ein voreingestellter Grenzwert ist;
ein Schaltererkennungsmodul zum Erkennen, ob ein EPB-Schalter des Fahrzeugs für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird; und ein mit dem Geschwindigkeitserkennungsmodul und dem Schaltererkennungsmodul verbundenes Funktionsbestimmungsmodul zum Bestimmen, dass die ECD-Funktion oder die RWU-Funktion des Fahrzeugs aktiviert wird, wenn es erkennt, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer als der voreingestellte Grenzwert ist und der EPB-Schalter für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird.
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Ausgehend von den genannten technischen Lösungen können das Bremsverfahren und die Bremsvorrichtung nach der vorliegenden Offenbarung bei Aktivierung der dynamischen EPB-Regelung des Fahrzeugs eine Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Motordrehmoments ausführen und können durch eine erhöhte Energierückgewinnung bei dynamischer EPB-Regelung Energie einsparen und Emissionen verringern; zudem kann durch die Nutzung des Motordrehmoments zum Bremsen eine Verwendung der Bremse stark reduziert werden, so dass der Verschleiß der Bremse verringert und die Lebensdauer der Bremse verlängert werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung sind im Folgenden in der ausführlichen Beschreibung und den Ausführungsformen näher erläutert.
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Figurenliste
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Die beigefügte Zeichnung dient als Teil der Beschreibung dem näheren Verständnis der vorliegenden Offenbarung und der Interpretation der vorliegenden Offenbarung in Verbindung mit den folgenden konkreten Ausführungsformen und schränkt die vorliegende Offenbarung nicht ein. Es zeigen:
- 1 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 2 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 3 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 4 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 5 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 6A ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 6B ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 6C ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung;
- 6D ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung; und
- 6E ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführliche Beschreibung der Ausführungsformen
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Die konkreten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung werden im Folgenden in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung näher dargestellt. Es ist zu beachten, dass die hier beschriebenen konkreten Ausführungsformen lediglich der Veranschaulichung und Interpretation der vorliegenden Offenbarung dienen und die vorliegende Offenbarung nicht einschränken.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung sieht die vorliegende Offenbarung ein Bremsverfahren zur Anwendung bei einem Fahrzeug vor. 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 1 zeigt, umfasst das Verfahren folgende Schritte:
- S101: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs; und
- S102: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert.
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In dem mit der EPB-Funktion ausgestatteten Fahrzeug sendet die EPB einen Selbstprüfungswert an eine elektronische Regeleinheit (engl. electronic control unit ECU), wenn sich ein Zündschalter KL15 des Fahrzeugs in einer ON-Stellung befindet; stellt die ECU fest, dass der von der EPB gesendete Selbstprüfungswert korrekt ist, geht die EPB-Funktion in einen Standby-Zustand über; und stellt die ECU fest, dass der von der EPB gesendete Selbstprüfungswert falsch ist, leuchtet eine Warnleuchte auf einer Instrumententafel auf, um anzuzeigen, dass die EPB-Funktion nicht genutzt werden kann.
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Wenn der aktuelle Zustand des Fahrzeugs einem elektronischen Feststellbremszustand entspricht, wird die EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs aktiviert, wobei der elektronische Feststellbremszustand derart sein kann, dass die Geschwindigkeit einen voreingestellten Wert überschreitet, das Fahrzeug eine Kollisionsgefahr erkennt usw. Nach Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs wird in Schritt S101 zunächst das von dem Motor des Fahrzeugs zum Laden der Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugte Drehmoment ermittelt. Ein Speicherbatteriemanagementsystem (BMS) überwacht den Ladezustand (engl. state of charge SOC) der Speicherbatterie des Fahrzeugs in Echtzeit und sendet die SOC-Information der Speicherbatterie an eine Fahrzeugregeleinheit (engl. vehicle control unit VCU), und ein die Kapazitätsausnutzung der Speicherbatterie wiedergebender voreingestellter Wert kann in der VCU gespeichert werden; wenn der aktuelle SOC-Wert der Speicherbatterie kleiner als der voreingestellte Wert in der VCU ist, zeigt dies an, dass die Speicherbatterie momentan geladen werden kann, so dass der Motor unter der Regelung der Motorregeleinheit im Generatormodus arbeitet, um ein Drehmoment zum Laden der Speicherbatterie zu erzeugen.
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Der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kann beispielhaft als TRegTar ausgedrückt werden, wobei sich TRegTar umgekehrt proportional zu dem SOC-Wert der Speicherbatterie verhält, so dass TRegTar zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Funktion einen als TRegMax ausgedrückten Maximalwert aufweist.
