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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Fernsteuereinheit sowie die Verwendung eines Schaltermoduls für eine Fernsteuereinheit zur Steuerung eines Flurförderzeugs.
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Bei dem Einsatz von Flurförderzeugen, insbesondere bei Kommissionierfahrzeugen, ist bekannt, zur Optimierung des Kommissionierprozesses eine semiautomatische Steuerung an dem Flurförderzeug vorzusehen, die mittels einer Funk-Bedienheit es erlaubt, das Fahrzeug zum nächsten Kommissionierplatz zu bewegen, ohne dass der Fahrer auf das Fahrzeug aufsteigen oder dieses direkt bedienen muss. Durch eine solche Fernsteuereinheit werden unnötige Laufwege insbesondere beim Kommissionierprozess eingespart und die Kommissionierleistung, gerade bei kurzen Distanzen zwischen Flurförderzeug und Ware, signifikant erhöht.
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Aus
US 5,838,138 ist ein elektronisches Gerät bekannt geworden, das durch manuelle Betätigung mit elektrischer Leistung versorgt wird. Bei der bekannten Lösung wird ein mit einem Taster verbundener Permanentmagnet entgegen einer Federkraft in einer Spule bewegt, sodass durch die Veränderung des Magnetfelds in der Spule ein Strom induziert wird.
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Die Verwendung einer Fernsteuerung bei Kommissionierfahrzeugen besitzt den Nachteil, dass die Fernsteuerung mit einem wieder aufladbaren Akkumulator oder einem sonstigen Energiespeicher ausgestattet sein muss. Bei der Verwendung eines Akkumulators ist nachteilig, dass dieser einen relativ großen Bauraum in der Fernsteuerung einnimmt. Zudem ist es nachteilig, dass das Flurförderzeug bei einem Wiederaufladen des Akkumulators nur eingeschränkt eingesetzt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einer Funksteuereinheit zur Verfügung zu stellen, das eine möglichst nicht durch die Verwendung der Fernsteuereinheit eingeschränkte Benutzung des Flurförderzeugs vorsieht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Fernsteuereinheit. Die Fernsteuereinheit ist ausgelegt, um mit einer Sendeeinheit mindestens ein Funksignal auszusenden. Ferner besitzt die Fernsteuereinheit ein Schaltermodul, das mit einem Schalter versehen ist. Das Schaltermodul ist elektrisch leitend mit der Sendeeinheit verbunden, wobei das Schaltermodul bei seiner Betätigung einen elektrischen Stromimpuls erzeugt. Ferner ist die Sendeeinheit derart beschaffen, dass der an der Sendeeinheit anliegende Stromimpuls das Aussenden eines dem Schalter zugeordneten Funksignals auslöst. Bei dem Schaltermodul handelt es sich um ein Modul zum energy-harvesting, mit dem mechanisch aufgebrachte Leistung an dem Schalter in elektrische Leistung umgewandelt wird. Die Anwendung in einer Fernsteuereinheit für ein Flurförderzeug, insbesondere für einen Kommissionierer, ermöglicht einerseits, dass die Fernsteuereinheit kleiner baut. Zudem wird sichergestellt, dass die Fernsteuereinheit nicht für ein Nachladen der Batterie ausfällt und so nur ein eingeschränkter Betrieb des Flurförderzeugs möglich ist.
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In einer bevorzugten Weiterführung wird die Sendeeinheit ausschließlich aus dem Stromimpuls versorgt. Dies bedeutet der mit dem Schalter erzeugte Stromimpuls dient nicht nur als Auslöser für die Sendeeinheit, das zugeordnete Funksignal abzusetzen, sondern stellt auch die hierfür erforderliche elektrische Leistung zur Verfügung.
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Bevorzugt weist das Schaltermodul ein piezoelektrisches Element auf, das auf Druck hin den Stromimpuls erzeugt. Der Stromimpuls kann direkt oder verstärkt an die Sendeeinheit angelegt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Flurförderzeugs besitzt das Schaltungsmodul eine Spule, durch die ein Magnetfeld bei einer Betätigung des Schalters seine Polung tauscht. Anders als bei der Lösung aus dem Stand der Technik, bei der ein in seiner Richtung festliegendes Magnetfeld mehr oder weniger in die Spule eintaucht, wird die Polung des Feldes getauscht, sodass die Feldlinien ihre Richtung umkehren. Dies bedeutet, die Änderung des Magnetfeldes in der Spule beträgt die zweifache Feldstärke. Je nach Ausgestaltung kann das Magnetfeld frei, ohne Medium durch die Spule verlaufen oder es kann ein magnetischer Leiter vorgesehen sein, der sich durch die Spule erstreckt und das Magnetfeld durch diese führt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Schalter mit mindestens einem Permanentmagneten ausgestattet, der durch die Betätigung des Schalters seine Position und damit das Magnetfeld in der Spule ändert. Durch den Schalter kann beispielsweise die Position des Magneten vollständig gedreht werden. Auch ist es möglich, dass die Anschlüsse an dem Permanentmagneten für einen magnetischen Leiter durch ein Betätigen des Schalters vertauscht werden, sodass sich die Polung umkehrt.