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In Schritt S102 wird das Fahrzeug anschließend so geregelt, dass es mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert. Die Hauptenergie eines Hybridfahrzeugs stammt von dem Verbrennungsmotor und der Speicherbatterie, und die Energie eines reinen Elektrofahrzeugs stammt allein von der Speicherbatterie, so dass der Motor sowohl bei dem Hybridfahrzeug als auch bei dem reinen Elektrofahrzeug unter der Regelung der Motorregeleinheit im Generatormodus arbeitet, um die Speicherbatterie zu laden und ein negatives Drehmoment zu erzeugen, welches zur Ausführung der Verzögerung des Fahrzeugs genutzt werden kann, damit das von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugte negative Drehmoment rückgewonnen werden kann. Durch die Umsetzung der technischen Lösung nach der Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung erzeugt der Motor einerseits elektrische Energie zum Laden der Speicherbatterie und andererseits wird das von dem Motor in dem Stromerzeugungsprozess erzeugte negative Drehmoment für die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs und damit zur Verwirklichung einer Energierückgewinnung genutzt.
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Alternativ zeigt 2 ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 2 zeigt, umfasst das Verfahren:
- S201: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs;
- S202: Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs; und
- S203: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments.
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Das Soll-Bremsmoment ist ein bei der aktuellen Geschwindigkeit zur Verwirklichung der Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs erforderliches Bremsmoment, und der Wert des Soll-Bremsmoments kann als Ttotal ausgedrückt werden. Es ist zu beachten, dass die konkrete Abfolge der Ausführung von S201 und S202 bei dem Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung nicht eingeschränkt ist. So kann bei dem Verfahren nach der vorliegenden Offenbarung beispielsweise zuerst S201 ausgeführt werden, um das von dem Motor erzeugte Drehmoment zu bestimmen, wobei die Umsetzung von S201 der Umsetzung von S101 in 1 entspricht und hier nicht im Detail beschrieben wird. Als zweites wird S202 ausgeführt, um das Soll-Bremsmoment Ttotal zu bestimmen, wobei die VCU die Geschwindigkeit des Fahrzeugs über ein kabelgebundenes Signal des Fahrzeugs oder einen CAN-Bus oder dergleichen beziehen und den Wert Ttotal des zur Ausführung der Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs erforderlichen Drehmoments gemäß der aktuellen Geschwindigkeit bestimmen kann. Zuletzt wird Schritt S203 ausgeführt, wenn TRegMax nicht kleiner ist als Ttotal, TRegTar = Ttotal, und die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs kann allein mittels des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Drehmoments ohne Nutzung einer Bremse ausgeführt werden, so dass der Verschleiß der Bremse unter der Voraussetzung, dass die Verzögerungsbremsung gewährleistet ist, reduziert werden kann.
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Wenn TRegMax kleiner als Ttotal ist, kann die Bremsung des Fahrzeugs nicht vollständig mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments erfolgen. Bei einer Ausführungsform kann die ESC den Selbstprüfungswert beispielsweise über einen CAN-Bus an die ECU senden; ist der von der ESC an die ECU gesendete Selbstprüfungswert korrekt, geht die ECD-Funktion des Fahrzeugs in einen Standby-Zustand über; und wenn das von dem Motor erzeugte Drehmoment die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs nicht vollständig ausführen kann, wird die ECD-Funktion aktiviert. Nach Aktivierung der ECD-Funktion kann die ESC auf ein Verzögerungsbremssignal der VCU reagieren, und die zur Ausführung der Verzögerungsbremsung erforderliche hydraulische Veränderung wird über einen hydraulischen Bremskreis an die Bremse übertragen, so dass die Bremse zur Unterstützung des von dem Motor erzeugten Drehmoments ein hydraulisches Bremsmoment erzeugen kann, um die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs auszuführen.
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3 zeigt ein Flussdiagramm des Bremsverfahrens bei der Umsetzung. Wie in 3 beispielhaft gezeigt, umfasst das Verfahren ausgehend von 2 bei Aktivierung der ECD-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes:
- S301: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs;
- S302: Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs;
- S303: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
- S304: Bestimmen des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments; und S305: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des hydraulischen Bremsmoments verzögert.
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Wahlweise umfasst Schritt S304:
der Schritt des Bestimmens des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, umfasst:
Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduziert wird.
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Im Detail wird bei dem Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung nach der Aktivierung der EPB-Funktion vorzugsweise eine Rückspeisebremsung genutzt, und die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs wird mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments ausgeführt. Sobald der Wert TRegMax des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt erzeugten Drehmoments kleiner als der Wert Ttotal ist, kann das von dem Motor erzeugte Drehmoment die Bremsung des Fahrzeugs nicht vollständig ausführen und die ESC wird die Bremse über den hydraulischen Bremskreis aktiv aufladen. Die Bremse kann beispielsweise eine Vierradbremse sein, und das von der Bremse erzeugte hydraulische Bremsmoment und das von dem Motor erzeugte Drehmoment führen die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs gemeinsam aus.
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Wahlweise wird das von dem Motor erzeugte Drehmoment bei der vorliegenden Offenbarung weitestgehend zur Ausführung der Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs genutzt. Wie oben erwähnt, weisen der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und entsprechend der Wert des Soll-Bremsmoments zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion jeweils ein Maximum auf. Einerseits verringert sich der SOC-Wert der Speicherbatterie allmählich, während der Motor die Speicherbatterie kontinuierlich lädt, und entsprechend verringert sich auch allmählich der Wert des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Drehmoments. Andererseits verringert sich bei der Ausführung des Bremsverfahrens nach der vorliegenden Offenbarung die Geschwindigkeit des Fahrzeugs allmählich, und entsprechend verringert sich auch allmählich der Wert des Soll-Bremsmoments.
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Da das hydraulische Bremsmoment und das von dem Motor erzeugte Bremsmoment die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs gemeinsam ausführen und sich sowohl der Wert des Soll-Bremsmoments und der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments allmählich verringert, verändert sich entsprechend der Wert des hydraulischen Bremsmoments. Wenn die Verringerungsgeschwindigkeit des Werts des Soll-Bremsmoments größer ist als die Verringerungsgeschwindigkeit des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wird sich der Wert des hydraulischen Bremsmoments verringern; und wenn die Verringerungsgeschwindigkeit des Werts des Soll-Bremsmoments kleiner ist als die Verringerungsgeschwindigkeit des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wird der Wert des hydraulischen Bremsmoments steigen.
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Zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion beträgt der Wert des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs somit die Differenz zwischen dem zum Ausgangszeitpunkt bestimmten Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des zum Ausgangszeitpunkt von dem Motor erzeugten Drehmoments. Der Wert des hydraulischen Bremsmoments kann beispielsweise als THydTar ausgedrückt werden, wobei THydTar = Ttotal - TRegMax.
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Zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Ausgangszeitpunkt ist einerseits der Wert des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Drehmoments nicht mehr maximal, sondern auf einen Ist-Wert reduziert, wobei der Ist-Wert beispielhaft TRegAct ist. Andererseits ist auch der Wert des Soll-Bremsmoments nicht mehr maximal, sondern auf den Wert eines Ist-Bremsmoments reduziert, wobei der Wert des Ist-Bremsmoments beispielhaft TtotalAct ist.
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Zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Ausgangszeitpunkt beträgt somit der Wert des hydraulischen Bremsmoments die Differenz zwischen dem Wert des Ist-Bremsmoments und dem Ist-Wert. Hierbei gilt beispielhaft THydTar = TtotalAct - TRegAct.
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Bei einer weiteren Ausführungsform geht in dem Fall, dass der von der ESC des Fahrzeugs an die ECU gesendete Selbstprüfungswert falsch ist, was anzeigt, dass die ECD-Funktion nicht genutzt werden kann, die RWU-Funktion des Fahrzeugs in einen Standby-Zustand über. Ist TRegMax kleiner als Ttotal, was anzeigt, dass das von dem Motor erzeugte Drehmoment die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs nicht vollständig ausführen kann, wird die RWU-Funktion aktiviert. Nach Aktivierung der RWU-Funktion kann ein Bremssattelmotor auf ein Verzögerungsbremssignal des Fahrzeugs reagieren und eine Klemmkraft auf die Bremse ausüben, und ein von der Bremse erzeugtes Bremssattelbremsmoment kann das von dem Motor erzeugte Drehmoment bei der Ausführung der Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs unterstützen.
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4 zeigt ein Flussdiagramm des Bremsverfahrens bei der Umsetzung. Wie in 4 beispielhaft gezeigt, umfasst das Bremsverfahren ausgehend von 2 Folgendes: S401: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs;
S402: Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs;
S403: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
S404: Bestimmen des Werts eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments; und
S405: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des Bremssattelbremsmoments verzögert.
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Wahlweise umfasst Schritt 404:
Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduziert wird.