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Gegenstand der Erfindung ist neben einem Flurförderzeug mit einer Fernsteuereinheit auch die Verwendung eines Schaltermoduls für eine Fernsteuereinheit zur Steuerung eines Flurförderzeugs, wobei das Schaltermodul ausgebildet ist, bei Betätigung eines Schalters einen Stromimpuls zu erzeugen, der an eine Sendeeinheit angelegt das Aussenden eines dem Schalter zugeordneten Funksignals auslöst. Die Verwendung eines solchen Schaltermoduls bei einer Funksteuereinheit für ein Flurförderzeug vermeidet Ausfallzeiten, die durch ein Wiederaufladen der Fernsteuereinheit notwendig sind. Zudem kann die Fernsteuereinheit kleiner gebaut werden, als wenn eine Batterie oder ein Akkumulator zur elektrischen Versorgung der Sendeeinheit vorgesehen sein muss.
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Die einzige Figur zeigt in einem schematischen Aufbau die Sendeeinheit sowie ihr Zusammenwirken mit einem Schaltermodul. Das Schaltermodul besitzt in einer ersten Ausgestaltung einen Schalter 10, der zwei Permanentmagnete 12 und 14 gleicher Polung aufweist. Zwischen den Permanentmagneten 12, 14 befindet sich ein nicht magnetisch leitender Abstandshalter 13. In einer zweiten Ausgestaltung handelt es sich um zwei Körper 12', 14' aus einem ferromagnetischen Material, zwischen denen ein Permanentmagnet 13'angeordnet ist. In der schematischen Ansicht aus der Figur sind beiden Ausgestaltungen gleich gekennzeichnet und durch unterschiedliche Bezugszeichen kenntlich gemacht.
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Ein magnetischer Kreis 16 ist in seinen Anschlüssen 18 mit den Permanentmagneten 12, 14 verbunden und durch eine Spule 20 geführt. Die Spule 20 ist über einen elektrischen Kreis 22 mit einer Sendeeinheit 24 verbunden.
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Bei einer Betätigung des Schalters 10 ändert sich die Position der Magneten 12, 14 und die Anschlüsse 18 wechseln nach Art eines Schalters ihre Stellung (gestrichelt dargestellte Linie). Hierdurch kehrt sich die Flussrichtung in dem magnetischen Kreis 16 um und ein Stromimpuls wird in der Spule 20 induziert. Wird der Schalter wieder losgelassen, so kehren die Anschlüsse 18 in ihre ursprüngliche Position zurück. Der induzierte Stromimpuls liegt über die elektrische Leitung 22 an der Sendeeinheit 24 an. In der Sendeeinheit 24 kann er beispielsweise in einem Kondensator oder dergleichen zwischengespeichert werden, während eine Prozessoreinheit (nicht dargestellt) in der Sendeeinheit hochfährt, um nachfolgend ein Funksignal 26 auszusenden. Kehrt der Schalter in seine ursprüngliche Stellung zurück, so wird beim Loslassen ein Stromimpuls mit entgegengesetzten Vorzeichen induziert. Die Sendeeinheit 24 unterscheidet die entgegengesetzten Stromimpulse, um verschiedene Funktionen anzusteuern, z. B. Fahren - Anhalten oder Heben-Halten.
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Das gesendete Funksignal 26 steuert ein mit einem Empfänger ausgestattetes Flurförderzeug, insbesondere ein Kommissionierfahrzeug und gibt diesem für einen halbautomatisierten Betrieb beispielsweise das Anfahren einer neuen Position vor.
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Neben dem vorstehenden Ausführungsbeispiel, bei dem ein Stromimpuls induktiv an einer Spule erzeugt wird, kann zusätzlich oder alternativ mit einem piezoelektrischen Element ein Stromimpuls erzeugt werden. Auch dieser Stromimpuls kann an der Sendeeinheit anliegend das Senden eines Funksignals auslösen und die dafür notwendige Leistung bereitstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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