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Im Detail wird bei dem Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung nach der Aktivierung der EPB-Funktion vorzugsweise eine Rückspeisebremsung genutzt. Sobald das von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt erzeugte TRegMax kleiner als Ttotal ist, kann das von dem Motor erzeugte Drehmoment die Bremsung des Fahrzeugs nicht vollständig ausführen. Wenn der Selbstprüfungswert der ESC falsch ist, wird die RWU-Funktion aktiviert. Nach der Aktivierung der RWU-Funktion kann sie den Bremssattelmotor so regeln, dass dieser auf Basis eines Verzögerungsbremssignals des Fahrzeugs eine andere Klemmkraft auf die Bremse ausübt, wodurch das entsprechende Bremssattelbremsmoment erzeugt wird. Die Bremse kann hierbei eine Vierradbremse sein. Das von der Bremse erzeugte Bremssattelbremsmoment und das von dem Motor erzeugte Drehmoment führen die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs gemeinsam aus.
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Gleichermaßen beträgt zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion der Wert des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs die Differenz zwischen dem zum Ausgangszeitpunkt bestimmten Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt erzeugten Drehmoments. Der Wert des Bremssattelbremsmoments kann beispielhaft als TMotTar ausgedrückt werden, wobei TMotTar = Ttotal - TRegMax.
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Zu einem beliebigen Zeitpunkt nach dem Ausgangszeitpunkt beträgt der Wert des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs die Differenz zwischen dem Wert des Ist-Bremsmoments und dem Ist-Wert. Hierbei gilt beispielhaft TMotTar = TtotalAct - TRegAct.
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Das Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung kann die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs gemäß dem Echtzeitzustand des Fahrzeugs unabhängig davon regeln, ob die Bremsung nur durch das von dem Motor erzeugte Drehmoment oder durch das hydraulische Bremsmoment und das von dem Motor erzeugte Drehmoment oder durch das Bremssattelbremsmoment und das von dem Motor erzeugte Drehmoment ausgeführt wird. Das Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung ist dynamisch. Mit anderen Worten wird bei der vorliegenden Offenbarung der Wert TRegTar des von dem Motor erzeugten Drehmoments in Echtzeit gemäß dem SOC der Speicherbatterie bestimmt. TRegTar verhält sich umgekehrt proportional zum SOC, so dass sich TRegTar entsprechend mit der Veränderung des SOC verändert. Das Ist-TRegTar kann als TRegAct ausgedrückt werden. Das Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung kann das Verhältnis zwischen TRegAct und THydTar oder zwischen TRegAct und TMotTar automatisch koordinieren, so dass die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs weitestgehend mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments ausgeführt wird; auf diese Weise wird ein Energieverlust verringert und gleichzeitig der Verschleiß der Bremse reduziert.
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5 zeigt ein Flussdiagramm eines Bremsverfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 5 zeigt, umfasst das Bremsverfahren des Weiteren:
- S501: Erkennen, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer ist als ein voreingestellter Grenzwert und ob ein EPB-Schalter des Fahrzeugs für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird;
- S502: Bestimmen, dass die ECD-Funktion oder die RWU-Funktion des Fahrzeugs aktiviert wird, wenn erkannt wird, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer ist als der voreingestellte Grenzwert und der EPB-Schalter für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird;
- S503: Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments;
- S504: Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs;
- S505: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments verzögert, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
- S506: bei Aktivierung der ECD-Funktion des Fahrzeugs, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, Bestimmen des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments;
- S507: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des hydraulischen Bremsmoments verzögert;
- S508: bei Aktivierung der RWU-Funktion des Fahrzeugs, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, Bestimmen des Werts eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments; und
- S509: Regeln des Fahrzeugs, so dass dieses mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des Bremssattelbremsmoments verzögert.
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Der EPB-Schalter kann den Willen eines Fahrers widerspiegeln; wenn der EPB-Schalter für eine vorbestimmte Dauer dauerhaft in einem nach oben gezogenen Zustand ist, zeigt dies an, dass der Fahrer die Verwendung der EPB-Funktion gestattet bzw. dass die EPB-Funktion aktiviert werden kann; andernfalls kann die EPB-Funktion nicht aktiviert werden. Wenn die EPB-Funktion aktiviert werden kann und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer ist als der voreigestellte Grenzwert, wird die EPB-Funktion des Fahrzeugs aktiviert und das Fahrzeug geht in einen EPB-Modus über, wobei der voreingestellte Grenzwert der Geschwindigkeit in der VCU gespeichert und gemäß jeweiliger Straßenbedingungen eingestellt werden kann; beispielsweise beträgt der voreingestellte Grenzwert in Städten 60 km/h und auf Schnellstraßen 100 km/h. Es ist jedoch zu beachten, dass das Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung die jeweilige Umsetzung des voreingestellten Grenzwerts nicht einschränkt.
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Wenn der Wert TRegMax des von dem Motor erzeugten Drehmoments nach dem Übergang des Fahrzeugs in den EPB-Modus kleiner ist als Ttotal, was anzeigt, dass das von dem Motor erzeugte Drehmoment die Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs nicht vollständig ausführen kann, führen THydTar oder TMotTar und TRegMax die Verzögerungsbremsung gemeinsam aus. In diesem Fall aktiviert die VCU die ECD-Funktion oder die RWU-Funktion gemäß dem von der ESC aktiv gesendeten Selbstprüfungswert; d. h., wenn der von der ESC gesendete Selbstprüfungswert falsch und die ECD-Funktion nicht verfügbar ist, wird die RWU-Funktion aktiviert; und wenn der von der ESC gesendete Selbstprüfungswert korrekt ist, wird die ECD-Funktion aktiviert.
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Darüber hinaus entspricht bei dem Verfahren nach 5 die Umsetzung von S503, S504 und S505 der in 2 beschriebenen Umsetzung von S201, S202 bzw. S203, die Umsetzung von S506 und S507 entspricht der Umsetzung von S304 bzw. S305 in 3 und die Umsetzung von S508 und S509 entspricht der Umsetzung von S404 bzw. S405 in 4, weshalb diese hier nicht erneut beschrieben werden.
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Das Bremsverfahren nach der vorliegenden Offenbarung kann demnach den Willen des Fahrers berücksichtigen, bestimmen, ob das Fahrzeug menschlicher in den EPB-Modus übergehen muss, und bei dem Verzögerungsbremsvorgang weitestgehend die Rückspeisebremsung nutzen, d. h., das von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugte negative Drehmoment zum Ausführen der Verzögerung nutzen, wodurch der Energieverlust verringert und die Abnutzung der Bremse reduziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung sieht die vorliegende Offenbarung des Weiteren eine Bremsvorrichtung zur Anwendung bei einem Fahrzeug vor. 6A zeigt ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 6A zeigt, umfasst die Bremsvorrichtung 600:
ein erstes Drehmomentbestimmungsmodul 610 zum Bestimmen eines von einem Motor des Fahrzeugs zum Laden einer Speicherbatterie des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments bei Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs; und
ein mit dem ersten Drehmomentbestimmungsmodul 610 verbundenes Verzögerungsregelmodul 620, welches zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments dient.
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Ausgehend von den genannten technischen Lösungen können das Bremsverfahren und die Bremsvorrichtung nach der vorliegenden Offenbarung bei Aktivierung der dynamischen EPB-Regelung des Fahrzeugs eine Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Motordrehmoments ausführen und können durch eine erhöhte Energierückgewinnung bei dynamischer EPB-Regelung Energie einsparen und Emissionen verringern; zudem kann durch die Nutzung des Motordrehmoments zum Bremsen eine Verwendung der Bremse stark reduziert werden, so dass der Verschleiß der Bremse verringert und die Lebensdauer der Bremse verlängert werden kann.
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6B zeigt ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie in 6B gezeigt, umfasst die Vorrichtung ausgehend von 6A wahlweise des Weiteren:
ein zweites Drehmomentbestimmungsmodul 630 zum Bestimmen eines Soll-Bremsmoments gemäß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs;
wobei das Verzögerungsregelmodul 620 des Weiteren mit dem zweiten Drehmomentbestimmungsmodul 630 verbunden sein kann und das Verzögerungsregelmodul 620 zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments zu Folgendem dienen kann:
wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments nicht kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments, Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments.
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6C zeigt ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 6C zeigt, kann die Vorrichtung 600 ausgehend von 6B bei Aktivierung der ECD-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren Folgendes umfassen:
ein drittes Drehmomentbestimmungsmodul 640 zum Bestimmen des Werts eines hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
wobei das Verzögerungsregelmodul 620 des Weiteren mit dem dritten Drehmomentbestimmungsmodul 640 verbunden ist und zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des hydraulischen Bremsmoments dienen kann.
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Wahlweise umfasst das dritte Drehmomentbestimmungsmodul 640:
ein erstes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
ein zweites Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des hydraulischen Bremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des von dem Motor zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduzierbar ist.
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6D zeigt ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 6D zeigt, umfasst die Vorrichtung 600 ausgehend von 6B bei Aktivierung der RWU-Funktion des Fahrzeugs des Weiteren:
ein viertes Drehmomentbestimmungsmodul 650 zum Bestimmen des Wert eines Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und dem Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments, wenn der Wert des von dem Motor erzeugten Drehmoments kleiner ist als der Wert des Soll-Bremsmoments;
wobei das Verzögerungsregelmodul 620 des Weiteren mit dem vierten Drehmomentbestimmungsmodul 650 verbunden ist und zum Regeln der Verzögerung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor erzeugten Drehmoments und des Bremssattelbremsmoments dienen kann.
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Wahlweise umfasst das vierte Drehmomentbestimmungsmodul 650:
ein drittes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert des Soll-Bremsmoments und
einem Ausgangswert, wobei der Wert des von dem Motor zum Ausgangszeitpunkt der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs erzeugten Drehmoments der Ausgangswert ist; und
ein viertes Bestimmungsuntermodul zum Bestimmen des Werts des Bremssattelbremsmoments des Fahrzeugs als Differenz zwischen dem Wert eines Ist-Bremsmoments und einem Ist-Wert, wobei der Wert des zu einem beliebigen Zeitpunkt nach der Aktivierung der EPB-Kontrollfunktion des Fahrzeugs von dem Motor erzeugten Drehmoments der Ist-Wert ist, welcher kleiner als der Ausgangswert ist, und das Soll-Bremsmoment auf das Ist-Bremsmoment reduzierbar ist.
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6E zeigt ein strukturelles Blockdiagramm einer Bremsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Offenbarung. Wie 6E zeigt, umfasst die Vorrichtung 600 ausgehend von 6A wahlweise Folgendes:
ein Geschwindigkeitserkennungsmodul 660 zum Erkennen, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer ist als ein voreingestellter Grenzwert;
ein Schaltererkennungsmodul 670 zum Erkennen, ob ein EPB-Schalter des Fahrzeugs für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird; und ein mit dem Geschwindigkeitserkennungsmodul 660 und dem Schaltererkennungsmodul 670 verbundenes Funktionsbestimmungsmodul 680, welches dazu dient, zu bestimmen, dass die ECD-Funktion oder die RWU-Funktion des Fahrzeugs aktiviert wird, wenn erkannt wird, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer als der voreingestellte Grenzwert ist und der EPB-Schalter für eine vorbestimmte Dauer in einem nach oben gezogenen Zustand gehalten wird.
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Bezüglich der Vorrichtungen bei den genannten Ausführungsformen ist die Ausführung der Module jeweils in der Ausführungsform des dazugehörigen Verfahrens näher beschrieben und wird daher hier nicht weiter erläutert.
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Ausgehend von den genannten technischen Lösungen können das Bremsverfahren und die Bremsvorrichtung nach der vorliegenden Offenbarung bei Aktivierung der dynamischen EPB-Regelung des Fahrzeugs eine Verzögerungsbremsung des Fahrzeugs mittels des von dem Motor zum Laden der Speicherbatterie erzeugten Motordrehmoments ausführen und können durch eine erhöhte Energierückgewinnung bei dynamischer EPB-Regelung Energie einsparen und Emissionen verringern; zudem kann durch die Nutzung des Motordrehmoments zum Bremsen eine Verwendung der Bremse stark reduziert werden, so dass der Verschleiß der Bremse verringert und die Lebensdauer der Bremse verlängert werden kann.
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Vorstehend sind die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung näher beschrieben. Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht auf die konkreten Details der obigen Ausführungsformen beschränkt; an den technischen Lösungen der vorliegenden Offenbarung sind innerhalb des Umfangs des technischen Konzepts der vorliegenden Offenbarung viele einfache Veränderungen möglich, die sämtlich in den Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung fallen.
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Außerdem ist zu beachten, dass die in den obigen konkreten Ausführungsformen beschriebenen konkreten Merkmale ohne Widerspruch auf jede geeignete Weise kombiniert werden können. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen beschreibt die vorliegende Offenbarung nicht mehr der vielzähligen Kombinationsmöglichkeiten.
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Darüber hinaus können auch verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beliebig kombiniert werden, und diese Kombinationen werden ebenfalls als von der vorliegenden Offenbarung offenbarter Gehalt angesehen, ohne dass dieser von der Idee der vorliegenden Offenbarung abweicht.